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Thema: [MiniBang] Grenznacht

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  1. #1
    There is good in you... Avatar von Chayiana
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    Standard [MiniBang] Grenznacht

    Titel: Grenznacht
    Serie: SGA/Torchwood
    Rating: PG-16, Slash (vorsichtshalber, bezieht sich aber nicht auf den Slash, der ist nur PG *g*)
    Charaktere: John/Rodney, Jack/Ianto, Toshiko, Owen
    Genre: Crossover mit ein bisschen von allem (Adventure, Drama, Humor, Romance, Whump)
    Zeitliche Einordnung: Die Geschichte spielt für SGA irgendwann kurz vor „Midway“ (4x17), und für Torchwood direkt nach „Something borrowed“ (2x09).

    Anmerkungen:
    Vielen, lieben Dank an Antares für das hervorragende Beta, ohne das ich euch jetzt wohl noch ne Gebrauchsanweisung zum Lesen der FF mitliefern müsste. *gg*
    Danke, Antares, du warst mir wirklich eine sehr große Hilfe!
    Alles, was ihr jetzt noch an Fehlern findet, bitte ordentlich verpacken und an mich zurücksenden ... das sind meine!

    Vielen, vielen Dank natürlich auch an Lorien und Mella68 für eure tolle FanArt zu meiner FF! *strahl*

    Ich werde die FF ebenfalls in 7 Teilen posten, jeden Tag einen. Dieser hier ist noch etwas kürzer, die anderen dafür ein bisschen länger ... *gg*

    Inhalt: Nach einem mysteriösen Leichenfund werden Sheppard und McKay als „Spezialisten“ nach Cardiff beordert. Zusammen mit dem Torchwood-Team machen sie sich auf die Jagd nach dem Killer und erleben eine Nacht, die wohl keiner von ihnen so schnell vergessen wird.

    Fanart: Cover von Lorien, Bleistiftzeichnung (am Ende der Story) von Mella68






    Grenznacht



    Es war mittlerweile später Abend geworden, als Brian Denby den Weg nach Hause antrat. Der junge Medizinstudent hatte noch ein Zell-Experiment für seine bevorstehende Examensarbeit angesetzt, das nun die Nacht über inkubieren musste.

    Im Gegensatz zu den meisten Studenten der Universität von Cardiff wohnte er nicht im anliegenden Wohnheim, da er in der Stadt am südlichen Ende von Wales zu Hause war und so die Möglichkeit hatte, bei seiner Mutter zu leben. Anders als viele seiner Kommilitonen genoss er es, die Abende und Nächte allein zu verbringen. Er war nun mal keiner dieser Partymenschen, war es nie gewesen. Manchmal konnte er nur schwer nachvollziehen, warum die anderen in der wenigen Freizeit, die ihnen zwischen ihrem Studium blieb, nichts Besseres zu tun hatten, als sich in den zahlreichen Pubs der Stadt bis an den Rand der Bewusstlosigkeit zu trinken. Nein, er zog ein gutes Buch oder ein sinniges Gespräch mit seiner Mutter allemal vor. Auch wenn er sich dafür oftmals die Hänseleien seiner Mitstudenten anhören musste – und „Langweiler“ war noch eine der netteren Bezeichnungen, die sie für ihn fanden.

    Doch all das störte ihn nicht weiter. Er wollte in seinem Leben Erfolg haben. Sein Studium mit Bravour abschließen und dann in die Forschung gehen. Neue Erkenntnisse im Bereich der Medizin erlangen, vielleicht dadurch helfen, Menschenleben zu retten und somit seinem Leben einen Sinn geben. Nach dem tragischen Krebstod seines Vaters vor sieben Jahren war das das Einzige, was er wirklich wollte.

    Wie eigentlich jeden Abend nahm er auch heute die Abkürzung durch den Bute Park, obwohl er wie immer die Warnungen seiner Mutter dabei im Kopf hatte, dass dieser Park zu so später Stunde nicht mehr sicher sei. Ein sanftes Lächeln huschte über sein Gesicht. Seine Mutter war in dieser Beziehung einfach zu übervorsichtig. Doch andererseits konnte er sie auch verstehen, schließlich war er alles, was ihr nach dem Tod ihres Mannes geblieben war. Geschwister hatte er nie gehabt.

    Aber als er jetzt das leise Rascheln der Blätter der alten Bäume um sich herum wahrnahm, den leichten Nebel, der vom Boden her aufstieg und den verhaltenen Schrei eines Uhus über seinem Kopf hörte, musste auch er sich eingestehen, dass dieser Teil des Parks in der Nacht unheimlicher war, als er es zuvor hatte wahrhaben wollte. Und zudem war heute irgendetwas anders als sonst. Es lag eine Spannung in der Luft, die nur schwerlich zu greifen war. Das Geräusch seiner Schritte auf dem trockenen Laub klang unnatürlich laut. Fast hätte er überlegt umzukehren und doch den Umweg um den Park herum in Kauf zu nehmen, aber da es einer dieser ungemütlichen und windigen Herbstabende war und er schon die Hälfte der Stecke zurückgelegt hatte, entschied er sich dagegen.

    Doch nur wenige Meter weiter bereute er diese Entscheidung schon wieder, denn in dem Moment begann, die Luft vor ihm plötzlich eigenartig zu flimmern, ganz so, als ob irgendwo ein unsichtbares Feuer die dort befindlichen Moleküle in Wallung bringen würde. Irritiert starrte Brian auf das Phänomen. Und wie elektrisiert richteten sich seine Nackenhaare auf, als völlig unerwartet inmitten des Wirbels ein helles Licht erschien. Zuerst noch sehr klein wurde es schnell größer, verbreiterte sich wie ein Spalt in der Wirklichkeit. Und für einen Moment glaubte er, eine fremde Landschaft in diesem Spalt zu erkennen. Sand, Dünen ... und mehrere Gestalten. Was geschah hier?

    Dann sah er, wie eine der Personen auf der anderen Seite näher an das Phänomen herantrat und ... hindurchging.

    Durch die Helligkeit hinter dem Mann – zumindest vermutete Brian anhand der Statur, dass es sich um einen Mann handelte – geblendet, konnte er nur dessen Umrisse erkennen, dennoch registrierte er, dass sich der Neuankömmling zunächst etwas orientierungslos umsah und sich dann herumdrehte, um irgendjemandem dort, von wo er hergekommen war, ein Zeichen zu geben. Und genauso schnell wie es gekommen war, verschwand das Licht wieder - und damit auch der seltsame Spalt in der Wirklichkeit. Zurückblieben Dunkelheit und diese Gestalt, die, wie Brian nun feststellte, nachdem sich seine Augen abermals an die veränderten Lichtverhältnisse gewöhnt hatten, einen ledernen, fast bodenlangen Mantel trug und deren langes Haar im fahlen Mondlicht weißlich schimmerte.
    Und obwohl der instinktive Teil seines Bewussteins ihn dazu bewegen wollte, die Beine in die Hand zu nehmen und fortzulaufen, gewann der analytische Teil in ihm die Oberhand. Fasziniert und vor Aufregung zitternd zugleich – ein Gefühl wie tausend Ameisen auf seiner Haut – ging er langsam auf die Person zu.

    „Sir?“, fragte Brian mit leicht bebender Stimme. „Sir? Geht es Ihnen gut?“

    Die einzige Antwort, die er bekam, war ein leises Fauchen, das ihm einen Schauer über den Rücken jagte. Noch nie in seinem Leben hatte er etwas Vergleichbares von einem Menschen gehört - ein fast animalischer Laut, der das Kribbeln auf seiner Haut noch um das Hundertfache verstärkte. Trotzdem machte er einen weiteren Schritt.

    „Sir, was war das eben?“ Irgendetwas zwang ihn geradezu, diesem Rätsel auf den Grund zu gehen. Doch in dem Moment, als der Mann – oder das, was er für einen Mann gehalten hatte - sich letztendlich zu ihm umdrehte, degenerierte sein Wissensdurst gegen Null, stattdessen sog er panisch die Luft ein und starrte sein Gegenüber aus vor Entsetzen geweiteten Augen an. Sein Körper war wie gelähmt, unfähig, sich auch nur einen Zentimeter zu bewegen.

    Am Ende waren das grauenerregende Fauchen aus dem mit unzähligen, spitzen Zähnen bewehrten Mund, der alles hinfortschwemmende Schmerz, als das Wesen die rechte Hand auf seine Brust niederfahren ließ und sein eigener gellender Schrei die letzten bewussten Sinneseindrücke, die Brian Denby mit in den Tod nahm.


    ~~ooOoo~~


    Kaum zwei Stunden später wimmelte es im Bute Park vor Menschen. Wie ein aufgeschreckter Heuschreckenschwarm wuselten sie im Licht der grellen Scheinwerfer durcheinander. Unter ihnen der junge Polizist Andy Davidson, der sich in diesem Moment noch nicht so recht entscheiden konnte, ob er weiterhin auf das entstellte Opfer starren oder lieber dem Drängen seines Körpers, sich übergeben zu wollen, nachgeben sollte.

    Allerdings wurde ihm diese Entscheidung in dem Augenblick abgenommen, als er die vier Menschen sah, die gerade mit beinahe unverschämter Selbstsicherheit den Tatort ansteuerten. Ein nur allzu bekanntes Gefühl von Ärger stieg in ihm hoch und verdrängte damit die Übelkeit.

    ‚Natürlich ... Torchwood!’, dachte er und rollte genervt mit den Augen. Nur seine ehemalige Kollegin Gwen Cooper war heute nicht mit dabei. Gwen, die vor einer Woche diesen Rhys geheiratet hatte und nun mit ihm in den Flitterwochen weilte. Dieselbe Gwen, die ihn trotz allem noch immer in seinen Träumen verfolgte - und es waren nicht die schlechtesten Träume, wie er sich eingestehen musste. Doch in Momenten wie diesem überwog einfach das Gefühl, aufs Abstellgleis geleitet worden zu sein und der Neid, nicht ebenfalls dieser Special Ops-Truppe anzugehören.

    Aus den Augenwinkeln beobachtete er, wie das Torchwood-Team den Fundort der Leiche räumen ließ, sich das Opfer kurz ansah und dann zwei Helfer aufforderte, den Körper wegzuschaffen – vermutlich zu ihrem Einsatzfahrzeug, das in der Nähe geparkt sein musste. Und ehe er es sich versah, waren die vier mitsamt dem Leichnam wieder verschwunden und ließen alle am Tatort rätselnd und verwirrt zurück.


    ~~ooOoo~~


    „Also gut, Owen, wen oder was haben wir hier?“, wollte Captain Jack Harkness beinahe im Plauderton wissen, als er die Stufen zum medizinischen Bereich des HUBs hinunterstieg. Ianto Jones und Toshiko Sato folgten ihm etwas zögerlich, nicht sicher, ob sie sich das Opfer, das sie aus dem Bute Park mitgebracht hatten, wirklich aus der Nähe anschauen wollten. Der Angesprochene, Dr. Owen Harper, entnahm gerade noch einen letzten Abstrich aus den Wundmalen auf der Brust des Opfers, richtete sich dann auf und griff nach dem Klemmordner auf dem kleinen, metallenen Beistelltisch.

    „Meine sehr verehrten Damen und Herren, darf ich vorstellen ... Brian Denby, männlich, weiß, laut seinem Führerschein 23 Jahre alt und Medizinstudent an der hiesigen Universität.“

    Als Owen das Alter des Toten vorlas, entwich Toshiko ein überraschter Laut und auch Ianto zog verwundert eine Augenbraue nach oben, doch Harper ließ sich davon nicht beirren und fuhr mit seiner Vorstellung fort: „Keinerlei medizinische Indispositionen, mit anderen Worten, der junge Mann ist kerngesund.“

    War ...“

    „Wie meinen?“

    War kerngesund“, erklärte Ianto trocken und fügte dann noch hinzu: „Im Moment sieht er für mich nicht ganz so gesund aus.“

    „Nun, ganz offensichtlich nicht“, gab Owen schnarrend zurück, „sonst läge er ja auch nicht auf unserem Seziertisch.“

    „Die viel wichtigere Frage ist doch wohl ...“, ging Jack dazwischen, während er näher an den Toten herantrat, „wer oder was hat ihn so zugerichtet?“ Nachdenklich betrachtete er den nackten Oberkörper des ehemals jungen Mannes, der nun vielmehr einer tausend Jahre alten Mumie glich. „Was sind das für Male auf seiner Brust?“, fragte Jack und deutete auf die seltsame Anordnung von Wunden.

    „Ganz genau kann ich es noch nicht sagen“, erwiderte Owen, „aber wenn ihr mich fragt, würde ich vermuten, es ist ein Hand- oder Klauenabdruck ... hier ...“ Er hielt seine eigene Hand ein paar Zentimeter über die Wundmale. „Diese im Halbkreis angeordneten Verletzungen könnten von langen Fingernägeln oder Krallen herrühren. Nur die große Wunde, demnach direkt von der Mitte der Handfläche stammend, kann ich mir nicht erklären. Aber so wie der Körper aussieht, könnte man meinen, dass man ihm buchstäblich das Leben herausgesaugt hat.“

    „... und es scheint demjenigen durchaus geschmeckt zu haben“, ergänzte Ianto lakonisch.

    Normalerweise hätte Jack einen solchen Kommentar wenigstens mit einem leichten Grinsen oder einem Augenzwinkern bedacht, doch in diesem Moment wühlte sich eine Erinnerung an etwas, das er mal gelesen hatte, an die Oberfläche. Ohne auf die überraschten Ausdrücke auf den Gesichtern seiner Kollegen zu achten, stürmte er in Richtung seines Büros. Im Hinauseilen rief er Harper noch über die Schulter zu: „Mach ein paar Fotos und schick sie mir an mein Terminal. Ich muss ein paar Anrufe tätigen.“

    Ratlos blickten ihm Toshiko und Ianto hinterher, während Owen sich aufseufzend eine Kamera griff, um dem Befehl seines Bosses Folge zu leisten. Manchmal war es schon ein Kreuz mit Jacks Geheimnistuerei, doch alle drei wussten, dass sie erst Näheres erfahren würden, wenn dieser bereit war, es ihnen zu erzählen.


    ~~ooOoo~~


    „Cardiff? CARDIFF? In England?“

    „Nun, eigentlich liegt Cardiff in Wales und nicht in England, McKay.“

    „Oh, vielen herzlichen Dank, Colonel Oberschlau!“ Rodney zog eine Grimasse in Johns Richtung und wandte sich dann wieder an Sam, die sie vor wenigen Minuten über die neuesten Ereignisse auf der Erde und die Anfrage, ein paar „Spezialisten“ zur Unterstützung zu entsenden, aufgeklärt hatte. „Wissen wir denn definitiv, dass es sich hierbei um einen Wraith handelt? Ich meine, wer weiß denn schon, was die dort in ... Wales“ – ein kurzer Seitenblick zu Sheppard unterstrich die besondere Betonung des Wortes – „für Psychopathen rumlaufen haben?“

    „Du hast die Bilder gesehen, Rodney“, erwiderte Sam ein wenig irritiert. „Wer hinterlässt sonst solche Opfer? Wir müssen einfach wissen, wie er zur Erde gekommen ist und was er plant. Und selbst in dem unwahrscheinlichen Fall, dass es sich nicht um einen Wraith handelt, wäre mir wohler, wenn wir darüber auch Gewissheit hätten.“

    Als sie von McKay nur ein widerstrebendes, aber zustimmendes Grummeln vernahm, fuhr Carter fort: „Nun gut, dann wäre das geklärt. Colonel, Sie werden mit Rodney so bald wie möglich aufbrechen. Unglücklicherweise steht Ihnen ja auch noch die 24-stündige Quarantäne auf der Mittelstation bevor.“ Sam konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen, als sie bemerkte, dass ihre Worte bei beiden Männern ein ergebenes Augenverdrehen auslösten. „Möchten Sie sonst noch jemanden mitnehmen, Colonel?“

    „Ich denke, das wird nicht nötig sein“, entgegnete John prompt. „Rodney und ich kommen schon klar.“

    „Ach, kommen wir das?“

    „Aber sicher, Rodney. Oder traust du mir auf einmal nicht mehr zu, auf dich aufzupassen?“, zog Sheppard den Mann neben ihm auf, bevor er sich mit ernsterer Miene wieder Carter zuwandte. „Natürlich wäre es hilfreich, Teyla und Ronon dabei zu haben. Nur Teyla möchte ich in ihrem Zustand auf gar keinen Fall einer potenziellen Gefahr aussetzen und Ronon ... nun ja, ich denke, unser Großer wird sich grün und blau ärgern, dass er eine Wraithjagd versäumt. Aber ich befürchte, dass Dr. Keller ihn ohnehin eher ans Bett ketten würde, als ihn mit der Gehirnerschütterung und dem gebrochenen Arm aus der Krankenstation herauszulassen.“

    „Das stimmt wohl“, bestätigte Sam verschmitzt. „Aber vielleicht ist das auch eine Lektion, die ihm zeigt, dass man sich eben doch nicht mit jedem Trunkenbold in Kneipen auf bisher nicht näher bekannten Planeten anlegen sollte. Zumindest nicht, ohne vorher die Gegner gezählt zu haben.“

    „Jetzt tun Sie ihm aber unrecht. Sie hätten die anderen sechs Halunken danach sehen sollen!“, verteidigte John seinen abwesenden Freund grinsend. „Aber zur allgemeinen Beruhigung haben wir ja noch dieses Spezialteam zur Unterstützung vor Ort“, fügte er mit einem scheelen Seitenblick auf McKay hinzu, den dieser nur mit einem abfälligen Schnauben quittierte.


    ~~ooOoo~~
    Geändert von Chayiana (14.08.2009 um 22:32 Uhr) Grund: Mist, doch noch nen Fehler gefunden! *lol*


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