Titel: Selbstopferung Part Two – Das Forschen der Genii – Rückkehr (?)
Charaktere: Sheppard, Ford, McKay, Keras...
Kategorie: Abenteuer (?)
Anmerkungen: Nix ist meins! Arbeite noch daran, Stargate kaufen zu können.
Feedback: Mein Lebensunterhalt! Alles von Lob bis konstruktive Kritik erwünscht.
Widmung: An alle Genii-Hasser dieser Welt: Eines Tages werden wir siegen!

(1) Die Rückkehr des Mannes mit der Schokolade

„Aktivieren Sie das Gate, McKay!“, brüllte Sheppard. Mit seiner Waffe in der Hand rannte er auf das Stargate eines Planeten zu, den sein Team für unbewohnt gehalten hatte und nun doch von Wraith bevölkert war. Neben ihm hetzte Ford her, welcher im Laufen auf Wraith schoss, die sich im nahen Gebüsch befanden. Sie waren überrascht worden, aus heiterem Himmel brachen duzende ihrer Feinde aus dem Wald auf die Lichtung, und nun mussten sich Sheppard, McKay und Ford höllisch beeilen, um durch das Gate nach Atlantis zurückzukehren, ohne vorher von ihren Verfolgern geschnappt zu werden.
McKay erreichte als erster den Anwahlcomputer und hämmerte wild darauf herum, Sheppard und Ford holten ihn wenige Augenblicke später ein. Dann aktivierte der Wissenschaftler das Gate und die drei rannten auf die blaue Fläche zu. Etwa hundert Meter hinter ihnen kamen Wraith über eine Hügelkuppe und schossen auf sie.
„Wahh!“
Ford stürzte getroffen zu Boden.
„Lieutenant!“, rief Sheppard erschrocken, um ein Haar hätte es ihn erwischt. Das Gate war nur noch wenige Meter entfernt, so nahm er den schlagartig bewusstlos gewordenen Leutnant an den Armen und zog ihn in den Ereignishorizont, McKay folgte ihm.
Aber zu ihrem Erstaunen landeten sie nicht in Atlantis, sondern auf einem Planeten, der Sheppard und McKay (Ford bekam ja nichts mit) auf seltsame Weise bekannt vorkam.
„Hat sich Atlantis in eine Naturlandschaft verwandelt?“, fragte sich McKay leise.
„Ist doch egal“, meinte Sheppard. „Schließen Sie das Gate, bevor die Wraith durchkommen!“
McKay hastete zum Anwahlcomputer und schloss das Tor. Erleichtert atmete er auf.
Sheppard sank neben Ford zu Boden und versuchte herauszubekommen, wie schwer er verletzt worden war. Aber all seine Mühen bleiben ergebnislos. Weder konnte er herausfinden, was Ford außer Gefecht gesetzt hatte, noch konnte er ihn aufwecken.
„Wo sind wir hier?“, fragte McKay, der neben den Major getreten war. „Das ist definitiv nicht Atlantis. Irgendetwas am Gate ist kaputt, ich bin mir sicher, Atlantis’ Koordinate eingegeben zu haben...“
Er sah Sheppard etwas verzweifelt an.
„Bedeutet das, dass wir...“, begann dieser, und McKay beendete den Satz mit „...von diesem Gate aus nicht nach Hause zurückkehren können, ja.“
In diesem Moment verschwand die Nachmittagssonne hinter einer Wolke und Wind zog auf.
„Wo sind wir hier, verdammt“, murmelte Sheppard und zückte seine Waffe. Verängstigt spähte McKay in die Umgebung.
„Ich...ich war hier schon mal...“
„Ich auch.“
Die beiden sahen sich an. Plötzlich hörten sie einen Pfiff, und aus einem nahen Waldstück traten mehrere junge Männer heraus, fast noch Kinder, gekleidet wie die Umgebung und mit gespannten Bögen in der Hand.
„Ganz... ganz ruhig“, rief Sheppard und ließ demonstrativ seine Waffe fallen. „Wir haben einen Verletzten, können Sie... könnt ihr... uns helfen?“
Langsam kamen die Bogenschützen näher. Es waren sieben, wie Sheppard feststellte, und er glaubte sie zu kennen.
„Oh nein“, sagte McKay in diesem Augenblick und seine Stimme strotzte vor Abneigung, Ärger auf sich selbst und übertriebener Verzweiflung. „Nicht die schon wieder...“
Trotzig legte er seine Waffe auf den Boden und es hätte nicht viel gefehlt, dass er mit dem Fuß kräftig aufstampfte. Nun erkannte auch Sheppard die jungen Leute wieder:
„Keras! Ich freue mich!“, rief er.
„Ich mich nicht“, kommentierte McKay augenrollend und beinahe unhörbar.
Sheppard ging ihnen lächelnd entgegen. „Kennt ihr uns noch? Wir sind John Sheppard und Rodney McKay aus Atlantis.“
Der Älteste der sieben, offensichtlich ihr Anführer, ließ seinen Bogen sinken und sein Gesicht zeigte Wiedererkennen.
„Major... Doktor! Das ist aber eine Überraschung...“
Ohne zu zögern umarmte er den etwas verdutzten Sheppard, der die Umarmung vorsichtig erwiderte.
„Lieutenant Ford ist verletzt“, erklärte er, während er sich aus der herzlichen Begrüßung wand und auf den am Boden Liegenden wies. „Er wurde von einer Wraith-Waffe getroffen.“
Keras runzelte die Stirn. „Wir werden ihm sicher helfen können“, versprach er. „Bringen wir ihn ins Dorf.“
Sheppard und McKay hängten sich je einen von Fords Armen über die Schulter und schleppten sie so zu dem Dorf im Wald, welches sich seit ihrem letzten Besuch nur wenig verändert hatte. Jedoch fiel ihnen auf, dass es einige weitere Hütten und Zelte gab, die vor zwei Jahren noch nicht da gewesen waren.

Die Ankunft der drei Männer bereitete den jungen Menschen sichtlich Freude. Sie wurden mit Hochachtung in eines der Zelte geleitet, wo mehrere Liegen standen – anscheinend eine Krankenstation. Eine junge Frau machte in aller Eile eine Liege für Ford zurecht, auf die sie den Verletzten dann betteten.
„Wir werden uns um ihn kümmern“, meinte die Frau, welche wohl so etwas wie die Oberkrankenschwester war. „Wir benachrichtigen euch, wenn es Neuigkeiten gibt.“
Sheppard und McKay nickten ihr dankbar zu und verließen das Zelt.
McKay wäre am liebsten wieder hineingegangen. Denn sie wurden von einer Horde kleiner Kinder empfangen, von denen einige dem Wissenschaftler unangenehm bekannt vorkamen.
„Das ist der mit der Schokolade!“, rief ein Mädchen und zeigte lachend auf McKay. Ein riesiges Gewühl entstand, denn alle der Kinder wollten zuerst an McKay kleben und ihn um einige Tafeln Schokolade erleichtern.
Sheppard zog sich schmunzelnd aus der Affäre und ging zu Keras, der am Fuße einer Strickleiter stand.
„Major!“, hörte er den verzweifelten McKay rufen. „Helfen Sie mir!“
Keras zog eine Braue hoch, aber Sheppard meinte nur: „Gehen wir“, und die beiden kletterten an der Strickleiter in eines der Baumhäuser.
„Major! Ich habe keine Schokolade! ICH HABE KEINE SCHO- Nein hab ich nicht! Ich habe nichts, geht weg geht weg geht weg! Ich habe nichts!“
Dann schloss sich der dicke Vorhang, der den Eingang des Baumhauses bildete, hinter Sheppard und Keras und die Hilferufe verklangen.
„Erzähl mir, was in den letzten Jahren geschehen ist“, bat Sheppard und setzte sich auf ein Kissen am Boden. Keras setzte sich ihm gegenüber.
„Vieles hat sich geändert“, begann Keras und schenkte sich und seinem Gast Wasser in kleine Trinkbehälter. „Ich bin noch immer der Dorfälteste, und damit habe ich die höchste Stellung hier.“
Er trank einen tiefen Schluck und grinste Sheppard nicht ohne Stolz an.
„Aries ist in ein anderes Dorf gegangen“, fuhr er fort. „Er ist dort der Älteste, und ich muss sagen, er führt sich recht anmaßend auf.“
Keras machte eine abfällige Geste.
„Du müsstest ihn hören, wie er von sich und seinem Dorf redet. Als sei er der König über den Planeten.“
„Habt ihr ernste Konflikte?“, fragte Sheppard.
„Nein“, antwortete Keras. „Zum Glück nicht. Ich habe ihm deutlich gesagt, wo seine Grenzen in seinem Verhalten sind, und bisher hat er sie auch eingehalten.“
„Und was hat sich sonst noch geändert?“, wollte Sheppard wissen.
„Nun – Das muss ich dir zeigen“, meinte Keras. „Du musst das selbst sehen.“
Die beiden stellten ihre Getränke ab und kletterten die lange Strickleiter wieder nach unten. McKay, noch immer verzweifelt in einem Pulk von kleinen, schokoladensüchtigen Kindern verloren, schenkten sie nicht mehr als einen kurzen, bemitleidenden Blick und wandten sich in die entgegen gesetzte Richtung, weg von der Siedlung.
Mit schnellem Schritt führte Keras Sheppard in einen dichten Wald, sodass es dem Major schwer fiel, Keras zu folgen. Aber seine Mühen wurden belohnt: Sie erreichten eine bewaldete Hügelkuppe, von wo aus sie einen weiten Blick über eine Lichtung hatten, das ein wenig wie ein ungepflegtes Feld aussah.
„Dort, Sheppard. Siehst du das?“
Keras zeigte auf ein Gebilde in der Mitte der Lichtung.
„Ja ich sehe es“, antwortete Sheppard mit gerunzelter Stirn. Nachdenklich betrachtete er das Ding, was so ähnlich wie ein Hochsitz aussah, nur aus glänzendem Stahl anstatt aus Holz. Fünf Meter hoch und massig wirkte es wie ein ungewolltes Ungetüm, das die Ruhe und den Frieden der Landschaft durch sein kaltes Erscheinen zerstörte. „Was ist das?“
„’Die Zentrale’ wird es genannt“, erklärte Keras mit gesenkter Stimme. „Vor einigen Wochen bemerkten sie unsere Jäger. Ab und zu kommt jemand heraus, mit Waffen, wie ihr sie besitzt, und deshalb trauen wir uns nicht anzugreifen.“
Die Sonne spiegelte sich in dem blank polierten Metall und Sheppard und Keras duckten sich hinter die Hügelkuppe, um nicht geblendet zu werden.
„Haben euch die Besitzer dieser... Zentrale einmal angesprochen?“, fragte Sheppard.
„Ja“, antwortete Keras. „Ein paar Tage nachdem sie hier gelandet sind. Drei Leute kamen heraus, ich sage dir, sie müssen es eng dort drin gehabt haben. In den Händen trugen sie große Waffen und sie meinten zu uns – wir waren immer fünf Jäger, die diesen Eindringling beobachteten -, wir sollten ihnen besser nicht zu nahe kommen, ihre Waffen seien mächtig und tödlich, sie kämen weder in Frieden noch mit einer Kriegserklärung und wollten nur kurze Zeit bei uns bleiben, um etwas zu erforschen.“
„Und dann?“
„Zwei meiner Jäger haben sich zum Dorf zurückgezogen, um Verstärkung zu holen, für den Fall, dass diese drei uns angreifen sollten. Ich blieb mit den anderen beiden bei den Fremden. Ich befahl ihnen, unseren Siedlungen und Dörfern nicht zu nahe zu kommen und keinem der Bewohner etwas anzutun. Sie willigten ein, unter der Bedingung, dass sie ihre Zentrale stehen lassen dürften, bis sie ihre Forschungsarbeiten erledigt hätten.“
Keras verzog den Mund zu einem bitteren Grinsen.
„Was hätten wir machen sollen? Die hätten uns sofort getötet, wenn wir nur ein Wörtchen gegen sie gesagt hätten. Vom ersten Augenblick an konnten wir diese Leute nicht leiden. Drei Männer waren es, mit seltsamer Kleidung, ein wenig wie die eure.“
Sheppard sah an sich hinab. Trug er seltsame Klamotten?
„Seitdem haben wir nicht mit ihnen gesprochen, und wir wissen auch nicht, was sie erforschen wollen.“
Eine Wolke zog vor die Sonne, und so drehte sich Sheppard um und warf einen weiteren Blick auf das Ding, das Keras Zentrale nannte.
„Tag und Nacht beobachten wir die Fremden“, fuhr Keras fort. „Zwei Bogenschützen sind hier im Wald versteckt. Bei Sonnenauf- und Untergang werden sie ausgewechselt.“
„Sobald sich irgendetwas tut, will ich benachrichtig werden“, bat Sheppard. „Wenn Ford wieder auf den Beinen ist sind wir gleich drei schwer Bewaffnete, wir werden sie von hier vertreiben, das verspreche ich.“
Dankbar lächelte Keras ihm zu.
„Das ist ein großer Dienst für mein Volk“, meinte er. „Ich bin sehr froh, dass ihr gekommen seid.“
„Mich beunruhigt es“, murmelte Sheppard. „Wir hatten eigentlich Atlantis angewählt und nicht euren Planeten...“
„Ich vergaß ganz zu erwähnen“, fügte Keras schuldbewusst hinzu, „dass etwas mit unserem Gate nicht stimmt, seit die Zentrale da ist. Manchmal aktiviert es sich, ohne dass jemand hinein oder herauskommt. Und die Leute aus der Zentrale werden manchmal am Gate beobachtet.“
„Das ist wohl das, was sie erforschen wollen“, schlussfolgerte Sheppard. „Irgendetwas machen sie an eurem Gate.“
„Scheint so“, bestätigte Keras und erhob sich. „Lass uns zurückgehen. Vielleicht ist Ford wieder aufgewacht.“
„Ich hoffe es nicht für ihn“, seufzte Sheppard und fing einen entsetzten Blick von Keras.
„Warum denn das?“
„Die Kinder deines Dorfes werden auch ihn wegen der Schokolade belagern.“

Kaum betraten sie das Dorf, sahen sie McKay, wie er erfreut auf Sheppard zeigte und rief: „Das ist er! Fragt ihn! Na los!“
„McKay! Sind Sie von Sinnen?!“, brüllte Sheppard, als er die begeisterten Kinder auf sich zu rennen sah. Aber wenn er eine Antwort erhielt, dann hörte er sie nicht, denn alles was nun noch in sein Ohr drang war das aufgeregte Kreischen halbwüchsiger Schokoladenliebhaber. Zufrieden grinsend ging McKay in Richtung Krankenzelt, um Ford einen Besuch abzustatten – außerdem war er dort sicher vor den Kindern und konnte in Ruhe seinen letzten Schokoriegel genießen. Die anderen steckten bereits in den Mägen nerviger kleiner Knirpse.

„Hallo McKay“, wurde er von Ford begrüßt, der auf einer der Liegen lag und sich von einer jungen Dame umsorgen ließ. „Das ist aber nett, dass Sie mich besuchen kommen!“
Sorgfältig schloss McKay hinter sich die Zelttür, ehe er antwortete.
„Ist nicht ganz uneigennützig. Erzählen Sie mal, wie geht’s Ihnen? Und was“ – Er steckte sich glücklich seinen Riegel in den Mund – „hat Sie eigentlich getroffen?“
„Eine Wraith-Schockwaffe“, erzählte Ford schmunzelnd. „Ich fühle mich, als hätte ich seit Tagen nichts gegessen. Wollen Sie mir nicht etwas abgeben?“
McKay sah Ford entgeistert an.
„Wie?“
„Sie haben doch einen Riegel in der Hand.“
Ford wies auf McKays zur Hälfte gegessenen Riegel. „Wollen Sie mir nicht ein Stück abgeben?“
„Ich... äh... der Major braucht meine Hilfe“, redete McKay sich raus, steckte sich seinen Riegel schnell in den Mund und ließ den lachenden Ford allein.

„Ich habe keine Schokolade! Aber Onkel McKay hat welche. geht zu ihm, geht zu ihm!“, versuchte Sheppard die Kinderhorden loszuwerden. Plötzlich erblickte er den Gesuchten, wie er versuchte, sich um eine Zeltwand davonzuschleichen. „McKay! Warten Sie!“
Er fing den Blick des Wissenschaftlers auf, doch dieser grinste ihn nur schadenfroh an.
„McKay!“, brüllte Sheppard. „Bleiben Sie sofort stehen!“
McKay hob die Hand zum Gruß und verschwand außer Sichtweite des Majors.
„Das ist ein Befehl! McKay!“
Doch McKay ging leise pfeifend in den Wald. Hier konnte er in Ruhe von weiteren Schokoriegeln träumen.


(Wie findet ihr den Anfang?
Was den Titel angeht - den werd ich wohl erst vergeben können, wenn die FF komplett ist)