Titel: Broken
Autor: Avarra
Altersbeschränkung: FSK-16 (ich habe die Altersgrenze etwas hoch angesetzt, es wird zwar nicht explizit, aber nicht unbedingt für empfindliche Gemüter geeignet)
Zeitliche Einordnung: irgendwann gegen Ende der 3. Staffel SG-Atlantis
Spoiler: SGA Staffeln 1-3
Charaktere: Sheppard, McKay, Teyla, Ronon, Beckett, diverse Andere, OCs
Kategorie: Drama, ein kleines bischen McShep angedeutet (Ich kann nicht anders)
Klappentext: Ein ganz normaler Tag in Atlantis. Eine ganz normale Mission zu einem ganz normalen Planeten. Eine Mission, die unerwartet nach hinten losgeht und was dann passiert, überschreitet die Vorstellungen der Team-Mitglieder. Sie werden an ihre Grenzen gebracht… Und darüber hinaus.
Warnung: Es wird düster und hart, Zartbeseitete sollten sich überlegen, ob sie das lesen möchten.
Disclaimer: Die Figuren und das Universum von „Stargate“ gehören MGM, respektive den © und ™ Inhabern und bleiben deren geistiges Eigentum. Alles, was aus dieser Welt nicht bekannt ist, ist meinem Geist entsprungen.
[(c) des nicht zu MGM gehörenden Materials liegt bei mir, jede Verbreitung im Ganzen oder in Auszügen in sämtlichen Medien darf nur mit meiner schriftlichen Genehmigung erfolgen.]
Kommentare: sind erwünscht und gerne gesehen
Broken
„WISSEN SIE EIGENTLICH, WAS SIE HIER ANGERICHTET HABEN?!“ Rodney McKay Stimme schallte durch den gesamten Laborbereich.
„Sie inkompetenter Versager von einem Möchtegern-Wissenschaftler!“
Der so gescholtene Astrophysiker zuckte bei jedem Wort zusammen. Das Donnerwetter seines Vorgesetzten hatte begonnen, kurz nachdem vor einigen Minuten das Licht leicht geflackert hatte und gleich darauf hatte sich McKay in einen gestaltgewordenen Wutausbruch verwandelt.
James Thorne, der unglückliche Wissenschaftler, der unter der Schimpftirade McKays immer kleiner wurde, hatte an einem Experiment gearbeitet, das zu einer kurzen Spannungsschwankung in der Stromversorgung geführt hatte. Im Prinzip nichts Ungewöhnliches, aber da McKay selber an einem Experiment zur Effizienzsteigerung der Energieverwertung verschiedener Systeme arbeitete, hatte dieses unerwartete Ereignis alle seine bisherigen Ergebnisse zunichte gemacht. Entsprechend dimensioniert war sein Ausbruch.
„Warum bin ich eigentlich dazu verdammt, immer nur mit Idioten und Versagern arbeiten zu müssen“, wütete McKay weiter, dessen Kopf mittlerweile die Farbe einer reifen Aubergine angenommen hatte.
„Weil es, wenn Sie mit lauter Rodneys zusammen arbeiten würden, in den ersten 4,6 Minuten zu einem Mord kommen würde“, nuschelte Radek Zelenka, der dieser Steilvorlage wieder einmal nicht widerstehen konnte.
„WAS HABEN SIE DA EBEN GESAGT?“, fauchte McKay in Zelenkas Richtung.
„Nichts, nichts“, murmelte der Angesprochene und versuchte, sich davon zu machen.
„Ich habe das genau gehört“, giftete McKay.
„Ich gehe dann mal Messgeräte kalibrieren.“ Mit diesen Worten machte sich Zelenka aus dem Staub, sein lockeres Mundwerk verfluchend. Als würde McKay nicht schon so genügend Gelegenheiten nutzen, ihn anzufahren. Nein, er musste das auch noch selber provozieren.
„Rodney!“, erklang eine Stimme ruhig und mit leicht amüsiertem Unterton von der Tür des Labors. Colonel Sheppard lehnte in betont lockerer Haltung im Türrahmen und beobachtete das Schauspiel, das sich ihm darbot.
„WAS?!?“, zischte McKay ihn an.
„Esperia. Außenmission. Du erinnerst dich?“
McKay zögerte, dann sah er auf seine Uhr. „Oh. Ja… ich bin hier aufgehalten worden, weil dieser Haufen inkompetenter, unausgebildeter, desorientierter Schwachköpfe…“
„Rodney.“ Sheppard sah demonstrativ auf seine Uhr.
„Ja, ja, ja. Ich komme ja schon.“
Während sie durch die Gänge der Stadt gingen und McKays Gesichtsfarbe langsam wieder in den Normbereich wechselte, versuchte er dem Colonel klarzumachen, was ihn so aufgeregt hatte. „Dieser Thorne! Behauptet ein Wissenschaftler, ein Physiker zu sein… und was macht er? Nichts… weniger, als nichts. Und dabei macht er noch die Arbeit anderer, besserer, wichtigerer Leute zunichte.“ Er schnaubte.
„Deine Arbeit.“
„Natürlich. Wessen sonst?“
Sheppards Antwort war ein Schmunzeln.
„Dieser Kerl wird eines Tages dafür verantwortlich sein, dass ich einen Herzinfarkt erleide. Oder er bringt mich mit einem seiner Experimente um. Oder..."
„Weißt du, ich bin der militärische Leiter von Atlantis, ich könnte ihn für dich töten lassen.“
McKay starrte seinen Freund überrascht an, übersah in seiner emotionalen Erregung völlig die Zeichen von Ironie, die sowohl im Tonfall, als auch im Gesicht Sheppards zu sehen waren.
„Du könntest WAS?!?“
Ruhig, als spräche er über eine völlig belanglose Sache, erwiderte Sheppard: „Ich habe da ein paar Marines mit Spezialtraining. Die erledigen das schnell und sauber. Ohne Spuren zu hinterlassen… du weißt schon.“
McKay sah ihn noch einem Moment entsetzt an, dann grinste er schief.
„Ja ja, schon gut. Mach dich nur lustig über mich“, murrte er, klang aber schon deutlich versöhnlicher.
Sie erreichten den Torraum, wo Teyla gerade Ronon erklärte: „Esperia ist eine friedliche Welt, deren Gesellschaft hauptsächlich in der Landwirtschaft tätig ist. Allerdings zeigt sich in der Hauptstadt eine beginnende Industrialisierung, was uns die Möglichkeit bietet, ihnen Handelsbeziehungen anzubieten, die für beide Seiten von Vorteil sind. Wir brauchen Lebensmittel und die Esperianer können sicherlich Unterstützung für den Aufbau ihrer Industrie gebrauchen.“
Ronon nickte, erwiderte aber nichts.
Als die beiden McKay und Sheppard entdeckten, lächelte Teyla ihnen warm und herzlich zu, während Ronon sich mit einem knappen Nicken begnügte.
„Können wir?“, fragte die Athosianerin und als sie ihre Zustimmung gegeben hatten, etablierte sich das Wurmloch und das Team trat hindurch zu einer neuen Mission.
Esperia war eine liebliche Welt mit mildem Klima, satten Farben und dem Geruch von frisch gemähtem Heu in der Luft.
Sie sahen sich am Stargate um und entdeckten einen kurzen Weg, der zu einer ausgebauten Straße führte.
Die Straße wurde gesäumt von Feldern und Wiesen auf denen eigenartig aussehende Tiere weideten. Ein wenig erinnerten sie an überdimensionale Biber, was McKay dazu brachte, abfällig zu schnauben.
„Erwarten wir hier Zugang zu Technologie, oder erschöpft sich diese Mission in einem Kurs über außerirdische Nutztierhaltung?“
„Wir wollen Handelsbeziehungen aufbauen, um die Lebensmittelversorgung von Atlantis auf lange Sicht zu sichern“, erklärte Teyla in geduldigem Tonfall.
„Na, hoffentlich lassen sich aus diesen Viechern anständige Burger machen“, murrte der Kanadier, nicht Willens, die angenehmen Aspekte der Mission zu genießen.
Und angenehm schien dieser Aufenthalt wirklich zu werden, das Wetter war schön und sie wurden von einer Delegation aus der Stadt freundlich und ehrerbietig empfangen.
Nachdem man sie in den nächsten Ort geleitet hatte, in dem die Verhandlungen stattfinden sollten, führte man sie erst einmal herum. Ihnen wurde erklärt, dass die Hauptstadt Quenta einige Meilen entfernt liege und man ihnen den Weg dorthin ersparen wolle.
Später, wenn die ersten Beziehungen geknüpft wären, würde man sie auch in der Metropole der Welt herumführen und ihnen die Errungenschaften der Wissenschaft und Technik zeigen, so wurde ihnen gesagt.
Die Delegation der Regierung, der Protektor und einige seiner Minister waren extra in den nahe gelegenen Ort gekommen, um mit den Besuchern zu verhandeln.
Alles schien auf eine Routinemission hinzuweisen, nur dass dem Team auffiel, wie eine erstaunlich große Anzahl von Menschen im Ort blass und kränklich wirkte. Sie versuchten, sich von den Gästen fernzuhalten, doch ihr bellendes Husten war trotzdem in allen Straßen zu hören.
Nachdem sie im besten Gasthof des Ortes zu Tisch gebeten worden waren, erkundigte sich Teyla mitfühlend nach den Kranken.
Es herrsche eine Art Epidemie unter dem Menschen, wurde ihnen erklärt, aber sie sollten sich keine Sorgen machen, es beträfe nur eine ganz bestimmte Volksgruppe und sei auf andere Menschen nicht übertragbar.
Um zu beweisen, dass den Atlantern keine Gefahr drohte, wies der Protektor darauf hin, dass er selbst und seine Delegation sich hier ohne Scheu aufhalten würden. Sorgen seien völlig unbegründet, man habe hier alles im Griff und die Krankheit sei keineswegs lebensbedrohlich, nur sehr lästig für die Betroffenen.
Sheppard bot an, medizinische Hilfe aus Atlantis zu holen, um zu sehen, ob ihre Ärzte vielleicht eine Besserung für die Erkrankten herbeiführen könnten. Nach einem kurzen Zögern nahm der Protektor das Angebot dankend an und sie verschoben die Verhandlungen auf den nächsten Tag, wenn das Team mit Dr. Beckett zurückkehren wollte.
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