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Thema: Das Ende

  1. #1

    Standard Das Ende

    Autor: Tessalovesspace
    Titel: Das Ende
    Serie: Stargate Atlantis
    Charaktere: John Sheppard, Teyla Emmagan, Rodney McKay, Ronon Dex, Sam Carter und Jennifer Keller...
    Genre: Drama
    Pairing: slight John/Teyla

    Disclaimer: "Stargate Atlantis" gehört nicht mir und ich verdiene mit meinen Stories kein Geld.

    Anmerkung: Diese Story ist mir im letzten Jahr während einer schweren persönlichen Phase in den Sinn gekommen und deshalb widme ich sie der Person, an die ich mich immer erinnern muss, wenn ich diese Story lese... In Verbindung dazu könnt ihr euch ein Lied anhören:

    http://www.youtube.com/watch?v=JdZM5xbD7tM

    DAS ENDE

    Wie ein gehetzter Fuchs jagte er durch die Dunkelheit, konnte die Hand vor Augen nicht sehen. Erbarmungslos drosch der Regen auf ihn hernieder. Jeder einzelne Regentropfen, der auf seiner Haut zerplatzte, bereitete ihm mehr animalische Schmerzen und ließ ihn aufstöhnen.
    „ Warum hast du das getan?“ Eine weibliche Stimme drang an sein Ohr. Eine sehr traurige, aber dennoch zornerfüllte, enttäuschte Stimme. Er hob seinen Kopf, hielt schützend seine Hand vor Augen. Nur wenige Meter von ihm entfernt sah er eine Gestalt aus der Dunkelheit hervor kommen.
    „ Warum hast du das getan?“, hörte er sie wieder fragen. Die Stimme kam näher und klang nun noch bedrohlicher.
    „ Warum? Warum?“
    „ Ich weiß es nicht!“, brüllte er in die Leere hinaus, presste beide Handflächen auf seine Ohren, um diese durchdringende, jammernde Stimme nicht hören zu müssen. Sein Kopf dröhnte und drohte zu zerbersten.
    „ Warum hast du das getan?“
    „ Bitte“, begann er zu jammern, „ lass das!“

    Die Gestalt kam näher. Es war eine Frau. Sie trug ein langes, fließendes Gewand, hatte schulterlange dunkelbraune Haare. Ihre blauen Augen funkelten ihn enttäuscht und wütend zugleich an. Sie kam näher. Mit jedem Schritt den sie sich ihm näherte wurde der Schmerz in seinem Kopf schlimmer.
    „ Stopp! Bitte lass das! Bleib stehen! Nein!“, rief er gequält und merkte wie seine Stimme versagte.
    Sie kam immer näher, bis sie schließlich vor ihm stand. Er konnte ihren kalten Atem spüren, die Kälte die sie ausstieß, die Härte mit der ihre Augen ihn fixierten.
    Ein eiskalter Schauer lief ihm über den Rücken.
    „ Warum?“, fragte sie wieder mit ihrer Mark durchdringenden Stimme.
    „ Ich weiß es nicht“, erwiderte er leise, sehr leise.
    Sie sah ihn an. Mit ihren eiskalten, glanzlosen, stahlblauen Augen. Sie hob ihre Hand. Umschloss die seine mit der ihren.
    Er schloss die Augen. Sah ein Bild vor sich.

    „ Elizabeth“, hauchte er, sah seine verstorbene Freundin vor sich. Wie sie vor dem riesigen Fenster im Kontrollraum stand, auf den Ozean hinausblickte. Wie der Replikatorenstrahl sie traf und gewaltsam zurückschleuderte. Wie die Glassplitter sich in ihre Haut bohrten. Wie sie vor Schmerzen stöhnte. Die Flammen die um sie herum loderten. Wie sie ihren letzten Atemzug machte, bevor man sie…

    „ Nein.“ Er wehrte sich, wollte sich ihrem Griff entziehen. Doch sie ließ ihn nicht los. Quälte ihn weiter mit Erinnerungen. Erinnerungen an Samantha Carters Tod. Wie sie für Atlantis ihr Leben geopfert hatte. An Ronons Tod, der im Kampf gestorben war. An Rodneys Tod, der bei einem Reaktorunfall gestorben war. An Teylas Tod, die in seinen Armen gestorben war und deren letzte Worte „ Ich liebe dich“ waren.

    Nein, daran wollte er nicht erinnert werden. Nein, er wollte es nicht!
    „ NEIN“, schrie er, stolperte zurück. Sie sah in böse an. Ihre Augen funkelten.
    „ Wegen dir sind sie alle tot! Du bist Schuld! Warum hast du sie nicht beschützt? Es ist alles deine Schuld, John Sheppard!“
    „ Nein, nein!“ Er hielt sich den Kopf, taumelte und fiel zu Boden. Seine Muskeln zuckten, sein Herz und sein Puls rasten. Er kollabierte.
    „ Du bist ein schlechter Freund, John Sheppard! Es ist alles deine Schuld! Wegen dir sind sie tot!“
    Ein leises, aber dennoch hämisches Lachen war das Letzte was er hörte, ehe der Schmerz ihn endgültig überwältigte und ihn schmerzerfüllt aufschreien ließ.
    Er war ein mieser Freund. Er hatte alle im Stich gelassen. Er war schuld daran, dass Ronon tot war, dass Rodney tot war, dass Sam tot war, dass Teyla tot war. Er hatte sie alle umgebracht!


    Mit einem erstickten Schrei fuhr er hoch. Er konnte nicht atmen, schnappte panisch nach Luft. Sein ganzer Körper war mit Schweiß bedeckt und er zitterte.
    „ Colonel Sheppard? Können Sie mich hören?“
    Eine bekannte Stimme ließ ihn zusammenzucken, was sofort mit einem Schmerz irgendwo in der Mitte seines Körpers bestraft wurde.
    „ Colonel?“, fragte die Stimme noch einmal. Es war Dr. Keller.

    Flatternd öffneten sich Johns Augen. Alles war verschwommen, er konnte die junge Ärztin nur schemenhaft erkennen.
    „ John? Hörst du mich?“ – Teyla.
    Die melodische Stimme der Athosianerin brachte ihn dazu, sich auf zurichten, doch er schaffte es nicht, sackte zurück.
    „ Colonel!“ Wieder war es Keller die da so entsetzt klang.
    Die Schmerzen in seinen Unterleib wurden stärker und es fiel ihm schwer nicht zu schreien.
    „ Sie… angeschossen. Schwer…verletzt.“ Nur noch stückchenweise bekam John mit was die beiden Frauen sagten.
    „ Du musst stark bleiben. Du darfst nicht gehen! Ich brauche dich“, war das Letzte bevor der Schmerz mit einem Mal weg war und er sich so unglaublich leicht fühlte. Er schloss die Augen.

    Der Schmerz war weg. John fühlte sich frei. Nicht weit von ihm entfernt eine große hell strahlende Tür. Das Licht!
    Langsam näherte er sich dem Licht. Es war wunderschön. Es schien ihn irgendwie zu hypnotisieren. Er ging hinein!

    „ Was hast du getan? Du hast deine Freunde im Stich gelassen! Du bist einfach so gegangen, ohne dich zu verabschieden! Wie konntest du nur?“

    Dr. Keller schluckte, begann zu zittern. „ Es...es tut mir Leid“, stotterte sie, „ wir haben ihn verloren!“ Bedrückt sengte sie ihren Kopf.
    Ronon schluckte ebenfalls, Rodney schlug sich entsetzt die Hand vor den Mund, Col. Carter regte sich nicht und Teyla brach schluchzend über Johns reglosen Körper zusammen.

    Sie hatten ihn verloren. John Sheppard hatte sie verlassen und würde nicht wieder zurückkehren.

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