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Thema: [MiniBang] Der Schatten des Wolfes

  1. #21
    Ägypten-Fan Avatar von Valdan
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    Na Prima - jetzt habe ich gar keinen Durchblick mehr Da schwirren zwar Theorie-Ansätze in meinem Kopf herum, aber mehr auch nicht.

    Das ganze ist spannend, gruselig und verwirrend (im besten Sinn ) und dann kommen da noch so Sachen, wo ich extrem anfangen muss zu schmunzeln:
    Aber nun war John hier, hielt seinen Kaffeebecher in der Hand und hatte dieses schiefe Lächeln im Gesicht, das zusammen mit seinen zerzausten Haaren den Eindruck vermittelte, einen Lausbuben oder einen Welpen vor sich zu haben. Welche Variante auch immer man darin sah, es war in keinem Fall etwas, dem man zürnen konnte.
    ... das ist sowas von passend, da kann ich nur den Hut vor ziehen.

    Bin gespannt auf morgen.

    LG Val
    "Der Mensch fürchtet die Zeit, doch die Zeit fürchtet die Pyramiden."
    arabisches Sprichwort

    ***


  2. Danke sagten:


  3. #22
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    „Sie glauben, es wird weitere Opfer geben?“
    „Ich bin so gut wie sicher“
    Ich mir auch
    Woolsey sprach es nicht aus, doch der einzige Verdächtige, der mit den mageren Untersuchungsergebnissen in Verbindung gebracht werden konnte, blieb in seinen Augen Rodney McKay.
    Das hört sich nicht gut an… gut das nicht Woosley die Untersuchung leitet sondern Sheppard

    …Andererseits sind Rodneys Albträume und Erinnerungslücken doch etwas beunruhigend

  4. #23
    There is good in you... Avatar von Chayiana
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    Okay, noch immer keine neuen Erkenntnisse (ausser dass der Taeter ein Rechtshaender ist), der einzige Verdaechtige ist immer noch Rodney und der hat hat Albtraeume und Erinnerungsluecken ... sorry, aber das hoert sich ueberhaupt nicht gut an!

    Und was ist mit John? Hat der sich denn nicht gewundert, dass Rodney nicht zum Schach spielen gekommen ist?

    Nur gut, dass Rodney nicht so Kamikaze-maessig wie Sheppard veranlagt ist und nun freiwillig in die Krankenstation geht. Hoffentlich finden die raus, was mit ihm los ist. Koennte es sein, dass er irgendwie vergiftet wird? Irgendein Halluzinogen vielleicht? *noch mehr Ermittlerpunkte haben will*

    Okay, okay, ich lass mich ueberraschen ... *g*

    Auf jeden Fall bleibt es weiterhin spannend und mysterioes!

  5. #24
    Zitronenfalter Avatar von Sinaida
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    Oh Mann, ist das spannend! Also, der Mörder hat kein offensichtliches Motiv, sucht sich seine Opfer mehr oder weder wahllos aus und tötet skrupellos, ohne zu Zögern. Auch wenn natürlich alle Indizien auf Rodney als Hauptverdächtigen hindeuten - das passt nun wirklich nicht zu ihm.

    Ich frage mich, was es mit diesem unerklärlichen und ungeklärten Energieverbrauch auf sich hat, also, ob der noch eine Rolle spielt. Und dann ist da die bevorstehende Mission zu diesem Rituale liebenden Völkchen ... hmmm ...

    Die Szene mit John und Rodney hätte direkt so aus der Serie sein können.

    Und jetzt frage ich mich, wessen Leiche sie denn nun finden. Und Rodney hat kein Alibi ...

  6. #25
    Alpha Avatar von Avarra
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    Vielen Dank an
    Azrael, M-Force Maverick und Zeson für das "Danke" drücken.


    Spoiler 
    @Valdan:
    Na Prima - jetzt habe ich gar keinen Durchblick mehr
    *g* Sehr gut.
    Ich wäre auch schwer frustriert, wenn jetzt schon jeder mit dem Finger auf den Mörder zeigen würde und Motiv und Tathergang logisch aufzeigen könnte. *lach*
    Dann hätte ich echt was falsch gemacht.

    ... das ist sowas von passend, da kann ich nur den Hut vor ziehen.
    dankeschön *rot werd* Das freut mich besonders!


    @Redlum:
    …Andererseits sind Rodneys Albträume und Erinnerungslücken doch etwas beunruhigend
    "etwas beunruhigend" ... da würde dir Rodney nicht zustimmen. *lach*
    Hast aber Recht, das ist beunruhigend. Sogar deutlich mehr, als "etwas". *ggg*

    gut das nicht Woosley die Untersuchung leitet sondern Sheppard
    Letztendlich leitet Woolsey aber die gesamte Mission, ist also unterm Strich verantwortlich und der, der die bindenden Entscheidungen trifft. Ich denke, das weiß John ganz genau.


    @Chayiana:
    der einzige Verdaechtige ist immer noch Rodney und der hat hat Albtraeume und Erinnerungsluecken ... sorry, aber das hoert sich ueberhaupt nicht gut an!
    Das stimmt allerdings *seufz*. Der arme Kerl, er tut mir beim Schreiben auch schrecklich Leid.

    Koennte es sein, dass er irgendwie vergiftet wird? Irgendein Halluzinogen vielleicht? *noch mehr Ermittlerpunkte haben will*
    *ggg* Leider keine Ermittlerpunkte für Theorien, sonst wäre es schwierig, alle mitraten zu lassen.
    Also gibts nur Ermittlerpunkte dafür, relevante Kleinigkeiten und Hinweise gefunden zu haben. Ich hoffe, du bist nicht zu enttäuscht.

    Freut mich aber tierisch, dass du es weiterhin spannend und mysteriös findest.


    @Sinaida:
    Auch wenn natürlich alle Indizien auf Rodney als Hauptverdächtigen hindeuten - das passt nun wirklich nicht zu ihm.
    Da stimme ich dir vorbehaltlos zu.
    Rodney mag Vieles sein, aber ein kaltblütiger Mörder mit Spaß an Grausamkeit ist er sicher nicht.

    Die Szene mit John und Rodney hätte direkt so aus der Serie sein können.
    *jubelfreu* Hach, das höre ich gerne. Ich mag die beiden doch so gerne und möchte ihnen beim Schreiben auch immer gerne gerecht werden.

    Und jetzt frage ich mich, wessen Leiche sie denn nun finden. Und Rodney hat kein Alibi ...
    Genau da liegt der Hase im Pfeffer ...
    Gut erkannt ... *ermittlerpunkt verteil*



    So ... weiter gehts mit dem Mörder-Karussell ...



    Teil 5



    Woolsey betrat schwungvoll die Krankenstation und hielt inne, als er McKay und Dr. Huang sah. Der Wissenschafter saß auf einer der Behandlungsliegen und Huang sprach mit ihm. Nach dem Aussehen des Wissenschaftlers zu urteilen, ging es ihm gar nicht gut, doch Woolsey hatte genug andere Dinge im Kopf, um sich Gedanken um McKays Wohlbefinden zu machen. Trotzdem beobachtete er die beiden Männer aufmerksam und etwas in seinem Hinterkopf begann leise zu murmeln.
    Als McKay endlich den Raum verließ, wandte sich Woolsey an Dr. Huang.
    „Was fehlt ihm?“
    „Tut mir Leid, Sir. Das fällt unter die ärztliche Schweigepflicht.“ Huang lächelte unverbindlich.
    „Nicht, wenn es mit meinem Fall zu tun hat.“ Die Schärfe in Woolseys Stimme war nicht zu überhören und verriet Anspannung.
    „Selbst dann. Die ärztliche Schweigepflicht lässt sich nur durch einen richterlichen Beschluss aufheben. Ich denke, das wissen Sie sehr genau.“
    „Sicher, sicher. Aber wenn einer Ihrer Patienten, hypothetisch gesprochen, irgendwelche Anzeichen zeigt, die in irgendeiner Weise mit dem Fall zu tun haben könnten, dann könnten Sie mir doch einen dezenten Hinweis geben. Ohne ihre Schweigepflicht zu verletzen, selbstverständlich.“
    „Hypothetisch gesprochen könnte ich das, Sir.“
    Woolsey nickte.
    „Was führt Sie hierher, Mr. Woolsey?“, wechselte Huang das Thema, das ihm offensichtlich unangenehm war.
    „Oh. Ja. Ich wollte mich erkundigen, ob die Autopsien etwas Neues ergeben haben.“
    „Leider nein. Keine neuen Erkenntnisse. Ich lasse es Sie sofort wissen, wenn ich etwas finde.“
    „Vielen Dank, Dr. Huang.“
    Woolsey verließ nachdenklich die Krankenstation, ein nagendes Gefühl im Hinterkopf, dass ihm gerade etwas Wichtiges entgangen war.


    oooOOOooo


    Sie fanden Lynn Ellingtons Leiche am späten Nachmittag, nachdem die Linguistin zu einer Verabredung in der Sporthalle nicht erschienen war.
    Drei Tage später wurde Lawson Wrinks Körper in einem nicht genutzten Abstellraum gefunden. Dem Zustand seiner Leiche nach zu urteilen, lag er da schon seit ungefähr vier Tagen.
    Und während die SEG akribisch alle Details zusammen trug, aus ihnen aber leider keinerlei neue Erkenntnisse ableiten konnte, Woolsey eine nächtliche Ausgangssperre verhängte und Dr. Wisher immer mehr blasser und ausgezehrter wirkte, wurden Rodneys Träume zunehmend lebhafter und blutiger.
    Inzwischen schlief er kaum noch eine Nacht ohne schweißgebadet, keuchend und hyperventilierend zu erwachen und es verging auch kaum ein Tag, bei dem er nicht in der Krankenstation vorsprach.
    Man sah es ihm deutlich an und Dr. Huang gab sich redlich Mühe, ihm mit den verschiedensten Medikamenten zu helfen.
    Trotzdem wurden die Ringe unter Rodneys Augen zunehmend dunkler und er wirkte verhuscht und übermüdet. Dazu kam noch der Horror seiner Träume, der sich so deutlich in seinem Gesicht abzeichnete, dass John sich ernsthafte Sorgen um seinen Freund machte.

    Der andere, dem man den unglücklichen Verlauf der Ermittlungen deutlich ansah, war Jonathan Wisher. Er sah aus, als würde er jeden Moment umkippen, die Wangen eingefallen, sein Blick unruhig flackernd. Er hatte es aufgegeben, sich gegen seine Aufgabe zu wehren und begonnen, das zu tun, von dem er wusste, dass er es am Besten konnte: Sich in den Kopf des Täters versenken und anhand der Spuren und Details dessen Denken auf die Spur zu kommen.
    Dass ihm das nicht gut tat und er genau deshalb diese Arbeit aufgegeben hatte, konnte nun auch der Letzte erkennen. Dieser Mann war kurz vor dem völligen Zusammenbruch und John befürchtete, dass sie ihn eines Tages entweder sinnlos betrunken, oder völlig durchgedreht vorfinden würden.


    oooOOOooo


    Der Wolf streckte sich und ein boshaftes Lächeln umspielte seine Lippen.
    Es lief alles wunderbar nach Plan.
    Kaum etwas war so erhebend, wie zu sehen, dass alle seine Pläne exakt funktionierten und die Schafe nach seinem Wunsch bald hierhin, bald dorthin trabten, ohne zu wissen wer oder was sie dorthin trieb.
    Sein primäres Opfer reagierte genau so, wie er es vorhergesehen hatte und es war bald soweit, dass er ihm den finalen Stoß versetzte.
    Keine Macht des Universums konnte es mit ihm aufnehmen und schon gar nicht die kleinen Lichter hier auf Atlantis, da hatte es schon ganz andere gegeben, die es versucht hatten. Echte Herausforderungen, die ihn gefordert hatten und seine Kreativität und Flexibilität an eine Grenze getrieben hatten. Dieses Gefühl würde er nie vergessen, sich mit einem fast ebenbürtigen Geist zu messen. Aber eben nur fast, das war der Knackpunkt. Niemand war ihm wirklich ebenbürtig, aber obwohl es den Spaß am Spiel ein wenig beeinträchtigte, dass er sein volles Potenzial nicht ausschöpfen musste, so schmälerte es doch nicht den Genuss, die Schafe zu schlachten.
    Es mochte bessere Jäger geben, die ihm einen leichten Nervenkitzel verschaffen konnten, während sie auf seine Spur geheftet waren, doch nichts übertraf das Gefühl, das er hatte, wenn er selber der Jäger war.
    Genüsslich ließ er sich die Vorfreude über die Zunge gleiten, als er an das nächste Schaf dachte, das er erlegen würde. Und dieses würde seinem Ziel einen so gewaltigen Stoß versetzen, dass es fast reif sein würde.
    Fast … es gab noch eine Steigerung und der Wolf war nicht willens, auf auch nur einen Hauch seines Vergnügens zu verzichten.


    oooOOOooo


    Rodney schaltete entnervt den Computer aus und sah sich im Labor um. Jeder seiner Mitarbeiter starrte verbissen auf seinen jeweiligen Bildschirm oder an was auch immer er oder sie gerade arbeitete. Niemand sah zu ihm herüber, aber Rodney wusste genau, dass sie ihn anstarrten, wenn sie glaubten, er bemerke es nicht. Dass sie tuschelten, wenn sie glaubten, er sei außer Hörweite.
    Und er verstand sie. So sehr er immer wieder den Impuls verspürte, aufzubrausen, sie anzuschreien, sie sollten sich um ihren eigenen Kram kümmern, tief in seinem Inneren verstand er sie.
    Er wusste, wie er aussah, wie er sich benahm, dass er tiefe, dunkle Ringe unter den Augen hatte und unkonzentriert und fahrig war, wenn er im Labor erschien. Zu spät erschien, wie es in den letzten Tagen immer öfter vorgekommen war.
    Er wusste, welchen Eindruck man gewinnen konnte, wenn man ihn beobachtete, doch es war ihm egal. Viel schlimmer, als alles, was sie sagen konnten, waren seine eigenen Gedanken, die immer erschreckender und verwirrter wurden. Er konnte sich nicht erklären, was mit ihm geschah und das war etwas, das der brillante Verstand eines Wissenschaftlers nicht verarbeiten konnte.
    Heute Morgen war es besonders schlimm gewesen. Es war der Höhepunkt einer Reihe schlimmer Morgende gewesen, als er erwacht war, voller Blut, auf dem Boden seines Quartiers liegend, ohne eine Erinnerung daran, wie er dorthin und woher all das Blut gekommen war.
    Zuerst hatte er gedacht, er wäre kollabiert, vielleicht durch eine Unterzuckerung oder durch die Erschöpfung der letzten Tage, und habe sich verletzt. Aber eine genaue Untersuchung seines Körpers hatte ihm gezeigt, dass er keinerlei Verletzungen aufwies.
    Er hatte sich verzweifelt gewünscht, nicht darüber nachdenken zu müssen, woher all das Blut kam und wo er gewesen war. Einfach unter die Dusche zu gehen und sich den Schmutz und die Zweifel herunter zu waschen. Aber das war etwas, das sein Verstand ihm nicht erlaubte.
    Wenn es nicht sein eigenes Blut war, dann musste es das Blut einer anderen Person sein und wenn jemand so viel Blut verlor, dann musste er schwer verletzt worden sein.
    Dazu kamen verschwommene Erinnerungen an den blutüberströmten Körper eines jungen Mannes, an das Gefühl eines Messergriffes in seiner Hand und an den Ekel erregenden Geruch des Todes.
    Langsam und unaufhaltsam war ihm die Erkenntnis gekommen, dass irgendwas mit ihm nicht stimmte. Schlafstörungen, Albträume und Kopfschmerzen waren eine Sache, aber Erinnerungslücken, das Erwachen an Orten, von denen er sich nicht erinnern konnte, dorthin gegangen zu sein und Blut an seinem Körper standen auf einem ganz anderen Blatt.
    Er war in den letzten Tagen mehrfach in der Krankenstation gewesen und Dr. Huang hatte ihm geduldig zugehört, ihm Medikamente gegeben und ihm ein paar Ernährungs- und Bewegungstipps gegeben.
    Alles in Allem schien der Arzt nicht sehr beunruhigt zu sein und hatte Rodney erklärt, die Morde lägen jedem auf der Seele und jeder reagiere nun einmal anders auf solche Situationen.
    Er hatte beruhigend geklungen und Rodney hatte ihm geglaubt. Hatte ihm glauben wollen, aber nun war es etwas anderes. Mit dem, was heute Morgen passiert war, hatte sich alles geändert.
    Er hatte überlegt, zu Dr. Huang zu gehen und ihm davon zu erzählen, aber dann war ihm eingefallen, dass der Arzt zu der Ermittlungsgruppe gehörte und dieser sicherlich über eine solche Entwicklung berichten würde. Woolsey hatte ihn ohnehin in Verdacht, nachdem er die erste Leiche gefunden hatte und zum Zeitpunkt eines weiteren Mordes kein Alibi aufweisen konnte. Verdammt seien die Energieschwankungen, die ihn aufgehalten hatten.
    Bisher hatte Woolsey ihn bei jedem Mord befragt, ob er das Opfer kannte, wo er zum Zeitpunkt der Tat gewesen sei und derartiges mehr. Er war diesen Fragen immer mit rechtschaffener Empörung begegnet und seine Wut auf Woolsey und seinen unsinnigen Verdacht war zunehmend gewachsen. Selbst wenn er keine Alibis aufweisen konnte, wer konnte das schon? Niemand rechnete damit, ein Alibi zu brauchen, nicht wahr? Unschuldige Personen verschafften sich keine Alibis.
    Und selbst wenn er einige der Opfer gekannt hatte, was sagte das schon aus? In einer Stadt wie Atlantis kannte doch jeder jeden irgendwie, oder etwa nicht?
    Alles, was Woolsey vorbrachte, waren nur fadenscheinige Indizien und der Mann musste verzweifelt sein, wenn er sich die Dinge so zusammen spann. Rodney wusste es besser, er konnte und wollte nicht glauben, dass er zu solchen Gräueln fähig war.

    Doch wie er es auch drehte und wendete, an dem, was heute Morgen geschehen war, führte kein Weg vorbei und er musste sich den Tatsachen stellen. Irgendetwas stimmte mit ihm nicht. Ganz und gar nicht.
    Vielleicht verlor er wirklich den Verstand und beging Morde, ohne davon zu wissen. Wie nannte man diese Krankheit noch? Multiple Persönlichkeitsstörung. War er über Nacht schizophren geworden und ein Teil von ihm wanderte durch die Korridore der Stadt und beging Morde, ohne dass der Rest von ihm sich daran erinnern konnte?
    Oder hatte er sich mit einem außerirdischen Parasiten infiziert, der ihn dazu zwang, Menschen zu töten und der danach seine Erinnerung daran löschte?
    All das war noch irgendwie zu ertragen gewesen und Rodney hatte es geschafft, ins Labor zu kommen und seine Arbeit zu tun. Oder sich zumindest den Anschein zu geben, seine Arbeit zu tun. Als dann aber am späten Vormittag die Nachricht die Runde gemacht hatte, dass man die Leiche von Andrew Van Buren gefunden hatte, der in der vergangenen Nacht das Opfer des Mörders geworden war, war etwas in ihm zerbrochen.
    Solange es keine Leiche gegeben hatte, ließ sich alles, was geschehen war, irgendwie erklären. Doch nun war die Leiche eines Mannes aufgetaucht, der in der Zeit getötet worden war, für die er keine Erinnerung hatte. Nur Blut auf seiner Kleidung und Erinnerungen an einen sterbenden Mann, dessen Gesicht vor Entsetzen verzerrt gewesen war.
    Seitdem hatte er hier gesessen und auf seinen Monitor gestarrt, unfähig, irgendetwas zu tun.
    Sein Magen gab ein lautes Knurren von sich und Rodney spürte eine Welle der Scham über ihn hinweg rollen.
    Ein Mensch war getötet worden und er war mit großer Wahrscheinlichkeit an dessen Tod beteiligt, wenn nicht gar vollständig dafür verantwortlich und alles, was sein Körper tat, war Hunger zu melden.
    Er verbarg sein Gesicht in seinen Händen und unterdrückte ein gequältes Stöhnen.
    „Rodney? Alles in Ordnung?“
    Er musste nicht aufsehen, um den Sprecher zu identifizieren, Zelenkas Akzent verriet ihn immer.
    „Natürlich ist alles in Ordnung. Alles ist Bestens. Es ist Sommer, die Stadt ist in Ferienlaune und mir geht es blendend!“, fauchte er und gab sich nicht einmal Mühe, das Beben in seiner Stimme zu unterdrücken, während er aufsprang und aus dem Labor rauschte.
    „Rodney?“ Zelenka klang besorgt, doch das hörte McKay nicht mehr, als er bereits den Korridor entlang rannte, als wären die Teufel aller bekannten und unbekannten Höllen hinter ihm her.


    oooOOOooo


    „Der gleiche Modus Operandi bei allen fünf Fällen“, sagte Dr. Huang und sah sich am Tisch um. Die Mitglieder der Ermittlungsgruppe sahen ihn alle an und ihren Gesichtern war Müdigkeit und Schrecken anzusehen. „Ein glatter Schnitt durch den Hals, das Messer im oberen Halswirbelbereich eingedrungen und vor Ort belassen. Ich habe bei den Autopsien keinerlei Spuren an den Opfern gefunden, die auf den Täter hinweisen könnten. Keine Hautreste unter den Fingernägeln, keine Haare in der Faust, keine sonstigen Spuren.“
    Er knallte frustriert seinen Ordner zu, aus dem er vorgelesen hatte.
    Maria Apuergo nickte mit dem gleichen Ausdruck von Frustration in den Augen. „Auch die Tatorte sind sauber. Er hinterlässt keine Spuren. Er ist wie ein Phantom.“ Ihre Augen funkelten wütend, als wäre die Abwesenheit von verwertbaren Spuren ein Affront gegen ihre Kompetenz.
    John sah sich um und seufzte lautlos. Sie nahmen es persönlich und er verstand ihre Gefühle sehr gut. Jemand lief frei in der Stadt herum und ermordete ihre Kollegen nach Gutdünken und was auch immer sie versuchten, sie kamen ihm keinen Schritt näher.
    „Ich habe meine Befragungen fortgeführt und eine Liste von Personen erstellt, die zu zwei oder mehr der Toten in Verbindung gestanden haben und kein Alibi für die Tatzeiten aufweisen können.“ Er hob einen kleinen Stapel mit dünnen Ordnern auf und gab ihn Dr. Wisher, der rechts neben ihm saß. „Bitte durchreichen.“
    Als alle einen Ordner in den Händen hielten, trat Stille ein, während jeder die Zusammenfassungen las.
    John stockte der Atem, als er einen bestimmten Namen las: Dr. Rodney McKay.
    Das konnte nicht Woolseys Ernst sein. Er las die Zusammenfassung der Befragungen mit Rodney und begriff, wieso dieser auf Woolseys Liste gelandet war.
    Rodney hatte das erste Opfer gefunden und er hatte eine Verbindung zum zweiten Opfer. Zwar nur eine indirekte Verbindung, aber es war unübersehbar eine Verbindung.
    Elaine Richardson war eine enge Freundin von Katie Brown gewesen und anscheinend deren tröstende Schulter, nachdem die Beziehung zu Rodney in die Brüche gegangen war. Sie hatte lauthals jedem, der es hören wollte, verkündet, was sie von Männern hielt, die sich erst verloben wollten und dann die angeblich so geliebte Frau einfach fallen ließen.
    Dazu kam, dass Rodney kein Alibi für die Mordzeitpunkte aufweisen konnte, schlimmer noch, er war zum Zeitpunkt der Ermordung Lynn Ellingtons auf der Suche nach einer angeblichen Fehlfunktion durch die Korridore von Atlantis gelaufen, ohne dass irgendjemand bezeugen konnte, dass er tatsächlich mit Wartungsknoten beschäftigt gewesen war.
    John schüttelte den Kopf. Das sah nicht gut aus für seinen Freund, ganz und gar nicht gut.
    Nicht, dass er glaubte, Rodney wäre auch nur im Entferntesten zu so etwas fähig. Das war völlig ausgeschlossen, aber die Indizien waren nicht gerade viel versprechend, wenn es darum ging, Rodney von der Liste der Verdächtigen auszuschließen.
    John überlegte, was er tun könnte, um Rodney zu helfen. Ein Stich von Schuld durchzuckte ihn, wenn er daran dachte, dass er seinen Freund gerade jetzt ziemlich hatte hängen lassen.
    Es war einfach zu viel zu tun und sein Kopf schwirrte von all den Dingen, die er zu bedenken und zu erledigen hatte.
    „Ich glaube nicht, dass es viel bringen wird, eine solche Liste zu führen“, sagte Dr. Wisher, als John gerade überlegt, wie er mit Rodney reden sollte. „Der Täter wird sorgfältig darauf achten, ein Alibi für jeden einzelnen Mord zu haben. Außerdem glaube ich nicht, dass er eine Verbindung zu den Opfern hat.“
    „Sie meinen, er wählt sie willkürlich aus?“, hakte Apuergo nach.
    „Nicht willkürlich in seinen Augen. Er hat eine Verbindung zu ihnen, da bin ich mir sicher, aber das ist keine Verbindung, die wir sehen können.“ Wishers Verhalten hatte sich während der letzten Sitzungen dramatisch verändert. Verschwunden waren der Ausdruck von Übelkeit, das Zittern und das leichte Stottern. Er wirkte selbstsicher und überzeugend, als er weiter sprach. „Er geht äußerst subtil vor, alles was auf dieser Liste zu finden ist, ist deutlich zu plump für unseren Täter. Er ist auf seine Weise genial und die Auswahl seiner Opfer ist aus seiner Sicht keinesfalls zufällig, sondern folgt ausgeklügelten Kriterien. Wenn wir diese Kriterien finden, haben wir unseren Mann.“
    John schauderte bei dem Unterton von Bewunderung, den er aus Wishers Stimme heraus hörte.
    „Dann müssen wir also nach jemandem suchen, der für alle Tatzeiten ein wasserdichtes Alibi hat?“ Woolsey sah mit Bedauern im Blick auf die Mappe, die seine Arbeit der letzten Tage enthielt und nun vollständig nutzlos zu sein schien.
    „Entweder das, oder er hat für keinen der Morde ein Alibi. Dann ist er aber auch nicht in Ihrer Liste zu finden, Mr. Woolsey. Dann ist er sich seiner Sache so sicher, dass wir ihn niemals finden werden, es sei denn, er begeht einen Fehler.“
    „Jeder Täter begeht früher oder später einen Fehler“, murmelte Apuergo finster.
    „Durchaus richtig, meine Liebe“, antwortete Wisher mit einem Lächeln. Dann wurde er wieder ernst. „Allerdings würde uns das noch einige Leben kosten und das wollen wir doch nicht, oder?“
    Die Spanierin warf ihm einen finsteren Blick zu, sagte jedoch nichts dazu.

    Als sie ihre Besprechung beendet hatten und alle Beteiligten den Raum verließen, schob sich Dr. Wisher an John vorbei und raunte ihm zu: „Kann ich Sie unter vier Augen sprechen, Colonel Sheppard?“
    „Sicher, was gibt es?“ John sprach instinktiv genauso leise wie der Psychologe.
    „Kommen Sie morgen Vormittag in mein Büro, bitte.“
    John nickte fast unmerklich und ging dann davon.
    Nachdenklich durchlief er die Korridore der Stadt und überlegte, was Dr. Wisher von ihm wollen konnte.


    -tbc
    Man erreicht viel mehr mit einem freundlichen Wort und etwas Gewalt, als nur mit einem freundlichen Wort.
    (Marcus Cole, B5)
    ~~~***~~~

    Your pierce my soul. I'm half agony, half hope.
    (Frederick Wentworth)
    ~~~***~~~

    Bekennende McShepperin

  7. Danke sagten:


  8. #26
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    Dieser Mann war kurz vor dem völligen Zusammenbruch und John befürchtete, dass sie ihn eines Tages entweder sinnlos betrunken, oder völlig durchgedreht vorfinden würden.
    Oder vielleicht tot?
    Sein primäres Opfer reagierte genau so, wie er es vorhergesehen hatte und es war bald soweit, dass er ihm den finalen Stoß versetzte.
    Oh oh, irgendwas sagt mir, dass das primäre Opfer kein OC ist… - und wenn ich raten müsste, würd ich einfach mal auf Sheppard tippen
    Genüsslich ließ er sich die Vorfreude über die Zunge gleiten, als er an das nächste Schaf dachte, das er erlegen würde. Und dieses würde seinem Ziel einen so gewaltigen Stoß versetzen, dass es fast reif sein würde.
    Und hier würd ich dann mal auf Rodney als nächstes Opfer tippen
    Wobei seine Träume und Erinnerungslücken doch immer mehr auf ihn als Täter hindeutet… ich bin gespannt was es damit auf sich hat – und was Rodney jetzt ist, Täter, das nächste Opfer, vielleicht ist er das primäre Ziel und Sheppard das Opfer(?) oder nur eine Ablenkung…
    „Kann ich Sie unter vier Augen sprechen, Colonel Sheppard?“
    „Sicher, was gibt es?“ John sprach instinktiv genauso leise wie der Psychologe.
    „Kommen Sie morgen Vormittag in mein Büro, bitte.“
    Jetzt bin ich mir fast sicher, dass der gute Wisher am nächsten Vormittag tot sein wird

  9. Danke sagten:


  10. #27
    There is good in you... Avatar von Chayiana
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    Aeh, ja, mich interessiert jetzt aber auch, was Dr. Wisher von John will ... und warum ist der auf einmal so abgeklaert?

    Okay, ganz wilde Theorie:
    Spoiler 
    Dr. Wisher ist der Taeter und spielt ihnen die ganze Zeit nur was vor. Er weiss immerhin am besten, wie man wasserdichte Morde begeht ... er ist derjenige, der die Serientaeter studiert hat, nicht wahr? *g* und wenn John morgen zu ihm kommt, will er ihn toeten und somit seinem Primaeropfer den letzten Stoss versetzen. Und das Primaeropfer ist Rodney. Aus irgendeinem Grund will er ihn fertig machen ... naaaa? Kriege ich da einen wie auch immer gearteten Punkt fuer?

    Okay, wahrscheinlich liege ich damit voellig daneben, aber irgendwie muss ich jetzt immer ne Theorie aufstellen ... deine Geschichte macht geradezu suechtig!

    Ist es schon Mittwoch?

    P.S.
    Ach, und Rodney, keine Sorge, irgendwie werden wir schon deine Unschuld beweisen! *heftig nickt* Ich glaube zumindest fest daran, dass du keine direkte Schuld an den Morden traegst! *Rodney mal feste knuddelt* *lol*
    Geändert von Chayiana (10.08.2010 um 19:56 Uhr)

  11. Danke sagten:


  12. #28
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    So langsam festigt sich da eine Therorie, aber da ich damit meistens falsch liege....

    Auf jeden Fall ist diese Geschichte Gift für Fingernägel...

    Die Verzweiflung von Rodney; die Einsichten in die Gedanken des Wolfes; die komische Veränderung von Dr. Wisher und dieses
    Und dieses würde seinem Ziel einen so gewaltigen Stoß versetzen, dass es fast reif sein würde.
    Fast … es gab noch eine Steigerung und der Wolf war nicht willens, auf auch nur einen Hauch seines Vergnügens zu verzichten.
    ...schauder... das Ziel ist ja wohl eindeutig Rodney und bis jetzt geht die Rechnung auch auf ... und ihm kann man wahrscheinlich einen heftigen Schlag versetzen, indem man Sheppard etwas antut....oje... das wird noch hart bis Donnerstag....

    LG von der Val
    die sich gerade einredet, dass alles wieder gut wird....oder?
    "Der Mensch fürchtet die Zeit, doch die Zeit fürchtet die Pyramiden."
    arabisches Sprichwort

    ***


  13. Danke sagten:


  14. #29
    Zitronenfalter Avatar von Sinaida
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    Okay,nachdem du mit diesem Teil (und der PN) meine wunderschöne Theorie zerschossen hast, steh ich mit leeren Händen da - so rein theoriemäßig. Jetzt lese ich einfach und warte darauf, die Lösung von dir präsentiert zu bekommen. Oder ich schließe mich Chayianas Theorie an, die ich gar nicht mal sooo wild finde.

    Mann, Rodney kann einem aber auch leid tun. Und Wisher wird mir doch etwas unheimlich ...
    Jedenfalls war's wieder ein spannender Teil und ich hoffe ja sehr, dass es gut ausgeht. Guck, ich vertrau dir da schon nicht mehr so wirklich, das hast du jetzt davon. *gg*

  15. Danke sagten:


  16. #30

    Standard

    Ok ich habe da auch einen Verdacht:

    Spoiler 
    Dr. Huang ist es: Er stopft Rodney so voll mit Drogen, dass er Haluzinationen hat. Auch für das Blut auf Rodneys Kleidung ist er verantwortlich.

    Denn er weiß ganz genau, dass Sheppard nicht ruhen wird, bis er einen Täter hat und schiebt Rodney vor.


    Das ist in meinen Augen eine sehr logische Erklärung für alle Vorfälle...

    und jetzt bin ich gespannt, wer's wirklich war...
    Ich bin nett, höflich, liebenswert
    und zuvorkommend.
    Und garantiert nicht ironisch.
    Meine Storys

  17. Danke sagten:


  18. #31
    Alpha Avatar von Avarra
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    Vielen Dank an M-Force Maverick und Zeson für's Knöpfchendrücken.

    Spoiler 
    Okay, also zu Theorien äußere ich mich in dieser Phase nicht mehr (zumindest nicht mehr dahingehend, ob sie stimmen, oder nicht), inzwischen sind so viele im Umlauf, dass einige von euch sehr dicht dran und einige ziemlich weit entfernt von der Wahrheit sind.
    Insofern wäre es blöd, die Theorien zu kommentieren, da ich dann zu viel von der Auflösung verraten würde.
    Nur so viel: Eine Theorie trifft den Nagel auf den Kopf.


    @Redlum:
    Jetzt bin ich mir fast sicher, dass der gute Wisher am nächsten Vormittag tot sein wird
    Na, du bist aber pessimistisch.

    Freut mich aber, dass du weiter miträtst und dir Gedanken machst. Ist sehr spannend zu lesen und ich finde das, was du sagst auch sehr schlüssig.


    @Chayiana:
    Aeh, ja, mich interessiert jetzt aber auch, was Dr. Wisher von John will ... und warum ist der auf einmal so abgeklaert?
    Das klärt sich im folgenden Kapitel. Dass er so abgeklärt ist, liegt wohl daran, dass er den Job viele Jahre lang gemacht hat und wie ein altes Zirkuspferd in Trab verfällt, wenn die Melodie erklingt.

    Deine Theorie ist wirklich gut durchdacht, sehr logisch die Indizien zusammen gepuzzelt!


    @Valdan:
    Freut mich, dass du es immer noch "schauderhaft" findest, es ist toll zu hören, dass das, was man schreibt wirklich Schauder beim Leser auslöst. *freu*


    @Sinaida:
    Mann, Rodney kann einem aber auch leid tun.
    Ja, nicht wahr? Der Arme ... ich möchte ihn beim Schreiben auch immer trösten. Aber da musser nun mal durch ...

    Freut mich, dass du es weiter spannend findest und es ist schon okay, dass du mir nicht mehr vertraust, dass es gut ausgeht *lach*
    Schaun wir mal ...


    @Aisling:
    Cool, von dir auch noch eine Theorie zu hören *freu*
    Ich freue mich echt, dass du weiter liest und spekulierst!



    Und nun geht es weiter ...



    Teil 6



    Das Mondlicht glitzerte auf den Wellen, deren Bewegungen seltsam träge erschienen, als wäre die Zeit verlangsamt.
    Rodney saß am Pier und sah auf das Wasser, ohne es wirklich wahrzunehmen. Er fragte sich ernsthaft, ob er den Verstand verlor. Immer wieder suchten ihn die Bilder seiner Albträume heim, doch nun war Rodney sich nicht mehr sicher, ob es wirklich Träume waren. Seit seiner Flucht aus dem Labor war er ziellos durch die Stadt gelaufen, wie gehetzt durch die vielen Fragen, auf die er keine Antworten fand.
    Er hatte erst nach Stunden begriffen, was er hier tat und wie dumm das war. Er lief durch die Stadt, vermied Gegenden, in denen ihm Menschen begegnen konnten und schaffte somit eine Situation, wie er sie eigentlich vermeiden sollte: Sich ohne Zeugen nach der Ausgangssperre in abgelegenen Teilen Atlantis’ aufhalten.
    Aber was war die Alternative? Sich in seinem Quartier verkriechen? Das würde wenig helfen, er erinnerte sich an Abende, in denen er ins Bett gegangen war und am nächsten Morgen keine Erinnerung daran hatte, wie er auf den Boden seines Badezimmers gekommen war.
    Er wusste sich keinen Rat mehr, das Einzige, was ihm einfiel, war John zu bitten, ihn einzusperren und zu bewachen. Aber war das nicht ein Schuldeingeständnis? Und was würde dann mit ihm geschehen? Konnte man verurteilt werden für Verbrechen, an die man keine Erinnerung hatte?
    Halt, das stimmte nicht. Er hatte durchaus Erinnerungen, verschwommene Fetzen nur, aber sie ließen keinen anderen Schluss zu, als den, den sein brillantes, logisches Hirn schon gezogen hatte.
    Trotzdem konnte das nicht sein, durfte das nicht sein …
    Er drehte sich im Kreis.
    „Rodney.“ Johns Stimme erklang hinter ihm. „Was tust du hier?“
    „Ich starre auf das Wasser. Wonach sieht es denn aus?“ Rodney hörte selber, wie feindselig seine Stimme klang. „Tut mir Leid.“
    „Schon okay.“ John setzte sich neben ihn und starrte ebenfalls auf das Wasser.
    „Ich versuche zu begreifen, was hier passiert“, sagte Rodney nach eine Weile des Schweigens.
    John wusste genau, wann es Zeit war, einfach nur zu Schweigen und als Freund wusste er, was Rodney jetzt brauchte, also setzte er sich neben ihn und wartete, während er auch auf das Wasser starrte.
    Nach gefühlten Stunden des Schweigens begann Rodney endlich zu sprechen und als sei ein Damm gebrochen, redete er sich alles von der Seele. Seine Träume, seine Erinnerungslücken, die Erinnerungen, von denen er nicht glauben konnte, dass es seine waren, die sich aber dennoch so schrecklich real anfühlten, seine Angst, den Verstand zu verlieren oder von einem Parasiten versessen zu sein, seine Befürchtung, trotzdem für die Morde verantwortlich gemacht zu werden, alles, was ihn nun seit Beginn der Mordserie auf der Seele lag und ihn langsam, aber sicher zu ersticken drohte.
    Rodney spürte, wie gut es tat, alles einmal auszusprechen, sich dem einen Menschen anzuvertrauen, von dem er wusste, dass er ihn niemals im Stich lassen würde.
    John hörte zu und je mehr Rodney erzählte, desto mehr schauderte es ihn. Gleichzeitig beschlich ihn ein Gefühl, dass hier etwas ganz und gar nicht richtig war.
    Schließlich war Rodney am Ende angekommen und man sah ihm die Erschöpfung deutlich an. Ein großer Teil der Anspannung war gewichen, als wäre etwas von seinen Schultern genommen, das er nun in die Hände seines Freundes gelegt hatte.
    Nicht dass er jetzt völlig ruhig, sorgenfrei und entspannt war, keineswegs. Aber zumindest der unerträgliche Druck, mit alledem alleine zu sein, war gewichen.
    Wie zuvor Rodney, schwieg nun auch John recht lange und ließ sich das Gehörte wieder und wieder durch den Kopf gehen.
    „Irgendetwas stimmt hier ganz gewaltig nicht, Rodney“, sagte er schließlich. „Geh zu Doctor Huang und lass dein Blut auf alle möglichen Drogen testen. Auf außerirdische Parasiten, lass ein CT deines Gehirns machen, was weiß ich. Irgendetwas verursacht diese Dinge bei dir und ich bin mir sicher, dass du nicht der Mörder bist. Dazu bist du einfach nicht fähig!“
    „Aber wenn ich jemandem davon erzähle, sperrt Woolsey mich mit Sicherheit ein und dann werden die Ermittlungen eingestellt. Sie haben ihren Täter und der wirkliche Mörder entkommt.“
    „Keine Sorge, Rodney. Ich stehe dir bei.“
    John legte seine Hand auf Rodneys Unterarm.
    „Vertrau mir. Ich finde einen Weg, deine Unschuld zu beweisen, dafür muss ich nur diesen Bastard fangen und Woolsey vorführen.“
    Er drückte Rodneys Unterarm leicht und dieser spürte, wie die Berührung ihm neuen Mut gab.


    oooOOOooo


    ‚Soso, du willst den Bastard also schnappen?’, dachte der Wolf und zog sich in die Schatten zurück. Sehr interessant, was er da belauscht hatte. Es war nicht nur aufschlussreich, sondern bot auch völlig neue Aspekte. ‚Du willst mich also schnappen? Wollen wir doch mal sehen, wer hier wen jagen wird, mein Freund.’
    Er lachte leise, während er ungesehen durch die Stadt schlich. Zuerst hatte es ihm Sorge bereitet, dass McKay sich jemandem anvertraute, doch dann war ihm die ganze Brillanz der Situation aufgegangen.
    Sollte McKay sich doch in Sicherheit wiegen, sollte er doch glauben, sein Freund würde ihm beistehen. Es war sogar ganz gut, wenn der Druck und die Aussichtslosigkeit der Situation ein wenig nachließen.
    Er würde Hoffnung schöpfen, nur um dann umso bitterer enttäuscht zu werden.
    Ja, er würde eine Weile glauben, dass Sheppard ihn vom Haken holte, würde vielleicht sogar hoffen, dass der Mörder gefasst und der Albtraum enden würde.
    Doch dann würde Sheppard sterben, so wie all die anderen und McKay würde sich der Erkenntnis stellen müssen, dass nicht nur sein Freund ermordet, sondern er auch noch der einzige Verdächtige sein würde.

    Es würde sein, als ob sich die Schlinge um den Hals des Delinquenten noch einmal kurz lockerte, um einen letzten, verzweifelten Atemzug zuzulassen, bevor sie sich endgültig zuzog.
    Ja, das war in der Tat ein ganz neuer Aspekt an diesem Spiel und einer, der dem Wolf ausnehmend gut gefiel.
    Gutgelaunt setzte er seinen Weg fort. Zielstrebig nun und ohne weitere Verzögerung, denn es gab einiges vorzubereiten.
    Er hatte ein Date mit Colonel John Sheppard.


    oooOOOooo


    Wie verabredet, betrat John am nächsten Tag das Büro von Dr. Wisher. Er hatte sich nach der Besprechung gefragt, was dieser von ihm wollen könnte, doch dann waren Rodney und seine Sorgen aufgetaucht und hatten seinen Geist vollständig beschäftigt.
    Auch heute beim Aufwachen waren seine Gedanken bei Rodney gewesen und er hatte sich überlegt, wie er sein Versprechen, den Mörder zu fangen und damit Rodney zu entlasten, einhalten sollte. Selbstverständlich war er fest entschlossen, doch im Moment fiel ihm einfach kein Weg ein. Er würde es einfach auf sich zukommen lassen müssen und auf eine passende Gelegenheit warten. Wenn er ganz ehrlich war, wusste er nicht, wie er vorgehen sollte, außer der einen Idee, die er kurz vor dem Einschlafen gehabt hatte, dem Mörder eine Falle zu stellen und ihn dann zu stellen. Doch wie genau das aussehen sollte, das wusste er nicht.
    Wie so oft vertraute John darauf, dass sich irgendwann eine Chance ergeben würde. Es war so oft so gewesen, dass er diese Möglichkeit einfach fest einplante.
    Wenn er zurückdachte, wie oft er und sein Team in scheinbar ausweglosen Situationen gewesen waren und dann hatte sich wie von selber plötzlich eine winzige Möglichkeit ergeben, die Situation zu lösen.
    Ja, er musste darauf vertrauen, dass sich irgendwann eine Gelegenheit bot und würde sie dann ergreifen. Mit diesem Entschluss schob er den Gedanken nach hinten und sah sich in Dr. Wishers Büro um.
    Der Schreibtisch, hinter dem der Psychologe saß, war übersät mit Fotos von den Tatorten und den Opfern. Dazwischen sah er Zettel voller hingekritzelter Notizen, kaum lesbar in einer dünnen Schrift, die an Spinnenbeine erinnerte.
    Es war ein heilloses Durcheinander, doch John hatte das unbestimmte Gefühl, dass Wisher darin eine Ordnung sah, die er selber nicht erkennen konnte.
    Wisher selber wirkte nervös und fahrig, als er sich durch einen Stapel Papiere arbeitete, als John das Büro betrat.
    Er wirkte völlig verändert, als wäre sein gestriger Auftritt bei der Ermittlungsgruppe etwas gewesen, das er sich aus vielen Jahren Erfahrung angeeignet und nun einfach abgerufen hatte.
    Nichts erinnerte mehr an den souveränen, kompetenten Fachmann, als der er sich präsentiert hatte. Das hier war nur der Schatten des Mannes von gestern, ein Wrack, dem John kaum zutraute, einen klaren Gedanken zu fassen.
    Er dachte er daran, dass man Leute häufig falsch einschätzte und er schon häufiger erlebt hatte, dass ein flüchtiger Eindruck täuschen konnte.
    Dennoch hatte er das Gefühl, hier den wahren Daniel Wisher zu sehen, den Mann, der kaum mit seiner Aufgabe fertig werden konnte.
    Jetzt durchwühlte dieser das Chaos auf dem Schreibtisch, zog eine Akte hervor, betrachtete sie stirnrunzelnd und deutete dann auf den Stuhl neben dem Schreibtisch.
    John setzte sich, abwartend, was nun auf ihn zukam.
    Wisher sah ihn einen Augenblick ruhig an, fuhr sich dann mit einer Hand durch die Haare und lächelte John gequält an.
    „Ich möchte, dass das, was hier gesprochen wird, zunächst unter uns bleibt, Colonel Sheppard.“
    „Nennen Sie mich John“, erwiderte John, nicht wenig irritiert über die Eröffnung des Psychologen. Auch wenn er nicht wusste, was sein Gegenüber für Absichten hatte, es war offensichtlich, dass der Mann zwischen antrainierter Professionalität, seiner unglaublichen Erfahrung als forensischer Psychologe und einer schrecklichen Verstörtheit hin und her gezerrt wurde und da schadete es nie, ein wenig Vertrautheit zu schaffen.
    „Daniel.“ Wisher lächelte wieder und nun erreichte das Lächeln auch seine Augen und wirkte warm. „Es schadet nie, etwas persönliche Nähe zu schaffen, wenn das Gegenüber so durch den Wind zu sein scheint, wie ich es bin, nicht wahr?“
    John staunte. Der Mann war wirklich gut.
    „Was meinen Sie damit, Daniel? Dass es unter uns bleiben soll?“
    „Verstehen Sie das bitte nicht falsch. Aber ich fürchte, meine Analyse und mein Profil sind noch nicht ausgereift genug, um sie bei der Ermittlungsgruppe zu präsentieren.“
    John hob die Augenbrauen, sagte aber nichts dazu.
    „Mir fehlen noch entscheidende Details, um sie zu komplettieren. Sie müssen wissen, so ein Profil ist eine heikle Sache. Bringt man es zu früh und es enthält noch nicht ganz sichere Erkenntnisse, besteht die Gefahr, dass die Ermittler sich zu sehr darauf festlegen und unbewusst das erste Profil im Hinterkopf behalten, egal, wie viele Änderungen man noch vornimmt. Meine Erfahrung hat mich gelehrt, vorsichtig zu sein und lieber noch etwas abzuwarten, um dann ein Profil abzuliefern, das ich für treffend halte. Normalerweise ist das weniger ein Problem, da die meisten Ermittlungsgruppen, mit denen ich gearbeitet habe, Profis waren, die sich der Gefahr eines frühen Profils bewusst waren. Ohne Mr. Woolsey und Ihnen zu nahe treten zu wollen, aber Ihnen beiden fehlt die Erfahrung, damit umgehen zu können.“ Er lächelte müde. „Außerdem ist da noch …“
    Er brach ab, rieb sich die Augen und sah zu Boden.
    „Was ist da noch?“, fragte John, hellhörig geworden. Der Vortrag über das Profiling war sehr flüssig und professionell rüber gekommen, aber die letzte Bemerkung passte so gar nicht dazu. Irgendetwas hielt der Mann zurück, das spürte John genau und ein unbestimmtes Gefühl sagte ihm, dass es etwas Wichtiges, ja, vielleicht etwas Entscheidendes war.
    Wisher winkte ab. „Es ist noch zu früh dafür, verzeihen Sie. Ich hätte mich nicht zu der Bemerkung hinreißen lassen sollen.“ Sein Tonfall war endgültig, doch John machte sich eine mentale Notiz, dieses Thema bei nächster Gelegenheit wieder aufzugreifen.
    „Und was wollen Sie nun mit mir besprechen?“ John hatte langsam das Gefühl, er könne Wisher nicht mehr folgen und fragte sich, ob das hier nicht eine grandiose Zeitverschwendung sei.
    „Ich habe den Eindruck, dass ich Ihnen schon etwas berichten kann, was ich Mr. Woolsey und den anderen noch nicht mitteilen möchte. Sie scheinen mir durch ihre Missionen offen und flexibel genug zu sein, sich nötigenfalls auch noch auf zusätzliche oder geänderte Informationen einzulassen.“
    Er lächelte wieder und sah nun fast spitzbübisch aus, als er hinzufügte: „Ich habe selbstverständlich Ihre Akte gelesen und weiß sehr genau, was Sie alles erlebt haben. Ich denke, ich kann ganz gut einschätzen, ob sie in der Lage sind, mit meinen Informationen verantwortungsbewusst umzugehen. Ich liege selten falsch mit meinen Einschätzungen und von Ihnen habe ich einen sehr guten Eindruck gewonnen.“
    John nickte. Das klang plausibel und es schmeichelte ihm ein wenig.
    „Aber Sie haben sich doch bei der Besprechung gestern schon recht deutlich über den Täter geäußert“, warf er dennoch ein.
    Wisher machte eine wegwerfende Handbewegung. „Das war nur allgemeines Gerede. Das eigentliche Profil wird deutlich spezifischer werden.“
    John hob schweigend die Augenbrauen.
    „Sie müssen wissen, dass es zweierlei Dinge sind, etwas Allgemeines über einen Täter zu sagen, oder ein exaktes Profil zu erstellen. Was ich bei der Besprechung gesagt habe, trifft nur zum Teil zu, genauso genommen würde es auf viele Täter zutreffen, aber jeder Täter ist einzigartig. Für jeden Täter muss es ein spezifisches Profil geben.
    Mr. Woolsey hat gute Arbeit geleistet, die Fakten zusammen zu tragen, aber leider ist das, was einen Serientäter ausmacht ein Vielfaches mehr, als eine Sammlung von Fakten rund um seine Morde.“
    „Dann ist das also völlig nutzlos?“ Er deutete auf Woolseys Mappe mit der Verdächtigenliste, die inmitten des Durcheinanders auf Wishers Schreibtisch lag.
    „Keineswegs. Die Liste ist sogar überaus nützlich.“
    Er lächelte, als er Johns verwirrten Gesichtsausdruck sah. „Nur finden wir auf ihr nicht den Täter, sondern sein Ziel.“
    John starrte ihn ungläubig an.
    „Dazu komme ich später noch. Lassen Sie uns zunächst über den Täter reden.“
    Er suchte einige Notizen zusammen, überflog sie und rückte dann seine Brille zurecht, bevor er John ansah.
    „Ich habe bisher ein recht gutes Bild unseres Täters erstellt. Er ist ein Soziopath, stellt seine Bedürfnisse über die aller anderen und ist davon überzeugt, dass er über dem Gesetz steht. Dennoch akzeptiert er die Tatsache, dass das, was er tut, nicht im Einklang mit dem ist, was andere für richtig halten und integriert das in sein Handeln. Er ist ein Jäger, genießt es aber auch, gejagt zu werden. Dabei ist er fest davon überzeugt, dass sein Intellekt und seine allgemeine Überlegenheit es seinen Verfolgern unmöglich machen werden, ihn zu fangen. Er glaubt, wir sind Teil seines Spiels, seiner Jagd, ein Teil, der nur dazu dient, seine Herausforderung zu erhöhen, das Spiel spannender zu gestalten. Eine wirkliche Bedrohung sieht er in uns nicht.“
    Er schwieg einen Moment und sah John eindringlich an.
    „Noch etwas. Nach der Präzision zu urteilen, mit der er vorgeht, tut er das nicht zum ersten Mal. Serientäter entwickeln sich, ihr Modus Operandi verändert sich, bis sie das gefunden haben, was sie als Perfektion ansehen. Er verändert sein Vorgehen hier nicht, daraus schließe ich, dass er die Phase der Entwicklung schon lange abgeschlossen hat.
    Ich vermute, er hat schon als Kind Grausamkeit gezeigt, andere Kinder schikaniert oder Tiere gequält. Das ist sein Verständnis von Macht und Überlegenheit und er hat diese Vorstellung perfektioniert.
    Er ist alleine und genießt das auch, denn in seiner Welt gibt es ohnehin niemanden, der ihm ebenbürtig wäre.“
    Wieder schwieg er einen Moment, während John gespannt zuhörte. Das hier war aufschlussreich und er begann Bewunderung für Wisher zu empfinden, der aus den gesammelten Informationen so Vieles ableiten konnte.
    „Oh, und ich glaube, er sieht seine Opfer an, wenn sie sterben. Er genießt den Anblick des Todes, ich vermute sogar, dass er es darauf anlegt, dass die Opfer in ihren letzten Augenblicken erkennen, wer er ist. Er weidet sich an ihrem Erstaunen und ihrem Entsetzen.“
    „Also muss er jemand sein, bei dem sie das nicht vermutet hätten?“
    „Genau.“
    John seufzte. „Bei wem vermutet man schon, dass er ein wahnsinniger Mörder ist?“
    Ein leichtes Lächeln umspielte Wishers Mundwinkel. „Glauben Sie mir, man vermutet es gerade bei den allerschlimmsten Killern nie.“
    „Wir suchen also einen einsamen, gestörten Irren, der schon als Kind angefangen hat, seine Macht auf grausame Weise auszuspielen und sich bis heute gesteigert hat?“, sagte John nachdenklich.
    „Nett zusammengefasst. Ja, so in der Art kann man es sagen. Ich vermute, wie gesagt, dass er das nicht zum ersten Mal macht. Wenn Sie Verdächtige haben, sollten Sie Kontakt zur Erde aufnehmen und versuchen herauszufinden, ob es im Umfeld der Verdächtigen in den Jahren vor der Atlantis-Mission ungeklärte Mordserien gegeben hat. Nicht unbedingt mit unserem M.O., aber Morde, deren Opfer nicht in offensichtlichem Zusammenhang stehen. Morde, die auf einen Täter schließen lassen, jedoch nicht mit unseren Morden identisch sind. Ich würde meinen Ruf dafür verwetten, dass unser Mörder früher experimentiert hat.“
    John unterdrückte den Impuls, durch die Zähne zu pfeifen. „Sie sind gut, Doc.“
    „Ich …“ Er verstummte und John sah plötzlich ein tiefes Grauen in den Augen des Profilers. Er wollte etwas sagen, irgendetwas, aber ihm kamen keine Worte über die Lippen.
    „Ich wollte das nie wieder tun“, fuhr Wisher tonlos fort. „Sie kennen doch das Sprichwort: Wenn du zu lange in den Abgrund blickst …“
    „… blickt der Abgrund auch in dich“, vervollständigte John den Satz.
    „Und wenn der Abgrund zu lange in dich blickt, beginnt er, dich zu verschlingen“, sagte Wisher. „Ich habe das einmal erlebt und nur sehr knapp überlebt.“ Seine Stimme war nun nur noch ein heiseres Flüstern. „Ich weiß nicht, ob …“
    John sah ihn bestürzt an. Der Psychologe sah jetzt müde und gealtert aus. Als habe irgendetwas alles Leben aus dem Mann gesogen und eine leere, tote Hülle zurückgelassen.
    Er wollte etwas tun, etwas sagen, doch was konnte man schon sagen oder tun?
    Mitfühlend legte er Wisher eine Hand auf die Schulter.
    Dieser straffte sich. „Sie können das nicht verstehen“, sagte er, nun wieder mit etwas kräftigerer Stimme. „Seien Sie froh darüber, es ist nicht gerade angenehm, sich in die Köpfe und Seelen der schlimmsten Bestien der Menschheit hineinzuversetzen.“
    „Wir werden den Kerl schnappen“, erwiderte John und klopfte Wisher aufmunternd auf die Schulter. „Mit Ihrer Hilfe, Doc.“
    Wisher brachte ein schiefes Grinsen zustande. „Tun Sie das, Colonel. Und tun Sie es schnell, ich weiß nicht, wie lange er sich noch im Zaum hält. Atlantis ist ein Spielplatz nach seinem Geschmack und ich fürchte, er wird das auskosten wollen.“
    Er schwieg einen Moment. „Ich glaube, wenn ich es recht bedenke, ist mein Profil doch schon deutlich ausgereifter, als ich gedacht habe.“ Er schüttelte den Kopf. „Es ist immer wieder erstaunlich, wie viel man weiß, ohne es zu bemerken, bevor man es ausspricht und in einen Kontext bringt.“


    oooOOOooo


    Einige Tage vergingen, in denen John sich bemühte, die Informationen, die er hatte, zu einem Bild zusammen zu fügen. Doch wie er auch die Teile verschob und zusammensetzte, es ergab sich kein Bild, das schlüssig schien. Es waren einfach zu viele Details und zu wenige handfeste Beweise. Wishers Bild des Täters, Woolseys Liste, die Daten und Fakten, die die Ermittlungsgruppe gesammelt hatte, Rodneys Zustand, all das ergab kein konsistentes Bild, von dem aus man hätte ableiten können, wer der verdammte Mörder war.
    Sein Kopf schwirrte und am Ende kam nichts heraus.
    Wie gerne hätte er sich jetzt mit Teyla, Ronon und Rodney zusammengesetzt und das Problem dargelegt. Zusammen waren sie so vielen Geheimnissen auf die Spur gekommen und hatten so viele Rätsel gelöst. Irgendein Instinkt sagte ihm, dass sie es gemeinsam schaffen konnten.
    Doch das stand außer Frage und er verdrängte den Impuls. Ein kleines, logisches Stimmchen in seinem Kopf sagte ihm, dass das Wunschdenken war und dass auch sein Team in diesem Fall nichts würde herausfinden können, was die Ermittlungsgruppe mit ihren Experten nicht herausgefunden hatte.
    Nachdem er wieder einmal die Untersuchungsergebnisse verglichen, die Fotos studiert und die Protokolle der Befragungen durchforstet hatte, um irgendetwas zu entdecken, was ihm bisher entgangen war, verließ er das Büro der Ermittlungsgruppe und beschloss, nach Rodney zu sehen.


    -tbc
    Man erreicht viel mehr mit einem freundlichen Wort und etwas Gewalt, als nur mit einem freundlichen Wort.
    (Marcus Cole, B5)
    ~~~***~~~

    Your pierce my soul. I'm half agony, half hope.
    (Frederick Wentworth)
    ~~~***~~~

    Bekennende McShepperin

  19. Danke sagten:


  20. #32
    Ägypten-Fan Avatar von Valdan
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    Ich konnte mich nicht beherrschen - es dauert noch so lange, bis ich zuhause bin *gg*

    Wow - was für ein Kapitel. Mein Verdacht erhärtet sich. Der Wolf ist einfach nur irre beschrieben...ich frage mich ernsthaft, wo du das hernimmst - es ist genial.

    Schön, das Rodney und John endlich miteinander gesprochen haben (und das am Pier *seufz* - schön) nur schade, dass das Gespräch belauscht worden ist...

    Ich warte gespannt wie ein Flitzebogen auf morgen und die Auflösung, dieser tollen Geschichte.

    Knuddel, Val
    "Der Mensch fürchtet die Zeit, doch die Zeit fürchtet die Pyramiden."
    arabisches Sprichwort

    ***


  21. #33
    Leitung: Forum Avatar von Redlum49
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    Doch wie er auch die Teile verschob und zusammensetzte, es ergab sich kein Bild, das schlüssig schien. Es waren einfach zu viele Details und zu wenige handfeste Beweise. Wishers Bild des Täters, Woolseys Liste, die Daten und Fakten, die die Ermittlungsgruppe gesammelt hatte, Rodneys Zustand, all das ergab kein konsistentes Bild, von dem aus man hätte ableiten können, wer der verdammte Mörder war.
    Da stimm ich Sheppard zu
    Ich bin momentan auch etwas ratlos wer denn nun der Mörder ist und wie alles zusammenpasst… Theorien hätt ich zwar ein paar, aber noch ist keine dabei die irgendwie besser oder schlechter wäre als die anderen

    Aber morgen erfahren wir ja zum Glück wie alles zusammenhängt. Auch wenn ich gern noch mehr von der genial, mysteriös, grusligen Geschichte lesen würde

  22. #34
    Zitronenfalter Avatar von Sinaida
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    Gut, dass Rodney sich jetzt John anvertraut hat. Das war eine schöne Szene, zwischen den beiden.
    Das Gespräch zwischen John und Wisher fand ich auch sehr interessant. Ich mag es, wenn man als Leser Informationen in Dialoge verpackt serviert bekommt - das liest sich einfach gut.
    Jetzt warte ich ungeduldig auf morgen und auf die Auflösung. Nur schade, dass die Geschichte damit dann schon beendet ist.

  23. #35
    There is good in you... Avatar von Chayiana
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    Okay, ich muss gestehen, dass mir im Moment auch die Theorien ausgehen ... *gg*

    Aber zumindest koennen wir festhalten, dass Rodney wirklich nicht der Taeter als vielmehr das Hauptopfer ist, und dass der Wolf tatsaechlich vorhat, John zu killen ...

    Das Gespraech zwischen Rodney und John war total schoen und vor allem ueberfaellig ... Nur irgendwie fies, dass der Wolf das jetzt als einen zusaetzlichen Anreiz zu seinem Spiel sieht ... ich kann mich nur wiederholen: *BRRRRR*

    Und ich schliesse mich den anderen mal an und sage, dass es wirklich schade ist, dass es heute zu Ende geht (obwohl ich andererseits die Aufloesung gar nicht erwarten kann *gg*).

  24. #36
    First Lieutenant Avatar von Zeson
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    Ich muss gestehen, dass ich Chayiana in (fast) allem zustimme. Nur das mit der Theorie ...

    Bin ja mal gespannt, ob das, was ich vermute zutrifft.
    Spoiler 
    M.E. ist der Psychologe, Dr. Wisher, schizophren und der Wolf, denn in seinem Verhalten kommen zwei unterschiedliche Pole zum Ausdruck. Und dann noch der Hinweis
    Er hatte ein Date mit Colonel John Sheppard.
    Für mich ist er der Täter. Vermutlich hat seine frühere Arbeit ihn ein wenig um den (gesunden) Verstand gebracht.


    Ich kann kaum bis heute abend warten ... Aber vielleicht liege ich ja auch völlig daneben?
    "It is better to have loved and lost than never to have loved at all"

    Möge alles, was Ihr mir wünscht, tausendfach auf Euch zurückfallen.

    --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

    Letzte Veröffentlichung: Eine Ergänzung für das Team [ARROW]

  25. #37
    Alpha Avatar von Avarra
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    Vielen Dank an
    Azrael, M-Force Maverick und schabi fürs Drücken des Danke-Knopfes.

    Vielen Dank allen Knöpfchendrückern und Reviewschreibern, die diese Geschichte begleitet haben. Es war toll, für euch zu schreiben!

    Und noch einmal ein riesiges Dankeschön an Sinaida, die dieser Geschichte durch ihr Cover und ihr Bild wirklich ein "Gesicht" gegeben hat!


    Spoiler 
    @Valdan:
    Schön, das Rodney und John endlich miteinander gesprochen haben (und das am Pier *seufz* - schön)
    Ja, nicht wahr? Ich konnte es mir einfach nicht verkneifen ...

    Freut mich, dass du es spannend findest.
    Jetzt kommt ja die Auflösung ...


    @Redlum:
    Ich bin momentan auch etwas ratlos wer denn nun der Mörder ist und wie alles zusammenpasst… Theorien hätt ich zwar ein paar, aber noch ist keine dabei die irgendwie besser oder schlechter wäre als die anderen
    Darüber freue ich mich, auch wenn das fies klingt.
    Aber Verwirrung war ja auch Teil der Geschichte ...

    Auch wenn ich gern noch mehr von der genial, mysteriös, grusligen Geschichte lesen würde
    Vielen Dank für das tolle Kompliment! *freu*


    @Sinaida:
    Das Gespräch zwischen John und Wisher fand ich auch sehr interessant. Ich mag es, wenn man als Leser Informationen in Dialoge verpackt serviert bekommt - das liest sich einfach gut.
    Vielen Dank! Ja, das lese ich auch gerne, deshalb schreibe ich es auch gerne.
    Irgendwie ist es dann weniger trocken, finde ich.


    @Chayiana:
    Ja, nicht wahr, das Gespräch war überfällig. Das lag mir sehr auf der Seele. *seufz*
    Nur irgendwie fies, dass der Wolf das jetzt als einen zusaetzlichen Anreiz zu seinem Spiel sieht ... ich kann mich nur wiederholen: *BRRRRR*
    Der ist schon heftig, der Kerl ... keine Ahnung, was mich geritten habe, als ich geschrieben hab ...

    Irgendwie freut es mich, dass die Theorien ausgehen. *fiesegrins*
    Sagt mir das doch, dass ich das mit dem Verwirren irgendwie richtig gemacht habe *lach*.


    @Zenson:
    Deine Theorie klingt gut ... ob du Recht hast, erfährst du jetzt ...




    Und nun geht's weiter ...



    Teil 7


    Er näherte sich gerade dem Laborbereich, als ihm Rodney entgegenkam und ein kurzer Blick auf seine Uhr sagte John, dass es Zeit war, in die Kantine zu gehen. Gemeinsam mit Rodney durchschritt er die Gänge und versuchte sich nicht anmerken zu lassen, wie besorgt er war. Sein Freund sah schrecklich aus. Deutlich zeichneten sich Schlafmangel und Sorge in dessen Gesicht ab und John fragte sich, wie lange Rodney wohl noch durchhalten würde.
    In der Kantine angekommen wuchs seine Sorge, denn Rodney füllte sich kaum etwas auf sein Tablett und Appetitlosigkeit war wohl das denkbar schlimmste Symptom, das er sich bei dem sonst immer begeisterten Esser vorstellen konnte.
    Sie suchten sich einen Platz auf der Terrasse, abseits der anderen Tische und setzten sich. Rodney stocherte lustlos auf seinem Teller herum, gähnte hin und wieder und wirkte allgemein geistesabwesend.
    Johns Versuche, Smalltalk zu bestreiten blieben fruchtlos, denn bis auf ein „hm“ oder ein „mja“ gelegentlich steuerte Rodney nicht zur Unterhaltung bei.
    Schließlich kam John auf den Punkt, der ihm unter den Nägeln brannte.
    „Und? Haben die Tests etwas ergeben?“
    Rodney schüttelte den Kopf. „Nichts. Keine Toxine, keine Drogen, das EEG zeigte normale Hirnfunktionen und das MRT hat keine Anomalien in der Hirnsubstanz ergeben. Ich bin anscheinend völlig gesund, nur dass ich eben den Verstand verliere.“
    Die Bitterkeit in Rodneys Stimme tat John fast körperlich weh.
    „Rodney …“
    „Was denn? Entweder ich bin ein Mörder, oder ich werde wahnsinnig. Oder beides. Ein wahnsinniger Mörder.“ Rodneys Stimme klang fast hysterisch, dann sprang er auf und verließ raschen Schrittes die Kantine, während John ihm stirnrunzelnd nachsah.
    Irgendetwas stimmte hier ganz gewaltig nicht. Das ungute Gefühl in seinem Magen verdichtete sich und das Leben hatte John Sheppard eines gelehrt: Wenn es etwas gab, auf das er sich verlassen konnte, dann waren es seine Instinkte.
    Langsam erhob er sich und trug beide Tabletts zurück. Es musste etwas geben, das er tun konnte und er hatte da eine Idee.

    John fand Ronon wie erwartet in der Trainingshalle bei einem Sparringskampf. Der Setadaner wischte sich nach dem Ende des Kampfes den Schweiß von der Stirn und hörte sich Johns Bitte schweigend an. Dann nickte er. „Klar kann ich auf ihn aufpassen, Sheppard.“
    „Sieh einfach nur, dass er nichts Dummes tut, okay?“
    „Kein Problem.“
    Ronon fragte nicht lange, was der Grund für Johns eigenartige Bitte war. Auch ihm war nicht entgangen, wie sehr Rodney durch den Wind war und trotzdem er den Wissenschaftler häufig als extrem nervig und arrogant empfand, so war er doch ein Freund und Teil des Teams. Und da war es keine Frage, dass man aufeinander Acht gab. Zumindest war das Ronons Verständnis des Begriffs „Team“.
    Zufrieden verließ John die Trainingshalle und wandte sich seinem zweiten Ziel zu. Er musste noch einmal mit Dr. Wisher reden und endlich herausfinden, was dieser gemeint hatte, als er sich in ihrem letzten Gespräch so nebulös ausgedrückt hatte.
    Er errechte das Büro des Psychologen, doch als dieser auf mehrfaches Klopfen nicht reagierte, wollte John schon wieder gehen. Als er sich gerade umwandte, befiel ihn wieder einmal ein ungutes Gefühl und er kniff die Augen zusammen. Eigentlich hatte Dr. Wisher um diese Zeit Sprechstunde und es war höchst ungewöhnlich, dass er nicht antwortete.
    Er versuchte die Tür zu öffnen, doch sie war verschlossen. Dann hörte er ein leises Poltern aus dem Raum und wie ein Tier regte sich nun das Gefühl von Unheil in seinen Eingeweiden. Ehe er es sich anders überlegen konnte, benutzte er seinen Überbrückungscode, um die Tür zu öffnen.
    Der Anblick, der sich ihm bot, ließ ihn eine Sekunde erstarren, dann stürmte er in den Raum.
    Dr. Wisher hing über seinem Schreibtisch, den umgestoßenen Bürostuhl zu seinen Füßen. Seine Beine zuckten, was den Körper dazu brachte, an dem Seil, das sich um seinen Hals zugezogen hatte, leicht zu schwanken, als wäre ein Wind aufgekommen.
    Mit einem Satz war John auf dem Schreibtisch und hob den Mann an, so dass das Gewicht vom Seil genommen wurde.
    Er ächzte, als er das gesamte Gewicht des bewusstlosen Körpers auf einen Arm verlagerte, mit der freien Hand sein Messer zog und das Seil durchschnitt.
    Langsam ließ er den Körper zu Boden gleiten, kniete sich neben ihn und fühlte seinen Puls. Er war schnell und oberflächlich, aber zumindest war da ein Puls.
    John griff nach seinem Funkgerät und rief hinein: „Sheppard an Krankenstation. Medizinischer Notfall in Dr. Wishers Büro! Kommen Sie schnell!“
    Dann wandte er sich wieder Wisher zu und sprach leise auf ihn ein.
    „Bleiben Sie bei mir Doc. Nicht schlapp machen, Daniel, Hilfe ist unterwegs.“
    Er murmelte die Worte fast so, als müsse er sich selber genauso viel Mut zusprechen, wie dem Bewusstlosen.
    Der Vorfall hatte John tief getroffen. Er hatte gewusst, wie schlecht es Wisher bei der Ermittlung ging, er hatte seine Vorgeschichte gekannt und doch hatte er beides ignoriert, weil der Fall ihm wichtiger erschien, weil er ungedingt den Mörder fassen wollte.
    Übelkeit stieg in ihm auf, als er daran dachte, wie er schon geahnt hatte, dass der Mann dem Zusammenbruch nahe war. Nur hatte er gedacht, Wisher würde sich sinnlos betrinken oder etwas in der Art. Niemals hätte er geglaubt, dass es so enden würde. Oder vielleicht doch? Hatte er die Möglichkeit einfach verdrängt, weil ihm Rodney und der Fall wichtiger waren?
    Ehe er sich noch weitere Gedanken darüber machen konnte, flatterten plötzlich Wishers Augenlieder und er blickte John mit glasigem Blick an.
    „Daniel! Sind Sie okay?“ Natürlich war er es nicht, aber der Satz war John über die Lippen gekommen, bevor er es merkte.
    Wisher hustete kraftlos, dann gab er ein heiseres Flüstern von sich.
    „Passen Sie auf, John. Er hat es …“ Wieder ein gequältes Husten. „Er hat ein … Auge … auf Sie … ich bin mir sicher …“
    „Auf mich? Wissen Sie, wer es ist?“ John hatte Wisher bei der Schulter gepackt und schüttelte ihn leicht.
    „Ja … ich … fast sicher …“ Die Stimme erstarb und Dr. Wisher war wieder bewusstlos.
    Nur Sekunden später tauchten Sanitäter auf, luden Wisher auf eine Trage und brachten ihn zur Krankenstation. John folgte ihnen, hoffend, dass der Profiler noch einmal erwachen und seinen Satz vollenden würde, doch dieser Wunsch wurde ihm nicht erfüllt.

    In der Krankenstation angekommen kümmerte sich sofort ein Team um den Verletzten und John gab zu Protokoll, was geschehen war.
    Danach ging er in den Behandlungsraum und fand Dr. Huang, der gerade eine Kanüle in einer Vene an Wishers Arm platzierte. Prüfend blickte der Arzt auf den Monitor der Vitalfunktionen und nickte dann zufrieden. Alle Kurven und Werte, die John erkennen konnte, schienen gleichmäßig zu verlaufen und zu seiner grenzenlosen Erleichterung waren da keine roten, blinkenden Alarme zu sehen, wie er sie schon so oft bei lebensgefährlich verletzten Kameraden gesehen hatte.
    „Können Sie ihn aufwecken?“, wandte er sich an den Arzt.
    Zu seinem Erstaunen blickte der Arzt ihn zornig an. „Sehe ich aus, als hätte ich einen Zauberstab, mit dem ich nur einmal wedeln muss und schon ist der Patient gesund und kann verhört werden?“
    „Er hat wichtige Informationen …“, setzte John an, doch Huang unterbrach ihn harsch.
    „Dieser Mann ist bewusstlos, weil er ein Strangulationstrauma erlitten hat. Wir können froh sein, wenn er keinen hypoxischen Hirnschaden erlitten hat“, knurrte Huang.
    John starrte ihn an.
    „Verschwinden Sie. Ich habe hier einen Patienten, um den ich mich kümmern muss.“
    John starrte noch immer ungläubig zwischen Huang und Wisher hin und her, als sich plötzlich sanft eine Hand auf seinen Unterarm legte.
    „Kommen Sie, John. Wir kümmern uns um Dr. Wisher“, sagte Jennifer Keller und zog John aus dem Raum.
    „Wird er wieder gesund? Meinen Sie, er hat einen hy…dings Hirnschaden?“
    „Das kann man jetzt noch nicht sagen, aber nach dem, was Sie berichtet haben waren Sie schnell genug da, um das Schlimmste zu verhindern. Dr. Wisher verdankt Ihnen sein Leben.“
    John seufzte. „Das hätte nicht passieren dürfen.“
    „Hinterher ist man immer klüger. Machen Sie sich nicht allzu große Sorgen, wir tun alles Menschenmögliche.“
    John sprach noch eine Weile mit Dr. Keller und sie hörte ihm mit gerunzelter Stirn zu. Schließlich nickte sie, drückte seine Hand und er verließ die Krankenstation.


    oooOOOooo

    Ohne eine Antwort auf ihr Klopfen abzuwarten, stürmte Sergeant Maria Apuergo in Wollseys Büro.
    „Sir, wir haben etwas gefunden.“
    Woolsey sah sie aufmerksam an. „Und was?“
    „Einen Teilabdruck. An einer schwer zugänglichen Stelle des Messergriffs, das bei Lynn Ellingtons verwendet wurde.“
    Ihr Gegenüber runzelte die Stirn. „Wieso haben Sie das erst jetzt gefunden?“
    „Es tut mir Leid, Sir. Aber die Ausrüstung, die hier zur Verfügung steht, ist nicht gerade optimal für unsere Zwecke. Mit einem voll ausgerüsteten FBI-Labor hätten wir das schon viel früher gefunden. Dr. Zelenka und seine Leute sind eine sehr große Hilfe, sie arbeiten Tag und Nacht an den Spuren, aber sie sind eben alles andere, als Profis.“ Sie seufzte. „Und ohne die richtige Ausrüstung kostet alles sehr viel mehr Zeit.“
    Woolsey nickte. „Konnten Sie den Fingerabdruck zuordnen?“
    „Ja, Sir.“
    „Und?“
    „Er gehört Dr. Rodney McKay.“


    oooOOOooo


    Es war Abend geworden und John ging durch die Korridore der Stadt, tief in Gedanken versunken. Wishers Selbstmordversuch, Rodneys erbärmlicher Zustand und die Panik, die er in den Augen seines Freundes gesehen hatte, als dieser davon gesprochen hatte, dass er wahnsinnig würde, der immer noch frei in der Stadt herumlaufende Mörder, all das wühlte seine Gedanken auf und ließ ihm keine Ruhe.
    Zu gerne hätte er mit Rodney gesprochen, doch der war keineswegs in der Verfassung. Ronon kam auch nicht in Frage, da er auf Rodney aufpasste. Ein kleiner Nebeneffekt seines Plans war, dass, sollte ein weiterer Mord geschehen, selbst wenn Rodney nicht wusste, wo er gewesen war, Ronon ihn beschattete und somit für ein Alibi sorgte. Vielleicht konnte er Rodney einen Teil der Last von seinen Schultern nehmen, indem er ihm wenigstens ein Alibi verschaffte.
    Seufzend setzte er seinen Weg fort. Er würde zu Teyla gehen und selbst wenn er nicht mit ihr über den Fall reden konnte, so konnte er doch über das sprechen, was Rodney betraf und von Wisher erzählen.
    In all den Jahren hatte er gelernt, dass es zwar seinem Instinkt entsprach, Sorgen für sich zu behalten, es jedoch die bessere Lösung war, darüber zu reden. Mit einem Freund, mit jemandem, dem er vertraute und der ihn kannte. Etwas, das nur sein Team ihm bieten konnte.
    Etwas, wofür er gelernt hatte, dankbar zu sein.
    Gedankenverloren bog er ab, um zu Teylas Quartier zu gehen, als er ein Geräusch hinter sich hörte.


    oooOOOooo


    Der Wolf lächelte. Heute war ein guter Abend, um zu jagen und seine Beute war verunsichert.
    Eine gute Voraussetzung für den Jäger, der jeden Vorteil nutzte, um an sein Ziel zu gelangen.
    Der Wolf war sich darüber im Klaren, dass es ein unfairer Vorteil war, aber das Leben war nun einmal nicht fair. Es war auch nicht fair, dass die Schafe nur Schafe waren und er der Wolf. Aber es war befriedigend und nach der heutigen Nacht würde er seinen Triumph genießen können.
    Allerdings würde er dann auch seine Zelte hier abbrechen und weiter ziehen. Natürlich war es nicht so einfach, Atlantis zu verlassen. Er musste ein Versetzungsgesuch stellen, die Antwort abwarten und erst dann konnte er sich ein neues Jagdrevier suchen. Doch das sollte kein Problem sein.
    Immer nur ein Projekt zur Zeit, das war sein Vorgehen und wenn er in den vollen Genuss der Verzweiflung seines Ziels gekommen war, den Duft des Todes des letzten Schafes gerochen hatte, das letzte mal in die brechenden Augen gesehen hatte, dann würde es ihm leicht fallen zu warten. Dann war der Trieb zu Jagen für eine Weile befriedigt und er konnte in Ruhe neue Jagdgründe suchen, Opfer auskundschaften und ein neues Spiel beginnen. So war es immer gewesen und so würde er es weiter machen.

    Vorsichtig schlich er um eine Ecke. Ja, da war das Schaf. In Gedanken versunken wanderte es dahin, ohne Arg, ohne die Gefahr zu wittern. Das unterschied sie, die Schafe, die nur flüchten konnten, von ihm, dem Wolf, der ihre Angst wittern konnte.

    Er schlich sich weiter an, prüfte, ob sein Messer griffbereit in der Scheide an seinem Gürtel saß, zog die kleine Überraschung, die er für Sheppard hatte, aus der Tasche und sprintete los.


    oooOOOooo


    John wurde von der Wucht des Stoßes fast zu Boden gerissen. Er taumelte vorwärts, doch der Angreifer hatte ihn nicht überwältigen können. Als er das Geräusch hinter sich gehört hatte, hatte er alle Muskeln angespannt, sicher, dass er sich auf einen Angriff vorbereitete.
    Er wollte sich umdrehen, da spürte er, wie eine Hand in seine Haare griff und seinen Kopf nach vorne drückte. Bilder der Opfer mit durchschnittenen Kehlen tauchten vor seinem geistigen Auge auf und er wusste, was die Bewegung bedeutete.
    Adrenalin pumpte durch seinen Körper, als er mit einer geschmeidigen Bewegung seinen Ellenbogen nach hinten rammte.
    Ein Stöhnen sagte ihm, dass er den Angreifer getroffen hatte und der Griff in seinen Haaren lockerte sich.
    „Was zum Teufel …“ John fühlte einen kleinen Stich am Hals, am Übergang zur Schulter.
    Und ehe er die Tragweite der Verletzung ermessen konnte, merkte er, wie seine Glieder schwer wurden. Er nahm all seinen Willen und seine Kraft zusammen und stieß den Angreifer von sich. Dieser taumelte, offensichtlich überrascht von der Gegenwehr und prallte gegen die Wand.
    Jetzt sah John endlich das Gesicht des Mörders und seine Augen weiteten sich vor Unglauben.
    Er spürte, wie ihm das Atmen schwerer fiel und kämpfte gegen die Lähmung seines Körpers an, wie er nie zuvor gekämpft hatte.
    Der Mörder beobachtete ihn dabei und ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen, als sähe er genau das, worauf er gehofft hatte.
    Etwas lenkte Johns Blick auf die Hand des Mannes und voller Entsetzen erkannte er ein Messer, das der Mörder locker auf in gerichtet hielt. John wusste, wenn er sich jetzt der Schwäche und Lähmung hingab, dann war es das Letzte, was er jemals sehen würde.
    Mit letzter Kraft zog er seine Waffe, schaffte es, sie irgendwie grob in die Richtung des Mörders zu halten und schoss.
    Er schoss, bis das Magazin leer war, dann sank er ohnmächtig zu Boden.
    „Woolsey an Colonel Sheppard“, quäkte es aus einem Funkgerät, doch John hörte nichts mehr.
    „Colonel Sheppard melden Sie sich“, wurde Woolseys Stimme drängender. „Colonel?“
    „Woolsey an Sicherheit … verdammt …“ Es knackte, dann war das Funkgerät still.


    oooOOOooo


    Jennifer Keller prüfte routinemäßig Rodneys Vitalfunktionen, dann wandte sie sich zu der Gruppe um, die in der Tür der Krankenstation stand.
    „Ich habe ihn mit starken Sedativa ruhig gestellt. Es wird eine Weile dauern, bis die Droge vollständig aus seinem System verschwunden ist.“
    Woolsey nickte und sah zu dem Bett hinüber auf dem offensichtlich ein Körper lag, verdeckt von einem weißen Laken.
    „Sheppard hat gut geschossen, obwohl er fast gelähmt war“, sagte Ronon, dessen Blick dem Woolseys gefolgt war.
    „Es ist erstaunlich, wenn man bedenkt, dass Huang ihm ein Muskelrelaxans gespritzt hat“, murmelte Keller und sah John an, der im Bett neben Rodney lag und schrecklich blass aussah.
    „Wird er wieder gesund?“, fragte Teyla besorgt.
    „Ja. Beide“, erwiderte Keller und lächelte. „Ich habe John ein Antidot gespritzt und nach einer Nacht mit Schlaf wird er wieder ganz der Alte sein.“
    Ronon starrte John an. „Er hat ihm was gespritzt?“
    „Ein Muskelrelaxans. Das ist eine Substanz, die die Muskeln lähmt. So, wie Curare. Es wird bei Narkosen verwendet, damit die Muskeln während eines Eingriffs nicht unwillkürlich zucken.“
    „Und wieso konnte John dann noch kämpfen?“
    „Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Vielleicht hat er die Dosis zu gering bemessen, oder er hat Johns Widerstandskraft unterschätzt. Vielleicht war John auch durch den Kampf voller Adrenalin, so dass er länger durchgehalten hat.“ Sie zuckte mit den Schultern.
    „Vielleicht wollte er, dass sein Opfer erlebt, wie er ihn tötet“, warf Woolsey ein und dachte an das Profil von Dr. Wisher, das er auf dessen Schreibtisch gefunden hatte. „Und hat ihm deshalb nur wenig von dem Zeug gegeben.“
    Keller schüttelte den Kopf. „Das ist ja gerade das Perfide daran. Ein Relaxans lähmt die Muskeln, macht jedoch nicht bewusstlos. Der Mensch erlebt alles bei vollem Bewusstsein, ohne buchstäblich auch nur einen Muskel bewegen zu können. Er wird erst bewusstlos, wenn die Atemlähmung einsetzt.“
    „Dieser Dreckskerl“, knurrte Ronon und seine Augen funkelten gefährlich, als er zu dem toten Arzt hinüber sah. „Wenn ich ihn erwischt hätte …“
    „Lassen wir die Patienten ruhen“, schlug Woolsey vor. „Ich habe da noch einen ausgezeichneten Cognac in meinem Büro. Ich glaube, wir können alle einen Schluck vertragen.“




    Epilog:


    Gut eine Woche später fand sich die Sonderermittlungsgruppe ein letztes Mal in Woolseys Büro ein, nur dass diesmal Rodney mit dabei war. Er hatte die gesamte Woche in der Krankenstation unter Jennifer Kellers Obhut verbracht, täglich besucht von seinem Team, das voller Sorge um ihn war. Als er wieder einigermaßen hergestellt war, hatte ihn diese Sorge zutiefst berührt, aber auch mit Befriedigung erfüllt. Sie hatten an ihn geglaubt, als er selber das nicht mehr getan hatte.
    Er hatte erfahren, was mit ihm geschehen war und als es endlich eine wissenschaftliche Erklärung für das, was er erlebt hatte, gab, war er in der Lage gewesen, damit fertig zu werden.
    Huang hatte ihm seit seinem ersten Aufenthalt in der Krankenstation – und später, wenn immer Rodney sich an ihn um Hilfe und Medikamente gewandt hatte – mit einer Substanz vergiftet, die bei den Athosianern als Kashar bekannt war.
    Es handelte sich um ein Halluzinogen, das aus den Wurzeln der Kash-Pflanze gewonnen wurde und vor sehr langer Zeit von den Weisen des Volkes als Mittel genutzt wurde, um Visionen und Traumwanderungen zu erzeugen.
    All das lag in so ferner Vergangenheit, dass es Keller einige Zeit gekostet hatte, die genaue Wirkung des Mittels herauszufinden. Solange hatte sie Rodney tief sediert, um zu verhindern, dass er unter Albträumen oder Halluzinationen litt.
    Soweit sie es rekonstruieren konnte, war Huang zu Rodney gegangen und hatte ihn in dem tranceartigen Zustand, den das Kashar hervorrief, zu den Stätten seiner Morde geführt, ihn die Toten sehen lassen, seine Kleider mit deren Blut verunreinigt und Rodneys Hände auf die Mordwaffe geführt.
    Die Erinnerungen daran waren es, die Rodney zuerst als Albträume, dann als reale Erinnerungen heimsuchten und ihm weismachten, er verliere den Verstand und sei ein wahnsinniger Mörder.
    Der Plan war so grausam und so perfide, dass er jedem der Anwesenden den Atem verschlug, als Jennifer Keller ihn darlegte.
    Es war nicht ermittelbar, warum sich Huang ausgerechnet Rodney ausgesucht hatte, aber Wisher, der inzwischen wieder auf den Beinen war, jedoch noch immer mit einer heiseren, kaum hörbaren Stimme sprach, vermutete, dass Huang die besondere Freundschaft zwischen Rodney und John erkannt hatte und es ihm ein grausames Vergnügen bereitet hatte, darauf sein Spiel aufzubauen.
    Daniel Wisher hatte, sobald er sich weit genug erholt hatte, seine Entlassung eingereicht und Dr. Keller mit heiser flüsternder Stimme erklärt, er habe vor, zunächst eine umfangreiche Reha anzustreben und danach vielleicht ein Buch über die Psychologie von isolierten, sozialen Gemeinschaften zu schreiben.

    Woolsey zog eine Akte zu sich heran und schlug sie auf. „Ich habe inzwischen die angeforderten Informationen von der Erde bekommen, die ich auf Dr. Wishers Hinweise hin angefordert habe.“ Er sah den Psychologen an. „Sie schlugen vor, anhand von Dr. Huangs Lebenslauf die relevanten Städte zu kontaktieren und nach Mordserien zu fragen.“
    Wisher nickte stumm.
    „Nun, er hat, bevor er zum Stargate-Programm kam, als Gerichtsmediziner in Chicago gearbeitet. Und tatsächlich gab es dort in der Zeit eine bis heute ungeklärte Mordserie, die in Teilen sogar unserem Modus Operandi enspricht.“
    Er sah in die Runde, dann blättert e er weiter.
    „Davor war Peter Huang als Chirurg am Penn Presbyterian Medical Center in Philadelphia tätig und auch in dieser Stadt hat es eine nie aufgeklärte Mordserie gegeben, die sich mit der Zeit seines Aufenthalts dort deckt. Allerdings ähneln die Morde dort in keiner Weise den unseren.“
    Schweigen breitete sich im Raum aus, als jeder zu erfassen versuchte, was dieser Mann alles getan hatte, bevor John ihn mit einigen Schüssen gestoppt und seinem Leben ein Ende gesetzt hatte.
    Woolsey holte tief Luft.
    „Nun, es wird schwierig werden, der Polizei der beiden Städte zu erklären, dass die Fälle ihrer Mordserien geschlossen werden können. Zumal sich, da Huang in verschiedenen Staaten gemordet hat, auch das FBI einschalten wollen wird. Aber ich denke, wir überlassen es dem IOA, eine plausible Erklärung zu finden und den Schlamassel auf der Erde zu lösen.“
    Er lächelte in die Runde und schloss die Akte mit einem vernehmlichen Laut.


    -end
    Man erreicht viel mehr mit einem freundlichen Wort und etwas Gewalt, als nur mit einem freundlichen Wort.
    (Marcus Cole, B5)
    ~~~***~~~

    Your pierce my soul. I'm half agony, half hope.
    (Frederick Wentworth)
    ~~~***~~~

    Bekennende McShepperin

  26. Danke sagten:


  27. #38
    Ägypten-Fan Avatar von Valdan
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    Standard

    Okay, mein Hauptverdächtiger war es nicht - ich hatte auf Dr. Wischer gesetzt - da lag meine Freundin besser :-)

    Einen super, tollen Krimi mit Gänsehautgarantie hast du da geschrieben. Gratulation.

    Ganz besonders hat mir im letzten Kapitel gefallen, dass John Ronon auf Rodney hat aufpassen lassen....*nochmal seufz* gegen die Freundschaft kommt einfach nichts an.

    Vielen Dank dir und Sinaida für dieses wunderbare Gesamtwerk.

    LG Val
    Geändert von Valdan (12.08.2010 um 21:14 Uhr)
    "Der Mensch fürchtet die Zeit, doch die Zeit fürchtet die Pyramiden."
    arabisches Sprichwort

    ***


  28. #39
    First Lieutenant Avatar von Zeson
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    Daumen hoch

    Vielen Dank für diese großartige FF. Auch an Sinaida ganz herzlichen Dank für diese tollen Bilder dazu.

    Also, Dr. Huang war tatsächlich mein zweiter Verdächtiger, weil er am ehesten Rodney die Drogen verabreichen und die Drogentests manipulieren konnte.

    Alles in Allem ein wirklich ganz toller und hervorragend ausgearbeiteter Krimi. Man wurde dauernd auf falsche Fährten geschickt und musste ständig seine Theorien umschmeißen. Wie es sich halt für einen anständigen Krimi gehört!

    Das Ende kam für den Wolf wohl ziemlich überraschend, weil er nicht mit Johns Widerstandskraft gerechnet hatte. Tja, Adrenalin ist eben gut geeignet, um Drogen im Körper zu bekämpfen bzw. zu verlangsamen. Auch Wölfe können gejagt und zur Strecke gebracht werden.

    Nochmal vielen Dank dafür, dass Du uns an dieser story hast teilhaben lassen.
    "It is better to have loved and lost than never to have loved at all"

    Möge alles, was Ihr mir wünscht, tausendfach auf Euch zurückfallen.

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    Letzte Veröffentlichung: Eine Ergänzung für das Team [ARROW]

  29. #40

    Standard

    Hach, dann lag ich ja mit meiner Vermutung richtig!!! Ich hatte ihn im Verdacht, weil ich nicht daran glauben wollte, dass Rodney der Täter war und er in der Lage war, unserem Lieblingswissenschaftler mit Drogen vollzupumpen.

    Dass er versucht hat, John zu töten, war natürlich ein kapitaler Fehler - als Arzt hat er gegen den trainierten Soldaten viel weniger Chancen, als er gedacht hat. Und wenn man dann noch denkt, wie dickköpfig er ist...

    Mir hat es sehr viel Spaß gemacht, die Story zu lesen und mitzurätseln.

    Danke für die spannende und unterhaltsame Woche.
    Ich bin nett, höflich, liebenswert
    und zuvorkommend.
    Und garantiert nicht ironisch.
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