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Thema: [SGA] Monsterjagd

  1. #21
    Brigadier General Avatar von stargatefan74
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    Also wenn ich Eure FF´s hier lese, habe ich meistens was zu essen oder knabbern dabei. Morgens halt mein Frühstück und weil es ja so unmenschlich heiß ist, war es dann jetzt ein leckeres Eis.
    Es hielt sich aber schon in Grenzen oder ich bin jetzt dran gewöhnt, jedenfalls hat es meinem Genuss keinen Abbruch getan.

    Da wurde Sheppard also doch über den Haufen geschossen, aber GsD hat er überlebt. Er steckt wohl in einem totalen Schock, was man auch verstehen kann.
    Ich hoffe, sie kommen jetzt alle gut nach Atlantis und Sheppard wird sich dort dann hoffentlich schnell erholen.

    Hat mir wieder gut gefallen und ich bin gespannt, wie es weitergeht.

  2. #22
    Leitung: Forum Avatar von Redlum49
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    Kurzzeitig hatte ich jetzt zwischendrin doch mal die Befürchtung, dass du Sheppard sterben lässt
    Aber ist ja noch mal gut gegangen.

    Ich hatte jetzt auch kein so großes Problem mit dem nebenbei essen (bei mir war’s Melone ), aber ich muss zugeben, dass ich’s mir diesesmal nicht ganz so bildlich vorgestellt hab, wie ich’s sonst immer tu *gg*

    Dann bin ich doch auch mal gespannt wie’s weitergeht.

  3. #23
    Wake me up in San Francisco Avatar von John Shepp.
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    Oh Je mine! Das Monster hat Sheppard gegessen!! o0 Das stelle ich mir irgendwie wähau.
    Ich glaube das ist eine Erfahrung die ich so gut wie möglich versuchen werde aus dem Weg zu gehen ( solange ich auf der Erde bleibe stehen meine Chancen nicht schlecht *gg*)

    Armer Sheppard aufgegessen werden ist bestimmt nicht so schön... aber wenigstens Lebt er noch. Nur ob er das Momentan gut findet bezweifel ich ein bissle...

    Ich bin gespannt wie das ganze weiter geht!
    Verliere nie die Hoffnung
    denn am Ende der Dunkelheit wartet immer das Licht.

  4. #24
    Major Avatar von claudi70
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    Also, wenn du das letzte Kapitel schon als ekelig empfunden hast, dann rate ich dir dringendst vor diesem auch die Finger von Nahrung jedweder Art zu lassen.
    Ich hatte mir schon lecker Wassermelone hingestellt, habe diese dann etwas später gegessen.
    Oh man, was machst du nur, jetzt holen sie überall die toten Leute aus den Viechern, das ist wirklich nicht sehr lecker.
    Er schaffte es kaum zwei Schritte weit, bis er sich in eine der blutigen Pfützen auf dem vor Dreck triefenden Boden erneut übergab, auch wenn sein Magen nichts mehr hatte, was er dafür verwenden konnte.
    mir wäre es wahrscheinlich nicht anders ergangen.
    Vielleicht war es der Anblick, wie dieses glitschige “Ding” in einem Schwall aus dem Mund des Colonels kam
    Woah...*würg* kein Wunder das John nur noch starren kann, ich hoffe sie kriegen ihn wieder hin und er behält keine bleibenden Schäden.

    Was soll ich sagen, wieder absolut klasse geschrieben, du hättest auch bei der "Horror Challange" mitmachen können.
    Freue mich auf den nächsten Teil, lg

  5. #25
    Fürstin der Finsternis Avatar von Liljana
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    Oh Mann - das war wieder mal so richtig schön zum k***** (Rodneys Mahlzeit lässt grüßen) -äh, gruseln

    Er konnte nicht mal ansatzweise erahnen, wie es für diesen sein musste, lebendig in einem anderen Wesen gefangen zu sein. Etwa wie Jona und der Wal, doch kam ihm diese Analogie viel zu harmlos im Vergleich mit Sheppards Situation vor.
    Also mir ist nicht bekannt, dass der Wal irgendetwas IN Jonas Mund gesteckt hat.

    “Er lebt noch.”
    Na zu deinem Glück Du kannst ihn doch nicht sterben lassen.

    Du legst es darauf an mir dieses Bild in den Kopf zu meißeln, oder? Ganz ehrlich, wenn ich in der Kategorie Humor schreiben würde, müsste ich dich echt nach den Rechten der Ausarbeitung dieser Idee bitten. Aber da ich noch keinen Fuß in dieser Tür habe...
    *Räusper* - Brauchst du gar nicht - diese Szene hat sich in meinem Kopf schon festgesetzt:
    Guckst du da ins "Zwischenspiel"

  6. #26
    First Lieutenant Avatar von Jadzia
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    So, bevor es Heute das nächste Kapitel gibt, erst einmal ein paar Antworten auf eure Kommentare. Oh, und ein herzliches Dankeschön geht natürlich auch an die "Danke"-Drücker!

    @stargatefan74: Da bin ich aber froh, das dein Appetit nicht leiden musste. Aber wer würde bei diesem Wetter auch ein gutes, köstliches und geschmackvolles Eis verschmähen? (Oh, ich denke, ich muss mir Heute dringend ein Eis gönnen... Ist gerade Viertel nach Acht Morgens und trotzdem merke ich, wie es wieder richtig warm wird. )
    Was mit Sheppard ist, wird sich Heute zeigen. Aber das es eine schnelle Erholung für John geben wird ist fraglich, liegen doch, mit diesem Heute, noch zwei Kapitel und ein Epilog vor uns. Mächtig Zeit, um einiges schief gehen zu lassen...

    @Redlum49: Ich lasse doch Sheppard nicht sterben! Ich setzte ihm vielleicht hier und da etwas zu, aber das würde ich niemals... Obwohl, in einer anderen, schon länger von mir angefangenen Story, könnte man es technisch schon so nennen. Aber das ist ein ganz anderes, noch nicht abgeschlossenes und in ferner Zukunft liegendes Thema, das hier jetzt auch gar nicht hin gehört.
    Ah, ein Melonenesser bist du also! Auch sehr erfrischend bei der Wetterlage. Eine Frage am Rande, isst du die Melone mit Salz? Mir hat neulich jemand erzählt, das würde von innen kühlen und noch mehr erfrischen.
    Du hast dir die letzten Ereignisse also nicht zu bildlich vorgestellt? Ja, lesen hat doch was, man kann sich selbst und währenddessen zensieren, wenn man es will. Also ich finde ja, das hat was!

    @John Shepp.: Ja, der Gedanke als Snack für Zwischendurch zu enden ist doch recht unschön. Wenigstens wurde Sheppard nicht angeknabbert, sondern ganz verschluckt... Uh, das habe ich mir jetzt wohl zu bildlich vorgestellt...
    Ich glaube das ist eine Erfahrung die ich so gut wie möglich versuchen werde aus dem Weg zu gehen ( solange ich auf der Erde bleibe stehen meine Chancen nicht schlecht *gg*)
    Also, unterschätze unseren Planeten nicht, wenn du auf einer Kreuzfahrt unpassend über Bord gehen solltest, könntest du als Walfutter enden.
    Ich denke auch, das John seinen momentanen Zustand nicht als sehr rosig empfindet, das er ihn ... Aber lies selbst!

    @claudi70: Noch so ein Melonenesser! Dann frage ich dich doch auch gleich mal, ob du diese mit Salz konsumierst?
    Hey, ich hatte dich gewarnt, das es etwas ungemütlich werden würde.
    Woah...*würg* kein Wunder das John nur noch starren kann, ich hoffe sie kriegen ihn wieder hin und er behält keine bleibenden Schäden.
    Ja, dieses Starren. Dieser Moment war übrigens derjenige, worum sich die ganze Story gebildet hat. Diese Szene war der Anfang des ganzen.
    Was soll ich sagen, wieder absolut klasse geschrieben, du hättest auch bei der "Horror Challange" mitmachen können.
    Wow, danke! Tatsächlich glaube ich, das ich das Wort "Horrorchallange" zu oft hier gelesen habe und vielleicht deshalb das Ganze etwas nach dorthin ausgerichtet habe, allerdings ganz unabhängig.

    @Liljana: Ja, der arme Rodney und sein mitgenommener Magen. Einen musste es ja treffen.
    Und nein, John ist natürlich nicht drauf gegangen. Sonst hätte auch eine ganz andere Warnung vorne an gestanden. Und wo wäre dann der Spaß ihn wieder aus solchen Situationen zurück zu seinem alten, überaus charmevollen Selbst zurück zu bringen?
    Und nochmal ein dickes Danke für dein "Zwischenspiel", es hat mir echt gut gefallen, aber lies mein Kommentar dazu!


    So, und nun ohne weitere Umschweife:
    __________________________________________________ ______________________

    Kapitel 5

    Mit all seiner Kraft gelang es John wieder zu sich zu kommen. Wenn man den Zustand, in den er sich erneut zu bringen geschafft hatte, denn so nennen konnte.

    Es war wie das Aufwachen in einer schmutzigen, modrigen Zelle, vollkommen nackt, schutzlos und angekettet, anstatt bei dem stinkenden Kerl mit den scharfen Instrumenten in der Hand, mit dem dieser nur zu gerne spielte.

    Es war ein Ort ohne Raum, ein Platz ohne Dunkelheit und Licht, und doch mit Schatten aus dem tiefsten schwarz, die sich unter seine Haut gruben, tief und tiefer in ihn hinein. Und Sheppard konnte nur dastehen und hilflos mit ansehen, wie es geschah.

    Wenigstens schaffte er es diesmal, nicht erneut der Panik zu verfallen. Eine, die sich nur an dem kleinen Ort ausbreiten konnte, in der er sich, seitdem ihn der Schatten der Finsternis niedergerungen hatte, wiederfand.

    Doch dieses Mal war etwas anders. Wenn er es geschafft hatte, zu diesem Ort vorzudringen, dann war da nichts außer Dunkelheit und Schmerz. Aber nun glaubte er tatsächliches Licht wahrzunehmen. Berührungen und - aber nein, nichts konnte hier eindringen. Zu sehr hatte er die Grenzen ausgetestet. Zu deutlich wusste er, dass es kein Entrinnen gab.

    Das Licht wurde stärker und mit einem Mal hatte John das Gefühl, als würde es ihn komplett durchdringen. Ein Schock, der ihn den Halt verlieren und zurück an den dunklen Ort fallen ließ, in dem nichts außer Schwarz und Schmerz herrschte.

    ooOoo

    “Bist du sicher? Ich denke nicht, dass er irgendetwas davon mitbekommen würde.”

    “Glaub mir, es ist das Beste. Es besteht durchaus die Wahrscheinlichkeit, dass ein Teil seines Bewusstseins seine Umgebung wahrnehmen könnte. Die Werte dazu sind allerdings nicht eindeutig, ich habe solche Gehirnfunktionen im Falle eines Apallischen Syndroms noch nie gesehen.”

    “Liegt sein Zustand am Sauerstoffmangel? Ronon hat da etwas wirklich Langes und Widerliches aus seinem Mund gezogen.”

    “Nein, daran liegt es nicht. Seine Atmung durch Mund oder Nase war zwar unmöglich, allerdings zeigt die Untersuchung der fremden Haut, die noch überall auf John verankert war, dass diese die natürliche und schwindend geringe Hautatmung genug erhöht hat, dass der Körper genug Sauerstoff bekam. Ein ganz erstaunlicher Prozess, so etwas habe ich bis jetzt noch nie gesehen.”

    “Ja, das ist bestimmt alles überaus faszinierend, aber -”

    “Ich weiß, dass es nicht leicht für dich ist. Ein Grund mehr, mit John zu reden, für ihn da zu sein.”

    “Aber er ist so, er ist…”

    “In einem Wachkoma, ja, Rodney. Aber es würde ihm gewiss helfen, eine vertraute Stimme zu hören. Falls etwas sein sollte -”

    “- dann lasse ich es dich wissen.“


    Was war das? Es wirkte nicht so, als ob es zu diesem Ort passen würde.

    “Okay, also Jennifer sagt, das ich mit Ihnen reden soll.”


    War das eine Wand, die John durch einen grauen Nebelfilm erkennen konnte?

    “Ich denke, ich erzähle Ihnen einfach, was passiert ist. Wenn das nicht schon Ronon und Teyla getan haben.”


    Die Schwärze lauerte noch in seinem Bewusstsein, das spürte er. Auch war der Schmerz noch da, auch wenn beides viel entfernter wirkte.

    War das Rodney, der da mit ihm sprach? Aber wo war McKay?

    “Nun ja, selbst wenn es so wäre… Schön, wo fange ich an?”

    Farbe kehrte in das wenige was er sehen konnte zurück, als hätte jemand an einem Regler gedreht, und das so vertraute grün und beige vor ihm sagte Sheppard deutlich, das er sich in Atlantis befand. Und auch Rodneys Stimme wurde nun deutlicher. Zudem konnte er ein leises, stetes Piepen vernehmen.

    “Die Mission auf M78-445 verläuft gut. Lorne meint, das sie sich sicher sind, das sie alle Kreaturen finden konnten. Oh, und zwei weitere Personen konnten auch lebend geborgen werden.”

    Der ferne Schmerz rückte etwas näher und übertönte die weit fort wirkenden Worte McKays für einen Augenblick. Wovon sprach Rodney überhaupt?

    “Dorfbewohner, liegen auch hier. Nicht nötig zu erwähnen, wie sehr dieser Kleron oder Kleros auf diese Nachricht reagiert hat. Der Mann hatte praktisch Tränen in den Augen als er die beiden hier besuchte. Natürlich könnte es daran liegen, dass der Sohn seiner Schwester darunter war…”

    Was ging hier eigentlich vor? Eine Krankenschwester passierte Johns Blickfeld und noch immer konnte er Rodney nicht sehen, der eine lange Pause einlegte, bevor er wieder etwas sagte.

    “Jennifer meinte, dass es an ein Wunder grenzt, dass Sie noch am Leben sind. Ein Streifschuss von Ronon, zwei von unseren Waffen. Zwei Kugeln, die nur knapp lebenswichtige Organe verfehlten und an denen Sie verblutet wären, hätte die Kreatur nicht ein für uns blutungshemmendes Enzym produziert. Vermutlich um ihr Opfer längst möglich am Leben und ‘frisch’ zu halten.”

    Wieder folgte eine Pause, in der sich John nur allzu gut das von Schuld durchdrungene Gesicht McKays vorstellen konnte. Er versuchte etwas zu sagen, wenn er Rodney schon nicht in seinen Fokus bringen konnte. Aber auch das misslang kläglich.

    “Wir hätten Sie beinahe erschossen, John.”

    Verwirrung machte sich immer breiter in Sheppard. Wieso hätten sie ihn erschießen sollen? Ein erneuter Versuch seinerseits etwas zu sagen scheiterte.

    “Hinzu kommen die Verätzungen überall an Ihrem Körper. Ich habe Ihre P90 gesehen, nachdem man sie von Ihnen weggeschnitten hatte, oder eher das, was noch von ihr übrig war. Der Kreatur war es wohl egal, was sie da in sich hatte als sie damit anfing es zu konsumieren. Gott sei dank sind Ihre inneren Schäden minimal oder einer von uns würde in diesem Moment nicht hier sein.”


    Das Bild eines schimmernden Tentakels, der auf ihn zu glitt, schoss Sheppard in den Kopf und erneut fühlte er den Duck auf seinem gesamten Körper, der sich wie eine ihn immer fester umschließende Ranke anfühlte und ihn zur völligen Bewegungsunfähigkeit zwang.

    Panik stieg in ihm auf und verzweifelt versuchte sich John zu rühren, sich zu drehen oder nur mit seinen verdammten Augen zu blinzeln! Aber nichts geschah. Nicht einmal sein ruhiger Herzschlag erhöhte sich und das noch immer ruhige und stete Piepen seines Herzmonitors stand im starken Widerspruch zu seiner wachsenden Panik.

    “Oh, und keine Sorge wegen Ihrem Gesicht und den Rest von, uhm, Ihnen. Jennifer meinte, dass es wohl keine Narben geben werde. Liegt wohl an der natürlichen Säure des Wesens, mit dem es Sie, uhm, nun ja, lebendig verdaut hat.”

    Was? Was zum Teufel noch mal war hier los?

    ‘Rodney!’, schrie er so laut er konnte in seinem Kopf. Doch nicht der Hauch eines Atemzugs verließ seine Lippen.

    Während John weiter gegen seine unsichtbaren Fesseln ankämpfte und den stärker werdenden Druck des Schattens ignorierte, der ihn immer mehr zurück zu fordern begann, erklang eine weitere, diesmal weibliche Stimme aus dem Nichts. “Lassen Sie sich von mir nicht stören, Dr. McKay.”

    Eine Schwester erschien in Sheppards nun wieder sehr viel verschwommenerem Blickfeld.

    Sehr nah in seinem Blickfeld.

    ‘Sie müssen mir helfen!’ Doch auch diese Worte schafften es nicht über seine unkooperativen Lippen.

    Eine Pipette tauchte nur Zentimeter vor seinem rechten Auge auf und tropfte eine Flüssigkeit in selbiges. Der Prozess wiederholte sich bei seinem linken Auge.

    ‘Nein, verdammt, holt mich hier raus! McKay!’

    “So, das war’s schon!”

    Die Schwester verschwand nach den sich entfernenden Schritten zu urteilen.

    “Okay, wo war ich?”, erklang nun wieder Rodneys Stimme, Johns innere Panik vollkommen ignorierend, obwohl sie ihn immer mehr konsumierte. “Na ist ja auch egal. Oh, wissen Sie schon das Neueste von Torren?”

    Aber was auch immer McKay als nächstes auch sagte, hörte John schon nicht mehr, als er zurück in die Schatten gezogen wurde, wo er vollkommen alleine der Panik erlag, ein Gefangener seines eigenen Körpers zu sein.

    ooOoo

    “Hallo, Rodney.”

    Von seinem Muffin aufblickend sah Rodney, wie sich Teyla zu ihm an den Tisch setzte. Doch anstatt zu sagen, was auch immer ihr auf dem Herzen lag - und selbst Rodney konnte erkennen, das es da etwas gab - schaute sie ihn nur durchdringend an.

    Wahrscheinlich wollte sie seine Gemütsverfassung in Erfahrung bringen. Huh. Als wenn diese nicht offensichtlich wäre. Vor genau acht Tagen war ihr Team von M78-445 zurückgekehrt. Vor acht Tagen war ihre letzte Mission als Team gewesen.

    Und vor acht Tagen hatten sie Sheppard in die Krankenstation gebracht, in der dieser seitdem vor sich hin vegetierte. Und seit acht verdammten Tagen schaffte McKay es kaum sich auf die Dinge zu konzentrieren, die diese bedurften.

    Entweder saß er vor einer immens wichtigen Arbeit, die eines Tages ihrer aller Hintern würde retten können, bei der seine Gedanken allerdings bei Sheppard waren, oder aber er war in der Krankenstation bei John und hatte eine brillante Idee nach der nächsten.

    Eine Tatsache, wegen der er ohne seinen Laptop keinen Schritt mehr in Jennifers Reich machte. Wenigstens lenkte ihn die Arbeit an Sheppards Krankenbett von den starren und leblosen Augen seines Freundes ab.

    Als Teyla immer noch nicht zu dem ansetzte, was auch immer sie Rodney mitteilen wollte, platze McKay die Geduldsschnur, etwas, was in den letzten Tagen ohnehin öfters der Fall war, na ja, öfters als für gewöhnlich.

    “Was? Hören Sie, was immer es auch ist -”

    “Deinar ist aufgewacht.”

    Okay, womit auch immer Rodney gerechnet hatte, das war es nicht gewesen. Eher eine der inzwischen unzählbaren Fragen nach seinem Wohlbefinden, aber das…

    “Was?”

    “Vor einer Stunde. Dr. Keller hat ihn untersucht und ist zuversichtlich, dass er seinen Zustand überwunden hat.”

    “Aber das sind doch gute Nachrichten!”

    Und ob es die waren, wenn dieser hinterwäldlerische Ildosianer endlich aus seinem Wachkoma finden konnte, dann würde es der Colonel erst recht schaffen!

    “Sheppard hat gar keine andere Wahl als ebenfalls seinen katatonischen Hintern hoch zu bekommen! Überholt von einem Hinterwäldler, oh, das werde ich ihm so unter die Nase reiben!”

    Doch der Ausdruck im Gesicht der Athosianerin spiegelte nicht ansatzweise sein aufkommendes Hochgefühl wieder. Tatsächlich sah sie bedrückt aus.

    “Teyla? Was ist es, was verschweigen Sie? Oh nein, es ist doch nichts mit John? Ich meine, heute Morgen war sein Zustand noch stabil, alles wie immer. Er wird doch nicht noch tiefer -”

    “Rodney.” Teylas leiser und ernster Tonfall ließ ihn sofort verstummen. “Deinar, er… Er hat Schaden genommen.”

    “Ja, natürlich. Ich habe ihn gesehen. Sieht sogar noch schlimmer als Sheppard aus, an dem Mann war ja kaum ein heiler Fleck Haut…”

    “Nein, das meine ich nicht. Seine kognitiven Fähigkeiten sind stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Jennifer hat Dr. Samuels hinzugezogen um das genaue Maß seiner Schädigung festzustellen.”

    Rodney hielt einen Moment inne und musterte Teyla, bevor er etwas erwiderte.

    “Was wollen Sie mir damit sagen? Das John genauso enden wird? Das er nur noch ein Gemüse sein wird, wenn er aufwacht und den Seelenklempner Samuels brauchen wird?”

    Beschwichtigend hob Teyla die Hände. “Nein. Aber es ist eine Option, auf die wir gefasst sein sollten.”

    Wütend schnaubte Rodney auf. Das konnte doch nicht ihr ernst sein?! Was haben sie nicht alles in den letzten Jahren durchgestanden, wie viele unmögliche Situationen heil hinter sich gebracht.

    Und jetzt sollte er sich mit dem Gedanken anfreunden, das Sheppard, der bereits zu einem Käfer mutierte, einem Wraith mehrmals als Nahrung diente, geschlagen, durchlöchert und aufgespießt wurde, und mit einem Haufen Mist auf einer täglichen Basis zurecht kam, das dieser Mann nicht mit allen Zylindern feuernd wieder zu sich kommen würde? Nein, das konnte er nicht glauben.

    Dieser Gedankengang musste sich wohl auf seinem Gesicht widerspiegeln, denn Teyla setzte zu beschwichtigenden Worten an.

    “Rodney, ich sage nicht, dass es so sein wird.”

    “Nein, Sie sagen, dass es passieren könnte, und entschuldigen Sie, wenn ich da anderer Meinung bin.”

    Und damit stand er auf, nahm seinen halb gegessenen Muffin und verließ die Messhalle.

    tbc
    McKay: You have no idea which way to go, do you?
    Sheppard: Just trying to get my bearings.
    McKay: Translation: "I'm lost."


    SGA FFs: Verloren, Sheppard verliert den Bezug zu dem was real ist und was nicht während sein Team versucht ihn zu finden...
    Im Abgrund, John ist nur ein Schatten seiner selbst und wehrt sich heraus zu finden warum...
    Von Haustieren und ihren Haltern, Lornes Team wird vermisst und bald schon geraten Sheppard und Co auf der Suche in eine gefährliche Situation...
    Monsterjagd, eine Aufklärungsmission wandelt sich schnell in ein Problem als Sheppard spurlos verschwindet...

    Avatar made by Lorien

  7. Danke sagten:


  8. #27
    Brigadier General Avatar von stargatefan74
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    Ist gerade Viertel nach Acht Morgens und trotzdem merke ich, wie es wieder richtig warm wird.
    Ja, nachdem diese Nacht die Welt untergegangen zu sein scheint, sieht es nun schon wieder ganz anders aus und ich dampfe schon wieder vor mich hin.
    Ab nächste Woche Samstag sind wir für 2 Woche im Allgäu und ich hoffe, dass das Wetter schön bleibt, aber bitte nicht sooooooo heiß! Das ist ja unmenschlich und wer will sich da schon unnötig viel bewegen, was Urlaub für mich aber eigentlich bedeutet.

    John ist ja quasi von einem Albtraum in den nächsten gerutscht. Wachkoma muss was ganz schreckliches sein. Er will um Hilfe schreien, sich bemerkbar machen und kein Körperteil reagiert auf seine Versuche. Stattdessen muss er den ersten Albtraum nochmals durchleben bzw. meint es wieder zu erleben.

    Dann schafft es einer der Opfer zu erwachen und trotzdem folgt darauf die schlechte Nachricht.
    Naja, wir alle wissen, was John für ein Kämpfer ist und ich bin mir, genau wie Rodney, sicher, dass er es schaffen wird. Ich hoffe auch, dass sich sein Körper auch ansehnlich wieder erholt und er da keine so großen Verletzungen zurückbehält.

    Das Kapitel hat mir wieder sehr gut gefallen und ich freue mich auf das nächste Kapitel. Bekomme ich noch eines vor meinem Urlaub zu lesen?

  9. #28
    Fürstin der Finsternis Avatar von Liljana
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    Oh Mann, du machst es Sheppard aber wirklich nicht leicht. Gefangen in seiner eigenen Hölle, sprich in seinem Körper ohne sich verständigen zu können.

    Wenigstens lenkte ihn die Arbeit an Sheppards Krankenbett von den starren und leblosen Augen seines Freundes ab
    Das muss selbst für Rodney auch eine private Hölle sein Aber trotzdem harrt er tapfer an Johns Bett aus und lässt ihn nicht allein.

    Ronon hat da etwas wirklich Langes und Widerliches aus seinem Mund gezogen.”
    Da sag ich nur: Guten Appetit - ich habe gerade ein Toastbrot vor mir. ^^

    Von seinem Muffin aufblickend sah Rodney
    Als ich dies gelesen habe, bin ich fast vom Stuhl gefallen Ich habe gerade eine Ladung derselbigen in den Ofen geschoben - was für ein Zufall.

    Und jetzt sollte er sich mit dem Gedanken anfreunden, das Sheppard, der bereits zu einem Käfer mutierte, einem Wraith mehrmals als Nahrung diente, geschlagen, durchlöchert und aufgespießt wurde, und mit einem Haufen Mist auf einer täglichen Basis zurecht kam, das dieser Mann nicht mit allen Zylindern feuernd wieder zu sich kommen würde? Nein, das konnte er nicht glauben.
    Nein nein, das glaube ich auch nicht.

  10. #29
    Leitung: Forum Avatar von Redlum49
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    Eine Frage am Rande, isst du die Melone mit Salz? Mir hat neulich jemand erzählt, das würde von innen kühlen und noch mehr erfrischen.
    Äh... nö... eigentlich nicht
    Von Salz auf der Melone hab ich vorher noch nichts gehört oder mal probiert, wenn ich von innen gekühlt werden will, greif ich immer auf Schokoladen- und/oder Zitroneneis zurück

    Zum Kapitel:
    Jetzt ist Sheppard also, nachdem er aus dem Schatten entkommen ist "nur noch" ein Gefangener seines eigenen Körpers (Was hast du denn mit dem Armen noch alles vor? )
    Aber ich bin zuversichtlich, dass er daraus auch noch entkommen wird...

  11. #30
    Major Avatar von claudi70
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    Dann frage ich dich doch auch gleich mal, ob du diese mit Salz konsumierst?
    Auch nö... kann mir nicht vorstellen, dass das schmeckt.

    Oh man, muss das gemein sein, alles mit zu bekommen, aber nichts sagen oder sich bewegen können. Ist ja fast wie Scheintod.
    Aber was auch immer McKay als nächstes auch sagte, hörte John schon nicht mehr, als er zurück in die Schatten gezogen wurde, wo er vollkommen alleine der Panik erlag, ein Gefangener seines eigenen Körpers zu sein.
    Armer John.

    “Nein, Sie sagen, dass es passieren könnte, und entschuldigen Sie, wenn ich da anderer Meinung bin.”
    Ich schliesse mich da Rodney an, das kann und darf einfach nicht passieren.
    Ich bin schon sehr gespannt wie es weiter geht.
    LG Claudi

  12. #31
    First Lieutenant Avatar von Jadzia
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    @stargatefan74: Ja, das Wetter macht so etwas wie Arbeiten echt ungemütlich...
    Stimmt schon, jetzt wo John eigentlich aus dem gröbsten raus sein sollte, findet er sich in so einer Situation wieder, die sich kaum von seiner vorherigen unterscheidet, wenn man mal von der Gesellschaft und dem Ort absieht.
    Und dafür, das Sheppard wieder wohlaussehend da heraus kommen wird, wurde unbewusst von dem Schatten der Finsternis geregelt, dessen Verdauungssäure verhindert beim Heilungsprozess Narbenbildung. Tja, manche Dinge müssen einfach Vorteile mit sich bringen, auch wenn sie im großen und ganzen eher klein erscheinen.
    Das Kapitel hat mir wieder sehr gut gefallen und ich freue mich auf das nächste Kapitel. Bekomme ich noch eines vor meinem Urlaub zu lesen?
    Extra für dich (und natürlich jeden anderen interessierten Leser ) gibt es Heute das tatsächlich schon letzte Kapitel. Es folgt noch ein Epilog, den ich dann am Freitag posten werde, sodass du das Ende auf jeden Fall noch vor deinem Urlaub erleben wirst! Hey, der Leser ist König!

    @Liljana: Ja, man kann sich wirklich fragen, für wen es jetzt eigentlich schlimmer ist, John, der gefangen ist, oder Rodney, der nichts dagegen tun kann. Ich finde es eine unheimlich bedrückende Situation, in sich selbst so komplett fest zu sitzen und völlig hilflos zu sein. John hat Glück, das er in solch einer Lage am richtigen Ort ist, bei seinen Freunden.

    @Redlum49: Danke für deine Melonen Antwort. Ich sehe schon, ich werde das irgendwann mal ausprobieren müssen. Man ist ja neugierig...
    (Was hast du denn mit dem Armen noch alles vor? )
    Kann man denn je genug vor haben?? *evil grins * Da spricht wohl wieder der Whumpaholic aus mir.
    Aber ich bin zuversichtlich, dass er daraus auch noch entkommen wird...
    Nun ja, das nächste Kapitel wird es zeigen.

    @claudi70: Auch ein Danke an dich für die Melonensache. Man, jetzt bin ich wirklich neugierig. Ich muss mir in naher Zukunft dringend eine zulegen.
    Ja, keine nette Sache das mit Sheppard. Gott sei dank wissen sie, das er nicht tot ist. Will mir gar nicht vorstellen, wo John dann gelandet wäre. Wahrscheinlich in der Leichenhalle bei Dr. Biro...
    McKay ist zuversichtlich. Bleibt zu hoffen, das er damit richtig liegt.


    Und damit sind wir auch schon beim nun letzten Kapitel angekommen. Wie gesagt, am Freitag gibt es noch einen kleinen Epilog und dann ist die „Monsterjagd“ offiziell beendet. Aber bevor es soweit ist, viel Spaß beim lesen!
    __________________________________________________ ______________________

    Kapitel 6


    Es war zwei Tage später, als McKay sich abends in der Krankenstation wiederfand. Er saß auf seinem gewohnten Platz an Sheppards Seite, seinen treuen Laptop auf dem Schoß.

    Der Colonel schlief im Augenblick, etwas, was nicht von seinem normalen Zustand zu unterscheiden wäre, hätte dieser dabei nicht seine sonst so leeren Augen fest geschlossen. Tatsächlich wirkte Sheppard vollkommen normal in diesen Momenten.

    Ein Punkt der noch von der Tatsache unterstrichen wurde, das dessen körperweiten Verätzungen fast gänzlich verheilt waren.

    Seine Berechnungen vor ihm vergessend, ertappte sich McKay bestimmt nun schon zum hundertsten Male dabei, wie er die Hand ausstreckte um den Colonel endlich zu wecken. Doch weiter als bis dorthin war er noch nie gekommen.

    Heute hielt ihn lauter werdendes unartikuliertes Gemurmel vom Bett nahe dem Eingang der Krankenstation davon ab. Deinar war wohl wieder in einer seiner Stimmungen.

    Mit Schrecken hatte Rodney den Ildosianer zum ersten Mal in seinem wachen Zustand gesehen. Dieser war sichtbar verwirrt, verängstigt, überfordert und vollkommen unfähig gewesen sich zu artikulieren.

    An diesem Zustand hatte sich seitdem nicht sehr viel verändert, auch wenn Deinars Frau praktisch in die Krankenstation eingezogen war um diesem beizustehen. Ein vollkommen sinnloses Unterfangen, das hatte McKay schon gewusst, bevor Jennifer ihn darüber informiert hatte. Morgen sollte der Dorfbewohner wieder zurück nach Hause gehen.

    Damit wäre nur noch Sheppard übrig. Klerods Neffe war vor vier Tagen seinen Verletzungen erlegen, Deinar hatte den Flug über das Kuckucksnest angetreten und John…

    Geräuschvoll ausatmend brachte Rodney seinen Fokus wieder auf den Bildschirm vor ihm. Da war wenigstens ein Problem, das er heute noch würde lösen können.

    Wieder vollkommen in seine Arbeit vertieft, warf McKay immer sporadischer werdende Blicke zu dem schlafenden Sheppard neben sich. Tatsächlich hatte er das akute Verlangen mit dem Colonel zu reden. In der letzten Zeit hatte Rodney damit begonnen das, womit er gerade beschäftig war, laut zu äußern.

    Er bezweifelte stark, das Sheppard irgendetwas dazu beitragen könnte, selbst wenn dieser wach wäre, aber die Tatsache, dass er seine Gedanken und Überlegungen laut aussprach, half ihm tatsächlich bei der Lösung einiger Probleme.

    Aber in Momenten wie diesen, wenn Sheppard so friedlich schlief, konnte sich Rodney nicht dazu überwinden diese Ruhe zu stören und diesem Drang nachzugeben.

    Ein erneuter Blick zum Colonel hin ließ McKay fast seinen Laptop, von dessen nicht ganz so stabilen Lage auf seinem Schoß, fallen.

    Sheppard war offensichtlich nicht mehr am Schlafen. Und er hatte geblinzelt.

    Bevor sich Rodney einreden konnte, dass er sich das Ganze nur eingebildet hatte, geschah es wieder, dieses Mal begleitet von einem Zucken in der rechten Hand des Colonels.

    Seinen Laptop zur Seite stellend, rückte er etwas näher zu Sheppard. “John?”, fragte er vorsichtig, wie als wenn er seine eigenen Hoffnungen nicht zerstören wollte.

    Es dauerte einige Minuten, bevor sich Sheppard wieder regte, in den kleinst möglichen Bewegungen. Ein angestrengter Ausdruck breitete sich auf den Gesichtszügen des Colonels aus und Rodney nahm das als Zeichen, dass das, was er da vor sich sah, wirklich Sheppard war, der sich seinen Weg von wo auch immer gerade zurückzubahnen begann.

    “Himmel, es wird aber auch Zeit, das Sie endlich wieder zu sich kommen! Zehn Tage, zehn ganze Tage haben Sie uns auf Trab gehalten mit ihrem katatonischen Hintern. Und ich glaube die korrekte Formulierung für diesen Moment wäre wohl: ‘Warum hat das so verdammt lange gedauert?’“

    Sheppard schien McKays Anwesenheit durch seinen steten Redefluss wahrzunehmen und startete den Versuch seinen Kopf in Rodneys Richtung zu drehen, was aber kläglich misslang. Etwas, was den Zügen des Colonels einen mehr als selten gesehenen Ausdruck verlieh, einen, der sehr an Panik erinnerte.

    “Ist okay, John, ich bin hier,” und mit diesen Worten positionierte er sich in das Blickfeld Sheppards, da dieser anscheinend noch nicht herausgefunden hatte, wie man seine Augen separat vom Kopf bewegte.

    Eine Schwester kam in diesem Moment an ihnen vorbei und ohne seinen Blick von den ihn so verzweifelt festhaltenden Augen vor sich abzuwenden sagte McKay ihr, das sie Jennifer holen solle.

    Sheppards Mund bewegte sich stumm und seine Hand zuckte erneut, als wolle sie nach Rodney greifen. Nun, das war etwas, wobei er John behilflich sein konnte.

    Der Kontakt schien die Panik in den Augen des Colonels weiter zu vertreiben. Doch bevor Rodney erneut etwas sagen konnte, erschien Jennifer. Und nach einem Blick auf ihren Patienten sah diese genauso überrascht aus, wie McKay sich noch immer fühlte.

    “Wann ist er zu sich gekommen?”, fragte sie, während sie damit begann, Sheppard zu untersuchen.

    “Vor ein paar Minuten.”

    Nach einem Moment, in dem Jennifer dazu überging, die Pupillen des Colonels mit einem Licht zu malträtieren, allerdings ohne das John dabei seinen Blick von Rodney abgewendet hätte, fragte er sie:
    “Das ist ein gutes Zeichen, nicht wahr? Ich meine, dass er zu sich gekommen ist und mich praktisch nicht aus den Augen lässt?”

    Ein Zeichen dafür, dass sein Oberstübchen noch funktioniert und er nicht so wie Deinar endet?

    Doch eine solche Frage wollte selbst bei seinem oft mangelnden Taktgefühl nicht über McKays Lippen kommen.

    “Ich würde es so sehen, Rodney.”

    “Aber?”

    “Aber es ist zu früh, Genaueres zu sagen. Dafür muss ich ihn erst unter den Scanner legen.”

    McKay wollte ihr gerade sagen, das sie damit anfangen solle, als Sheppard, dem es offensichtlich immer schwerer fiel die Augen offen zu halten, erneut den Versuch startete etwas zu sagen.

    Allerdings noch immer vollkommen erfolglos. Der erneut panische Blick allerdings sprach deutliche Bände.

    “Dieser Zustand ist doch stabil, oder? Ich meine, er wird jetzt nicht die Augen schließen und wieder in ein Koma fallen, oder?”

    Und oh Mann, wenn das nicht ein grausamer Wink des Schicksals wäre.

    Die Daten auf einem der Monitore neben Sheppard studierend, verneinte Jennifer.

    “Nichts deutet daraufhin, das sein momentaner Zustand nicht stabil wäre. Johns Körper ist nichts weiter als erschöpft.” Ihre Hand auf seine Schulter legend, fuhr sie fort.

    “Rodney, er wird wieder aufwachen.”

    Ein beruhigendes Lächeln umspielte ihre Züge und gab McKay Zuversicht. Zwar würde es Medizin nie in die Abteilung der genauen Wissenschaften bringen, aber wenn er eins hatte, dann Vertrauen zu Jennifer.

    Seine Hand auf die ihre legend erwiderte er kurz ihr Lächeln, bevor er sich an Sheppard wandte.

    “Ist schon okay, John. Es ist in Ordnung nachzugeben. Wir werden hier sein, wenn Sie wieder zu sich kommen.”

    Rodney wusste nicht genau, ob der Colonel seine Worte verstand oder ob er einfach dem Drang nach Schlaf nicht länger standhalten konnte, jedenfalls schlossen sich dessen Augen und seine Atmung wurde ruhig.

    Und während kurz darauf Sheppard zu seinem Scan gebracht wurde, aktivierte Rodney sein Funkgerät.

    “Ronon, Teyla? Ratet mal, wer uns endlich mit seiner Anwesenheit beehrt hat…”

    ooOoo

    “John, beruhigen Sie sich!”

    Das war einfacher gesagt als getan, waren die letzten Ereignisse, oder sollte er besser sagen, die letzten mangelnden Ereignisse noch viel zu deutlich in seinem Bewusstsein. Und Dr. Kellers Beschreibung seines Zustandes und des Zeitraumes seines Wachkomas hatte einfach den Effekt recht stressvoll auf sein Gemüt zu reagieren.

    Zudem war Sheppard nicht im Mindesten davon überzeugt, nicht wieder in diesen Zustand zurück zu fallen, egal womit ihn die Ärztin auch beschwichtigen wollte.

    “Ich will mich nicht beruhigen! Ich will eine Garantie, dass ich nicht wieder rückfällig werde, verdammt!”

    “Was soll das Gerede von einer Garantie?”

    McKay, gefolgt von Teyla und Ronon waren zu dieser illustren Runde hinzugekommen, die aus John, einer ihn vergeblich zu beruhigen wollenden Dr. Keller und einer Schwester mit einem zu verständnisvollen Lächeln bestand.

    “Der Colonel ist besorgt, das er in ein Koma zurückfallen könnte, ” erklärte Keller seinem Team die Lage. Doch der kurze Blick der Ärztin und das kurze Nicken zu der Krankenschwester blieb John nicht verborgen.

    “Sie werden mir kein Beruhigungsmittel geben!” Das ohnehin schon erhöhte Piepsen seines Herzmonitors legte bei diesem Gedanken allein noch einen weiteren Gang zu. Hinzu kam, dass er seinen Körper einfach nicht still halten wollte.

    Zu lange war er gefesselt gewesen, zu sehr hatte er das Verlangen sich zu bewegen, sich zu beweisen, dass er wieder frei war. Frei von den dunklen Schatten und von sich selbst. Leider aber war sein Körper solche Handlungen nach zehn Tagen der Inaktivität nicht mehr gewohnt.

    “John, Dr. Keller möchte nichts weiter als Ihnen helfen.” Die fixierenden Augen Teylas, die gleichzeitig mit ihrer sanften Ruhe auf ihn blickten, ließen Sheppards stete Bewegungen etwas zurückgehen.

    Wenn er sich jetzt nicht beruhigte, würde er ganz sicher die bereits von der Schwester gezückte Spritze verpasst bekommen. Also atmete er so ruhig es ging einmal aus, bevor er sich erneut an Keller wandte, mit, wie er hoffte, einem etwas gefassteren Gemütsausdruck.

    “Bitte, keine Beruhigungsmittel.”

    Ihn abschätzend begutachtend, willigte die Ärztin ein. “Also schön, aber versuchen Sie ruhiger zu werden. Diesen Stress kann Ihr Körper im Moment gar nicht vertragen.”

    “Ja, Sie sollten es ruhiger angehen lassen, Sie wissen doch, wie Ärzte so sein können wenn man nicht macht, was sie sagen. Autsch!”

    Dr. Keller hatte Rodney gerade ihren Ellenbogen spielerisch in die Seite gestoßen. Und während sich Rodney in dem Versuch einer Entschuldigung verstrickte, verlor John sich wieder in Grübeleien der letzten Ereignisse, diesmal jedoch ohne gleich durchzudrehen.

    So abgelenkt bekam Sheppard nicht mit, wie Ronon sich einen Stuhl schnappte und sich neben ihn setzte, bis dieser ihn ansprach.

    “Alles in Ordnung?”

    Es war eine einfache Frage, die allerdings die Aufmerksamkeit aller Anwesenden, minus der inzwischen - und Gott sei Dank - verschwundenen Krankenschwester, einfing.

    Nein, es war wohl nicht alles in Ordnung. Etwas, was man an Sheppards Verhalten sehr deutlich vermuten konnte.

    Als John wohl zu lange in Gedanken versunken dasaß, fragte ihn Teyla mit deutlicher Vorsicht in der Stimme, “Können Sie sich an irgendetwas erinnern?”

    Ein Moment des Zögerns ging seiner Antwort voraus.

    “Es war … Es war wie in einem dunkeln Verlies eingesperrt zu sein. Ich konnte mich nicht bewegen, alles war dunkel…”

    Alles war voller Schmerz, doch das war etwas, was er nicht sagen würde. Es würde ohnehin nichts an den Tatsachen ändern.

    “Meistens war ich gar nicht wirklich bei Bewusstsein.” Nicht so ganz, aber John wusste nicht, wie er diesen Zustand erklären sollte, in den er für eine gefühlte Ewigkeit gedriftet war.

    Nach einem kurzen Moment fuhr Sheppard fort. “Und dann war ich plötzlich hier.”

    Ein gequältes Lächeln stahl sich auf seine Züge, während Teyla fragte: “Hier auf der Krankenstation, als Sie zu sich gekommen sind?”

    John schüttelte den Kopf. “Nein. Ich war zwar bei Bewusstsein, aber …” Erinnerungen an den erst so kürzlich hinter sich gelassenen Albtraum ließen seine Worte versiegen.

    Etwas, das Dr. Kellers Interesse weckte. “Sie waren bei Bewusstsein? Heißt das, dass Sie Ihre Umgebung wahrgenommen haben?”

    Statt zu antworten nickte John nur, ohne sich um Augenkontakt zu bemühen. Stattdessen galt all sein Fokus dem Bett, in dem er lag.

    “Moment mal. Du willst damit sagen, das Sheppard hier die letzten zehn Tage voll mitbekommen hat?”, fragte McKay ungläubig. “Aber er war in einem Wachkoma, niemand zu Hause, keiner da im Oberstübchen, nichts weiter als -”

    “Rodney”, unterbrach Teyla den Redefluss McKays.

    “Was? Als wenn das nicht die medizinisch korrekte Annahme gewesen wäre!”

    “Waren es nur sporadische Augenblicke, die Sie mitbekommen haben, Colonel?”, fragte Dr. Keller, alles andere für den Moment ignorierend.

    “Nein,” und diesmal sah John die Ärztin offen an, wobei er ziemlich sicher war, das sich ein Schatten seiner damaligen Panik und Angst in seinem Gesicht zeigen würde.

    “Es war, als wenn alles in Ordnung wäre, nur das ich nicht den kleinsten Finger rühren konnte. Entweder ich war wach und unfähig irgendwie auf mich aufmerksam zu machen oder ich schlief.”

    Oder aber er hatte sich durch seine Panik komplett von seiner Umgebung gelöst, was zugegebenermaßen nicht um ein einziges Stück besser gewesen war.

    “Ich war gefangen in meinem eigenen Körper”, schloss Sheppard, während alle Anwesenden mehr oder minder geschockt aussahen.

    “Locked-In, ” sprach Dr. Keller in die nach seinen Worten herrschende Stille hinein.

    “Was?”, fragte Rodney stellvertretend für sie alle.

    “Das Locked-In-Syndrom ist kein wirkliches Wachkoma. Obwohl alle Anzeichen darauf hindeuten. Der Patient ist genauso aufnahmefähig wie ein gesunder, er bekommt alles mit, nur das er, wie der Colonel schon sagte, ein Gefangener seines eigen Körpers ist.”

    “Aber hättest du das nicht bei einem der unzähligen Tests bemerken müssen?”

    “Nein, Rodney. Johns Gehirnfunktionen waren zwar ungewöhnlich, aber ließen nicht ansatzweise einen solchen Schluss zu. Selbst unter normalen Bedingungen ist es schwer Locked-In-Patienten als solche zu erkennen. Nichts deutete auf so etwas hin, nicht mal der Antikerscanner ließ eine solche Vermutung zu. Es tut mir so leid, Colonel”, wandte sich die Ärztin nun direkt an Sheppard. “Hätte ich das gewusst…”

    “Dann hätten Sie auch nichts dagegen tun können, Doc, oder?”

    “Nein”, kam die resümierte Antwort der Ärztin.

    “Und solange es endgültig vorbei ist…” Als Dr. Keller mit einem Nicken diesen Fakt zum wiederholten Male bestätigte, fuhr John fort, “ist die Sache abgeschlossen.”

    Was war, das war und ändern konnte man das Geschehene ohnehin nicht. Was zählte war das Hier und Jetzt und um die etwas schwermütige Stimmung, die sich um sein Bett eingeschlichen hatte wieder zu vertreiben, setzte John ein breites Grinsen auf und fragte sehr viel munterer in die Runde: “Und, Doc, wann kann ich hier raus?”

    tbc
    McKay: You have no idea which way to go, do you?
    Sheppard: Just trying to get my bearings.
    McKay: Translation: "I'm lost."


    SGA FFs: Verloren, Sheppard verliert den Bezug zu dem was real ist und was nicht während sein Team versucht ihn zu finden...
    Im Abgrund, John ist nur ein Schatten seiner selbst und wehrt sich heraus zu finden warum...
    Von Haustieren und ihren Haltern, Lornes Team wird vermisst und bald schon geraten Sheppard und Co auf der Suche in eine gefährliche Situation...
    Monsterjagd, eine Aufklärungsmission wandelt sich schnell in ein Problem als Sheppard spurlos verschwindet...

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  13. Danke sagten:


  14. #32
    Leitung: Forum Avatar von Redlum49
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    Wusst ich doch, dass er es schafft

    Dann sind ja jetzt wirklich alle wieder munter und hoffentlich bald wieder richtig fit für neue Abenteuer Schöner Abschluss (bzw. Vorabschluss).

    Und du willst wirklich Melone mit Salz probieren? Naja, für mich wärs nichts... auch wenns kühlt, schmecken solls ja auch noch

  15. #33
    Brigadier General Avatar von stargatefan74
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    Extra für dich (und natürlich jeden anderen interessierten Leser ) gibt es Heute das tatsächlich schon letzte Kapitel. Es folgt noch ein Epilog, den ich dann am Freitag posten werde, sodass du das Ende auf jeden Fall noch vor deinem Urlaub erleben wirst! Hey, der Leser ist König!
    Ach, das ist aber wirklich zu freundlich von Dir.

    John hat es endlich geschafft und sich an die Oberfläche vorgekämpft. "Locked-In-Syndrom" habe ich noch nie gehört, aber gerade mal danach gegooglet. Was es nicht alles gibt.
    Klar, dass Keller darüber geschockt war, aber sie hätte es ja auch nicht wirklich ändern können, wenn sie es gewusst hätte, außer halt, sich normal mit John zu unterhalten, während der Untersuchungen etc..

    ... setzte John ein breites Grinsen auf und fragte sehr viel munterer in die Runde: “Und, Doc, wann kann ich hier raus?”
    Ja, das ist unser John!

    Freue mich schon auf den letzten Teil.

    Die anderen Geschichten liegen hier ausgedruckt parat und wandern gleich in meinen Rucksack. Eine habe ich ja gelesen, aber die lese ich auch nochmal durch und bei der anderen, habe ich ja mittendrin aufgehört, obwohl ich genau das mal in einem Feedback geschrieben habe, dass sowas nicht passiert. Keine Ahnung wieso. Vielleicht kam da auch ein Urlaub dazwischen und dann habe ich danach einfach nicht mehr dran gedacht, ich weiß es nicht. Jedenfalls hole ich die Stories noch nach.

  16. #34
    Fürstin der Finsternis Avatar von Liljana
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    Ach, ein schönes "fast"-Ende. Sheppard ist wieder auf dem Damm und nichts hält ihn mehr auf der Krankenstation.
    So will ich das Spannung, Action, Dramatik (nur die Romantik hat gefehlt ) und dann "Happy End".

  17. #35
    First Lieutenant Avatar von Jadzia
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    @Redlum49: Ja, ein Happy End musste sein. Meistens geht es nicht ohne. Und zugegebener Maßen, etwas anderes hätte es hier auch nicht sein dürfen.
    Tja, die Melone. Habe Honigmelone hier liegen und Heute Abend wird das getestet. Obwohl ich das ganze eher mit Wassermelone probieren würde, aber das wird dann die zweite Testreihe werden.

    @stargatefan74: Zu dem Thema "Locked-Inn-Syndrom" habe ich mich auch erst schlau machen müssen. Bin über das normale Koma darauf gestoßen und es passte wie die Faust aufs Auge.
    Wow, dann hast du dich ja ganz schön mit Lesestoff eingedeckt. Hoffe du hast Spaß daran. Und wenn du magst, kannst du mir ja sagen wie dir die unbekannten so gefallen haben.
    Oh, und natürlich wünsche ich dir einen schönen und erholsamen Urlaub!

    @Liljana: Ja, deine Aufzählung kann ich bis zu einem Punkt vollkommen übernehmen, Romantik muss ich nicht umbegingt haben. Deshalb ist die Wahrscheinlichkeit darauf in einer meiner Storys zu stoßen auch eher gering. Aber hey, ist Geschmackssache, wie so vieles im Leben.


    Das, was nun noch bleibt, ist ein Epilog, den ich euch nicht vorenthalten möchte. Ich hoffe, das es euch bis hier hin gefallen hat. Und natürlich freue ich mich über das erhaltene Feedback, das einen doch in seinem Tun - zu schreiben - bestätigt. Ein herzliches Dankeschön dafür!
    Aber genug der Worte, bringen wir es zu Ende!
    __________________________________________________ ___________________________

    Epilog


    “Und, ist er fertig?”, ertönte McKays Stimme vom Eingang des sonnengefluteten Raumes.

    “Einen Moment noch und der Colonel gehört ganz Ihnen, ” antwortete Frankie, bevor John die Chance dazu hatte, den Mund aufzumachen.

    Und zugegebenermaßen hatte er ohnehin etwas wenig Luft dafür übrig, war es doch sehr viel schwerer die Hanteln zu heben, als er sich eingestehen wollte.

    Das war das Kreuz mit seiner Physiotherapie, die Übungen sahen allesamt so einfach aus, als wenn es sich gar nicht lohnen würde damit anzufangen. Und doch verlangten sie Sheppards geschwächtem Körper alles ab. Genau wie diese Hanteln, die selbst McKay mit dem kleinen Finger heben könnte.

    Wenn John das nächste Mal die Wahl haben sollte - und er war sich ziemlich sicher, dass das bestimmt nicht der Fall sein würde - dann würde er auf das eineinhalbwöchige und völlig bewegungsfreie im Bett Liegen liebend gerne verzichten.

    Mit einem angestrengten Schnaufen hob und senkte John ein letztes Mal die Hanteln, bevor er diese ablegte.

    “So, Colonel, das war’s für heute.” Und mit diesen Worten warf ihm Frankie ein Handtuch zu, das Sheppard mit vor Anstrengung zitternden Händen fing.

    “Wunderbar, dann kann ich Sie ja einladen und mitnehmen”, kam es grinsend von dem noch immer in der Tür stehenden McKay.

    “Ich bin doch keine Ware für die Sackkarre, Rodney.”

    “Nein, aber die Analogie stimmt doch. Außerdem wartet nicht nur Ihr Mittagessen in der Krankenstation auf Sie. Also, husch husch!”

    Während Frankie Johns Hintern fast im Alleingang in den Rollstuhl hob, seine Beine weigerten sich noch immer sein Gewicht zu halten, wanderte Sheppards Blick zu Rodney, der daraufhin abwehrend die Hände hob, als hätte sich dieser verbrannt.

    “Ich habe nur unser aller Wohl im Sinne, Mittagessen ist wichtig. Und wenn Ronon und Teyla vor uns in der Krankenstation sind, sind unsere Portionen nicht sicher.”

    Ordnungsgemäß im Rollstuhl positioniert, übernahm Rodney das Schieben, während John ein “Man sieht sich” an Frankie richtete, der mit einem Grinsen “Früher als Ihnen lieb sein wird” erwiderte.

    Auf dem Weg durch Atlantis’ Korridore nahm Sheppard den Faden ihres Gespräches wieder auf. “Nun, meine Mahlzeit wird wohl weniger in Gefahr sein mit ihrer dickflüssigen Substanz.”

    Ein Schnauben erklang hinter ihm. “Sie verkennen die Lage, John. Heute gibt es Pizza. Richtig echte erdmäßige Pizza mit Käse, Tomaten, Oliven und einem Haufen anderer deliziösen Dingen, die allesamt aus der Milchstraße kommen.”

    John hätte schwören können, das McKay bei seiner Aufzählung träumerisch ins Leere starrte. Ihr Fahrttempo hatte sich jedenfalls erheblich verringert.

    “Und wie ich Ronon kenne, wird er sich auf diese Delikatesse - die nicht kulturell mit ihm verwurzelt ist und die er daher gar nicht würdigen kann - stürzen wie ein Adler auf sein wehrloses Opfer.”

    Das Bild einer armen, hilflosen Pizza tauchte vor Johns innerem Auge auf, die heroisch von Rodney verteidigt wurde, und ließ ihn grinsen. Nur McKay konnte einer solchen Sache dermaßen viel Leben einhauchen.

    Bei diesem Gedanken fiel John etwas ein. “Hey, hatten Sie da nicht dieses Trauma, Essen betreffend? Als Sie sieben waren und Ihnen immer Ihr Pausenbrot geklaut wurde und Sie diese Albträume entwickelt haben?”

    Die Fahrt stockte kurz, bevor McKay misstrauisch fragte: “Woher wissen Sie davon?”

    “Sie haben es mir erzählt, Rodney”, antwortete John betont ernst. Sein Versuch das Grinsen in seinem Gesicht versiegen zu lassen, gestaltete sich außergewöhnlich schwierig bei diesen Worten.

    “Was? Wieso hätte ich diesen Horror aus meiner Jugend ausgerechnet mit Ihnen teilen sollen? Und wann genau hätte ich das … Oh.”

    “Yep! Sie hätten aufpassen sollen, was Sie mir so erzählen, Rodney.”

    “Ich muss in Gedanken abgeschweift sein… Ich hätte Ihnen das doch nie bewusst erzählt. Und fällt das nicht unter so was wie Patientenschweigepflicht?”

    “Da verwechseln Sie wohl etwas. Aber keine Sorge, dass Sie diese Albträume heute immer noch haben ist bei mir sicher!”

    Ein Wissenschaftler passierte sie und offensichtlich hatte er Sheppards Worte gehört, denn dieser warf einen eigenartigen Blick zu McKay, der es John schwer machte, ein Lachen zu unterdrücken.

    Ein gequältes Stöhnen erklang hinter seinem Rücken, als die Krankenstation sichtbar wurde. “Das werden Sie mir jetzt ewig unter die Nase reiben, oder?”

    “Ich an Ihrer Stelle würde mir mehr Gedanken darum machen, was Sie sonst noch so ausgeplaudert haben könnten…”

    Die Worte hatten den gewünschten Effekt und Rodney klang tatsächlich noch gequälter bei dem Laut, den dieser von sich gab, als sie in die Krankenstation einfuhren.

    John konnte bereits Teyla und Ronon sehen, die schon auf sie warteten. Ein Anblick, der ihm warm ums Herz werden ließ.

    Sein Körper würde ihn wohl noch für eine Weile daran erinnern, was passiert war, ebenso wie die Albträume, die ihn inzwischen heimsuchten.

    Und tief in sich drin verspürte er auch immer noch die Angst zurück ins Koma zu fallen, etwas, was ihn wohl noch eine Weile begleiten würde.

    Allerdings waren es Momente wie diese, in denen er mit seinem Team, seiner Familie, zusammen war und agierte, die ihm mehr als deutlich sagte, das alles in Ordnung war.

    Und während Ronon Rodney tatsächlich spielerisch ein Stück Pizza stahl und Teyla bei dem Schauspiel nicht länger ernst bleiben konnte, wusste John, dass er sich keine Sorgen machen brauchte.

    Sein Team würde ihm stets den Rücken stärken.

    The End
    McKay: You have no idea which way to go, do you?
    Sheppard: Just trying to get my bearings.
    McKay: Translation: "I'm lost."


    SGA FFs: Verloren, Sheppard verliert den Bezug zu dem was real ist und was nicht während sein Team versucht ihn zu finden...
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  18. Danke sagten:


  19. #36
    Brigadier General Avatar von stargatefan74
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    Das war ein sehr schöner Abschluss Deiner Geschichte. John geht es ja schon um einiges besser und den Rest hat er sicher auch bald geschafft. Er kann Rodney schon wieder gut ärgern.

    Danke für die Urlaubswünsche. Morgen früh geht es los. Ich hoffe, ich komme auch so zum lesen, wie ich mir das vorstelle. Tagsüber ist man ja doch mehr unterwegs, aber in den Abendstunden, so ohne Fernseher und vor allem ohne Internet....

    Bis bald und ich hoffe auf noch mehr spannende Geschichten von Dir.

  20. #37
    Leitung: Forum Avatar von Redlum49
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    Da schließ ich mich mal an.
    Ein sehr schöner Abschluss Da wird sich Rodney jetzt wohl noch länger drüber Gedanken machen, was er John so alles erzählt hat... und wir wissen ja, dass Rodney viiiel erzählen kann

    Und du hast es geschafft... jetzt hab ich hunger auf Pizza...

  21. #38
    Fürstin der Finsternis Avatar von Liljana
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    Es ist schön, wenn so ein kleiner Epilog diese tolle Geschichte zu einem würdigen und runden Abschluss bringt.

    Nach den überstandenen horrormäßigen Strapazen wäre es einfach falsch, wenn alles gleich wieder seinen normalen Gang ginge. Deshalb gefällt es mir besonders gut, wie du das alles noch so richtig schön gefühlvoll, lustig und auch ein bisschen nachdenklich machend (z. B. die Angst von Sheppard, wieder ins Koma zu fallen und seine Gedanken dazu) ausklingen hast lassen.

    Es hat horrormäßigen Spaß gemacht, deine Monsterjagd zu lesen.

    LG
    Liljana

  22. #39
    Major Avatar von claudi70
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    Hallo,
    das war eine sehr schöne Geschichte, Danke!
    Und das Ende rundet alles ab. John geht es langsam wieder besser, bis auf die Angst wieder ins Koma zu fallen, kann sehr nachempfinden, das muss wirklich schrecklich gewesen sein.

    Ich hoffe recht bald mal wieder was von dir zu lesen, es ist immer wieder ein Vergnügen.
    LG Claudi

  23. #40
    First Lieutenant Avatar von Jadzia
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    Huch, da habe ich aber etwas Zeit ins Land streichen lassen. Da wird es aber höchste Eisenbahn mal auf eure Antworten zu, nun ja, antworten!

    @stargatefan74: Schön das es dir gefallen hat. Ich denke, dieses etwas Heitere musste nach den Geschehnissen einfach sein. Und ich finde es einfach herrlich, wenn die beiden sich kabbeln!

    @Redlum49: Ja, die Pizza am Schluss. Irgendwie scheint das einzurasten, in "Im Abgrund" war es Schokoladenkuchen, der mir jedesmal beim lesen Heißhunger bescherte und hier war es Pizza, was in dieser Hinsicht auch nicht besser war. Ohje, jetzt bekomme ich tatsächlich Hunger auf Pizza! Könnte aber auch daran liegen, das wir inzwischen Mittag haben.

    @Liljana: Das ist genau der Punkt, der mich des öfteren in der Serie gestört hat. Oftmals hätten ein paar "Nachwehen" der Ereignisse oder auch nur ein kurzes Innehalten der Handlungslinie gut getan. Aber dafür gibt es ja FanFic, die das ausbügeln kann!

    @claudi70:
    Nach einem Ereignis wie dem von Johns Koma wäre es falsch gewesen, die ganzen Geschehnisse einfach so abzuhaken. Wer würde in Sheppards Lage nicht solche Befürchtungen haben? Das war mir wichtig nochmal dazustellen.

    @All: Vielen Dank für eure Kommentare und euer Feedback! Es war mir eine echte Freude sie zu lesen und wie es aussieht, hat es euch auch Spaß gemacht! Wann es wieder etwas von mir zu lesen geben wird steht leider noch in den Sternen. Ich habe da zwar noch einige angefangene Projekte, und wahrscheinlich zu viele Ideen im Kopf, aber da ist noch nichts konkretes und fertiges darunter. Also könnte es noch etwas dauern bis es etwas neues von mir gibt. Aber etwas neues wird es geben!
    McKay: You have no idea which way to go, do you?
    Sheppard: Just trying to get my bearings.
    McKay: Translation: "I'm lost."


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