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Thema: Das Glück von einer Katze geliebt zu werden

  1. #1
    Senior Airman Avatar von Chani
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    Standard Das Glück von einer Katze geliebt zu werden

    Title : Das Glück von einer Katze geliebt zu werden
    Characters : hauptsächlich McShep, und der Kater
    Rating : PG16 Slash
    Continuity : Nach Episode 6 „The Shrine“ der 5. Staffel bis weis ich noch nicht.
    Disclaimer : SGA gehört nicht mir, ich verdiene hiermit kein Geld.
    Spoilers : Staffel 5
    Notes : Ich denke diese Fan Fiction wird sich über die gesamte Staffel strecken, und einige der einzelnen Folgen genauer ansprechen. Da die 20 Folgen ja einem Jahr entsprechen, ist der Zeitraum zwischen den jeweiligen unbekannt.
    Ich möchte diese Geschichte auserdem meiner eigenen Katze widmen.
    Beta :Traumkatze
    Kapitel : 10
    Zusammenfassung : John, eine kleiner unscheinbarer Kater, hat nichts als Unsinn im Kopf und bringt seinen Besitzer mehr als einmal in Verlegenheit. Wenn das schon alles wäre, denkt sich Rodney, denn er muss fest stellen das sein Kater nur ein Ziel hat: Ihn mit jemanden zu verkuppel, von dem er nicht dachte eines Tages so etwas wie Zuneigung zu ihm zu spühren.

    Titelbild: http://datamexx.onlinewelten.com/fan...er.jpg?x=93014
    Ein Bild von John: http://halogenlampe.deviantart.com/a...-cat-123812657

    Das Glück von einer Katze geliebt zu werden
    PROLOG
    "Wenn Katzen sprechen könnten- würden sie schweigen."
    Porter Nan



    Manchmal, wenn er sein Haustier betrachtete, meinte er dieses John-typische Grinsen auf den Zügen seines Kater zu erkennen, der ihn, Rodney, mal wieder verarschte oder einfach mit Nichtigkeiten aufzog. Rodney hatte sich bereits nach all den Jahren daran gewöhnt und tat dieses Grinsen seines Katers mit einem erbitterten Grunzen ab.
    Was mit seinem Kater, den er vor fünf Jahren auf der Erde hatte zurücklassen müssen, in der Zwischenzeit passierte wusste er nicht und wenn er ehrlich zu sich selbst war, wollte er es auch nicht wissen. Wer weiß, vielleicht war er nicht mehr am Leben oder er war sogar ein Zuchtkater geworden. Schließlich war er sein Kater gewesen, dem großen genialen Dr. Rodney McKay!

    Ein Schmunzeln legte sich auf seine Lippen. Ja, ganz sicher würde er eine Dame nach der anderen beglücken und bereits zahlreiche Nachkommen haben. Wenn er sein Blick vom Foto, was immer noch auf seinem Nachtisch stand, zu seinem jetzigen Kater richtete, dachte er, dass dieser arme Junge niemals in den Genuss einer jaulenden jungen Katze unter sich kommen würde.
    Er bemitleidete sein Tier. Andererseits war es aber auch gut so, denn er wollte ganz ehrlich nicht diesen Terror miterleben, den rollige Katzen nachts veranstalteten wenn sie sich begehrten und umgarnten.
    Das war auch einer der Gründe wieso er Dr. Keller darum gebeten hatte ihn zu kastrieren. Sie war zwar keine Tierärztin, aber so ein paar Gefäße zu durchtrennen war ja keine so große Kunst. Auf Rodneys Lippen lag ein gequältes schiefes Lächeln und augenblicklich spürte er wie sich alles unterhalb seines Bauchnabels und oberhalb seiner Knie zusammenzog und schmerzte. Wenn er sich das nur vorstellte, wie bei einem Bullen mit einer großen Zange kastriert zu werden wurde ihm übel. Auch wenn er sich bewusst war dass man das bei einem Menschen wohl niemals so machen würde, aber das Bild hatte sich, als er einmal eine Reportage gesehen hatte, in sein inneres Auge gebrannt und verharrte da schon seit geraumer Zeit und kam immer dann wieder in sein Bewusstsein zurück, wenn das Gesprächsthema auf dieses oder vergleichbare Sexualthemen fiel.
    Jetzt lag sein Kater da in seinem Kistchen und wirkte leicht benommen, als seine blau-grauen Augen ihn anblinzelten und meinten ihn zu fragen wieso er ihn so blöde anstarrte.
    Rodney lief einen Schauer den Rücken runter als er jetzt erst merkte, dass diese Augen die gleichen waren wie die von John. Alles an diesem Kater war im Grunde genauso wie an seinem Teamleader. Das machte ihn etwas nervös.
    Einen guten Nebeneffekt hatte diese Kastration noch. Er würde die nächsten Stunden schlafen und wenn Rodney Glück hatte auch in der Nacht.

    Unsanft wurde er von der Seite angestoßen, was ihm ein entsetztes Stöhnen entlockte. Als er sich umdrehte blickte er in die Augen von John, die ihn belustigt musterten und auf seinen Lippen lag wieder dieses Lächeln.
    Urplötzlich fing es tief in Rodney an zu kochen.
    „Komm jetzt.“, meinte John während er nach draußen ging. Rodney blieb noch für einen Moment stehen und ließ noch mal einen sorgenvollen Blick durch sein Zimmer wandern, vergewisserte sich so dass sein Kater auch alles wichtige hatte. Von weitem hörte er abermals Johns Stimme sich erheben und laut „Rodney!“ rufen.
    „Ja, ja!“
    T'Pol: "Es freut sie vielleicht zu hören, dass dies der erste belegte Fall einer Schwangerschaft bei einem männlichen Menschen ist."
    Tucker: "Genauso wollte ich immer in die Geschichtsbücher eingehen."

  2. #2
    Senior Airman Avatar von Chani
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    Kapitel 1 - Nahrung
    „Wer eine Katze hat, braucht das Alleinsein nicht zu fürchten.“
    Daniel Defoe

    Nachdem er Sheppard noch eine ganze Weile nachgelaufen war, gab er resigniert seufzend auf und kehrte in sein Quartier zurück.
    Es war bereits später Abend und er war hundemüde. Jetzt wo er wieder alleine war fühlte er sich plötzlich einsam und verloren. Es war wirklich traurig, solange er krank war und kurz davor stand das Zeitliche zu segnen, waren alle um einen, aber war man wieder gesund und fit, wurde man automatisch wieder genauso uninteressant und unwichtig wie davor. Er hätte wirklich heulen können, denn nicht dass er diese Ruhe nicht mochte und genießen konnte, es war mehr die Tatsache, dass es ihn im Moment wahnsinnig machte.
    Müde schlurfte er zu seinem Bett und ließ sich, mit Bauch voran, darauf fallen, verschränkte die Arme unter seinem Gesicht und schloss die Augen.
    Gerade war er leicht in einen Dämmerzustand abgedriftet, als er merkte dass etwas auf das Bett sprang und sich direkt vor ihn setzte. Langsam, mit dem Schlimmsten rechnend, öffnete er seine Augen und blickte in die kugelrunden und hell aufblitzenden Augen des Katers, der ja ab heute sein Haustier war. Das Tier starrte ihn regelrecht an. Neugierig aber dennoch abwartet musterten die blauen, mit einem leichten Grau durchzogenen, Augen Rodney. Weiße dünne Barthärchen richteten sich nach vorn und sahen aus wie ein Fächer. Ein Lächeln huschte über Rodney‘s Gesicht, er zog einen Arm hervor und strich dem Tier über Kopf und Rücken. Der Kater streckte sich seiner Hand entgegen, schloss genüsslich die Augen zu schmalen Schlitzen und machte ein glückliches „Hmmrr!“, bevor er lautstark anfing zu schnurren.
    Vor ein paar Minuten noch war sich Rodney sicher gewesen, dass er das Tier zurück zur Erde schicken würde, sobald die Daedalus das nächste Mal hier war. Denn dem Lebewesen ein Leben hier in Atlantis zuzumuten, das konnte er nicht verantworten.
    Aber jetzt wo er ihn anfasste und sah wie glücklich das Tier war, zu mindestens dachte Rodney das, konnte und wollte er ihn nicht mehr hergeben. Er würde alles dafür tun dass er, wie nannte Sheppard ihn ‚John‘? - wie kam er nur auf diesen blöden Gedanken, aber eigentlich war der Name gar nicht so schlecht – hier in Atlantis bleiben durfte.
    Trotzdem meinte er zu seinem Kater: „Was soll ich nur mit dir machen...“, und als hätte der diese indirekte Frage verstanden, legte der Kater den Kopf auf die Seite, gab einen klagenden Ton von sich, was heißen sollte: „Was wohl? Ich bleibe hier!“ und um diese Aussage noch zu unterstreichen, streckte er den kleinen Kopf nach vorn und leckte dem Wissenschaftler mit der rauen Zunge über die Nasenspitze. Leise lachte Rodney und richtete sich halb auf um John, während er sich auf den Rücken drehte, auf seine Brust zu setzen. Mit der einen Hand kraulte er den Kater, die andere hinter dem Kopf platziert, versank er bald in einen festen Schlaf.

    Am nächsten Morgen, es war Samstag, ließ ihn ein lautes quäkendes Geschrei in seinem linken Ohr aus dem Schlaf schrecken. Rodney saß kerzengerade auf der Matratze und sah sich leicht verwirrt um.
    Was war das für ein Geräusch gewesen?
    Dann fiel es ihm wieder ein. In seinem Quartier lief eine sechs Monate alte Katze herum, die vermutlich Hunger hatte, sonst würde sie ihn wohl nicht wecken. Da fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Hunger. Wo sollte er hier in Atlantis Katzenfutter auftreiben?
    Leichter Unmut beschlich ihn, als er sich aus den Lacken befreite und langsam stöhnend aufstand. Zu mindestens etwas zu trinken konnte er dem Tier geben. Also durchsuchte er jeden seiner Schränke, Fächer, alles wo man Dinge unterbringen konnte, nach einer Schale oder ähnlichem. Letztendlich missbrauchte er die Seifenschale.
    Er stellte die gefüllte Schale auf den Boden. Erwartungsvoll stürmte der Kater heran und wollte gerade über die Schale herfallen als er erschrocken stehen blieb. Entsetzt sah er auf, rümpfte dabei die Nase und gab mit einem weiteren Laut zu verstehen dass er das gewiss nicht trinken würde, und schon mal gar nicht aus dieser... hässlichen Schale.
    Das Kinn reckend und die Nase hoch in die Luft haltend, drehte er sich um und marschierte beleidigt wieder davon. Na wunderbar, dachte sich Rodney, der genauso beleidigt den Weg aus dem Bad einschlug. Er musste etwas zu Essen finden. Für die Katze und natürlich auch für sich.

    Auf dem Gang, kurz vor der Kantine, traf er auf... niemanden. Verwundert hob er beide Augenbrauen und ließ seinen Blick auf seine Armbanduhr fallen. Er blieb stehen, ließ enttäuscht die Arme hängen und setzte eines seiner genervten Gesichter auf die er besaß und ging stampfend weiter. Es war drei Uhr morgens. Kein Wunder, dass es in seinem Quartier dunkel gewesen war als er aufgewa- brutalst auf hinterhältigste Weise aufgeweckt worden war!
    Klar dass es um diese Uhrzeit nichts zu essen in der Kantine geben würde, trotzdem ging er weiter. Irgendetwas musste schließlich noch draußen herumliegen, ansonsten würde er sich einfach Zutritt zur Küche verschaffen und einige Dinge mitnehmen. Als er endlich die große Halle betrat und sich in der schwachen Nachtbeleuchtung umschaute, war außer einigen Körben wirklich nichts auf den Tischen auf denen sonst immer Nahrung im Überfluss stand. Also blieb ihm keine andere Wahl als sich unbefugten Zutritt zu verschaffen und einfach etwas mitzunehmen, würde schon keiner merken. Gedacht, getan.

    Gähnend stiefelte er durch das verschlafene Atlantis. Er und Ronon hatten eben ihren DVD Abend beendet und jetzt wollte er nur noch ins Bett und schlafen. Ganze drei Filme hatten sie sich angesehen. Ronon war sichtlich begeistert, aber nach der Hälfte von ‚Die Rückkehr des Königs‘ konnte John der Handlung nicht mehr folgen und dämmerte immer öfter weg.
    Komischerweise ging er nicht auf direktem Wege zu seinem Quartier, irgendwie hatte er das Gefühl vorsichtshalber einen kleinen Rundgang machen zu müssen. Und letztendlich zahlte sich dieser ja auch aus, als er ein leises Klappern wahrnahm, das seine volle Aufmerksamkeit forderte.
    Als er dem Geräusch folgte stand er in der Tür zur Kantine und sah einen dunklen Schatten, der vor einer verschlossenen Tür stand und sich an deren Öffnungsmechanismus zu schaffen machte. Sofort suchte er Deckung und beobachtete das Geschehen weiter. Der Schatten bückte sich und hatte etwas auf die Arme genommen oder in die Hand. Er sah wie er sich umdrehte und in seine Richtung kam. Als die Gestalt aus dem Schatten hervor in eine der Lichtquellen trat, legte sich ein spöttisches Grinsen auf seine Gesichtszüge und er kam aus seinem Versteck hervor.
    „Hast du neuerdings so einen Hunger, dass du mitten in der Nacht die Küche plündern musst?“, er musterte Rodney, der erschrocken vor ihm stehen blieb, denn er hatte Sheppard gar nicht kommen sehen.
    „Was?“, er machte ein verständnisloses Gesicht; „Wa-... Ich... Nein! Ich wollte nur-„, Rodney deutete mit dem Kopf hinter sich und dann nickte er nach vorn, und beendete so seinen angefangen Satz. John war immer noch am grinsen. Er hatte beide Hände locker in die Hüfte gestemmt und ließ seinen Blick auf die Schalen und das Fleisch fallen.
    „Du willst rohes Fleisch essen?“, fragte er weiter. Rodney sah auf das, was er im Arm hatte und dann wieder zu John, der nun seine Arme vor der Brust verschränkt hatte.
    „Wa- Quatsch! Wenn du dich erinnerst hab ich nun ne Katze. Und die hat Hunger.“, erklärte er.
    „Achso.“, Sheppard’s Grinsen wurde schief.
    „Im Gegensatz zu dir denke ich wenigstens daran, dass das Tier auch etwas zu fressen braucht. Denn wo sollte ich hier mitten in der Pegasus Galaxie auf Atlantis eine Dose Katzenfutter herbekommen? Du Genie hast ja wohl nicht daran gedacht ein paar von der Erde mitzubringen. Eigentlich bräuchte ich einen Jahresvorrat an Futter, so oft kommen wir ja von hier nicht weg. Und ich kann nicht eben mal mit einem Einkaufszettel durch das Stargate spazieren und in den nächstbesten Supermarkt fahren um mir eine Dose zu kaufen, nicht wahr?“
    Ab dem Wort ‚Katzenfutter‘, in Rodney’s zweitem Satz, hatte er schon nicht mehr zugehört. Alles was sein Gegenüber sagte verschwamm in ein monotones Gemurmel. Er war einfach zu müde um jetzt noch eine hitzige Diskussion zu führen. Er lächelte einfach und tat so als ob er alles verstanden hatte was der Kanadier von sich gegeben hatte. Rodney hatte ja recht. An Futter für das Tier hatte er nicht gedacht.
    „Und was machst du hier?“, fragte der Astrophysiker als er von John keine Antwort mehr bekam.
    „Ich.... geh spazieren.“, meinte dieser trocken.
    Klar, dachte Rodney, mitten in der Nacht.
    „So?“, Rodney strecke sein Kinn, „Also ich spaziere zurück in mein Quartier.“, fügte er hinzu und marschierte, den Oberkörper leicht nach vorn gebeugt, hastig an ihm vorbei.
    Sofort drehte John sich um und folgte ihm einfach.
    „Und wie macht sich der Kleine so?“, fragte er nach einer Weile des Schweigens. Rodney sah genervt zu Sheppard rüber, und antwortete mit einer gleichwertig genervten Stimme: „Er nervt! Genauso wie du.“
    Sheppard nickte zustimmend.
    Den Rest des Weges schwiegen beide, erst als sie an Rodney’s Tür angelangt waren, drehte dieser sich zu Sheppard um und nickte ihm zu.
    „Dann gute Nacht.“
    „Ja, gute Nacht.“
    Rodney hatte sich gerade umgedreht und wollte die Tür öffnen als Sheppard, der sich ebenfalls schon ein paar Schritte entfernt hatte, sich umdrehte und ihn aufhielt.
    „Hey. Ähm.. hast du Lust heute Abend vielleicht ein kleines Spielchen zu machen?“
    Rodney drehte sich wieder um.
    „Spielchen?“, irritiert musterte er den anderen Mann der im Halbschatten stand.
    „Ja so.... weiß nicht. Irgendwas wird sich schon finden.“, John zuckte mit den Schultern.
    „Klar. Wieso nicht.“, von sich selbst überrascht, dass er so einfach einwilligte drehte er sich um, schüttelte kurz seinen Kopf und öffnete dann die Tür. Der Kater musste ihn gehört und das Fleisch gerochen haben, denn als die Tür mit einem Zischen geöffnet war, quäkte dieser so laut er konnte über den Flur, damit auch jeder seine Hungersnot mitbekam.
    Sich an Rodneys Beinen hochstellend bohrte er seine Krallen in dessen Oberschenkel und klagte noch lauter. Er sollte endlich das Futter rausrücken!
    Sheppard, der das mit einem Lächeln beobachtet hatte, spazierte weiter den Gang herunter um in sein eigenes Quartier zu gelangen.
    „Psssst!“, kommentierte der Kanadier den lauten Protest des Katers und humpelte mit diesem am Bein in den Raum.
    Geändert von Chayiana (10.08.2009 um 16:21 Uhr) Grund: Nach Absprache das 2. Kap. geloescht. :)
    T'Pol: "Es freut sie vielleicht zu hören, dass dies der erste belegte Fall einer Schwangerschaft bei einem männlichen Menschen ist."
    Tucker: "Genauso wollte ich immer in die Geschichtsbücher eingehen."

  3. #3
    Major General Avatar von Kris
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    Ich hatte ja schon anderenorts geschrieben, dass ich die Geschichte sehr mag, weil der heimliche Star eigentlich Kater John ist, der sich mit seiner unnachahmlichen Art und deiner treffenden Beschreibung in die Herzen der Leser schnurrt.

    Und so slashig finde ich die Geschichte eigentlich bisher nicht - vielleicht wird sie es später mal, aber gerade jetzt ist es eine richtig schöne Freundschaftsstory - mit Katze
    Kolya, der Trust und ein irrer Serienkiller in:Im Grau der Schatten, Double Trouble & In den Händen des Schicksals. Ungekannte Abenteuerer von John Sheppard & Co in "Stargate Atlantis - Die verborgenen Szenen": Aufbruch in eine neue Welt und Das erste Jahr und Die Specials.

    John Sheppards Schicksal im Vegasverse :"Solitary Man" no more

    *Neu:* Kapitel 22 seit Okt 2016: Wenn der schlafende Tiger erwacht (Star Trek Into Darkness Prequel)
    * NEU* Doktor Who: Die Saat des Zorns * Der Schatten des Doktors * Drabbles

  4. #4
    Senior Airman Avatar von Chani
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    Zitat Zitat von Kris Beitrag anzeigen
    Und so slashig finde ich die Geschichte eigentlich bisher nicht - vielleicht wird sie es später mal, aber gerade jetzt ist es eine richtig schöne Freundschaftsstory - mit Katze
    hey, yay! ich weis und ich dank dir auch hier fürs kommentar
    was den slash aneht tja... ich denke das rating is nen bissel zu hoch angesetzt, aber ich geh lieber ne nummer sicher savety first


    Anm.: ich hab vergessen zu erklären wo der kater eigenltich her kommt. ursprünglich wars nur ein OS zu der 6. episode der 5. staffel. aber da mehrer leute betonten mehr vom kater und seinem 'haustier' zu erzählen, entshcloss ich mich dann doch etwas längeres anzufangen rodney war da nen bisschen nicht mehr ganz bei sinnen. und da john das nicht mit ansehen konnte und eben weis das man tiere sehr oft als therapie einsetzt, hat er das tier auf der erde besorgt, irgendwie halt. und 'John' heißt er auch nur weil dem anderen john keinen besseren namen einviel. vllt hat ers auch mit absicht gemacht um rodney zu ärgern xD


    Kaptiel 2: DUNE
    „Wenn ich mit meiner Katze spiele, wer kann da sagen wer zu wessen Belustigung dient?“
    Michele de Montaigne


    Das letzte Mal als Rodney auf der Erde gewesen war, es war einen Monat her, hatte er seine Spielesammlung erneuert und so einige Schätze mitgenommen. Aber nun saß er in seinem Quartier, oder eher gesagt er kramte mal hier mal dort herum und suchte den USB Stick auf dem er sie abgespeichert hatte. Warum mussten diese Teile auch so unvorstellbar klein sein, dass sie in irgendwelche Ritzen fallen konnten und somit nicht mehr auffindbar waren?
    So in seinen Gedanken versunken erschrak er, als plötzlich etwas Schwarzes an ihm vorbei sauste. Überrascht sah er auf. Was war nun wieder los?, dachte er, als er seine Katze wild im Zimmer umher rasen sah. Rodney stand auf und ging hinter seinem Kater her, der sich daraus einen Spaß machte, wie der dumme Mensch ihn verfolgte.
    Als er schließlich sitzen blieb, mitten im Zimmer, ließ er etwas kleines Schwarzes aus seinem Maul auf den Boden fallen, was ein klagendes Geräusch machte, als es aufkam.
    Kaum zu glauben, aber es war sein Stick den er seit einer viertel Stunde wie ein Bekloppter suchte. Und dieses Tier, Rodney fand gerade keine bessere niedermachendere Beschimpfung, spielte damit, als sei es ein gewöhnlicher Flummi gewesen. Man konnte zusehen wie sich sein Kopf langsam rot färbte und er auf den Kater zuging. Gerade hatte er sich gebückt und wollte nach dem Stick greifen, als der Kater diesen am Bändchen schnappte, aufsprang und von neuem begann wie wild im Zimmer umher zu springen.
    Das konnte wirklich nicht wahr sein.
    Nach grob geschätzten weiteren fünfzehn Minuten hatte er endlich seinen Stick und hielt ihn triumphierend vor die Nase seiner Katze.
    „HA! Jetzt guckst du blöd, was?“, rief er dabei laut. Kater John aber quittierte dies nur mit einem mitleidigen Blick, >>Bilde dir bloß nichts darauf ein. Das nächste Mal wird es nicht so einfach.<<.

    Immer noch mit einem Lächeln auf den Lippen, über seinen Sieg, stiefelte er mit seinem Laptop unter dem einen Arm und seinem Stick in der anderen Hand die Gänge von Atlantis entlang. Bevor er sich dem Vergnügen hingab musste er allerdings noch etwas im Labor erledigen. Gerade hatte er die Tür dorthin durchquert als die Stimme von Sheppard in seinem Headset ertönte, „Hey McKay!“, Rodney seufzte.
    „Was ist?“, fragte er etwas angenervter als er eigentlich wollte und blieb vor dem Schreibtisch stehen.
    „Wo bleibst du?“, fragte der auf der anderen Leitung.
    „Wieso? Wo soll ich bleiben?“, er ließ den Laptop auf die Tischplatte nieder.
    „Schon vergessen? Wir haben eine Erkundungstour.“
    Oh verdammt. Die hatte er vollkommen vergessen. So darauf fixiert war er gewesen seinen Stick zurück zu gewinnen, dass er vollkommen die Zeit vergessen hatte.
    „Ich bin unterwegs.“, murmelte er vor sich hin und verließ das Labor wieder.
    Zehn Minuten später trat er in voller Montur in den Gateraum und sah die anderen, die bereits vor dem aktivierten Gate standen und ihn abwartend musterten.
    „Können wir jetzt?“, fragte Ronon der sichtlich genervt war.
    Rodney erwiderte darauf nichts, davon abgesehen dass Ronon bereits durch den Horizont gegangen und ihm die anderen beiden gefolgt waren. Rodney sah kurz nach oben zu Mr. Woolsey und ging dann ebenfalls durch das Gate.

    Als Rodney kurz in sein Quartier gegangen war um nur etwas zu holen, hatte sich Kater John geschickt davon geschlichen und huschte seither von einer Ecke in die andere.
    Die Stadt war groß, hoffentlich verlief er sich nicht, aber es gab ja noch Rodney, der ihn sicher retten würde, wenn er nicht mehr nach Hause fand.
    Ja, ganz bestimmt, also machte er sich daran sich weiter von seinem Nest zu entfernen und lief geradewegs in die Richtung des Gate Raumes, in dem immer noch Woolsey stand und mit einem der Expeditionsteilnehmer sprach.
    Er hielt sich hinter einem Pfosten versteckt und lugte um dessen Ecke. Spitz standen seine Ohren nach vorn gerichtet, ebenso seine Barthaare und die blau blitzenden Augen waren kugelrund aufgerissen. So viele Spielgenossen, dachte er, als er laut maunzend, mit erhobenem Schwanz aus seinem Versteck trat und schnurstracks auf Mr. Woolsey los spazierte. Alle Augen richteten sich auf das Tier und es wurde mit einem Schlag still im Raum.
    Das laute Klagen hallte wieder und der Kater sprang auf eines der Pulte an denen Chuck saß, setzte sich und stierte mit großen Augen jeden kurz an. Er gab erneut einen wehleidigen Laut von sich, wobei er eine Grimasse zog und fragte >>Wisst ihr vielleicht wo mein Mensch ist?<<
    Chuck, der genauso verwirrt war wie alle anderen im Raum, sah zu Woolsey dessen Kopf eine leichte Röte angenommen hatte. Ein Tier auf Atlantis ging nun wirklich nicht. Egal wem diese Katze gehörte er würde dafür sorgen müssen dass sie auf der Stelle verschwand. Aber da keiner der Anwesenden wusste wem die Katze gehörte, entschloss er sich sie erst einmal mit sich zu nehmen. Als Woolsey das Tier vom Pult hob und etwas unbeholfen im Arm hielt, fing der Kater an zu maulen von wegen er sei nicht sein Mensch und versuchte dabei von seinen Armen zu springen. Die paar Schritte zum Büro herüber wurden beide mit neugierigen Blicken verfolgt, erst als sich die Glastür hinter Woolsey schloss wanden sich die Augen ab und gingen ihrer Arbeit wieder nach.
    Er ließ den Kater auf den Boden und beobachtete das Tier. John lief geduckt und spähte in jede Ecke und unter jedes Möbelstück, auch wenn darunter kein Spalt zu sehen war. Als ob sich Rodney so klein machen könne um sich unter einem Schrank zu verstecken.
    Der Mensch im Raum ließ sich an seinem Schreibtisch nieder und sortierte Unterlagen.

    Mittlerweile war eine halbe Stunde vergangen und John war furchtbar langweilig. Laut schwatzend sprang er auf eines der Sideboards und schlängelte sich dabei an den Gegenständen vorbei. Als ob er es absichtlich getan hätte suchte eines davon seinen Weg gen Boden und landete mit einem lauten Poltern neben Woolsey’s Stuhl. Dumm sah der Kater zum Mensch >>Was kann ich dafür dass da so viel steht?<<, schnaufte er und ging unbeirrt seines Weges, während sich Woolsey aufrichtete und den Gegenstand wieder an seinen Platz stellte.
    Als Woolsey einige Papiere in den dafür gedachten Korb warf, wurde durch das Rascheln Kater John aufmerksam, der bis eben noch friedlich auf einem der Sessel vor sich hin gedöst hatte, und nun wie von einer Tarantel gestochen aufsprang und in den Eimer spähte.
    Die Vorderpfoten auf den Rand gestützt machte er sich so lang er konnte und tauchte mit seinem kleinen zerzausten Kopf in das Papier. Woolsey bemerkte es. Nachdenklich nahm er sich ein leeres Blatt, riss es in der Mitte durch, zerknüllte eine Hälfte und warf diese in den Eimer. John erschrak und zuckte zurück, richtete sich aber im gleichen Moment wieder auf und fixierte die Papierkugel. Die zweite Hälfte des Papiers folgte sogleich und nun verschwand der Kater ganz im Eimer und wühlte darin herum. Jagte Papierschnipsel, beförderte welche heraus und fiel schlussendlich samt Korb um und verteilte den Inhalt auf dem Boden.

    „Oh Mann!“, hörte man genervt rufen. „Ich weiß echt nicht wie du es immer hinbekommst dich ständig an irgendetwas zu verletzen!“, Sheppard war wirklich genervt. Sie waren nun seit drei Stunden auf diesem Planeten, keine Lebenszeichen, außer Insekten die in Massen um ihre Köpfe flogen und danach gierten von ihrem Blut zu trinken, Vögel die ihnen zur Begrüßung auf den Kopf kackten und eine extreme Hitze. Es war unerträglich schwül und heiß.
    Und nun, zu allem Überfluss, war Rodney in seiner Unachtsamkeit gestolpert, dabei über einen umgefallenen Baumstamm gestürzt und eine dahinter liegende Böschung herunter gerutscht. Wie er es schaffte ständig in solche Lagen zu gelangen war allen ein Rätsel. Abgesehen von einer aufgeplatzten Lippe, die er sich beim Aufprall auf den Boden holte, schmerzte seine Schulter und sein linkes Knie. Theatralisch ächzend lag er am Fuße des Abhangs und tat so als ob er jeden Moment ableben würde. John musste schmunzeln, das war Rodney wie er ihn liebte. Wenn er so tat als ob, konnte nicht Schlimmes passiert sein, denn das hatte er gelernt, wenn der Kanadier nichts mehr von sich gab war die Lage wesentlich ernster.
    Rodney hing zwischen ihm und Teyla und humpelte auf einem Bein zurück zum Gate.

    „Außerplanmäßige Aktivierung von außen!“, hallte es durch den Gateraum. Woolsey sprang auf, öffnete die Tür und hielt neben Chuck an.
    „Was ist?“, fragte er. Chuck sah auf den Bildschirm des Laptops.
    „Colonel Sheppard.“, erwiderte Chuck.
    „Hier Sheppard. Wir bräuchten ein ärztliches Team wenn wir durch sind.“, erklang die Stimme des Soldaten auf der anderen Seite der Leitung.
    „Was ist passiert?“, fragte Woolsey.
    Einen Moment lang war Stille.
    „Sagen wir ein Sportunfall.“, Sheppard warf einen vielsagenden Blick zu Rodney, der dies mit einem Grunzen hinnahm. Mal wieder einer dieser Sheppard Witze auf Kosten anderer.
    Woolsey sah zu Chuck herunter, der mit den Schultern zuckte und das Schild des Gates ausschaltete.
    Nachdem sich die bläulich schimmerte Membran aufgelöst hatte trat Ronon heraus, hinter ihm tauchten Sheppard und Teyla auf, die Rodney stützten. Als das Ärzte Team angerannt kam, ließen sie Rodney sofort auf die fahrbare Trage nieder. Dieser ließ sich gleich nach hinten fallen und stöhnte laut auf, glücklich endlich liegen zu können.
    Kater John war währenddessen aus dem Büro entwischt und hatte sich am Fuße der großen Treppe niedergelassen. Er reckte seinen Kopf um näher am Geschehen zu sein. Gut, er hätte näher rangehen können, aber so war er in sicherem Abstand zu was auch immer dieses große blaue Ding war. Gespannt glubschte er die wabernde Wand an. Als das Schild verschwand zuckte sein Schwanz kurz vor Schreck. Hinter dem großen Neandertaler tauchte dann sein Mensch auf, den er liebevoll Dosenöffner nannte. Er sprang auf, stellte seinen schwarzen buschigen Schwanz wieder kerzengerade auf und ging in einer Art Tölt auf Rodney zu.
    Dieser hatte bereits auf der Liege sein Lager aufgeschlagen als Kater John mit einem gekonnten Satz genau auf seinen Weichteilen landete, was Rodney ein unterdrücktes Keuchen entlockte und trampelte mit beiden Vorderpfoten darauf herum. Laut plappernd fing er an zu schnurren und guckte Rodney an, >>Wo warst du so lange? Ich hab Hunger! Mir war langweilig!<<
    Dr. Keller, die neben der Liege stand, sah kurz zur Katze dann zu Rodney und schließlich blieb ihr Blick auf Sheppard liegen, der breit grinsend dastand. Rodney zog den Kater von seinem besten Stück weg und hielt ihn fest als sich die Liege endlich in Bewegung setze.
    Ab jetzt wusste jeder dass er eine Katze hatte, und vor allem Woolsey, der ja oben am Geländer gestanden und die ganze Szene stillschweigend beobachtet hatte.
    Eigentlich hatte er den Moment, an dem er dem Expeditionsführer von seinem Haustier berichtete, anders gestalten wollen. Nun konnte er nur noch alles daran setzen ihn davon zu überzeugen das Tier hier behalten zu können. Rodney musste zugeben dass er das Tier brauchte um nicht verrückt zu werden. Natürlich hatte er zahlreiche Menschen um sich die ihm etwas bedeuteten, genauso umgekehrt, aber das änderte nichts daran dass er abends alleine einschlief und morgens allein erwachte. In den paar Tagen die er mit Kater John verbracht hatte, war ihm klar geworden dass er das nie wieder missen wollte. Es war ein beruhigendes Gefühl mit einer Katze auf dem Bauch einzuschlafen und wieder aufzuwachen. Es gab ihm ein bisschen Geborgenheit, etwas Beschützendes, und vor allem etwas was er beschützen konnte.

    Sheppard machte sich nach der Einsatzbesprechung auf den Weg in die Krankenstation. Als er um die Ecke bog und einen Blick in den Raum warf, blieb er stehen, ging aber gleich einen Schritt zurück und spähte um den Rahmen der geöffneten Tür. Rodney lag mit Katze auf dem Schoß, aufrecht sitzend in einem der Krankenbetten, neben ihm auf der Bettkante saß Doktor Keller und kraulte das schwarze Fellknäuel mit einer Hand, während sich beide in einem wohl tiefsinnigen Gespräch befanden. Tief in John zog sich für einen Moment alles zusammen, würde doch er nun gern an der Stelle von Keller sitzen und das gleiche Gespräch mit ihm führen wie sie. Die beiden hatten wohl sichtlich Spaß daran.
    Seufzend drehte er sich von der Tür weg, doch was er nicht wusste war, dass Rodney ihn gesehen hatte. Und als sich nach einem weiteren Moment Jennifer von seinem Bett gelöst hatte, schweifte Rodney’s Blick zur Tür, wo er John noch vor geraumer Zeit aus dem Augenwinkel hatte sehen können. Doch dieser war nun bereits vier Gänge weiter und eine Etage tiefer. In ihm wandelte sich diese tiefe Erschütterung zu unbändigem Zorn. Auf sich selbst oder auf Doktor Keller konnte er nicht mit Bestimmtheit sagen. Er würde Teyla aufsuchen und mitr ihr eine Trainingsrunde einrichten, denn der Tag hatte gerade erst begonnen.
    Bei ihr angekommen, klopfte er an die massive Antiker Tür. Von innen konnte er hören wie sich etwas regte. Das laute Glucksen eines Kindes drang gedämpft an seine Ohren und er hörte Schritte die sich der Tür näherten. Teyla stand vor ihm und begrüßte ihn freundlich.
    „John! Komm doch rein.“, sie machte eine einladende Geste und auch ihr Mann Kanaan begrüßte ihn.
    „Was führt dich zu mir?“, fragte sie und hob dabei ihre Augenbraue als sie merkte dass John etwas auf dem Herzen lag.
    „Ich wollte eigentlich... nur fragen ob du Zeit hast für einen kleinen Kampf.“, er sah sie kurz an, ließ dann aber seinen Blick auf das Kind in ihren Armen fallen. „Aber ich kann auch später wieder kommen.“, fügte er schnell hinzu und deutete mit einer Handbewegung an, dass er wieder gehen würde. Teyla sah zu Kanaan der ihr das Kind bereits aus den Armen genommen hatte und ihr zunickte.
    „Nein. Ich habe Zeit.“, liebevoll strich sie ihrem Sohn über die kleine rosafarbene Wange, gab ihrem Mann einen flüchtigen Kuss und ging zu Sheppard der an der Tür wartete.

    Im Trainingsraum angelangt, brauchte es nicht viele Worte bis sie sich gegenseitig Holzstöcke um die Ohren schwangen und John entrüstet schnaufend rücklings auf der Matte landete. Teyla stemmte einen Fuß auf seine Brust und hielt einen der Stöcke dicht an seine Kehle.
    „Was bedrückt dich?“, fragte sie ganz beiläufig.
    „Nichts.“, erwiderte ihr Gegner. Gekonnt stieß er ihr Bein beiseite und sprang auf die Füße.
    Doch gegen alle Erwartung ließ Teyla ihre Stöcke sinken und sah ihn durchdringend an. Sie kannte ihren Freund und wusste ganz genau wann etwas nicht stimmte. Unbehelligt von John‘s Protest, verstaute sie die Stöcke in ihrer Tasche und setzte sich auf die Bank, die sich über drei der vier Wände erstreckte, deutete John dabei an es ihr gleich zu tun.
    Etwas widerwillig ließ er sich neben ihr nieder und stütze seine Ellenbogen auf den Knien ab.
    „Was ist los John?“, fragte sie ihn noch einmal. Er brauchte eine ganze Weile bis er sich endlich dazu durchgerungen hatte etwas zu sagen, vor allem einen guten Anfang für das Thema zu finden.
    „Es gibt ja jemanden...“, begann John doch Teyla fiel ihm gleich ins Wort, was sonst nicht ihre Art war, „Den du liebst aber sie dich nicht?“, John sah zu ihr herauf. Sie lächelte sanft und legte eine Hand auf seine Schulter.
    „Es ist offensichtlich John.“, sagte sie nach einer Pause. Etwas erschrocken fuhr er hoch. War es wirklich so offensichtlich? Wen er liebte? Leichte Panik beflügelte ihn und er schien sich zu verlieren als er Teyla‘s Stimmte wieder neben sich hörte.
    „Ich kann dir nur raten sich ihre Liebe zu verdienen.“, nein Teyla konnte es doch nicht wissen, denn sie sagte ‚ihrer‘ und Rodney war keine Sie sondern ein Er. Erleichtert über diese Erkenntnis atmete er laut aus. Dann fand er seine Stimme wieder und erwähnte, „Aber ‚Sie‘ liebt jemand anderes.“
    Teyla wurde auf einmal misstrauisch. Wenn er ein Wort so überbetonte konnte man sich sicher sein das er es nur als Synonym benutzte. War also Sie, was Teyla dachte, gar keine Sie? Teyla erinnerte sich zurück, mit wem John in den letzten Tagen viel Zeit verbracht hatte. Neben ihren Teamkollegen waren da nicht sehr viele. Und bei allen Frauen mit denen er etwas zu tun hatte, konnte sie mit Sicherheit sagen dass sie niemals etwas mit John anfangen würden. Also blieben nur noch sie selbst, Ronon und Rodney. Plötzlich, wie aus heiterem Himmel, fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Natürlich!
    Sheppard hatte bemerkt dass sie tief in Gedanken versunken war, und sich von ihr gelöst, seine Tasche genommen und war gegangen. Es war wirklich keine gute Idee gewesen mit ihr darüber sprechen zu wollen.
    Kurz vor seinem Quartier, wurde er aufgehalten. Hinter sich hörte er jemanden seinen Namen rufen. Es war Teyla die hastig hinter ihm hergelaufen kam. Irritiert sah er sie an. Er erwartete irgendein Kommentar oder dergleichen aber das einzige was passierte war, dass Teyla unaufgefordert ihre Arme um ihn schloss und ihn kurz an sich drückte. Unentschlossen legte er ebenfalls seine Arme um ihre Schultern und wartet was noch passieren würde. Dachte sie etwa, sie wäre es, in den er unglücklich verliebt war?
    Sie sah auf und lächelte ihn an. Kein Wort kam von ihrer Seite, auch nicht als sie sich wieder wegdrehte und den Gang herunter ging. Verwirrt betrat John sein Quartier und schloss die Tür hinter sich.

    Es war halb acht Uhr abends durch, als sich in Sheppard‘s Headset Rodney‘s Stimme meldete und ihn darauf hinwies dass sie noch ein Match hatten.
    „Und was ist mit deinem Knie?“
    „Oh solange ich es ruhig halte und hochlege kann ich alles machen was ich will.“, meinte er. Nun gut. Bei einem Computerspiel musste man nichts weiter anstrengen als seinen Kopf.
    Sogleich machte er sich auf den Weg ins Spielzimmer, das sie eigens für solche Anlässe eingerichtet hatten, nachdem der Raum mit dem Antiker Experiment versiegelt wurde.
    Als er den Raum betrat saß Rodney bereits auf der einen Seite des Bildschirms und tippte auf der Tastatur herum. Schweigend ging er zu seinem Bildschirm herüber und hob verwundert die Augenbraue.
    „Dune?“, fragte er. „Wo hast du das denn ausgegraben....“
    „Wieso? Ist daran etwas auszusetzen?“, Rodney sah auf.
    „Nein, nein. Ich meinte nur....es ist ja doch schon etwas älter.“
    „Das nicht. Das ist ne neuere Version. Mit Multiplayer.“, erklärte er und gab seinen Namen ein. Sheppard auf der anderen Seite tat es ihm gleich. Da Rodney Player 1 war konnte er sich zuerst eins der drei Häuser aussuchen und wählte das Haus Ordo. John blieben nun nur noch Atreides und Harkonnen zur Auswahl. Ungeduldig tippte Rodney mit den Fingerspitzen auf der Tischplatte herum, was John dazu brachte nun endlich eins der Häuser zu wählen damit das Spiel in die erste Runde ging.
    Seine roten Männchen liefen wild auf dem virtuellen Wüstenplaneten herum.
    Beide bauten zuerst ihre Basen auf, sammelten das kostbare Gewürz, um dann eine stattliche Armee auf die Beine zu stellen.
    John war der erste, der eine Fußtruppe von vierzig Mann losschickte um einen von Rodney’s Sandkriechern anzugreifen, da er ganz in der Nähe seiner Basis das Gewürz abbaute.
    „Hör auf meine Sammler anzugreifen!“, keifte sein Gegenspieler, „Das ist mein Spice!“
    „Deins? Seit wann das denn... es gehört jedem.“
    „Wer zuerst kommt, malt zuerst!“, kommentierte Rodney und schickte einige Laserpanzer los.
    „Dir ist klar was das Ziel des Spiels ist oder?“, fragte John belustigt und schickte sofort zwei Flammenpanzer und einen Schwung Angriffsjäger hinterher.
    Rodney’s Sammler ging in die Luft und drei grüne Männchen spritzen bei der Explosion auseinander, wurden aber sofort erledigt.
    So ging es bis spät in die Nacht, in denen sie sich gegenseitig wilde Beschimpfungen um die Ohren warfen und sich gegenseitig die Basen zerstörten. Einen eindeutigen Sieger gab es noch nicht, denn dieses Spiel war noch lange nicht beendet.
    T'Pol: "Es freut sie vielleicht zu hören, dass dies der erste belegte Fall einer Schwangerschaft bei einem männlichen Menschen ist."
    Tucker: "Genauso wollte ich immer in die Geschichtsbücher eingehen."

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    so nun gehts hier auch entlich mal weiter. ich muss zugeben das ichs total ausm auge verloren habe ^^;

    Kapitel 3 - Klimaanlagen
    Gott gab dem Bären Kraft und dem Löwen Mut,
    der Katze Schönheit und dem Fuchs die List.
    Bloß mich hat er vergessen.

    Autor unbekannt

    Ein gefülltes Glas mit Mineralwasser stand mittig auf einem der Tische in der Mensa, die ungewöhnlich leer war. Nur wenige hielten sich zur späten Mittagsstunde hier auf, obwohl es um diese Uhrzeit immer leckeren Nachtisch gab. Seit zwei Wochen war es unerträglich heiß geworden. Die Temperaturen stiegen stetig an und zu allem Überfluss fielen vor sechs Tagen die Klimaanlagen aus.
    Kleine Luftblasen sprudelten vom Boden des Glases herauf an die Wasseroberfläche. Ein Dutzend kleiner Wassertropfen bildeten sich neben dem Glas auf der Tischplatte die aber sofort verdampften als sie das heiße Material berührten.
    Seinen Kopf auf die gekreuzten Arme gelegt, beobachtete er das Szenario im Glas. Neben ihm lag sein Laptop, sowie ein Thermometer dessen blaue Füllung schon fast den höchsten Punkt erreicht hatte. Er war zwar durstig aber er war einfach zu träge seinen Arm zu bewegen und das Glas an seinen Mund zu setzen. Es ging aber nicht nur ihm so. Alle hatten Probleme klar zu denken, sich zu bewegen und zu arbeiten. Hier und da saßen kleine Gruppen zusammen, die einfache Kartenspiele spielten, andere hatten die Augen geschlossen und schienen zu schlafen. Aber dann gab es auch diejenigen die trotz der Hitze trainierten und sich Dinge um die Ohren warfen. Er bewunderte sie.
    Auf seinem Gesicht und seinen Armen war ein glänzender Film aus Schweiß und Staub. Ebenso war seine Haut leicht gerötet. Was würde er jetzt für ein schönes kühles Blondes geben, einen großen Eisbecher, oder einen Sprung ins kühle Wasser.
    Aber eigentlich musste er arbeiten. Er musste die Klimaanlage wieder funktionstüchtig machen. Noch eine Woche und die Daedalus würde endlich Atlantis erreichen und vielleicht, mit etwas Glück, würde sie sicher extra viel Eis an Bord haben. Aber so wie Rodney sein Glück kannte war dem nicht so und es gab nur den gleichen Müll wie sonst auch. Nicht dass er das Essen hier nicht schätzte aber es war nicht gerade sehr abwechslungsreich.
    Und als ob das nicht schon genug war, war Kater John krank.
    Er lag bei Keller auf der Krankenstation. Die Hitze hatte dem Tier ordentlich zugesetzt. Lungenentzündung. Was Rodney sich nicht wirklich erklären konnte, aber die Vermutung dass die Klimaanlage mitschuldig war, konnte man nicht abstreiten. Zeitweise war es wirklich arschkalt gewesen. Antikertechnik eben, dachte Rodney. Er hoffte nur dass der Kater bald wieder auf den Beinen sein würde. Es machte ihn verrückt ihn nicht um sich zu haben. Allerdings musste er sich eingestehen dass er mit Kater im Zimmer genauso verrückt werden würde, weil er ein echtes Nervenbündel war und keine zehn Minuten ruhig in einer Ecke oder auf einem Stuhl sitzen bleiben konnte.
    Die Ähnlichkeit zu dem Menschen John war in diesem Punkt verblüffend. Rodney wusste dass sich dieser gerade bei Ronon aufhielt und sich beide verausgabten. Ob der Mann überhaupt wusste was er da seinem Körper antat?
    Das Wasser, das sie aus dem Meer gewannen, war zwar Durst stillend aber dass es furchtbar gesund war, davon war Rodney nicht besonders überzeugt. Die Wasseraufbereitung war ebenfalls in den letzten Tagen immer schlechter geworden und vereinzelt klagten die Leute über Magenkrämpfe und Durchfall. Deswegen hatte er sich einen Mineralwasser Vorrat angelegt und trug immer eine Trainingsflasche gefüllt mit dem kostbaren Getränkt mit sich herum.
    Die Sonne, die durch die großen Fenster der Mensa fiel, brach sich auf der Wasseroberfläche und zeichnete neben dem Glas bunte Muster auf den Tisch. Plötzlich tauchte kurz ein Schatten auf und ließ das Schauspiel kurz unterbrechen, als sich jemand ihm gegenüber setzte. Als ob Rodney es geahnt hatte, ergriff eine braungebrannte Hand, die ebenso glänzte wie seine eigene Haut, das Glas und nahm es weg. Kurz darauf hörte er ein erleichtertes Seufzen und ein leeres Glas tauchte wieder in seinem Blickfeld auf. Ein paar Wassertropfen rannen an der Innenseite herunter und sammelten sich in einer kleinen Mulde am Boden des durchsichtigen Materials.
    „Das war mein Wasser...“, murmelte Rodney.
    „Bevor es noch verdunstet, dachte ich, trinke ich es lieber.“, erwiderte Sheppard, der sich mit einer Hand durch die Haare fuhr. Wild blieben sie in allen Richtungen stehen. Im Nacken klebten sie ihm an der Haut, einzelne Schweißperlen rannen seine Stirn herab.
    Rodney fröstelte es plötzlich. Jemand hatte eine der Balkontüren geöffnet und nun zog es durch den Raum und ließ seine dünnen Haare leicht hin und her wippen.
    Sein dunkelblaues Shirt war schon wieder durchnässt und sein Laptop gab einen klagenden Laut von sich. Dann gab es ein Klacken, Zischen und es fing an zu stinken, während eine kleine Rauchwolke aus dem Lüfter aufstieg. Perfekt!
    Ein schnaufendes Geräusch drang dem Kanadier über die Lippen als er nun doch seinen Kopf hob und das Desaster neben sich betrachtete.
    Durchgebrannt.
    Er ließ sich zurück sinken und die Schultern hängen, warf dabei einen kurzen Blick zu Sheppard der die Nase rümpfte und ein leises Grunzen, was sich wie ein Lachen anhörte, von sich gab.
    „Ich denke dann wird es noch eine Weile länger dauern bis die Klimaanlage wieder funktioniert...“, es war mehr eine Feststellung als eine Frage. Rodney zuckte mit den Schultern. Als ob das Problem schneller behoben werden konnte wenn sein Laptop nicht durchgebrannt wäre.
    „Weiß nicht...“, flüsterte er. Zu mehr war er nicht in der Lage. Es war einfach zu warm zum laut reden.
    „Wie geht es dem Kater?“, fragte Sheppard und ließ dabei seinen Blick durch den Raum wandern.
    „Weiß ich auch nicht.“, erwiderte Rodney. Er war früh am Morgen bei ihm gewesen aber seitdem nicht mehr in die Nähe der Krankenstation gekommen.
    Sheppard schob sich samt Stuhl vom Tisch weg und stand auf. Einen Moment wartete er ob Rodney Anstalten machte ebenfalls aufzustehen, doch als dieser sitzen blieb, setzte Sheppard sich in Bewegung und verließ den Raum in Richtung Krankenstation.

    Als er durch die Tür trat und sich in der Station umsah, erblickte er Doktor Keller die neben einem ihrer Patienten stand und dessen Monitor studierte. Hier und da lagen einige eingewickelt in Decken und schliefen, andere saßen aufrecht und hatten Infusionsschläuche an sich hängen. Er beachtete dies nicht weiter und ging in den Raum hinein. Sofort fiel ihm die blaue Kiste auf, die auf einem der Krankenbetten stand. Sheppard ließ sich auf dem Hocker neben dem Bett nieder. Vorsichtig hob er einen Zipfel der grauen Militärwolldecke an, die dem Kater im Gesicht hing und klappte sie nach hinten um. Als er mit seinen Fingerspitzen über das verschwitzte Haar strich, zuckte das Tier erschrocken zusammen, gab einen überraschten Laut von sich und blinzelte kurz. Allerdings war es zu kraftlos seine müden Augen offen zu halten und tat so als ob es weiterschlafen würde.
    John bedachte das arme Tier mit einem mitleidigen Blick. Vielleicht wäre es doch besser gewesen er hätte damals nicht so auf Woolsey eingeredet, und das Tier zurück auf die Erde gebracht. Dort wäre er sicher nicht krank geworden.
    ~
    „Dieses Tier kann nicht hier bleiben.“, bestimmte Woolsey und deutete mit dem Finger seiner rechten Hand auf das schwarze Bündel in Rodneys Armen.
    „Wieso denn nicht?! Er macht doch nichts kaputt!“, verteidigte Rodney seinen Kater. Sheppard stand zwischen den beiden und sah von einem zum anderen, während sie sich anfingen immer lauter darüber zu streiten ob das Tier nun bleiben durfte oder nicht. Schlussendlich wurde es ihm zu bunt, er unterbrach die hitzige Diskussion zwischen den Männern und schob Rodney samt Tier aus dem Büro heraus.
    Dann drehte er sich zu Woolsey um und straffte sich, während er einmal tief durchatmete.
    „Die Katze muss weg.“, meinte Woolsey knapp und ließ sich auf seinen Sessel nieder.
    „Hören Sie. Ich weiß dass Sie nicht gerade davon begeistert sind, aber können Sie sich noch daran erinnern als... als Rodney nicht mehr ganz bei sich war? Wie es ihn freute dass der Kater bei ihm war, wenn wir nicht da sein konnten? Ich bin mir völlig darüber im Klaren dass ich gegen etwas verstoßen habe, als ich das Tier mitbrachte.“, er machte eine Pause und musterte sein Gegenüber. „Aber ich finde es nicht richtig ihm das Tier nun wegzunehmen. Dann hätte man es ihm sofort wieder abnehmen sollen. Das wäre ja wie wenn...wenn wir Ihnen ihre...“, Sheppard fuchtelte mit einer Hand vor sich herum, „...ihre klassische Musik wegnehmen würde.“
    „Colonel, ich verstehe Ihren Einwand, aber es ist nicht erlaubt andere Lebewesen auf Atlantis zu halten außer Menschen.“
    „Und was ist mit den ganzen Pflanzen?“
    „Das sind Pflanzen.“
    „Ja aber sie leben doch auch. Mal davon abgesehen ist die Wahrscheinlichkeit, dass man mit einer Pflanze eine Krankheit einschleppt höher als mit einer Katze die nichts anderes kennt außer dieser Stadt.“, Sheppard ließ beide Hände in seine Hosentaschen verschwinden. „Sie müssen sich doch selbst eingestehen dass sie den Kleinen mögen.“, fügte er hinzu und sah Woolsey abwartend an.
    „Schon...das Problem ist nur, wenn ich es ihm erlaube, muss ich es jedem anderen auch erlauben.“
    „Ich kann mir vorstellen dass selbst die Antiker damals Haustiere hatten. Und nicht gerade wenige...“
    Woolsey sah kurz von seinem Schreibtisch auf. Schnaufte und stimmte nun doch zu, zwar mit etwas Widerwillen, aber immerhin durfte Kater John nun bleiben. Einzige Bedingung war dass Sheppard sich um Nahrung und alle anderen Dingen, die eine Katze brauchte, kümmern würde.
    ~
    „Noch eine paar Tage und ich denke er wird über den Berg sein.“, ertönte Kellers Stimme vor ihm und riss Sheppard aus seinen Gedanken.
    „Was?“, er blinzelte und sah sein Gegenüber fragend an.
    „Der Kater.“, Keller deutete auf das Tier in der blauen Kiste.
    „Oh... ich hoffe es.“, murmelte er und ließ seinen Blick wieder sinken. Seine Finger strichen immer noch gedankenverloren über den zerzausten Kopf des Tieres.
    „Ich hab mich gerade gefragt ob es so eine gute Idee war Woolsey davon zu überzeugen dass er bleiben darf.“, meinte er und zog seine Hand zurück als Keller mit einem Stethoskop nach dem Herzschlag des Tieres horchte.
    Sie seufzte. „Ich weiß es nicht. Aber ich finde Sie haben damals das Richtige getan. Ich meine, Sie wollten ja schließlich nur das Beste für Rodney. Dass man irgendwann ein Tier so sehr liebt dass man es nicht mehr hergeben will, das kennt doch jeder von uns.“
    John dachte nach. Als Kind hatten sie einige Hunde und Vögel gehabt aber eine wirkliche Bindung konnte er nie aufbauen weil sie entweder früh starben oder davonliefen. Er musste ein furchtbares Kind gewesen sein wenn nicht mal ein Tier es mit ihm aushielt, dachte er. Aber Kater John war anders. Irgendwie wurde er den Gedanken nicht los dass dieses Tier über sein Schicksal entscheiden würde.

    Rodney quälte sich aus dem Stuhl, nahm seinen kaputten Laptop in die Hand und trottete langsam zur Tür hinaus in den Gang. Er musste zusehen dass er einen neuen Lüfter einbaute, und seine Daten retten. Aber irgendwie beschwichtigte ihn das Gefühl dass diese bereits verloren waren und sich durch die Überhitzung ein Kurzschluss gebildet und die Festplatte geröstet hatte. Wenn er sich recht erinnerte hatte er jedoch ein vier Tage altes Backup, was ihm aber nun nicht viel brachte, weil er die gesamte Arbeit der letzten Tage nochmal machen musste. Das warf sie alle zurück. Jetzt dauerte es zusätzlich vier weitere Tage bis sie diese verfluchte Klimaanlage wieder zum funktionieren brachten.
    In seinem Labor angelangt ließ er das Gerät etwas unsanft auf die Tischplatte fallen und sich selbst in einen der Drehstühle. Zelenka saß in einer Ecke des Raums und schien zu dösen. Rodney nahm einen Stift und warf ihn nach dem Tschechen.
    Zelenka zuckte zusammen und fiel fast vom Stuhl als sein Kopf von seiner Hand rutschte.
    „Haben wir irgendwo noch einen alten Laptop oder einen ausgebauten Lüfter?“, fragte der Kanadier, dem die Hitze zu schaffen machte. Er war andere Temperaturen gewöhnt.
    Doch Zelenka schüttelte den Kopf. „Ich weiß nicht. Irgendwo da...“, er deutete auf einen der Schränke in denen alles Mögliche gelagert wurde.
    Rodney warf einen Blick zu diesem, seufzte, machte aber keine Anstalten sich aufzurichten.
    Er schaltete die fest installierten Rechner ein. Nachdem er sein Passwort eingegeben hatte, wartete er bis sich alle Programme gestartet hatten und fing sofort an sein Backup zu suchen, was er gespeichert hatte, als sich ein Überwachungsprogramm öffnete und ihm mit einem lauten Piepsen und einem roten blinkenden Rahmen mitteilte dass es einen Fehler gab.
    Erst warf er nur einen flüchtigen Blick auf das Fenster, aber als er erkannte um was es sich genau handelte, entwich ihm jeder Gesichtszug und er wurde bleich. Genau das war passiert vor dem er die ganze Zeit Angst gehabt und gehofft hatte dass es niemals passieren würde und sie das System wieder völlig repariert hatten.
    Zelenka wurde aufmerksam weil sich der Kanadier nicht mehr rührte und wie gebannt auf den Bildschirm starrte. Als er aufstand und zu ihm rüber ging wurde auch er bleich.
    Die Wasserversorgungsanlage und die, die für die Aufbereitung des Meerwassers zuständig war, fuhr ihr System runter wegen einer Überhitzung der Schaltkreise. Rodney verfluchte die Antiker, dass ihre Systeme so anfällig für Störungen waren, obwohl sie eines der technisch fortschrittlichsten Völker der gesamten Galaxie waren.

    Sheppard musste eingenickt sein, denn als er den Kopf hob sah er Teyla die mit ihrem Sohn in die Krankenstation kam und aufgebracht auf Keller zu eilte.
    „Ist etwas passiert?“, fragte die Chefchirurgin und sah ihrer Freundin dabei direkt in die Augen.
    „Nicht direkt. Torren hat Fieber und ich weiß nicht wieso.“, sie legte den Kleinen auf ein freies Bett. Doktor Keller machte sich sofort daran den Jungen zu untersuchen als John neben Teyla trat und ihr kurz zu nickte. „Er hat auch keinen Hunger.“, fügte die Athosianerin hinzu und warf einen sorgenvollen Blick in Richtung der Ärztin.
    Nachdem Keller seine Temperatur gemessen und einige andere Untersuchungen gemacht hatte, wandte sie sich der wartenden Mutter zu und lächelte leicht.
    „Er ist nicht krank. Ich denke die Hitze macht ihm zu schaffen. Das Beste ist, er bleibt über Nacht hier, ich werde ihn beobachten und ihm Flüssigkeit geben. Morgen sollte es Torren wieder besser gehen.“, beruhigte sie Teyla, der man ansehen konnte wie ihr Erleichterung auf die Gesichtszüge stieg.
    „Ich hoffe dass McKay und Zelenka das Problem mit der Klimaanlage bald behoben haben denn ich weiß nicht wie lange ich noch behandeln kann.“, sie lächelte schief und ließ ihren Blick durch den Raum wandern. So gut wie jedes der Betten war belegt. Ein Raum weiter saßen weitere Patienten die alle Kreislaufprobleme und Hitzschläge hatte. Einige sogar Sonnenstiche.
    Sheppard wollte gerade zu einem Satz ansetzen als sich sein Headset aktivierte und er Rodney’s Stimme hörte.
    „Sheppard!“
    „Rodney?“, fragte er und sah Teyla an.
    „Wir haben ein Problem.“, schilderte der Astrophysiker knapp.
    „Ja das wissen wir Rodney.“
    „Nein, nein. Nicht das. Ein neues Problem. Ein großes Problem!“, der Kanadier warf seine Hand in der Luft hin und her, was Sheppard zwar nicht sehen konnte, aber wusste, da der Kanadier dies meistens tat.
    „Und was für eins Rodney?!“, er klang extra genervt.
    „Ich bin im Wasserversorgungsraum.“, Rodney machte eine Pause. Dann hörte Sheppard ihn schwer seufzen und weitersprechen: „Die Systeme die die Wasserversorgung und das Aufbereiten des Salzwassers kontrollieren sind vor eine halben Stunde ausgefallen.“
    „Dann reparier‘ es.“
    „Was? Hast du nicht zugehört?“
    „Doch hab ich Rodney. Es wird doch nicht so schwer sein es wieder einzuschalten.“
    „Tzzeh. John, es ist ausgefallen weil es sich überhitzte. Ich hab keine Ahnung wie ich es reparieren soll. Es ist ja nicht so dass es ein stinknormaler Computer mit Lüfter, CPU und Grafikkarte ist, weil das wäre wirklich einfach – Kaputt raus, Neu rein. Es wird ne‘ ganze Weile dauern bis es wieder läuft. Bis dahin gibt es kein fließendes Wasser, und wenn doch dann nur kalt, versalzen und mit Bakterien verseucht.“, Rodney machte wieder eine Pause.
    Lautes Klappern drang durch den Knopf in Sheppard’s Ohr.
    „Genau dieses ‚es wird doch nicht so schwer sein‘, sagtest du schon als die Klimaanlagen ausfielen. Und was ist jetzt? Sie laufen immer noch nicht. Und je heißer es wird, umso langsamer wird meine Arbeit.“, John schmunzelte kurz, doch dann verschwand es wieder. Ihm wurde bewusst dass auch ein menschliches Gehirn nur bis zu einem gewissen Grad leistungsfähig war. Wassermangel und Hitze gehörten nicht zu den Dingen die das Denkvermögen förderten. Er musste aufpassen dass Rodney’s Gehirn nicht auch noch durchbrannte. Denn dann wären sie verloren. Naja nicht wirklich aber Rodney’s Kopf brauchten sie in vielerlei Hinsichten.

    Nachdem Sheppard das Gespräch beendet hatte, machten sich er und Teyla auf den Weg in die untersten Ebenen der Stadt. Hierher verschlug es wirklich nur Techniker und Biologen, die die Systeme überwachten und wenn Störungen vorlagen, sich darum kümmerten.
    Wieso ausgerechnet Rodney, und vor allem er, hier runter kommen mussten war ihm ein Rätsel und würde es sicher auch bleiben. Als er die Tür passierte war das erste was ihm entgegenkam, eine ungeheuer stickige Luft, die man getrost in Schreiben schneiden konnte. Rodney stand einige Meter weiter, einen seiner Tablet PC’s in der Hand und tippte darauf herum. Kabel waren an einer Schalttafel angeschlossen und als es zischte und funkte ließ der Kanadier frustriert die Arme hängen.
    „Scheint nicht zu funktionieren.“, sagte Sheppard der neben ihn trat. Rodney wirbelte herum und sah den Soldaten an.
    „Nein, nicht wirklich.“, gab er offen zu. Denn jedwedes Leugnen der Situation brachte ihn auch nicht weiter. „Das Beste wird sein wir fahren das gesamte System herunter und starten es neu. Vielleicht haben wir Glück und zumindest die Klimaanlagen nehmen dabei ihre Arbeit wieder auf.“
    „Ok.“, Sheppard zuckte mit den Schultern. Wirklich viel von dem was der Wissenschaftler so oft von sich gab verstand er nicht. Aber einen Versuch war es wert. Denn mehr passieren konnte ja nun wirklich nicht.
    Rodney nickte. Danach bückte er sich und zog die ganzen Kabel raus die er in die Tafel eingesteckt hatte, schloss die Klappe wieder und richtete sich auf. Als er gerade im Begriff war sich von seinen Freunden wegzudrehen und den Raum wieder zu verlassen, wurde es für einen Moment schwarz vor seinen Augen, seine Ohren rauschten und er stolperte zur Seite. Sheppard hatte ihn gerade noch so am Arm erwischt, ehe der Kanadier den Boden geküsst hätte. „Nichts passiert!“, kommentierte er sich selbst und strich sich mit einer Hand über die Stirn. „Nichts passiert?“, fragte Sheppard.
    „Naja vielleicht... ein bisschen Schwindelig.“
    Sheppard hob eine Augenbraue und machte eines seiner Typischen Gesichter wenn er mit etwas nicht zufrieden war. Dann sah er immer leicht verbissen aus, dachte Rodney.
    „Ok, ok... Mir geht’s nicht gut!“, Sheppard zog den Kanadier wieder auf die Beine. „Mir ist heiz, ich schwitze, ich habe Durst, ich hab einen mega Hunger, mein Kopf tut weh, mein Computer ist kaputt, ach ja und erwähnte ich schon das ich Hunger habe?“
    „Und wieso isst du dann nichts?“
    Rodney schnaufte, „Sieht das so aus als ob wir in der Kantine wären? Ausserdem sitze ich schon seit zwei Stunden hier unten in dieser Luft.“
    Als Sheppard nichts erwiederde, drehte sich Rodney weg und verließ den Raum, „Wenn mich jemand Sucht... Ich bin etwas essen!“.
    Sheppard murrte etwas, das Teyla ein Lächeln entlockte.

    ***

    Sheppard stellte am Abend des gleichen Tages fest, dass Rodney in Bezug auf die Wasserversorgung recht gehabt hatte. Das bisschen Wasser das aus der Brause seiner Dusche geschossen kam, war eiskalt, obwohl die gesamte Stadt aufgeheizt war, und dann kam nichts mehr. Kein einziger Tropfen mehr quetschte sich durch die kleinen Löcher. Frustriert und mit nassem Gesicht stieg er wieder aus der Dusche heraus und band sich eins der großen Handtücher um die Hüfte. Er hatte nicht damit gerechnet, dass sich jemand in seinem Quartier aufhielt, deswegen war er umso erschrockener als er vor dem Kanadier stand der ihn etwas abschätzend musterte.
    „Rodney?“, fragte John, um die aufkommende unangenehme Stille zu unterbrechen.
    „Ich ähm...“, Rodney fuchtelte mit einer Hand herum, „...wollte nur...wegen unserem Spiel.“
    „Wieso fragst du nicht über Funk oder so?“
    „Habe ich... aber da ging niemand ran.“, Rodney deutete auf den kleinen schwarzen Knopf der auf dem Sideboard lag.
    „Oh.“, entwich es dem Soldaten.
    „Jep...oh!“
    Rodney erwischte sich selbst wie er den anderen anstarrte und sah leicht beschämt nach unten auf seine Hände, deren Finger sich in einander verknotet hatten und feucht wurden. So unangenehm war ihm schon lange nichts mehr gewesen, dachte er, als er wieder seinen Blick hob. John hatte sich mittlerweile ein Shirt übergezogen und das Handtusch mit einer Shorts getauscht und trat wieder vor seinen Freund.
    „Na dann...“, er zuckte mit den Schultern und wartete darauf dass sich der Wissenschaftler in Bewegung setzte.
    Rodney deutet auf John’s Bekleidung und hob ungläubig eine Augenbraue.
    „So?“
    „Wieso denn nicht?! Rodney ich sterbe in langen Hosen noch.“
    „Vergiss es!“, der Kanadier schüttelte den Kopf und machte dabei mit seinen Händen noch mehr Druck hinter seinem Kommando.
    Er jedoch winkte ab und stiefelte an Rodney vorbei. Aus dem Gang heraus hörte er John rufen wo er denn nun bliebe. Rodney lächelte leicht als er sich umdrehte und das Quartier verließ.
    T'Pol: "Es freut sie vielleicht zu hören, dass dies der erste belegte Fall einer Schwangerschaft bei einem männlichen Menschen ist."
    Tucker: "Genauso wollte ich immer in die Geschichtsbücher eingehen."

  6. #6
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    ok.
    mit diesem kapitel wird die story erstmal abgebrochen, aus dem grund weil die anderen nachfolgenden noch nicht beta gelesen wurden. und ich weis auch nicht wann das passiert ^^; (sie ist mitlerweile schon fast fertig, kapitel 8 hab ich vor ein paar wochen angefnagen.)
    auf fanfiction.de allerdings sind die näcshten 3 schon online, ohne beta.

    in dem sinne viel spaß!

    Kapitel 4 - Sicherheitsprotokoll


    Anm.: rodney ist hier glaube ich einw enig zu übertrieben dargestellt. aber nach dem letzten kapitel in dem mich meine beta leserin darauf aufmerksam machte das rodney in manchen situationen nicht ganz so agierte wie er eigeltich sollte, dachte ich mach ichs eben anders. nun ist es zu viel des guten glaube ich lol


    --------------


    Von der unteren Ebene aus machte sich Rodney sofort auf den Weg in sein Labor. Dort startete er einige Programme an einem der Rechner und eilte dann gleich weiter in die Kantine, wo er das Büfett stürmte. Mehrere der eingeschweißten Sandwiches, Pudding und Kuchenstücke auf sein Tablett geladen, drehte er sich um und stiefelte wieder zu seinem Labor. Wenn die Programme fertig waren, würde er in den Kontrollraum gehen und von da die Systeme herunter fahren und sie neu starten. Und natürlich hoffen dass dann alles wieder so funktionierte wie es sollte. Aber irgendwo tief in sich wusste er, dass es nichts nützen würde und es sein könnte, dass nur noch mehr Probleme auf sie zukamen.
    Sheppard aber war scheinbar der Überzeugung dass es funktionierte. Normalerweise war er selbst immer derjenige gewesen, der von sich selbst so überzeugt war, dass er einfach alles reparieren konnte. Aber mit jedem weiteren Tag auf Atlantis und in der Pegasus-Galaxie verließ ihn immer mehr dieses selbst eingebildete Verhalten. Er merkte dass er alleine zwar schon zu einigem in der Lage war, sie aber gemeinsam um einiges stärker waren.
    So vergingen weitere Stunden in denen Rodney sich fürs erste satt aß, und sich dann an einem der Pulte im Kontrollraum niederließ. Während er an einem der Laptops herum tippte, setzte er Woolsey in Kenntnis darüber, dass er das gesamte System herunter fahren und dann neu starten würde. Der Expeditionsleiter stimmte zu, woraufhin Rodney einen Befehl eingab und die Stadt dunkel wurde. Keine drei Minuten später hatte Rodney wieder einige der Systeme online und die Lichter gingen wieder an, sowie einige der Bildschirme, die ebenfalls ausgegangen waren.
    Die Programme die für Klima- und Wasseranlagen verantwortlich waren meldeten zwar dass sie wieder da waren - Immerhin waren sie da, dachte Rodney als er sich zurücksinken ließ und den Bildschirm betrachtete - Aber es würde noch eine Weile dauern bis er alles ausgewertet hatte, was das Programm in seinem Labor währenddessen aufgezeichnet hatte.

    Höhere Priorität hatte das Versorgungssystem der Wasseraufbereitung auf der Problemliste und Rodney schickte einige Teams abwärts in den Keller. Er selbst blieb in seinem Stuhl sitzen und tippte immer noch wild auf der Tastatur herum, nachdem er sein Labor betreten und sich gesetzt hatte.
    Es war späte Nachmittagsstunde. Von der offenen Tür zum Gang hin sah er den matten Schein der Sonne, die durch die bunten Gläser der Fenster ein lustiges Farbenspektakel auf den Boden zauberte. Staub wirbelte auf, jedesmal wenn jemand an der Tür vorbei ging und er sah Schatten von Menschen die den sich kreuzenden Gang entlang huschten. Auf einem Powerriegel herum kauend, sah er gedankenverloren vor sich hin. Erst das signalisierende Piepsen seines Rechners machte ihn wieder aufmerksam auf das was wirklich wichtig war. Auch der letzte Testdurchlauf hatte kein Ergebnis gebracht. Mal wieder verfluchte er die Antiker.
    „..naja und dann kamst du und wolltest spielen weil du dachtest ich würde mich noch überarbeiten.“
    „Wirklich gesund schaust du ja nicht aus.“, konterte Sheppard, der am Bildschirm vorbei sah. Er hatte die Füße auf den Tisch gelegt und kippelte mit dem Drehstuhl nach hinten.
    „Ach wirklich?“, Rodney schnaufte, „Ich bin ja auch schon seit fünf Uhr heute morgen wach und arbeite.“
    „Wieso gehst du dann nicht schlafen, Rodney.“
    „Wie... wie kann ich an Schlaf denken wenn ich weiß dass hier nichts funktioniert?“, Rodney sah auf.
    „Zelenka wird das schon schaffen.“, bei dem Namen Zelenka gab Rodney ein belustigtes Grunzen von sich.
    „Komm schon, wir wissen doch alle dass ohne mich-„
    „-Atlantis verloren ist. Wissen wir, Rodney.“, Sheppard lächelte schief.
    „Genau. Und aus dem Grund kann ich nicht an Schlaf denken...“, er betonte das Wort ‚Schlaf‘ abfällig als ob es etwas Lästiges wäre, „..solange ich weiß, dass ich jeden Moment an einem Hitzschlag sterben könnte.“
    „Ich glaube nicht dass wir dich so schnell los werden.“, murmelte Sheppard, meinte es aber keineswegs gemein oder böswillig.
    „Was?“, Rodney horchte auf. Was hatte er da gehört? War das ein Zeichen dafür dass er lieber tot sein sollte als hier zu sitzen und mit Sheppard Spiele zu spielen?
    „Soll das heißen du wärst glücklicher wenn ich tot wäre?“, fragte er. Sheppard sah von seiner Tastatur auf.
    „Wie? Nein!“, er sah verwirrt aus.
    „Gut...“
    „Rodney.... das... nimm es nicht ernst. Ich hab das einfach so gesagt....“
    „Nein. Ist schon gut. Ich weiß Bescheid. Dann... dann ist es wohl besser ich gehe.“, er schob seine Tastatur auf dem Tisch nach hinten unter den Bildschirm, stützte sich mit den Händen auf dem Tisch ab und stemmte sich hoch.
    „Nun warte doch-„
    „Nein. Ich finde es ein bisschen merkwürdig. Als ich dieses...“, er deutete mit dem rechten Zeigefinger auf seinen Kopf, „...Ding im Kopf hatte, wollten alle dass ich überlebe und haben ihr Bestes getan und so weiter. Aber kaum bin ich wieder gesund und ganz der Alte, naja nicht wirklich ganz der Alte, denn ich habe ständig Hunger seitdem, meinen alle mir den Tod an den Hals zu wünschen, sich hinter meinem Rücken lustig machen zu müssen und den ganzen anderen Kram.“, er rieb sich die Stirn. Sheppard wollte etwas sagen, wurde aber von Rodney via einer abweisenden Handbewegung gestoppt.
    „Es war nicht lustig. Und obwohl ich manchmal dazu neige andere mit meinen Blicken zu ermorden oder schon Gedanken darüber habe, wie ich sie umbringe, bin ich nicht in der Lage jemandem das gleiche zu wünschen wie ich es in diesen Wochen durchgemacht habe. Babababa....!“, Sheppard hatte wieder einen Ansatz versucht etwas zu sagen, doch Rodney’s Augenbrauen hatten sich ärgerlich in der Mitte zusammen gezogen und er hatte aggressiv mit der Hand gewedelt. „Wenn du jetzt sagt, du verstehst das und kannst es nachvollziehen, glaube ich dir nicht.“
    Sheppard wagte es seinen Mund zu öffnen, er war fest davon ausgegangen dass Rodney ihn wieder unterbrechen würde und war deshalb sehr erstaunt dass der Andere nichts mehr zu sagen hatte, als er seinen Satz langsam begann.
    „Ich... weiß... dass ich nicht annähernd etwas Ähnliches durchgemacht habe wie du... aber... ich verstehe es tatsächlich. Ich meinte es ja auch gar nicht ernst. Man sagt es einfach so daher ohne darüber nachzudenken was der andere davon hält.“
    „Tja. Dann solltest du dir angewöhnen erst zu denken und dann zu sprechen.“, Rodney drehte sich mit dem Rücken zu John und verließ den Raum. Der Abend hatte sich in eine ganz andere Richtung entwickelt als John es eigentlich wollte. Sich selbst verfluchend speicherte er das Spiel von beiden ab und machte die Bildschirme aus. Jetzt hinter dem Wissenschaftler herzulaufen würde ihm nichts bringen. Dafür kannte er Rodney zu gut, um nicht zu wissen dass er einige Tage brauchen würde bis sein Zorn der Einsicht gewichen war und er von ganz allein wieder ankam. Rodney tat zwar immer so, aber alleine sein wollte er auch nicht. Und John wusste dass, nach dem Tod von Beckett, Rodney ihn als seinen neuen besten Freund auserkoren hatte. Er persönlich hatte auch nichts dagegen, denn jeder brauchte einen besten Freund oder Freundin.

    Auf Kellers Drängen hin wurde Beckett zurück nach Atlantis geholt, der sich seit der Sache mit dem Labor und den rauchenden Wraith Off-World hielt, um hier eine helfende Hand anzulegen, da Keller die vielen Opfer der Hitze alleine nicht mehr versorgen konnte. Als Beckett die Krankenstation betrat, staunte er nicht schlecht. Es war selten dass sie vollkommen besetzt war, eigentlich immer nur dann wenn es eine Seuche oder eine Explosion gegeben hatte.
    Obwohl Rodney besseres zu tun hatte - essen und die Systeme reparieren, eilte er an dem Arzt vorbei und warf einen kurzen Blick in die blaue Kiste auf seine Katze. Beckett wusste noch nichts von dem Tier. Er hatte auch nur durch Zufall erfahren dass Rodney kurz vor dem Tod gestanden hatte und rechnete es seinen Freunden hoch an, dass sie ihm nichts gesagt hatten, denn er wäre sofort gekommen. Danach war er nur kurz auf Atlantis gewesen um seine Sachen zu packen und die Stadt ganz zu verlassen um auf einem anderen Planeten als Arzt arbeiten zu können. Auf die Fragte hin wieso er ginge, meinte er, dass Atlantis bereits einen Arzt hätte und zwei nicht brauche. Jetzt aber dachte er darüber nach ob es eine gute Idee gewesen war. Aber allen war ja bewusst dass sie ihn nur rufen mussten dass er kommen sollte, weil sie selbst nicht mehr mit der Situation zurecht kamen. Rodney beschenkte ihn mit keinem Blick und eilte auch schon wieder hinaus auf den Gang. Der Arzt sah ihm nach und schüttelte dann den Kopf als er an die blaue Kiste heran trat.

    Beckett trat an die Kiste, die doch etwas ungewöhnlich war, weil sie auf einem Bett stand das durchaus mit einem Menschen hätte belegt werden können. Als er sich den Inhalt betrachtete stutze er kurz und sah zu Keller rüber, die über Torren hing und mit ihm herumalberte.
    „Was ist das?“, fragte er.
    „Kater John.“, antwortete sie und richtete sich auf.
    „Kater John?“, wiederholte der Arzt ungläubig und hob belustigt beide Augenbrauen. „Meine Liebe, machen Sie keine Scherze.“
    „Ich scherze nicht Dr. Beckett.“, sie trat zum Schotten herüber.
    „Er ist Rodney’s Katze.“
    Nun war Beckett völlig verwirrt. Seit wann hatte Rodney eine Katze und seit wann waren Haustiere auf Atlantis erlaubt? Dann hätte er doch seine Schildkröte mitnehmen können.
    Auf den Blick hin, den Beckett der Ärztin zuwarf, lächelte sie schwach.
    „Als Rodney den Parasiten im Kopf hatte, kam Colonel Sheppard zu mir und fragte mich über Therapietiere aus. Delfine und so. Und naja... ein paar Tage später stand er mit einer pinken Katzenkiste hier.“, sie zuckte schmunzelnd mit den Schultern.
    Beckett nickte verständnisvoll und ließ seine Augen wieder auf das Tier niedersinken.
    „Er hat sich eine Lungenentzündung zugezogen. Kurz bevor die Klimaanlage ausgefallen war.“, erklärte die junge Frau. „Ich hoffe dass er in ein paar Tagen wieder auf den Beinen sein wird.“
    Der Schotte straffte sich, atmete tief durch, und trat in den Raum hinein. „Dann wollen wir mal.“, er klatschte in die Hände und machte sich sofort an die Arbeit.

    Beckett hatte bereits eine Stunde gearbeitet, setzte sich um ein Glas Wasser zu trinken, als er sah wie sich Rodney durch die Tür schob und auf die Kiste zusteuerte. Sofort merkte er dass Rodney über irgendetwas sauer war, doch konnte er auch erkennen dass der Zorn aus seinem Gesicht verschwand als er das Tier heraus hob und auf seinen Schoß setzte. Er musste leicht schmunzeln. Beckett konnte sich nicht daran erinnern dass Rodney schon einmal solch liebevolle Blicke auf jemanden gerichtet hatte.
    Beckett stand auf und ging zu Rodney herüber, der auf seine Katze herab starrte und leise mit ihr sprach. Aber alles was Beckett verstand, auch als er schon neben ihm stand, war ein unwirsches Gemurmel. Ab und zu glaubte er ein paar Wörter verstanden zu haben, aber alles in allem war es zusammenhanglos.
    „Hey.“, begrüßte er Rodney. Doch dieser sah nicht auf, sondern grummelte nur ein leises „Hallo“ vor sich hin.
    „Schlecht gelaunt?“, Beckett musste irgendwie die Stimmung des Mannes heben. Dass sie nur noch schlechter wurde, wusste er eigentlich, aber einen Versuch war es wert.
    Rodney sah auf. Beckett hatte hier schon sein persönliches Ziel erreicht.
    „Weißt du was?“, fragte Rodney.
    Beckett machte ein fragendes Gesicht.
    „Lass mich in Ruhe.“, darauf bekam er ein leises Lachen als Antwort.
    „Wenn du nicht willst dass ich mit dir rede musst du schon die Krankenstation verlassen.“, konterte der Schotte in seinem europäischen Akzent.
    „Ach ich hab keine Lust mich schon wieder zu streiten. Dafür bin ich viel zu müde...“, jammerte Rodney und lehnte sich im Stuhl zurück.
    Beckett hob beide Augenbrauen, wie er es immer tat wenn er sich einer Situation widmete oder jemanden tadelte besser auf ihn zu hören.
    „Was ist denn passiert?“, Rodney fiel auf dass Beckett’s Klon die Wörter am Ende einer Frage genauso überbetonte wie das Original. Während er antwortete, betrachtete er die blaue Kiste vor sich.
    „Nichts weiter eigentlich, außer dass ich wohl lieber tot sein sollte als dass ich lebe.“
    „Hu?! Wer sagt denn so was...“
    „Sheppard.“, war die knappe Antwort.
    Beckett musterte den Kanadier.
    „Das hat er mit Sicherheit nicht so gemeint.“
    „Nein... bestimmt nicht, aber gedacht hat er es.“, in Rodney’s Stimme klang Schmerz wieder. Normalerweise würde er nun sagen er sollte zu Doktor Terrell gehen, aber da er wusste dass Rodney es nicht machen würde verkniff er sich diesen Ratschlag und lehnte sich mit der Hüfte gegen das Krankenbett.
    Es war eine Aufforderung des Arztes ihm alles zu erzählen. Doch Rodney hatte gar keine Lust alles zu erzählen. Es war schlimm genug gewesen der Tatsache ins Gesicht zu sehen, dass einige genau das dachten was Sheppard gesagt hatte. Rodney war sich im Klaren darüber, dass Sheppard es nie ernst meinen konnte, schließlich war er derjenige gewesen, der ihm zu dem Zeitpunkt zur Seite gestanden und seine Freizeit für ihn geopfert hatte. Es machte ihn nur sauer, dass Sheppard so etwas sagte, wo er genau wusste dass Rodney über den Tod nicht mehr scherzen konnte, nach all dem was sie in den letzten Jahren durchgemacht hatten.

    Am nächsten Morgen, Rodney hatte es doch noch geschafft ein Auge zu zubekommen, fühlte er sich total verkatert. Er hatte Kopfschmerzen und seine Gelenke schmerzten bei jeder Bewegung. Vor allem sein Knie, das er sich bei seinem Sturz auf dem Dschungel Planeten gezerrt hatte. Nur schwach erinnerte er sich noch daran, wie er gestern Abend aus der Krankenstation gehen wollte, im nächsten Moment aber schon sah wie der Boden ihm näher kam. Vermutlich war er gestürzt. Anders konnte er es sich nicht erklären. Im Grunde war es auch egal. Jetzt war er wach und er hatte noch etwas zu tun; die Klimaanlage reparieren.
    Als er sein Labor betreten und sich gesetzt hatte, verzog er schmerzhaft sein Gesicht. ‚Vielleicht legst du dich doch besser wieder hin‘, dachte er. Doch keine Zeit. Kaum dass er den Bildschirm angemacht hatte, blinkten zahlreiche rote Kästen, Balken und Kreise auf, die ihm mitteilten dass dies und jenes außer Betrieb war. Gerade wollte er anfangen die Probleme zu umgehen, als jemand durch die Tür kam. Zelenka konnte es nicht sein, dachte Rodney, der saß hinter ihm. Woolsey vielleicht. Und er hoffte es dass es Woolsey war, denn die Person die nun neben ihm stand wollte er heute Morgen als allerletzte sehen und hören.
    „Guten Morgen!“, rief Sheppard fröhlich. Rodney brummte etwas.
    „Und? Gut geschlafen?“, fragte er.
    „Ich hab zu tun.“, Rodney sah von seinem Bildschirm nicht auf, stattdessen nahm er eine Position ein die dem Anderen zu verstehen gab dass er nichts mit ihm zu tun haben wollte.
    „Rodney...hör zu.“
    „Ich hab gesagt ich habe keine Zeit! Was daran hast du mit deinem kleinen Gehirn nicht verstanden?“, trotz der Beleidigung musste John grinsen.
    „Ich wollte nur sagen dass es mir leid tut, was da gestern passiert ist.“
    „Jaja...“, er zuckte mit den Schultern.
    Wenn Sheppard es richtig deutete dann war Rodney eigentlich gar nicht mehr sauer auf ihn, er tat lediglich nur so.
    Plötzlich hielt Rodney inne. John musterte ihn aufmerksam. Rodney hatte seine volle Aufmerksamkeit auf den Bildschirm gerichtet.
    „HA!“, rief er so plötzlich, dass John leicht zusammen zuckte und sich verwirrt im Raum umsah.
    „Was?“, fragte er.
    „Ich habe gerade sämtliche defekte Systeme repariert und sie sind dabei ihre Arbeit wieder aufzunehmen.“, triumphierend drehte er sich zu Sheppard um und grinste über beide Ohren. Wieder einmal hatte er Atlantis vor dem vermeintlichen Untergang gerettet, ging es John durch den Kopf. Er dankte dem Kanadier dafür, lange hätte er diese Hitze nicht mehr ausgehalten.
    „Und was war kaputt?“, fragte der Soldat.
    „Nichts!“, erwiderte der Wissenschaftler.
    „Nicht?“
    „Nichts.“
    „Wow!“
    „Ja, wow.“
    Rodney zog das Kabel zu seinem Tablett PC, er hatte sich einen neuen besorgt, und stand auf. Eilig verließ er den Raum, machte dabei mit seiner freien Hand eine Bewegung die John dazu auffordern sollte ihm zu folgen.
    Rodney und er betraten das Büro von Mr. Woolsey und sofort begann Rodney seinen Monolog und erklärte und erklärte und erklärte...
    „... und das verblüffende ist: die Systeme waren gar nicht defekt. Irgend so ein Volltrottel hat einfach ein Sicherheitsprotokoll deaktiviert, das eigentlich dafür gedacht war, dass es Fehlfunktionen erkennt und repariert. Ich weiß nicht wer das gewesen ist, aber wenn ich es heraus bekomme wird er dafür ordentlich zurechtgewiesen. Und ich schlage vor dass derjenige versetzt wird, denn so jemanden können wir hier nun wirklich nicht gebrauchen. Ich meine, was wäre gewesen wenn derjenige eins der Verteidigungssysteme deaktiviert hätte? Das wäre gar nicht auszumalen was dann alles passieren könnte. Wenn-“
    „Rodney!“, John ermahnte ihn dass er endlich aufhören sollte, alle anderen dafür verantwortlich zu machen, dass es so weit gekommen war.
    „Vielen Dank Doktor McKay.“, sage Woolsey und nickte ihm lächelnd zu. „Wie lange wird es dauern bis die Innentemperatur wieder einen normalen Wert erreicht hat?“
    „Ein, zwei Stunden vielleicht.“, antwortet Rodney. Woolsey nickte noch einmal und entließ die beiden wieder.

    „Und jetzt fühlst du dich sicher total gut, oder?“, fragte John während er neben dem Kanadier herlief.
    „Wusstest du dass nur Frauen am Ende einer Frage das Wort ‚Oder‘ benutzen, so dass die Männer gar keine andere Wahl haben als zuzustimmen?“, fragte der Andere ohne auf die Frage geantwortet zu haben.
    „Willst du behaupten ich sei eine Frau?“
    „Nein.“
    „Und? Wieso sagst du es dann?“
    „Ich fand es erwähnenswert.“, Rodney blieb kurz stehen und dachte darüber nach. Ging dann aber weiter und holte wieder auf.
    „Wir haben noch `n Spiel offen von gestern.“
    „Geht nicht. Ich geh zu meiner Katze.“
    Rodney bog ab und verschwand im Gang. John blieb zurück und starrte dem Anderen noch eine Weile nach, ehe er seinen Weg fortsetzte.
    „Nur von Frauen....tzz...wer von uns beiden wohl eher die Frau ist.“, murmelte er vor sich hin und betrat den Trainingsraum.
    T'Pol: "Es freut sie vielleicht zu hören, dass dies der erste belegte Fall einer Schwangerschaft bei einem männlichen Menschen ist."
    Tucker: "Genauso wollte ich immer in die Geschichtsbücher eingehen."

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