Man, da hast du mich echt überrascht mit diesen Azteken-Ewoks, die offensichtlich die Goa`uld kennen. Freu mich auf die Fortsetzung...
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Man, da hast du mich echt überrascht mit diesen Azteken-Ewoks, die offensichtlich die Goa`uld kennen. Freu mich auf die Fortsetzung...
Einen wunderschönen guten Morgen!!!
Teil 7
Es war dunkel geworden. Captain Jackson und Colonel Smith saßen mit einer kleinen Gruppe der Waldwesen um ein Lagerfeuer herum. Die Priesterin und Bob wechselten sich damit ab auf die Menschen einzureden.
John hatte, auf Drängen Doktor Henatsch, dem restlichen Team die Erlaubnis erteilt sich in der Gegend umzusehen. Die Biologin hoffte wohl auf diese Art etwas mehr über die Abstammung der kleinen Pelze zu erfahren.
Man war sich darüber einige geworden die kleinen Waldläufer so zu nennen, Pelze. Einfach und kurz. Kowalskeys Vorschlag sie Ewoks zu taufen, wie ihre Ebenbilder in den Filmen, wurde mit der Begründung abgelehnt, sich keine Klage von Lucas einzuhandeln, wenn man wieder auf der Erde zurück ist.
Die Müdigkeit stand dem Colonel förmlich ins Gesicht geschrieben. Seit Stunden saßen sie hier und versuchten mit den Einheimischen eine Verständigung zu finden.
>> Sir, ich glaube ich habe es. <<
Mit einem Mal war alle Müdigkeit und der Gedanke an Schlaf verflogen.
>> Ihre Sprache ist eine Mischung aus drei verschiedenen Einflüssen. Wobei der größte Einfluss aus Furling und Antikisch besteht, aber auch Sprachelemente von Goa´uld sind vorhanden.<<
>> Das ist ja alles schön und gut. Können sie sich nun mit ihnen verständigen oder nicht? <<
>> Ja, Sir. Ich denke schon. <<
>> Dann fragen sie, was das Theater vorhin sollte und ob sie wissen, wo sich unser vermisstes Team befindet. <<
Die schwarzhaarige Frau drehte sich zu der Priesterin um.
>> Ki she ma ne. Kel shak ni ge shre ak. Non gu re? <<
Bob grinste, irgendwas von dem was der Captain gerade gesagt hatte musste wohl ein bisschen falsch rüber gekommen sein und schien ihn zu amüsieren. Er und die Priesterin sahen sich in die Augen. Der weibliche Pelz schüttelte den Kopf.
>> Ni. Ga rak Tus ge Ra. <<
>> Tus ge Ra ? <<
>> Ka. <<
John stand hinter der Linguistin.
>> Und, Jackson? <<
>> Sie sagen, dass sie unsere Leute nicht gesehen haben. Aber in der Nacht wo sie verschwanden, waren die Blutdämonen des Gottes Ra auf Jagd, deren Opfer wir werden sollten, bis sie sah, dass sie der Krieger Ras waren. <<
>> Wer oder was sind diese Blutdämonen? Fragen sie. <<
>> Nel ke Tus Ra? <<
Die Priesterin erhob sich und bedeutete ihnen, sie zu begleiten. Bob nahm eine Fackel und zündete sie an dem Lagerfeuer an. Zu viert marschierten sie einen Trampelpfad entlang der vom Lagerplatz fortführte.
Der kleine Trupp marschierte schon seit einer Viertelstunde, wie der Colonel nach einem kurzem Blick auf seine Uhr feststellte. So langsam spürte der Mann, dass die Strapazen der vergangenen Tage ihren Tribut forderten. Ihm wurde kurz schwindelig und der Schlaf wollte ihn übermannen. Doch er war zu sehr Soldat, um diese Schwächen den Kampf gewinnen zu lassen.
Die beiden Pelze blieben ruckartig stehen, so dass die zwei Menschen beinahe über sie gestolpert wären. Sie standen vor einer Felswand. Smith leuchtete mit seiner Taschenlampe alles ab was der Lichtkreis erfassen konnte.
Er stellte fest, dass die Wand zu einem kleinen Felsmassiv gehörte, das sich wie hingeworfen aus dem Dickicht des Dschungels erhob. Dort wo sie standen war eine große rechteckige Fläche frei von jedem Gestrüpp, das sonst überall der Felsen zu beherrschen schien. Er hatte irgendwie den Eindruck, dass die Pflanzen um diese Fläche herumwuchsen. Ganz so, als ob sie befürchteten abzusterben wenn sie diesen Bereich berührten.
Die Priesterin legte ihre kleine Hand auf die Wand, worauf diese sich teilte und die beiden separaten Flächen sich in das umgebene Gestein zurückzogen. Bob trat durch die entstandene Öffnung und war für wenige Sekunden in der Dunkelheit verschwunden. Das einzige was man sehen konnte war die Flamme der Fackel, wie sie sich bewegte. Das kleine Feuer senkte sich und in der nächsten Sekunde war der ganze Raum hell erleuchtet. Riesige Flammen, die aus einer großen Tonschale schlugen spendeten das Licht.
Die Priesterin winkte die zwei Menschen auffordernd in den Raum hinein. Zögernd, aber doch neugierig, folgten sie der Aufforderung. Die Höhle die sie betraten war quadratisch, in der Decke waren mehrere kleine Öffnungen zu sehen, durch die der Rauch des Feuers abzog. John schätzte, dass die Wände ungefähr 15 mal 15 Meter lang waren. Doch das was ihn am meiste faszinierte waren die Hieroglyphen, Schriftzeichen und Malereien auf den Wänden.
>> Ich glaube sie haben einiges zu tun, Captain. <<
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Nur mit eiserner Willensanstrengung schaffte sie es, einen Fuß vor den anderen zu setzen. Die schweren Fesseln zogen ihren geschwächten Körper in Richtung Boden. Major Boldt wagte gar nicht daran zu denken, wie sich die zwei Zivilisten fühlen mussten. Sie hatte als Major der United States Air Force im Spezialeinsatz gelernt mit solchen Situationen umzugehen, davon mal abgesehen, dass sie schon mal in einer ähnlichen Situation gewesen ist.
Damals war sie in Gefangenschaft des unlängst toten Systemlords Olo´kun geraten. Doktor Jäger und Doktor Desert waren zwar Asse auf ihrem Gebiet, aber kaum im Einsatz gewesen, geschweige denn im Kampfeinsatz. Manchmal stellte sich der Major die Frage, ob Colonel Smith nur Wissenschaftler ohne Kampferfahrung ausgesucht hat, aber sie hatte zuviel Respekt vor diesem Mann um diese Frage laut auszusprechen.
War er es doch gewesen, zusammen mit seinem Team, der gegen einen Befehl verstoßen hatte um sie aus der Gefangenschaft zu holen. Das Stargatekommando hatte damals beschlossen, dass ein einzelner Major das Risiko eines Einsatzes nicht wert ist, doch Smith hatte sich geweigert diesem Befehl zu folgen und ist aufgebrochen um sie rauszuholen.
Nachdem sie zurückgekehrt waren, hatte O´Neill diesen Verstoß aus den Akten verschwinden lassen, da die Aktion erfolgreich verlaufen war und er selbst nicht gerade der Typ war, der gerne Befehle befolgte, wenn sie seinen Vorstellungen von Moral, Ehre und Kameradschaft zuwider waren.
Mit diesen Gedanken versuchte sie von dem nagenden Gefühl in ihrer Magengegend abzulenken. Seit dem Zeitpunkt ihrer Gefangenschaft, hatten diese Fledermausverschnitte ihnen nichts zu essen gegeben. Gelegentlich mal Wasser, aber sonst nichts.
Der Major zählte im Stillen die Schritte die sie tat, seit sie ihr „Hotelzimmer“ verlassen hatten. Jedes kleine Detail konnte wichtig sein, wenn es um die Planung ihrer Flucht ging. Aber jedes Mal, wenn sie sich die Chancen für eine Flucht ausrechnete kam unterm Strich das gleiche Ergebnis raus, aussichtslos.
Ohne Hilfe von außen, war nicht an ein Entkommen zu denken. Aber Boldt war sich ziemlich sicher, dass der Colonel bereits auf dem Weg war, sie zu finden.
Sie hielt das nicht mehr aus. Kommen sie nach Magellan, hieß es; retten sie die Zukunft der Menschheit, hieß es. Hätte sie doch bloß nein gesagt, als man ihr die Möglichkeit eröffnet hatte, hier dran teilzunehmen. Dann wäre ihr diese Tortur erspart geblieben und sie würde weiter auf der Krankenstation des SGC arbeiten. Auf der Erde, gut behütet und im warmen Büro. Aber nein, sie die Ärztin Doktor Desert musste ja die Abenteuerlust packen.
Die letzten Tage waren der reine Horror gewesen. Erst der Angriff dieser Wesen, dann der Anblick des toten Körpers von Captain Clarke, als sie aus ihrer Bewusstlosigkeit aufwachte. Nicht zu vergessen der Hunger der sie quälte.
Es waren doch nur zwei Wesen die sie eines unbekannten Weges führten, wieso unternahm denn der Major nichts? Wut und Angst vernebelten ihr Denken, bis es von den ureigensten Instinkten kontrolliert wurde. Der Körper der Ärztin mobilisierte seine letzten Kraftreserven und riss an der Kette, bis sie sich aus der Hand ihres Führers löste. Doch sie kam nicht weit. Ihre Flucht wurde von einem mörderischen Stoß im Rücken gestoppt. Blut lief aus ihrem Mund und tropfte am Kinn hinunter. Sie schaute an sich herunter und sah die kleine Spitze eines Dolches aus ihrer Brust heraus ragen.
Der Körper fiel um wie ein Stein. Er traute sich nicht, auch nur mit der Wimper zu zucken, aus Angst der nächste Dolchgriff würde in seinem Rücken stecken. Das Wesen, das den Dolch geworfen hatte, gab die zweite Kette die es gehalten hatte und an deren Ende sich Doktor Jäger befand, in die Hände seines Begleiters. Dann lief es zu der Leiche, blieb davor stehen und sah sie einen Moment musternd an, bevor es das lange Messer mit einem Ruck aus dem toten Körper zog. Es hielt die Klinge kurz vor seine Nase und roch daran. Seine lange Zunge glitt anschließend über die Klinge und säuberte es von dem Blut der Ärztin. Ein genießerischer Ausdruck war in den kleinen Augen zu erkennen. Nachdem es die Klinge gesäubert hatte steckte es den Dolch in einer seiner tiefen Hautfalten. Dann nahm es die Kette wieder an sich und sie setzten ihren Weg fort.
Ihr Marsch endete in einer großen Kaverne. Die Decke lief spitz zu. Im Boden war ein runde Vertiefung zu erkennen, aus deren Mitte sich eine sechseckige Säule bis zum Mittelpunkt der Decke erhob. Die Kanten waren abgerundet und man konnte eine kleine Rille entdecken.
Die Aufmerksamkeit Doktor Jägers wanderte von der Säule zu den Hieroglyphen an den Wänden. Das was ihm sofort auffiel, war die häufige Abbildung des Auge des Ra. Er wäre liebend gern zu den Wänden gerannt um sich diese näher anzusehen, doch die Kette und die Erinnerung an den Vorfall im Gang hielten ihn davon ab. Sein Wächter blieb stehen und seine kleinen stechenden Augen signalisierten ihm, dass er ebenfalls stehen zu bleiben hatte.
Sie hatte Angst. Zum ersten Mal in ihrem 38jährigen Leben hatte sie richtige Angst. Je näher Major Boldt dem Thron kam der sich am gegenüberliegenden Ende der Kaverne erhob, umso stärker wurde dieses Gefühl. Die Ursache war das riesige Wesen, das darauf saß.
Es war definitiv eines dieser Fledermausverschnitte, nur dass es größer und stabiler gebaut war und im Gegensatz zu seinen Verwandten hatte dieses noch seine Flügel. Diese breiteten sich wie ein Teppich hinter dem Thron aus. Mit einer seiner großen Greifklauen winkte es einen seiner Diener heran, der etwas auf den Armen trug . Der Diener legte dieses Etwas, auf dem der Major Schriftzeichen und Symbole erkennen konnte, vor den Füßen seines Herrschers nieder. Dann berührte er eines der Symbole, das kurz aufleuchtete.
>> Kel ka! <<
Die tiefe Stimme schien von überall aus der Kaverne zu kommen. Boldt sah dem Wesen in die Augen, wobei sie den Kopf in den Nacken legen musste.
>> Ich bin Major Sina Boldt. Ich verlange, dass sie mir erklären, was das alles hier soll! Wir haben ihrem Volk keinen Schaden zugefügt, geschweige denn davon gewusst, bevor sie uns gefangen nahmen und zwei meiner Leute sterben ließen. <<
Aus dem Gerät drangen simultan Laute in der Sprache dieser Wesen, dies musste wohl ein Übersetzungsgerät sein. Diese Vermutung sollte sich kurz darauf bestätigen.
>> Wir sind die Blutdämonen des allmächtigen Gottes Ra, dessen Sprecher ich bin, und ihr seid Nahrung. Ihr werdet sterben, aber dir Major Sina Boldt wird eine besondere Ehre zuteil. Du wirst unserem Gott geopfert, wenn der Zeitpunkt gekommen ist. Bringt sie fort. <<
Damit schien die Audienz beendet zu sein. Sie wurde wieder in Ketten gelegt und zusammen mit Doktor Jäger zurück in ihre Zelle gebracht.
Ja, dass wird noch eine Menge Ärger und Probleme geben. RA scheint auf diesem Planeten ja vollends den Verstand verloren zu haben. Wird noch sicher eine Weile dauern, bis sie diese Flattermänner grillen können. Bis dann.
Teil 8
Die Sonne ging gerade am Horizont auf, als Colonel Smith, zusammen mit den restlichen Mitgliedern des Suchteams, dem Ruf Captain Jacksons folgte. Sie hatte sie alle per Funk zur Höhle gerufen, wo sie mit der Übersetzung der Wandtexte fertig geworden war.
Der Captain erwartete sie bereits am Eingang. Sie wirkte aufgeregt.
>> Sir, endlich! Das … das… <<
>> Ganz ruhig, Captain. Tief Luft holen und dann fangen sie von vorne an. <<
>> Verzeihung, Colonel. Der Text an den Wänden beschreibt die Geschichte der sogenannten Blutdämonen. <<
Smith gähnte kurz, der Ruf hatte ihn aus einem sehr kurzem Schlaf gerissen.
>> Dann legen sie mal los. <<
>> Vor Tausenden von Jahren gab es in der Milchstraße eine große Bedrohung. Die Nox hatten sich bereits lange zurückgezogen und die Asgard hatten ihre eigenen Probleme. Das letzte Volk der großen Allianz, die Furlinger, sah keinen anderen Ausweg als sich mit den Goa´uld zu verbünden, um der Bedrohung Herr zu werden. So kam ein Bündnis mit dem Systemlord Ra zusammen, auch die letzten Überlebenden der Antiker schlossen sich diesem Bündnis an. Es wurde der Entschluss gefasst, eine neue Rasse von Kriegern zu züchten, die sich dem Feind stellen sollte. Man erbaute eine Forschungsanlage hier in Magellan. Auf diesem Planeten, um sicherzugehen, dass der Feind das Projekt nicht entdecken würde. Als sie hier ankamen entdeckten sie zwei verschiedene Rassen, die sich auf diesem Planeten entwickelten. Die eine Rasse sind unsere kleinen pelzigen Freunde, die andere nannten sie Ga´tu´rok. Was soviel bedeutet wie, Fliegende Blutsäufer. Eine Art Fledermausspezies… <<
>> So eine Art wie der gemeine Vampir auf der Erde?! << Doktor Henatsch sah den Captain fragend an.
>> Soweit ich mich an den Biologieunterricht erinnern kann, ja. Sie untersuchten die genetische Struktur beider Spezies und fanden in den Genen der Tus die besten Vorrausetzungen für ihr Forschungsprojekt. Aus den Pelzen machten sie bessere Diener. Die Experimente zeigten auch sehr bald Erfolg. Man manipulierte die Tus so, dass sie größer und stärker wurden. Ein unerwünschter Nebeneffekt war aber, dass sie auch intelligenter wurden und ihr Blutdurst anstieg. So kam es , dass sie sich bald gegen ihre Schöpfer erhoben und alles töteten, was ihnen in die Quere kam. Ra überließ seine ehemaligen Verbündeten ihrem Schicksal. <<
>> Typisch für einen Goa´uld. Und weiter? << Der Colonel schien noch nicht zufrieden zu sein mit dem was er erfahren hatte.
>> Nachdem sie ihre Schöpfer besiegt hatten, machten sie sich die Pelze untertan. Denn die Blutdämonen können nur nachts raus, ähnlich dem legendären irdischen Vampir reagieren sie empfindlich auf Sonnenlicht. Es kann mitunter sogar tödlich sein. Wohl einer der Nebeneffekte der Genforschung die man nicht mehr beseitigen konnte. Die Pelze jagen für sie und bringen ihnen Opfer dar. <<
>> Wieso wird Ra hier als Gott verehrt? <<
>> Ra hat sich immer im Hintergrund gehalten und ist anscheinend nie in Erscheinung getreten gegenüber den Tus oder den Pelzen. So kam es, dass sie nach dem Aufstand wohl Unmengen Hinweise auf seine Person hatten, diese ihn aber immer als Gott darstellten. <<
Colonel Smith ließ das alles kurz auf sich einwirken.
>> Wo finden wir diese Tus? <<
>> Im Untergrund. Der Forschungskomplex erstreckte sich nicht nur über eine große Fläche, sondern auch in die Tiefe. <<
Mit diesen Worten trat der Captain an eine Wand und drückte einen Mosaikstein, der zu einem Abbild Ras gehörte, in die Wand. Im Boden entstand eine Öffnung unter der eine steinerne Treppe sichtbar wurde.
Der Colonel musste zur Seite springen um nicht in das Loch zu fallen.
>> Das nächste Mal warnen sie mich vor, Captain Jackson. <<
>> Entschuldigung, Sir. <<
Das Licht der Taschenlampe reichte nur bis zur ungefähr 10ten Stufe, bevor es vom Dunkel der Tiefe verschluckt wurde. Der Geruch abgestandener Luft wehte ihm entgegen.
>> Gut. Wir gehen runter. Vielleicht finden wir ja dort unser Team.
Kowalskey, Borows und Captain Jackson werden mich begleiten. Captain Winters, sie halten mit den anderen die Stellung und warten auf unsere Rückkehr. <<
>> Sir, haben wir eine Deadline? <<
Der Colonel überlegte kurz.
>> Sollten wir uns nach 48 Stunden nicht melden, kehren sie zur Basis zurück. <<
>> Verstanden, Sir. <<
Fortsetzung folgt
Gut geschrieben, aber ich würde gerne noch Infos über diesen alten Feind haben, gegen den die Allianz zu Felde zog. Waren das etwa schon die Reetou? Egal, das war ein wirklich informatives Kapitel, weiter so. Bis dann.
Habe die beiden Teile durchgelesen und muss dir erstmal ein großes Kompliment aussprechen! Die beiden Rassen hast du echt gut durchdacht und so gut eingeführt, dass sie recht glaubwürdig wirken. Da hast du dir echt nen Haufen Arbeit gemacht! Freue mich auf die Fortsetzung....
Vielen Dank an euch beide für euer Feedback und vor allem Chevron für das Kompliment... hab für den letzten informativen Teil auch einige Zeit gegrübelt. :) Fortsetzung wird es spätestens montag geben.
Teil 9
Die Luft roch abgestanden und faul. Diesen Weg hatte sehr lange niemand mehr beschritten, dachte Smith. Ihm ging die Geschichte der Tus nicht mehr aus dem Kopf. Wie sie entstanden waren und vor allem warum.
Wer war dieser geheimnisvolle Feind, der so Furcht einflößend gewesen sein muss, dass Furlinger und Antiker sich mit den Goa´uld verbündet hatten? Gab es diesen Feind noch? Würden sie vielleicht irgendwann auf ihn treffen?
Der Lichtkegel seiner Taschenlampe wanderte von einer Seite des Gangs suchend zur anderen und wieder zurück, während er sich diese Fragen stellte.
Die leisen Schrittgeräuschen die ihm folgten gehörten den drei Frauen die ihn in diese Tiefe begleitet haben.
Seit zehn Minuten folgten sie diesem, sich immer tiefer in die Erde bohrenden Gang.
Unruhe machte sich in ihm breit, gemischt mit dem Gefühl, zu spät zu kommen. Ohne es zu merken beschleunigte er seinen Gang. Mit dem erhöhten Tempo schritten sie noch weitere fünf Minuten durch die Dunkelheit, bis eine Mauer ihnen den Weg versperrte.
>> Verdammt, ne Sackgasse! <<
Der Colonel fluchte.
Captain Jackson zwängte sich an ihm vorbei. Sie kam ihm dabei so nah, dass er ihren Atem auf seiner Haut spüren konnte. Er konnte nicht verhindern, dass ein wohliger Schauer seinen Rücken herunterrieselte und er ertappte sich dabei, wie er die Frau genauer musterte.
Beherrsch dich, zwang er sich zur Ordnung.
Der Captain suchte mit seiner Taschenlampe die umliegenden Wände ab und schien etwas gefunden zu haben. Zielstrebig drückte sie eines der Symbole, die sich wie ein Bogen von einer der Seitenwände zur anderen zogen. Ein leise Klicken ertönte und kurz darauf verschwand das Hindernis in den seitlichen Mauern.
>> Problem gelöst, Sir. <<
Jackson konnte sich ein kleines Lächeln nicht verkneifen.
>> Nach ihnen, Jackson. <<
Smith deutete mit der Mündung seiner Waffe in die unbekannte Schwärze vor ihnen.
Der fröhliche Gesichtsausdruck wich der konzentrierten Miene eines durchtrainierten Soldaten. Smith, Kowalskey und Borows folgten ihr kurz darauf. Nachdem sie mehrere Meter vorgerückt waren, schloß sich die Öffnung hinter ihnen wieder und Licht flammte auf.
Es dauerte wenige Sekunden, bis sich die Augen der vier daran gewöhnt hatten.
Johns Blick ging auf Wanderschaft. Sie befanden sich nicht mehr in einem Tunnel, sondern in einem großen Raum. Sehr wahrscheinlich ein Forschungslabor. Das Licht kam von einem Netz aus Beleuchtungskörpern, die sich wie Adern über die Decke zogen. Er sah Tische mit medizinischen Instrumenten und mehrer Apparaturen, die ihm unbekannt waren.
Anhand der Berichte und technischen Beschreibungen aus Atlantis ordnete er das Gerät am Kopf des Raumes als Computerterminal ein.
Auch die andere Maschine, die sich in der Mitte des Raumes befand, konnte er einordnen. Diese war ihm aus den Einsatzberichten von SG-1 und den persönlichen Schilderungen von Samantha Carter und Jack O´Neill bekannt.
Es handelte sich dabei um eine Gerät, das die genetische Struktur eines Lebewesen durchleuchten und verändern kann. Mit diesem Ding hatten die Antiker und Furlinger wahrscheinlich die Tus geschaffen. Dieses Ding ließ ihn innerlich erschauern.
Carter hatte ihm mal erzählt, was sie für Qualen durchlitten hatte, als die Goa´uld Niirti sie in dieses Ding gesteckt und versucht hatte, sie zu verändern und welche Nachwirkungen solch eine Veränderung nach sich ziehen kann. Unwillkürlich suchte er den Boden nach feuchten Stellen ab. Doch ihm wurde bewusst, dass es unmöglich war, nach so langer Zeit noch Überreste dieser Experimente zu entdecken.
>> Jackson, versuchen sie aus dem Terminal so viele Daten wie möglich rauszuholen und sehen sie zu, dass sie ebenfalls einen Weg finden, der uns hier rausführt. Borows soll ihnen dabei helfen. Kowalskey, nehmen sie ihr C4 und schmücken dieses "Gendingsbums" dort. <<
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Wo war er? Ah ja, er erinnerte sich. Das war die Kaserne, in der er seine Grundausbildung absolviert hatte. Er stand auf dem Hof und die Sonne brannte ihm ins Gesicht. Der Drillsergeant kam mit schnellen Schritten auf ihn zu und blieb genau vor ihm stehen. Nur wenige Millimeter trennten die Nasenspitzen der beiden Männer.
>> Sie sind ein Versager, Smith!!!!! <<
>> Sir, Nein, Sir! <<
>> Sie wagen es mir zu widersprechen!!!! Runter auf den Boden und 50 Liegestütze. <<
John legte sich auf den Boden und als er wieder aufsah, blickte er in Jackys Gesicht. Sie lagen aneinandergekuschelt in seinem Bett. Sie sah ihm in die Augen.
>> Ich liebe dich. <<
Im nächsten Moment beugte er sich über sie, in dem unterirdischen Gang auf P2A704 und sah in ihre gebrochenen Augen. Er hatte sie kurz zuvor erschossen und nahm ihr nun die Hundemarke ab.
Smith wandte sich ab und stand in einem Büro des Pentagons vor dem Untersuchungsausschuss, der die Ereignisse um Lady Bastet untersuchte. Drei Angehörige des SGC waren dabei umgekommen, eine schwer verletzt. Vor ihm an dem Tisch saßen vier Senatoren, Lieutenant General George Hammond und Brigadier General Jonathan „Jack“ O´Neill.
Senator Fox, der Leiter dieser Untersuchungsbehörde, ergriff das Wort.
>> Sie haben bei der Mission auf P2A704 versagt, Colonel! <<
>> Sir, ich… <<
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>> Sir. Wachen sie auf. <<
John schreckte aus seinem Alptraum hoch und sah das besorgte Gesicht Major Kowalskeys vor sich.
Er rieb sich die Müdigkeit aus den Augen.
>> Ich bin wach. Statusbericht. <<
>> Geht es ihnen wirklich gut, Sir? Sie sehen blass aus. Vielleicht ist es besser, wenn wir… <<
>> Kommen sie mir jetzt nicht mit der Idee die Mission abzubrechen, nur weil ich etwas blass aussehe. Mir geht es gut. <<
Mit etwas mehr Nachdruck fügte er hinzu.
>> Statusbericht. <<
>> Das Gengerät ist präpariert. Jackson und Borows haben sich Zugang zu den Daten verschafft und wühlen sich nun durch Forschungsberichte der Antiker. <<
>> Sehr gut. <<
John bemerkte, dass er auf dem Boden saß und stand auf. Als er sich aufrichtete, wurde ihm kurz schwindelig und schwarz vor Augen. Doch das verging so schnell wie es gekommen war.
Kowalskey hatte diesen kurzen Aussetzer ebenfalls zur Kenntnis genommen, was der Colonel anhand ihrer noch besorgter wirkenden Gesichtsmimik feststellen konnte. Er hielt es ihr zugute, dass sie sich nicht weiter dazu äußerte.
>> Wenn wir Boldt und ihr Team gefunden haben, werde ich mich von Doktor Austin persönlich durchchecken lassen. <<
Sein 2IC sah nun etwas beruhigter aus.
Er gesellte sich zu Jackson und Borows.
>> Wie siehts hier aus? <<
Der Captain sah von dem Terminal zu ihm auf.
>> Bestens, Sir. Und ich denke, das hier dürfte sie besonders interessieren. <<
Die Frau berührte einige der Bedienungselemente des Terminal und ein Teil der Wand verwandelte sich in einen riesigen Bildschirm.
>> Und welchen Film kriegen wir zu sehen? Hoffentlich nicht „Serenity“, den kenn ich schon. <<
>> Keinen Film, Colonel. <<
Das triste grauschwarz wechselte zu der Darstellung eines Lageplans.
>> Ist es das wofür ich es halte? <<
>> ein Lageplan des unterirdischen Laborkomplexes. << antwortete Borows.
>> Was bedeuten die roten Punkte?<<
Die zwei Frauen an dem Terminal sahen sich kurz in die Augen.
>> Menschen. <<
Major Borows deutete auf einen Viererpulk dieser Punkte.
>> Das sind wir. Und diese beiden dort… <<
Der Colonel kam ihr zuvor.
>> Zwei Mitglieder des Teams Boldt. <<
Smith massierte sich mit Daumen und Zeigefinger den Nasenrücken, eine Eigenschaft die er in letzter Zeit öfter an den Tag legte.
>> Zwei von Vier. Mist! Wo sind die anderen ? <<
Die Darstellung wechselte und nun konnte er zwei blaue Punkte entdecken.
Jackson atmete schwer ein.
>> Blau bedeutet, dass die betreffenden Personen tot sind. <<
>> Sind sie sicher? <<
>> Ja. Wie sie bei den roten Punkten feststellen können, sind Daten rechts neben der Darstellung zu sehen. Sie zeigen die biometrischen Eigenschaften des betreffenden Objektes. <<
Major Kowalskey sah es ihrem CO jedes Mal an, wenn er wütend wurde. Dann zuckten die Kiefernmuskeln des Mannes sehr stark.
>> Wieso sieht man die Blutdämonen nicht auf diesem Lageplan?<<
>> Ihre Haut ist genetisch so modifiziert, das sie die Körperwärme absorbiert und… <<
>> Ich bin kein Mediziner, Captain.<<
>> Stealthhaut, wenn man es so nennen will. Genetisch so geschaffen da sie von keinem Sensor entdeckt werden können.<<
>> Wenn die Antiker schon Scheiße produzieren, dann richtig. <<
Smith dachte kurz nach.
>> Haben sie vielleicht noch was herausgefunden?<<
>> In der Tat, Sir. Wir haben von hier aus Zugriff auf die Selbstzerstörungsanlage und sie ist voll funktionsfähig.<<
>> Captain, das ist eine sehr gute Nachricht. Wie wirkt die Selbstzerstörung, welcher Art ist sie?<<
>> Sir?<<
>> Das Ding nutzt nichts, wenn wir den Planeten mit hoch jagen.<<
>> Die Anlage erzeugt einen Luftunterdruck innerhalb des Komplexes der dazuführt, das es Anhand des größeren Aussendrucks zusammenfällt. Implosion, Sir.<<
Der Colonel griff zu seinem Funkgerät.
>> Winters, melden.<<
Rauschen. Er versuchte es noch einige Male, konnte aber keine Verbindung herstellen.
>> Kowalskey, versuchen sie es. <<
Auch dem Major gelang es nicht einen Kontakt aufzubauen.
>> Wir sind anscheinend schon zu tief unter der Erde. Die Funksignale kommen nicht durch.<<
Smith lag schon wieder ein deftiger Fluch auf den Lippen, doch er schluckte in runter.
>> Jackson, kriegen sie den Durchgang wieder auf, durch den wir gekommen sind?<<
Die Antwort des Captains bestand darin eines der Schaltelemente zu berühren, woraufhin sich der Zugang öffnete.
>> Bleibt es offen?<<
>> Ja, Sir.<<
>> Kowalskey, sie gehen zurück an die Oberfläche und informieren Winters über die Lage. Sie soll sich soweit wie möglich von diesem Standort zurückziehen und unsere pelzigen Freunde nicht vergessen. Jackson, können sie alle Zugänge die nach draußen führen verriegeln bis auf diesen?<<
>> Ich denke schon, Sir.<<
>> Dann fangen sie an. Wenn sie es geschafft haben, werden wir uns auf den Weg machen unsere Leute rauszuholen. Borows, sie bleiben hier und sichern den Zugang. Erschießen sie alles was da durch will und nicht wie ein Mensch aussieht. <<
Jeder bestätigte seine Anweisungen
Fortsetzung folgt
hab die teile gelesen und bin begeißtert!
die beiden rassen sind eine gute idee
sehr gut beschrieben und eingeführt
freu mich auf denn nächsten teil
Eine gute Fortsetzung. Ich frage mich was es mit Smith`s Albtraum auf sich hat. Das wird aber wahrscheinlich sowieso noch erklärt, bis dann....
Das beste war Smith letzter Befehl. :ninja: Aber auch sonst haate dieses Kapitel seine überzeugenden Momente. Die Sprüche waren sehr gut gesetzt worden, die Traumszene bietet noch ausreichend Stoff bei den Fortsetzungen. War gut, bis dann.
Teil 10
Zwielicht herrschte in dem Gang. Hier schien die einzige Art der Beleuchtung , sporadisch an den Wänden angebrachte, Fackeln zu sein. Jackson und Smith wechselten sich ab im sichern und vorstoßen. So irrten sie schon längere Zeit durch die Katakomben dieses ehemaligen Forschungskomplexes.
Die beiden Offiziere hatten sich den Weg zu ihren Kameraden genau eingeprägt, aber irgendwie schien hier nichts so zu sein, wie es sein sollte, laut Lageplan. Wie meine Mutter, dachte der Colonel, alle paar Monate renovieren.
Schritte. Schwere Schritte. John gab dem Captain das Zeichen zum Ducken und Deckung suchen, während er verzweifelt versuchte in dem Halbdunkel zu erkennen wer oder was da auf ihn zukam. Er spürte Angst in sich aufsteigen und ein leichtes Schwindelgefühl. Verdammt, nicht jetzt! Diese Schwächen zeigten sich in der letzten Zeit häufiger, er musste wirklich mal zum Doktor. So langsam konnte er einen Schatten erkennen, einen großen Schatten.
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Ihr war unheimlich in diesem schmalen Gang. Es war ein Unterschied ob du hier alleine oder mit deinem Team durchgehst. Sie verstand den Colonel in letzter Zeit nicht. Früher hätte er nie jemanden alleine losgeschickt. Gut, man konnte diesen Befehl damit erklären das nicht genug Leute da waren, aber das war nie ein Hindernis gewesen. Der Mann hatte sich in den letzten Wochen verändert, nicht zu vergessen die Anfälle von Schwäche die er in der letzten Zeit immer häufiger zeigte.
Major Kowalskey blieb stehen, als sie ein Geräusch vernahm, das nicht hierher gehörte wenn es nach ihr ging. Stein schabte über Stein. Sie nahm die P90 fest in Anschlag und versuchte herauszufinden woher dieses Geräusch kam. Wenige Meter weiter entdeckte sie ein Öffnung, in der seitlichen Wand, die vorher noch nicht da gewesen war.
Die Frau nahm einen selbstleuchtenden Stab aus der Weste und aktivierte ihn, dann holte sie leicht aus und warf ihn in den schmalen Tunnel, der sich aufgetan hatte.
Der schmale Stab rollte noch einige Zentimeter, nachdem er auf dem Boden gelandet war.
In der nächsten Sekunde bereute sie, das sie es getan hatte, und ein langgezogener Schrei löste sich aus ihrer Kehle.
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Er schluckte. Der Schatten wurde immer deutlicher und glich einer überdimensionalen Fledermaus. Es blieb stehen und sah dem Mann direkt in die Augen. Ein angriffslustiges Glitzern war in den kleinen Knopfaugen zu erkennen.
>> Ser ka re!!!!!!!!!!!<<
Der Colonel verzog das Gesicht, angesichts dieses schrillen Schreies. Das Wesen hob seinen linken Arm und hielt ihn auf den Offizier gerichtet. John wollte lieber nicht herausfinden was diese Geste zu bedeuten hatte und erteilte den Feuerbefehl. Zwei Salven aus seiner P90 und der des Captains ließen den Tus kurz zurücktaumeln, verursachten aber keine sichtbare Verletzung. Das Wesen hob erneut den Arm und eine Energiesalve löste sich aus einer Öffnung unterhalb dessen, wo bei Menschen das Handgelenk gewesen wäre.
Die Fledermaus kam langsam und stetig feuernd auf die beiden Menschen zu. Im Hintergrund konnte er erkennen das sich weitere Schatten näherten.
>> Rückzug Captain!!! <<
Immer wieder Feuerstöße von sich gebend zogen sie sich zurück.
Es vergingen mehrere Minuten, bevor der Colonel sicher war, das sie nicht mehr verfolgt wurden und den Befehl gab eine kurze Pause einzulegen. Er nahm sich einen Konzentratriegel aus der Weste und biss ein Stück ab. Während er darauf herumkaute blickte er den Captain fragend an. Die Frau schien auch eine Meisterin im lesen stummer Fragen zu sein.
>> Sir, ich wusste nicht das die auch noch kugelsicher sind. <<
Er schluckte den Bissen hinunter.
>> Und diese Energiegeschosse die sie auf uns abgefeuert haben? Wie erklären sie das? Ich habe keine Waffe gesehen. Die schienen aus den Unterarmen zu kommen. <<
>> Ich habe den Forschungsbericht nicht komplett gelesen, entschuldigen sie, Colonel. <<
>> Dieses Versäumnis hätte uns beinahe den Kopf kosten können, Jackson. Wenn ihnen noch mal so ein Fehler passiert, können sie ihr Sachen packen und zur Erde zurück laufen. <<
>> Ja, Sir. <<
>> Und jetzt sagen sie mir was das für eine Waffe war. <<
>> Um es mit ihren Worten auszudrücken, Sir. Ich bin kein Mediziner. Ich kann nur vermuten das es sich dabei um organisch erzeugte Energie handelt. <<
>> Dann sind diese Dinger nicht nur hässlich, kugelsicher und nicht zu orten, sondern auch noch wandelnde Energiereaktoren?<<
>> Es sieht so aus. <<
Der Colonel kontrollierte die P90 und legte ein neues Magazin ein. Er lud durch und sah der Frau ins Gesicht.
>> Dann wollen wir mal. Bevor niemand mehr da ist, den wir retten können. <<
>> Sir, wir sollten auf die Augen zielen. Wenn wir Glück haben, sind die nicht kugelsicher. <<
Der Mann nickte nur und stand auf. In geduckter Haltung wagten sie ihren zweiten Vorstoß.
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Sie hörte ihn, sie oder es kommen. Das Wesen, das die anderen anführte. Der Major versuchte die aufkeimende Angst zu unterdrücken. Doch sie schaffte es nicht. Ihr ganzer Körper zitterte und Schweiß vermischte sich mit dem getrocknetem Blut ihrer Wunden, die man ihr während ihrer „Audienzen“ zugefügt hatte. Audienz, so hatte dieses Wesen es genannt. Verhören und Foltern nannte Boldt es.
Ihr Instinkt riet ihr zu fliehen. Sie rüttelte an den Ketten, die sie an der Wand hielten. Doch wie schon unzählige Male zuvor, gelang es ihr nicht die Fesseln auch nur ansatzweise zu lockern.
>> Versucht du wieder zu entkommen, Major Boldt? <<
Sie sah zu dem Eingang, der in ihre Zelle führte und dort stand dieses Wesen, das ihr wie kein anderes Angst einjagte. Hinter ihm stand einer seiner Diener, der das Übersetzungsgerät auf seinen Armen trug.
Sie nahm all ihren Mut zusammen und antwortete ihm.
>> Sobald es mir gelingt, werde ich dich finden und dir deinen Hochnäsigkeit aus deinem Gesicht schneiden und dir dein eigenes Blut zu trinken geben, bis du daran verreckst. <<
Ein Laut erklang, der sich wie ein Lachen anhörte.
>> Drohende Worte, aber der Geruch der von dir ausgeht sagt mir das du Angst hast. <<
>> Tut mir leid, aber ich hab vergessen mich zu duschen. <<
Mit einem Schritt stand der König direkt vor ihr und packte mit einer seiner Greifklauen ihren Hals und drückte zu.
>> Dein Mut ist wirklich bewundernswert. Aber er wird dir nichts nützen, wenn du unserem Gott geopfert wirst. Doch bevor dies geschieht, will ich von dir wissen, wer diese Wesen sind? <<
Er winkte einen seiner Artgenossen heran, der die ganze zeit hinter ihm gestanden hatte. Hatte sie Halluzinationen, oder steckte wirklich eine P90 Kugel in seiner Lederhaut?
Das andere Wesen trug einen kleinen münzförmigen Apparat an seiner Schläfe. Der Major identifizierte es als eines der Geräte, mit den man Erinnerungen hervorrufen und sichtbar machen konnte. Dies geschah in diesem Moment. Ein kleines Hologramm baute sich wenige Zentimeter vor ihr auf.
Sie hielt die Luft an und jubelte innerlich.
>> Wer ist das? <<
Es dauerte einige Sekunden bis sie realisierte, dass der Chef, wie sie ihn nannte, ihr eine Frage gestellt hatte.
>> Dein schlimmster Alptraum, wenn du uns nicht gehen lässt. <<
Der Druck an ihrem Hals verstärkte sich.
>> Rede. <<
>> Du kannst mich! Du wirst es bald selber herausfinden. <<
Der König schien zu überlegen ob es Sinn machen würde, diese Frau weiter auszuhorchen und nahm die Hand wieder von ihrem Hals weg. Er lief hinüber zu dem Archäologen und brach ihm kurzerhand das Genick. Danach brachte er sein Gesicht direkt vor das des Majors.
>> Wer sich widersetzt, stirbt. <<
Ihr wurde übel, als sie den fauligen Atem der Riesenfledermaus roch.
>> Bereitet sie für das Ritual vor. <<
Sina sah den Chef durch den Zugang verschwinden und flüsterte leise vor sich hin.
>> Der Colonel wird dir in deinen Lederarsch treten und ich werde lächelnd dabei zu sehen. <<
Zum ersten Mal seit sie hier in diesem Kerker saß, spürte sie Hoffnung wieder zu entkommen.
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Dieser Gang kommt mir bekannt vor, dachte sich der Colonel. Aber das ging ihm schon die beide Gänge zuvor durch den Kopf.
>>… für das Ritual vor. <<
Er stoppte so abrupt, das der Captain ihn beinahe umgestoßen hätte. Er legte den Zeigefinger auf die Lippen und bedeutete so der Frau ruhig zu sein. Sie zogen sich in den Schatten zurück und machten sich so klein wie möglich.
Wenige Sekunden später sahen sie einen Tus den Gang, der quer zu ihrem verlief, entlanglaufen. Doch dieser war anders. Größer, kräftiger und im Gegensatz zu seinen Artgenossen besaß er noch seine Flügel, die zusammengefaltet auf dem Rücken lagen. Eine kleine Heerschar kleinerer Blutdämonen folgte ihm auf Schritt und Tritt.
Das muss ihr Anführer sein, dachte Smith. Er wartete noch einige Minuten um sicher zu sein, das nichts und niemand ihm kurz auf folgte. Danach folgten sie dem Weg, aus dem die kleine Gefolgschaft eben erst herausgekommen war.
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Sie sah nervös auf ihre Uhr, zum wahrscheinlich hundersten Mal in den letzten fünf Minuten. Ihr Blick wanderte zwischen den Instrumenten hin und her. Major Borows sah zu den zwei Laptops hinüber, die mit dem Zentralterminal verbunden war.
Seit der Colonel das Labor verlassen hatte war diese Geräte am Werke und sicherte die verschiedensten Daten aus dem ehemaligen Zentralrechner dieser Forschungsanlage. Sie hörte Schritte und drehte sich in ihre Richtung. Ein ungläubiges Staunen zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab.
>> Das… das ist unmöglich. Du bist tot! <<
Das kurze Zögern kostete ihr das Leben. Major Borows sah ungläubig auf den Dolch in ihrem Herzen und wieder zu demjenigen der diese Waffe geführt hatte. Ihr Körper fiel zu Boden und ihre Augen brachen.
Fortsetzung folgt
Spannend, mysteriös und ziemlich finster geschrieben. War erneut ein sehr gutes Kpitel gewesen.
Das die Viecher jetzt auch noch kugelsicher sind, ist ein gewaltiges Problem. Dazu noch der rätselhafte Cliffhanger am Ende. weiter so. Bis dann.
Bin gespannt, wer der rätselhafte Mörder sein wird! Ansonsten wieder eine tolle Fortsetzung, bis dann...
@ all:
was den cliffhanger angeht, so wird sich dieses mysterium noch eine weile lang hinziehen.. werde aber hin und wieder hinweise einstreuen, was den unbekannten angeht.
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Teil 11
Die Linse der Spionoptik schob sich um die Ecke, ungesehen von den Tus. Sie schwenkte von rechts nach links und verschaffte dem Colonel einen Überblick über die Situation. Zwei Blutdämonen waren zu sehen. Einer war damit beschäftigt, Major Boldt von ihren Ketten zu lösen und der zweite überwachte das ganze.
Smith konnte auch die Leiche des Archäologen erkennen. Er hing schlaff in den Ketten. An seinen Hand und Fußgelenken waren große und tiefe Schnitte zu erkennen. Die Wunden waren verkrustet und das Blut war in einem Auffangbehälter gesammelt worden.
Die beiden anderen Leichen konnte er nirgends entdecken, man hatte sie wohl in der Zwischenzeit beseitigt. Mit Handzeichen teilte er dem Captain seine Beobachtungen mit, und sie berieten kurz ihre weitere Vorgehensweise. Sie entschieden sich jetzt einen Befreiungsversuch zu unternehmen, bevor die Lage eventuell noch ungünstiger werden konnte.
John spähte um die Ecke, die P90 leicht angehoben. Die Dämonen standen mit dem Rücken zu ihnen und hievten Boldt auf eine steinerne Trage. Kurzerhand entschied sich der Mann, seine Waffe gegen das Messer einzutauschen. Dann schlich er sich geduckt an den linken der beiden Blutdämonen, während Jackson sich dem rechten näherte.
Der Tus wollte sich gerade drehen, als der Colonel sich auf den Boden warf und ihm seine Füße dorthin rammte, wo ein Mensch die Kniekehlen hat. Ob ein Tus so was hatte, wusste er nicht, aber es zeigte die gleiche Wirkung. Der Dämon knickte ein und fiel der Länge nach hin. Bevor er aber auch nur einen Laut von sich geben konnte, rammte ihm der Offizier das Messer durch die Augen direkt ins Gehirn. Das Wesen röchelte kurz und erstarb dann. Ein kurzer Blick zur Seite zeigte dem Colonel das auch Jackson mit ihren Gegner fertig geworden war. Ihr Messer steckte im Gehörgang des Tus.
>> Passen sie auf das uns niemand überraschen kann. <<
Er lief zu der Trage. Major Boldt wirkte apathisch.
>> Major, wachen sie auf! <<
Er rüttelte an ihren Schultern und fühlte nach dem Puls. Langsam und regelmäßig.
Sie mussten ihr irgendeine Art von Betäubungsmitteln verabreicht haben.
>> Verdammt, Boldt! Bewegen sie sich, das ist ein Befehl! <<
Keine Reaktion.
>> Sir, sie kommen. <<
Er warf sich den Major über die Schulter. Sie war leicht, schon fast zu leicht, für einen Menschen ihrer Größe.
>> Sehen wir zu das wir wegkommen, Captain. <<
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Er sah auf die blutende Frauenleiche unter ihm. Von dem Dolch in seiner Hand tropfte es auf den Boden. Sein Blick war starr auf das Computerterminal gerichtet. Die freie Hand glitt über die Schaltelemente, bis der Bildschirm in einem dunkelroten Ton pulsierte und eine tiefe Stimme aus allen Ecken des Raumes zu hören war.
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Und auch in dem Gang in dem sich der Colonel und Captain Jackson gerade befanden. Immer noch auf der Flucht vor den Tus.
>> Was bedeutet das, Jackson? <<
Sie hielt im laufen kurz inne und lauschte.
>> Die Selbstzerstörung ist aktiviert worden. Wir haben noch umgerechnet 10 Minuten Zeit, bevor hier alles zusammenbricht. <<
>> Ich denke nur sie wissen wie man das macht, oder haben sie Borows eingewiesen? <<
>> Ja, Sir. Aber das wissen sie doch. Sie sollte auf unser Zeichen warten. <<
>> Ich kann mir nicht alles merken, Captain!! <<
Sie liefen weiter, Captain Beka Jackson sah dem Colonel nachdenklich hinterher.
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Der Boden bebte. Captain Winters hielt in ihrem nervösen Marsch, zwischen dem Eingang in die Tiefe und der Öffnung nach draußen, inne.
Was war das gewesen, ging es ihr durch den Kopf. Tektonische Aktivitäten auf diesem Planeten waren doch ausgeschlossen, laut Aussagen der Geologen. Die feine Haare in ihrem Nacken richteten sich wie elektrisiert auf, irgendetwas stimmte hier nicht.
Sie hörte schnelle Schritte und knackende Äste. Sekunden später stützte sich Doktor Henatsch, die Exobiologin, schweratmend am Rahmen des Durchgangs ab.
>> Cap… Captain, in dem Dorf ist die Hölle los. Das kurze Beben hat unsere Freunde in Aufruhr versetzt. Sie flüchten. Wir… <<
Hinter der Zivilistin erschien ein Pelz. Es war der dem sie zuerst begegnet waren, Bob.
Bob hatte in der kurzen Zeit, die sie ihn kannten sehr schnell ihre Sprache gelernt. Er konnte sich mittlerweile sehr gut verständigen, wenn auch noch etwas abgehackt.
>> Ihr gehen müsst. Zittererde ist Zeichen für den Sieg Jaffa Ras über Tus. Alles kaputt hier. <<
Henatsch sah Winters an. Der Captain überlegte kurz, dann griff ihre Hand zum Funkgerät.
>> Captain Winters an alle. Rückzug. Helfen sie unseren Freunden das Areal zu räumen und so schnell wie möglich von hier wegzukommen. Sergeant Lennier, sie übernehmen die Führung. <<
>> Verstanden. <<
>> Was ist mit ihnen, Winters? <<
Der Captain schaute gedankenverloren in die gähnende Öffnung, die zu einem alten Forschungszentrum der Antiker führte, während sie der Biologin antwortete.
>> Ich werde den Colonel suchen. <<
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Die Erschütterungen verstärkten sich. Die beiden Menschen rannten. John spürte wie sich der Körper auf seiner Schulter regte.
>> Captain, warten sie einen Moment. <<
Er hob den Major von seiner Schulter und lehnte sie an die Wand. Sie kniff die Augen zusammen.
>> Colonel… Sir… Die… <<
>> Ganz ruhig, Boldt. Können sie laufen? <<
>> Ich versu… versuche es. <<
Er ließ die Frau los. Sie machte ein wackeligen Eindruck, doch mit jedem Schritt wurde ihr Gang fester.
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Sein Herr hatte ihm den Befehl gegeben diese frevlerischen… Es kam nicht auf den Namen dieser Wesen. Mandolinen… nein. Menkonen? Nein. Menschen, ja genau, so nannten sie sich.
Zwei von ihnen hatten es gewagt das heilige Opfer für ihren Gott zu entführen. Er hörte diese Stimmen die so unangenehm klangen. Der Tus blieb stehen und sah um die Ecke in den Gang der seinen kreuzte. Dort waren sie. Das Opfer machte einige Versuche sich fortzubewegen. Er spürte wie sich die Energie in seinen Armen staute und darauf wartete diese Pest der Tus zu vernichten.
Er spähte vorsichtig um die Ecke und nahm Ziel. In dem Moment als er die Energie absondern wollte spürte er eine Präsenz hinter sich und drehte sich herum. Bevor der Blutdämon reagieren konnte traf ihn selbst ein Energiestrahl mitten zwischen die Augen und er sank zu Boden.
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Captain Jackson sah ein leichtes Leuchten aus dem Quergang hinter ihnen kommen.
>> Sir, wir müssen verschwinden! <<
Der Major antwortet Smith bevor dieser Fragen konnte.
>> Ich kann laufen. Der Captain hat recht, wir müssen hier weg. <<
John nickte und gab Boldt seine Handfeuerwaffe.
>> Zielen sie auf die Augen alles andere ist kugelsicher. <<
Leicht außer Atem erreichten alle drei das Labor. Jackson, die vorneweg gelaufen war bliebt abrupt stehen.
>> Sir. Ich glaube nicht, das Borows die Selbstzerstörung ausgelöst hat. <<
Sein Blick führte ihn zu der Leiche, die auf dem Boden lag. Umrahmt von ihrem eigenen Blut. Die Augen zeigte einen letzten Ausdruck von Überraschung und Erkenntnis.
John kniete sich neben die Frau und unternahm einen letzten, aber doch hoffnungslosen Versuch sie wiederzubeleben. Er machte eine Mund zu Mund Beatmung und massierte den Herzmuskel.
Boldt trat von hinten an ihn heran und legte eine Hand auf seine Schulter. Mit leiser Stimme sprach sie zu ihm.
>> Sir, sie ist tot. <<
>> NEIN!!! <<
Er sah zu ihr hinauf und all seine Wut, sein Hass und seine Frustration entluden sich in diesem Blick. Doch dies währte nur einen kurzen Moment, dann gewannen Vernunft und Einsicht die Oberhand. John drehte sich noch mal zu Borows Leiche herum, schloss ihr die Augen und nahm die Erkennungsmarke an sich. Dann richtete er sich wieder auf.
>> Gehen wir. Jackson nehmen sie die Laptops. <<
Sie lief zum Terminal und trennte alle Verbindungen. Danach folgte sie den anderen beiden.
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Die Menschen konnten ihn nicht sehen. Das war gut so. Noch war die Zeit nicht gekommen, das er sich offenbarte. Außerdem war er sicher das dieser Mann ihn umbringen würde sobald er ihn sah. Denn er hatte diese Frau dort auf den Boden getötet, weil sie sich im falschen Moment herumgedreht und ihn erkannt hatte. Da musste er zustoßen, und dieser Mann würde es wissen. Aber das konnte er nicht riskieren, noch nicht.
Er sah wie sie in den Tunnel zur Oberfläche verschwanden und ein Lächeln kam über seine Lippen. Danach berührte er einen Kristall an seinem Gürtel und verschwand in einem gleißenden Leuchten.
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Der Strahl von Winters Taschenlampe wurde von einem kleinen silbernen Gegenstand reflektiert. Sie bückte sich und hielt das Abzeichen eines Majors in der Hand.
>> Was zum… <<
Der Captain schreckte auf, als sie ein Lichtkegel mitten ins Gesicht traf. In Sekundenschnelle hob sie die P90 und zielte.
>> Stehen bleiben! Wer auch immer da ist! <<
Das Licht wurde aus ihrem Gesicht genommen und sie hörte eine vertraute Stimme.
>> Winters, sind sie das? <<
>> Colonel? <<
>> Wer denn sonst. Was machen sie hier? Kowalskey hatte den Befehl mit ihrer Hilfe das Areal zu räumen. <<
>> Sir, Major Kowalskey ist… sie… <<
>> Was? Wir haben keine Zeit, raus mit der Sprache. <<
>> Sir, Kowalskey ist nie oben angekommen. <<
Sie reichte ihm das Abzeichen, das sie soeben gefunden hatte.
>> Shit! Geht denn alles schief hier! <<
Ein erneute Erschütterung brachte ihn wieder zu Besinnung.
>> Reden wir später darüber. <<
Gemeinsam rannten sie um ihr aller Leben.
Fortsetzung folgt
Also, ich wette, unser geheimnissvolle Attentäter ist entweder ein Reetou, oder ein Ashrak, was ich für wahrscheinlicher halte.
Fragt sich dann nur, welcher Goa´Uld wusste, was sich auf diesem Planeten abspielte.
War wieder einmal sehr spannend und flüssig geschrieben, die Fortsetzung darf sehr gerne kommen. Bis dann.
War mal wieder ganz gut! Irgendwie scheinen die Charaktere in deinen Geschichten eine sehr kurze Lebenserwartung zu haben, was aber nicht weiter stört. Werde natürlich weiter dabei bleiben, auch weil ich endlich wissen will, wer da herumschleicht...
Das Finale
Wochen später…
Er stand vor der Grube, die sich gebildet hatte, als der gesamte Forschungskomplex in sich zusammengefallen war. Smith beobachtete die Bergungsteams bei ihrer Arbeit. Der Mann spürte wie sich jemand neben ihn stellte. Es war die Chefärztin des Kommandos, Doktor Stephanie Austin.
Der Colonel senkte den Blick gen Boden.
>> Sie haben die Berichte über mein Verhalten und meine Schwächesymptome gehört. <<
>> Das habe ich, Sir. Ich bin hier um sie zu bitten, sich von mir untersuchen zu lassen. <<
Er drehte sich zu der Frau um.
Sie erwiderte seinen Blick.
>> Sie wissen, das ich es ihnen befehlen kann. <<
>> Lassen sie uns gehen. <<
Bevor sie sich auf den Weg machen konnten, kam ein Sergeant zu ihnen herübergerannt.
>> Colonel Smith, Sir. Wir haben die Leichen gefunden. <<
>> Alle? <<
Der Mann zog die Luft ein.
>> Nein, Sir. Major Kowalskey ist weiterhin nicht auffindbar. <<
Er schloss die Augen und unterdrückte die Aufwallung der Gefühle in seinem Innerem.
Danach nahm er die Ärztin bei der Hand und brach in Richtung Basis auf.
2 Tage später…
Sie waren alle versammelt. Das gesamte Magellankommando war anwesend um den Gefallenen die letzte Ehre zu erweisen. Er stand auf einem kleinen Podest, auf dem ein Mikrofon angebracht war. Nach langem Hin und Her hatte man sich für die Bestattungsmethode der Tok´Ra entschieden. Er sah kurz zu den aufgebahrten Leichen hinüber, bevor er sich der Menge zuwandte.
>> Wir sind hier versammelt um unsere gefallenen Kameraden Captain Sebastian Clarke, Doktor Andrea Desert, Doktor Mike Jaeger und… <<
Beim letzten Namen stockte er.
>> Major Janine Borows die letzte Ehre zu geben. Sie alle opferten ihr Leben für unsere Aufgabe, der Menschheit und allen anderen Völkern eine dunkle Zukunft zu ersparen, wie sie schlimmer nicht sein kann. Es mag jetzt vielleicht einige Stimmen unter ihnen geben, die der Meinung sind wir sollten einpacken und nach Hause zurückkehren. Doch diesen Zweiflern sei gesagt, das wir niemals aufgeben werden, und wer will der kann gehen. Ich werde ihn nicht aufhalten. Die Gefahr die dort lauert… <<
Er zeigte mit der ausgesteckten Hand auf das Sternentor.
>> … ist einfach zu groß, um sie ignorieren zu können. Ich werde alles geben, damit das Opfer unserer Kollegen und Freunde nicht umsonst war. Und ich erwarte, nein, ich fordere von ihnen allen dasselbe. <<
Mit diesen Worten, die von einem heftigen Applaus begleitet wurden ging er zum DHD und gab die Zielkoordinaten eines kleinen unbedeutenden Planeten ein. Colonel John Smith sah, wie sich der Ereignishorizont stabilisierte und die Öffnungswelle die aufgebahrten Körper verschlang.
Am nächsten Tag…
Ein starker Wind wehte um seine Ohren, verursacht durch das landende Raumschiff. Das Schiff war die ABYDOS, das neueste Erzeugnis irdischer Raumfahrttechnologie. Es lieferte die letzten Rohstoffe und das letzte geforderte Personal, und es brachte auch schon den ersten Schub an Ersatzleuten.
John hatte gestern die Bergungsarbeiten einstellen lassen und Kowalskey offiziell als, im Einsatz vermisst erklärt. Vier Tote, eine Vermisste. Eine verdammte miese Bilanz für den ersten Einsatz.
John spürte Angst. Angst vor dem was dieses Schiff bringen würde. Die einzige Reaktion die auf seinen Bericht erfolgt war, war die kurze Mitteilung, das General O´Neill die ABYDOS persönlich befehligen würde.
Die Antriebsgeräusche des Schiffes erstarben und der Wind legte sich. Direkt vor Colonel John Smith entstand ein helles weißes Leuchten, ein Asgardbeam. Aus diesem Leuchten heraus schälte sich die Umrisse eines großgewachsenen Mannes. Die Konturen entwickelten sich in Sekundenschnelle zu Major General Jack O´Neill. In seinen Händen hielt er einen Aktenkoffer. Sein Gesicht wirkte ernst als er John ansprach.
>> Wir müssen uns unterhalten, Colonel. Unter vier Augen. <<
Wenige Minuten später befanden sich die beiden Männer in dem kleinen Büro, in dem Smith den lästigen Verwaltungsangelegenheiten nachging. Sie saßen sich gegenüber. Der General legte den Aktenkoffer auf den Schreibtisch und holte eine Akte heraus.
>> Werfen sie einen Blick rein. <<
John öffnete den Deckel und sah zwei Blätter. Eines mit Namen und Rängen und das andere war ein Schreiben des Pentagon.
„ Folgende Personen, die auf dem beiliegenden Schreiben genannt sind, werden in vollstem Vertrauen des Chiefs of Staff und General of the United States Air Force in den nebenstehend genannten Rang befördert.“
Der Colonel nahm mit leicht zitternden Händen das andere Blatt.
„ Major Sina Boldt, in den Rang eines Lieutenant Colonel
Captain Beka Jackson, in den Rang eines Majors
Colonel John Smith, in den Rang eines Brigadier General“
Seine Blick saugte sich an dem letzten Namen fest.
Es dauerte eine Weile bis er der Legende die ihm gegenüber saß wieder in die Augen sah.
>> Ich? Aber warum? <<
>> Besondere Leistungen im Dienst bla bla… Sie kennen die offiziellen Gründe John. <<
>> Und wie sind die inoffiziellen? <<
Jack atmete tief ein.
>> Sie haben scheiße gebaut John. Sie haben insgesamt fünf Leute in ihrem eigenem Vorgarten verloren, wenn ich das mal so ausdrücken möchte. Und mit dieser Beförderung will man sichergehen das sie in der Basis bleiben und da draußen keine scheiße mehr bauen können. Es kamen Überlegungen auf sie von diesem Kommando abzuziehen, aber dann ist man sich klar geworden das sie eine zu große Symbolfunktion haben, was diese Aufgabe angeht. Sie haben selber gesehen was passieren kann, wenn die Reetou nicht aufgehalten werden und kämpfen dagegen an. Und wenn wir sie abziehen würden, käme das einer Niederlage gleich.<<
Jack öffnete den Koffer erneut und holte drei kleine Schatullen hervor.
>> Das sind die Rangabzeichen. So, und nun werde ich wieder gehen, mein Taxi wartet. <<
Beide Männer erhoben sich und gaben sich die Hand. Sie trennten sich ohne ein weiteres Wort.
Er hatte Boldt und Jackson in einer kleinen Zeremonie, im Besprechungsraum, die Abzeichen überreicht. Nun saßen alle Beteiligten der schrecklichen Ereignisse zusammen an dem Tisch.
Smith stütze sich auf der Tischplatte ab und faltete die Hände zu einem Dreieck.
>> Ich habe beschlossen einige Veränderungen in der Kommandostruktur vorzunehmen. Da Major Kowalskey als MIA gilt ist der Posten meines 2IC frei. Mein Entschluss ist das sie Colonel Boldt diese Aufgabe übernehmen. Ihrem Kommandoteam werden sie, Major Jackson, zugeteilt. Noch Fragen? <<
Alle sahen den Mann an und verneinten.
>> Ok. Weggetreten. <<
Am nächsten Morgen…
John war gerade in eine Materialaufstellung vertieft, als es an seiner Tür klopfte.
>> Ich hatte gesagt das ich nicht gestört werden will, Lieutenant. <<
Die Tür öffnete sich, doch nicht der Lieutenant trat herein, sondern die Chefärztin Doktor Austin.
>> Doktor. Oh, ich wusste nicht das sie es sind. <<
>> Darf ich sie trotzdem stören, General? <<
Smith legte den Bericht beiseite.
>> Sie stören doch nicht, Doc. Wie kann ich ihnen behilflich sein?<<
Die Frau setzte sich auf den Stuhl, der vor seinem Schreibtisch stand.
>> Ich hasse solche Gespräche. <<
Der Brigadier General wirkte verunsichert und zugleich neugierig.
>> Mir ist etwas bei ihrer Untersuchung aufgefallen, ich habe es näher untersucht, anhand der Blutprobe die ich ihnen abgenommen habe. Ich muss ihnen leider mitteilen John, das sie an Leukämie im Anfangsstadium leiden. <<
John lehnte sich zurück. Das musste er erst mal verdauen.
>> Wenn sie auf der Erde wären, könnte man sie behandeln. <<
>> Nein! Das ist mein Kommando und ich werde nicht eher zur Erde zurückkehren, bevor diese Aufgabe erledigt ist. Das bin ich Borows und den anderen schuldig, außerdem muss ich herausfinden was mit Kowalskey passiert ist. <<
>> Sir, ich bitte sie das noch mal zu überdenken. <<
>> Nein, Doktor. Meine Entscheidung steht. Weiß sonst noch jemand davon? <<
>> Nein, Sir. <<
>> Und dabei bleibt es auch. Sie können mich gerne im Rahmen ihrer Möglichkeiten behandeln.<<
Die Ärztin wollte noch was sagen, unterließ es aber. Sie merkte das sie gegen die Einstellung des Generals nicht ankam. Sie stand auf und ging zur Tür. Beide sahen sich noch einmal in die Augen. Die Frau sah die Entschlossenheit die in seinem Blick vorherrschte und schwor sich alles daran zu setzen diesem Mann zu helfen, so gut sie konnte ohne gegen seine Anordnungen zu verstoßen.
Als die Tür sich hinter der Ärztin geschlossen hatte, gab John seinen Gefühlen nach und fegte in einem Wutanfall alles von seinem Schreibtisch und stützte den Kopf auf seinen Händen ab.
ENDE
Das ist ja jetzt wirklich ein Schock. Leukemie, daran will ich nun wirklich nicht leiden. Tja, scheisse gelaufen.
Das mit den Beförderungen kam durchaus schon überraschend. Aber so läuft das eben. Jacks persönlicher Besuch war auch nicht schlecht. Bis dann.
Ohhh man, diese FF endet ziemlich tragisch, was die Gefallenen, Vermissten und auch Smiths Beförderung, bzw. Krankheit angeht! War mal wieder sehr toll geschrieben und durchdacht. Freue mich schon auf die Nachfolge-FF, die ich auch verfolgen werde!