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Thema: Twilight

  1. #1
    Brigadier General Avatar von Cindy
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    Standard Twilight

    Dies ist eine kleine Geschichte, die mir mal wieder so im Urlaub am Strand eingefallen war. Eigentlich wollte ich ja die weiter schreiben, die ich schon zu Hause angefangen habe, aber na ja, ich schieb’s einfach mal wieder auf die Sonne. *g*

    Dieses Mal gibt es aber keinen Schnee, sondern Wüste – was ja auch zu meiner Umgebung gepasst hat. *g*

    Titel: Twilight
    Autor: Cindy
    Kategorie: Action
    Rating: PG-14
    Länge: 9 Kapitel

    Disclaimer: Stargate Atlantis und alle Personen (außer die von mir erfundenen, denn die gehören mir. *g*) gehören MGM/UA, Gekko Produktions und all den anderen, die mit Stargate Atlantis zu tun haben. Die Geschichte habe ich mir selbst ausgedacht und will kein Geld damit verdienen.


    Inhalt: Das Geheimnis eines Wüstenvolkes, beschert dem AR-1 Team so einige Schwierigkeiten.


    Kapitel 1

    Heiß brannte die Sonne auf ihn herab und leise knirschte der Sand unter seinen Stiefeln. Das Tuch, welches er um seinen Kopf gewickelt trug, schützte ihn nur halbwegs vor der Sonne, die unermüdlich in sein Gesicht schien, und jedes auch noch so winzigkleine ungeschützte Fleckchen Haut, umbarmherzig verbrannte.

    Mit jedem Schritt den er tat, legte sich der aufgewirbelte Sand wie ein leichter Film auf seine völlig vom Schweiß durchnässte Kleidung und machte jeden weiteren Schritt zur Qual.

    Seine Lippen waren aufgesprungen und seine ausgetrocknete Kehle lechzte förmlich nach einem Schluck Wasser.
    Er sehnte sich nach Schatten, Wasser oder irgendeiner Abkühlung, doch schien es im Umkreis von Meilen nichts dergleichen zugeben.

    Schon seit Stunden irrte er, durch einen Sandsturm von seinem Team getrennt, ziellos umher. Er wusste weder wo sie waren, noch wie es ihnen erging, denn er hatte jeglichen Kontakt zu ihnen verloren.

    Schleppend bewegte er sich, einen Fuß nach dem anderen vorwärts, bis er völlig erschöpft auf die Knie fiel und für einen Moment so ausharrte.
    John wusste zwar, dass er durchhalten und sich weiterschleppen musste, wollte er nicht in dieser sengenden Hitze zugrunde gehen; jedoch weigerte sich sein Körper, dies auch nur noch einen Meter zu tun.

    Nun war er am Ende seiner Kraft, er konnte nicht mehr. Ausgelaugt und dem Verdursten nahe, fiel er längs vornüber und glaubte den heiß brennenden Sand auf seinem Gesicht spüren zu können, ehe eine barmherzige Dunkelheit ihn umhüllte.

    °°°°

    Eine wohltuende Kälte war das Erste, was er verspürte, nachdem er glaubte leise Stimmen zu hören. Vorsichtig öffnete er seine Augen und blickte verschwommen auf ein kaltes unverputztes Mauerwerk. Nur langsam klärte sich sein Blick und erneut vernahm er dieses Flüstern.

    Vorsichtig drehte er seinen Kopf, sah einen Mann verschwinden und blickte auf den Rücken einer Frau, deren langes dunkles Haar zu einem Zopf zusammengebunden war.

    Mehrmals versuchte er ein Wort, was sich in seinem Kopf gebildet hatte, über die Lippen zubringen – jedoch vergeblich. Kurz schloss er seine Augen und versuchte es noch einmal:
    „W… Wasser“, brachte John schließlich mühevoll aus seiner ausgetrockneten Kehle hervor, und hoffte, dass diese fremde Frau ihn gehört hatte.

    Lächelnd drehte sie sich herum, nahm einen Becher und setzte sich neben ihm aufs Bett. „Sie sind wach?“

    „D’urst.“

    Vorsichtig benetzte sie ihm seine Lippen mit etwas Wasser, bevor sie ihm sachte den Kopf anhob und ihm einen Schluck zu trinken gab.

    „Wo … bin ich?“

    „Ich werde Keron holen“, hörte er sie sagen und blickte in ihre dunklen Augen, während sie den Becher neben ihm auf einen kleinen Tisch stellte. Anschließend schob sie einen dunklen Vorhang, welcher den Raum teilte, zur Seite und ließ ihn allein.

    Einen Moment sah John ihr noch hinterher, ehe er sich etwas aufrichtete und mit zittrigen Händen nach dem Becher griff. Er spürte, wie das kostbare Nass wohltuend seine Kehle hinunter ran und langsam seine Lebensgeister wieder erweckte.

    Erst jetzt fragte er sich, wer diese Leute wohl waren, die ihn aus dieser glutenheißen Hölle gerettet haben, und ob sein Team das gleiche Glück wie er hatte.

    Stöhnend ließ er sich bei diesem Gedanken in sein Kissen zurückfallen, legte eine Hand auf seine Stirn und bemerkte erst jetzt den fremden Mann, der neben dem Vorhang stand und ihn aufmerksam musterte.

    „Morena sagte mir, dass Sie aufgewacht sind.“

    John musterte ihn ebenfalls: Er war schlank und ungefähr 1.80 Meter. Trug eine beigefarbene Hose und ein braunes Hemd, welches von einem Gürtel zusammengebunden locker über der Hose hing. Schwarze Haare, die etwas länger als seine eigenen waren, standen fast genauso wild ab, und das braungebrannte schmale Gesicht, strahlte eine gewisse Härte aus.
    „Habe ich Ihnen meine Rettung zu verdanken?“

    „So wie es aussieht. Sie hatten wirklich großes Glück, dass Sie noch leben. Nur selten finden wir jemanden lebend in der Wüste umherirren.“

    „Dann hatte ich wirklich Glück, zumal ich nicht tot umhergeirrt bin.“

    Der Dunkelhaarige grinste. „Ich heiße Keron.“

    „John.“

    „Okay, John. Wie fühlst du dich?“

    Sheppard war nicht entgangen, dass er ihn plötzlich duzte – musste wohl etwas mit dem Vornamen zu tun haben.
    „Besser wie in der Wüste“, entgegnete er etwas schwummrig und versuchte die Müdigkeit, die immer noch in seinem Körper steckte, zu unterdrücken. „Wie lange bin ich eigentlich schon hier?“

    „Fünf Stunden.“
    „Dann geht’s mir wirklich besser.“

    Keron nickte verhalten. „Dennoch solltest du dich noch etwas ausruhen. Die Hitze hat deinen Körper ausgelaugt und er benötigt Ruhe.“

    „Könnte ich wohl noch etwas zu trinken haben?“

    „Sicher.“ Keron griff zu dem Krug und schüttete den Becher voll. John musterte ihn erneut und irgendwie war ihm dieser Dunkelhaarige auf Anhieb sympathisch, obwohl er in Kerons Gesichtszügen nicht viel erkennen konnte.

    „Dich bedrückt etwas“, meinte dieser, während er ihm den Becher reichte.

    „Ja … habt ihr den Rest von meinem Team, zwei Männer und eine Frau gefunden? Wir wurden vor Stunden durch einem Sandsturm getrennt.“
    „Du machst dir Sorgen um deine Leute?“
    „Ja.“

    „Was wolltet ihr eigentlich hier auf Nividia?“

    „Wir versuchen mit anderen Völkern Handel zu treiben und wenn möglich, Freundschaften zu schließen.“
    „Freundschaften?“

    John nickte müde. „Wenn möglich.“

    Keron schaute ihn für ein paar Sekunden an. „Ruhe dich aus.“

    „Was ist mit meinem Team?“
    „Ruhe dich aus. Ich komme später noch einmal wieder.“

    Müde fuhr sich John über die Stirn und lehnte sich auf seinem Kissen zurück. Immer wieder musste er an seine Freunde denken, und daran, wie alles begann und sie in diesen Sandsturm gerieten …


    Flashback ...

    „Großer Gott! Wie heiß ist das denn hier?“
    „Habe ich dir nicht gesagt, pack deine Sonnencreme ein?“, stichelte John, während er zu seinem Freund rüber linste und den Jumper über die Wüste steuerte.

    „Ich habe doch nicht gewusst, dass das so heiß ist“, jammerte Rodney und blickte geschockt auf die Temperaturanzeige. „Das sind ja 45°!“

    John zuckte verstohlen mit den Schultern. „Du wolltest doch hier unbedingt hin. Also, wo ist denn deine angebliche Energiequelle?“

    „Laut den Daten, weiter südlich, aber …“ Plötzlich aktivierte sich das Head-up-Display und John runzelte die Stirn. „Was ist das?“

    Ronon und Teyla beugten sich nach vorne. „Ist das ein Sandsturm?“

    „Ja, sieht so aus.“

    McKay riss die Augen auf. „Aber ein gewaltiger!“

    Ronon deutete auf die Anzeige. „Können wir dort durchfliegen?“

    John kniff die Lippen zusammen. „Würde ich nicht empfehlen. Ich schlage mal einen anderen Kurs ein, denn das Ding kommt direkt auf uns zu.“

    Kurz schwenkte er nach links und versuchte den Sandsturm in einem weiten Bogen zu umfliegen, jedoch änderte dieser ebenfalls die Richtung.

    „Ich dachte, du wolltest weg von ihm?“, quiekte McKay und hielt sich krampfhaft fest.

    „Das hatte ich auch vor!“

    Entsetzt schaute der Astrophysiker aus dem Fenster. Eine riesige dunkle Wand, aus in sich drehendem Sand, kam direkt auf sie zu. Mit zusammengepressten Lippen bemerkte John es ebenfalls. „Festhalten!“ Den Jumper erneut nach links reißend und anschließend nach oben ziehend, versuchte er den Sandsturm auszuweichen.

    „Flieg schneller!“, hörte er McKay neben sich schreien. John ignorierte die Panik des Kanadiers und konzentrierte sich auf den Steilflug.

    Als er glaubte hoch genug zu sein, traf den Jumper hinten irgendetwas mit heftiger Wucht. Ehe er sich versah, vollzog das kleine Fluggerät einen Looping.
    Erst in allerletzter Sekunde bekam John ihn wieder unter Kontrolle, zog ihn erneut hoch und flog direkt in diese dunkle Wand aus Sand hinein.

    Ein Stottern und anschließendes Rütteln, ließ den Jumper erzittern und ins Trudeln geraten. Verzweifelt versuchte Sheppard ihn zu stabilisieren, ihn zu kontrollieren – jedoch vergeblich.
    Voller Panik glaubten sie den sandigen Boden auf sich zukommen zu sehen, als John plötzlich die Trägheitsdämpfer im Inneren des Jumpers erhöhte.

    Niemand fragte danach, warum er das tat, denn jeder war mit sich selbst beschäftigt und hielt sich krampfhaft fest.
    Urplötzlich verschwand der Sturm und mit einem gewaltigen „Bums“ landete der Jumper auf dem sandigen Boden.

    Tief durchatmend und erleichtert es geschafft zu haben, horchte John kurz in sich hinein. „Ist irgendjemand verletzt?“, fragte er anschließend und drehte sich um.

    „Ich, ich lebe“, gab Rodney überrascht von sich und tastete seinen Körper ab. „Ich dachte, wir würden sterben.“

    „Hab’ ich für einen Moment auch gedacht“, entgegnete John und blickte in das erschrockene Gesicht des Kanadiers. „Für einen klitzekleinen Moment“, fügte er Finger zeigend hinzu. „Bei euch alles in Ordnung?“, wandte er sich Ronon und Teyla zu.

    „Uns ist nichts passiert.“

    „Gut, dann lasst uns mal den Schaden begutachten.“

    John öffnete die Heckluke und ging mit Ronon und Teyla hinaus, während Rodney sich sein Tablet-PC schnappte und die Daten durchcheckte.

    „Oh nein!“, hörten die drei von innen ein Jammern und John verzog etwas die Mundwinkel.

    Von außen konnten sie an dem Jumper keine großartigen Schäden feststellen, außer dass seine ursprüngliche Farbe nun ins beige überging und die Triebwerke nicht ganz eingefahren waren.
    „Ein bisschen Wasser und anschließend ’ne Politur, eventuell noch etwas aussaugen“, dabei holte er etwas Sand aus dem rechten Triebwerk, „dann müsste er eigentlich wieder ganz passabel aussehen.“

    „Das kannst du vergessen!“, hörte er McKay auf der Rampe meckern. „Irgendetwas blockiert den Zugang zur Hauptsteuerung.“

    „Dann ent-blockier es.“
    „Das geht nicht!“
    „Rodney!“

    Ronon schaufelte etwas Sand aus einem der Triebwerke. „Vielleicht sollten wir den Sand da rausholen?“

    „Oh nein!“, stöhnte McKay und besah sich das Malheur. „Das kriegen wir niemals daraus!“

    John stellte sich neben ihn und linste in das Triebwerk. „Das bisschen Sand.“

    „Bisschen?“

    Augen rollend verzog John die Mundwinkel. „Kriegst du den Jumper wieder hin?“

    „Vergiss es.“
    „Rodney!“
    „Die Triebwerke sind voller Sand! Du musstest ja unbedingt dadurch fliegen!“

    „Ich bin nicht dadurch geflogen, der Sturm hat mich verfolgt.“
    „Klar doch, ein Sandsturm der einen verfolgt.“

    Kopfschüttelnd und den Atem anhaltend ging John in den Jumper.

    „Was hast du vor?“
    „Atlantis anwählen.“

    „Das kannst du auch vergessen.“

    Genervt drehte Sheppard sich um. „Inwiefern?“

    „Weil das auch nicht funktioniert! Ich habe dir doch gerade gesagt, irgendetwas blockiert den Zugang!“

    „Bis zum Gate laufen, können wir aber auch nicht“, meinte Teyla.

    „Nein, der Jumper ist im Moment unser einziger Schutz.“

    Rodney schnippte mit den Fingern. „Nicht unbedingt.“

    „Wie?“

    „Eine Sekunde.“ Hektisch tippte McKay auf seinem Tablet-PC herum.

    „Rodney?“

    „Moment! Es muss hier doch irgendwo …“

    „Was“, unterbrach ihn John genervt, der nun allmählich ungeduldig wurde.

    „Die Siedlung.“ Ungläubig sah Sheppard ihn an. „Vorhin, als du in den Sturm flogst, habe ich …“

    „Ich bin nicht da rein geflogen.“

    „Wie auch immer. Auf jeden Fall …“

    „Es hat uns verfolgt, Rodney.“

    „Ich bitte dich! Ein Sandsturm kann niemanden …“

    „Das hat es aber, und du hast es sehr wohl gesehen“, verteidigte John sich Hände fuchtelnd. Er konnte einfach nicht fassen, dass Rodney ihm nicht glaubte. Als ob er jemals in einen Sandsturm fliegen würde. Schließlich war er der beste Pilot weit und breit. Noch nie hatte er so etwas Leichtsinniges getan, und noch nie hat ein Sturm ihn in die Knie zwingen können – noch nicht mal im Helikopter.

    Teyla warf Ronon schmunzelnd einen Blick zu. „Was ist nun mit dieser Siedlung?“

    „Ach ja, genau! Ich habe für einen kurzen Moment eine Siedlung, Dorf oder was auch immer das war, ausmachen können.“

    „Wann?“

    „Als du auf … während du dem Sandsturm entfliehen wolltest.“

    John grinste ihn schelmisch an. So gefiel ihm das doch schon wesentlich besser. „Und wo befindet sich dieses Dorf?“

    Rodney deutete geradeaus. „Womöglich in dieser Richtung.“

    „Womöglich?“

    „Es war nur ganz kurz auf dem Scanner!“, verteidigte McKay sich.

    „Und wie weit es entfernt ist, weißt du auch nicht.“
    „Nein.“

    Nachdenklich schaute John seine Freunde an. „Wir bleiben am besten beim Jumper und …“

    „Bis Atlantis uns Hilfe schickt, kann es Stunden dauern“, jammerte Rodney.

    „Ja, aber hast du dir schon mal die Gegend angesehen? Hier sind wir wenigstens geschützt.“

    „Vielleicht sollten wir es doch wagen, John“, meinte Teyla. „Eventuell ist das Dorf ja doch nicht so weit entfernt.“

    Grübelnd rieb er sich übers Kinn. Er würde auch lieber woanders sitzen und warten, bis Atlantis Hilfe schickt, aber … „Gut, dann … dann laufen wir jetzt in dieser Richtung. Nehmt alles Wasser mit, was wir haben“, dabei warf er einen Blick zum Himmel. „Das wird ein anstrengender Fußmarsch.“

    °°°°

    Anderthalb Stunden liefen sie schon durch die Wüste. Ihre Kleidung war schweißdurchnässt und Rodney schleppte sich nur noch durch den Sand. Mittlerweile glaubte John, dass es doch ein Fehler gewesen war, vielleicht hätten sie die Dunkelheit abwarten- und beim Jumper bleiben sollen.

    Besorgt bemerkte er, dass der Kanadier seinen Wasservorrat schon aufgebraucht hatte, und schüttelte innerlich den Kopf. ‚Wie oft habe ich ihm gesagt, dass er sparsam damit umgehen soll?’ Kurz nahm er sich einen Schluck und hielt ihm seine Flasche hin.
    „Rodney, ich weiß, dass du Durst hast, aber teile es dir jetzt bitte ein.“

    Ohne zu überlegen, griff McKay sich die Flasche, nahm einen kräftigen Schluck und hielt plötzlich inne. „Und du?“

    „Ich habe noch eine.“
    „Aber …“
    „Behalte sie, sei aber sparsam.“

    Nachdenklich steckte Rodney die Flasche in seine Weste und warf seinem Freund bedenklich einen Blick zu, denn das war schon die zweite Flasche, die er ihm gab. Jeder hatte drei, also müsste er doch nur noch eine haben … ‚Hat er überhaupt schon was getrunken?’ Plötzlich erinnerte er sich an den Detektor, warf einen Blick darauf und glaubte etwas darauf erkennen zu können. „John? Ich glaub das Dorf …“ Plötzlich machte sich Ronon bemerkbar und deutete nach rechts. „Sheppard?“

    Angestrengt schaute John durch seine Sonnenbrille hindurch und entdeckte einen dunklen Punkt, welcher immer größer wurde und direkt auf sie zukam. „Oh Mist! Lauft!“

    So schnell sie konnten, rannten sie auf eine Anhöhe zu, kraxelten sie hinauf und rollten quasi auf der anderen Seite wieder hinunter. Während sie sich aufrappelten, suchte McKay verzweifelt seinen Detektor.

    „Rodney, komm!“, schrie John.

    „Ich habe den Detektor verloren!“

    Kurz warf Sheppard einen Blick auf den dunklen Punkt, der sich schon als eine Wand entpuppte. „Keine Zeit zum Suchen, wir müssen Deckung finden!“

    „Aber …“ John griff ihm an die Weste. „Los jetzt!“ Den Kanadier hinter sich herziehend, sah er Ronon und Teyla vor sich, jedoch nichts, was ihnen als Deckung dienen könnte. „Wo war das Dorf?“

    „In dieser Richtung“, jappste Rodney und wäre fast gestolpert, hätte John ihn nicht festgehalten. „Weiter!“ In dem Moment knickte er jedoch selbst mit dem Fuß weg, ließ dabei den Kanadier los, stürzte und rappelte sich wieder auf. Kurz warf er einen Blick hinter sich, riss die Augen auf und warf sich schreiend zu Boden. „Runter!“

    Die Hände schützend über seinen Kopf gelegt, hörte er nichts anderes mehr, außer dem tobenden Heulen über sich. Den Atem anhaltend, band er sich hektisch das Tuch über den Mund, um nicht den ganzen Sand schlucken zu müssen, welcher mit unglaublicher Geschwindigkeit über ihn hinwegfegte und ihn zu begraben drohte.

    Dem Erstickungstod nahe, quälte er sich nach ein paar Minuten aus dem Sand und versuchte sich aufzurichten – jedoch wurde er mit ungeheurer Kraft wieder zu Boden gedrückt.

    Auf den Knien liegend, riss er sich das Tuch vom Gesicht und schnappte verzweifelt nach Luft. Hustend und spuckend, versuchte er den Sand aus seinem Mund zubekommen, welcher sich dort in Mengen angesammelt hatte und ihn fast ersticken ließ.

    Der Sturm mochte vielleicht nicht lange angedauert haben, aber es hatte gereicht John von seinem Team zu trennen.
    Obwohl er mehrmals versuchte, sie über Funk zu erreichten, sie verzweifelt suchte und nach ihnen rief, bekam er keine Antwort.

    Erschöpf warf er einen Blick hinauf zur Sonne, nahm sich einen Schluck Wasser und beschloss das Dorf zu suchen, in der Hoffnung, dort seine Freunde zu finden …


    Fortsetzung folgt
    Geändert von Cindy (26.09.2009 um 13:52 Uhr)
    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


  2. #2
    Lieutenant Colonel Avatar von Shahar
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    Wow, du machst es ja richtig spannend. Ich bin wirklich gespannt was mit Teyla, Ronon und Rodney passiert ist, und vor allem was es mit diesem kleinen Dorf auf sich hat. Bis jetzt scheinen die Leute ja ganz nett zu sein... ich werde mich mal überraschen lassen...
    Online:
    SGA: ALEXA: Freaky Fridays
    Lachen und Weinen liegen manchmal so dicht nebeneinander … vor allem Freitags


    Scarcrow and Dr. McKay: Wa(h)re Freundschaft
    Ein russischer Arzt nimmt an einem Ärztekongress in den Staaten teil, doch auf ihn wird ein Anschlag verübt. Will man hinter seine wissenschaftlichen Erkenntnisse in der Medizin gelangen, oder hat er gar mehr zu bieten?

  3. #3
    Major Avatar von claudi70
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    Hi,
    da ist ja deine neue Story, hab schon ungeduldig gewartet.
    Und dieses mal kein Schnee...*g* aber dafür unmengen Sand und glühende Hitze.

    Warum beantwortet Keron nicht Johns Frage? Hat er was zu verbergen? Na wollen wir mal hoffen, das sein Team noch lebt.

    John und McKay hast du wieder auf den Punkt getroffen. Die Dialoge zwischen den Beiden waren einfach herrlich.

    Bin gespannt wie es weiter geht.

    LG Claudi

  4. #4
    Fürstin der Finsternis Avatar von Liljana
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    Ah, eine neue Geschichte von dir. Da wird meine Kehle gleich staubtrocken von der Hitze und dem vielen Sand.

    Na, ich hoffe, diesmal entpuppen sich die Dorfbewohner nicht wieder als die Bösen, die unser Team - wie schon so oft - gefangennehmen.
    Es wäre doch wirklich mal an der Zeit, für unseren Shep einen netten Kumpel, so wie dieser Keron eben, auf einem neu entdeckten Planeten zu finden.

    Wo ist denn wohl der Rest des Teams gelandet?
    Bin ja schon gespannt.

    LG
    Lil

  5. #5
    Brigadier General Avatar von stargatefan74
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    Oh wie schön, eine neue Geschichte von Dir.

    Nach diesem Ende des Kapitels habe ich nochmal nach oben gescrollt, um zu schauen, ob irgendwo Charakter-Death steht, aber GsD tut es das nicht.
    Das scheint ja wieder mächtig spannend bei Dir zu werden, wie immer. John ist alleine und getrennt von seinem Team. Hoffentlich sind die anderen noch beieinander und laufen nicht auch noch alleine rum.

    Bin gespannt, wie es hier weiter geht.

  6. #6
    Brigadier General Avatar von Teleia
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    Hi Cindy!

    Erst mal: Schön mal wieder was von dir zu lesen. Vielleicht sollte ich auch mal in Urlaub fahren, um die Muse wieder zu wecken.

    Fängt auf jeden Fall sehr trocken an, ich hab echt das Bedürfnis mir ein Glas Wasser zu holen. Echt sehr gut beschrieben.

    John wurde ja schon mal gerettet, fürs erste, bei dir weiß man ja nie. Scheinen aber nette Leute zu sein. Würde mich aber trotzdem interessieren, wer diese Leute sind und vor allem, wo die wohnen.

    Der Sandsturm der einen verfolgt, hat mich irgendwie an "Die Mumie" erinnert, die Szene, wo das Gesicht im Sand, das Flugzeug verschluckt.

    Rodney ist auch mal wieder in Hochform, wie wir ihn kennen und manchmal am liebsten erschießen würden.

    Bin schon neugierig, wie es weiter geht!
    Um die Welt in einem Sandkorn zu sehen und den Himmel in einer wilden Blume,
    halte die Unendlichkeit auf deiner flachen Hand und die Stunde rückt in die Ewigkeit.
    -William Blake-

    Meine neue FF:
    Willkommen in Atlantis

    Kleine Geschichten aus dem Stargate Universum:
    Atlantis Songbook

    Ich bin nicht verrückt, nur nicht normal. Normalsein ist langweilig!

  7. #7
    Brigadier General Avatar von Cindy
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    Hallo!

    Ich freue mich, dass ihr alle wieder dabei seid, und ein Danke an alle fürs Danke drücken.

    TinaS:
    Herzlich willkommen zu meiner kleinen Geschichte.
    Die Leute im Dorf sind eigentlich schon ziemlich nett. Und sie haben sogar noch eine kleine Überraschung für John, etwas womit er im Moment gar nicht rechnet. *g*

    claudi70:
    Yep, da ist sie. *g* Hat auch lange genug gedauert.
    Was ist eigentlich eine Kurzgeschichte? Du weißt sicher warum ich das frage. *g* Mein Beta meinte nämlich, dies wäre keine. *michamKopfkratz*

    Keron hat schon einen Grund warum er Johns Frage nicht beantwortet, aber das wirst du im nächsten Kapitel erfahren.

    Liljana:
    Noch sandiger wird’s nicht, eventuell sogar ein Schübchen weniger. *g*
    Vielleicht hat John ja wirklich mal Glück und trifft auf ein Dorf voller liebenswürdiger Menschen, die nichts Böses im Schilde führen.

    stargatefan74:
    Hey, ich hatte Urlaub zu diesem Zeitpunkt!
    Da denkt man doch nicht an CD, sondern an etwas ruhiges, schönes, Erholsames, Entspanntes und, und, und … *ggg*
    Nun ja, zumindest dachte ich daran …

    Teleia:
    Ich bin ehrlich gesagt schon wieder Urlaubsreif – noch so viel zu tun und gestern hatte ich auch noch einen Arbeitunfall … Natürlich war Chef gar nicht begeistert, aber nun laufe ich mit einer dicken Beule und nem Fletschauge durch die Gegend – echt klasse!

    Ich würde mich freuen, wenn dich deine Muse wieder packen würde, denn ich warte schon sehnsüchtig auf die Fortsetzung.

    Die Szene mit dem Gesicht fand ich klasse. *g*
    John ist erstmal in Sicherheit und was das nun für Leute sind, erfährst du morgen oder Dienstag – mal sehen, was mein Auge dazu sagt.
    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

  8. #8
    kolonialer Spion Avatar von Scout
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    „Das sind ja 45°!“
    Ha! Das kann ich überbieten Rodney war wohl noch nie mittags im Tal der Könige *gg*

    Fein, was Neues hier von dir zu lesen. Wie du siehst, hänge ich aber jetzt schon nach, kommt davon, wenn man anderer Leuts Kinder erziehen muss, weil sie es selbst nicht können *grummel*. Jedenfalls war das mal eine schöne Abwechslung zu meinem schnöden WE, das ganz im Zeichen der Schule stand *stöhn*

    Viel Neues kann ich nicht sagen, außer dass ich bei der Wüste wahlweise an die Mumie oder Indiana Jones denken musste und mich würde es ja doch auch wahnsinnig interessieren, wo die anderen drei nach dem Sandsturm abgeblieben sind. Ich tippe auf höhere Wesen, die sie entführt haben, um irgendwelche Experimente an ihnen durchzuführen (sorry, schaue zur Zeit Star Trek TOS und da passiert ja dauernd so was)

    Freue mich auf die Fortsetzung!



  9. #9
    Wake me up in San Francisco Avatar von John Shepp.
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    Cool eine neue Geschichte!!
    Während deiner kleinen Pause habe ich alle deine Geschichten durchgelesen!! Und ich fand sie einfach alle spitze!

    Die Geschichte fängt ja schon mal richtig spannend an. Kaum auf dem Planten, schon wird das Team von einem Sandsturm heimgesucht und dann wird das Team auch noch getrennt.
    Aber John wurd ja gerettet, vorerst...
    Doch was ist mit dem Rest von SGA1?
    Und was ist mit diesem seltsamen Sandsturm?
    Gibt es da irgenwelche Menschen mit übernatürlichen Kräften?
    Die ihn Steuren können??? Oder es waren durchgedrehte Aufgestiegene. (Die können diese Naturgewalten doch Steuern? Oder? )

    Ich bin mal gespann wie das ganze weiter geht!
    Verliere nie die Hoffnung
    denn am Ende der Dunkelheit wartet immer das Licht.

  10. #10
    Brigadier General Avatar von Cindy
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    Guten Abend!

    Scout:
    Stimmt, Rodney war noch nie im Tal der Könige, aber ich dafür schon.
    Ich habe schon fast alles bis Assuan abgegrast und bin immer noch fasziniert. *g*

    Oh man, ich hab gedacht, mein Fletschauge wäre schon schlimm, aber dir ergeht es ja mit den Kindern wesentlich schlimmer. Die letzte Klasse war doch nicht genauso, oder?

    Also, mit Experimenten hat diese Geschichte nichts zu tun – nein, rumexperimentiert wird nicht. *g*
    Lass dich am besten überraschen, und in diesem Kapitel erfährst du schon einiges mehr.


    John Shepp:
    Herzlich willkommen! Und hey, den Namen find ich gut.

    Es freut mich, dass dir meine Geschichten gefallen, denn so etwas hört man gerne.
    Ui, da hast du aber ne Menge fragen. *g* Wenn ich sie dir aber jetzt alle beantworten würde, kennst du ja schon fast die ganze Story. *g*
    Was aber nun mit dem Rest des Teams passiert ist, erfährst du jetzt.




    Kapitel 2

    John wusste nicht wie lange er geschlafen hatte, aber er hatte das Gefühl, nie allein gewesen zu sein. Allerdings wusste er nicht, ob es real oder nur ein Traum gewesen war; denn manchmal glaubte er Ronon, Teyla und Rodney neben seinem Bett sitzen gesehen zu haben. Als er jedoch seine Augen öffnete, blickte er wieder nur auf das kalte, unverputzte Mauerwerk.

    Seufzend schob er die Decke zur Seite, schwang langsam die Beine aus dem Bett und nahm sich einen Schluck Wasser. Kurz überlegte er, ob er aufstehen sollte und blickte zu dem Vorhang, der nur ein paar Meter von ihm entfernt war. Vorsichtig stand er auf und ging mit wackeligen Beinen darauf zu.

    Obwohl es nur ein paar Meter waren und der Raum ziemlich kühl war, wurde ihm schwindelig. Der Boden drehte sich unter seinen Füßen und Schweiß bildete sich auf seiner Stirn. Die Augen geschlossen, hielt er sich am hinteren Ende des Vorhanges fest.

    „Uh …“

    Irritiert über die Schwäche seines Körpers, fasste er sich an die Stirn und atmete mehrmals ein und aus. Benommen starrte er auf den Vorhang und horchte skeptisch in sich hinein.
    Normalerweise kannte er seinen Körper. Er wusste, was er ihm zumuten durfte und was nicht, und sein Gefühl sagte ihm, dass das nicht nur ein Zustand der Erschöpfung sein konnte – irgendetwas stimmte nicht.
    Tief durchatmend schloss er noch einmal die Augen, und in diesem Moment öffnete sich der Vorhang. Erschrocken sah Morena ihn an.

    „Keron?!“

    Sofort kam dieser angerannt und griff John unter die Arme. „Wieso bist du aufgestanden?“

    „Ich wollte … was ist los mit mir?“
    „Du bist immer noch geschwächt und musst wieder ins Bett.“

    Keron wollte in schon zurückführen, als John sich ihm widersetzte.
    „Nein, ich … ich muss wissen, was mit meinen Leuten ist … Sie sind noch irgendwo da draußen.“

    „In deinem Zustand wirst du nicht weit kommen.“

    „Egal, muss sie finden.“

    Tief durchatmend warf Keron einen Blick zu Morena, nickte kurz und half John in den anderen Raum hinein, wo er ihn vorsichtig auf eine Couch niederließ. „Bleib bei ihm“, wandte er sich an sie.

    Für einen Augenblick schaute sie ihm noch hinterher, ehe sie sich John zuwandte. „Du hättest noch nicht aufstehen dürfen“, und übereichte ihm etwas Wasser. Dankend nahm er es entgegen und ließ, etwas benommen, seinen Blick durch den Raum schweifen.

    Entgegen dem spartanisch eingerichteten Schlafraum, wo sich außer dem Bett und einem Tisch nichts befand, war dieser Raum merklich voller mit Möbeln und diversen Einrichtungsgegenständen ausgestattet.
    Die Couch, auf der John sich befand, war ungefähr drei Meter lang. Davor befanden sich ein Tisch und zwei bequem aussehende Sessel. Auf der anderen Seite stand eine Art zwei Meter lange Kommode, deren Inhalt er nicht erkennen konnte. In einer Ecke lagen mehrere Kissen verteilt auf dem Boden herum, und ein Fell, welches John unweigerlich an einen Bären erinnerte.

    „Was ist mit mir?“

    „Du bist erschöpft …“

    Abfällig lachte er auf. „Nein, das ist etwas anderes.“ Überrascht sah sie ihn an. „Irgendetwas …“ Kurz atmete er durch und blickte nachdenklich zur Seite.

    „Du brauchst wirklich noch etwas Ruhe, John“, meinte sie besorgt.

    „So lange ich nicht weiß, was mit meinem Team ist … Morena, sie sind da draußen, ich …“ In diesem Moment öffnete sich die Tür und Keron betrat mit drei Personen das Haus.
    Überrascht blickte John auf seine Freunde. Tonnen von Steinen fielen von seinen Schultern, und jeder konnte die Erleichterung in seinem Gesicht erkennen.

    „Sheppard, schön dich wieder auf den Beinen zu sehen.“

    „Wie … wie lange seid ihr schon hier?“
    „Seit gestern Abend.“

    Ungläubig schaute der Colonel den Satedaner an und Teyla glaubte zu ahnen, warum.
    „John, du hast zehn Stunden geschlafen.“

    Verwirrt wanderte sein Blick zwischen Keron und seinen Freunden hin und her. „Zehn Stunden? Mit oder ohne den letzten fünf?“

    „Ohne.“

    „Dann habe ich fünfzehn Stunden geschlafen? Wieso hast du mir nichts gesagt?“, wandte er sich vorwurfsvoll an den Nividianer.

    Seufzend setzte sich Keron ans Ende der Couch. „Nachdem wir deine Freunde gefunden hatten, begaben wir uns sofort auf die Suche nach dir“, meinte er bedächtig. „Wir fanden dich bewusstlos und fiebernd in der Wüste. Zuerst dachten wir, es wäre die Hitze in schuld, dass du so krank bist … bis Morena dann den Einstich an deinem linken Arm entdeckte.“

    „Einstich?“ Sofort betrachtete John seinen Arm und entdeckte einen drei Zentimeter großen roten Fleck.

    Seufzend nickte Keron. „Ein Xyetarat hat dich gestochen.“ Unwissend sah der Colonel ihn an.

    „Das ist so etwas wie ein Skorpion“, meinte McKay heiser. „Allerdings nicht von der großen Sorte.“

    Nun wusste John wieso es ihm teilweise so dreckig ging. Schluckend lehnte er seinen Kopf an die Rückenlehne der Couch und Morena reichte ihm noch etwas Wasser.
    „Du musst viel trinken und ruhen, damit auch noch das restliche Gift aus deinem Körper verschwindet.“

    „Der Rest?“

    „Ja, das Gift baut sich nur sehr langsam ab und … deshalb musst du auch noch ab und zu mit Fieberanfällen rechnen.“

    „Uh.“ Deprimiert stützte er die Hand auf seinen Kopf. „Ich wusste doch, dass mit mir etwas nicht stimmt.“

    „Okay, dann Abmarsch ins Bett.“ Rodney ging zwei Schritte auf John zu, als dieser abwinkte: „Nix da! Trinken ist okay, aber Schlafen? Ich habe fünfzehn Stunden geschlafen, das muss reichen.“

    „Noch lange nicht“, unterbrach ihn Keron. „Das Gift steckt immer noch in deinen Knochen …“

    „Ja, aber wie Morena schon sagte, verschwindet es irgendwann und … ich fühle mich schon wesentlich besser“, log er, stand auf und zog entgeisterte Blicke auf sich.

    „Was hast du vor?“
    „Na was wohl, zum Gate. Elizabeth macht sich sicher schon Sorgen.“

    „Das ist doch jetzt nicht dein Ernst? Weißt du eigentlich, wie lange man bis zum Gate braucht?“, brachte McKay sprachlos hervor.

    „Nein, aber du wirst es mir sicher gleich sagen.“
    „Drei Stunden!“

    Gleichgültig verzog Sheppard die Mundwinkel. „Wenn’s mehr nicht ist.“

    Keron schüttelte den Kopf. „Du bist so, wie deine Freunde gesagt haben.“

    „Wie?“
    „Du gibst einfach nicht zu, wenn es dir dreckig geht.“ Sheppard wollte etwas darauf erwidern, doch der Nividia sprach weiter. „Und wenn du da jetzt raus gehst, wird es dein Tod sein.“

    John bedachte Keron mit einem Blick, den dieser nicht deuten konnte. „So leicht bringt mich das Gift nicht um.“

    „John, sei vernünftig“, meinte Teyla besorgt. „Wir haben Elizabeth schon vor Stunden bescheid gesagt.“

    Den Atem anhaltend rollte er mit den Augen. „Und wieso habt ihr mir das nicht schon vorher gesagt? …. Okay, wie wäre es dann mit einer kräftigen Mahlzeit und ner kalten Dusche?“ Verschlagen grinste er in die Runde, denn ins Bett, wollte er auf gar keinen Fall.

    Verwundert über Sheppards Verhalten, hob Keron eine Augenbraue. Er hatte zwar schon von den Atlantern gehört, dass der Air Force Pilot ein Fall für sich sei, was Bettruhe und so betraf, aber dass er so stur war …?
    Skeptisch versuchte er in Johns Gesichtzügen erkennen zu können, ob es ihm wirklich besser ging, oder ob er ihnen hier nur einen vorspielte – jedoch konnte er außer einem verschlagenen Grinsen nichts erkennen.

    „Okay, das lässt sich einrichten“, nickte er schließlich, während Teyla ihn kurz am Arm berührte.

    „Wenn Sie uns noch einmal ein paar Männer mitgeben würden, könnten Ronon und ich Elizabeth eine Nachricht schicken, dass es John besser geht.“

    „Aber nicht ohne mich“, warf der Colonel plötzlich ein.

    „John!“

    „Das sind Stunden bis zum Gate!“

    „Ja, und mit dir dauert es noch länger“, stellte Teyla vorwurfsvoll fest. „Also, sei jetzt vernünftig!“

    Morena griff in eine Nische, kramte ein dunkles Hemd und eine beigefarbene Hose hervor. „Geht ihr zum Gate, ich werde schon auf ihn aufpassen“, meinte sie und drückte mit einem Lächeln, dem Air Force Piloten die Sachen in die Hand. „Komm, ich zeige dir, wo du dich duschen kannst.“

    Kurz warf John noch einen Blick zu seinem Team, bevor er sich seufzend geschlagen gab. „Na schön. Wenn ihr aber in sechs Stunden nicht zurück seid …“

    „Da sind wir schon längst wieder zurück.“
    „Das will ich hoffen.“

    Teyla war nicht entgangen, wie Morena John ansah und dies auch schon des Öfteren getan hatte. Und ebenso wenig war ihr entgangen, dass Keron dies anscheint missbilligte, denn schon einmal zog er sie zur Seite, als sie gemeinsam an Johns Bett gestanden hatten. Zu diesem Zeitpunkt allerdings, hatte sie es anders interpretiert, aber nun – nun warf er ihr wieder einen bedächtigen Blick zu, bevor sie mit dem Colonel den Raum verließ.

    „Morena ist sehr hübsch“, meinte Teyla und versuchte herauszufinden, ob Keron womöglich eifersüchtig war und John sich deshalb eventuell Ärger einhandeln könnte.

    „Ja, das ist sie“, entgegnete er knapp. „Kommt wir müssen los, wenn wir noch vor Einbruch der Dunkelheit zurück sein wollen.“

    Diese knappe Antwort reichte Teyla und mit einem nachdenklichen Blick folgte sie dem Nividianer.

    „Ähm“, räuspernd machte Rodney sich bemerkbar, „und was ist mit mir?“

    Ronon fasste ihn an den Schultern. „Du bleibst hier und hast ein Auge auf Sheppard.“

    „Bin ich jetzt etwa sein Kindermädchen?“
    „Nein, aber falls er es in den Kopf kriegen sollte, uns zu folgen, hältst du ihn auf.“

    „Und wie bitteschön soll ich das anstellen? Ihr kennt ihn doch!“, quiekte er entsetzt.

    „McKay, wenn’s nötig ist, binde ihn fest. Er ist durch das Fieber etwas geschwächt, also dürfte es auch für dich kein Problem sein, ihn festzuhalten.“

    Mürrisch blickte der Astrophysiker ihnen hinterher. Auf eine Art war er ja froh darüber, jetzt nicht stundenlang durch die Wüste reiten zu müssen, denn darauf konnte er gerne verzichten. Aber das er jetzt auf John aufpassen sollte und ihn womöglich noch fesseln musste, weil dieser ja sowieso nicht auf ihn hören würde und eh machte, was er wollte, bereitete ihm nun doch einige Sorgen.

    Fieberhaft überlegte er, wie er es wohl am besten bewerkstelligen konnte, ohne das sein Freund es ihm übel nehmen würde. Doch plötzlich schob er den Gedanken beiseite. „Wollte Sheppard nicht etwas essen?“

    °°°°

    Die Augen geschlossen und den Kopf an die Wand angelehnt, genoss er den kalten Wasserstrahl, der wohltuend über seinen Körper prasselte. Den Sand von seiner Haut spülte, welcher schon seit Stunden an ihm klebte, seine restlichen Lebensgeister erweckte und das Schwindelgefühl, welches kurz über ihn kam, verschwinden ließ.

    Eine ganze Weile stand er noch so unter der Dusche, ehe er sich abtrocknete und die Sachen anzog, die Morena ihm gegeben hatte. Kurz betrachtete er sich im Spiegel, rubbelte durch sein nasses Haar und verließ das Bad, wo die Nividianerin schon auf ihn wartete.

    „Die Sachen stehen dir gut“, meinte sie zustimmend.

    Charmant lächelte er sie an. „Wenn du es sagst.“

    Ein Grinsen huschte ihr über die Lippen. „Das wird dir jede Frau bestätigen. Komm, lass uns Essen gehen.“

    Selbstbewusst fasste sie ihn am Arm und führte ihn hinaus, wo sie ein sehnsüchtiger McKay schon erwartete und seinen Freund überrascht ansah.

    „Du siehst besser aus.“
    „Danke, Rodney. Ich fühle mich auch besser.“

    „Gut, können wir dann jetzt essen?“
    „Wenn Morena uns zeigt, wo …“

    „Brauch sie nicht, ich weiß, wo es langgeht“, grinste der Kanadier und stolzierte voraus.

    „Klar doch“, entgegnete John mit einem Schmunzeln und warf einen Blick auf die Berge, die das kleine Tal einkreisten. „In welcher Richtung befindet sich eigentlich das Gate?“

    „Im Norden.“

    John hob leicht den Kopf und blickte in die besagte Richtung. Zwar ließ er sich nichts anmerken, aber ihm gefiel es gar nicht, dass Ronon und Teyla allein mit den Nividianern unterwegs waren.
    Er war der Teamleader und verantwortlich für seine Leute. Er würde es sich nie verzeihen, wenn den beiden irgendetwas passieren würde, nur weil er an einem Skorpionsstich zu leiden hatte und es ihm deshalb etwas schlecht ging. Er hatte schon schlimmere Verletzungen davongetragen und dennoch sein Team nie im Stich gelassen. Und nun sollte er an so einem Stich kapitulieren, obwohl er sich im Moment fit und alles andere, als krank fühlte? Das ging ihm gehörig gegen den Strich.

    Tief durchatmend kniff er die Lippen zusammen und marschierte Rodney hinterher, direkt auf ein etwas größeres Haus zu. Erst jetzt bemerkte John, dass dieses kleine Dorf, umgeben von einem Tal, eigentlich solider gebaut war, wie er zuerst angenommen hatte.
    Ungefähr 30 Häuser reihten sich Hufeisen mäßig nebeneinander. Das Mauerwerk, war zwar nur grau verputzt, aber Farbe schien hier in der Wüste eh keine große Rolle zu spielen.

    Inmitten dieses Hufeisens, wo außer einem Brunnen nichts stand, befand sich ein etwa zwei Hektar großer Platz, und John vermutete einfach mal, dass es sich um einen Festplatz handelte.
    Am Ende befanden sich mehrere Stallungen und John konnte das Wiehern einiger Pferde hören, was ihn etwas stutzig machte. Pferde benötigten Futter, Gras, aber wo gab es hier in der Wüste … Neugierig schweifte sein Blick zwischen den Häusern und er glaubte, dahinter etwas Grünes erkennen zu können.

    „Ist das Gras?“, wandte er sich überrascht an Morena.

    Kurz warf sie einen Blick dorthin. „Ja, hinter den Häusern befinden sich unsere Felder und das Futter für die Tiere … Überrascht dich das?“

    „Nun ja …“ John zuckte verstohlen mit den Schultern, „… das ist ’ne Wüste.“

    Morena konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. „Dieses Tal ist schon seit Generationen mit einem unterirdischen Fluss gesegnet, deren Quelle wir uns zunutze machen.“

    „Oh.“ Nun verstand er auch, wieso ihm beim Duschen nicht das Wasser ausgegangen war.

    „Wir sind da“, hörte er McKay rufen und öffnete eine Tür. John wollte gerade die erste Stufe hinaufgehen, als im plötzlich schwindelig wurde. Heiß und kalt, lief es ihm den Rücken hinunter und ein würgendes Gefühl, das ihn kräftig schlucken ließ, überkam ihn plötzlich.

    Dieses Gefühl machte sich nun auch beim Essen bemerkbar. Wenn er Anfangs noch Hunger hatte, stocherte er nun, nach sechs Bissen Lustlos in seinem Teller herum, und spürte, wie jeder weitere Bissen seinen Magen rebellieren ließ.
    McKay dagegen schaufelte das Essen in sich hinein, als hätte er schon seit Tagen nichts mehr bekommen.

    „Schmeckt dir das Essen nicht?“, fragte Morena besorgt und entdeckte ein paar Schweißperlen auf Johns Stirn.

    „Doch das ist lecker, nur … mein Magen, er muss sich wohl erst wieder daran gewöhnen.“

    McKay hielt mitten im Kauen inne. „Gewöhnen? Du hast schon seit 16 Stunden nichts mehr gegessen.“

    John sah ihn an. „Vielleicht gerade deshalb, Rodney.“ Anschließend stand er auf und konnte sich gerade noch an der Tischkante festhalten, ehe ihn das Schwindelgefühl, welches erneut über ihn kam, schwanken ließ. „Ich …“

    „John!“ Erschrocken sprangen Rodney und Morena auf.

    „… ich werde mich etwas hinlegen.“

    °°°°

    Zwei Stunden waren sie schon in dieser brütenden Hitze unterwegs, als Ronon plötzlich bemerkte, dass Keron einen Umweg ritt. „Wieso reiten wir nicht dort lang? Das wäre doch wesentlich näher.“

    „Dort lebt Raschar.“

    „Raschar? Wer oder was ist das?“

    „Er ist ein Untoter. Die Legende besagt, dass er mit einem Fluch belegt wurde und jeder, der bei Abenddämmerung sein Reich betritt, höllische Qualen erleiden wird.“ Erschrocken sahen die beiden Atlanter ihn an. „Vor tausenden von Jahren, wurde er von den Vorfahren verflucht und lebendig begraben“, sprach Keron weiter. „Manchmal, wenn die Sonne untergeht, hört man ihn rufen. Willenlose und Geistesschwache folgen seinem Ruf, und anschließend nährt er sich von dessen Lebenskraft.“

    Entsetzt hielt Teyla ihr Pferd an. „Sprichst du hier etwa von einem Wraith?“

    „Nein.“ Keron sah ihr fest in die Augen und ungewollt lief der Athosianerin ein Schauer über den Rücken. „Raschar ist schlimmer. Ein Wraith nährt sich, um zu überleben. Raschar aber hat seinen Spaß dabei. Er löst sich manchmal in Luft auf und seine Opfer, wandeln als seine Diener in der Grabstätte umher, bis er alles von ihnen, einschließlich ihrer Seele, verzehrt hat.“

    Nachdenklich runzelte Ronon die Stirn. „Warum hat man ihn verflucht?“

    „Das weiß keiner so genau. Man sagt sich aber, dass er einer der Vorfahren gewesen sei, der mit anderen Menschen Experimente durchgeführt haben soll, mit denen die Vorfahren nicht einverstanden gewesen waren.“

    „Und nun irrt er als Halbaufgestiegener umher?“, fragte Teyla skeptisch.

    „Halbaufgestiegener?“

    „Wir nennen die Vorfahren Antiker und die konnten Aufsteigen – haben sich quasi in Luft aufgelöst. Allerdings haben es nicht alle gekonnt und einige von denen wurden verbannt.“

    Nachdenklich sah Keron sie an. „Das würde dann einiges erklären.“

    „Wie meinst du das?“

    „Nun ja, man sagt sich, dass er sich an den Vorfahren und an den Menschen rächen wird, sobald einer von denen in seine Hände fällt.“ Keron lachte abfällig. „Aber das wird nie passieren, denn die Vorfahren meiden diesen Planeten.“

    Warnend warf Teyla Ronon einen Blick zu. „Was würde denn passieren, wenn ihm ein Nachkomme der Antiker in die Hände fällt?“

    „Dieser würde höllische Qualen erleiden und Raschar könnte den Fluch …“ Entsetzt hielt Keron inne. „Seid Ihr etwa Nachkommen der Vorfahren?“

    „Nein, aber obwohl wir es nicht hunderdprozentig wissen, glauben wir dennoch, dass Colonel Sheppard einer ist.“

    „John?!“

    „Ja! Sein Gen, das Gen der Vorfahren, ist ziemlich stark bei ihm ausgeprägt.“

    Keron riss sein Pferd herum. „Dann müssen wir sofort zurück! Er darf diesen Ort nie betreten und Raschar darf nie seine Gegenwart spüren, denn sonst sind wir alle verloren!“

    „Stopp!“ Ronon versperrte ihm den Weg. „Lass uns erst Elizabeth bescheid sagen, nicht dass sie noch einen Suchtrupp losschickt und die dann eventuell in Raschars Falle gehen.“

    Kurz überlegte der Nividia und wandte sich an einen seiner Begleiter. „Mirco, reite zurück und berichte Morena, was du gehört hast. John darf auf keinen Fall das Dorf verlassen!“ Nickend bestätigte er es und ritt los.

    Tief durchatmend biss Keron sich auf die Lippen. Er hatte sofort gespürt, dass John etwas anders war, jedoch hätte er niemals damit gerechnet, dass er einer der Nachkommen sein könnte.
    Nun konnte er nur noch hoffen, dass Morena auf ihn aufpassen und sie vor Einbruch der Dunkelheit zurück sein würden; denn auch falls John einen sehr starken Willen haben sollte – im Fieberwahn wäre er Geistesschwach und dem Ruf Raschars Willenlos ausgesetzt.

    Unermüdlich trieben sie ihre Pferde an und obwohl sie sich beeilten und Teyla Elizabeth nur sehr kurz Bericht erstattet hatte, erlebten sie dennoch eine böse Überraschung, als sie ins Dorf zurückkehrten; denn Rodney, Morena und John waren verschwunden.


    Fortsetzung folgt
    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


  11. #11
    Fürstin der Finsternis Avatar von Liljana
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    Ah, das mit dem restlichen Team ging mir jetzt fast ein bisschen zu schnell. Schwupps, waren sie schon im Dorf, während Shep noch im Fieberschlaf lag.

    Und Morena himmelt unseren Sheppard an. Wer kann ihr das verdenken.

    „Bin ich jetzt etwa sein Kindermädchen?“
    „Nein, aber falls er es in den Kopf kriegen sollte, uns zu folgen, hältst du ihn auf.“
    Das musste ja wieder mal so kommen. Rodney muss den Aufpasser spielen und dann verschwinden sie doch alle beide mitsamt dieser Morena.
    Das hätte sich Ronon doch gleich denken können.

    Bin ja schon mächtig gespannt auf den Auftritt vom Untoten Raschar.

    LG
    Lil

  12. #12
    Brigadier General Avatar von stargatefan74
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    Wie schön, dass alles nun zusammen sind. Und so wie es aussieht, bleibst Du Shep-Whump treu! Hört sich jedenfalls schon schwer danach an.

    So, die drei sind also verschwunden. Wo können sie denn hin sein, wo John doch gerade einen Schwächeanfall hat?
    Bin mal gespannt, wer dieser Raschar ist.

  13. #13
    Wake me up in San Francisco Avatar von John Shepp.
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    „Ein Xyetarat hat dich gestochen.“
    Kaum bekommt Sheppard die gute Nachricht, dass es dem Team gut geht kommt eine schlechte für ihn. (Find ich gut, ich liebe Shepp Whumph)
    Und so wie wir ihn kennen und lieben, tut er mal wieder so als würde ihm absolut nichts fehlen.

    Ja, aber wie Morena schon sagte, verschwindet es irgendwann und … ich fühle mich schon wesentlich besser“, log er,
    Typisch John. Und auch Rodney mit seinen kleinen hysterischen anfällen, einfach klasse!

    „Und wie bitteschön soll ich das anstellen? Ihr kennt ihn doch!“, quiekte er entsetzt.
    Außerdem war es so klar, dass Rodney den weg zur Küche bereits in und auswendig kennt

    Doch was das Teyla und Ronon herrausgefunden haben hört sich nicht gerade gut an.

    „Und nun irrt er als Halbaufgestiegener umher?“

    „Nun ja, man sagt sich, dass er sich an den Vorfahren und an den Menschen rächen wird, sobald einer von denen in seine Hände fällt.“

    „Dieser würde höllische Qualen erleiden und Raschar könnte den Fluch …“
    Armer John.
    Das erinnert mich irgendwie ganz stark an "Der Fluch der Mumie" Verflucht, lebendig begraben... Aber so lange diese ekligen Käfer auftauchen ist alles in Ordnung

    Wie soll John denn dann zurück nach Atlantis kommen, wenn er nicht in die nähe dieses Halbaufstiegs Tyben kommen darf?
    Und was ist, wenn Keron ihn aus einem Eifersuchtsanfall an diesen Halbaufgestiegen verrät? Ich meine wir kennen ja John, er zusammen mit einer gut aussehenden Frau...

    Oder John ist so eigensinnig und macht sich alleine auf den Weg zum Gate? Dann fällt er ihm direkt in die Hände

    Aber immerhin ist damit das Rätsel mit dem Sandsturm geklärt.

    Freu mich schon auf die Fortsetzung!
    Verliere nie die Hoffnung
    denn am Ende der Dunkelheit wartet immer das Licht.

  14. #14
    Lieutenant Colonel Avatar von Shahar
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    Oh toll es geht weiter.
    Klasse dass es dem Team nun auch gut geht und sie zumindest am Anfang in Sicherheit sind.
    Aber ein Halbaufgestiegener?
    Ich weiß nicht so genau was ich davon halten soll, aber ich lasse mich mal überraschen...
    Online:
    SGA: ALEXA: Freaky Fridays
    Lachen und Weinen liegen manchmal so dicht nebeneinander … vor allem Freitags


    Scarcrow and Dr. McKay: Wa(h)re Freundschaft
    Ein russischer Arzt nimmt an einem Ärztekongress in den Staaten teil, doch auf ihn wird ein Anschlag verübt. Will man hinter seine wissenschaftlichen Erkenntnisse in der Medizin gelangen, oder hat er gar mehr zu bieten?

  15. #15
    Major Avatar von claudi70
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    Ein grossartiges Kapitel.
    Die Beschreibungen von der ganzen Umgebung waren sehr schön beschrieben, man konnte sich alles gut bildlich vorstellen. Die einzelnen Charaktere, besonders McKay und John sind dir auch wieder super gelungen.

    Als Keron von dem Untoten erzählte, lief mir eine Gänsehaut nach der Anderen, den Rücken runter. Erinnert wirklich ein wenig an die Mumie.

    Nicht nur das John von einem Skorpion gestochen wurde, nein...nun schwebt er auch noch in Lebensgefahr wegen dem Raschar.*Nägelkau*-mal wieder-

    Und dann wieder einer deiner berühmten "Cliffs". *seufz*
    Wo sind die Drei nun hin? Naja, da heisst es wohl warten auf die Fortsetzung. *g*

    LG Claudi

  16. #16
    Brigadier General Avatar von Cindy
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    Hallo alle miteinander!

    Es freut mich, dass es euch wieder gefallen hat, und ein Danke an Antiker91, claudi70 und stargatefan74 fürs Knöpfchen drucken.

    Liljana:
    Sorry, bei dieser Story bin ich nicht so darauf eingegangen, wie sie die drei in der Wüste gefunden haben. Aber bei den anderen Geschichten, versuche ich wieder wesentlich ausführlicher zu werden.
    Tja, da soll Rodney schon mal auf John aufpassen, und dann verschwindet er gleich auch noch mit *g*
    Mal sehen, was Ronon davon hält und ob er McKay nicht dafür einen Kopf kürzer macht.

    stargatefan74:
    Und so wie es aussieht, bleibst Du Shep-Whump treu!
    Irgendwie … Ich versuche es zwar auch mal anders, aber spätestens nach ein paar Kapiteln ... *seufz*
    In einer anderen Story, bei der ich gerade zugange bin, habe ich es aber immerhin schon bis Kapitel 9 geschafft – ohne, dass er eins auf die Mütze bekommt.

    John Shepp:
    Und noch ein Shep-Whumper.
    Yep, John ist hart im nehmen, den haut nichts so leicht um. *g* Und wenn er sich erstmal was in den Kopf gesetzt hat, zieht er es auch durch.
    Und was ist, wenn Keron ihn aus einem Eifersuchtsanfall an diesen Halbaufgestiegen verrät? Ich meine wir kennen ja John, er zusammen mit einer gut aussehenden Frau...
    Da sagst du was …
    Keron ist eigentlich nicht schlecht. Er kann John sogar leiden, genauso wie die anderen auch. Allerdings … das erfährst du aber leider erst später. *fies grins*

    TinaS:
    Das mit dem Halbaufgestiegenen sind ja eigentlich nur Vermutungen, denn im Grunde genommen weiß keiner genau, wer und was Raschar nun in Wirklichkeit ist.

    claudi70:
    Danke für dein Lob.
    Zuerst wollte ich ja eine Geschichte über die Mumie schreiben, allerdings mit AR-1 und so. Aber die wäre dann wesentlich länger geworden und ich dachte mir, das würde irgendwie abgekupfert klingen (meine Meinung), deshalb habe ich es sein gelassen und diese hier geschrieben. *g*
    Raschar ist nicht ohne, so viel sei schon mal gesagt und nicht nur John sollte aufpassen …
    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

  17. Danke sagten:


  18. #17
    kolonialer Spion Avatar von Scout
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    Es bleibt spannend oder sagen wir es anders, es wird spannender. Also für mich klingt das doch schon sehr nach Experiment, erst wird John von so einem Dingens gestochen und schwupps sind auf einmal seine Teamkameraden wieder da. Hm, sie sind sicher nicht echt, sondern werden nur vorgetäuscht....

    Okay, Spaß beiseite. Mir gefällt es, du baust schon wieder Mysterien mit ein, das mag ich so an deinen Geschichten. Wir haben es hier also mit einem halbaufgestiegenen Untoten zu tun, der die Leute terrorisiert bzw. der was gegen Leute mit besagtem Gen hat und ich wette mit dir, John verlässt natürlich doch die Stadt. Muss ja - logisch - sonst gäbs ja kein Shep-Whump! Wenigstens lässt du ihn vorher noch etwas flirten

    Das hier hat mir besonders gefallen:
    Wir nennen die Vorfahren Antiker und die konnten Aufsteigen – haben sich quasi in Luft aufgelöst.

    *lach* Einige hätten das doch besser tatsächlich mal gemacht. Die spinnen doch die Antiker *g*

    Ich denke mal, es bleibt spannend!



    PS: Die letzte Klasse war älter und daher anders anstrengend!
    Geändert von Scout (29.09.2009 um 22:10 Uhr) Grund: was vergessen...



  19. #18
    Brigadier General Avatar von Teleia
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    Hi!

    Mir bleibt ja quasie nur noch zu sagen, das ich den Teil auch super fand. Klingt echt sehr spannend und geheimnisvoll, was du dir da ausgedacht hast.


    „Er ist ein Untoter. Die Legende besagt, dass er mit einem Fluch belegt wurde und jeder, der bei Abenddämmerung sein Reich betritt, höllische Qualen erleiden wird.“ Erschrocken sahen die beiden Atlanter ihn an. „Vor tausenden von Jahren, wurde er von den Vorfahren verflucht und lebendig begraben“, sprach Keron weiter. „Manchmal, wenn die Sonne untergeht, hört man ihn rufen. Willenlose und Geistesschwache folgen seinem Ruf, und anschließend nährt er sich von dessen Lebenskraft.“
    Ich finde, das passt wunderbar in die Wüstenumgebung. Der Ort ist schon so lebensfeindlich und dann noch dieser Geist, der da spuckt.

    John wird sicher nicht das Glück haben, diesem Typ nicht in die Hände zu fallen.

    Ich bin schon echt gespannt, wie es weitergeht!
    Bis dahin!
    Um die Welt in einem Sandkorn zu sehen und den Himmel in einer wilden Blume,
    halte die Unendlichkeit auf deiner flachen Hand und die Stunde rückt in die Ewigkeit.
    -William Blake-

    Meine neue FF:
    Willkommen in Atlantis

    Kleine Geschichten aus dem Stargate Universum:
    Atlantis Songbook

    Ich bin nicht verrückt, nur nicht normal. Normalsein ist langweilig!

  20. #19
    Brigadier General Avatar von Cindy
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    Da bin ich wieder!

    Und auch noch mal ein Danke an Khonsu fürs Knöpfchen drücken.

    Scout:
    Wenigstens lässt du ihn vorher noch etwas flirten
    Na ja, so ganz fies sein will ich ja auch nicht. *g* Ein bisschen Spaß haben darf er ja auch. *g*
    Manchmal schreibe ich das, was ich gerade denke und dann kommen die komischsten Sätze bei rum. *g* Aber hast recht, ab und zu spinnen die Antiker wirklich. *g*

    Teleia:
    Ups, da hätte ich dich doch glatt vergessen. Du hast dich aber auch noch dazwischen gemogelt. *ggg*
    Man sollte wirklich nicht im dunkeln durch die Wüste laufen, denn lebensfeindlich ist sie allemal, da hast du recht.



    Kapitel 3

    John war hundemüde, ihm taten sämtliche Knochen weh und durch das Fieber, welches erneut anstieg, fühlte er sich auch noch ausgelaugt – dennoch fand er keine Ruhe. Die Sorge um Ronon und Teyla brachte ihn um den Schlaf.
    Ruhelos, wälzte er sich von einer Seite auf die andere, bis er letztendlich aufstand und mit weichen Knien den Raum verließ.

    Wie durch eine Nebelwand blickte er in die untergehende Sonne und fahrig wischte er sich den Schweiß von der Stirn. „Verdammt, wieso muss es mir nur so dreckig geh’n?“

    John wusste, dass er in diesem Zustand niemals seinen Freunden hinterher reiten konnte und beschloss deshalb, noch einmal eine kalte Dusche zu nehmen. Vielleicht würde es die Temperatur ja senken, zumal dies vor ein paar Stunden ja auch der Fall war. Kurz entschlossen gönnte er sich schließlich eine kalte Dusche und stellte anschließend zufrieden fest, dass es ihn wirklich besser ging.

    Dass dies allerdings nicht von langer Dauer sein würde, wusste er selbst, jedoch hoffte er, dass das Fieber wenigstens solange verdrängt sein würde, bis er Ronon und Teyla gefunden hatte.

    Freundlich erwiderte er die Grüße von ein paar Nividianern, während er unterwegs zu den Pferdestallungen war. Als er glaubte allein zu sein, sattelte er sich ein Pferd, entdeckte noch ein paar Wasserflaschen, die er sich schnell in die Satteltasche steckte, ehe er die P-90 an seiner Weste befestigte und aufstieg.

    „Wo willst du hin?“, hörte er McKay plötzlich rufen und Augen rollend warf einen Blick über die Schulter.

    „Wohin wohl? Teyla und Ronon suchen.“
    „Das kannst du nicht. Der Neandertaler hat mir extra aufgetragen, auf dich aufzupassen.“
    „Dann steig aufs Pferd und reite mir hinterher.“

    „Was, etwa da drauf?“, rief McKay entsetzt und deutete auf den Vierbeiner. Der letzte Ausritt, vor Stunden, hatte ihm schon gereicht und ungern würde er dies wiederholen.

    „Du kannst auch gerne laufen, wenn du möchtest.“

    „John, es wird doch gleich dunkel, und die werden sicher gleich wiederkommen“, versuchte er seinen Freund zu überreden, denn wie sollte er ihn jetzt noch von diesem Tier herunter bekommen.

    Tief durchatmend schüttelte Sheppard den Kopf. „Rodney, ich habe gesagt sechs Stunden und die sind schon längst überschritten. Also, komm jetzt mit, oder bleib hier.“

    „Uh … wieso musst du immer so Dickköpfig sein! Du weißt doch, wohin uns das führen kann.“

    Ungläubig sah John ihn an. „Dickköpfig? Und was bist du? Muss ich dich daran erinnern, was du für einen Schädel hast? Und übrigens, ich habe nicht gesagt, dass du mit sollst.“

    „Ich kann dich doch nicht alleine los reiten lassen“, prustete McKay vor sich hin. „Ohne mich bist du doch aufgeschmissen und wer weiß, was du dann wieder alles anstellst.“

    Seufzend schüttelte er den Kopf. „Steig aufs Pferd und halt die Klappe.“

    „Ohne mich reitet hier keiner los“, hörten die beiden plötzlich Morena sagen, die auf sie zugeritten kam. „Ihr würdet euch nur verirren.“

    John musterte die dunkelhaarige Frau mit einem Blick, welcher McKay die Augen verdrehen ließ. „Wir werden uns schon nicht verirren“, gab er schnippisch von sich. „Wir müssen nämlich nur nach Norden.“

    Morena grinste. „Da hast du recht, Rodney. Aber es wird sehr schnell dunkel, der Himmel ist von Wolken behangen und dann zeige mir wo Norden ist.“

    John huschte ein Lächeln über die Lippen und blickte faszinierend in ihre dunklen Augen.
    Als sich ihre Blicke trafen, spürte er für einen Moment sein Herz schneller schlagen, und schnell wandte er sich ab.

    „Dann kommt, bevor es noch dunkler wird.“

    John hatte schon viele Frauen getroffen, aber noch nie eine wie Morena. Vom ersten Augenblick an, war er fasziniert von ihr. Er wusste nicht woran es lag – ob es ihre Augen waren, in die er jedes Mal versank, wenn er sie ansah, oder ihre Schönheit, die ihn bezauberte.
    Aber eins wusste er mit Sicherheit – noch nie hatte er für eine Frau solche Gefühle gehegt, wie für Morena. Und noch eins wurde ihm bewusst, nämlich dass er diesen Gedanken schnell wieder verdrängen musste, wollte er mit Keron keinen Streit anfangen; denn so beschützend, wie der Nividianer sie ansah, konnten die beiden nur zusammen sein. Tief durchatmend blickte er in die Ferne und schweigend ritten sie nebeneinander her.

    °°°°

    Blutrot versank die Sonne hinter den Bergen und John hatte schon die erste Flasche Wasser geleert, als er plötzlich eine leise Stimme vernahm. Skeptisch sah er sich um.

    „Hey“, rief McKay und deutete nach links, „was ist das?“

    Kurz blickten sie alle zu dieser besagten Stelle und glaubten in der untergehenden Sonne etwas aufblitzen zu sehen.

    „Das werden wir gleich wissen.“ John trieb sein Pferd an, doch Morena hielt ihn zurück.

    „Da darfst du nicht hin!“

    „Weshalb nicht?“ Skeptisch bildete sich eine Falte auf seiner Stirn.

    „Dort herrscht Raschar.“
    „Wer?“
    „Raschar. Er wurde verflucht und ruft abends seine Opfer.“

    „Das, ähm, ist doch sicher nur ein Aberglaube, oder“, fragte Rodney verunsichert und zückte seinen Detektor. „John, dort ist eine … oh …“

    Fragend sah der Air Force Pilot ihn an. „Eine was?“

    „Eine … Energiesignatur, die … die …“

    Genervt rollte John die Augen. „Rodney, könntest du deinen Satz auch bitte einmal beenden?“

    „Ähm, klar“, irritiert schaute er zu seinen Freund. „Da ist eine Energiesignatur … oh, Mann, die ist so, das könnte glatt mein ZPM sein. John, das müssen wir uns ansehen!“

    „Ihr dürft da nicht hin“, warf Morena besorgt ein und hielt Johns Zügel fest.

    „Morena, es ist doch noch gar nicht dunkel“, versuchte er sie zu beruhigen. „Wir sehen es uns nur an und …“ ‚John?’ Irritiert hielt er kurz inne, „… reiten dann zum Gate.“

    Wie in Trance trieb er sein Pferd an und mit gemischten Gefühlen folgte Morena ihnen schließlich.
    Immer wieder hörte John leise seinen Namen rufen und genervt drehte er sich zum Kanadier um.
    „Was?“

    „Wie, was?“
    „Was willst du?“
    „Wer, ich?“
    „Nee, ich!“

    Irritiert sah Rodney ihn an. „Geht’s dir gut?“

    „Sicher geht’s mir gut!“
    „Und wieso fragst du mich dann?“

    „Ich habe dich doch nicht gefragt, ob es dir gut geht!“
    „Nee, das habe ich gefragt.“

    „Also?“
    „Also, was?“

    John atmete tief durch. „Was willst du?“

    „Gar nichts.“
    „Dann frag mich nicht.“

    „Hab ich doch gar nicht getan“, verteidigte McKay sich.

    „Jawohl hast du das!“
    „Bist du dir sicher?“

    „Ach lass mich doch in Ruhe“, winkte John genervt ab und wandte seinen Blick der untergehenden Sonne zu.

    Erst verwirrt, doch dann belustigt, verfolgte Morena die Konversation zwischen den beiden.
    „Redet ihr immer so miteinander?“

    John verzog etwas die Mundwinkel. „Meistens.“ Plötzlich stutzte er und stieg von seinem Pferd.

    „Was ist?“, fragte Rodney.

    „Ich weiß nicht, irgendetwas ist hier.“
    „Wo?“
    „Na, hier!“

    Suchend betrachtete John sich den sandigen Boden, als sich plötzlich die Erde unter ihm auftat und eine Treppe zum Vorschein kam.
    „Woah!“ Erschrocken sprang er einen Schritt zurück und blickte hinunter zu den Stufen, die kein Ende zu nehmen schien. „Wow! Das geht aber ganz schön tief runter.“

    Sofort waren Rodney und Morena bei ihm. „Das sind die Stufen zu Raschars Reich“, gab sie ängstlich von sich. „Lasst uns von hier verschwinden.“

    McKay sah auf seinen Detektor, welcher in diesem Moment extrem ausschlug.

    „Rodney?“

    „Etwas Gewaltiges“, brachte er sprachlos hervor. „Das kann nur ein volles ZPM sein! Wir müssen da runter!“

    Ängstlich griff Morena den Colonel am Arm. „John, bitte! Lass uns umdrehen!“

    Wieder hörte er seinen Namen rufen, doch diesmal intensiver und eindringlicher. Für einen Moment war er gewillt, der Aufforderung zu folgen und die Stufen hinab zu steigen, jedoch hielt Morena ihn immer noch am Arm fest. „John, lass uns gehen, bitte!“

    „Wir können nicht gehen!“, mischte sich Rodney hektisch ein. „Das ist der Jackpot! So eine Gelegenheit kriegen wir nie wieder!“

    Unschlüssig, was er nun tun sollte, warf er abwechselnd einen Blick zu Morena, seinem Freund und den Stufen, die ihn irgendwie anzogen und zu sich riefen. ‚John, komm zu mir!’ Stöhnend rieb sich Sheppard über die Stirn.

    „Rodney?“

    „Wir brauchen das ZPM! John, es liegt quasi direkt vor unseren Füßen. So einfach haben wir es noch nie gehabt!“

    „Ob es so einfach ist, wird sich noch herausstellen.“ Eine tiefe Falte bildete sich auf seiner Stirn. „Okay“, nickte er schließlich. „Wir gehen darunter, holen es uns und verschwinden wieder.“

    Langsam schritt er mit der P-90 in der Hand die Stufen hinab. Niemand bemerkte, wie ihm der Schweiß auf der Stirn stand, und er selbst registrierte auch nicht, wie sich bei ihm ein paar Nackenhaare aufrichteten.
    Unter normalen Umständen, würde er jetzt umdrehen oder zumindest hochkonzentriert, die Stufen hinab laufen, jedoch lauschte er nur der Stimme, die ihn unentwegt rief.

    Rodney warf immer wieder einen Blick auf seinen Detektor und Morena betrachtete sich erst ängstlich und dann doch faszinierend die Inschriften an den Wänden. Zwar hatte sie schon einige antikische Zeichen gesehen, aber noch nie in so einem Ausmaß. Fast die ganzen Wände waren mit Symbolen verziert und ehrfürchtig strich sie mit dem Zeigefinger einige der Konturen nach.

    „Ist das alles von den Vorfahren?“

    Flüchtig warf Rodney einen Blick darauf. „So wie es aussieht“, entgegnete er knapp und widmete sich wieder seinem Detektor.

    John betrachtete sich nun ebenfalls die Wände, die durch das Licht seiner P-90 fast goldfarben erschien.
    „Also, wenn das eine Grabstätte für einen Verbannten sein soll … Das sieht mir eher wie eine Tempelanlage aus.“

    Durch Johns Feststellung, hob Rodney nun ebenfalls den Kopf. „Hm, vielleicht war er wohlhabend.“

    Sheppards Augenbraue schnellte in die Höhe. „Ein wohlhabender Verfluchter?“

    „Kann doch sein?“

    Den Kopf etwas zur Seite geneigt, fiel Johns Augenmerk auf eine Tafel, die ihn irgendwie faszinierte. Wie in Trance ging er darauf zu und berührte, bevor McKay eingreifen konnte, die Symbole.
    „Was machst du da?!“

    Ehe John überhaupt registrierte, was er da getan hatte, öffnete sich urplötzlich eine Tür, und im gleichen Augenblick wurde es dunkel um sie herum.

    °°°°

    „Mirco, hast du Morena Bescheid gesagt?“, wandte sich Keron an den jungen 17-jährigen Nividianer, während er einem anderen die Zügel seines Pferdes überreichte.

    „Es tut mir leid“, gab er eingeschüchtert von sich. „Sie waren schon fort, als ich hier eintraf.“

    „Was?!“ Schockiert griff Keron ihn an den Schultern. „Wie lange sind sie schon fort?“

    „Knapp … drei Stunden.“

    Entsetzt weiteten sich Kerons Augen. „Und wieso hast du uns nichts gesagt?“

    „Ich, ich hab gedacht, die kommen wieder zurück“, verteidigte er sich und wurde unter dem Blick seines Anführers immer kleiner.

    „Keron?“
    „Ich weiß, Teyla!“ Verzweifelt biss er sch auf die Lippen. „Mirco, besorge frisches Wasser und Pferde, wir werden ihnen sofort hinterher reiten!“

    „Ich werde euch begleiten“, warf der junge Nividia ein und rannte auch schon los.

    Teyla bemerkte die Angespanntheit des Satedaners, der unruhig auf seiner Waffe herum klopfte und immer wieder Ausschau nach den Pferden hielt. Still stehen und abwarten, war nie seine Stärke und erst recht nicht, wenn es sich um John handelte. Immer war er an seiner Seite und selten ließ er ihn auf einer Mission allein, und nur zu gut konnte sie sich vorstellen, wie Ronon sich jetzt fühlte.

    „Hätten wir sie nicht unterwegs treffen müssen, wenn sie zum Gate wollten?“, versuchte sie die Angespanntheit und ihre eigene Sorge etwas zu unterdrücken.

    „Eigentlich schon“, entgegnete Keron. „Es sei denn … aber das würde Morena nie tun.“

    „Was?“, grollte Ronon.

    „Sie würde nie zu Raschar reiten.“

    Entsetzt hielt Teyla den Atem an. „Könnte es sein, dass Raschar weiß, dass John hier ist?“

    „Woher sollte er das denn wissen?“
    „Vielleicht spürt er es. Schließlich hat John doch das stärkste Gen.“ In diesem Augenblick kam Mirco mit acht Leuten zurück und Keron nahm ihm die Wasserflaschen aus der Hand.

    „Wir werden es alleine nicht schaffen“, meinte Mirco, dem Kerons skeptischer Blick nicht entgangen war. „Deshalb habe ich noch ein paar Männer zusammengetrommelt, die uns gegen Raschars Diener helfen sollen.“ Kurz nickte Keron, stieg auf sein Pferd und ritt ohne zu zögern los.

    Immer wieder fragte Keron sich, warum Morena das getan hatte. Er konnte einfach nicht begreifen, wie sie so leichtsinnig sein konnte, die beiden Atlanter nicht zurückgehalten zu haben. Auch wenn sie nicht wusste, dass John ein Nachkomme der Vorfahren war, so wusste sie doch, dass man auf gar keinen Fall zu Raschar reiten durfte. Stöhnend fuhr er sich durch die Haare und plötzlich schoss ihm ein Name durch den Kopf. ‚John!’ Wie Schuppen fiel es ihm plötzlich von den Augen. ‚Wegen ihm ist sie weich geworden!’ Schwer seufzend schüttelte er den Kopf und spürte plötzlich eine Hand auf seinem Arm.

    „Wir werden sie rechtzeitig finden.“

    Kurz warf er einen Blick zu der Athosianerin. „Ich hoffe es.“

    Schweigend ritten sie weiter und binnen einer halben Stunde, sank die Temperatur um 10°. Durch die Kühle des Abends kamen sie zwar schnell voran, aber dennoch brauchten sie noch eine Stunde, bis sie ihr Ziel erreicht hatten.

    „Dort vorne“, rief plötzlich einer der Nividianer und deutete auf drei herrenlose Pferde, die neben einer Vertiefung standen. Langsam ritten die 12 darauf zu, und mit gemischten Gefühlen betrachteten sie sich die Stufen, die hinab ins Erdreich führten.

    Ronon war der erste, gefolgt von Teyla, der seinen Stunner zog und die Stufen hinab stieg. Niemand wusste genau worauf sie sich einließen, oder was sie dort unten erwarten würde, aber alle hatten sie ein Ziel: Sie wollten ihre Freunde retten und wenn möglich das Schlimmste verhindern.

    Was aber weder Ronon noch Teyla wussten war, dass Keron nicht nur der Anführer seines Dorfes war, sondern ihm auch noch eine schwere Bürde auferlegt wurde: Niemand durfte die Grabstätte als ein Diener Raschars verlassen. Und falls Raschar es schaffen sollte, in Johns Geist einzudringen, oder seinen Körper zu übernehmen, musste er mit allen Mitteln verhindern, dass dieser ebenfalls die Grabstätte verlassen würde – auch wenn es den Tod des Colonels bedeuten würde.


    Fortsetzung folgt
    Geändert von Cindy (30.09.2009 um 19:31 Uhr)
    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

  21. Danke sagten:


  22. #20
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    Standard

    Oh, jetzt wirds aber spannend. John kommt bestimmt nicht ohne ein paar Rippenbrüche da wieder raus.

    Aber eins wusste er mit Sicherheit – noch nie hatte er für eine Frau solche Gefühle gehegt, wie für Morena. Und noch eins wurde ihm bewusst, nämlich dass er diesen Gedanken schnell wieder verdrängen musste, wollte er mit Keron keinen Streit anfangen; denn so beschützend, wie der Nividianer sie ansah, konnten die beiden nur zusammen sein.
    Na, ich hoffe doch Keron ist der Bruder von Morena. Sonst gibts bestimmt noch Streit zwischen den beiden.
    Im übrigen fände ich es gut, wenn unser John mal die Richtige treffen würde. Muss ja wirklich nicht unbedingt jemand aus Atlantis sein. Diese Morena würde doch ganz gut zu ihm passen.

    Immer wieder hörte John leise seinen Namen rufen und genervt drehte er sich zum Kanadier um.
    Ahh, die Stimme Raschars dringt schon in Johns Bewusstsein. Hoffentlich ist er stark genug, sich dagegen zu wehren.

    Und falls Raschar es schaffen sollte, in Johns Geist einzudringen, oder seinen Körper zu übernehmen, musste er mit allen Mitteln verhindern, dass dieser ebenfalls die Grabstätte verlassen würde – auch wenn es den Tod des Colonels bedeuten würde
    Irgendwie hab ich es nicht so genau verstanden. Ist nun Keron dieser Diener, der verhindern soll, dass John die Grabstätte nicht wieder verlassen darf?

    Ansonsten wieder mal ein tolles Kapitel. Vielleicht ein paar klitzekleine Komma- und Rechtschreib-(oder Tippfehler). Aber da kann man gut drüberlesen.

    LG
    Liljana

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