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Thema: Folter [SG-1]

  1. #1
    First Lieutenant Avatar von Zeson
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    Standard Folter [SG-1]

    Titel: Folter
    Autor: Zeson
    Serie: SG-1
    Rating: R (FSK 16) Slash
    Charaktere: Colonel Cameron Mitchell, Dr. Daniel Jackson, Teal’c, General Landry, Colonel Dr. Samantha Carter, Vala Mal Doran, Dr. Carolyn Lam, diverse Andere
    Pairing: Cam/Daniel (angedeutet)
    Genre: Abenteuer/Drama
    zeitliche Einordnung: nach 10. Staffel
    Anmerkung: Eine kleine Geschichte, die mir so am Rande eingefallen ist. Sollte eigentlich ein Oneshot werden, hat sich dann aber doch ein wenig ausgedehnt, daher werde ich sie in mehreren Abschnitten posten.
    Trotz des Titels kommen keine explizit beschriebenen Gewaltszenen vor, nur gegen Ende erfährt man, was tatsächlich passiert ist ...
    Kurzinhalt: Cam und Daniel geraten in Gefangenschaft. Ein Rettungsversuch verläuft erfolgreich, aber das Erlebnis hat böse Folgen …
    Kommentare: Jederzeit willkommen, her damit.
    Disclaimer: Stargate und alles, was damit zusammenhängt, gehört (noch) MGM etc. Ich schreibe nur zu meinem Vergnügen und verdiene (leider) kein Geld damit.


    ____________________


    Der kurze Tag auf M2X-747 neigte sich dem Abend zu, als Colonel Cameron Mitchell, Dr. Daniel Jackson und Teal’c zurück zum Stargate wanderten. Es war eine Mission so ganz nach Camerons Geschmack gewesen, friedlich und kaum etwas Anderes zu tun, als die saubere Luft und den friedlichen Sommertag zu genießen. Auf dem kleinen, abgelegenen Planeten gab es keine Bewohner außer der einheimischen Tierwelt, die sich als ziemlich harmlos herausgestellt hatte. Nur vor den Schlangen hatte man sich in Acht nehmen müssen, aber diese waren zumeist schon bei ihrer Annäherung ins Unterholz geflohen.

    Die Ruinen, die Daniel zu begutachten hatte, stellten sich als ein vor Jahrtausenden verlassener Antiker-Aussenposten heraus. Die Räume waren völlig leer. Entweder waren die Gebäude sorgfältig geräumt worden oder andere Kulturen hatten sich längst an den Hinterlassenschaften bedient, jedenfalls fand Daniel nichts außer ein paar Inschriften in einem seltenen Dialekt. Trotzdem hielt Cameron den Tag nicht für verschwendete Zeit, da sie an diesem friedlichen Ort einmal so richtig hatten ausspannen können.

    „Eigentlich fast schade, dass Vala nicht mitkommen konnte“, meinte Daniel, während sie durch einen lichten Laubwald gingen. „Die Ruhe hätte ihr bestimmt auch gut getan.“

    „Vala und die Ruhe genießen?“, antwortete Cam spöttisch. „Reden wir von derselben Frau? Sie hätte sich doch nach nicht einmal fünf Minuten gelangweilt und wäre uns allen auf die Nerven gegangen.“

    „Hm, da könntest Du auch wieder Recht haben. Nun ja, vielleicht ist es dann ein Glücksfall, dass sie wegen dieser Magenverstimmung nicht mitkonnte.“

    „Seh ich auch so, oder, Teal’c?“

    „In der Tat, Colonel Mitchell.“

    Cameron grinste und sah sich um. Der Planet war aber auch paradiesisch schön. Lichte Wälder, sanfte Wiesen, die durch einen schmalen Flusslauf unterbrochen wurden, lieblich zwitschernde Vögel und kleine, Kaninchenartige Wesen, die ab und zu über ihren Weg hoppelten. Die klare Luft duftete nach Sommer und Kräutern. Es war angenehm warm und eine leichte Brise streichelte die Haut.

    Das Stargate befand sich mehrere Kilometer von den Ruinen entfernt, aber bei diesen Bedingungen war das nicht mehr, als ein angenehmer Spaziergang. Sie waren nicht mehr weit von dem Tal entfernt, wo der mächtige Ring in den Himmel ragte, als Teal’c sich bei den anderen beiden entschuldigte. Er verschwand zwischen einigen Büschen, während Cam und Daniel grinsend und feixend weiter gingen. Cam hatte sich schon gefragt, wann die großen Mengen an Flüssigkeit wohl wieder nach draußen drängen würden, die Teal’c heute zu sich genommen hatte. Er litt noch ein wenig an den Nachwehen des gestrigen gemeinsamen Chili-Essens.


    Bald hatten sie das Gate erreicht und warteten nur noch auf den Krieger, als um sie herum plötzlich die Hölle losbrach. Von allen Seiten stürmten plötzlich Jaffa auf sie zu und eröffneten das Feuer.

    „Wo kommen die denn plötzlich her?“, fluchte Cam und warf sich in Deckung. „Ich dachte, die Systemlords wären besiegt?“

    „Das Zeichen, das die tragen, ist mir völlig unbekannt“, rief Daniel zurück, der in einigen Metern Entfernung hinter einen Steinblock gehechtet war. „Muss ein unbekannter Goa’uld sein, der bisher nicht in Erscheinung getreten ist und nun eine Chance wittert.“

    „Schön, aber warum gerade hier und jetzt?“, wetterte Cam und schoss zurück. Die Salven der Stabwaffen schlugen um sie beide ein, doch dann hörte er, wie jemand „Hal mek!“ rief und der Beschuss daraufhin so abrupt endete, wie er begonnen hatte. Vorsichtig schielte Cam über seine Deckung. Ungefähr zwanzig Meter entfernt hatte sich einer der Jaffa, an seinem goldenen Emblem als Primus erkennbar, aufgebaut.

    „Shel no rak, Tau’ri. Ihr habt keine Chance, uns zu entkommen!“, rief er.

    „Hat er uns eben zum Aufgeben aufgefordert?“

    „Genau das“, bestätigte Daniel. „Was machen wir jetzt? Irgendwie hat der Kerl Recht.“

    „Teal’c ist noch irgendwo da draußen, Daniel. Wir sollten uns nicht so schnell geschlagen geben.“

    „Teal’c kann alleine auch nichts gegen eine solche Armee ausrichten, Cam. Das sind mindestens dreißig Krieger. Unsere größte Chance ist, dass er entkommen und Hilfe holen kann.“

    Mitchell warf Daniel einen Blick zu und überlegte. Dann drehte er sich wieder ihren Angreifern zu.

    „Wir denken ja gar nicht dran!“, rief Cam dem Primus zu. Dabei hatte er seinen Kopf über die Deckung erhoben und ein Schuss fuhr so knapp über ihn hinweg, dass er glaubte, die Hitze spüren zu können. Erschrocken zog er den Kopf wieder ein, während der Primus in wütendes Geschrei ausbrach.

    „Verdammt, das war knapp!“, fluchte er.

    „Keine gute Idee, Cam.“

    „Hab ich auch gemerkt. Erzähl mir lieber, was der da sagt.“

    „Wenn ich das richtig verstanden habe, macht der Primus den Jaffa, der Dich eben fast weggepustet hat, zur Schnecke. Offensichtlich will sein Gebieter uns lebend haben.“

    „Das hört sich doch schon besser an. Wenn die uns nicht töten dürfen …“

    „Ich würde mich nicht drauf verlassen, Cam. Die machen ihre Gefangenen schließlich meistens nach dem Motto: Lieber tot als gar nicht.“

    „Stimmt. Also, irgendeine Idee?“

    „Vielleicht doch lieber ergeben? Und abwarten, was der Goa’uld von uns will?“

    „Und Teal’c die Möglichkeit geben, Verstärkung zu holen und uns zu befreien? Das wäre dann wohl Plan B, oder? Also gut …“

    Cameron nestelte seinen Codegeber aus der Tasche und versteckte ihn unter einem Stein, dann nickte er Daniel zu und streckte zunächst seine Hände über die Deckung.

    „In Ordnung, wir geben auf!“, rief er und stand langsam auf. Er legte seine G36K gut sichtbar neben sich auf den Boden, dann nahm er vorsichtig die Beretta aus dem Holster und legte sie daneben. Ein schneller Blick nach links zeigte ihm, dass Daniel es ihm gleichtat.

    Sofort traten je zwei Jaffa auf sie zu, zogen ihnen grob die Hände auf den Rücken und fesselten sie. Der Primus trat vor Cameron und maß ihn verächtlich von oben bis unten.

    „Du hast Glück, Du Wurm, dass meine Gebieterin Euch lebend will“, schnaubte er. „Jaffa, Shal-tek!“
    Sofort begann einer der Jaffa, das Gate anzuwählen. Daniel versuchte, die Symbole zu erkennen, aber der Primus stand genau zwischen ihm und dem DHD.

    „Deine Gebieterin, ja?“, grinste Cam den Jaffa an. „Und wer ist Deine Gebieterin? Sie kann ja nicht besonders mächtig sein, sonst hätten wir schon mal was von ihr gehört und würden ihr Zeichen kennen …“

    „In nok!“, fuhr ihn der Primus an. „Du wirst ihre Macht früh genug zu spüren bekommen!“

    Ein Nicken von ihm genügte und die Bewacher stießen Cam und Daniel in Richtung Stargate.

    „Ja, aber wer ist denn nun Deine Gebieterin?“, hakte Daniel noch einmal nach.

    „Meine Herrin und Gebieterin Anat wird höchst erfreut sein über Eure Gefangennahme“, ließ sich der Primus dazu herab, seine Frage zu beantworten.

    „Anat? Nie davon gehört“, meinte Cam und warf einen fragenden Blick auf Daniel. Zu seiner Bestürzung sah er, dass dieser bei der Erwähnung des Namens totenblass geworden war, dann wurden sie auch schon durch den Ereignishorizont gestoßen.


    ***


    Teal’c hatte sich beeilt, seinen Freunden nachzugehen, nachdem er sich erleichtert hatte. Er hatte sich diese Blöße eigentlich nicht geben wollen, aber dann hatte er den Druck seiner Blase doch nicht mehr ausgehalten und sich in die Büsche schlagen müssen. Als er sich nun dem Tal näherte, hörte er plötzlich Schüsse und das typische Geräusch von Stabwaffen-Entladungen. Das Team wurde angegriffen! Schon wollte er los laufen, da hielt eine Art sechster Sinn ihn davon ab. Stattdessen schlich er sich vorwärts und konnte bald darauf über die Kante eines Abhangs in den Talkessel spähen.
    Der Anblick, der sich ihm bot, weckte Wut und Bestürzung in ihm. Eine Truppe von ungefähr dreißig bis vierzig Jaffa hatte seine Freunde gestellt, die sich gegen diese Übermacht nicht zur Wehr setzen konnten. Der Beschuss hatte aufgehört und Teal’c konnte in der nun folgenden Stille den kurzen Dialog mit anhören. Er sah, wie Cam und Daniel sich ergaben und gefesselt wurden. Als das Gate angewählt wurde, prägte er sich die Symbole ein. Sie kamen ihm vage bekannt vor, aber erst, als der Primus sich noch einmal umdrehte und prüfend zurücksah, konnte er das Zeichen auf seiner Stirn erkennen und wusste plötzlich, woher er diese Gateadresse kannte. Anat war keine sonderlich wichtige oder mächtige Goa’uld, aber sie war unter den Jaffa bekannt für ihre Grausamkeit. Teal’c wusste, dass es jetzt auf Schnelligkeit ankam, wenn er seine beiden Freunde retten wollte.
    Nachdem der letzte Jaffa durch das Gate verschwunden war und dieses sich abgeschaltet hatte, ging er vorsichtig hinab. Prüfend untersuchte er die beiden Deckungen nach Blutspuren und war beruhigt, als er keine fand. Dafür entdeckte er den Codegeber, den Colonel Mitchell nicht in die Hände der Feinde hatte fallen lassen wollen und schob ihn ein. Dann wählte er die Erde an, schickte seinen eigenen Code hindurch und verließ den Planeten.
    Es dauerte noch eine Weile, bis sich die ersten Vögel wieder vorsichtig herauswagten, um der untergehenden Sonne einen letzten Gruß hinterher zu schicken. Das kleine Tal mit dem großen, runden Monument fiel zurück in seinen trägen sommerlichen Frieden, als ob nie etwas geschehen wäre, was diesen gestört hätte.


    tbc.
    Geändert von Zeson (24.11.2010 um 17:41 Uhr)
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  2. Danke sagten:


  3. #2
    Fürstin der Finsternis Avatar von Liljana
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    Ein stimmungsvoller Beginn (bei dem ich mich am liebsten sofort auf diesen Planeten wünsche)

    Der Planet war aber auch paradiesisch schön. Lichte Wälder, sanfte Wiesen, die durch einen schmalen Flusslauf unterbrochen wurden, lieblich zwitschernde Vögel und kleine, Kaninchenartige Wesen, die ab und zu über ihren Weg hoppelten. Die klare Luft duftete nach Sommer und Kräutern. Es war angenehm warm und eine leichte Brise streichelte die Haut.
    und ein schönes friedliches Ende

    Es dauerte noch eine Weile, bis sich die ersten Vögel wieder vorsichtig herauswagten, um der untergehenden Sonne einen letzten Gruß hinterher zu schicken. Das kleine Tal mit dem großen, runden Monument fiel zurück in seinen trägen sommerlichen Frieden, als ob nie etwas geschehen wäre, was diesen gestört hätte.
    Und dann das Mittendrin, das dieses Bild sofort in einem anderen Licht erscheinen lässt. Nun gut, ich hab mir's anders überlegt. Ich will doch nicht auf diesen Planeten

    Anat? Nie davon gehört“, meinte Cam und warf einen fragenden Blick auf Daniel. Zu seiner Bestürzung sah er, dass dieser bei der Erwähnung des Namens totenblass geworden war, dann wurden sie auch schon durch den Ereignishorizont gestoßen.
    Ich würde mal schwer vermuten, dass der Titel dieser FF für die beiden nichts Gutes bedeutet. ^^

    Nur gut, dass Teal'c so vernünftig war, sich nicht kopflos in die "Schlacht" zu stürzen; das lässt mich doch in großer Hoffnung auf schnellere Rettung zurück.

  4. #3
    First Lieutenant Avatar von Zeson
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    Hallo Liljana,

    schön, dass der Planet Dir gefällt. Ich würde da auch gerne mal Urlaub machen ...

    Nun gut, ich hab mir's anders überlegt. Ich will doch nicht auf diesen Planeten
    Nun ja, bis auf die Jaffa, die da ab und zu rumlaufen ...

    Nur gut, dass Teal'c so vernünftig war, sich nicht kopflos in die "Schlacht" zu stürzen; das lässt mich doch in großer Hoffnung auf schnellere Rettung zurück.
    Ja, Teal'c ist vorsichtig geworden, auch wenn er am Liebsten gleich mitgemischt hätte.

    Mal sehen, was er ausrichten kann ...
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  5. #4
    First Lieutenant Avatar von Zeson
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    Vielen Dank, Antares, für's Knöpferl-drückern.
    Und weiter geht's:






    „Teal’c! Wo sind Colonel Mitchell und Dr. Jackson?“, wurde der Jaffa begrüßt, als er allein durch das Tor kam.

    „Colonel Mitchell und Daniel Jackson wurden gefangen genommen, General Landry“, erwiderte er ernst.

    „Aber …. von wem? Dieser Planet ist weit ab vom Schuss. Es waren keinerlei Feindaktivitäten zu erwarten. Was …?“

    „Ein Trupp Jaffa hat ihnen beim Tor aufgelauert, als wir auf dem Rückweg waren.“

    „Jaffa? Aber … und wie konnten Sie entkommen?“

    „Ich … musste austreten, Sir.“

    Noch nie hatte General Landry den großen Krieger so verlegen gesehen. Er hätte schwören können, dass das dunkle Gesicht des Jaffa noch ein kleines Stückchen dunkler wurde. Er räusperte sich, um das Lachen, das Trotz des Ernstes der Situation in ihm aufstieg, zu vertuschen.

    „Konnten Sie denn erkennen, was für Jaffa es waren?“, meinte er dann, als er sich wieder gefangen hatte, auf dem Weg zum Besprechungsraum. „Ich hätte nicht gedacht, dass es noch Goa’uld und versklavte Jaffa gibt …“

    „Es waren Krieger der Goa’uld Anat. Sie war bisher nur eine unbedeutende Herrscherin, aber sie scheint ihre Macht auszubauen.“

    „Kein Wunder, wo die Systemlords geschlagen sind. Anat, sagen Sie? Von ihr habe ich noch nie etwas gehört.“

    „Ich habe mir die Adresse gemerkt, die die feindlichen Jaffa angewählt haben. Es ist die Heimatwelt von Anat, ein kleiner Planet am Rand der Milchstrasse. General, es ist Eile geboten. Anat ist als sehr grausam bekannt. Ich befürchte, Colonel Mitchell und Daniel Jackson sind in großer Gefahr.“

    „Das heißt, wir brauchen einen Plan. Kennen Sie die Welt, wohin die Beiden entführt wurden?“

    Der General und der Jaffa setzten sich an den Tisch im Besprechungsraum, der unheimlich leer wirkte.

    „Ich war dort erst ein Mal und das ist lange her“, fuhr Teal’c fort. „Damals war ich noch Primus von Apophis und habe ihn zu einem Treffen mit Anat eskortiert.“

    Er verschwieg dem General, was er bei diesem Aufenthalt auf Byblos, dem Planeten der Anat, gesehen hatte. Er wusste um die Vorliebe der Goa’uld für Folterungen der perfidesten Art.

    „Ich nehme mal an, wir können den Planeten nicht einfach anwählen und dort reinspazieren, oder?“

    „Das Chaapa’ai wird bewacht sein, General Landry. Ich glaube nicht, dass dies eine gute Idee ist.“

    „Das dachte ich mir schon. Dann bleibt uns eigentlich nur, ein Raumschiff zu schicken. Hoffentlich verfügt die Dame nicht ebenfalls über Raumschiffe.“

    „Soweit mir bekannt ist, besitzt Anat nur ein Raumschiff, das sie meist auf ihrem Planeten gelandet hat. Allerdings ist diese Information nicht auf dem heutigen Stand. Ich kann aber versuchen, mehr darüber zu erfahren.“

    „Tun Sie das, Teal’c. Wir brauchen alles, was Sie finden können, jede Information könnte uns helfen.“

    Der Jaffa nickte und erhob sich.

    „Wir treffen uns in einer Stunde hier wieder“, rief der General ihm noch nach. Er atmete tief durch. Wie hatte SG -1 es nur wieder geschafft, selbst aus dieser friedlichen kleinen Mission ein Fiasko werden zu lassen?


    ***


    Colonel Mitchell tigerte unruhig durch die kleine Zelle, in der man sie eingesperrt hatte. Sie befanden sich auf einem Goa’uld Mutterschiff. Cameron hatte nicht schlecht gestaunt, als er die große Pyramide auf dem Planeten gesehen hatte. Da hatten sie gedacht, alle dieser Raumschiffe vernichtet zu haben und nun befand sich noch eines auf diesem hinterwäldlerischen Planeten, irgendwo am Rande der Galaxis. Im Besitz einer drittklassigen „Göttin“, die es anscheinend aus unerfindlichen Gründen auf sie abgesehen hatte. Er warf einen schiefen Blick auf Daniel, der noch immer unnatürlich blass aussah. Er wirkte, als hätte er mit einem Mal fürchterliche Magenkrämpfe bekommen.

    „Sag mal, was ist eigentlich los? Was wird hier gespielt? Hast Du diesen Namen etwa schon einmal gehört?“

    Daniel sah auf.

    „Ja. Ja, das habe ich.“

    „Und? Lass Dir doch nicht alles so aus der Nase ziehen.“

    Daniel seufzte schwer. Dann begann er mit seiner Erklärung:

    „Anat war eine Ugaritische Göttin der Fruchtbarkeit, des Lebens und des Todes. Sie war bekannt für ihre Grausamkeit, nicht nur ihren Feinden gegenüber. Außerdem wird sie in manchen Texten als Gattin, in anderen als Schwester des Ba’al genannt.“

    „Oh, oh, das hört sich aber gar nicht gut an.“

    „Ich habe auch von der Goa’uld Anat schon gehört, ich kenne den Namen nicht nur aus alten Texten“, erzählte Daniel weiter. „Was mich dabei so erschreckt, ist die Art der Folter, die sie anwendet.“

    „Und das wäre?“, wollte Cam wissen, doch bevor Daniel weiter ausführen konnte, wurde die Tür zu ihrer Zelle geöffnet und der Primus, dessen Namen sie immer noch nicht erfahren hatten, forderte sie ruppig auf, ihm zu folgen.

    Unter der Bewachung von vier weiteren Jaffa wurden sie in den „Thronsaal“ gebracht. Auf einem erhöhten Podest saß eine Frau, deren reine Schönheit Cameron umgehauen hätte, hätte er nicht gewusst, was sie wirklich war. Ein ebenmäßiges ovales Gesicht mit hoher Stirn, gerader Nase, leuchtend blauen Augen, sinnlichen Lippen und leicht ausgeprägtem Kinn wurde von pechschwarzen halblangen Haaren umrahmt, die von einem goldglänzenden Kopfschmuck im Stil des alten Ägypten zurückgehalten wurden. Ihre Figur war anbetungswürdig, mit vollen Brüsten und weiblich gerundeten Hüften, dabei war ihre Taille fast wespenhaft schmal. Ihre schlanken Arme waren mit Reifen geschmückt und als sie sich erhob, schienen ihre Beine bis in den Himmel zu reichen. Sie war in ein Gewand aus leichten Stoffbahnen, die genau die Farbe ihrer Augen hatten, gekleidet, das mehr enthüllte, als es verdeckte. Allein der hüfthohe Schlitz an der Seite des Rockes konnte einen Mann in den Wahnsinn treiben.

    „Oh Mann, warum müssen die Bösen immer so verdammt gut aussehen?“, murmelte Cameron, während Anat auf sie zukam.

    „Ihr seid also die Tau’ri, die Ba’al getötet haben“, stellte die Goa’uld mit hallender Stimme fest, als sie vor ihnen stand und sie musterte. „Ich hatte mir Euch beeindruckender vorstellt.“

    Cameron wollte schon den Mund öffnen, um irgendeine Erwiderung zu geben, aber Daniel stieß ihm den Ellbogen in die Seite. Ein kurzer Seitenblick zeigte ihm, dass der Archäologe leicht den Kopf schüttelte und ihn beschwörend ansah.

    „Genau genommen haben nicht wir ihn getötet“, fing der Wissenschaftler dann an. „Die Tok’ra haben ihn aus seinem Wirt extrahiert und …“

    „Das spielt keine Rolle!“, herrschte Anat ihn an. „Ihr wart am Tod meines Bruders beteiligt und dafür werdet ihr büßen.“

    Cameron sah, dass Daniel sich auf die Lippen biss und den Rest seiner Erklärung hinunterschluckte.

    „Kniet nieder!“, befahl die Goa’uld. Als weder Daniel noch Cameron dieser Aufforderung nachkamen, streckte sie die Hand aus und jetzt erst sah Cameron das Modul, das sie angesteckt hatte. Schon begann der Kristall zu leuchten und ein orangeroter Strahl traf Daniels Stirn. Dessen Augen wurden groß und zeigten seine Pein, als er mit verzerrtem Gesicht langsam in die Knie sank. Cameron wollte sich auf die Frau stürzen, aber er wurde von seinen beiden Bewachern unerbittlich festgehalten. Dann wandte sich Anat ihm zu und der plötzlich einsetzende Schmerz hinter seiner Stirn ließ ihn unwillkürlich ächzen. Seine Beine gaben nach und er sank zu Boden, als die Jaffa ihn los ließen. Hilflos kniete er vor der Goa’uld und spürte, wie sie sein Gehirn durchforschte. Endlich entließ sie ihn aus ihrem geistigen Griff.

    „Bringt ihn weg!“, wies sie ihre Schergen an. „Wie beginnen mit diesem hier.“ Damit deutete sie auf Daniel, der zusammengesunken war. Cameron wollte protestierend aufschreien, als die Jaffa ihn an den Armen ergriffen und davon schleiften, aber er brachte keinen Ton heraus. Er warf einen letzten verzweifelten Blick auf Daniel, der in eine andere Richtung gebracht wurde, dann verlor er das Bewusstsein.


    tbc.
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  6. Danke sagten:


  7. #5
    Lieutenant General Avatar von Antares
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    „Anat war eine Ugaritische Göttin der Fruchtbarkeit, des Lebens und des Todes. Sie war bekannt für ihre Grausamkeit, nicht nur ihren Feinden gegenüber. Außerdem wird sie in manchen Texten als Gattin, in anderen als Schwester des Ba’al genannt.“

    „Oh, oh, das hört sich aber gar nicht gut an.“
    Das ist wohl wahr! Eine ganz schlechte Ausgangsbasis für die beiden Männer.

    Da kann man nur hoffen, dass auf der Erde mit Hochdruck an einem Rettungsplan gearbeitet wird.

  8. #6
    Fürstin der Finsternis Avatar von Liljana
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    „Oh Mann, warum müssen die Bösen immer so verdammt gut aussehen?“, murmelte Cameron, während Anat auf sie zukam.
    Dieses Phänomen tritt glaube ich meistens bei den weiblichen Bösewichten auf
    Vielleicht stirbt es sich da leichter mit einem letzten Blick auf ein hübsches Gesicht und einen attraktiven Körper.

    Dann wandte sich Anat ihm zu und der plötzlich einsetzende Schmerz hinter seiner Stirn ließ ihn unwillkürlich ächzen. Seine Beine gaben nach und er sank zu Boden, als die Jaffa ihn los ließen. Hilflos kniete er vor der Goa’uld und spürte, wie sie sein Gehirn durchforschte. Endlich entließ sie ihn aus ihrem geistigen Griff.
    Du gehst aber wirklich nicht zimperlich mit unseren Helden um. Da seh ich noch mehr Schmerz auf die beiden zukommen.

  9. #7
    First Lieutenant Avatar von Zeson
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    Vielen Dank, Liljana und Valdan, für's Knöpfchen-drücken.

    @Antares:
    Eine ganz schlechte Ausgangsbasis für die beiden Männer.
    Wer hat sich denn auch schon damit befasst, ob Ba'al noch weitere Verwandtschaft hat, die jetzt vielleicht sauer ist ... eigentlich ein wenig untypisch für Goa'uld, deshalb hat auch keiner an sowas gedacht.

    @Liljana:
    Vielleicht stirbt es sich da leichter mit einem letzten Blick auf ein hübsches Gesicht und einen attraktiven Körper.
    Glaubst Du wirklich? Ich denke, wenn jemand stirbt, ist es ihm wurscht, ob sein Feind gut oder schlecht aussieht - obwohl, wenn ich's mir genau überlege ...?
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  10. #8
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    ***


    „Nun, was haben Sie herausgefunden, Teal’c?“

    Der Jaffa, der wieder auf dem gleichen Sessel im Besprechungsraum saß wie eine Stunde zuvor, richtete sich auf. Er hatte alle Hebel in Bewegung gesetzt, um seine Kenntnis über den Heimatplaneten der Goa’uld Anat zu erneuern und hatte dabei Mittel und Wege benutzt, von denen die Menschen nicht die geringste Ahnung hatten. Dabei war er aber auch auf unerwartete Informationen gestoßen, die ihnen nun nützlich sein konnten.

    „Meine Quellen berichten, dass Anat noch immer nur über ein Raumschiff verfügt. Es befindet sich auf dem Planeten. Colonel Mitchell und Daniel Jackson sind an Bord dieses Schiffes.“

    „Woher … ach, was soll’s, ich will gar nicht wissen, wie Sie so schnell an diese Informationen gelangen konnten. Wichtig ist nur, wie wir jetzt vorgehen werden.“

    Er nickt der dritten Person, die am Tisch saß zu und forderte sie auf, den Plan, den sie ihm bereits vorhin vorgelegt hatte, zu erläutern.

    „Der Plan sieht vor, mit dem schnellsten Raumschiff, das wir haben, diesen Planeten anzusteuern. Zum Glück bedeutet „Rand der Galaxie“ in diesem Fall, nur ein Spiralarm von der Erde entfernt. Die „George Hammond“ kann diese Strecke in nur drei Stunden zurücklegen“, erklärte Colonel Dr. Samantha Carter. „Unsere Schwierigkeit ist, dass wir nicht wissen, wo genau sich Cameron und Daniel befinden. Es ist nicht sicher, ob wir ihre subkutanen Sender lokalisieren können. Wenn die Schilde des Raumschiffes aktiviert werden, können wir die Beiden auch nicht rausbeamen.“

    „Wie benötigen also ein Team, das reingeht und Colonel Mitchell und Dr. Jackson aus dem Raumschiff holt, damit sie an Bord gebeamt werden können“, ergänzte der General.

    „Sobald die „Hammond“ im Orbit auftaucht, wird höchst wahrscheinlich der Alarm ausgelöst werden und damit auch der Schutzschild. Unser Vorteil ist die Tarn-Technologie, der Nachteil ist, dass wir durch unseren Tarnschirm nicht beamen können“, erklärte Sam weiter. „Wir können also nur getarnt anfliegen, die Tarnung kurz abschalten, um ein Team hinunter zu beamen und uns dann sofort wieder tarnen. Wenn wir Glück haben, halten sie uns nur für eine Reflektion auf ihren Schirmen.“

    „Ein gewagter Plan, Samantha Carter“, meinte Teal’c, nachdem er sich ihre Worte durch den Kopf gehen lassen hatte. „Aber er könnte Erfolg versprechen. Und wenn das, was ich von Anat gehört habe, wahr ist, wird sie zu diesem Zeitpunkt vermutlich sehr beschäftigt sein. Welches Team wird uns begleiten, General Landry?“

    „Die Teams von SG -14 und SG -19 stehen im Gateraum bereit. Sie können sofort starten.“

    „Verstanden, General.“

    Sam erhob sich und nickte dem General zu, dann zückte sie ihre Com-Einheit und sprach hinein.

    „Hammond, hier Carter. Bitte beamen Sie SG -14 und -16, Teal’c und mich an Bord.“

    Sie hatte noch nicht richtig ausgesprochen, als auch schon das typische Sirren der Lichtsäulen entstand und sie erfasste.

    „Möge Gott mit Ihnen sein!“, murmelte Landry und ging hinüber in sein Büro.


    ***


    Colonel Mitchell hockte mit angezogenen Beinen an der Wand in der Zelle, in die man ihn zurückgebracht hatte. Er war vor einiger Zeit allein mit rasenden Kopfschmerzen erwacht. Das grelle Licht folterte seine Augen, aber noch schlimmer war seine Sorge um Daniel. Von ihm hatte er noch nichts gesehen oder gehört, seit sie getrennt worden waren. Hatte der Wissenschaftler nicht vorhin etwas von Folter gesagt? Ihm wurde ganz flau bei dem Gedanken, was für Methoden Anat anwenden könnte. Er hatte als Soldat schon viele Arten der Folter gesehen und teilweise auch am eigenen Leib erfahren, aber er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, was sich das kranke Hirn eines Goa’uld ausdenken konnte. Aufstöhnend barg er den Kopf auf den Knien. Wieviel Zeit mochte wohl schon vergangen sein? Wie lange befand sich Daniel bereits dort draußen? Cameron hatte nicht die geringste Ahnung, wie lange er weggetreten gewesen war. Eine halbe Stunde? Eine Stunde? Oder sogar länger?

    Das Geräusch der sich öffnenden Tür riss ihn aus den Gedanken. Zwei bewaffnete Jaffa schleiften Daniel an den Armen herein und ließen ihn bäuchlings auf den Boden fallen. Dann drehten sie sich wieder um und verließen die Zelle. Das dumpfe Geräusch, mit dem sein Körper auftraf, ging Cameron durch und durch. Erschrocken sprang er auf und eilte zu dem Wissenschaftler, der sich nicht rührte. Vergessen war die eigene Pein, als er Daniel vorsichtig umdrehte. Er fühlte als erstes nach seinem Puls, der schwach und unregelmäßig zu spüren war. Gott sei Dank, der Freund war am Leben. Allerdings war sein Zustand alarmierend und er zeigte keinerlei Reaktion. Sein Gesicht war wie in einer Maske des Grauens erstarrt. Am meisten schockierte Cameron, dass Daniel die Augen geöffnet hatte, aber der Blick seiner sonst so lebhaften braunen Augen trübe ins Nichts ging. Er schien überhaupt nichts wahrzunehmen, als hätte er sich in den letzten Winkel seines Selbst zurückgezogen. Sorgfältig untersuchte Cam ihn auf Verwundungen, doch er konnte keine entdecken, zumindest keine sichtbaren. Ob Daniel innere Verletzungen davongetragen hatte, würde nur ein Arzt feststellen können. Falls sie hier lebend wieder heraus kamen.

    Vorsichtig zog er Daniel bis zur hinteren Wand und schob ihm seine Jacke unter den Kopf, um es ihm wenigstens ein bisschen bequemer zu machen.

    „Daniel, kannst Du mich hören?“, versuchte er, ihn aus seiner Starre zu wecken. „Oh, Dannyboy, was haben sie nur mit Dir gemacht?“

    Er setzte sich neben den Freund und strich ihm über die Wangen. Dieser starre Blick erschütterte ihn. Was war mit Daniel geschehen? Was hatte Anat ihm angetan, dass er in eine solche Apathie gefallen war? Er nahm seine Hand und drückte sie, als wollte er eine Reaktion erzwingen. Immer wieder strich er ihm eine widerspenstige Strähne aus dem Gesicht, die gleich darauf wieder zurückfiel.

    „Daniel, verdammt, tu mir das nicht an. Komm zurück, wo immer Du auch bist.“

    Sein eindringlicher Ton schien langsam zu dem Wissenschaftler vorzudringen. Seine Züge lösten sich ein wenig und schließlich blinzelte er einmal. Allerdings blieb sein Blick noch immer merkwürdig leer und unfokussiert.

    „Hey. Ja, Dannyboy, so ist es gut“, murmelte Cam aufmunternd, sich durch den winzigen Erfolg bestätigt fühlend. „Kämpf Dich durch, nicht aufgeben. Du schaffst das …“

    Mit einem leisen Seufzer schloss Daniel endlich die Augen. Cameron fühlte, wie der Druck seiner Hand ganz schwach erwidert wurde und schöpfte neue Hoffnung.

    Bevor er sich jedoch über den kleinen Erfolg freuen konnte, öffnete sich die Zellentür erneut und die beiden bewaffneten Jaffa bedeuteten ihm, dass er mitkommen sollte. Kopfschüttelnd wollte er sich weigern, aber er wurde kurzerhand an den Oberarmen gepackt und mitgeschleift. Er bekam nicht mehr mit, dass Daniel den Kopf in seine Richtung drehte und ihm mit einem hilflosen Blick nachsah.

    „Cam! Nein …!“ flüsterte Daniel noch entsetzt, bevor ihn gnädige Bewusstlosigkeit umfing.



    tbc.
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  12. #9
    Fürstin der Finsternis Avatar von Liljana
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    Ui, die sollten sich mit ihrer Rettungsaktion aber beeilen. Die Zeit drängt.

    Ein gewagter Plan, Samantha Carter“, meinte Teal’c, nachdem er sich ihre Worte durch den Kopf gehen lassen hatte. „Aber er könnte Erfolg versprechen. Und wenn das, was ich von Anat gehört habe, wahr ist, wird sie zu diesem Zeitpunkt vermutlich sehr beschäftigt sein. Welches Team wird uns begleiten, General Landry?“
    Ich muss sagen, du verstehst es sehr gut, die Charaktere überzeugend und bildhaft korrekt (hm, ist das wohl so richtig?^^) rüberzubringen. Mir ist jedenfalls, als hätte ich Teal'cs Stimme im Ohr und auch sein Gesichtsausdruck dazu.

    Allerdings blieb sein Blick noch immer merkwürdig leer und unfokussiert.
    Was hat Anat nur mit ihm gemacht. Mir schwant Schlimmes für Cam.

    LG Liljana

    Ach ja, lass dir nur ruhig Zeit mit den weiteren Kapiteln

  13. #10
    First Lieutenant Avatar von Zeson
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    Vielen Dank, Antares und Liljana, für's Knöpferl-drücken.


    @Liljana:
    Ui, die sollten sich mit ihrer Rettungsaktion aber beeilen. Die Zeit drängt.
    Ja, so allmählich wird's knapp ...
    Ich muss sagen, du verstehst es sehr gut, die Charaktere überzeugend und bildhaft korrekt (hm, ist das wohl so richtig?^^) rüberzubringen. Mir ist jedenfalls, als hätte ich Teal'cs Stimme im Ohr und auch sein Gesichtsausdruck dazu.
    *rotwerd* Freut mich, dass es Dir gefällt. Ich hoffe jedes Mal, dass ich gutes Kopfkino hinbekomme ...
    Ach ja, lass dir nur ruhig Zeit mit den weiteren Kapiteln
    Das ist bei mir immer schwierig - sobald es fertig ist, will ich es so schnell wie möglich unter die Leute bringen
    Ich krieg meistens nicht viel mehr als einen Zweitagesabstand hin ...
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  14. #11
    First Lieutenant Avatar von Zeson
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    ***

    Die „George Hammond“ raste durch den Hyperraum ihrem Ziel entgegen. Sam saß in ihrem Kommandostuhl und trommelte nervös mit den Fingern auf der Lehne. Sie flogen mit höchster Geschwindigkeit und doch war es ihr noch zu langsam. Anfangs war sie noch ziemlich ruhig gewesen. Eine Rettungsmission wie so viele, hatte sie gedacht. Sie verließ sich im Grunde genommen auf das sprichwörtliche Glück von SG -1, aber als Teal’c sich dann völlig untypisch verhalten hatte und seine sonst so stoische Ruhe durch ein ungeduldiges Hin- und Hertigern ersetzt worden war, war auch sie immer unruhiger geworden. Sie hatte noch nie von einer Goa’uld namens Anat gehört, aber auf ihre Fragen hatte der Jaffa nur sehr ausweichend geantwortet. Eigentlich hatte sie gedacht, der Kampf gegen die Goa’uld wäre vorüber, aber offensichtlich hatte nicht nur sie sich da getäuscht.

    „Colonel Carter“, riss Teal’cs Stimme sie aus ihren Überlegungen. „Wir müssen reden.“

    Verwundert sah sie auf und begegnete dem eindringlichen Blick des Jaffa.

    „In Ordnung“, entgegnete sie. „Wir werden erst in etwa 30 Minuten eintreffen, bis dahin haben wir noch Zeit. Was gibt es?“

    Teal’c bedeutete ihr, dass er unter vier Augen mit ihr sprechen wollte und so folgte sie ihm in den kleinen Bereitschaftsraum, der sich neben der Brücke befand. Sie schloss das Schott und drehte sich dann mit fragendem Blick zu dem Krieger.

    „Colonel Carter, es gibt noch etwas, was ich bisher aus gutem Grund verschwiegen habe“, begann er. „Auf dem Planeten der Anat und in ihrem engsten Kreis gibt es einige Tok’ra und freie Jaffa, die uns helfen werden. Von ihnen habe ich auch so schnell vom Aufenthaltsort von Colonel Mitchell und Daniel Jackson erfahren.“

    „Soll das heißen, die freien Jaffa und die Tok’ra halten die verbliebenen Goa’uld im Auge?“

    „Ja. Wir wollen sicher sein, dass sie keine Macht mehr erlangen und nie wieder eine Gefahr für die freien Völker der Galaxis darstellen.“

    „Das sind gute Neuigkeiten. Die Frage ist nur, wie Du mit diesen Verbündeten in Kontakt treten willst?“

    „Ich habe ein spezielles Kommunikationsgerät, dessen Frequenz geheim ist und mit dessen Hilfe ich den Anführer der freien Jaffa rufen kann. Das kann ich aber erst tun, wenn wir bereits auf dem Planeten sind. Wir müssen sehr vorsichtig sein, damit unsere Verbündeten nicht entdeckt werden.“

    „Ja, das leuchtet mir ein. Wie kann ich helfen?“

    „Rede mit den SG-Teams, Colonel Carter, und stelle sicher, dass sie auf mein Kommando hören. Ich möchte nicht, dass aus Versehen einer unserer Verbündeten verletzt oder getötet wird.“

    „In Ordnung, Teal’c. Ist das alles?“

    „Kein Wort über unsere Helfer. Die Teams werde ich selbst unterrichten, sonst braucht niemand davon zu wissen.“

    „Einverstanden.“

    Mit einem knappen Nicken wandte sich der Jaffa ab und verließ den kleinen Raum, während Carter noch kurz über die erhaltenen Informationen nachdachte. Es war beruhigend, zu wissen, dass die restlichen Goa’uld nicht sich selbst überlassen worden waren, auch wenn sie ahnte, dass diese Tatsache nicht einmal der Führung der Erde bekannt war. Ihre Verbündeten hatten mit Sicherheit Gründe dafür, dies geheim zu halten.


    ***


    Daniel lag zusammengerollt in einer Ecke der Zelle. Sein ganzer Körper schmerzte. Nur langsam war er wieder auf die Ebene des Bewusstseins zurückgekehrt, in der ihm all das Schreckliche widerfahren war. Er erinnerte sich an die Folter, obwohl er versuchte, die Gedanken daran zu verdrängen, aber was noch viel schlimmer war: Er erinnerte sich auch daran, dass sie Cameron abgeholt hatten. Und er wusste, was Anat mit ihm vorhatte, zumindest erahnte er es. Dies war eine weitere Art der Folter, die sie ihm zugedacht hatte: Sich vorzustellen, was mit dem Freund geschah und nichts dagegen tun zu können. Er stöhnte dumpf auf, als ihm schreckliche Bilder durch den Kopf gingen.

    Er wusste nicht, wieviel Zeit verstrichen war, als er wie aus weiter Ferne wahrnahm, dass die Zellentür geöffnet wurde. Ein Körper wurde hereingeschleift und fallen gelassen, dann entfernten sich die Schritte und die Tür schloss sich mit einem endgültigen Schnappen. Daniel stemmte sich mühsam auf die Unterarme und sah hinüber. Cameron lag bäuchlings nicht weit von der Tür entfernt und rührte sich nicht. Der Wissenschaftler konnte im ersten Moment noch nicht einmal erkennen, ob er atmete. Langsam kroch er hinüber und tastete nach seinem Puls. Er fühlte ein schwaches, unregelmäßiges Pulsieren unter seinen Fingern. Mit einem erleichterten Aufatmen ließ er sich für einen Moment nach vorne sinken und schloss die Augen. Cameron lebte noch. Allerdings schien er in einer tiefen Bewusstlosigkeit gefangen. Seine Augen waren geschlossen und sein Atem ging sehr flach. Daniel wollte ihn umdrehen, doch er war viel zu kraftlos, um etwas anderes tun zu können, als dem offensichtlich Verletzten über den Kopf zu streichen. Ein Blick über seinen Körper zeigte ihm Blut, das seine Uniformhose durchtränkte. Entsetzen kroch in Daniel empor.

    „Oh nein … nein … bitte nicht …“, dachte er und für einen Moment stiegen die Erinnerungen an seine eigene Tortur an die Oberfläche seines Bewusstseins, bevor er sie entschlossen wieder unterdrückte. Mit einer hilflosen Geste strich er durch Cams Haare, dann verließen ihn die Kräfte und er brach neben dem Soldaten zusammen.


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  16. #12
    FallenAngel/Dathomir-Hexe/Wächterin Avatar von Deliah Blue
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    Hi!
    Ne interessante Geschichte, ist das. Wenigstens hab ich sie diesmal rechtzeitig entdeckt. Manche Frauen können einfach ziemlich bösartig sein. Armer Daniel, armer Cam, die beiden einfach zu foltern. Doch die Geschichte gefällt mir.

    LG
    Delilah Blue

  17. #13
    First Lieutenant Avatar von Zeson
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    Meinen Dank für's Knöpferl-drücken an Delilah Blue, schabi und Valdan

    @Delilah Blue:
    Freut mich, dass Dir die Geschichte gefällt.
    Manche Frauen können einfach ziemlich bösartig sein.
    Erst recht, wenn es keine Frauen in dem Sinne, sondern auch noch Goa'uld sind ...

    LG Zeson
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  18. #14
    FallenAngel/Dathomir-Hexe/Wächterin Avatar von Deliah Blue
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    *duck* Wollte ich ja schreiben! Ich war nur mal wieder schneller als ich selbst. Bin ja schon gespannt auf einen weiteren Teil.

  19. #15
    First Lieutenant Avatar von Zeson
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    Na, dann bin ich mal nicht so und bringe schon mal den nächsten Teil (ich bin selbst gespannt darauf, wie er Euch gefällt ... )


    ***


    „Meine Herren, diese Mission ist nicht einfach, obwohl sie sich so anhört. Sie gehen hinein, holen Colonel Mitchell und Dr. Jackson und kommen wieder heraus. Wir werden Sie nach Möglichkeit in einen der Frachträume des Schiffes beamen, was nur möglich ist, wenn unsere Feinde ihren Schutzschild nicht aktivieren. Sonst müssen Sie sich von außen Zugang zum Schiff verschaffen. Sie müssen zusehen, dass Sie mit den beiden Geretteten das Raumschiff verlassen können, da ein Herausbeamen zu diesem Zeitpunkt sicher nicht mehr möglich sein wird.“

    Colonel Carter sah die Mitglieder der beiden SG-Teams eindringlich an. Es war wichtig, dass sie genau verstanden, worauf es ankam. Da es sich aber ausschließlich um erfahrene Leute handelte, hatte sie keine Bedenken diesbezüglich.

    „Sie unterstehen bei dieser Aktion Teal’cs Kommando. Er wird Ihnen gleich erläutern, warum es notwendig ist, dass sie seinen Befehlen strikt Folge leisten.“

    Der Jaffa ließ seinen Blick kurz über die im Hangar versammelten Soldaten schweifen.

    „Wir haben Verbündete auf diesem Schiff“, erläuterte er dann knapp. „Ich möchte verhindern, dass sie versehentlich verletzt werden.“

    Die Männer nickten. Es war nicht nötig, mehr zu sagen, sie hatten verstanden. Sie wussten, dass es bei dieser Rettungsmission auf die Zeit ankam, obwohl es niemand ausdrücklich erwähnt hatte. Die Unruhe, die sogar den berühmten Teal’c erfasst hatte, sagte ihnen genug. Sie brannten darauf, in Aktion treten zu können.

    „Wir werden den Hyperraum in fünf Minuten verlassen. Bereiten Sie sich darauf vor, hinunter gebeamt zu werden, sobald wir nahe genug beim Planeten sind“, schloss Sam.

    „Bring Sie zurück, Teal’c“, bat sie leise, als sie sich abwandte.

    „Das werde ich“, versicherte der Jaffa und drückte ihr kurz die Schulter.

    Colonel Carter ging zurück auf die Brücke und nahm in ihrem Kommandosessel Platz. Noch nie hatte sie sich in auf diesem Platz unwohl gefühlt, aber heute wäre sie lieber aktiv bei der Rettung dabei gewesen. Sie wusste, dass ein Aufenthalt auf einem Goa’uld-Mutterschiff immer unberechenbar war und ihre Nervosität nahm zu, je näher man dem Ziel kam.

    Schließlich fiel die „Hammond“ aus dem Hyperraum und im gleichen Moment wurde das Tarnfeld aktiviert. Sie waren noch ein kleines Stück von dem Planeten entfernt, weil Sam hoffte, dadurch nicht sofort Aufmerksamkeit zu erregen. Ein sich öffnendes Hyperraumfenster würde wahrscheinlich bemerkt werden, aber sie hoffte, dass sie keinen Alarm ausgelöst hatten. Ein Scann bei der Annäherung an den Planeten bestätigte, dass ihr Glück anhielt.

    „Bereit machen zum Beamen“, befahl sie über Intercom. „Viel Erfolg!“

    Dann war es soweit.

    „Tarnung deaktivieren!“

    „Ist deaktiviert.“

    „Transporterstrahl aktivieren!“

    „Transport erfolgreich durchgeführt:“

    „Tarnschild wieder hochfahren!“

    „Tarnung aktiviert.“

    Innerhalb von Sekunden waren die Aktionen durchgeführt. Eine kurze Prüfung zeigte, dass das gelandete feindliche Schiff keine Reaktion zeigte. Sam atmete auf. Ihr Trick schien funktioniert zu haben. Nun hieß es abwarten und das war der schwierigste Part von allen, wie sie fand.


    ***


    Der durchdringende Ton des Alarms weckte Daniel aus seiner Lethargie. Kurz darauf hörte er Schritte, die sich näherten. Dann wurde der Zugang zu ihrer Zelle geöffnet. Er schlug die Augen auf und stemmte sich mühsam auf einen Ellbogen. Es dauerte einen Moment, bis er erkennen konnte, dass es sich diesmal nicht um feindliche Jaffa, sondern um ihre eigenen Leute handelte.

    „Teal’c!“, krächzte er.

    „Daniel Jackson. Kannst Du aufstehen? Was ist mit Colonel Mitchell?“

    „Aufstehen? Nein … ich glaube nicht … Folter …“, keuchte Daniel und wurde kurzerhand hochgehoben.

    „Wir haben nicht viel Zeit“, meinte der Krieger und stützte ihn. Zwei Soldaten kümmerten sich um Colonel Mitchell und trugen ihn zur Tür. Dort stand der Primus von Anat und mahnte zur Eile.

    „Schnell, bevor jemand etwas merkt. Es kann nicht mehr lange dauern, bis jemand nach den Gefangenen sieht.“

    „Aber … was … „, stotterte Daniel überrascht.

    „Tobe’k ist einer von uns, ein freier Jaffa. Er ist hier, um Anat zu überwachen“, erklärte Teal’c knapp.

    „Du … Du hast …“

    „Ich habe Euren Freunden mitgeteilt, wo ihr Euch befindet“, sagte der Primus ruhig. „Leider konnte ich die Folter nicht verhindern, ohne mich verdächtig zu machen.“

    „Ich … verstehe …“

    „Wir müssen aus dem Raumschiff. Die Schilde wurden aktiviert, wir können nicht mehr heraus gebeamt werden“, stellte Teal’c fest und der Primus nickte und ging voraus.

    Sie eilten durch die Gänge, immer auf der Hut vor eventuellen Patrouillen. Einige Male wären sie fast entdeckt worden, aber durch die Hilfe des Primus fanden sie immer gerade noch rechtzeitig einen Platz, an dem sie sich verstecken konnten. Kurz bevor sie den Ausgang des Schiffes erreichten, hielt Tobe’k sie zurück.

    „Ich werde die Wachen ablenken, damit ihr fliehen könnt“, meinte er und ging dann auf den Eingang zu. Die Wachen nahmen Haltung an, als sie ihn bemerkten. Er gab einige kurze Befehle, die sie zuerst nur zögernd, nach einem harschen Wort des Primus dann aber hastig ausführten und ließen das Tor unbewacht zurück. Tobe’k winkte den Rettungsteams und sie eilten auf ihn zu. Es schien alles viel zu glatt zu gehen, argwöhnte Teal’c. Und tatsächlich, gerade als sie die Pyramide verlassen hatten, wurden sie entdeckt. Von mehreren Seiten rannten feindliche Jaffa auf sie zu und eröffneten das Feuer. Auch Tobe’k musste um seiner Tarnung willen einige Schüsse auf sie abgeben, zielte aber über ihre Köpfe hinweg. Es gab kaum Deckung und sie hatten nur eine Chance.

    Hammond, fertig zum hochbeamen, sofort!“, bellte Teal’c in sein Com-Gerät. „Direkt in die Krankenstation!“

    Kurz bevor sich ihre Körper auflösten, sah er noch, wie zwei der Soldaten getroffen zusammenzuckten, dann befanden sie sich auf dem Raumschiff. Sofort wurden sie von hektischer Betriebsamkeit umhüllt, als die Ärzte sich um die Verletzten kümmerten. Die beiden getroffenen Marines wurden sofort auf Diagnosebetten verfrachtet und verarztet, ebenso wie der noch immer bewusstlose Cameron Mitchell und Daniel Jackson, der ebenfalls wieder in Ohnmacht gefallen war. Zufrieden darüber, dass es keine Verluste gegeben hatte, machte sich der Jaffa auf den Weg zur Brücke.

    „Teal’c, ist alles gut gegangen?“, wurde er von einer besorgten Samantha Carter empfangen.

    „Wir haben die Beiden gefunden und an Bord gebracht. Zwei Marines wurden verletzt“, berichtete der Jaffa.

    „Was ist mit Cam und Daniel?“

    „Colonel Mitchell und Daniel Jackson sind nicht bei Bewusstsein. Die Ärzte untersuchen sie.“

    „Sind sie schwer verletzt?“

    „Das kann ich nicht sagen. Tobe’k sagte etwas von Folter.“

    Sam biss sich auf die Lippen, als sie den Ausdruck auf dem Gesicht des Kriegers bemerkte. Er machte sich mehr Sorgen, als er eingestehen wollte.

    „Dann hoffen wir mal, dass wir noch nicht zu spät waren. In drei Stunden sind wir wieder zu Hause …“

    Teal’c nickte nur und stellte sich mit hinter dem Rücken verschränkten Armen hinter Sams Stuhl.


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  21. #16
    Ägypten-Fan Avatar von Valdan
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    Das ging ja relativ einfach - ein Hoch auf die Verbündeten, aber ich habe die Befürchtung, dass die größte Hürde noch vor Cam und Daniel liegt.

    Erst müssen sie das Bewußtsein wiedererlangen und dann die Folter verarbeiten... da wartet noch eine Menge Arbeit....

    Ich bin gepannt, wie es weitergeht.

    LG Val
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    arabisches Sprichwort

    ***


  22. #17
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    @Valdan:
    Das ging ja relativ einfach - ein Hoch auf die Verbündeten, aber ich habe die Befürchtung, dass die größte Hürde noch vor Cam und Daniel liegt.
    Genau - diesmal geht es nicht um die Action oder die Befreiung (und ganz so einfach war's nicht, es wird nur nicht beschrieben), sondern um Cam und Daniel. Mal sehen, was Ihr dann vom Rest haltet ...
    Geändert von Zeson (02.08.2010 um 09:12 Uhr)
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  23. #18
    FallenAngel/Dathomir-Hexe/Wächterin Avatar von Deliah Blue
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    Schöner Teil. Dann stell ich mir halt einfach vor, dass es etwas komplzierter war, als beschrieben. Hab ja genug Fantasie. Bin ja schon sehr gespannt, wie's weitergeht.

    „Tobe’k ist einer von uns, ein freier Jaffa. Er ist hier, um Anat zu überwachen“, erklärte Teal’c knapp.

    „Du … Du hast …“

    „Ich habe Euren Freunden mitgeteilt, wo ihr Euch befindet“, sagte der Primus ruhig. „Leider konnte ich die Folter nicht verhindern, ohne mich verdächtig zu machen.“
    Hätte Tobe'k die Folter verhindert, wäre es ihm vermutlich genauso ergangen wie Daniel und Cam, wenn nicht noch schlimmer.

  24. #19
    First Lieutenant Avatar von Zeson
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    @Delilah Blue:

    Dann stell ich mir halt einfach vor, dass es etwas komplzierter war, als beschrieben. Hab ja genug Fantasie.
    Genau so ist die story gedacht - das eigene Kopfkino und die Fantasie anwerfen

    Hätte Tobe'k die Folter verhindert, wäre es ihm vermutlich genauso ergangen wie Daniel und Cam, wenn nicht noch schlimmer.
    Ja, die Goa'uld sind ja ziemlich paranoid, da müssen diese Undercover-Agenten ganz schön aufpassen. Zum Glück konnte Tobe'k ja noch rechtzeitig Hilfe herbeordern, bevor es zum Schlimmsten kam.

    Freut mich, dass die story Dir gefällt.
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  25. #20
    First Lieutenant Avatar von Zeson
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    Vielen Dank für's "Danke"-Button drücken, Antares.

    ___________________________


    „Wie sieht es aus?“, fragte General Landry fünf Stunden später. Ihm gegenüber in seinem Büro saß seine Tochter mit besorgtem Gesichtsausdruck.

    „Colonel Mitchell hat sein Bewusstsein noch immer nicht wieder erlangt, er ist in eine Art Koma gefallen. Dr. Jackson ist hingegen wieder wach. Beide Patienten haben innere Verletzungen davongetragen, die von Colonel Mitchell sind aber ernster als die von Dr. Jackson. Er hat viel Blut verloren. Wie es zu diesen Verletzungen kam, wollte Dr. Jackson mir allerdings nicht verraten. Er murmelte etwas von Folter, aber das wussten wir ja bereits von Teal’c.“

    Dr. Lam schüttelte ernst den Kopf.

    „Ich habe keine Idee, was diese Art der Verletzungen verursacht haben könnte.“

    „Besteht denn Hoffnung, dass Colonel Mitchell wieder aufwacht? Dass er sich wieder erholt?“

    „Im Augenblick können wir nur abwarten“, meinte sie und erhob sich. „Ich gehe mal besser wieder zu meinen Patienten zurück.“

    „Gib mir bitte sofort Bescheid, wenn sich etwas ändern sollte.“

    „Natürlich, Dad“, wandte sie sich noch einmal um. Sie hörte die Besorgnis in seiner Stimme und dachte einmal mehr, dass ihrem Vater dieses spezielle Team mehr am Herzen lag, als er sich und allen Anderen eingestehen würde.


    ***


    Nach einigen Tagen erwachte auch Colonel Mitchell wieder. Die Genesung beider Patienten machte deutliche Fortschritte, allerdings wirkte Cameron sehr reserviert, wenn die Rede auf ihre Gefangenschaft kam. Er verlor ebenso wie Daniel kein Wort über die Art der Folter, der sie ausgesetzt gewesen waren. Ja, er sprach überhaupt nicht darüber, während Daniel sich wenigstens dazu herab lies, die Folter als „einfach entsetzlich und unaussprechlich“ zu bezeichnen. Cameron wurde immer verschlossener, je besser es ihm körperlich ging und Dr. Lam empfahl ihm mehr als einmal, sich an den Psychologen zu wenden.

    „Es geht mir gut, verdammt“, fuhr er sie einmal an, als sie wieder davon anfing. Sie hob nur eine Augenbraue und warf ihm einen zweifelnden Blick zu.

    Es wurde immer deutlicher, dass ihr Erlebnis nicht nur Cameron, sondern auch Daniel verändert hatte. Ein Indiz dafür war, dass er auf Vala, die ihre beiden Teamkameraden besucht hatte, so oft es ging und dabei ihre Versuche, sie aufzumuntern, manchmal ein wenig übertrieb, ziemlich extrem reagierte. Vala war eine Person, die gerne den Körperkontakt zu anderen Menschen suchte. Sie legte oft jemandem die Hand auf den Arm, mit dem sie sprach oder hakte sich unter, wenn sie neben jemandem herging. Früher hatte Daniel dies nicht gerade gemocht, aber toleriert. Jetzt schreckte er vor jedem Kontakt zurück und ging sogar so weit, Vala deutlich in ihre Schranken zu verweisen. Einmal schüttelte er den Arm, den sie ihm um die Hüften legen wollte, mit einem geradezu entsetzten Gesichtsausdruck ab und trat einige Schritte von ihr weg. Vala schmollte daraufhin für mehrere Tage mit ihm.

    Sam war ebenfalls zu Besuch gekommen, so oft sie konnte, da sie sich ihrem alten Team noch immer tief verbunden fühlte, aber ihr Job als Kommandierende eines Raumschiffes führte sie bald wieder von der Erde weg.

    Teal’cs tägliche Besuche verliefen nach dem gleichen Muster. Er kam schweigend herein, setzte sich auf einen Stuhl zwischen den Betten und blieb für ein oder zwei Stunden. Er sprach nie viel, aber seine Anwesenheit gab den beiden Patienten ein Gefühl von Sicherheit und Ruhe.

    Cameron vermied es ebenfalls nach Möglichkeit, jemanden zu berühren oder sich berühren zu lassen. Allerdings konnte er sich soweit beherrschen, dass er nicht zurückwich, wenn es sich einmal gar nicht vermeiden ließ. Die Untersuchungen der Ärzte ließ er mit zusammengebissenen Zähnen über sich ergehen und war heilfroh, als sie ihn endlich als körperlich völlig genesen entließen. Er hasste es, an ein Bett gefesselt und in seiner Beweglichkeit eingeschränkt zu sein. Alles, was er wollte, war, in sein eigenes Quartier oder noch besser, in seine Wohnung in Colorado Springs zurückkehren zu dürfen. Dass er des Nachts immer wieder schweißgebadet aufwachte, weil er von Anats Folter geträumt hatte, verriet er niemandem. Die Ringe unter seinen Augen konnte er allerdings schwerlich verstecken.

    Auch Daniel hatte Alpträume und auch er verschwieg diese Tatsache. Vielleicht würde er eines Tages vergessen können, was die Goa’uld ihm angetan hatte, aber er machte sich mehr Sorgen um Cameron als um sich selbst. Er wusste, dass er selbst vermutlich irgendwann damit abschließen konnte, aber es war offensichtlich, dass die Sache den Colonel schwer mitnahm.

    Trotz der Veränderungen, die die beiden Teammitglieder zeigten, beschloss der General, SG-1 wieder auf Mission zu schicken. Er war der Ansicht, dass es den Beiden nur helfen konnte, wenn sie wieder zur Tagesordnung übergehen würden.


    ***


    Wenige Wochen später kam SG-1 vorzeitig von einer Mission zurück. Während der Ereignishorizont in sich zusammenfiel, lief Vala heftig gestikulierend und wütend auf ihn einredend neben Cameron her, der mit anscheinend stoischer Ruhe und festen Schritten die Rampe herabkam. Allerdings wirkte sein Gesicht wie versteinert. Daniel hingegen zeigte einen eindeutig schockierten Gesichtsausdruck und selbst Teal’c wirkte nicht so ausgeglichen wie sonst. Besorgt kam General Landry in den Torraum.

    „Was ist geschehen? Warum sind sie so früh wieder zurück?“

    „Ich musste die Mission abbrechen, Sir“, antwortete Cam emotionslos. „Mein Team und ich waren zu unterschiedlicher Meinung bezüglich einer Sache.“

    „Wie bitte? Das ist … Sie sollten doch nur zu einer Beobachtung …“

    „Sir, ich denke, die Erklärung kann bis zum Debriefing warten“, unterbrach ihn der Colonel und strebte zum Ausgang.

    „Also gut, in einer viertel Stunde. Seien Sie pünktlich.“

    Kopfschüttelnd sah Landry seinem Team nach. So etwas war ihm noch nie passiert, aber ein Blick in die Gesichter hatte ihn seine Empörung schlucken lassen. Es musste etwas Außergewöhnliches vorgefallen sein, was nicht für die Ohren Aller bestimmt war und so geduldete er sich.

    Fünfzehn Minuten später saßen die Mitglieder des Teams um den Tisch und sahen den General an. Es war bemerkenswert, dass alle in die gleiche Richtung sahen und nicht etwa einander anblickten. Sie vermieden sogar strikt den Augenkontakt untereinander.

    „Also gut, was ist vorgefallen?“, wollte er wissen.

    „Mein Team war der Auffassung, dass wir bei einem bestimmten Ereignis auf dem Planeten eingreifen sollten. Ich war anderer Meinung. Unser Befehl lautete, zu beobachten, nicht, sich einzumischen“, fing Mitchell etwas konfus zu erklären an.

    „Moment mal, bitte ganz von Anfang an. Worum ging es da eigentlich?“

    „Das Ereignis, dem wir als Beobachter beiwohnen sollten, war eine Gerichtsverhandlung“, warf Daniel ein.

    „Ja, soviel ist mir bekannt. Die Bewohner von PZM-694 luden uns dazu ein, um ihre Bereitschaft zu signalisieren, dem „Bund der befreiten Planeten“ beizutreten. Sie wollten zeigen, dass sie durchaus imstande sind, zivilisierte Rechtssprechung auszuüben.“

    „Nun, das ist so eine Sache, General. Nicht jeder versteht unter „zivilisiert“ das Gleiche.“

    „Die haben einen Vergewaltiger zum Tode verurteilt!“, mischte sich Vala ein. „Zu einem sehr grausamen Tod. Nicht, dass ich der Meinung wäre, das Urteil an sich wäre nicht gerecht gewesen, aber so …?“

    „Was meinen Sie damit?“

    „Der Täter wurde zunächst gesteinigt, bis er halbtot war, dann wurden wilde Hunde auf ihn losgelassen, die ihn zu Tode bissen“, erklärte Teal’c in einem Tonfall, der seine Missbilligung erkennen ließ.

    „Wir wollten versuchen, das Urteil abändern zu lassen auf einen schnellen Tod, aber Colonel Mitchell hielt uns davon ab“, erklärte Daniel nun mit leiser Stimme.

    „Was haben Sie dazu zu sagen, Colonel Mitchell?“, fragte der General.

    Cameron, der mit ausdruckslosem Gesicht und starrem Blick dagesessen hatte, sah den General an.

    „Ich war der Meinung, dass der Täter diesen Tod verdient hatte“, antwortete er mit tonloser Stimme. Landry schrak vor dem brennenden Hass zurück, den er kurz in Camerons Augen auflodern sah, dann war dessen Blick so unpersönlich wie zuvor.

    „Nicht nur das. Er wohnte der Vollstreckung des Urteils bei.“

    Teal’cs ruhiger Hinweis ließ ein Schaudern über den Rücken des Generals laufen.

    „Sie haben …?“

    „Es sollte ein Beobachter anwesend sein, um die rechtmäßige Ausführung des Urteils bestätigen zu können, Sir.“

    Wieder diese emotionslose Stimme. Das war nicht der Cameron Mitchell, den er kannte. Dieser hätte niemals so reagiert. Irgendetwas hatte den Colonel gebrochen, hatte etwas in ihm zerstört. General Landry fiel mit einem Mal ein, dass er den Colonel seit Wochen, seit der Rettung aus Anats Klauen, nicht mehr hatte lachen hören, ja nicht einmal mehr hatte lächeln sehen. Mit einem kleinen Seufzer wandte er sich an sein Team.

    „Ich erwarte Ihre Berichte bis 18:00. SG-1, Sie haben die nächsten Tage frei. Sehen Sie zu, dass Sie ihre Differenzen bereinigen. In drei Tagen möchte ich ein einsatzbereites Team haben, ist das klar?“

    „Jawohl, Sir!“, antworteten alle vier und erhoben sich.

    „In Ordnung. Wegtreten!“



    tbc.
    Geändert von Zeson (04.08.2010 um 08:33 Uhr)
    "It is better to have loved and lost than never to have loved at all"

    Möge alles, was Ihr mir wünscht, tausendfach auf Euch zurückfallen.

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