so nun gehts hier auch entlich mal weiter. ich muss zugeben das ichs total ausm auge verloren habe ^^;
Kapitel 3 - Klimaanlagen
Gott gab dem Bären Kraft und dem Löwen Mut,
der Katze Schönheit und dem Fuchs die List.
Bloß mich hat er vergessen.
Autor unbekannt
Ein gefülltes Glas mit Mineralwasser stand mittig auf einem der Tische in der Mensa, die ungewöhnlich leer war. Nur wenige hielten sich zur späten Mittagsstunde hier auf, obwohl es um diese Uhrzeit immer leckeren Nachtisch gab. Seit zwei Wochen war es unerträglich heiß geworden. Die Temperaturen stiegen stetig an und zu allem Überfluss fielen vor sechs Tagen die Klimaanlagen aus.
Kleine Luftblasen sprudelten vom Boden des Glases herauf an die Wasseroberfläche. Ein Dutzend kleiner Wassertropfen bildeten sich neben dem Glas auf der Tischplatte die aber sofort verdampften als sie das heiße Material berührten.
Seinen Kopf auf die gekreuzten Arme gelegt, beobachtete er das Szenario im Glas. Neben ihm lag sein Laptop, sowie ein Thermometer dessen blaue Füllung schon fast den höchsten Punkt erreicht hatte. Er war zwar durstig aber er war einfach zu träge seinen Arm zu bewegen und das Glas an seinen Mund zu setzen. Es ging aber nicht nur ihm so. Alle hatten Probleme klar zu denken, sich zu bewegen und zu arbeiten. Hier und da saßen kleine Gruppen zusammen, die einfache Kartenspiele spielten, andere hatten die Augen geschlossen und schienen zu schlafen. Aber dann gab es auch diejenigen die trotz der Hitze trainierten und sich Dinge um die Ohren warfen. Er bewunderte sie.
Auf seinem Gesicht und seinen Armen war ein glänzender Film aus Schweiß und Staub. Ebenso war seine Haut leicht gerötet. Was würde er jetzt für ein schönes kühles Blondes geben, einen großen Eisbecher, oder einen Sprung ins kühle Wasser.
Aber eigentlich musste er arbeiten. Er musste die Klimaanlage wieder funktionstüchtig machen. Noch eine Woche und die Daedalus würde endlich Atlantis erreichen und vielleicht, mit etwas Glück, würde sie sicher extra viel Eis an Bord haben. Aber so wie Rodney sein Glück kannte war dem nicht so und es gab nur den gleichen Müll wie sonst auch. Nicht dass er das Essen hier nicht schätzte aber es war nicht gerade sehr abwechslungsreich.
Und als ob das nicht schon genug war, war Kater John krank.
Er lag bei Keller auf der Krankenstation. Die Hitze hatte dem Tier ordentlich zugesetzt. Lungenentzündung. Was Rodney sich nicht wirklich erklären konnte, aber die Vermutung dass die Klimaanlage mitschuldig war, konnte man nicht abstreiten. Zeitweise war es wirklich arschkalt gewesen. Antikertechnik eben, dachte Rodney. Er hoffte nur dass der Kater bald wieder auf den Beinen sein würde. Es machte ihn verrückt ihn nicht um sich zu haben. Allerdings musste er sich eingestehen dass er mit Kater im Zimmer genauso verrückt werden würde, weil er ein echtes Nervenbündel war und keine zehn Minuten ruhig in einer Ecke oder auf einem Stuhl sitzen bleiben konnte.
Die Ähnlichkeit zu dem Menschen John war in diesem Punkt verblüffend. Rodney wusste dass sich dieser gerade bei Ronon aufhielt und sich beide verausgabten. Ob der Mann überhaupt wusste was er da seinem Körper antat?
Das Wasser, das sie aus dem Meer gewannen, war zwar Durst stillend aber dass es furchtbar gesund war, davon war Rodney nicht besonders überzeugt. Die Wasseraufbereitung war ebenfalls in den letzten Tagen immer schlechter geworden und vereinzelt klagten die Leute über Magenkrämpfe und Durchfall. Deswegen hatte er sich einen Mineralwasser Vorrat angelegt und trug immer eine Trainingsflasche gefüllt mit dem kostbaren Getränkt mit sich herum.
Die Sonne, die durch die großen Fenster der Mensa fiel, brach sich auf der Wasseroberfläche und zeichnete neben dem Glas bunte Muster auf den Tisch. Plötzlich tauchte kurz ein Schatten auf und ließ das Schauspiel kurz unterbrechen, als sich jemand ihm gegenüber setzte. Als ob Rodney es geahnt hatte, ergriff eine braungebrannte Hand, die ebenso glänzte wie seine eigene Haut, das Glas und nahm es weg. Kurz darauf hörte er ein erleichtertes Seufzen und ein leeres Glas tauchte wieder in seinem Blickfeld auf. Ein paar Wassertropfen rannen an der Innenseite herunter und sammelten sich in einer kleinen Mulde am Boden des durchsichtigen Materials.
„Das war mein Wasser...“, murmelte Rodney.
„Bevor es noch verdunstet, dachte ich, trinke ich es lieber.“, erwiderte Sheppard, der sich mit einer Hand durch die Haare fuhr. Wild blieben sie in allen Richtungen stehen. Im Nacken klebten sie ihm an der Haut, einzelne Schweißperlen rannen seine Stirn herab.
Rodney fröstelte es plötzlich. Jemand hatte eine der Balkontüren geöffnet und nun zog es durch den Raum und ließ seine dünnen Haare leicht hin und her wippen.
Sein dunkelblaues Shirt war schon wieder durchnässt und sein Laptop gab einen klagenden Laut von sich. Dann gab es ein Klacken, Zischen und es fing an zu stinken, während eine kleine Rauchwolke aus dem Lüfter aufstieg. Perfekt!
Ein schnaufendes Geräusch drang dem Kanadier über die Lippen als er nun doch seinen Kopf hob und das Desaster neben sich betrachtete.
Durchgebrannt.
Er ließ sich zurück sinken und die Schultern hängen, warf dabei einen kurzen Blick zu Sheppard der die Nase rümpfte und ein leises Grunzen, was sich wie ein Lachen anhörte, von sich gab.
„Ich denke dann wird es noch eine Weile länger dauern bis die Klimaanlage wieder funktioniert...“, es war mehr eine Feststellung als eine Frage. Rodney zuckte mit den Schultern. Als ob das Problem schneller behoben werden konnte wenn sein Laptop nicht durchgebrannt wäre.
„Weiß nicht...“, flüsterte er. Zu mehr war er nicht in der Lage. Es war einfach zu warm zum laut reden.
„Wie geht es dem Kater?“, fragte Sheppard und ließ dabei seinen Blick durch den Raum wandern.
„Weiß ich auch nicht.“, erwiderte Rodney. Er war früh am Morgen bei ihm gewesen aber seitdem nicht mehr in die Nähe der Krankenstation gekommen.
Sheppard schob sich samt Stuhl vom Tisch weg und stand auf. Einen Moment wartete er ob Rodney Anstalten machte ebenfalls aufzustehen, doch als dieser sitzen blieb, setzte Sheppard sich in Bewegung und verließ den Raum in Richtung Krankenstation.
Als er durch die Tür trat und sich in der Station umsah, erblickte er Doktor Keller die neben einem ihrer Patienten stand und dessen Monitor studierte. Hier und da lagen einige eingewickelt in Decken und schliefen, andere saßen aufrecht und hatten Infusionsschläuche an sich hängen. Er beachtete dies nicht weiter und ging in den Raum hinein. Sofort fiel ihm die blaue Kiste auf, die auf einem der Krankenbetten stand. Sheppard ließ sich auf dem Hocker neben dem Bett nieder. Vorsichtig hob er einen Zipfel der grauen Militärwolldecke an, die dem Kater im Gesicht hing und klappte sie nach hinten um. Als er mit seinen Fingerspitzen über das verschwitzte Haar strich, zuckte das Tier erschrocken zusammen, gab einen überraschten Laut von sich und blinzelte kurz. Allerdings war es zu kraftlos seine müden Augen offen zu halten und tat so als ob es weiterschlafen würde.
John bedachte das arme Tier mit einem mitleidigen Blick. Vielleicht wäre es doch besser gewesen er hätte damals nicht so auf Woolsey eingeredet, und das Tier zurück auf die Erde gebracht. Dort wäre er sicher nicht krank geworden.
~
„Dieses Tier kann nicht hier bleiben.“, bestimmte Woolsey und deutete mit dem Finger seiner rechten Hand auf das schwarze Bündel in Rodneys Armen.
„Wieso denn nicht?! Er macht doch nichts kaputt!“, verteidigte Rodney seinen Kater. Sheppard stand zwischen den beiden und sah von einem zum anderen, während sie sich anfingen immer lauter darüber zu streiten ob das Tier nun bleiben durfte oder nicht. Schlussendlich wurde es ihm zu bunt, er unterbrach die hitzige Diskussion zwischen den Männern und schob Rodney samt Tier aus dem Büro heraus.
Dann drehte er sich zu Woolsey um und straffte sich, während er einmal tief durchatmete.
„Die Katze muss weg.“, meinte Woolsey knapp und ließ sich auf seinen Sessel nieder.
„Hören Sie. Ich weiß dass Sie nicht gerade davon begeistert sind, aber können Sie sich noch daran erinnern als... als Rodney nicht mehr ganz bei sich war? Wie es ihn freute dass der Kater bei ihm war, wenn wir nicht da sein konnten? Ich bin mir völlig darüber im Klaren dass ich gegen etwas verstoßen habe, als ich das Tier mitbrachte.“, er machte eine Pause und musterte sein Gegenüber. „Aber ich finde es nicht richtig ihm das Tier nun wegzunehmen. Dann hätte man es ihm sofort wieder abnehmen sollen. Das wäre ja wie wenn...wenn wir Ihnen ihre...“, Sheppard fuchtelte mit einer Hand vor sich herum, „...ihre klassische Musik wegnehmen würde.“
„Colonel, ich verstehe Ihren Einwand, aber es ist nicht erlaubt andere Lebewesen auf Atlantis zu halten außer Menschen.“
„Und was ist mit den ganzen Pflanzen?“
„Das sind Pflanzen.“
„Ja aber sie leben doch auch. Mal davon abgesehen ist die Wahrscheinlichkeit, dass man mit einer Pflanze eine Krankheit einschleppt höher als mit einer Katze die nichts anderes kennt außer dieser Stadt.“, Sheppard ließ beide Hände in seine Hosentaschen verschwinden. „Sie müssen sich doch selbst eingestehen dass sie den Kleinen mögen.“, fügte er hinzu und sah Woolsey abwartend an.
„Schon...das Problem ist nur, wenn ich es ihm erlaube, muss ich es jedem anderen auch erlauben.“
„Ich kann mir vorstellen dass selbst die Antiker damals Haustiere hatten. Und nicht gerade wenige...“
Woolsey sah kurz von seinem Schreibtisch auf. Schnaufte und stimmte nun doch zu, zwar mit etwas Widerwillen, aber immerhin durfte Kater John nun bleiben. Einzige Bedingung war dass Sheppard sich um Nahrung und alle anderen Dingen, die eine Katze brauchte, kümmern würde.
~
„Noch eine paar Tage und ich denke er wird über den Berg sein.“, ertönte Kellers Stimme vor ihm und riss Sheppard aus seinen Gedanken.
„Was?“, er blinzelte und sah sein Gegenüber fragend an.
„Der Kater.“, Keller deutete auf das Tier in der blauen Kiste.
„Oh... ich hoffe es.“, murmelte er und ließ seinen Blick wieder sinken. Seine Finger strichen immer noch gedankenverloren über den zerzausten Kopf des Tieres.
„Ich hab mich gerade gefragt ob es so eine gute Idee war Woolsey davon zu überzeugen dass er bleiben darf.“, meinte er und zog seine Hand zurück als Keller mit einem Stethoskop nach dem Herzschlag des Tieres horchte.
Sie seufzte. „Ich weiß es nicht. Aber ich finde Sie haben damals das Richtige getan. Ich meine, Sie wollten ja schließlich nur das Beste für Rodney. Dass man irgendwann ein Tier so sehr liebt dass man es nicht mehr hergeben will, das kennt doch jeder von uns.“
John dachte nach. Als Kind hatten sie einige Hunde und Vögel gehabt aber eine wirkliche Bindung konnte er nie aufbauen weil sie entweder früh starben oder davonliefen. Er musste ein furchtbares Kind gewesen sein wenn nicht mal ein Tier es mit ihm aushielt, dachte er. Aber Kater John war anders. Irgendwie wurde er den Gedanken nicht los dass dieses Tier über sein Schicksal entscheiden würde.
Rodney quälte sich aus dem Stuhl, nahm seinen kaputten Laptop in die Hand und trottete langsam zur Tür hinaus in den Gang. Er musste zusehen dass er einen neuen Lüfter einbaute, und seine Daten retten. Aber irgendwie beschwichtigte ihn das Gefühl dass diese bereits verloren waren und sich durch die Überhitzung ein Kurzschluss gebildet und die Festplatte geröstet hatte. Wenn er sich recht erinnerte hatte er jedoch ein vier Tage altes Backup, was ihm aber nun nicht viel brachte, weil er die gesamte Arbeit der letzten Tage nochmal machen musste. Das warf sie alle zurück. Jetzt dauerte es zusätzlich vier weitere Tage bis sie diese verfluchte Klimaanlage wieder zum funktionieren brachten.
In seinem Labor angelangt ließ er das Gerät etwas unsanft auf die Tischplatte fallen und sich selbst in einen der Drehstühle. Zelenka saß in einer Ecke des Raums und schien zu dösen. Rodney nahm einen Stift und warf ihn nach dem Tschechen.
Zelenka zuckte zusammen und fiel fast vom Stuhl als sein Kopf von seiner Hand rutschte.
„Haben wir irgendwo noch einen alten Laptop oder einen ausgebauten Lüfter?“, fragte der Kanadier, dem die Hitze zu schaffen machte. Er war andere Temperaturen gewöhnt.
Doch Zelenka schüttelte den Kopf. „Ich weiß nicht. Irgendwo da...“, er deutete auf einen der Schränke in denen alles Mögliche gelagert wurde.
Rodney warf einen Blick zu diesem, seufzte, machte aber keine Anstalten sich aufzurichten.
Er schaltete die fest installierten Rechner ein. Nachdem er sein Passwort eingegeben hatte, wartete er bis sich alle Programme gestartet hatten und fing sofort an sein Backup zu suchen, was er gespeichert hatte, als sich ein Überwachungsprogramm öffnete und ihm mit einem lauten Piepsen und einem roten blinkenden Rahmen mitteilte dass es einen Fehler gab.
Erst warf er nur einen flüchtigen Blick auf das Fenster, aber als er erkannte um was es sich genau handelte, entwich ihm jeder Gesichtszug und er wurde bleich. Genau das war passiert vor dem er die ganze Zeit Angst gehabt und gehofft hatte dass es niemals passieren würde und sie das System wieder völlig repariert hatten.
Zelenka wurde aufmerksam weil sich der Kanadier nicht mehr rührte und wie gebannt auf den Bildschirm starrte. Als er aufstand und zu ihm rüber ging wurde auch er bleich.
Die Wasserversorgungsanlage und die, die für die Aufbereitung des Meerwassers zuständig war, fuhr ihr System runter wegen einer Überhitzung der Schaltkreise. Rodney verfluchte die Antiker, dass ihre Systeme so anfällig für Störungen waren, obwohl sie eines der technisch fortschrittlichsten Völker der gesamten Galaxie waren.
Sheppard musste eingenickt sein, denn als er den Kopf hob sah er Teyla die mit ihrem Sohn in die Krankenstation kam und aufgebracht auf Keller zu eilte.
„Ist etwas passiert?“, fragte die Chefchirurgin und sah ihrer Freundin dabei direkt in die Augen.
„Nicht direkt. Torren hat Fieber und ich weiß nicht wieso.“, sie legte den Kleinen auf ein freies Bett. Doktor Keller machte sich sofort daran den Jungen zu untersuchen als John neben Teyla trat und ihr kurz zu nickte. „Er hat auch keinen Hunger.“, fügte die Athosianerin hinzu und warf einen sorgenvollen Blick in Richtung der Ärztin.
Nachdem Keller seine Temperatur gemessen und einige andere Untersuchungen gemacht hatte, wandte sie sich der wartenden Mutter zu und lächelte leicht.
„Er ist nicht krank. Ich denke die Hitze macht ihm zu schaffen. Das Beste ist, er bleibt über Nacht hier, ich werde ihn beobachten und ihm Flüssigkeit geben. Morgen sollte es Torren wieder besser gehen.“, beruhigte sie Teyla, der man ansehen konnte wie ihr Erleichterung auf die Gesichtszüge stieg.
„Ich hoffe dass McKay und Zelenka das Problem mit der Klimaanlage bald behoben haben denn ich weiß nicht wie lange ich noch behandeln kann.“, sie lächelte schief und ließ ihren Blick durch den Raum wandern. So gut wie jedes der Betten war belegt. Ein Raum weiter saßen weitere Patienten die alle Kreislaufprobleme und Hitzschläge hatte. Einige sogar Sonnenstiche.
Sheppard wollte gerade zu einem Satz ansetzen als sich sein Headset aktivierte und er Rodney’s Stimme hörte.
„Sheppard!“
„Rodney?“, fragte er und sah Teyla an.
„Wir haben ein Problem.“, schilderte der Astrophysiker knapp.
„Ja das wissen wir Rodney.“
„Nein, nein. Nicht das. Ein neues Problem. Ein großes Problem!“, der Kanadier warf seine Hand in der Luft hin und her, was Sheppard zwar nicht sehen konnte, aber wusste, da der Kanadier dies meistens tat.
„Und was für eins Rodney?!“, er klang extra genervt.
„Ich bin im Wasserversorgungsraum.“, Rodney machte eine Pause. Dann hörte Sheppard ihn schwer seufzen und weitersprechen: „Die Systeme die die Wasserversorgung und das Aufbereiten des Salzwassers kontrollieren sind vor eine halben Stunde ausgefallen.“
„Dann reparier‘ es.“
„Was? Hast du nicht zugehört?“
„Doch hab ich Rodney. Es wird doch nicht so schwer sein es wieder einzuschalten.“
„Tzzeh. John, es ist ausgefallen weil es sich überhitzte. Ich hab keine Ahnung wie ich es reparieren soll. Es ist ja nicht so dass es ein stinknormaler Computer mit Lüfter, CPU und Grafikkarte ist, weil das wäre wirklich einfach – Kaputt raus, Neu rein. Es wird ne‘ ganze Weile dauern bis es wieder läuft. Bis dahin gibt es kein fließendes Wasser, und wenn doch dann nur kalt, versalzen und mit Bakterien verseucht.“, Rodney machte wieder eine Pause.
Lautes Klappern drang durch den Knopf in Sheppard’s Ohr.
„Genau dieses ‚es wird doch nicht so schwer sein‘, sagtest du schon als die Klimaanlagen ausfielen. Und was ist jetzt? Sie laufen immer noch nicht. Und je heißer es wird, umso langsamer wird meine Arbeit.“, John schmunzelte kurz, doch dann verschwand es wieder. Ihm wurde bewusst dass auch ein menschliches Gehirn nur bis zu einem gewissen Grad leistungsfähig war. Wassermangel und Hitze gehörten nicht zu den Dingen die das Denkvermögen förderten. Er musste aufpassen dass Rodney’s Gehirn nicht auch noch durchbrannte. Denn dann wären sie verloren. Naja nicht wirklich aber Rodney’s Kopf brauchten sie in vielerlei Hinsichten.
Nachdem Sheppard das Gespräch beendet hatte, machten sich er und Teyla auf den Weg in die untersten Ebenen der Stadt. Hierher verschlug es wirklich nur Techniker und Biologen, die die Systeme überwachten und wenn Störungen vorlagen, sich darum kümmerten.
Wieso ausgerechnet Rodney, und vor allem er, hier runter kommen mussten war ihm ein Rätsel und würde es sicher auch bleiben. Als er die Tür passierte war das erste was ihm entgegenkam, eine ungeheuer stickige Luft, die man getrost in Schreiben schneiden konnte. Rodney stand einige Meter weiter, einen seiner Tablet PC’s in der Hand und tippte darauf herum. Kabel waren an einer Schalttafel angeschlossen und als es zischte und funkte ließ der Kanadier frustriert die Arme hängen.
„Scheint nicht zu funktionieren.“, sagte Sheppard der neben ihn trat. Rodney wirbelte herum und sah den Soldaten an.
„Nein, nicht wirklich.“, gab er offen zu. Denn jedwedes Leugnen der Situation brachte ihn auch nicht weiter. „Das Beste wird sein wir fahren das gesamte System herunter und starten es neu. Vielleicht haben wir Glück und zumindest die Klimaanlagen nehmen dabei ihre Arbeit wieder auf.“
„Ok.“, Sheppard zuckte mit den Schultern. Wirklich viel von dem was der Wissenschaftler so oft von sich gab verstand er nicht. Aber einen Versuch war es wert. Denn mehr passieren konnte ja nun wirklich nicht.
Rodney nickte. Danach bückte er sich und zog die ganzen Kabel raus die er in die Tafel eingesteckt hatte, schloss die Klappe wieder und richtete sich auf. Als er gerade im Begriff war sich von seinen Freunden wegzudrehen und den Raum wieder zu verlassen, wurde es für einen Moment schwarz vor seinen Augen, seine Ohren rauschten und er stolperte zur Seite. Sheppard hatte ihn gerade noch so am Arm erwischt, ehe der Kanadier den Boden geküsst hätte. „Nichts passiert!“, kommentierte er sich selbst und strich sich mit einer Hand über die Stirn. „Nichts passiert?“, fragte Sheppard.
„Naja vielleicht... ein bisschen Schwindelig.“
Sheppard hob eine Augenbraue und machte eines seiner Typischen Gesichter wenn er mit etwas nicht zufrieden war. Dann sah er immer leicht verbissen aus, dachte Rodney.
„Ok, ok... Mir geht’s nicht gut!“, Sheppard zog den Kanadier wieder auf die Beine. „Mir ist heiz, ich schwitze, ich habe Durst, ich hab einen mega Hunger, mein Kopf tut weh, mein Computer ist kaputt, ach ja und erwähnte ich schon das ich Hunger habe?“
„Und wieso isst du dann nichts?“
Rodney schnaufte, „Sieht das so aus als ob wir in der Kantine wären? Ausserdem sitze ich schon seit zwei Stunden hier unten in dieser Luft.“
Als Sheppard nichts erwiederde, drehte sich Rodney weg und verließ den Raum, „Wenn mich jemand Sucht... Ich bin etwas essen!“.
Sheppard murrte etwas, das Teyla ein Lächeln entlockte.
***
Sheppard stellte am Abend des gleichen Tages fest, dass Rodney in Bezug auf die Wasserversorgung recht gehabt hatte. Das bisschen Wasser das aus der Brause seiner Dusche geschossen kam, war eiskalt, obwohl die gesamte Stadt aufgeheizt war, und dann kam nichts mehr. Kein einziger Tropfen mehr quetschte sich durch die kleinen Löcher. Frustriert und mit nassem Gesicht stieg er wieder aus der Dusche heraus und band sich eins der großen Handtücher um die Hüfte. Er hatte nicht damit gerechnet, dass sich jemand in seinem Quartier aufhielt, deswegen war er umso erschrockener als er vor dem Kanadier stand der ihn etwas abschätzend musterte.
„Rodney?“, fragte John, um die aufkommende unangenehme Stille zu unterbrechen.
„Ich ähm...“, Rodney fuchtelte mit einer Hand herum, „...wollte nur...wegen unserem Spiel.“
„Wieso fragst du nicht über Funk oder so?“
„Habe ich... aber da ging niemand ran.“, Rodney deutete auf den kleinen schwarzen Knopf der auf dem Sideboard lag.
„Oh.“, entwich es dem Soldaten.
„Jep...oh!“
Rodney erwischte sich selbst wie er den anderen anstarrte und sah leicht beschämt nach unten auf seine Hände, deren Finger sich in einander verknotet hatten und feucht wurden. So unangenehm war ihm schon lange nichts mehr gewesen, dachte er, als er wieder seinen Blick hob. John hatte sich mittlerweile ein Shirt übergezogen und das Handtusch mit einer Shorts getauscht und trat wieder vor seinen Freund.
„Na dann...“, er zuckte mit den Schultern und wartete darauf dass sich der Wissenschaftler in Bewegung setzte.
Rodney deutet auf John’s Bekleidung und hob ungläubig eine Augenbraue.
„So?“
„Wieso denn nicht?! Rodney ich sterbe in langen Hosen noch.“
„Vergiss es!“, der Kanadier schüttelte den Kopf und machte dabei mit seinen Händen noch mehr Druck hinter seinem Kommando.
Er jedoch winkte ab und stiefelte an Rodney vorbei. Aus dem Gang heraus hörte er John rufen wo er denn nun bliebe. Rodney lächelte leicht als er sich umdrehte und das Quartier verließ.