Titel: Observationsband A12
Genre: Horror, Drama, Verzweiflung, Angst, Trauer
Serie: SGA
Rating: vielleicht R oder drunter.
Anmerkung: Das ist mein Beitrag zur aktuellen Horrorchallenge. Es sollte eigentlich ein Drabble werden aber dann hats mich gepackt. Jetzt ist es halt eine Mini-FF. Viel Spass.
Lieder die ich während dem Schreiben gehört habe: Clint Mansell - The Nursery (Moon OST)
Rauschen, man sieht Füße. Das Bild ist dunkel. Es ist Nacht. Schnell schwingt es auf Bauchöhe. Eine dreckige Atlantisuniform mit Blutspritzern ist zu sehen. Das Bild schwingt weiter nach oben. Es ist unscharf. Die Schärfe wird reguliert und das weinende Gesicht von Dr. Jennifer Keller ist zu sehen. Sie entfernt sich langsam hinkend von der Kamera.
"Rodney ist tot. Einen nach dem anderen hat es wahnsinnig gemacht."
Sie wirbelt in der Luft rum, hält sich die Stirn.
"Erst hört man es ganz leise, dann wird es immer lauter und lauter. Dieses Heulen. Ein nichtaufhörendes Weinen, Schluchzen. Es macht Einen verrückt."
Sie hält inne.
Sie hält sich die Ohren zu, unterdrückt das Weinen. Es gelinkt ihr, sich zu beruhigen: "Vor drei Tagen begann es. Erst hörten es nur ein Paar. Dann wurden es immer mehr, jeder reagierte anders. Manche wurden gewalttätig, die Meisten depressiv und brachten sich um. Ich konnte keinen Infekt egal welcher Art feststellen. Es muss an dieser Statue liegen. Rodney meinte, sie besäße eine Strahlung. Etwas das nur besondere Bereiche des Gehirns stimuliert..."
Schläge an der Tür hinter ihr. Kratzen. Schreie hinter verschlossener Tür: "Mach auf! Du bist Schuld! Ich töte dich! Wir werden dich kriegen!"
Keller zieht eine Pistole, dreht sich um. Feuert drei Schüsse in Richtung Tür, hält sich die Ohren zu und schreit mit voller Kraft: "Verschwindet! Ich bring euch um. Ich schwör’s bei Gott!" Das Schlagen hört auf.
Sie macht zwei Schritte zurück. Sinkt auf die Knie und verschwindet aus dem Bild. Nur noch ein lautes Weinen ist zu hören. Dann ist es still.
Sie richtet sich wieder auf und wendet sich wieder der Kamera zu.
"Der Torraum wurde überrannt. Colonel Sheppard wollte die Gesunden auf die Alphabasis bringen, doch sie kamen nicht mal in die Nähe des Tores."
Sie hält sich wieder die Ohren zu. Ihr Gesicht verzieht sich vor Schmerzen. Sie atmet erst schwer, dann leichter. Sie beruhigt sich. Plötzlich ist sie ganz ruhig.
"Ich weiß nicht, warum wir es nicht früher bemerkten oder was mit den Anderen ist. Ich weiß nicht was es ist. Ich weiß nicht warum ich nicht stärker sein kann."
Das Schlagen an der Tür beginnt erneut, die Tür öffnet sich einen Spalt.
Sie blickt zuerst zur Tür, dann aus dem Fenster. Sie nimmt die Waffe in beide Hände und bewegt sich langsam aus dem Bild in Richtung Fenster. Man hört ein leises Flüstern: "Die Nacht ist so schön."
Ein Schuss ertönt und ihr lebloser Körper sackt ins Bild. Im Hinterkopf eine klaffende Wunde.
Die Tür öffnet sich. Ronon und zwei Marines stürmen, wild lachend und brüllend herein.
Die beiden Soldaten stürzen sich auf Jennifers Leiche, treten und schlagen auf sie ein. Dann zerren sie sie aus dem Raum.
Ronon blickt zur Kamera. Er nähert sich ihr. Nimmt sie in beide Hände, schüttelt sie, nimmt sie hoch, bewegt sie schnell, so, dass das Bild unscharf wird. Er hält an und blickt genau hinein. Er rümpft die Nase und wirft sie zu Boden.
Ende des Bandes