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Thema: [MiniBang] Grenznacht

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  1. #1
    There is good in you... Avatar von Chayiana
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    Standard [MiniBang] Grenznacht

    Titel: Grenznacht
    Serie: SGA/Torchwood
    Rating: PG-16, Slash (vorsichtshalber, bezieht sich aber nicht auf den Slash, der ist nur PG *g*)
    Charaktere: John/Rodney, Jack/Ianto, Toshiko, Owen
    Genre: Crossover mit ein bisschen von allem (Adventure, Drama, Humor, Romance, Whump)
    Zeitliche Einordnung: Die Geschichte spielt für SGA irgendwann kurz vor „Midway“ (4x17), und für Torchwood direkt nach „Something borrowed“ (2x09).

    Anmerkungen:
    Vielen, lieben Dank an Antares für das hervorragende Beta, ohne das ich euch jetzt wohl noch ne Gebrauchsanweisung zum Lesen der FF mitliefern müsste. *gg*
    Danke, Antares, du warst mir wirklich eine sehr große Hilfe!
    Alles, was ihr jetzt noch an Fehlern findet, bitte ordentlich verpacken und an mich zurücksenden ... das sind meine!

    Vielen, vielen Dank natürlich auch an Lorien und Mella68 für eure tolle FanArt zu meiner FF! *strahl*

    Ich werde die FF ebenfalls in 7 Teilen posten, jeden Tag einen. Dieser hier ist noch etwas kürzer, die anderen dafür ein bisschen länger ... *gg*

    Inhalt: Nach einem mysteriösen Leichenfund werden Sheppard und McKay als „Spezialisten“ nach Cardiff beordert. Zusammen mit dem Torchwood-Team machen sie sich auf die Jagd nach dem Killer und erleben eine Nacht, die wohl keiner von ihnen so schnell vergessen wird.

    Fanart: Cover von Lorien, Bleistiftzeichnung (am Ende der Story) von Mella68






    Grenznacht



    Es war mittlerweile später Abend geworden, als Brian Denby den Weg nach Hause antrat. Der junge Medizinstudent hatte noch ein Zell-Experiment für seine bevorstehende Examensarbeit angesetzt, das nun die Nacht über inkubieren musste.

    Im Gegensatz zu den meisten Studenten der Universität von Cardiff wohnte er nicht im anliegenden Wohnheim, da er in der Stadt am südlichen Ende von Wales zu Hause war und so die Möglichkeit hatte, bei seiner Mutter zu leben. Anders als viele seiner Kommilitonen genoss er es, die Abende und Nächte allein zu verbringen. Er war nun mal keiner dieser Partymenschen, war es nie gewesen. Manchmal konnte er nur schwer nachvollziehen, warum die anderen in der wenigen Freizeit, die ihnen zwischen ihrem Studium blieb, nichts Besseres zu tun hatten, als sich in den zahlreichen Pubs der Stadt bis an den Rand der Bewusstlosigkeit zu trinken. Nein, er zog ein gutes Buch oder ein sinniges Gespräch mit seiner Mutter allemal vor. Auch wenn er sich dafür oftmals die Hänseleien seiner Mitstudenten anhören musste – und „Langweiler“ war noch eine der netteren Bezeichnungen, die sie für ihn fanden.

    Doch all das störte ihn nicht weiter. Er wollte in seinem Leben Erfolg haben. Sein Studium mit Bravour abschließen und dann in die Forschung gehen. Neue Erkenntnisse im Bereich der Medizin erlangen, vielleicht dadurch helfen, Menschenleben zu retten und somit seinem Leben einen Sinn geben. Nach dem tragischen Krebstod seines Vaters vor sieben Jahren war das das Einzige, was er wirklich wollte.

    Wie eigentlich jeden Abend nahm er auch heute die Abkürzung durch den Bute Park, obwohl er wie immer die Warnungen seiner Mutter dabei im Kopf hatte, dass dieser Park zu so später Stunde nicht mehr sicher sei. Ein sanftes Lächeln huschte über sein Gesicht. Seine Mutter war in dieser Beziehung einfach zu übervorsichtig. Doch andererseits konnte er sie auch verstehen, schließlich war er alles, was ihr nach dem Tod ihres Mannes geblieben war. Geschwister hatte er nie gehabt.

    Aber als er jetzt das leise Rascheln der Blätter der alten Bäume um sich herum wahrnahm, den leichten Nebel, der vom Boden her aufstieg und den verhaltenen Schrei eines Uhus über seinem Kopf hörte, musste auch er sich eingestehen, dass dieser Teil des Parks in der Nacht unheimlicher war, als er es zuvor hatte wahrhaben wollte. Und zudem war heute irgendetwas anders als sonst. Es lag eine Spannung in der Luft, die nur schwerlich zu greifen war. Das Geräusch seiner Schritte auf dem trockenen Laub klang unnatürlich laut. Fast hätte er überlegt umzukehren und doch den Umweg um den Park herum in Kauf zu nehmen, aber da es einer dieser ungemütlichen und windigen Herbstabende war und er schon die Hälfte der Stecke zurückgelegt hatte, entschied er sich dagegen.

    Doch nur wenige Meter weiter bereute er diese Entscheidung schon wieder, denn in dem Moment begann, die Luft vor ihm plötzlich eigenartig zu flimmern, ganz so, als ob irgendwo ein unsichtbares Feuer die dort befindlichen Moleküle in Wallung bringen würde. Irritiert starrte Brian auf das Phänomen. Und wie elektrisiert richteten sich seine Nackenhaare auf, als völlig unerwartet inmitten des Wirbels ein helles Licht erschien. Zuerst noch sehr klein wurde es schnell größer, verbreiterte sich wie ein Spalt in der Wirklichkeit. Und für einen Moment glaubte er, eine fremde Landschaft in diesem Spalt zu erkennen. Sand, Dünen ... und mehrere Gestalten. Was geschah hier?

    Dann sah er, wie eine der Personen auf der anderen Seite näher an das Phänomen herantrat und ... hindurchging.

    Durch die Helligkeit hinter dem Mann – zumindest vermutete Brian anhand der Statur, dass es sich um einen Mann handelte – geblendet, konnte er nur dessen Umrisse erkennen, dennoch registrierte er, dass sich der Neuankömmling zunächst etwas orientierungslos umsah und sich dann herumdrehte, um irgendjemandem dort, von wo er hergekommen war, ein Zeichen zu geben. Und genauso schnell wie es gekommen war, verschwand das Licht wieder - und damit auch der seltsame Spalt in der Wirklichkeit. Zurückblieben Dunkelheit und diese Gestalt, die, wie Brian nun feststellte, nachdem sich seine Augen abermals an die veränderten Lichtverhältnisse gewöhnt hatten, einen ledernen, fast bodenlangen Mantel trug und deren langes Haar im fahlen Mondlicht weißlich schimmerte.
    Und obwohl der instinktive Teil seines Bewussteins ihn dazu bewegen wollte, die Beine in die Hand zu nehmen und fortzulaufen, gewann der analytische Teil in ihm die Oberhand. Fasziniert und vor Aufregung zitternd zugleich – ein Gefühl wie tausend Ameisen auf seiner Haut – ging er langsam auf die Person zu.

    „Sir?“, fragte Brian mit leicht bebender Stimme. „Sir? Geht es Ihnen gut?“

    Die einzige Antwort, die er bekam, war ein leises Fauchen, das ihm einen Schauer über den Rücken jagte. Noch nie in seinem Leben hatte er etwas Vergleichbares von einem Menschen gehört - ein fast animalischer Laut, der das Kribbeln auf seiner Haut noch um das Hundertfache verstärkte. Trotzdem machte er einen weiteren Schritt.

    „Sir, was war das eben?“ Irgendetwas zwang ihn geradezu, diesem Rätsel auf den Grund zu gehen. Doch in dem Moment, als der Mann – oder das, was er für einen Mann gehalten hatte - sich letztendlich zu ihm umdrehte, degenerierte sein Wissensdurst gegen Null, stattdessen sog er panisch die Luft ein und starrte sein Gegenüber aus vor Entsetzen geweiteten Augen an. Sein Körper war wie gelähmt, unfähig, sich auch nur einen Zentimeter zu bewegen.

    Am Ende waren das grauenerregende Fauchen aus dem mit unzähligen, spitzen Zähnen bewehrten Mund, der alles hinfortschwemmende Schmerz, als das Wesen die rechte Hand auf seine Brust niederfahren ließ und sein eigener gellender Schrei die letzten bewussten Sinneseindrücke, die Brian Denby mit in den Tod nahm.


    ~~ooOoo~~


    Kaum zwei Stunden später wimmelte es im Bute Park vor Menschen. Wie ein aufgeschreckter Heuschreckenschwarm wuselten sie im Licht der grellen Scheinwerfer durcheinander. Unter ihnen der junge Polizist Andy Davidson, der sich in diesem Moment noch nicht so recht entscheiden konnte, ob er weiterhin auf das entstellte Opfer starren oder lieber dem Drängen seines Körpers, sich übergeben zu wollen, nachgeben sollte.

    Allerdings wurde ihm diese Entscheidung in dem Augenblick abgenommen, als er die vier Menschen sah, die gerade mit beinahe unverschämter Selbstsicherheit den Tatort ansteuerten. Ein nur allzu bekanntes Gefühl von Ärger stieg in ihm hoch und verdrängte damit die Übelkeit.

    ‚Natürlich ... Torchwood!’, dachte er und rollte genervt mit den Augen. Nur seine ehemalige Kollegin Gwen Cooper war heute nicht mit dabei. Gwen, die vor einer Woche diesen Rhys geheiratet hatte und nun mit ihm in den Flitterwochen weilte. Dieselbe Gwen, die ihn trotz allem noch immer in seinen Träumen verfolgte - und es waren nicht die schlechtesten Träume, wie er sich eingestehen musste. Doch in Momenten wie diesem überwog einfach das Gefühl, aufs Abstellgleis geleitet worden zu sein und der Neid, nicht ebenfalls dieser Special Ops-Truppe anzugehören.

    Aus den Augenwinkeln beobachtete er, wie das Torchwood-Team den Fundort der Leiche räumen ließ, sich das Opfer kurz ansah und dann zwei Helfer aufforderte, den Körper wegzuschaffen – vermutlich zu ihrem Einsatzfahrzeug, das in der Nähe geparkt sein musste. Und ehe er es sich versah, waren die vier mitsamt dem Leichnam wieder verschwunden und ließen alle am Tatort rätselnd und verwirrt zurück.


    ~~ooOoo~~


    „Also gut, Owen, wen oder was haben wir hier?“, wollte Captain Jack Harkness beinahe im Plauderton wissen, als er die Stufen zum medizinischen Bereich des HUBs hinunterstieg. Ianto Jones und Toshiko Sato folgten ihm etwas zögerlich, nicht sicher, ob sie sich das Opfer, das sie aus dem Bute Park mitgebracht hatten, wirklich aus der Nähe anschauen wollten. Der Angesprochene, Dr. Owen Harper, entnahm gerade noch einen letzten Abstrich aus den Wundmalen auf der Brust des Opfers, richtete sich dann auf und griff nach dem Klemmordner auf dem kleinen, metallenen Beistelltisch.

    „Meine sehr verehrten Damen und Herren, darf ich vorstellen ... Brian Denby, männlich, weiß, laut seinem Führerschein 23 Jahre alt und Medizinstudent an der hiesigen Universität.“

    Als Owen das Alter des Toten vorlas, entwich Toshiko ein überraschter Laut und auch Ianto zog verwundert eine Augenbraue nach oben, doch Harper ließ sich davon nicht beirren und fuhr mit seiner Vorstellung fort: „Keinerlei medizinische Indispositionen, mit anderen Worten, der junge Mann ist kerngesund.“

    War ...“

    „Wie meinen?“

    War kerngesund“, erklärte Ianto trocken und fügte dann noch hinzu: „Im Moment sieht er für mich nicht ganz so gesund aus.“

    „Nun, ganz offensichtlich nicht“, gab Owen schnarrend zurück, „sonst läge er ja auch nicht auf unserem Seziertisch.“

    „Die viel wichtigere Frage ist doch wohl ...“, ging Jack dazwischen, während er näher an den Toten herantrat, „wer oder was hat ihn so zugerichtet?“ Nachdenklich betrachtete er den nackten Oberkörper des ehemals jungen Mannes, der nun vielmehr einer tausend Jahre alten Mumie glich. „Was sind das für Male auf seiner Brust?“, fragte Jack und deutete auf die seltsame Anordnung von Wunden.

    „Ganz genau kann ich es noch nicht sagen“, erwiderte Owen, „aber wenn ihr mich fragt, würde ich vermuten, es ist ein Hand- oder Klauenabdruck ... hier ...“ Er hielt seine eigene Hand ein paar Zentimeter über die Wundmale. „Diese im Halbkreis angeordneten Verletzungen könnten von langen Fingernägeln oder Krallen herrühren. Nur die große Wunde, demnach direkt von der Mitte der Handfläche stammend, kann ich mir nicht erklären. Aber so wie der Körper aussieht, könnte man meinen, dass man ihm buchstäblich das Leben herausgesaugt hat.“

    „... und es scheint demjenigen durchaus geschmeckt zu haben“, ergänzte Ianto lakonisch.

    Normalerweise hätte Jack einen solchen Kommentar wenigstens mit einem leichten Grinsen oder einem Augenzwinkern bedacht, doch in diesem Moment wühlte sich eine Erinnerung an etwas, das er mal gelesen hatte, an die Oberfläche. Ohne auf die überraschten Ausdrücke auf den Gesichtern seiner Kollegen zu achten, stürmte er in Richtung seines Büros. Im Hinauseilen rief er Harper noch über die Schulter zu: „Mach ein paar Fotos und schick sie mir an mein Terminal. Ich muss ein paar Anrufe tätigen.“

    Ratlos blickten ihm Toshiko und Ianto hinterher, während Owen sich aufseufzend eine Kamera griff, um dem Befehl seines Bosses Folge zu leisten. Manchmal war es schon ein Kreuz mit Jacks Geheimnistuerei, doch alle drei wussten, dass sie erst Näheres erfahren würden, wenn dieser bereit war, es ihnen zu erzählen.


    ~~ooOoo~~


    „Cardiff? CARDIFF? In England?“

    „Nun, eigentlich liegt Cardiff in Wales und nicht in England, McKay.“

    „Oh, vielen herzlichen Dank, Colonel Oberschlau!“ Rodney zog eine Grimasse in Johns Richtung und wandte sich dann wieder an Sam, die sie vor wenigen Minuten über die neuesten Ereignisse auf der Erde und die Anfrage, ein paar „Spezialisten“ zur Unterstützung zu entsenden, aufgeklärt hatte. „Wissen wir denn definitiv, dass es sich hierbei um einen Wraith handelt? Ich meine, wer weiß denn schon, was die dort in ... Wales“ – ein kurzer Seitenblick zu Sheppard unterstrich die besondere Betonung des Wortes – „für Psychopathen rumlaufen haben?“

    „Du hast die Bilder gesehen, Rodney“, erwiderte Sam ein wenig irritiert. „Wer hinterlässt sonst solche Opfer? Wir müssen einfach wissen, wie er zur Erde gekommen ist und was er plant. Und selbst in dem unwahrscheinlichen Fall, dass es sich nicht um einen Wraith handelt, wäre mir wohler, wenn wir darüber auch Gewissheit hätten.“

    Als sie von McKay nur ein widerstrebendes, aber zustimmendes Grummeln vernahm, fuhr Carter fort: „Nun gut, dann wäre das geklärt. Colonel, Sie werden mit Rodney so bald wie möglich aufbrechen. Unglücklicherweise steht Ihnen ja auch noch die 24-stündige Quarantäne auf der Mittelstation bevor.“ Sam konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen, als sie bemerkte, dass ihre Worte bei beiden Männern ein ergebenes Augenverdrehen auslösten. „Möchten Sie sonst noch jemanden mitnehmen, Colonel?“

    „Ich denke, das wird nicht nötig sein“, entgegnete John prompt. „Rodney und ich kommen schon klar.“

    „Ach, kommen wir das?“

    „Aber sicher, Rodney. Oder traust du mir auf einmal nicht mehr zu, auf dich aufzupassen?“, zog Sheppard den Mann neben ihm auf, bevor er sich mit ernsterer Miene wieder Carter zuwandte. „Natürlich wäre es hilfreich, Teyla und Ronon dabei zu haben. Nur Teyla möchte ich in ihrem Zustand auf gar keinen Fall einer potenziellen Gefahr aussetzen und Ronon ... nun ja, ich denke, unser Großer wird sich grün und blau ärgern, dass er eine Wraithjagd versäumt. Aber ich befürchte, dass Dr. Keller ihn ohnehin eher ans Bett ketten würde, als ihn mit der Gehirnerschütterung und dem gebrochenen Arm aus der Krankenstation herauszulassen.“

    „Das stimmt wohl“, bestätigte Sam verschmitzt. „Aber vielleicht ist das auch eine Lektion, die ihm zeigt, dass man sich eben doch nicht mit jedem Trunkenbold in Kneipen auf bisher nicht näher bekannten Planeten anlegen sollte. Zumindest nicht, ohne vorher die Gegner gezählt zu haben.“

    „Jetzt tun Sie ihm aber unrecht. Sie hätten die anderen sechs Halunken danach sehen sollen!“, verteidigte John seinen abwesenden Freund grinsend. „Aber zur allgemeinen Beruhigung haben wir ja noch dieses Spezialteam zur Unterstützung vor Ort“, fügte er mit einem scheelen Seitenblick auf McKay hinzu, den dieser nur mit einem abfälligen Schnauben quittierte.


    ~~ooOoo~~
    Geändert von Chayiana (14.08.2009 um 22:32 Uhr) Grund: Mist, doch noch nen Fehler gefunden! *lol*


  2. #2
    Major General Avatar von Kris
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    Das war schon einmal ein interessanter Auftakt und das gelungene Titelbild von Lorien (irgendwie passt es wie die Faust aufs Auge).

    lässt einiges vermuten. Interessant wird es ja, wenn der Wraith Jack zwischen die Finger bekäme. Was dann wohl passiert? Da bin ich mal gespannt, ob es zu einer solchen Konfrontation kommt . Und John darf sicherlich auch mal Spaß mit den Weevils bekommen, oder?

    Auf jeden Fall fand ich es sehr geschickt und logisch, wie du die störenden Mitglieder beider Teams ausgeschaltet hast. Ich denke Owen und Toshiko brauchst du noch für die Nebenarbeiten, aber Gwen kann ruhig in den Flitterwochen bleiben .
    Interessant wird es, wenn die beiden Atlantis-Jungs feststellen, dass sie mit einem Alien und einem Untoten zusammenarbeiten.

    Na, ich lasse mich mal überraschen, wer hier mit wem zu tun bekommt und wer wem dann auch noch schöne Augen macht. Denn Jack genießt sicherlich auch den Anblick des Leckerli's John, oder?
    Geändert von Kris (14.08.2009 um 08:29 Uhr)
    Kolya, der Trust und ein irrer Serienkiller in:Im Grau der Schatten, Double Trouble & In den Händen des Schicksals. Ungekannte Abenteuerer von John Sheppard & Co in "Stargate Atlantis - Die verborgenen Szenen": Aufbruch in eine neue Welt und Das erste Jahr und Die Specials.

    John Sheppards Schicksal im Vegasverse :"Solitary Man" no more

    *Neu:* Kapitel 22 seit Okt 2016: Wenn der schlafende Tiger erwacht (Star Trek Into Darkness Prequel)
    * NEU* Doktor Who: Die Saat des Zorns * Der Schatten des Doktors * Drabbles

  3. #3
    Zitronenfalter Avatar von Sinaida
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    Hach, geht das spannend los. *hibbel* Mir tut die Mutter des Mordopfers wirklich leid und ich kann mir richtig vorstellen, wie sie reagiert, wenn sie die Nachricht vom Tod ihres Sohnes erfährt. Kompliment - du hast es geschafft, dass ich sogar Mitgefühl für lediglich erwähnte Charaktere habe. Aber du hast den armen Brian einfach ganz toll eingeführt. Er war mir richtig sympathisch.
    Das Torchwood-Team (minus Gwen) hast du super getroffen! Ich hab Owen praktisch hören können.
    „Cardiff? CARDIFF? In England?“

    „Nun, eigentlich liegt Cardiff in Wales und nicht in England, McKay.“

    „Oh, vielen herzlichen Dank, Colonel Oberschlau!“
    *kicher* Das ist so typisch für die beiden.

    Also ist ein Wraith in Cardiff und John und Rodney werden geschickt um ihn, mit Torchwoods Hilfe, zu erledigen. Ich kann dir gar nicht sagen, wie gespannt ich auf das Zusammentreffen dieser beiden "Teams" bin.

    Edit: @Lorien - Das Cover ist ganz toll geworden. Diese Wabenstruktur vor dem verfremdeten, nächtlichen Straßengewirr Cardiffs, ein Hauch Atlantis, die Helden und die Feinde. Wirklich gut gemacht, weckt Erwartungen und Ahnungen, was die Story angeht und wirkt so richtig schön krimi-mäßig.
    Geändert von Sinaida (14.08.2009 um 08:10 Uhr)

  4. #4
    Staff Sergeant Avatar von MariLuna
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    Boah - was für ein Einstieg ... *grusel*
    und das liebe Opfer fällt ja wohl unter die Kategorie - wie-blöd-kann-man-eigentlich-sein? Obwohl mir dessen Mama wirklich leid tut.
    Die Idee Torchwood und Atlantis zusammenzuwürfeln ist genial *g* ich bin wirklich gespannt, wie die dann interagieren ... kann lustig werden

    hm, wenn ein Wraith Jack in die Klauen kriegen würde - würde sich der Wraith dann genauso an Jack überfressen wie dieser Dämon damals?

    @Lorien: die Kombination aus Torchwood und Atlantis-Motiven ist dir fantastisch gelungen und erzählt schon fast selbst eine Geschichte. Mir gefällt vor allem der bunte Hintergrund und die schwarz-weiß Fotos dazu im Kontrast tolle Arbeit!

    so, und jetzt wart ich gespannt auf die Fortsetzung

  5. #5
    Lieutenant General Avatar von Antares
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    @Lorien: ein tolles Cover! Als Hintergrund die Straßen von Cardiff bei Nacht, und in den Waben die Protagonisten. Jack und Ianto für Torchwood, Rodney und John für Atlantis - - und dann je ein "Feind", der Wraith und der Weevil. Damit ist alles vorgegeben, was die Spannung in die Story bringt und ich finde, das hast du durch die Anordnung der Waben und den einen schwarzen Verbindungsstrich wunderbar zum Ausdruck gebracht.

    Und die Schrift an der Seite, das ist Gälisch, nicht wahr? Das ist dann ja noch einmal ein ganz toller Verweis auf Cardiff und Wales.

    Sehr schön! Auch die Kombination von schwarz-weiß mit Farbe.

    @Chayiana: Ein rasanter Auftakt - und ganz Torchwood gemäß - mit dem armen Opfer, das durch den Park läuft, zu neugierig ist, und es mit dem Leben bezahlt.
    Und dann rückt das erste Spezialteams an. Die Szene in der sie die Leiche sezieren und spekulieren - ist so sarkastisch wie es bei ihnen immer abläuft, wenn sie das Opfer nicht kennen.
    „War kerngesund“, erklärte Ianto trocken und fügte dann noch hinzu: „Im Moment sieht er für mich nicht ganz so gesund aus.“
    Und dann ein Schwenk nach Atlantis und "Colonel Oberschlau" darf Rodney ein wenig Nachhilfe in Geographie erteilen!

    „Rodney und ich kommen schon klar.“
    Na, wenn das nicht mal den Mund etwas voll genommen war, Colonel Oberschlau!

    Ein hervorragender, spannender Beginn, der schon richtig kribbelig auf das erste Treffen zwischen den beiden Experten-Teams macht!

    (nicht wundern, wenn es das nächste FB erst am Montag gibt, bis dahin bin ich ohne Internet)

  6. #6
    Maverick™
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    Also irgendwie bin ich jetzt dazu gezwungen Feedback zu geben...

    Eigentlich hatte ich ja mal behauptet Crossover nicht zu lesen, aber ich musste mich ja mal davon überzeugen crossover nicht zu mögen
    Leider gings schief - verdammt! - Ja, ich geb hiermit zu, es ist toll geschrieben und auch interressant. *grml*

    Also:

    Dein erstes Kapitel, quasi die Einleitung zum ganzen, Liest sich recht gut und macht neugierig auf mehr. Da ich Torchwood noch nie gesehen habe kann ich mir wenigstens selbst denken wie die Charactere Aussehen - wenn ich nicht grade dieses blöde video von youtube im Kopf hätte wo Captain Jack rumläuft als hätte er sich was bestimmtes wo eingeklemmt.

    Naja, dann wurde es interressant das er schonmal was von so einem Fall gelesen hat - ja wo gabs den so einen fall schonmal auf der Erde?

    Dann gehts auch schon ab nach Atlantis - wo sich unsere beiden lieblingszicken wieder gegenseitig anzicken - herrlich

    „Cardiff? CARDIFF? In England?“

    „Nun, eigentlich liegt Cardiff in Wales und nicht in England, McKay.“

    „Oh, vielen herzlichen Dank, Colonel Oberschlau!“
    Rodney Meredith McKay wie sie ... ähm... er leibt und Lebt

    Aber was hast du Chewbacka angetan! - sorry, ich brauchte dringend meinen Zaunpfahl! *gg* LG Chayiana -
    Als wenn unser Wikinger König mit den Langen Haaren einen Kampf verlieren würde
    Geändert von Chayiana (15.08.2009 um 20:54 Uhr)

  7. #7
    Second Lieutenant Avatar von Aker
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    @Antares: Meinst du die leuchtende Schrift? Das ist doch das Wales Millenium Centre an dem Platz, unter dem Torchwood 3 liegt… aber jetzt verstehe ich auch, warum ich es nie hinbekommen habe, zu lesen, was da drauf steht (ist links Walisisch).

    @Lorien: Das Cover ist genauso vielversprechend wie der Anfang der Story. Ein bisschen unruhig (sehr angemessen scheint mir ), wird gleich mal das Setting festgelegt und die Hauptakteure. Die Charaktere in s/w auf dem farbigen Grund zu zeigen scheint mir auch sehr passend, denn sonst gingen sie in dem Hintergrund doch ziemlich unter. Außerdem verleiht es dem ganzen etwas düsteres. Schöne Idee auch, das ganze in den Sechsecken zu arrangieren, die ja aus dem Torchwood-Logo vertraut sind. Sehr schön... So, der Wraith ist ja schon da, fehlen nur noch die Weevils, das SGA-Team soll ja auch etwas Neues zum drüber stolpern haben…

    @Chayiana: Toller Auftakt. Wenn auch nicht für den armen Brian. Den fand ich auch sehr sympathisch. Aber spätestens als er in den Park ging, hatte ich nicht mehr wirklich große Hoffnungen, dass er das überlebt . Armer Kerl, arme Mutter – aber gut gemacht, denn jetzt will man natürlich, dass jemand dem Wraith ordentlich auf die Finger klopft. Schöne Szene übrigens mit dem Riss, durch den er gekommen ist. Auf was die wohl auf diesem Sandplaneten gestoßen sind? Und ob da noch mehr durchkommen – uiuiui.
    Tja, und das Torchwood-Team – allseits beliebt, wie immer - und die – selbst nicht anwesenden – Atlanter sorgen noch für ein paar amüsante und oh so treffende Szenen. Ich bin auch gespannt, wie das erste Aufeinandertreffen abläuft. Vor allem mit der Begeisterung, mit der Rodney nach Cardiff stürmt .

  8. #8
    Ägypten-Fan Avatar von Valdan
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    @Lorien: Wow... Atmophäre pur. Ganz tolles Cover, zu dem die anderen eigentlich schon alles gesagt haben Und so wie die Story anfängt, passt es 1a!

    @Chayiana: Grusel! Schauer! Bibber! Warum musste er auch durch den Park gehen... genialer Anfang, der sich von den fast gemütlichen Bildern von Brians Leben in den totalen Horror für ihn entwickelt...

    Das Torchwood-Team habe ich auch gut vor mir gesehen, wie sich sich gegenseitig nicht schenken, zumindest verbal nicht

    Was mich natürlich interessieren würde: Woher wusste Jack, wo er wegen des Wundmals nachfragen musste?

    Und muss ich noch was sagen zu den Atlantern? Das war wie nach hause kommen, so gut erkennt man die wieder!

    Mit großer Spannung warte ich auf morgen!

    LG Val
    "Der Mensch fürchtet die Zeit, doch die Zeit fürchtet die Pyramiden."
    arabisches Sprichwort

    ***


  9. #9
    Second Lieutenant Avatar von Atlantis Mary
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    Wow tollen Einstiegt, armer Brian das es immer die netten Typen trifft, und die arme Mutter (irgendwie musste ich an Carson's Mum in dem Moment denken).

    Ansonsten konnte ich Ianto's und Owen's Hick-Hack regelrecht hören,
    und auch John und Rodney waren einfach klasse.
    Das Gwen in den Flitterwochen ist, ist gut so; ich weiß nicht was ich von ihr halten soll in der Serie ständig dieses Undiffinierbares Ding mit Jack, also ja Flitterwochen, da ist sie gut aufgehoben. *fg*

    @Lorien: Das Cover sieht toll aus, wie die anderen schon gesagt haben, unsere Helden und die Feinde, und ein hübscher Hintergrund.
    Es bringt nichts sich Vorwürfe zu machen, die Vergangenheit kann man nicht ändern.
    Blickt nach Vorne, nur dann habt ihr eine Chance. (Vala)
    10x07 Adrias Macht

  10. #10
    There is good in you... Avatar von Chayiana
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    Moin, ihr Lieben,

    also erst mal, ganz lieben Dank an euch alle für die vielen tollen Feedbacks! Das haut einen ja um ... Ich muss gestehen, ich war (und bin es immer noch ein wenig *g*) nervös, hier als Letzte zu posten – nach all diesen wunderbaren Geschichten vorweg.

    So, zu den FB-FBs:
    Spoiler 


    Zunächst erst mal ein dickes Danke für die Dankes, Binchen und Atlantis Mary!

    Kris:
    Auf jeden Fall fand ich es sehr geschickt und logisch, wie du die störenden Mitglieder beider Teams ausgeschaltet hast.
    Urgs, so, wie du das hier schreibst, hört sich das ganz schön fies an ... Aber du hast ja recht, ein paar musste ich eliminieren ... mit zwei kompletten Teams zu hantieren, war mir einfach zu viel. *gg*

    Jack ein Alien?
    Spoiler 
    Ich bin eigentlich immer davon ausgegangen, dass Jack ebenso ein Mensch ist. Der Doctor hatte Donna mal so nett in „Planet of the Ood“ erklärt, wie weit sich der Mensch schon alleine im 42. Jahrhundert ausgebreitet hatte. Und da Jack noch ein „paar“ Jährchen später geboren wurde, denke ich, dass er ein Mensch ist, der halt nur evolutionsbedingt so Eigenschaften wie das „Riechen-Können von Östrogen“ besitzt.

    Na, ich lasse mich mal überraschen, wer hier mit wem zu tun bekommt und wer wem dann auch noch schöne Augen macht.
    Ja, tu das! Danke!

    Sinaida:
    Aber du hast den armen Brian einfach ganz toll eingeführt. Er war mir richtig sympathisch.
    Danke. Ich muss zugeben, das war auch für mich etwas Neues, mal gleich zu Beginn jemand sterben zu lassen, auf den ich doch ein wenig Zeit verwendet habe ... Witzig auch, dass ich diesen ersten Absatz schon vor über einem Jahr geschrieben hatte, als ich – nachdem ich TW für mich entdeckt hatte – meine erste FF dazu schreiben wollte ... *gg* nur bin ich nie über diesen ersten Absatz hinausgekommen, erst der MiniBang hat’s möglich gemacht.

    Freut mich sehr, dass dir unsere beiden gefallen! Und wenn ich jetzt noch nicht zu spät dran bin, bekommst du ja die erste Begegnung der beiden Teams noch vor deinem Urlaub mit.

    MariLuna:
    und das liebe Opfer fällt ja wohl unter die Kategorie - wie-blöd-kann-man-eigentlich-sein?
    Sicher ... *gg* aber mal ganz ehrlich, hättest du tatsächlich anders reagiert (also, jetzt ohne zu wissen, dass der dir Knilch gleich das Leben raussaugt)? Ich denke, ich wäre auch einfach zu neugierig gewesen ... und damit jetzt mausetot!
    hm, wenn ein Wraith Jack in die Klauen kriegen würde - würde sich der Wraith dann genauso an Jack überfressen wie dieser Dämon damals?
    Hatte der sich an ihm überfressen? *g* Okay, wahrscheinlich kann man es so betrachten, der Gedanke war mir noch nicht gekommen. Und ob es Jack mit dem Wraith zu tun bekommt? Hehe, wer wäre ich denn, wenn ich das jetzt schon verraten würde?

    M-Force Maverick:
    Also irgendwie bin ich jetzt dazu gezwungen Feedback zu geben...
    Ja, das kommt davon, wenn man vorher dumme Bemerkungen macht! Ich hoffe, du bist nicht zu enttäuscht, dass es kein „Desperate Housewives“-Crossover ist ... *gg*
    Leider gings schief - verdammt! - Ja, ich geb hiermit zu, es ist toll geschrieben und auch interressant. *grml*
    Danke!!!
    Naja, dann wurde es interressant das er schonmal was von so einem Fall gelesen hat - ja wo gabs den so einen fall schonmal auf der Erde?
    siehe Valdan ...
    Als wenn unser Wikinger König mit den Langen Haaren einen Kampf verlieren würde ^-^
    Hey, hat doch keiner gesagt, dass er den Kampf *verloren* hat, er hat halt nur ein bisschen was abgekriegt ... *gg*

    Antares:
    Hallo, du mein Beta of Doom! (sorry, das musste noch mal sein .. *g* ich fand den Ausdruck so klasse! )
    Wegen der Schrift ... Aker hat natürlich recht. Das ist das Millenium-Center in Cardiff Bay. Ich hab hier noch mal ein Bild bei Tageslicht (selbst geschossen, natürlich! *gg*). Das war auch der Grund, warum ich mich sofort in dieses Cover verliebt habe, obwohl Lorien noch andere Ideen hatte.
    Und dann ein Schwenk nach Atlantis und "Colonel Oberschlau" darf Rodney ein wenig Nachhilfe in Geographie erteilen!
    Ich liebe es immer, wenn John schlauer sein darf ... *lol*
    Na, wenn das nicht mal den Mund etwas voll genommen war, Colonel Oberschlau!
    Okay, hier könnte es natürlich sein, dass er nicht ganz so schlau war ... (aber das weißt du ja schon! *gg*)
    (nicht wundern, wenn es das nächste FB erst am Montag gibt, bis dahin bin ich ohne Internet)
    Oh Gott, ein ganzes WE ohne I-Net??? Und ich heul schon rum, wenn ich mal zwei Tage kein LJ habe ... Aber mach dir bloß keinen Stress.

    Aker:
    Schöne Szene übrigens mit dem Riss, durch den er gekommen ist. Auf was die wohl auf diesem Sandplaneten gestoßen sind? Und ob da noch mehr durchkommen – uiuiui.
    Danke! Freut mich, dass dir die Szene gefallen hat. Und das wieso, weshalb, warum klärt sich dann auch noch irgendwann ... *gg*
    und die – selbst nicht anwesenden – Atlanter sorgen noch für ein paar amüsante und oh so treffende Szenen.
    Ja, ich musste echt überlegen, wie ich Ronon da „anständig“ rausbekomme ... *gg*
    Vor allem mit der Begeisterung, mit der Rodney nach Cardiff stürmt .
    Na, mal sehen, ob es Möglichkeiten gibt, Rodneys Laune zu bessern ... irgendwann ... *gg*

    Valdan:
    Grusel! Schauer! Bibber! Warum musste er auch durch den Park gehen... genialer Anfang, der sich von den fast gemütlichen Bildern von Brians Leben in den totalen Horror für ihn entwickelt...
    Vielen Dank! Dann hatte das ja genau die richtige Wirkung.
    Was mich natürlich interessieren würde: Woher wusste Jack, wo er wegen des Wundmals nachfragen musste?
    Mav hatte ja auch schon gefragt ... *g* also, was das angeht, bin ich einfach mal ganz frech davon ausgegangen, dass Jack, solange wie der schon auf der Erde weilt *gg*, einfach überall seine Kontakte sitzen hat, die ihn mit Infos versorgen. Dass er davon seinen Kollegen nichts erzählt? Also, wenn einer mit einem Sack voll Geheimnisse rumläuft, dann ist es doch wohl Jack, oder?

    Atlantis Mary:
    Danke! Freut mich wirklich, dass dir meine Charas gefallen. Hoffentlich bleibt das so ...
    Das Gwen in den Flitterwochen ist, ist gut so; ich weiß nicht was ich von ihr halten soll in der Serie ständig dieses Undiffinierbares Ding mit Jack, also ja Flitterwochen, da ist sie gut aufgehoben. *fg*
    Wieso werd ich das Gefühl nicht los, als ob keiner Gwen so richtig vermissen würde … Aber ich hab es auch nicht so mit ihr, da passte mir die Ausrede ganz gut … *gg* Das Problem ist, dass ich wohl auch nicht wüsste, wie ich sie schreiben sollte.


    So, und nun geht’s mit der anscheinend heißersehnten ersten Begegnung der beiden Teams weiter *g*. Ich hoffe, es gefällt euch ... viel Spaß!




    Fast auf die Minute genau 36 Stunden später standen John und Rodney vor dem Wasserturm, der sich am nördlichen Ende des oval angelegten Roald-Dahl-Plass in Cardiff befand. Die halbkreisförmige, aus silbrigen Metallplatten konstruierte Säule erhob sich gut zwanzig Meter vor ihnen in die Höhe und das stetig an ihr herabfließende Wasser wurde durch die steife Brise der Cardiffer Bucht zu ihrer Linken teils als leichte Gischt, aber auch in dicken Tropfen über den Platz getragen.

    „Super! Genau, was ich jetzt noch brauchte ...“

    John konnte ein Schmunzeln nicht unterdrücken, als er Rodney dabei beobachtete, wie dieser jetzt mit einer unwilligen Bewegung die Kapuze seines Parkas über den Kopf zog und der imposanten Wassersäule den Rücken zukehrte. In den Augen seines Freundes musste diese Berieselung wirklich das negative i-Tüpfelchen der vergangenen anderthalb Tage sein.

    Begonnen hatte alles mit den 24 Stunden auf der Mittelstation, die McKay eigentlich damit hatte zubringen wollen, mehr über dieses sogenannte Spezialteam in Cardiff herauszufinden. Doch John vermutete, dass Carter ihm den Datenstick mit den Informationen aus gutem Grund erst direkt vor ihrer Abreise in die Hand gedrückt hatte, denn mehr als den Namen des Teams, Torchwood 3, und dessen Anführer, ein gewisser Captain J. Harkness, und einem Treffpunkt – dazu noch ohne genaue Zeitangabe – hatte die Datei auf dem USB-Stick nicht enthalten. John konnte sich noch gut an den verblüfften Ausdruck auf Rodneys Gesicht erinnern. Allerdings war dieser – nachdem er die Datei drei Mal geschlossen und wieder geöffnet hatte, um auch ganz sicher zu gehen, dass es sich nicht um ein Software-Problem handelte – immer grimmiger geworden. Gemurmelte Sätze wie „Das hat sie mit Absicht gemacht!“ oder „Wie kann etwas geheimer als das Stargate-Programm sein?“ waren die Folge gewesen. Und ohne Zugang zum Internet auf der Erde, war McKay nichts anderes übrig geblieben, als zu warten. Eine Eigenschaft, die nun wirklich nicht zu Rodneys Stärken gehörte. Zum Glück - und vermutlich auch zum Wohl ihrer beider Seelenheil - war die Station seit ihrer Einrichtung mit einem umfassenden Sortiment an Filmen und Computerspielen ausgestattet worden. Selbst Rodney hatte sich am Ende eingestehen müssen, dass dies eine nette Auszeit gewesen war, zumal sie ja noch nicht wussten, was alles auf sie zukommen würde.

    Unglücklicherweise hatte die allgemeine Entspannung nur so lange angehalten, bis sie endlich die Erlaubnis bekommen hatten, das SGC zu betreten. General Landry hatte sie freundlich – fast einen Hauch zu freundlich – begrüßt und ihnen dann ohne Umschweife eröffnet, dass leider keines ihrer Raumschiffe derzeit im Orbit verfügbar war, um sie nach Cardiff beamen zu können. Und in Zusammenhang mit Rodneys enttäuschter Miene meinte John, durchaus so etwas wie Schadenfreude auf den Zügen des SGC-Kommandanten gesehen zu haben.

    Natürlich hatte man ihnen ein Flugzeug - einen netten kleinen Learjet - zur Verfügung gestellt, den sie direkt nach ihrer Ankunft auf der Erde auf der Air Force Basis in Colorado Springs besteigen konnten. Nur war so ein Learjet nun mal nicht mit einem Puddle Jumper, geschweige denn mit den Annehmlichkeiten eines Beamvorganges zu vergleichen. Und schon gar nicht, wenn man bei der Überquerung des Atlantiks in ein heftiges Unwetter geriet. Sheppard hatte im Laufe seiner Pilotenkarriere schon so einiges durchmachen müssen, McKay hingegen war - zumindest die letzten vier Jahre - nur in mit Trägheitsdämpfern ausgestatteten Jumpern von A nach B geflogen. Aber nach fast acht Stunden ständig anhaltenden Turbulenzen hatte selbst John der siebzehnten Beschwerde von Rodney, dass man wenigstens einen funktionierenden Jumper auf der Erde stationieren müsse, nur noch beipflichten können.

    Nachdem sie dann endlich in Cardiff gelandet waren, hatte die Fahrt zu ihrem Hotel in einem dieser schwarzen Cabs auch nicht wirklich zur Besserung von McKays Laune beigetragen. Neben Rodneys wiederholten Anmerkungen, warum dieses Inselvolk wohl meinte, auf der falschen Straßenseite fahren zu müssen, hatte es tatsächlich so ausgesehen, als ob es dem Fahrer Spaß gemacht hatte, sämtliche Verkehrsregeln brechen zu wollen.

    Und nachdem sie sich im Hotel nur schnell etwas frisch gemacht und den walisischen Wetterverhältnissen angepasst hatten, standen sie nun in der Dämmerung eines nass-kalten Herbstabends auf dem Platz vor dem Millenium-Center. Der Wind pfiff ihnen um die Ohren und von ihrem hiesigen Kontakt gab es nicht die geringste Spur. So konnte John es seinem Freund nicht verübeln, dass dieser auch weiterhin nicht allzu freundliche Worte für ihre Situation fand. Zumal er vermutete ... nein, er wusste, dass noch etwas gänzlich anderes hinter seinen Klagen steckte. Jeder andere hätte womöglich nur den nörgelnden und jammernden Egozentriker gesehen und schon längst das Weite gesucht, aber John war klar, dass Rodney hier versuchte, eine viel tiefer sitzende Befürchtung zu verbergen. Etwas, das auch ihm Sorgen bereitete.

    Ein Wraith, der plötzlich – scheinbar wie aus dem Nichts – an einem so zufälligen Ort wie Cardiff auftauchte ... wie standen da die Chancen, dass dies auch an anderen Orten geschah? Orte wie ... Vancouver zum Beispiel? Dort, wo Jeannie mit Rodneys kleiner Nichte Madison lebte. Waren auch sie in Gefahr? John wusste genau, dass diese Gedanken in Rodneys Kopf umherkreisten, nur würde er dies nicht zugeben wollen. Sein Lamentieren während der Reise, seine Beschwerden über das Wetter, all das diente letztendlich nur als Schutzwall, um sich diesen Fragen nicht offen stellen zu müssen. Und John akzeptierte und respektierte das. Doch gerade in solchen Momenten wurde der Drang, Rodney spüren zu lassen, dass er für ihn da war, dass er mit ihm auch über seine geheimsten Ängste reden konnte, fast übermächtig. Nur einfach die Hand auf seine Schulter legen und ...

    „Wollen die uns eigentlich hier draußen erfrieren lassen?“

    Als ob er sich verbrannt hätte, zog John seine Hand, die er tatsächlich schon halb erhoben hatte, wieder zurück. Verdammt ...

    „Ehrlich, Sheppard, ein netter, kleiner Pub hätte es doch auch getan!“

    Sich noch immer insgeheim verfluchend, dass er sich fast hätte gehen lassen, brachte John nur ein lahmes „Ja, McKay ...“ über die Lippen. Als dieser ihn aber daraufhin mit einer hochgezogenen Augenbraue bedachte, beeilte er sich, noch ein etwas halbherzig-sarkastisches „Nun hab dich nicht so. Wir warten doch erst seit fünf Minuten.“ anzuhängen.

    Zum Glück gab sich Rodney damit zufrieden und ging auf seine Weise auf diesen Kommentar ein: „Und das sind genau vier Minuten und 55 Sekunden zu lange.“

    „Und dafür möchte ich mich auch ganz herzlich bei Ihnen entschuldigen, Doctor McKay. Wir wollten nur sicher gehen, dass wir es auch wirklich mit den richtigen Leuten zu tun haben.“

    Wie von der Tarantel gestochen, fuhren John und Rodney herum, als sie plötzlich die Stimme des Mannes direkt hinter sich hörten.

    „Wo zum Henker kommen Sie auf einmal her? Ist es in diesem Land Sitte, die Besucher erst mal zu Tode zu erschrecken, bevor man sich überhaupt vorstellt?“, herrschte Rodney den Neuankömmling und seinen Begleiter an. Und obwohl John diesen Worten eigentlich nichts hinzuzufügen hatte, zischte er leise: „Rodney ...“

    „Was? Sich so anzuschleichen, ist doch ...“

    „McKay!“ Dieses Mal machte Sheppards Tonfall klar, dass an diesem Punkt Schluss war. Dann drehte er sich zu den Männern um, doch bevor er etwas sagen konnte, kam ihm der Ältere der beiden, der mit einer altmodisch anmutenden Bundfaltenhose und dazugehörigen Hosenträgern über dem schlichten Hemd bekleidet war, zuvor: „Sie haben völlig recht, Doctor McKay. Wir sollten uns wohl wirklich erst einmal vorstellen.“ Er streckte ihm die Hand entgegen und sagte: „Captain Jack Harkness, zu Ihren Diensten. Und das hier ist Ianto, Ianto Jones. Wir sind sozusagen das Empfangskomitee, der Rest wartet unten.“

    Mit einem leise, aber durchaus verständlich gemurmelten „Schönes Empfangskomitee“ ergriff Rodney die dargebotene Hand. Schmunzelnd wandte sich der Captain daraufhin an John. „Lt. Colonel John Sheppard, nehme ich an.”

    John antwortete zur Bestätigung nur mit einem knappen Nicken, denn es gab da doch ein paar Dinge, die ihn zugegebenermaßen etwas verwirrten. Zum einen die Frage, wie es den beiden tatsächlich gelungen war, sich derart an sie heranzuschleichen, und zum anderen, was hatte dieser Harkness damit gemeint, dass der Rest unten auf sie warten würde? Er wollte gerade zu einer entsprechenden Frage ansetzen, als der Captain anzüglich grinsend meinte: „Donnerwetter! Wenn ich gewusst hätte, dass man uns einen solch schmucken Colonel zur Unterstützung schickt, hätte ich mich noch etwas frisch gemacht und das Sonntagshemd angezogen.“

    Das war der Augenblick, in dem es Rodney nun wahrhaftig die Sprache verschlug. Was glaubte dieser Kerl eigentlich, wer er war? Fassungslos irrte sein Blick zwischen John, Jack Harkness und Ianto Jones hin und her. Seltsamerweise schien aber auch gerade Letzterer mit dieser in Rodneys Augen hemmungslosen Flirterei nicht wirklich einverstanden zu sein. Zwar ließen es wohl seine britischen Gene nicht zu, dass sich sein Unbehagen erkennbar auf seinem Gesicht abzeichnete, aber seine Körperhaltung in dem maßgeschneiderten Anzug hatte sich eindeutig versteift.

    Nun war es keinesfalls so, dass Rodney irgendwelche Ansprüche auf John Sheppard erhob, auch wenn es – wie er sich eingestehen musste – hin und wieder Momente gab, in denen seine Gefühle für den Militär gewissermaßen zwiespältiger Natur waren. Nicht, dass er diesen Gedanken jemals weiter verfolgt hätte, denn das wäre ja absurd gewesen ... Aber das war auch gar nicht der Punkt. Der eigentliche Punkt war, dass seiner Ansicht nach nur er selbst unter den anwesenden Personen hier das Recht hatte, derart persönlich zu werden – wenn überhaupt.

    Gerade bevor er meinte, seine Sprache wiedergefunden zu haben, sah er noch mal zu John und stutzte.

    ‚Was gibt’s denn da so blöd zu grinsen?’, schoss es ihm durch den Kopf.
    Und schon in dem Moment, als sich plötzlich drei Augenpaare auf ihn richteten, wurde sein Verdacht Gewissheit, dass er diesen letzten Gedanken wohl laut ausgesprochen hatte. Hervorragend! Irgendwie hatte er geahnt, dass seine Pechsträhne noch nicht vorbei war. Vielleicht konnte er ja das miserable Wetter, das ihm praktisch die Sinne vernebelte, für seinen kleinen Aussetzer verantwortlich machen. Nein, noch besser, er würde diesem Captain und dessen nicht vorhandenen Manieren die Schuld in die Schuhe schieben. Zumal dieser jetzt nichts Besseres zu tun hatte, als ihn wissend anzulächeln, während die anderen beiden ihn nur irritiert anblickten.

    „Was?“, knurrte Rodney und ging damit auf Angriffskurs.

    „Nun, Captain, also, ich denke, was Dr. McKay eigentlich ... ausdrücken möchte, ist die Frage, wie Sie es geschafft haben, hier geradezu aus dem Nichts aufzutauchen“, rettete Sheppard die Situation, wobei er Rodney noch einen letzten verwirrten, aber auch eindringlichen Blick, jetzt doch besser die Klappe zu halten, zuwarf.

    „Oh, das ist eine tolle Sache! Ich zeig’s Ihnen.“ Jack zwinkerte John verschwörerisch zu, als er auf dieses nur allzu offensichtliche Ablenkungsmanöver einging. Der junge Mr. Jones hingegen verdrehte nur kurz die Augen, scheinbar kannte er das, was jetzt kommen sollte, zu Genüge. Und während er sich in Richtung Bucht umwandte, sagte er: „Ich werde den Haupteingang nehmen und einen Begrüßungskaffee vorbereiten. Die Plattform ist ohnehin zu klein für uns alle.“

    Obwohl Rodney sich nicht gegen den Eindruck wehren konnte, dass er sich dabei wie der Butler eines altehrwürdigen Herrenhauses anhörte, meinte er doch bei dem Gesagten auch einen leicht missbilligenden Unterton herauszuhören. Allerdings rückte das alles bei dem Wort Kaffee in den Hintergrund. Plötzlich konnte er es gar nicht mehr erwarten, in diese sagenumwobene Torchwoodzentrale zu gelangen – egal auf welchem Wege. „Na, dann zeigen Sie uns schon Ihren kleinen Trick!“, forderte er den Captain fast enthusiastisch auf.

    Schmunzelnd registrierte John den Stimmungsumschwung seines Freundes, wusste er doch genau, was sich gerade in dessen Kopf abspielte. Dann wanderte sein Blick wieder zu Jack Harkness, der jetzt, nachdem er Jones noch einen Moment nachdenklich hinterhergeschaut hatte, ein breites Grinsen auf sein Gesicht zauberte, mit einem „Aber gerne doch!“ einen Schritt zurücktrat ... und verschwand.

    Nun, „verschwinden“ war vielleicht nicht das richtige Wort, denn sowohl John als auch Rodney wussten, dass er noch immer da war. Das Eigenartige daran war, dass sie, obwohl sie es wussten, ihn trotz starken Konzentrierens und mehrfachen Blinzelns nicht wirklich sehen konnten.

    „Wow!“

    „Das ist ...“

    „... ein Wahrnehmungsfilter, Dr. McKay“, vollendete Jack Rodneys Satz, als er von dem Absatz, den er eben betreten hatte, wieder herunterstieg. „Er lässt Dinge und Menschen quasi an den Rand des Bewusstseins treten. Noch immer da, aber nicht deutlich zu sehen. Etwas, das sich nur am äußersten Winkel Ihrer Vorstellung abspielt. Wie dieser Filter allerdings im Einzelnen funktioniert, kann ich Ihnen auch nicht erklären, außer dass, sagen wir mal, eine transdimensionale Erscheinung Ursache dafür ist, dass er sich hier befindet.“
    Als er nach diesem kleinen Vortrag Johns und Rodneys fragende Blicke auffing, fügte Jack lachend hinzu: „Ich nenne es einfach unseren unsichtbaren Lift. Kommen Sie.“

    Etwas zögerlich folgten die beiden Männer der einladenden Geste des Captains und betraten den Steinquader. Sie standen nah beieinander, jedoch nicht so dicht gedrängt, dass Ianto Jones nicht auch Platz gefunden hätte, was in John die Frage aufkommen ließ, warum der junge Mann unbedingt den anderen Weg hatte nehmen wollen. Doch als Jack Harkness ein paar Knöpfe an seinem technisch aussehenden Armband drückte und der Lift sich mit einem leichten Ruck in Bewegung setzte, schob er diesen Gedanken für den Moment beiseite.

    Staunend beobachtete er, wie sich die kleine Plattform, die auf einer hydraulischen Hebebühne angebracht war, langsam nach unten bewegte. Sobald sie sich etwas von der oberen Öffnung entfernt hatten, sorgte eine zweite Hydraulik dafür, dass das entstandene Loch im Boden mit einem weiteren, identischen Steinquader wieder verschlossen wurde.

    Je weiter sie nach unten fuhren, desto mehr konnten John und Rodney von der unterirdischen Basis des Torchwood-Teams erkennen. Das Gewölbe, das sich ihnen offenbarte, war um den Turm angelegt, der sich unter der Oberfläche fortsetzte. Wasser hatte sich am Grund der Anlage in großen Pfützen und Rinnsalen angesammelt. Die Luft roch deshalb feucht, aber nicht modrig, wie man es vielleicht hätte denken können. Irgendwo musste es eine gut funktionierende Belüftungsanlage geben, überlegte John.

    Unten angekommen, stieg der Captain als Erster von der steinernen Plattform und verkündete mit einer ausschweifenden Armbewegung und nicht ohne Stolz in der Stimme: „Das ist unsere Basis, auch kurz der HUB genannt. Willkommen in Torchwood 3!“

    Während McKay und Sheppard ihm folgten, ließen sie ihre Blicke durch die unterirdische Einrichtung schweifen. Aufgebaut war sie in mehreren Ebenen, die alle durch kleine Stege, Brücken und Treppen miteinander verbunden waren. Offen gelegene Arbeitsflächen wechselten sich mit geschlossenen Räumen ab, und überall schien es noch andere Abzweigungen oder Gänge zu geben, die in weitere Teile der Basis führten. Wie groß die Einrichtung letztendlich war, konnten die beiden Neuankömmlinge aber nur erahnen.

    Plötzlich zerriss ein schriller Schrei die gedämpfte Atmosphäre des HUBs. Unwillkürlich zog Rodney den Kopf ein, als ein dunkler Schatten über ihnen hinwegglitt, und ebenso wenig konnte er das leichte Zittern in seiner Stimme unterdrücken, als er fragte: „Wa... was war denn das?“

    „Unser Pterodaktylus“, erwiderte Jack leichthin.

    „Ihr bitte was?“

    „Ein Pterodaktylus, Rodney.“

    „Ja, danke, das hab ich auch gehört. Aber dir ist doch hoffentlich auch klar, dass diese Viecher vor ein paar Millionen Jahren ausgestorben sind, oder?“

    „Da, wo Sie herkommen, vielleicht, Dr. McKay, aber hier gibt es die berühmt-berüchtigten Ausnahmen“, erklärte Harkness Rodneys Ansicht nach nicht besonders hilfreich. „Aber dazu später. Jetzt möchte ich Ihnen erst einmal den Rest des Teams vorstellen.“

    Mittlerweile waren sie an einem der offen gelegenen Arbeitsplätze angekommen, der anscheinend eine Art Mittelpunkt darstellte und mit ein paar Schreibtischen und etlichen Computermonitoren ausgestattet war. Vor diesen saßen eine hübsche Frau asiatischer Abstammung und ein hagerer, etwas blasser Mann in einem weißen Kittel, die sich in diesem Moment erhoben, um sie zu begrüßen. Beide schätzte John auf etwa Mitte Dreißig.

    „Toshiko Sato, unsere Computer- und Technikspezialistin“, begann Jack die beiden vorzustellen, „und Owen ... oh, entschuldige bitte, Doctor Owen Harper natürlich“, verbesserte er sich, als er dessen konsternierten Blick auffing, „unser Mediziner. Ein weiteres Mitglied des Teams, Gwen Cooper, weilt zurzeit in ihren wohl verdienten Flitterwochen. Und Ianto Jones, die gute Seele des HUB, kennen Sie ja schon“, fügte er hinzu, als der junge Mann just in diesem Moment mit einem Tablett voll dampfender Kaffeebecher herantrat.
    Daraufhin wandte Harkness sich noch kurz an seine Leute und stellte ihnen nun wiederum John und Rodney vor. Und noch während alle das obligatorische Händeschütteln absolvierten, fuhr er in jovialem Tonfall fort: „Da wir das nun hinter uns gebracht hätten und ein wirklich vorzüglicher Kaffee auf uns wartet, würde ich doch vorschlagen, dass wir bei den Vornamen bleiben, sofern keine Einwände bestehen. Wir sind hier nicht so förmlich.“

    John signalisierte mit einem Nicken, dass er damit keine Probleme hatte und nahm sich einen Kaffee von dem Tablett.

    „Solange ich mir mit Ihrem Saurier nicht den Kaffee teilen muss, soll es mir recht sein“, erwiderte Rodney gönnerhaft und griff ebenfalls nach einem der Becher, aus denen es tatsächlich verlockend duftete. Vorsichtig probierte er das heiße Getränk, doch schon nach dem ersten Schluck stieß Rodney ein seliges Seufzen aus. „Köstlich!“

    Diese Reaktion löste bei dem jungen Jones zum ersten Mal, seit sie ihn kennengelernt hatten, ein Lächeln aus. Und auch bei allen anderen schien jetzt die allgemeine Anspannung der ersten Begegnung abzufallen. Jack lachte kurz auf, stieß dann John verstohlen mit der Schulter an und flüsterte: „Ist er sonst auch so leicht zu befriedigen?“

    Fast hätte sich John bei dieser Frage an seinem Kaffee verschluckt. War es denn so offensichtlich? Doch dann erinnerte er sich peinlich berührt daran, dass Jack sehr wahrscheinlich seinen Beinahe-Ausrutscher gesehen haben musste, als er und Ianto noch im Bereich des Wahrnehmungsfilter gestanden hatten.

    „Sagen wir es mal so, wenn wir Ianto und seinen hervorragenden Kaffee bei uns auf Atlantis hätten, wäre es für viele dort einfacher, mit McKay zurechtzukommen“, raunte er ausweichend zurück und hoffte dabei inständig, dass der Captain diesen kleinen Wink verstehen würde. Für einen kurzen Augenblick sah Jack ihn abschätzend an, und John fragte sich instinktiv, wie alt dieser Mann wohl sein mochte. Nach seinem Äußeren hätte er ihn auf Anfang Vierzig geschätzt, aber in seinen Augen sah John die Erfahrung eines Mannes, der mehr als nur ein Leben hinter sich hatte. Was für ein seltsamer Gedanke.

    Jack nickte zum Zeichen, dass er verstanden hatte und erwiderte in normaler Tonlage: „Da muss ich Sie leider enttäuschen, John, Ianto ist hier unabkömmlich.“ Das irritierte Stirnrunzeln der Umstehenden, die von dieser kleinen Unterhaltung nichts mitbekommen hatten, ignorierend, grinsten sich die beiden Männer an. So entging John allerdings auch Rodneys argwöhnischer Blick, mit dem dieser ihn bedachte.

    „Okay, Leute, leider sind wir hier nicht zu einem gemütlichen Stelldichein zusammengekommen“, sagte Jack jetzt ernsthafter. „Lasst uns den restlichen Abend nutzen, um auszutauschen, was wir bis jetzt wissen. Owen, ich denke, du zeigst John zunächst einmal die Opfer ...“

    Die Opfer?“, warf McKay fragend ein.

    „Ja, leider gab es zwei weitere Tote, einen Mann und eine Frau, die sehr wahrscheinlich von demselben Täter oder Wesen, was auch immer, ermordet wurden“, erklärte Harper, während er sich schon in Richtung des medizinischen Bereiches wandte. „Kommen Sie, ich zeig sie Ihnen.“

    „Toshiko, du kannst Rodney mit den Fundorten der Leichen und den Energiesignaturen, die wir im Park messen konnten, vertraut machen“, fuhr Jack daraufhin fort. „Wir treffen uns dann im Besprechungsraum. Ianto, mit mir!“


    ~~ooOoo~~
    Geändert von Chayiana (15.08.2009 um 08:19 Uhr)

  11. Danke sagten:


  12. #11
    Zitronenfalter Avatar von Sinaida
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    Das war ja sooo klasse!
    „Wie kann etwas geheimer als das Stargate-Programm sein?“
    Das dürfte Rodney in der Tat wurmen. *gg*
    Die Reise nach Cardiff war ja alles andere als angenehm und Rodneys Lamento über die auf der "falschen" Seite fahrenden Briten, kann ich sehr gut nachvollziehen. Ich denk mir das auch jedes Mal, wenn ich dort bin.

    Die Begegnung der beiden "Teams" war perfekt! Und das
    „Donnerwetter! Wenn ich gewusst hätte, dass man uns einen solch schmucken Colonel zur Unterstützung schickt, hätte ich mich noch etwas frisch gemacht und das Sonntagshemd angezogen.“
    passt in jeder Hinsicht.
    Rodneys kleiner "Eifersuchtsanfall" danach war niedlich.
    Johns kleine Beinahe-Geste Rodney gegenüber, als sie auf Jack gewartet haben und sein Gedankengang, lässt ja auch tief blicken. *g*

  13. #12
    Ägypten-Fan Avatar von Valdan
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    Danke, auch wenn ich mich gerade fast am Kaffee verschluckt habe, weil ich so lachen musste (wenn auch nicht laut, um Göga nach der Spätschicht nicht aufzuwecken! )

    „Donnerwetter! Wenn ich gewusst hätte, dass man uns einen solch schmucken Colonel zur Unterstützung schickt, hätte ich mich noch etwas frisch gemacht und das Sonntagshemd angezogen.“
    und
    Jack lachte kurz auf, stieß dann John verstohlen mit der Schulter an und flüsterte: „Ist er sonst auch so leicht zu befriedigen?“
    ... und die Reaktion der Atlanter auf diese Bemerkungen waren dafür verantwortlich!

    Alleine diese gegensätzlichen Auffassungen von "Schicklichkeit" und "Anstandt", werden das Grinsen noch etwas länger konservieren.

    Sehr gut gefällt mir auch Rodney. Man merkt, dass du ihn unheimlich magst. So wie du ihn beschreibst und dabei auch die Begründung für sein Verhalten mitlieferst.

    Ich freue mich auf jeden Fall auf morgen!

    LG Val
    "Der Mensch fürchtet die Zeit, doch die Zeit fürchtet die Pyramiden."
    arabisches Sprichwort

    ***


  14. #13
    Major General Avatar von Kris
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    Ts, der arme Rodney. du beuteltst ihn aber auch ganz schön. Erst die mangelnden Informationen, dann die Mittelstation, dann der holprige Flug ... und nun auch noch das Warten und diese "nette" Begrüßung.

    „Donnerwetter! Wenn ich gewusst hätte, dass man uns einen solch schmucken Colonel zur Unterstützung schickt, hätte ich mich noch etwas frisch gemacht und das Sonntagshemd angezogen.“
    Wobei ich da ja nun auch sehr gerne gewusst hätte, wie John darauf reagiert, dass er zur Abwechslung gleich mal angebaggert wird und dann auch noch von einem Mann. Kommt da denn noch was, bei den ganzen Vertraulichkeiten, die sich Jack so erlaubt?
    *hechel*
    *sabber*
    Sorry

    Auf jeden Fall sind die Reaktionen passend für Ianto und Rodney - die Armen. Und die benden Jungs von Atlantis dürften ja nun auch nicht mehr aus dem Staunen heraus kommen, denke ich. Und dann auch sehen, warum die anderen sie schon vorher beobachet haben (sind eigentlich auf dem Platz auch Überwachungskameras, in die sich Tosh einhacken kann).

    Dieser Teil war richtig was zum schmunzeln und hat mir den Morgen versüßt. Und nun bin ich natürlich gespannt, wie das weiter gehen wird! Gut, dass ich diesmal nicht so lange auf die Fortsetzung warten muss.
    Geändert von Kris (15.08.2009 um 10:51 Uhr)
    Kolya, der Trust und ein irrer Serienkiller in:Im Grau der Schatten, Double Trouble & In den Händen des Schicksals. Ungekannte Abenteuerer von John Sheppard & Co in "Stargate Atlantis - Die verborgenen Szenen": Aufbruch in eine neue Welt und Das erste Jahr und Die Specials.

    John Sheppards Schicksal im Vegasverse :"Solitary Man" no more

    *Neu:* Kapitel 22 seit Okt 2016: Wenn der schlafende Tiger erwacht (Star Trek Into Darkness Prequel)
    * NEU* Doktor Who: Die Saat des Zorns * Der Schatten des Doktors * Drabbles

  15. #14
    Staff Sergeant Avatar von MariLuna
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    Dieses Warten im ungemütlichen Wetter, die erste Begegnung und der unsichtbare Lift ... keine Ahnung, wie du das machst, aber ich könnte schwören, ich war da und ich hab auch schon ganz klamme Hände gekriegt
    diese kleinen süßen Eifersuchtsanfälle von beiden Seiten lassen vor allem bei Rodney tief blicken. Ich hoffe, im Laufe der Geschichte finde ich noch heraus, ob sie schon ein Pärchen sind oder erst noch werden ... *g*
    und was der Wraith da zu suchen hat...
    ach ja, gut beschrieben hast du auch die wirklichen Sorgen, die Rodney wälzt und hinter seinem Gemaule versteckt und klar, daß John ihn durchschaut. Sowas macht die Beziehung der beiden zueinander einfach aus
    *gespannt auf morgen wart*

  16. #15
    Wake me up in San Francisco Avatar von John Shepp.
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    Eigentlich hatte ich ja nicht geplant diese FF zulesen, Slash gepaart mit einer Serie die ich überhaupt nicht kenne? Brauch ich nicht, hab ich mir gedacht.
    Aber, naja, was soll ich sagen, meine Neugierde hat gesiegt und ich bisher ist dir die FF wirklich sehr gut gelungen.

    Dein Schreibstill gefällt mir außerordenlich gut und auch die Geschichte scheint spannend zu werden
    Wraith auf der Jagd, in Wales...
    Da bin ich mal gespannt wie Sheppard Rodney und das Torwood Team dieses 'kleine' Problem wieder in Ordnung bringen. Und natürlich wie die beiden Partein mit einander klar kommen...


    Ich freu mich schon auf den nächsten Teil und versuch mich noch etwas in Sachen Torwood schlau zu machen (Wird doch so geschrieben oder?)

    @ Lorien: Ein tolles Cover, es passt sehr gut zu der geschichte!
    Verliere nie die Hoffnung
    denn am Ende der Dunkelheit wartet immer das Licht.

  17. #16
    Second Lieutenant Avatar von Atlantis Mary
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    Oh mein Gott, war das lustig.

    „Und dafür möchte ich mich auch ganz herzlich bei Ihnen entschuldigen, Doctor McKay. Wir wollten nur sicher gehen, dass wir es auch wirklich mit den richtigen Leuten zu tun haben.“
    Die Brauchen keine vergleich Fotos, Rodney und seine Nörgelei ist einmalig, das kann keiner nachahmen.

    Sowieso sind die Reaktionen beim Aufeinandertreffen der zwei Teams klasse, und hey wer hätte gedacht das es eine schmucken-Colonel-Ansage braucht, um Rodney einmal die Sprache zu verschlagen.

    Eigentlich müsste sich Rodney doch soweiso mit allen in gewisser Hinsicht verstehen,
    Ianto und die geteilte Liebe zum Kaffee, Owen und das bestehen auf seinen Titel "Doktor", und Tosh und ihr Computerwissen.

    Na bin ich mal gespannt wies weiter geht.
    Es bringt nichts sich Vorwürfe zu machen, die Vergangenheit kann man nicht ändern.
    Blickt nach Vorne, nur dann habt ihr eine Chance. (Vala)
    10x07 Adrias Macht

  18. #17
    There is good in you... Avatar von Chayiana
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    Hi ihrs,

    erst mal ein herzliches Danke für die „Danke“-Drücker: Binchen, M-Force Maverick und Sinaida! Und dann noch ein ganz herzliches Danke für die Feedbacks! Mehr dazu im Spoiler:
    Spoiler 
    Siniada:
    Rodneys Lamento über die auf der "falschen" Seite fahrenden Briten, kann ich sehr gut nachvollziehen. Ich denk mir das auch jedes Mal, wenn ich dort bin.
    Und das Witzige ist ja, dass die Engländer genauso denken ... *gg* Für die fährt die restliche Welt auf der falschen Seite ... das Klischee musste einfach rein.
    Ach, und wie nah ich mit Rodneys Beschwerde dran war, kann man hier nachlesen …

    Dann bin ich ja froh, dass dir die Begegnung der beiden Teams und die „Beinahe“-Sachen so gut gefallen haben! Danke!

    Valdan:
    Alleine diese gegensätzlichen Auffassungen von "Schicklichkeit" und "Anstandt", werden das Grinsen noch etwas länger konservieren.
    Schön, dass das funktioniert hat! (also natürlich nicht, dass du dich beinahe verschluckt oder deinen Mann aufgeweckt hast, das wollte ich doch nicht! Ups!) Aber ich muss gestehen, dass mir gerade die beiden Stellen, die du zitierst hast, einen Heidenspass gemacht haben sie zu schreiben. Wahrscheinlich, weil es bei SGA normalerweise nicht so richtig passt, so anzueglich zu werden ... und hier durfte ich mal ...

    Und ganz lieben Dank für das Lob zu Rodney. Ja, es ist mir bei ihm sehr wichtig, ihn vielschichtig darzustellen, denn hinter seiner Fassade verbirgt sich noch so viel mehr, was vielleicht leicht übersehen werden kann.

    Kris:
    Ts, der arme Rodney. du beuteltst ihn aber auch ganz schön.
    Aber sein wir mal ehrlich, man kann ihn aber auch so richtig schön beuteln, oder? *gg*

    Zu deiner anderen Reaktion (die ich hier jetzt nicht zitieren werde *gg*) kann ich nur so viel sagen, als dass Jack bei mir genau weiß, zu wem er gehört, auch wenn er natürlich gerne flirtet.

    Die Überwachungskameras waren der Grund, warum Torchwood keine Zeitangabe für das Treffen brauchte, die wissen halt, wer da ist ... ob da noch was kommt, äh, kann ich jetzt nicht sagen ... Freut mich, dass ich dir den Morgen versüßen konnte.

    MariLuna:
    keine Ahnung, wie du das machst, aber ich könnte schwören, ich war da und ich hab auch schon ganz klamme Hände gekriegt
    Wow, vielen Dank für das tolle Lob! Aber das liegt vielleicht auch ein wenig daran, dass ich eben schon selbst unter diesem Turm gestanden habe ... okay, es war damals strahlender Sonnenschein *gg* Aber was ich danach noch in die FF eingefügt hatte, waren die dicken Tropfen, die neben der Gischt über den Platz getragen werden, denn *das* habe ich tatsächlich am eigenen Leib erlebt! Bäh!!

    Und natürlich wirst du noch mehr über die Gefühle der beiden füreinander erfahren, obwohl Rodney hier eher derjenige Planlose welcher ist ... *gggg*

    John Shepp:
    Eigentlich hatte ich ja nicht geplant diese FF zulesen, Slash gepaart mit einer Serie die ich überhaupt nicht kenne? Brauch ich nicht, hab ich mir gedacht.
    Mensch, da find ich es jetzt aber echt klasse, dass du trotzdem reingeguckt hast und bedanke mich ganz herzlich für das nette FB!

    Und natürlich wie die beiden Partein mit einander klar kommen...
    Ja, ich hoffe, dass dir das Zusammenspiel gefallen wird, denn auch wenn es alles Helden sind (*gg*), so sind sie doch sehr verschieden. Also schaun wa mal ...
    Ach so, es heißt: Torchwood!

    Atlantis Mary:
    Die Brauchen keine vergleich Fotos, Rodney und seine Nörgelei ist einmalig, das kann keiner nachahmen.
    Hm, wo du recht hast, hast du recht ... Rodney ist einfach unverwechselbar!
    Eigentlich müsste sich Rodney doch soweiso mit allen in gewisser Hinsicht verstehen,
    Ianto und die geteilte Liebe zum Kaffee, Owen und das bestehen auf seinen Titel "Doktor", und Tosh und ihr Computerwissen.
    Hey, und da hast du auch recht … Mensch, John hat eigentlich immer sein eigenes kleines Torchwood-Team an seiner Seite! Wie praktisch! Und ansonsten kannst du ja mal schauen, wie die im Einzelnen so miteinander zurechtkommen. Freut mich auf jeden Fall sehr, dass es dir gefallen hat.


    Okay, dann geht’s jetzt mal weiter …




    John brauchte sich auch die letzte Leiche, die Owen Harper in diesem Moment aus einer der Kühlkammern hervorholte, nicht lange anschauen, um zu wissen, dass auch die bislang einzige Frau unter den Toten Opfer eines Wraiths geworden war. Zu oft schon hatte er die grausam entstellten Körper derer gesehen, die den Wraith als Nahrung gedient hatten. Und er wusste aus eigener Erfahrung, was diese in den letzten Sekunden ihres Lebens für entsetzliche Qualen hatten erleiden müssen. Nur mühsam konnte er den Schauder unterdrücken, der ihn zu erfassen drohte. Beklommen, aber auch ein wenig verärgert über sich selbst, dass er es - nach weit mehr als einem Jahr - immer noch nicht verhindern konnte, dass sich die Erinnerungen an seine erste Begegnung mit Todd ungefragt an die Oberfläche wühlten, gab er Harper zu verstehen, die Kühlkammer wieder zu schließen. Er hatte genug gesehen.

    „Dann hatte Jack recht und Sie kennen das Wesen, das das getan hat“, riss ihn Owen, dem natürlich nicht entgangen war, dass John der Anblick der Opfer vertraut war, aus seinen Gedanken.

    „Sagen wir es so, ich kenne die Spezies, die dahintersteckt, für meinen Geschmack etwas zu gut“, antwortete John erklärend, „aber ob ich diesen speziellen Wraith kenne, wird sich wohl noch herausstellen müssen.“

    „Wraith?“

    „Ja, so nennen sie sich. Lange, weiße Haare, spitze Zähne und wir stehen ganz oben auf ihrer Speisekarte.“ John versuchte bei diesen Worten ein halbherziges Grinsen, das ihm aber Harpers gerunzelter Stirn nach zu urteilen nicht sonderlich gut gelang. „Hat Ihnen Jack denn nichts erzählt? Ich meine, er hat uns doch kontaktiert ... also muss er über die Wraith bescheid wissen, oder zumindest die richtige Verbindung gezogen haben ...“

    Owen stieß ein leises Schnauben aus.
    „Jack und etwas erzählen? Da hätten Sie wahrscheinlich mehr Glück, einen Weevil zu einer gemütlichen Tasse Tee zu überreden.“

    „Einen Weevil?“ Nun war es an John, irritiert nachzuhaken.

    „Ja, ebenfalls ein paar spitze Hauer, dafür fast keine Haare, aber von ihrer Speisekarte würden die uns auch nur ungern verbannen. Ich merke, Ihnen hat man auch nicht ganz so viel verraten“, konterte Owen grinsend.

    „Ha, erzählen Sie das McKay!“, erwiderte John und musste nun auch lachen. Zwei schöne Spezialteams waren hier am Werke. „Mal im Ernst, was genau hat Jack Ihnen denn überhaupt über uns erzählt?“

    Der Mediziner zuckte mit den Schultern und antwortete: „Nur dass Sie sich mit dem Phänomen auskennen und von weiter weg herkommen.“

    „’Weiter weg’ ist auch eine schöne Umschreibung“, erwiderte John schmunzelnd. „Ich denke, wir sollten schleunigst unsere Besprechung einberufen, um einige dringende Sachen zu klären. Ganz oben steht die Frage, wie konnten gleich zwei außerirdische Rassen auf der Erde landen?“

    „Durch den Riss“, gab Owen prompt zurück.

    „Den was?“

    Und auch wenn Harper es zu verbergen versuchte, konnte John sehen, dass ihm dieser kleine Schlagabtausch gerade eine diebische Freude bereitete, als er sich nun – die Hände in den Taschen seines Kittels vergraben – vor ihm aufbaute.
    „Durch ganz Cardiff zieht sich ein Riss durch Raum und Zeit, der es Aliens in bestimmten Situationen erlaubt hindurchzuschlüpfen und so auf die Erde zu gelangen. Manchmal kommt auch nur deren Technologie oder gar ihr Müll bei uns an“, erklärte er ihm schon fast in McKay-Manier.

    Nun vollends verblüfft, meine John nur: „Wir brauchen wirklich ganz dringend diese Besprechung!“, und verließ kopfschüttelnd den medizinischen Bereich. Mehr am Rande hörte er Owen noch sagen: „Gehen Sie schon vor, ich komme gleich nach.“


    ~~~


    In Sheppards Kopf summte es wie in einem Bienenstock. Ein Wraith auf der Erde war schon schlimm genug, aber dass dieser durch einen Riss in Zeit und Raum hierher gekommen sein sollte, musste er erst einmal verdauen. Und dann noch diese Weevils?! Was zur Hölle war hier eigentlich los?

    Mit entschlossener Miene setzte John seinen Weg fort. Er hatte gesehen, dass Jack mit dem jungen Jones eine Ebene oberhalb des Bereiches verschwunden war, wo Rodney in diesem Moment noch mit der Japanerin vor den Computern saß und sich angeregt mit ihr unterhielt. Es versetzte ihm einen kleinen Stich, als er sah, dass die beiden sich offensichtlich schon nach so kurzer Zeit sehr gut zu verstehen schienen. Gerne hätte er es auf die Tatsache geschoben, dass sich hier lediglich zwei Computergenies gefunden hatten, die - ohne dass es großer Erklärungen bedurfte – direkt ans Werk gehen konnten, doch dafür war Toshiko einfach zu hübsch. Und das konnte selbst einem Egozentriker wie McKay nicht entgangen sein.

    Für einen Moment ließ er seine Gedanken treiben.
    Er wusste nicht mehr, ob es ein eher schleichender Prozess gewesen war oder ob sich seine Gefühle für Rodney seit ihrer allerersten Begegnung bei ihm eingenistet hatten. Er wusste nur, dass er irgendwann an dem Punkt angekommen war, an dem er sie nicht mehr hatte leugnen können. Für eine ganze Weile hatte es ihn irritiert, ja, sogar verunsichert. Er hatte noch nie derartige Gefühle für einen Mann gehegt. Himmel, er war verheiratet gewesen. Und dass seine Ehe mit Nancy in die Brüche gegangen war, hatte ganz sicher nichts mit dem mangelnden Interesse an der Benutzung ihres Bettes zu tun gehabt. Warum also gerade Rodney? Aber nachdem er bei verschiedenen Gelegenheiten in sich hineingehorcht hatte, ob auch andere Männer gewisse Schalter bei ihm umlegten, er aber immer nur das Schweigen im Walde als Antwort bekommen hatte, war ihm eines klargeworden; es waren nicht Männer im Allgemeinen. Es war einfach Rodney, und nur Rodney, der diese Reaktionen bei ihm auslöste.

    Von da an war es etwas einfacher geworden. Er hatte nun nicht mehr mit der Verwirrung um seine Gefühle zu kämpfen gehabt, sondern nur noch damit, sie vor Rodney und den anderen geheim zu halten, denn die Ausweglosigkeit dieser Situation war ihm immer bewusst gewesen – wenn nicht schon von Seiten seines Freundes, dann aber ohne Zweifel von Seiten des Militärs und dessen Reglementierungen. Da kam es ihm zugute, dass er schon von jeher den Aufbau von Mauern um sein Innenleben perfektioniert hatte. Nur dummerweise sperrte er so auch die ganzen irritierenden Gefühle wie die Unsicherheit und Angst, Rodney an jemand anderen zu „verlieren“, in diesen Mauern mit ein, ließ ihnen keinen Ausweg, sich zu verflüchtigen. Und besonders in Momenten wie diesem ...

    ‚Verdammt, John, Schluss damit!’, schalt er sich im Stillen. ‚Das ist nur wirklich weder der Ort noch die Zeit, um sich über so etwas Gedanken zu machen.’

    Er zögerte noch eine Sekunde, gab sich dann aber einen Ruck und ging auf die beiden Wissenschaftler zu.

    „Wie weit seid ihr, Rodney?“

    Doch nicht sein Freund sondern Toshiko antwortete ihm: „Gehen Sie doch bitte schon mal vor, John, und sagen Jack, dass wir gleich kommen. Wir müssen noch ein paar Daten abgleichen.“

    Den Blick weiterhin starr auf den Bildschirm vor ihm gerichtet, bestätigte McKay diese Aussage nur mit einer wedelnden Handbewegung, die wohl so viel bedeuten sollte wie „Ja, genau, stör uns nicht! Genies bei der Arbeit.“

    „Okay“, entgegnete John und versuchte dabei, möglichst beiläufig zu klingen und sich nicht anmerken zu lassen, dass ihn diese „Abfuhr“ auf völlig irrationale Weise verstimmte. „Wo ist noch gleich der Besprechungsraum?“

    Nachdem Toshiko es ihm erklärt hatte, setzte er seinen Weg fort – fest entschlossen, sich ab jetzt auf ihre Mission zu konzentrieren und seine unangebrachten Gefühle für Rodney in den hintersten Winkel seines Bewusstseins zu verbannen.

    ‚Guter Vorsatz’, lobte er sich selbst. ‚Wo kämen wir denn hin, wenn sich Profis wie wir von irgendwelchen Gefühlsduseleien ablenken lassen würden, während das Schicksal der Menschheit auf dem Spiel steht?’

    In diesen Gedanken versunken, betrat er den Besprechungsraum ... und erstarrte.
    Anscheinend sah man das hier in Cardiff ein wenig anders ...

    Seltsam fasziniert beobachtete John, wie Jack in diesem Augenblick näher an Ianto herantrat, dessen Gesicht mit seinen Händen umschloss und ihn dann zärtlich küsste. Doch bei der abweisenden, fast spröden Art, mit der der junge Mann reagierte, kam ihm unwillkürlich in den Sinn, dass hier eine Wiedergutmachung oder Versöhnung ausgehandelt werden sollte. Es schien tatsächlich so, als ob nicht nur John mit gewissen Eifersüchteleien zu kämpfen hatte.
    Aber schon nach wenigen Sekunden ließ Iantos steife Körperhaltung nach; er schlang nun seinerseits die Arme um die Taille des anderen Mannes und erwiderte den Kuss mit einer Wärme, die John eine Gänsehaut verpasste. Und obwohl er wusste, dass er sich besser zurückziehen sollte, konnte er seinen Blick nicht von dem Geschehen abwenden, das sich ihm hier bot. Fast wie in Trance und unfähig sich zu rühren, stand John im Türrahmen, bis ihn plötzlich die Stimmen von Rodney und Toshiko aus seiner Starre rissen. Auch Jack und Ianto mussten sie gehört haben, denn sie ließen nun voneinander ab, nur um gleich darauf John überrascht und etwas fragend anzusehen. Ein schönes großes und vor allem tiefes Loch, um ihn zu verschlingen, wäre jetzt wahrscheinlich das Beste, das ihm passieren konnte, fand Sheppard. Aber natürlich tat ihm kein höheres Wesen diesen Gefallen und so setzte er, ohne zu wissen, was er eigentlich sagen sollte, zu einer Erklärung an: „Ich ...“

    Doch weiter kam er nicht.

    „Gibt es irgendeinen besonderen Grund, warum du hier den Eingang blockierst, Sheppard?“, ertönte es jetzt hinter ihm und schon im nächsten Moment fühlte er McKays Hand in seinem Rücken, die ihn unsanft in den Raum schob.

    „Ja, kommen Sie doch bitte rein, John“, meinte nun auch Jack breit grinsend und in einem Tonfall, der ganz genau zeigte, dass er wusste, wie es in diesem Moment um seinen Gast stand. Auch Iantos Lippen kräuselten sich belustigt, fast schon spöttisch. Keinem von beiden schien diese Situation unangenehm, geschweige denn peinlich zu sein – ganz im Gegenteil zu Sheppard.

    Innerlich aufseufzend, nickte John nur und suchte sich dann letztendlich einen Platz an dem großen Konferenztisch in der Mitte des Raumes.


    ~~~


    Etwa eine Stunde später hatten sich die beiden Teams zumindest soweit ausgetauscht, als dass sie über die Hintergründe der jeweiligen Organisationen auf dem Laufenden waren. Und nicht wenige ungläubige und verwunderte Blicke hatten dabei die Seiten gewechselt. Doch Rodney war sich auch sicher, dass noch lange nicht jeder von ihnen die Karten vollständig auf den Tisch gelegt hatte. Sheppard und er hatten den anderen einen groben Überblick über Atlantis, das Stargateprogramm und auch die Wraith verschafft, wobei McKay den Großteil des Redens übernommen hatte, da der Militär an seiner Seite in Rodneys Augen heute noch mundfauler als sonst zu sein schien, aber weder Johns Antikergen noch dessen erste Begegnung mit Todd waren zur Sprache gekommen. Ob bloßer Zufall oder Absicht vermochte Rodney nicht zu sagen.

    Auf der anderen Seite hatte McKay aber auch das Gefühl, als ob der Captain ihnen noch nicht alles über sich erzählt hatte. Irgendwie war ihm dieser Mann trotz seiner jovialen Art ein wenig unheimlich. Und dann war doch da noch dieser Owen Harper, der – obwohl dessen trockener Humor und beißender Sarkasmus ganz auf Rodneys Wellenlänge lag – eine geradezu körperlich zu spürende Kälte ausstrahlte, die ihn frösteln ließ.

    Nichtsdestotrotz ging es hier um wichtigere Dinge – einen Wraith, der offensichtlich das Memo, dass er auf der Erde nichts zu suchen hatte, nicht erhalten hatte.

    „Ich würde mir den Ort, wo Sie den Riss lokalisiert haben, gerne selbst ansehen und noch einige Messungen durchführen“, meinte Rodney, nachdem Toshiko noch einmal alle verfügbaren Daten zusammengefasst und auf dem Monitor am Kopfende des Konferenzraumes dargestellt hatte.

    „Aber es gibt dort keine Rissaktivität mehr“, warf Ianto leicht verblüfft ein. Doch noch bevor McKay einen entsprechenden Kommentar dazu abgeben konnte, gab Toshikos Handcomputer, den sie immer bei sich trug, einen leisen Alarmton von sich.

    „Anscheinend ein weiteres Opfer“, antwortete sie auf die fragenden Blicke der anderen hin und fügte erklärend hinzu: „Ich habe den Polizeinotruf dahingehend angezapft, dass dieser auf bestimmte Schlagwörter durchsucht, analysiert und dann – im Falle einer Übereinstimmung - an den HUB weitergeleitet wird.“

    Diese sicher nicht ganz legale Vorgehensweise verschlug den beiden Atlantern für einen Sekundenbruchteil die Sprache, Zeit genug für Jack, um die eigentlich wichtige Frage zu stellen: „Wo?“

    „Im hiesigen Observatorium an der Universität“, erwiderte die Japanerin, nachdem sie die Daten ausgewertet hatte.

    „Also gut ... Toshiko, du machst der Polizei klar, dass die sich da raushalten sollen, Torchwood wird das übernehmen. Ianto, du bleibst bei ihr. Haltet uns auf dem Laufenden. John und ich werden das Observatorium unter die Lupe nehmen. Aber vorher setzen wir Rodney und Owen im Bute Park ab. Ich hoffe, Sie haben keine Einwände?“, wandte sich Jack abschließend fast entschuldigend an Sheppard. Und obwohl ihm nicht ganz wohl bei dem Gedanken war, dass sie sich trennen sollten, stimmte John mit einem Nicken zu. Zumal diese Strategie vermutlich auch die effektivste war.
    „Ich nehme an, Sie haben Headsets, damit wir in Kontakt bleiben können?“, vergewisserte er sich.

    „Ja“, antwortete Owen an Jacks Stelle und erhob sich vom Tisch. „Ich hol Ihnen welche.“

    „Wie sieht es bei Ihnen mit Waffen aus, John? Wir könnten Sie ausstatten“, bot Ianto Jones ihnen nun an.

    „Danke, aber nein“, entgegnete John und lüftete die linke Seite seiner Jacke ein wenig, so dass die anderen die Pistole, die in seinem Schulterhalfter steckte, sehen konnten, „ich bleibe bei meiner Wilson. Auch wenn eine Waffe alleine für einen gut genährten Wraith wahrscheinlich nicht reichen dürfte ... und dieser hier scheint besonders gierig“, fügte er ein wenig zerknirscht hinzu.

    „Ich habe auch meine eigene Waffe“, ließ Rodney verlauten und förderte nach kurzem Wühlen in seinem Rucksack einen Wraith-Stunner zu Tage, der von dem Torchwood-Team neugierig begutachtet wurde.

    „Eine interessante Waffe“, meinte Toshiko bewundernd und strich fast zärtlich über den ihr fremden Gegenstand.

    „Ja, und da sie nur betäubt, kann man durch einen Fehlschuss auch nicht ganz so viel Schaden anrichten, nicht wahr, Rodney?“ John konnte sich diesen kleinen Seitenhieb einfach nicht verkneifen, bekam aber prompt die Antwort präsentiert: „Zumindest bleibt es mir so erspart, ständig mit den anderen Militärs die Größe vergleichen zu müssen.“

    „Wir sollten los“, warf Jack ein, der sich angesichts dieser Frotzeleien offenbar nur schwer beherrschen konnte, nicht laut loszuprusten.


    ~~ooOoo~~


    Nachdem sie McKay und Owen Harper am Eingang des Bute Parks - nahe der Stelle, wo der erste Tote vor zwei Tagen gefunden worden war -, abgesetzt hatten, fuhren Jack Harkness und Sheppard weiter. Bis zur Universität war es nur eine kurze Strecke, die sie mit dem Auto, einem pechschwarzen, klobig anmutenden SUV, in wenigen Minuten zurückgelegt haben würden. Dennoch nutzte der Captain diese kurze Zeitspanne, um John, nachdem er vorsorglich sein Headset abgeschaltet hatte, eine Frage zu stellen.

    „Nun erzählen Sie mal ... was ist da zwischen Ihnen und McKay?“

    Abermals seufzte John innerlich auf. Für seinen Geschmack tat er das ein wenig zu häufig in letzter Zeit, aber instinktiv wusste er auch, dass er diesem Mann weder etwas vormachen konnte, noch dass dieser sich mit einer ausweichenden Antwort zufrieden geben würde. Er schaltete ebenfalls sein Headset ab und antwortete: „Da gibt es nicht viel zu erzählen. Ich mag ihn, und das wohl mehr als ich dürfte oder sollte.“

    „Weiß er es?“

    „Nein!“, wehrte er sofort ab. „Sehen Sie, das ist alles nicht so einfach. Wie Sie sicher wissen, muss ich mich als Angehöriger der U.S. Air Force an die Vorschriften halten. Sie haben es leichter. Sie stehen praktisch über den Behörden und ihren Bestimmungen, wenn ich es richtig verstanden habe ... Sie machen sich Ihre eigenen Regeln. Ich kann das nicht.“

    Als Jack nur mit einem verhaltenen Nicken antwortete, fügte er noch hinzu: „Und außerdem gehen Rodneys Interessen in dieser Beziehung wohl ohnehin in eine andere Richtung.“

    „Wenn Sie sich da so sicher sind ...“, entgegnete Jack und ließ diesen Satz für einige Sekunden unvollendet in der Luft hängen, bevor er fortfuhr: „Ich kann Ihnen nur eins sagen ... das Leben der meisten Menschen ist zu kurz, als dass man es sich mit Vorschriften und Zweifeln unnötig schwer machen sollte.“

    Etwas an der Formulierung dieses letzten Satzes irritierte John. Wieso das Leben der meisten Menschen? War nicht im Grunde jedes Leben zu kurz? Und noch während er über diesen Satz wie auch über die Aussage des Captains nachgrübelte, parkte Jack das SUV schon gegenüber eines prächtigen Gebäudes aus dem späten 19. Jahrhundert. Sie schalteten beide ihre Headsets wieder an und stiegen aus.

    Direkt vor dem Gebäude stand ein Polizeiwagen, aus dem in diesem Moment ein junger Beamter mit blonden, leicht gelockten Haaren ausstieg und auf sie zukam. John sah, wie Jacks Gesicht einen verärgerten Ausdruck annahm. Offenbar hatte er hier auf seine Order hin niemanden erwartet. Und auch der junge Mann schien das Mienenspiel des Captains richtig zu deuten, denn er versicherte, sobald sie in Hörweite waren: „Ich habe nichts angefasst, ich war auch nicht drin, alles ist so, wie es war, als der Notruf einging. Ich habe nur aufgepasst, dass niemand den Tatort betritt.“

    „In Ordnung, PC ... äh, Davidson, richtig? Andy Davidson.“

    „Ja.“ John hatte das Gefühl, als ob der junge Polizist fast ein wenig stolz darauf war, dass Jack sich an seinen Namen erinnerte.

    „Also gut, PC Davidson, von wem kam der Notruf? Oder war es ein automatischer Alarm?“

    „Nein, der Nachtwächter ...“ - er deutete dabei über seine Schulter auf den Polizeiwagen – „... hat uns angerufen.“

    „Es gibt einen Zeugen?“, fragten Jack und John gleichzeitig verblüfft.

    „Ich weiß nicht, ob oder was er gesehen hat. Er stand unter Schock, als ich hier ankam“, erwiderte Davidson und zuckte mit den Schultern. „Und als dann die Meldung kam, dass Torchwood sich um die Sache kümmert, habe ich ihn lediglich mit einem Becher Kaffee ins Auto verfrachtet.“

    „Sehr gut. Wir wollen mit ihm reden.“


    ~~~


    Etwa eine viertel Stunde später hatten sie zumindest so viel aus der gestammelten und teils sehr konfusen Erzählung des erschreckten Mannes herausbekommen, als dass dieser wohl auf seinem letzten Rundgang noch einmal nach Prof. McKennigan hatte sehen wollen, der - wie so oft - bis in die späten Abendstunden hinein gearbeitet hatte. Doch als der Wachmann vorsichtig, um den Professor nicht zu erschrecken, in den großen Saal, das Herzstück des Observatoriums, gespäht hatte, war er Zeuge geworden, wie ein unbekannter Mann mit langen, weiß schimmernden Haaren seine rechte Hand auf die Brust des Gelehrten gelegt hatte und dieser daraufhin in entsetzlicher Agonie begonnen hatte zu schreien. Was dem Nachtwächter vermutlich das Leben gerettet hatte, war schlicht der Umstand, dass ihm - angesichts dieser grauenvollen Szenerie – sprichwörtlich jeder Laut im Halse steckengeblieben war. So hatte er sich unbemerkt zurückziehen und den Notruf abgeben können. Unter einem Treppenaufgang versteckt hatte er dann noch beobachtet, wie der Unbekannte das Observatorium verlassen hatte.

    Weder Jack noch John hegten irgendwelche Zweifel, dass der Professor der Tote war, den sie im obersten Stockwerk auffinden würden.

    „So langsam fängt dieser Typ an, mich zu nerven. Er scheint uns immer einen Schritt voraus zu sein“, bemerkte Jack bitter.

    „Ja, das Gefühl kommt mir vage bekannt vor“, bestätigte John ironisch. „Lassen Sie uns nach oben gehen, hoffentlich finden wir dort noch brauchbare Hinweise.“

    „Okay, aber vorher bekommt unser Freund hier noch etwas zur Beruhigung.“ Mit diesen Worten zauberte der Captain eine kleine, weiße Pille aus den Tiefen seines grauen Armeemantels hervor und reichte sie dem verstörten Wachmann. Offensichtlich zu dankbar, um weitere Fragen zu stellen, spülte dieser sie mit dem letzten Schluck seines Kaffees hinunter. Schon nach wenigen Augenblicken fielen dem Mann die Augen zu und er schlief – noch immer auf der Rückbank des Polizeiwagens sitzend, die er unter keinen Umständen mehr hatte verlassen wollen – ein. Mit einem zufriedenen Lächeln auf dem Gesicht wies Jack Davidson daraufhin an, ihn nach Hause zu bringen. Und kaum hatte der Wagen sich in Bewegung gesetzt, fragte John: „Was war das?“

    „Retcon. Eine Amnesie-Pille, meine eigene Erfindung“, erklärte Jack stolz. „Er wird jetzt schlafen, morgen früh aufwachen und sich an nichts mehr erinnern, was heute Nacht passiert ist.“

    „Praktisch“, entgegnete John trocken.


    ~~ooOoo~~

  19. Danke sagten:


  20. #18
    Ägypten-Fan Avatar von Valdan
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    Das ist ja mal ein sehr hungriger Wraith...

    Jetzt haben die Teams also endlich mal ein paar Informationen ausgetauscht... und jeder hat so seine Geheimnisse für sich behalten.
    „Jack und etwas erzählen? Da hätten Sie wahrscheinlich mehr Glück, einen Weevil zu einer gemütlichen Tasse Tee zu überreden.“
    ... soviel zum Thema Geheimnisse

    Wieso wusste ich bei...
    Er hatte gesehen, dass Jack mit dem jungen Jones eine Ebene oberhalb des Bereiches verschwunden war,
    ...zusammen mit Johns Analyse seiner Gefühle für Rodney, dass er die beiden mehr oder weniger inflagranti erwischt?
    Vielleicht, weil bei John und Rodney ab und zu mal die Holzhammer-Methode die Richtige ist?

    Gefallen hat mir überhaupt die ganze Szene, die John beobachtet hat, zeigt sie doch das innige Verhältnis von Jack und Ianto, das durch ein paar Flirtereien nicht grundlegend erschüttert werden kann.

    Es waren noch so viele schöne Dinge in diesem Kapitel... aber die alle noch einzeln zu erwähnen würde den Rahmen sprengen.

    Es macht einen Heidenspaß mitzulesen- und zu fiebern, wie es weitergeht.

    LG Val

    PS: Heute habe ich dann den Kaffee weggelassen !!
    "Der Mensch fürchtet die Zeit, doch die Zeit fürchtet die Pyramiden."
    arabisches Sprichwort

    ***


  21. #19
    Second Lieutenant Avatar von Aker
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    Na, das ist ja eine bombige Anfahrt (und Landry amüsiert sich auch noch ), keine Informationen, kein Transport, ein irrer Taxifahrer, niemand am Treffpunkt. Und auch noch feucht… das sollte in Rodney doch heimatliche Gefühle auslösen . Aber nein! Miese Laune – die dafür zu einigen interessanten Szenen führt, nicht zuletzt dank Jacks sehr offener Art . Der Satz wurde ja schon oft genug zitiert .
    Tja, aber Rodney scheint es nicht nur zu verstehen, Spannungen zu erzeugen, sondern auch wieder aufzulösen, wenn auch eher unfreiwillig. Oder sollte man besser sagen, Iantos Patentkaffee wirkt das Wunder.
    „Ist er sonst auch so leicht zu befriedigen?“
    *hust* Gut, das Thema wurde fürs erste umschifft. Ich bin gespannt, wie es zwischen den Teams weitergeht. Die sind alle wunderbar getroffen (hier z.B. bes. Rodneys Nörgeligkeit, die doch tiefere Sorgen um seine Schwester verbergen oder vielmehr verdrängen soll), aber irgendwie stoßen doch zwei Welten aufeinander.
    Was mir übrigens sehr gut gefallen hat, war die Einführung – oder vielmehr Einfahrt – ins Torchwood 3. Man muss sich da nicht hundertprozentig auskennen, weil du es für John und Rodney – und damit den Leser – anschaulich und gut vorstellbar enthüllst. Und der Pterodaktylus darf auch mal vorbei fliegen, immer gut, um bei Besuchern Eindruck zu schinden .
    __________________________
    Also das Gespräch zwischen John und Owen über Wraith und Weevils ist ja der Hammer .
    „Ja, ebenfalls ein paar spitze Hauer, dafür fast keine Haare, aber von ihrer Speisekarte würden die uns auch nur ungern verbannen. Ich merke, Ihnen hat man auch nicht ganz so viel verraten“, konterte Owen grinsend.
    Köstlich . Überhaupt sind die Interaktionen der Teams einfach toll. Einfach echt.
    Erstaunlicherweise scheint ja Rodney sogar ganz gut zumindest mit Tosh klar zu kommen, wo er doch bei seinen eigenen Mitarbeitern immer so unleidlich ist. Kein Wunder, dass John da eifersüchtig wird . Zu Unrecht, denke ich mal. Aber die beiden haben noch einiges zu lernen:
    ‚Wo kämen wir denn hin, wenn sich Profis wie wir von irgendwelchen Gefühlsduseleien ablenken lassen würden, während das Schicksal der Menschheit auf dem Spiel steht?’

    In diesen Gedanken versunken, betrat er den Besprechungsraum ... und erstarrte.
    Anscheinend sah man das hier in Cardiff ein wenig anders ...
    Armer John. Aber bei den beiden hilft vielleicht wirklich nur die erwähnte Holzhammer-Methode. Auch wenn es für sie ja nicht ganz so einfach ist. Dennoch passt da Jacks Kommentar (über die Kürze des Lebens) sehr gut und macht mal wieder deutlich, wie viel er schon erlebt hat. Finde ich gut, dass das mit einfließt, ebenso wie Owens Andersartigkeit (sozusagen). Nicht vordergründig, aber so, wie man eben merkt, dass da noch mehr als das Offensichtliche ist. Bin gespannt, ob John und Rodney die Gründe herausfinden dürfen.
    Gespannt bin ich auch, wie denn nun die Sache mit dem Wraith weitergeht, denn der ist ja wirklich außerordentlich aktiv.
    Geändert von Aker (16.08.2009 um 16:01 Uhr)

  22. #20
    There is good in you... Avatar von Chayiana
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    Guten Morgen!

    Also, erst mal wieder ein ganz herzliches Dankeschön an die „Danke-Drücker“ Avarra, Binchen, claudi70, Kevin, Kris und M-Force Maverick!
    Und natürlich vielen, lieben Dank für eure FBs! Mehr dazu wie immer im Spoiler:
    Spoiler 
    MariLuna:
    Observatorium? Hm, ich ahne da was ...
    Ach ja? Was denn? *g* Sag mal, ob es das war, was du evtl. gleich zu lesen bekommst ... *g*
    Kuß zwischen Jack und Ianto - jepp, ich glaube, die Briten nehmen es da allgemein nicht so streng wie die USA, oder?
    Nun ja, zumindest bekommt man doch immer wieder diesen Eindruck ... und ich hab da auch gar nichts gegen ... *g*
    Ach, die agieren einfach traumhaft miteinander
    Dankeschön!!!

    Valdan:
    Vielleicht, weil bei John und Rodney ab und zu mal die Holzhammer-Methode die Richtige ist?
    Ja, wahrscheinlich hilft bei den beiden Sturköpfen einfach nichts mehr anderes als richtiger Anschauungsunterricht! Aber ich musste einfach mal mit dem Holzhammer klopfen ... zumindest ein bisschen ... *gg*
    Gefallen hat mir überhaupt die ganze Szene, die John beobachtet hat, zeigt sie doch das innige Verhältnis von Jack und Ianto, das durch ein paar Flirtereien nicht grundlegend erschüttert werden kann.
    Ja, ich denke eben auch, dass genau das auch ihre Beziehung ausmacht. Freut mich, dass es dir gefallen hat.
    PS: Heute habe ich dann den Kaffee weggelassen !!
    Brav! Obwohl es doch gar nicht soooo fürchterlich notwendig war, oder? *gg*

    Aker:
    Tja, aber Rodney scheint es nicht nur zu verstehen, Spannungen zu erzeugen, sondern auch wieder aufzulösen, wenn auch eher unfreiwillig. Oder sollte man besser sagen, Iantos Patentkaffee wirkt das Wunder.
    Na, sagen wir mal, es war eine Mischung aus beidem ... *gg* Und es freut mich ehrlich, dass dir „meine“ Teams gefallen. Ist ja immer so nen kleiner Drahtseilakt, wenn man das erste Mal mit neuen, aber bekannten Charakteren schreibt.
    Und vielen Dank auch für das Lob zur Beschreibung des HUBs. Ich gebe zu, dass das nicht einfach war, ohne jetzt nen halben Roman zu schreiben ... *gg* aber ein wenig musste ja sein für diejenigen, die sich nicht so auskennen.
    Finde ich gut, dass das mit einfließt, ebenso wie Owens Andersartigkeit (sozusagen). Nicht vordergründig, aber so, wie man eben merkt, dass da noch mehr als das Offensichtliche ist. Bin gespannt, ob John und Rodney die Gründe herausfinden dürfen.
    Hehe, ich denke, ich verrate nicht zu viel, wenn ich sage, dass unseren beiden Atlantern die ein oder andere Eigenart ihrer neuen Freunde noch offenbart wird ... allerdings wie oder wann? Lass dich überraschen! Und auch zu dem Wraith gibt es jetzt mehr ... vielen, lieben Dank noch mal!


    Und nun geht es mit ein klein wenig Äääkschen und ersten Offenbarungen weiter ... *gg*




    Wenig später standen die beiden Männer in einem aus Computern bestehenden Halbkreis, der zusammen mit dem recht beeindruckenden Teleskop den Mittelpunkt des Saales bildete, und inspizierten den mumifizierten Leichnam des Professors. Der Raum selbst war in ein flackerndes Halbdunkel getaucht, da fast sämtliche Monitore angeschaltet waren und eine Vielzahl von Sternenkarten, aber auch komplizierten Zahlenreihen, Formeln und Grafiken zeigten.

    „Armer Teufel. Aber warum er? Warum das Observatorium?“, überlegte Jack.

    „Ich denke, das liegt auf der Hand“, erwiderte John. „Er muss versucht haben herauszufinden, wo genau sich die Erde befindet. Hinter dieser Information sind die Wraith her, seitdem wir sie das erste Mal getroffen haben. Ein schöner neuer und reicher Weidegrund. Ich kann nur hoffen, dass er dabei nicht allzu erfolgreich war.“
    Er blickte nachdenklich auf den Wust an Daten auf den Monitoren und konnte das Unbehagen, das er dabei empfand, nicht abschütteln. Sollte es dieser Wraith tatsächlich geschafft haben, die Erde zu lokalisieren? Plötzlich kam ihm ein weiterer Gedanke.

    „Wo wurden noch mal die beiden anderen Opfer gefunden?“

    „In der Radiostation der BBC hier in Cardiff“, antwortete Jack und noch während er dies tat, begann er den Grund für Sheppards Frage zu erahnen. „Sie meinen, er hat versucht ein Signal zu senden?“

    „Ganz genau. Nur hier dürfen wir wohl sicher sein, dass er damit keinen Erfolg hatte, denn dass eine normale Radiostation ein Subraumsignal in eine andere Galaxie senden kann, wäre mir neu.“

    „Nein, sicher nicht. Nur was hat er dann jetzt vor?“

    „Sein vorrangiges Ziel im Moment wird sein, die Informationen, sofern er hier wirklich welche erhalten hat, wovon wir erst mal ausgehen sollten, an die anderen Wraith in der Pegasus-Galaxie weiterzugeben. Nur sehe ich noch nicht, wie er das bewerkstelligen will. Selbst wenn er wüsste, wo sich das Stargate befindet, liegt dies definitiv außerhalb seiner Reichweite. Für den Wraith brauchbare Raumschiffe sind zurzeit nicht auf der Erde stationiert und wenn ich Toshiko richtig verstanden habe, ist auch der Spalt zur Pegasus-Galaxie wieder verschlossen. Also, wie ...“ John stockte, als er bemerkte, dass sich die Augen seines Gegenüber vor Besorgnis weiteten. „Was?“

    „Ich fürchte, es gibt unter Umständen noch eine weitere Möglichkeit“, verkündete Jack unheilvoll und starrte dabei wieder auf die Monitore zu seiner Linken. „Und ich hoffe jetzt wirklich, dass Ihr Wraith nicht zu der ganz schlauen Sorte gehört“, fügte er hinzu, während er sein Headset aktivierte. „Toshiko?“

    „Ja, Jack?“, kam es unverzüglich zurück.

    „Kannst du dich in den Computer hier im Observatorium hacken?“

    „Sollte kein Problem sein. Warum?“

    „Ich muss wissen, was hier als Letztes berechnet worden ist und es geht am schnellsten, wenn du das übernimmst.“

    „In Ordnung, ich muss dich nur durch ein paar Zugangsroutinen leiten, damit ich von hier aus Zugriff auf das Netzwerk bekomme.“

    „Okay, sag mir einfach, was ich tun muss“, wies Jack seine Kollegin an.

    John, der diese Unterhaltung ebenso über sein eigenes Headset mitverfolgen konnte, brannte es unter den Nägeln zu fragen, welch drohende Erkenntnis den Captain beschäftigte, doch er hielt sich zurück. Lästige Fragen konnten wertvolle Sekunden kosten, und irgendwie keimte in ihm das unangenehme Gefühl auf, dass ihnen plötzlich die Zeit davonlief.

    Doch glücklicherweise schien die Japanerin ihren Job wirklich zu verstehen. Nur wenige Augenblicke später begannen die Monitore zu flimmern und in schneller Reihenfolge neue Seiten mit immer anderen Grafiken und Zahlenfolgen anzuzeigen, als Toshiko sich durch die letzten Konfigurationen manövrierte. Fasziniert beobachtete John das wilde Spiel auf den Bildschirmen, bis dieses schlagartig stoppte und er hörte, wie Toshiko ein überraschtes Keuchen ausstieß.

    „Was ist?“, hakte Jack angespannt nach.

    „Also gut, Jack, zwei Dinge ... erstens, jemand hat die genaue Position der Erde innerhalb der Milchstraße aus der Datenbank abgerufen, und zweitens, derselbe Jemand hat durch eine Modifikation des Programms den energetisch aktivsten Punkt des Risses berechnet. Jack? Du weißt, wo dieser Punkt ist ...“ Toshikos Stimme hatte leicht zu zittern begonnen. „Wenn das der Wraith war, dann weiß er jetzt, wo sich der HUB befindet ...“

    Beunruhigt blickte John den Leiter des Torchwood-Teams an seiner Seite an. Er begann zu ahnen, welche andere Möglichkeit Jack gemeint haben könnte. Sollte der Wraith den HUB finden, bestand die Gefahr, dass er ebenso auf die Riss-Maschine stieß. Diese Maschine war bei ihrer Besprechung nur kurz zur Sprache gekommen, aber soweit er es begriffen hatte, konnte man mit dieser künstlich einen Spalt im Raum und auch in der Zeit erzeugen. Nur war diese Prozedur äußerst heikel; wer damit herumpfuschte, riskierte einen Zusammenbruch des gesamten Raum-Zeit-Gefüges. Doch nichtsdestotrotz wäre für den Wraith eine Freifahrkarte zurück in die Pegasus-Galaxie im Bereich des Möglichen. Sie mussten wohl davon ausgehen, dass er in diesem Moment auf dem Weg zum HUB war. Und er hatte – selbst zu Fuß – einen verdammt großen Vorsprung.

    Dieselben Gedanken schienen auch dem Captain durch den Kopf zu schießen.
    „Tosh, du und Ianto verbarrikadiert euch im HUB. Wir kommen jetzt zurück.“

    „In Ordnung, ich sage Ianto sofort bescheid, dass ...“

    „Wieso ‚bescheid sagen’?“, wurde sie ziemlich schroff von Jack unterbrochen. „Wo steckt er?“

    „Er wollte nur eben etwas aus der Rezeption holen.“

    „Dann sag ihm, er soll seinen kleinen, walisischen Hintern wieder nach unten bewegen, aber pronto!“ Trotz des barschen Tonfalls konnte John die Sorge hinter Jacks Worten spüren.

    „Oh, mein Gott!“

    „Was ist denn nun noch?“

    „Ich bekomme gerade ein ganze Menge Signale von Weevils auf den Schirm, jeweils dort, wo ihr seid und auch wo Owen und ...“

    „Oh, vielen Dank auch, Tosh“, mischte sich auf einmal besagte Stimme in das Gespräch ein. „Ob du es glaubst oder nicht, aber das haben wir auch schon mitbekommen.“

    Harpers Einwurf ließ keine Zweifel über dessen Bedeutung zu. Blitzschnell aktivierte John sein eigenes Headset. „McKay? Hörst du mich? Alles in Ordnung bei dir?“

    „Alles in Ordnung?“, kam es wie aus der Pistole geschossen zurück. „Na, aber sicher ist alles in Ordnung. Was für eine Frage? Du kannst uns gerne besuchen kommen, ich bin mir sicher, diese ... diese ... Viecher“ - er spuckte das Wort förmlich aus – „sind ganz wild auf ein gemütliches Kaffeekränzchen.“

    John war klar, dass Rodneys Sarkasmus in diesem Moment nur ein Schutzreflex war, um seine Angst unter Kontrolle halten zu können. Sein Magen zog sich krampfhaft zusammen. Sie hätten niemals getrennt losziehen dürfen. Hatte er denn nichts aus ihren Abenteuern in der Pegasus-Galaxie gelernt? Irgendetwas ging doch immer schief. Und hier schien sich die Gefahr gerade exponentiell zu potenzieren. Verdammt!

    „Rodney, wir ...“
    Doch weiter kam er nicht, denn in diesem Moment erklang ein schmerzvoll hohes Fiepen - wie bei einer Rückkopplung - in ihren Headsets. Gepeinigt stöhnten Sheppard und Harkness auf, doch so schnell wie es gekommen war, war es auch wieder vorbei. Verwirrt und ratlos sahen sie sich an.

    „Was zum Henker ...?“, setzte Jack an, besann sich dann aber und versuchte, Harper erneut zu kontaktieren. „Owen? Owen, melde dich!“

    Als er keine Antwort bekam, wechselte er den Kanal, um Toshiko zu erreichen. Aber auch sie meldete sich nicht. Und noch während es John seinerseits bei McKay versuchte, sprach Jack das aus, was sie beide im Grunde schon wussten: „Die Verbindung ist tot.“

    Danach dauerte es nur noch den Bruchteil einer Sekunde, bis jeder von ihnen die einzig logische Schlussfolgerung aus dieser Situation zog - und ohne ein weiteres Wort zu verlieren, rannten sie los.

    Aber schon in dem Moment, als sie das Gebäude durch den Haupteingang verließen, wusste John, dass etwas anders war. Sein antrainierter Sinn für Gefahr sagte ihm, dass sie – obwohl ihre Umgebung völlig verlassen wirkte – nicht mehr alleine waren. Auch Jack musste es bemerkt haben, denn er hielt ebenfalls in seinem Lauf inne und zog gleichzeitig mit Sheppard seine Waffe.

    Nur bekam keiner von ihnen die Möglichkeit, diese auch zu benutzen, als sich plötzlich drei Abscheu erregende Kreaturen mit einem tiefen, fast animalischen Knurren auf sie stürzten.

    ‚Weevils!’, schoss es John in Erinnerung an das, was Owen erzählt hatte, durch den Kopf. Sie mussten im Schatten des Gebäudes auf sie gelauert haben. Er registrierte noch, wie zwei dieser Wesen den Captain angriffen, dann wurde er selbst schon von dem Dritten am Arm gepackt, herumgerissen und mit einer unvorstellbaren Kraft gegen die Hauswand geschleudert. Die Wucht des Aufpralls trieb ihm die Luft aus den Lungen und wilde Lichtpunkte begannen vor seinen Augen zu tanzen. Ein scharfer Schmerz durchfuhr seine Schulter; so stark, dass seine gesamte rechte Seite wie paralysiert war und die Waffe ihm aus seinen nun kraftlos gewordenen Fingern glitt. Halb auf der Erde liegend versuchte er nachzugreifen, doch er hatte keinerlei Kontrolle über die Motorik seiner Hand. Außerdem schien jetzt auch der Weevil die Pistole entdeckt zu haben. Er hob sie auf, besah sie sich für einen Moment stirnrunzelnd und warf sie dann mit einem schon verächtlich klingenden Grunzen in das Gebüsch, welches das Haus umgab.

    Durch die kleine Verzögerung konnte John einen kurzen Blick auf die andere Seite des Kampfgeschehens erhaschen. Doch dieses kleine Fragment reichte aus, um ihm die Kehle zuzuschnüren. Von dem am Boden liegenden Jack waren nur dessen Beine zu sehen, alles darüber wurde weitestgehend von den beiden Weevils verdeckt, die sich geifernd und sabbernd in seinen Brust- und Halsbereich verbissen hatten. Wahrscheinlich musste er in gewisser Hinsicht dankbar sein, dass der wolkenverhangene Mond nur sehr wenig Licht spendete. So vermochte er die Blutlache, die sich unter dem reglosen Körper bildete, nur zu erahnen. John hegte keinerlei Zweifel an dem Zustand des Mannes, der ihm in den letzten Stunden so vertraut geworden war, dass er ihm sogar von seinen Gefühlen für Rodney erzählt hatte.
    Rodney!
    Was war mit seinem Freund? War auch er schon ein Opfer dieser Bestien geworden? Krampfhaft versuchte er die aufkeimende Angst, die sich wie ein eiserner Gürtel um seine Brust zu legen begann, niederzuringen. Jack hatte recht gehabt; das Leben war zu kurz, um sich an stupide Vorschriften zu halten. Doch als nun die anderen beiden Weevils von dem Captain abließen und sich – die Mäuler vor Blut triefend – zu „seinem“ Weevil gesellten, wusste er, dass diese Erkenntnis für ihn zu spät kam.

    ‚Besser spät als nie’, dachte er noch in einem Anflug von Galgenhumor und schloss die Augen ...


    ~~ooOoo~~


    Am Observatorium, etwas früher ...

    Mit ausgreifenden Schritten verließ der Wraith das Gebäude und wandte sich in Richtung des kleinen Waldes, wo er vor zwei Tagen diese Welt – die Erde der Menschen - betreten hatte. Er war in höchstem Maße mit sich zufrieden, seine Königin würde stolz auf ihn sein. Ganz sicher würde er einige Stufen in der Hierarchie nach oben klettern, wenn er ihr die Daten über die genaue Position der Erde, dem langgesuchten neuen Weidegrund, übergeben würde.

    Nach seinem Misserfolg in der Radiostation hatte er für einen Moment gezweifelt, ob er seine Mission erfüllen konnte. Die primitiven Sendeanlagen der Menschen waren noch nicht einmal in der Lage gewesen, ein Signal zu senden, das stark genug gewesen wäre, die Grenzen dieses Sonnensystems zu erreichen, geschweige denn eine andere Galaxie. Zwar musste er sich eingestehen, dass diese Menschen sich ohne das Einwirken seines Volkes sehr viel weiter entwickelt hatten, als es in seiner Galaxie üblich war, dennoch waren sie weit davon entfernt, den Wraith wirklich das Wasser reichen zu können.

    So hatte er seinen ursprünglichen Plan, seine Königin mittels eines Subraumsignals hierher zu leiten, aufgeben müssen. Allerdings hatten sich dann seine Forschungen in Bezug auf die menschliche Sprache und deren Technologie als äußerst hilfreich erwiesen. Schnell hatte er herausgefunden, wo er in dieser Stadt, in der er gelandet war, die benötigten Informationen erhalten konnte. Natürlich war ihm bewusst gewesen, dass sich auf der Erde auch ein Stargate befinden musste, nur hatte er dieses trotz intensiver Recherchen in dem Computernetzwerk der Menschen nicht ausfindig machen können. Aber nach seinem erfolgreichen „Besuch“ in der Sternwarte war er sich beinahe sicher, dass er dieses gar nicht brauchen würde.

    Mehr durch einen zufälligen Impuls heraus, hatte er die Daten seines Scanners, die er beim Übertritt in diese Welt gesammelt hatte, in den Rechner eingegeben. Nach ein paar kleineren Modifikationen hatte er herausgefunden, dass sich quer durch die gesamte Stadt ein Riss im Raum-Zeit-Kontinuum zog, doch an einer bestimmten Stelle war die energetische Aktivität des Risses so hoch, dass es seine Neugierde geweckt hatte. Nach ein paar weiteren Berechnungen hatte er festgestellt, dass es dort eine computerisierte Anlage geben musste, die enorme Mengen an Energie verschlang. An einen Zufall in Anbetracht dieser beiden Faktoren glaubte er nicht. Er ging sogar so weit anzunehmen, dass es an diesem Ort eine von Menschen geschaffene Maschinerie geben könnte, die einen Spalt im Raum künstlich herzustellen vermochte. Einen Blick darauf zu werfen, war es allemal wert, könnte dies doch eine Heimreisemöglichkeit für ihn darstellen. Zuvor wollte er sich allerdings versichern, ob nicht der ursprüngliche Riss zwischen den Galaxien – und somit die naheliegendste Option - eventuell noch vorhanden war.

    Als er die Stelle – unweit eines seltsam anmutenden Steinkreises – erreicht hatte, holte er sein Messgerät hervor und überprüfte die Umgebung auf Energiesignaturen. Er hoffte auf dieselben Werte, die er und seine Brüder durch Zufall bei ihrem letzten Abweiden entdeckt hatten, und die im Weiteren erst seinen Aufenthalt hier ermöglicht hatten.

    Ihr Beutezug war praktisch schon vorüber gewesen, als sie kurz hinter den Grenzen des kleinen Dorfes auf das ungewöhnliche Phänomen gestoßen waren. Ihre Scanner hatten angezeigt, dass die imaginäre Wand zwischen den Dimensionen an einer bestimmten Stelle immer dünner wurde. Zwei Tage hatten sie damit zugebracht, die Erscheinung akribisch zu beobachten und zu vermessen. Selbst seine Königin war aus diesem Anlass auf die Oberfläche des Planeten gekommen.

    Als der Zeitpunkt gekommen war, dass sich der Riss öffnete, hatte er sich freiwillig gemeldet hindurchzugehen, um herauszufinden, was sich auf der anderen Seite befand. Natürlich war er sich bewusst gewesen, dass es eine Reise ohne Wiederkehr sein könnte, doch er war Forscher und Wissenschaftler – und ein sehr ambitionierter noch dazu. Zudem besaß er neben der für die Wraith normalen Gabe der Telepathie die seltene Eigenschaft – zumindest für einen männlichen Wraith – niedere Wesen mittels Gedankenkontrolle zu beeinflussen. Eine Eigenschaft, die normalerweise nur Königinnen zueigen war und die sich für seine Mission inzwischen schon als sehr vorteilhaft herausgestellt hatte.

    Fast euphorisch hatte er seine „Reise“ angetreten. Jedoch hatte dann die Tatsache, dass er auf der Erde, der Heimatwelt der Menschen, die seinem Volk seit einigen Jahren in der Pegasus-Galaxie das Leben schwer machten, herausgekommen war, seine kühnsten Erwartungen bei weitem übertroffen und ihm ein nicht in Worte zu fassendes Hochgefühl beschert.


    Und auch wenn seine Messungen in diesem Augenblick ergaben, dass der Durchgang zur Pegasus-Galaxie an dieser Stelle offensichtlich völlig verschwunden war, tat dies seiner freudigen Erregung keinen Abbruch. Schließlich wusste er ja um eine eventuell weitere Option. Er musste nur den Koordinaten, die er in dem Observatorium errechnet hatte, folgen.

    Das südliche Ende des Parks, das er benutzen wollte, um seinen Weg fortzusetzen, war mit einer steinernen Wehrmauer umgeben. Doch als er durch das kleine, darin eingelassene Tor hindurchgehen wollte, bemerkte er gerade noch rechtzeitig, wie eines der Fortbewegungsmittel der Menschen mit einem quietschenden Geräusch direkt vor dem Eingang zum Stehen kam. Ohne auch nur eine Sekunde zu zögern, verbarg er sich hinter der altertümlichen, mit rostigen Verschlägen versehenen Tür und beobachtete durch einen Spalt, was sich auf der anderen Seite der Mauer tat. Und als er sah, wer das Vehikel in diesem Moment verließ, stahl sich weniger ein überraschtes, als vielmehr ein triumphierendes Lächeln auf seine dünnen Lippen. Er hatte insgeheim schon erwartet, hier ein bekanntes Gesicht anzutreffen. Im Gegensatz zu vielen seiner Brüder hatte er niemals den Fehler gemacht, die Menschen zu unterschätzen. Die Spur der Toten, die er zwangsläufig hinterlassen hatte, hatte die Atlanter auf den Plan rufen müssen. Aber dass Doctor Rodney McKay selbst zur Erde kommen würde, damit hatte er nicht gerechnet.

    Er überlegte, ob wohl noch mehr Erzfeinde der Wraith von Atlantis auf die Erde gekommen waren. Der andere Mensch, der mit dem Doctor ausgestiegen war, war ihm unbekannt. Aber als nun die dunkel getönte Seitenscheibe des Fahrzeuges herunterfuhr, damit der dahinter befindliche Mensch seinem Freund noch ein „Viel Erfolg!“ zurufen konnte, wurde seine Frage hinreichend beantwortet. Colonel John Sheppard. Welch eine glückliche Fügung des Schicksals. Wenn er es geschickt anstellte, konnte er heute gleich noch zweien ihrer größten Widersacher den Garaus machen. Und er hatte auch schon eine Idee, wie ihm seine neuen „Freunde“ dabei behilflich sein könnten, ohne dass er selbst kostbare Zeit verlor ...


    ~~ooOoo~~


    „Aaahh ... verfluchte Scheiße! Was war das denn?“

    Rodney hätte vielleicht andere Worte benutzt, aber dennoch traf Owens Ausbruch den Nagel ziemlich genau auf den Kopf. Wie der Mediziner versuchte auch er noch ein paar Mal, die anderen nach diesem merkwürdigen Fiepen wieder anzufunken, aber das Ergebnis blieb dasselbe. Die Leitung war tot.

    Darüber hinaus ließ er natürlich die Weevils, die jetzt den Kreis um sie – knurrend und grollend - immer enger zogen, nicht aus den Augen. Gerade als sie nach einer guten halben Stunde erfolglosen Scannens zum HUB hatten zurückkehren wollen, waren diese Viecher plötzlich wie aus dem Nichts aufgetaucht; fast so, als ob sie sie am Verlassen des Parks hindern wollten. Und im Gegensatz zu Harper hatte er keine Zeit gehabt, seinen Stunner aus dem Rucksack zu holen und stand nun sprichwörtlich mit leeren Händen diesen Kreaturen gegenüber. Leider bezweifelte Rodney auch, dass Owen schnell genug sein würde, um alle Weevils mit seiner Waffe auszuschalten, bevor diese Doctor-Frikassee aus ihnen gemacht hätten.

    „Was jetzt?“, wisperte er seinem - mit ihm Rücken an Rücken stehenden – Begleiter verstohlen zu.

    „Jetzt? Jetzt machen wir genau das, was wir vorhatten ... nämlich schnellstmöglich zurück zum HUB“, entgegnete Owen grimmig. „Ich hoffe nur, dass wir ausnahmsweise mal eins von diesen verdammten Taxis bekommen, die nie da sind, wenn man sie braucht.“

    Für eine Sekunde verschlug es Rodney die Sprache. Das Auffinden eines Taxis dürfte doch nun wirklich eine ihrer letzten Sorgen sein. „Äh, ich weiß ja nicht, ob es Ihnen schon aufgefallen ist, aber haben wir da nicht noch ein kleines Problem?“, fauchte er daher ungläubig zurück und zeigte zur Verdeutlichung seiner Aussage mit ausladender Geste auf die Zähne fletschenden Weevils.

    Harper stieß ein kurzes, aber freudloses Lachen aus.
    „Tja, Jack hat bei seiner Vorstellung meinen zweiten Titel vergessen.“

    „Und der wäre?“, hakte McKay ungeduldig nach. Er hasste es, wenn Leute – aus welchen auch immer gearteten Gründen - Informationen zurückhielten, weil sie es offenbar erheiternd fanden. Und ihre derzeitige Lage war alles - nur ganz sicher nicht erheiternd.

    „König der Weevil“, antwortete Owen nach einer weiteren Kunstpause. Fast hätte Rodney jetzt doch aufgelacht, wäre da nicht dieser seltsame Unterton in Harpers Stimme gewesen. Und als dieser jetzt auch noch mit einem für einen Menschen völlig abnormen Fauchen näher an die Kreaturen herantrat, wäre er beinahe unwillkürlich – ebenso wie sie – mit einem klagenden Laut zurückgewichen. ‚Unheimlich’ beschrieb diese Situation noch nicht einmal annährend.

    „Bleiben Sie dicht bei mir“, wies Owen ihn leise an, während sie nun langsam an den sich zurückziehenden Weevils vorbeigingen. Obwohl McKay wusste, dass ‚dicht bei diesem Mann sein’ so ziemlich das Letzte war, was er in diesem Augenblick wollte, gaben die boshaft stechenden Blicke aus kleinen Augen in seinem Rücken den Ausschlag, noch einmal über seinen Schatten zu springen. Doch als sie schließlich unbehelligt den Ausgang erreicht hatten und Owen tatsächlich sofort ein Taxi heranpfeifen konnte, seufzte Rodney zutiefst erleichtert auf. Sein Herz raste und seine Beine zitterten so sehr, dass er fast schon befürchtete, nicht in das Taxi einsteigen zu können. Während der König der Weevil – eine Bezeichnung, die ganz offensichtlich nur allzu zutreffend war – dem Fahrer ihren Zielort nannte, rückte Rodney instinktiv so weit von diesem weg, wie es angesichts des beschränkten Platzangebotes nur irgend möglich war. Gleichermaßen abschätzend wie argwöhnisch beobachtete er sein Gegenüber, bis Harper letztendlich mit einem „Spucken Sie’s schon aus!“ auf diese Musterung reagierte.

    „Was war das eben? Warum sind diese Viecher vor Ihnen zu Kreuze gekrochen?“, kam McKay dieser Aufforderung nur zu gerne nach.

    Das Grinsen, das Owen ihm daraufhin schenkte, hätte beinahe echt gewirkt, doch der bittere Ausdruck in seinen Augen erzählte eine ganz andere Geschichte. Nachdem er sich davon überzeugt hatte, dass die Gegensprechanlage zum Fahrer abgeschaltet war, antwortete er: „Das ist eine lange Geschichte. Sagen wir es so ... was mich verändert hat und was die ...“ – er deutete mit dem Daumen nach hinten – „... wohl auch gemerkt haben, war mein kleiner ... äh, Zusammenstoß mit dem Tod.“

    „Sie meinen, Sie waren tot? Eine Nahtoderfahrung?“, hakte Rodney irritiert nach.

    „Nein, ich meinte meine Begegnung mit dem Tod, dem wahrhaftigen Gevatter Tod“, erklärte Owen nun tatsächlich lächelnd. „Darüber hinaus war ich nicht tot, ich bin es! Mausetot. Von einem zwielichtigen Wissenschaftler erschossen. Kein wirklich ruhmreiches Ende, oder?“

    „Aber sicher“, ließ Rodney in einem Tonfall verlauten, der deutlich klarmachte, was er von dieser Ausführung hielt. „Hey, wenn Sie nicht darüber reden wollen, kann ich das akzeptieren, aber verschaukeln kann ich mich alleine. Vielen Dank auch!“

    Plötzlich verschwand jeder Hauch von Frohsinn aus Owens Gesicht und auch seine Stimme hatte einen vollkommen ernsten Klang angenommen, als er den Sachverhalt weiter ausführte: „Ich will Sie nicht verschaukeln, aber wie ich schon sagte, ist dies eine lange Geschichte. Zusammenfassend kann man wohl sagen, ich bin erschossen und dann von Jack zurückgeholt worden. Das ‚Wie’ ist nicht so wichtig. Dummerweise habe ich aber bei meiner Rückkehr von der anderen Seite irgendwie den Tod mitgebracht, ich war praktisch besessen. Aber ich habe ihn mit Hilfe der anderen bekämpft und gewonnen, nur danach gab für mich leider weder Himmel noch Hölle, ich bin einfach geblieben ... nur nicht im physischen Sinne lebend sondern eben tot.“

    Bei diesen letzten Worten knöpfte Harper sein Hemd auf und zeigte Rodney eine nicht verheilte Schusswunde direkt unterhalb seines Herzens. Völlig ungläubig starrte McKay auf das etwa daumengroße Loch in Owens Brust. Jetzt ergab auch die kalte Aura, die er schon zu Beginn bei Owen verspürt hatte, einen Sinn. Noch immer schaudernd sah er Harper an. Er wollte irgendetwas sagen, doch ganz entgegen seiner sonstigen Fähigkeiten, lieferte ihm sein Sprachzentrum keine passenden Worte. Um überhaupt etwas zu sagen, wiederholte er das Offensichtliche: „Sie sind also ... tot?“

    „Jap!“

    „Ein Zombie ...“

    „Ja, meinetwegen auch das.“

    Nach diesen Worten breitete sich auf der Rückbank des Taxis Schweigen aus. Und Rodney atmete innerlich geradezu erleichtert auf, als dieser unbehagliche Moment durch den Fahrer unterbrochen wurde, der jetzt zum Zeichen, dass sie angekommen waren, an die Innenscheibe klopfte.


    ~~ooOoo~~

  23. Danke sagten:


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