Trinity (Lillian - Teil 3) [NC-17]
Titel: Trinity
Autor: Zeson
Serie: SG-1/SGA , ein wenig SGU
Genre: Abenteuer, Romantik, Erotik, Drama
Charakter: Colonel Cameron Mitchell/Dr. Lillian Whitesands (OC)/Colonel John Sheppard, SG-1, AR-1, General Hank Landry, Jim Whitesands (OC), Dr. Carson Beckett, Dr. Jennifer Keller und diverse andere Charaktere aus dem Stargate-Universum
Rating: NC-17 – Achtung, die letzten Kapitel beinhalten auch Slash
Staffel: Nach SG-1 10. Staffel und SGA 5. Staffel, nach „Ein Paradies mit Hindernissen“ und direkt anschließend an „Schatten und Licht“. Man sollte die beiden Geschichten kennen, um die Fortsetzung zu verstehen.
Anmerkung des Autors: Eigentlich sollte dies der dritte und abschließende Teil einer Trilogie werden … Dritter Teil schon, aber abschließend und Trilogie? Wohl eher nicht … es gibt einfach noch zu viel, was meine „Helden“ erleben werden.
Kurzinhalt: Die Luzianer-Allianz hegt Rachepläne. Die Verbündeten zögern und es sieht ganz danach aus, als würde die Verteidigung der Erde einmal mehr am Stargate-Center hängen bleiben … Auch die Beziehung zwischen Cameron und Lillian gestaltet sich komplizierter, als zunächst angenommen. Und wie passt John dazu?
Discalimer: Das Copyright an den Charakteren (außer meinen OCs) liegt bei MGM und wer auch noch alles daran beteiligt ist. Mir gehört nur die Idee und meine selbsterfundenen Charaktere. Ich schreibe nur zu meinem Vergnügen und nicht, um Geld damit zu verdienen ...
Auf vielfältigen Wunsch hin kommt nun also der 3. Teil meiner Geschichte. Man muss sich vorstellen, dass sie in einer Art leicht verschobenem Parallel-Universum spielt, da nicht alle Ereignisse in der Vergangenheit so abgelaufen sind, wie in der Serie. Aber das habe ich bereits in Teil 1 und Teil 2 im Header angesprochen ...
Und nun: Viel Spaß!
Kapitel 1: Die Allianz schlägt zurück
General Landry eröffnete die Besprechung im kleinen Konferenzraum des Stargate-Centers mit einer alarmierenden Mitteilung.
„Die George Hammond wurde bei P5R-796 von einer Flotte der Luzianer-Allianz überfallen und schwer beschädigt. Sie konnte nur knapp entkommen.“
Schockiert blickten Colonel Cameron Mitchell, Dr. Daniel Jackson und Teal’c einander an. Diese Meldung kam wirklich sehr überraschend. Nachdem die Allianz ständig ihre Unschuld beteuert hatte und das Problem des Spice nun endlich im Griff war, hatte niemand mit einem solchen Angriff gerechnet.
„Wie hoch sind die Verluste?“
Colonel Mitchell war äußerst besorgt. Es war Sams Schiff, von dem hier die Rede war.
„Ich kann Sie insoweit beruhigen, als dass Colonel Carter wohlauf ist. Sie hat nur einige Prellungen und ein verstauchtes Handgelenk davongetragen. Anderen erging es leider nicht so gut. Wir haben rund 10 % der Besatzung verloren und das Schiff befindet sich nun zur Reparatur auf der Erdabgewandten Seite des Mondes.“
General Landry seufzte tief auf. Er war selbst erschrocken gewesen, als er die Nachricht erhalten hatte. Er konnte verstehen, dass seine Untergebenen das Gehörte erst einmal verarbeiten mussten. Viel Zeit konnte er ihnen allerdings nicht dazu lassen.
„Colonel Carter und Dr. Lee befinden sich an Bord, um die Reparaturarbeiten zu leiten und zu koordinieren.
Was nun unser vordringlichstes Problem ist: Wir müssen herausfinden, was diesen Angriff provoziert hat und warum er gerade jetzt erfolgte. Unsere Kontakte schweigen sich in diesem Punkt aus. Es scheint so, als habe niemand etwas davon gewusst. Zumindest ist keiner bereit, etwas dazu zu sagen, denn so ganz ohne Vorbereitung ist ein solcher Schlag nicht möglich. Außerdem müssen unsere Feinde irgendwoher erfahren haben, welche Route die George Hammond bei dieser Patrouille nahm …“
Dieser Punkt erschien ihm der Wichtigste, da die Route aus Sicherheitsgründen immer erst kurz vor dem Abflug an das Schiff übermittelt wurde. Es musste also ein Leck im Stargate-Center selbst geben.
„Sir, ich denke, es hat etwas mit der jüngsten Drogenbekämpfungsaktion zu tun.“
Daniels Worte scheinen eine Bestätigung der Befürchtungen des Generals.
„Daran hatte ich auch schon gedacht. Aber warum jetzt? Wir haben bereits vor Wochen das letzte Feld gefunden und die letzten Lager vernichtet.“
„Möglicherweise war die Allianz zu diesem Zeitpunkt zu geschwächt, um sofort etwas gegen uns zu unternehmen. Außerdem haben die Herrschaften ja ständig abgestritten, etwas mit dem Spice zu tun zu haben.“
Cameron Mitchell hatte sich zurückgelehnt und spielte gedankenverloren mit einem Kugelschreiber.
„Es ist auch ziemlich bezeichnend, dass der Angriff der Hammond galt, unserem Schmuckstück. Sie ist das Herzstück der Erdverteidigung. Sollte sie zerstört werden, wäre die Erde sehr geschwächt.“
„Wir vermuten ebenfalls in dieser Richtung, daher wurden die Streitkräfte in Alarmbereitschaft versetzt und die übrigen Schiffe zurück zur Heimatbasis beordert. Unsere Verbündeten bekamen ebenfalls eine Warnung. Es ist nicht auszuschließen, dass sich die Allianz auch an Lakotia rächen will, da unsere Freunde uns ja nicht unerheblich bei der Beseitigung des Drogenproblems unterstützt haben. Glücklicherweise befindet sich Atlantis noch immer dort und kann somit deren Verteidigung stärken.“
Cameron wurde ein wenig mulmig bei dem Gedanken, dass der Planet angegriffen werden könnte, den er bereits als zweite Heimat ansah. Immerhin befand sich Dr. Lillian Whitesands noch dort und forschte weiter an den Pflanzen, um ihren Beitrag zur möglichen Heilung von Krankheiten zu leisten, die auf der Erde noch als unheilbar galten. Lillian war inzwischen der wichtigste Mensch in seinem Leben und bei dem Gedanken, sie könnte in Gefahr sein, drehte sich ihm der Magen um.
„Colonel Mitchell, ich habe den Befehl an Atlantis herausgegeben, dass beim geringsten Anzeichen eines Angriffs sofort alle Menschen von der Erde, die sich auf Lakotia befinden, in die Stadt evakuiert werden.“
Als hätte er die Gedanken des Colonels gelesen, teilte der General ihm diese Anweisung mit. Landry war selbst besorgt, dass der friedliche Planet einem Überfall von Feinden nicht standhalten könnte. Er wusste allerdings nicht, inwiefern Lakotia sich verteidigen konnte, da ihre Verbündeten darüber bisher kein Wort verloren hatten. Da die Lakotianer sich jedoch auf einem sehr hohen Level an wissenschaftlichem Fortschritt befanden, ging der General davon aus, dass es ein Verteidigungssystem geben musste.
Dankbar sah Mitchell ihn an. Er hatte mit der Zeit herausgefunden, dass General Landry ein besonderes Interesse am Schicksal Lillians hatte. Warum das so war, entzog sich aber bislang seiner Erkenntnis. Somit gab es einen dritten Verbündeten um Lillians Wohlergehen. Der zweite im Bunde befand sich in Lillys Nähe und würde dafür sorgen, dass sie im Falle eines Angriffs sicher war. Colonel John Sheppard würde nicht zulassen, dass sie in Gefahr geriet. Von diesem Gedankengang beruhigt konzentrierte sich Cam wieder auf die Besprechung.
„Teal’c, ich benötige Ihre Hilfe, um die Jaffa um ihre Unterstützung zu bitten. Ich denke, es ist langsam an der Zeit, der Luzianer-Allianz ein für alle mal das Handwerk zu legen. Dafür benötigen wir aber jede Hilfe, die wir bekommen können, vor Allem Raumschiffe und Waffen, die den Kräften der Allianz standhalten können.“
Der Jaffa neigte den Kopf und gab auf diese Weise seine Zustimmung kund.
„Colonel Mitchell und Dr. Jackson, Sie beide werden alle unsere Verbündeten besuchen und dort ebenfalls um Hilfe bitten. Sie, Colonel Mitchell, werden heute noch nach Lakotia reisen und mit dem dortigen Rat sprechen. Informieren Sie auch bitte Mr. Woolsey auf Atlantis über die neuesten Ereignisse. Dr. Jackson, Sie folgen ihm morgen zusammen mit SG -15.“
General Landry warf seinen Männern einen durchdringenden Blick zu.
„Walter hat die Reiseroute von Lakotia aus zusammengestellt. Sie liegt in der Mappe vor Ihnen. Von Ihrer dortigen Abreise an wünsche ich, alle vier Stunden von Ihnen unterrichtet zu werden. Sie werden keinerlei Alleingänge unternehmen und jeden Abend hierher zurückkehren. Seien Sie äußerst vorsichtig und lassen Sie sich auf nichts ein. Ich möchte keine weiteren unliebsamen Überraschungen erleben.“
„Denken Sie, es ist wieder ein Kopfgeld ausgesetzt worden?“, fragte Daniel
„Davon können wir ausgehen, ja. Die Frage ist nur, wie hoch es ist und ob man diesmal Wert darauf legt, Sie lebend in die Finger zu bekommen …“
Cameron biss sich auf die Lippen. Kopfgeldjäger – eine sehr lästige und unangenehme Spezies. Sie hatten bereits mit welchen zu tun gehabt und er wusste, wie rücksichtslos diese Typen vorgingen.
„Colonel Carter wird von der Hammond aus versuchen, die Tok’ra zu erreichen“, fuhr der General fort. „Deren Informanten sitzen überall und wissen vielleicht, was hier gespielt wird. Mit vereinten Kräften sollte es uns doch gelingen, dieser Bedrohung ein für alle mal ein Ende zu bereiten. Nun, sie haben Ihre Einsatzorder. Ich wünsche Ihnen viel Glück.“
Mit diesen Worten entließ der General das Team.
„Irgendwie schmeckt es mir nicht, dass wir getrennt werden“, bemerkte Cameron, als er mit Daniel und Teal’c den Quartieren zustrebte. „Mir wäre es lieber, wir wären alle vier zusammen und könnten uns gegenseitig helfen.“
„Vor dem Rat der Jaffa wärt Ihr mir keine große Hilfe“, antwortete der Krieger. „Meine Brüder würden wohl kaum auf Eure Worte hören.“
„Außerdem würde es zuviel Zeit kosten, wenn wir nacheinander die Planeten besuchen. Du weißt doch, dass die Jaffa sich manchmal ewig lange beraten“, konnte Daniel sich nicht verkneifen.
Mit einem kleinen Lächeln stimmte Cameron zu, konnte aber seine Besorgnis nicht ganz überspielen.
„Ich denke, dass Lillian Whitesands auf Lakotia sicher ist“, machte Teal’c den Versuch, den Colonel zu beruhigen.
„Das glaube ich auch, aber mir ist trotzdem nicht ganz wohl bei der Sache.“
„Dir ist schon klar, dass Sam zum Einen verletzt wurde und zum Anderen dringend bei der Reparatur der Hammond benötigt wird?“
Daniels Einwand hörte sich schon fast wie eine Beschwerde an.
„Ja, verdammt, das weiß ich. Ich bin ja auch heilfroh, dass ihr nichts weiter geschehen ist, aber … es ist ja auch nur so ein Gefühl.“
Der Jaffa hob die Braue. Colonel Mitchell hatte sich in den letzten Monaten wirklich sehr verändert, wenn er plötzlich etwas auf ein „Gefühl“ gab. Der Mann, den Teal’c damals als Nachfolger von Jack O’Neill kennengelernt hatte, agierte zwar ab und zu „aus dem Bauch“ heraus, aber auf Vorahnungen hatte er nichts gegeben. Die Beziehung zu der Halbindianerin, die mit besonderen „Kräften“ begabt war, hatte ihn wohl mehr beeinflusst, als ihm bewusst war.
Im Quartiertrakt angekommen verabschiedeten sich Cam und Daniel von dem Jaffa, der als erster aufbrechen würde. Da er für die Reise nicht viel benötigte, war er schon kurze Zeit später unterwegs. Cam musste ebenfalls nicht viel zusammenpacken, da sie sich ja jeden Abend wieder im Stargate-Center einfinden mussten. Außerdem würde er die kommende Nacht auf Lakotia verbringen, bei Lillian, wo er bereits die meisten seiner Sachen einquartiert hatte. Bei diesem Gedanken erhellte ein Lächeln sein Gesicht. Er freute sich auf das Wiedersehen. Leider konnten sie nicht so viel Zeit miteinander verbringen, wie sie gerne wollten, aber das machte ihr Zusammensein umso wertvoller. Die Gespräche, die er mit dem Rat der Lakotianer führen musste, würden vielleicht den ganzen Nachmittag dauern, aber danach hatten sie die ganze Nacht …
Das Lächeln der Vorfreude lag noch auf seinem Gesicht, als er sich von Daniel verabschiedete und das Tor in Richtung Lakotia durchschritt.
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Als General Landry die Nummer auf dem Display seines Telefons sah, wusste er bereits, wer ihn da anrief. Es gab ohnehin nicht viele Menschen, die diese spezielle Telefonnummer kannten, unter der er im Stargate-Center direkt erreichbar war. Mit einem kleinen Seufzer nahm er den Hörer ab.
„Hallo Jim“, grüßte er. „Warum wundert es mich nicht, dass Du gerade jetzt anrufst?“
Ein leises Lachen ertönte am anderen Ende. Als Landry die volle tiefe Stimme des Anderen vernahm, sah er ihn lebhaft vor sich. Ein groß gewachsener Mann mit rabenschwarzem Haar, das an den Schläfen langsam ergraute, breiten Schultern und schmalen Hüften. Ein dunkler Teint, der vom Leben in freier Natur erzählte, die Hakennase in dem streng geschnittenen Gesicht mit den hohen Wangenknochen, durchdringende dunkelbraune Augen, die von kleinen Fältchen umgeben waren.
„Hank, es würde mich eher beunruhigen, wenn es Dich wundern würde. Du weißt doch …“
„Ja. Was ich allerdings nicht weiß, ist, woher Du immer so schnell informiert bist. Aber ich glaube, ich will es gar nicht wissen.“
Wieder ertönte das leise Lachen.
„Also, dann erzähl mal. Wie geht es meinem kleinen Mädchen?“
„Dein „kleines Mädchen“ hat sich zu einer schönen und sehr anziehenden Frau gemausert, mein Lieber. Das sollte Dir allmählich mal klar werden.“
„Hat sie das? Oder ist sie noch dabei …? Du weißt, dass ich mir darüber immer besondere Sorgen gemacht habe?“
„Ich denke, diese Sorge bist Du los. Der junge Mann, von dem ich Dir erzählt habe … er kümmert sich um sie. Er … sie leben schon fast zusammen, auch wenn sie sich nicht oft sehen. Du weißt ja, das bringt der Job so mit sich.“
Der Mann am anderen Ende der Leitung seufzte.
„Ja, das ist mir nur zu gut in Erinnerung. An diesem Job kann das Privatleben kaputt gehen. Ich spreche da schließlich aus Erfahrung …“
„Tut mir leid, ich wollte nichts aufrühren …“
„Schon gut, ist ja schon lange her. Ich sollte eigentlich gelernt haben, damit zu leben. Was ich aber jetzt von Dir wissen will: Ist sie sicher? Kann ihr dort nichts geschehen? Mir steckt der Vorfall auf Bloketu noch immer in den Knochen …“
„Ich habe Anweisung gegeben, dass sie notfalls sofort nach Atlantis evakuiert wird. Sie hat auch dort einflussreiche Freunde, die auf sie acht geben werden.“
„Ja, diesen jungen Colonel, nicht wahr? Was war noch seine Position? Militärischer Leiter der Stadt?“
Wieder einmal staunte der General darüber, wie gut der Andere über alles informiert war. Er musste weitreichendere Kontakte haben, als es Landry bewusst war. Er war zwar immer bereit, dem Freund zu helfen und ihn über das Wohlergehen der Wissenschaftlerin zu informieren, aber meist war ihm der Andere ein Stück voraus. Es schien fast, als würde Jim Fäden im Hintergrund ziehen, von denen Landry nicht einmal wusste, dass es sie gab.
„Warum rufst Du eigentlich an, wenn Du ohnehin schon alles weißt?“, fragte er deshalb mit einem Seufzer.
„Oh, vielleicht wollte ich nur mal wieder Deine Stimme hören? Wir haben uns schon lange nicht mehr gesehen …“
„Wie denn auch, bei all der Arbeit und dem Stress, den ich hier habe? Ich habe kaum eine freie Minute.“
„Beschwerst Du Dich etwa? Wenn ich mich recht erinnere, warst Du ganz schön scharf auf diesen Posten …“
„Zumindest sehe ich meine eigene Tochter nun etwas öfter. Was aber auch nicht gerade einfach ist. Sie ist immer noch ziemlich sauer auf mich.“
Wieder dieses leise Lachen. Mit einem Mal fühlte sich Landry, als würde die Last auf seinen Schultern ein wenig leichter. Es tat gut, sich mit jemandem unterhalten zu können, dem gegenüber er sich keinen Zwang auferlegen musste. Ein Freund, der die ganzen Geheimnisse kannte und dem gegenüber er ganz offen sein konnte. Der einzige Mensch, den er ohne Einschränkungen seinen Freund nennen konnte. Und der sich immer im richtigen Augenblick meldete.
„Verdammt, Jim, wie machst Du das nur? Woher weißt Du eigentlich immer so genau, wann ich einen Freund nötig habe?“
„Hast Du nicht vorhin erst gesagt, Du wolltest es gar nicht so genau wissen?“
Der General konnte das Grinsen des Anderen deutlich heraushören. Diesmal musste er lachen.
„Also gut, behalt Dein Geheimnis für Dich. Aber irgendwann wirst Du es mir erklären müssen, das schwör ich Dir.“
„Wie sieht es eigentlich aus? Hast Du Zeit? Und bevor Du mir jetzt mit der Krisensituation kommst – auch Du brauchst mal eine Pause.“
„Zeit … eigentlich nicht. Du hast es ja selbst angesprochen. Aber wenn ich mir nicht ab und zu ein wenig Entspannung gönne, habe ich Carolyn auf dem Hals … Ich werde um 0700 Feierabend machen, wenn nichts dazwischen kommt. Warum willst Du das wissen?“
„Oh, ich bin ganz zufällig in der Nähe und dachte, wir könnten uns treffen. Zum Abendessen vielleicht?“
Landry grinste. An einen Zufall glaubte er bei Jim schon lange nicht mehr. Es würde ihm gut tun, den Andern zu sehen. Ihre Freundschaft hatte all die Jahre und unterschiedlichen Werdegänge überstanden und hatte sich in den letzten Jahren eher noch vertieft. Ja, es war genau das, was er heute brauchte – ein offenes Gespräch unter Freunden.
„Wie wäre es mit Tony’s Steakhouse um 0800?“, schlug er vor.
„Hört sich fantastisch an. Dann sehen wir uns später.“
Mit diesen Worten legte der Andere auf. General Landry starrte den Hörer noch einen Moment an, bevor er ihn zurücklegte. Es war ihm ja schon fast ein wenig unheimlich, wie Jim ihn jedes Mal anrief, wenn er das Gefühl hatte, die Belastungen seines Jobs nicht mehr ertragen zu können. Er war immer im richtigen Moment für ihn da. All die kleinen Gefälligkeiten, die sie einander in den Jahren ihrer Freundschaft erwiesen hatten, zählten gar nichts im Vergleich zu dieser einfachen Präsenz des Anderen. Einfach für einander da sein. Das war es, was wichtig war. Er seufzte noch einmal tief auf. und wünschte, jeder Mensch auf der Welt könnte einen solchen Freund sein eigen nennen.
tbc.