Guten Morgen Freunde,

Nach langer Pause haben ich mich wieder zum FanFiction-Schreiben bekehrt und das ist die neue Ausgeburt meiner Fantasie.
Ausnahmsweise ist es kein Humor, großes Sorry an alle meine Fans ( ), aber zur Zeit ist mir nicht nach Lustigem. Diese FF ist ziemlich ernst und schon die Einleitung ist ewig lang - Ich hoffe, ihr lest sie trotzdem.

Wer Rechtschreib-, Grammatik- oder Logikfehler findet - Bitte bitte sagt es mir! Ihr würdet mir einen großen Gefallen tun.

Mit besten Wünschen,
Freyja

Titel: Whisper
Shortcut: Sheppards Erlebnisse in Afghanistan
Charaktere: Sheppard, Weir, mehrere erfundene Charaktere, ansonsten der Atlantis-Maincast
Kapitel: Voraussichtlich 9
Rating: PG-16 (Ich denke aber, dass keiner hier schwache Nerven hat, daher können das auch Jüngere lesen ~ Damit ich aber nicht verklagt werde PG-16 )
Kategorie: Tragedy, Drama, Character Death, Torture, bisschen PoV
Anmerkungen: Meine Sicht der Dinge, was Sheppard in Afghanistan erlebt hat. Ich weiß nicht, ob es euch gefällt - Ich denke jedoch, dass es durchaus eine Möglichkeit ist, wie es sich dort zugetragen haben könnte. Und ganz wichtig: Vermutlich werden die Charaktere OOC!! Wenn nicht, sagt es mir, dann nehme ich diese Warnung raus.
Disclaimer: Stargate und die Charaktere gehören MGM, das Lied „Whisper“ gehört Evanescence und die Idee mir (hat NICHTS mit der FF von Major_Lorne zu tun).
Widmung: Allen Unschuldigen, die während des Afghanistankrieges oder des Erdbebens und seinen Nachfolgen gestorben sind. Diese Geschichte schreibe ich in Gedenken an sie, auch wenn sie es nie wissen werden.
Feedback: Ist mein Lebensunterhalt! Ich verpflichte hiermit jeden, der die FF liest, mir ein Review zu geben *g*


(1) Intro

Heiß. Es war so unsäglich heiß.
Major Sheppard wischte sich den Schweiß von der Stirn, da ihm dieser schon in die Augen lief, die von seiner großen Sonnenbrille verdeckt wurden. Wie auch die anderen Mitglieder seines Teams befand er sich auf einem Wüstenplaneten, auf dem vor wenigen Stunden ein Puddle Jumper aus bisher ungeklärten Gründen abgestürzt war. Seitdem hatten sie jeden Funkkontakt zu den drei Männern verloren, die sich an Bord des Jumpers befunden hatten. Deren Mission war einfach gewesen: Auf einem Nachbarplaneten hatten sie Lebensmittel getauscht und hätten nach drei Stunden Rückflug wieder in Atlantis ankommen müssen. Jedoch hatten sie einen Funkspruch losgeschickt, dass sie notlanden müssten, es hatte einen großen Rumms getan und danach hatte buchstäblich Funkstille geherrscht. Jetzt waren Sheppard, Ford, Teyla und McKay zu dem Wüstenplaneten geflogen und näherten sich zu Fuß dem abgestürzten Jumper, ihr eigener parkte mehrere hundert Meter entfernt.
Das einstige Fluggefährt de Antiker war anscheinend auf einen Felsen gekracht und zerschellt, denn als die vier an der Absturzstelle ankamen, fanden sie einen kräftig qualmenden Schutthaufen vor, der nur noch entfernt nach einem Jumper aussah.

„Miller?“, rief Sheppard laut, während McKay seine Wasserflasche aus seinem Rucksack holte – Die letzte, wie er bedauernd feststellen musste. „Können Sie mich hören? Captain Frances, melden Sie sich!“

Das Wrack schien völlig ausgebrannt. Die nur noch zum Teil bestehende Außenhülle des Jumpers war rußgeschwärzt und die Frontscheibe zersplittert.
„Halling!“, schloss sich Teyla Sheppards verzweifelten Rufen an. „Wo bist du?“
Er hatte unbedingt auf diese Mission gehen wollen. Das Volk, mit dem Atlantis hatte handeln wollen, war dereinst mit den Athosianern verbündet gewesen, bis ihr Stargate zerstört und damit jede Verbindung zu Athos unmöglich wurde. Jetzt, da er die Möglichkeit hatte, mit einem Schiff zu seinen alten Freunden zu gelangen, hatte Halling nicht gezögert und war mit Freuden gegangen. Ausgerechnet Halling! Teyla bereute seine Entscheidung zutiefst.

„Hier“, erklang plötzlich eine schwache Stimme aus den Trümmern. „Major?“

„Frances!“ Sheppard bahnte sich vorsichtig einen Weg durch die Trümmer, bis er Frances erreichte. Der Spanier lag mit seltsam verdrehten Gliedern im Schutt, eingeklemmt zwischen einem Teil der Außenwand des Jumpers und einer schweren Eisenstange. Entsetzt sah Sheppard zu dem Captain herab. Etwas an der Art, wie Frances dort blutüberströmt im Dreck lag, löste Erinnerungen an vergangene Zeiten in ihm aus. Energisch wischte er sie beiseite und kniete sich neben Frances.
„Wie geht es Ihnen? Haben Sie Schmerzen?“, fragte er. McKay und Ford traten zu ihnen und versuchten, die Eisenstange fortzubewegen, die Frances an den Jumper klemmte.

„Sir, ich habe kein Gespür mehr in den Beinen“, keuchte der Spanier und hustete. McKay reichte Sheppard sein Wasser, der es dem Verletzten vorsichtig einflößte. „Meine Rippen habe ich mir mit Sicherheit gebrochen und...“ Abermals hustete er. „... sehen Sie sich meine rechte Schulter an, Sir. Sie tut höllisch weh.“

Sheppard öffnete Frances’ Hemd und sah darunter eine klaffende Fleischwunde in der Schulter des Captain. Daher kam also das viele Blut.
„Das bekommen wir schon wieder hin“, meinte er zuversichtlich, obwohl er gar nicht so optimistisch war. „Was ist denn passiert?“

„Wir waren mitten im All, als es plötzlich einen Knall gab. Die Steuerung wurde etwas ungenau und wir beschlossen, auf diesem Planeten notzulanden. Miller hat den Jumper kaum noch kontrollieren können, und dann sind wir gegen diesen verfluchten Felsen geflogen.“
Die letzten Worte brachte Frances nur röcheln heraus, sodass Sheppard ihm noch einmal Wasser gab.

„Seltsam, so etwas ist uns noch nie passiert“, meinte McKay und seufzte. „Major, diese Stange ist zu schwer für Ford und mich.“

Zu dritt versuchten sie noch einmal, Frances zu befreien, aber das Eisen bewegte sich keinen Millimeter. Sheppard lächelte Frances zuversichtlich zu und meinte: „Wir bekommen das schon hin, keine Sorge.“

Anstatt einer Antwort begann de Verletzte plötzlich zu röcheln und nach Luft zu schnappen.
„Seine Rippen!“, rief McKay panisch. „Er muss sich auch die Lunge verletzt haben!“

„Irgendeine Ahnung, was man in so einem Fall tut, Sir?“, fragte Ford.

„Zum Jumper laufen und Beckett anfunken“, antwortete Sheppard, der sich bemühte, Frances die Atemwege freizumachen. Ford rannte davon.
„Sie werden das überleben, hören Sie?“, redete Sheppard auf Frances ein, der aus Sauerstoffmangel allmählich rot anlief – was unter der Ascheschicht, die ihn bedeckte, kaum zu sehen war – und den Major mit geweiteten Augen ansah. „Sie werden nicht sterben, halten Sie durch!“
Mit einem Mal hörte das Keuchen auf. Frances starrte Sheppard aus nunmehr toten Augen an. „Sie werden...“ Sheppard brach ab und seufzte. McKay senkte den Kopf und seufzte ebenfalls.
Nach einem kurzen Moment der Stille drückte Sheppard auf sein Funkgerät. „Ford, kommen Sie zurück. Es ist vorbei.“
Dann schloss er Frances die Augen und betrachtete den toten Mann. So etwas hatte er schon einmal gesehen, vor längerer Zeit. Die Mischung aus Asche, Sand und Blut, die den Spanier überzog, die Art der Trümmerteile und die erbarmungslose Hitze – All das erinnerte ihn an etwas, von dem er wusste, dass er sich nicht daran erinnern wollte. Tief in seinem Inneren lag etwas verborgen, das er bisher erfolgreich verdrängt hatte aber nun wieder an die Oberfläche seines Bewusstseins vorstieß.

Sheppard erhob sich und hielt Ausschau nach Teyla. Er fand die Athosianerin auf der anderen Seite des Trümmerbergs. Sie kniete neben Halling, der leblos und ebenso dreckig wie Frances am Boden lag. Sheppard entdeckte auch Miller, den Piloten, der noch halb im Cockpit lag und dessen Kopf seltsam verdreht war. Tot.
„Ist Halling...“, begann Sheppard und ging neben Teyla in die Hocke.

Sie nickte. „Tot“, bestätigte sie. „Alle beide.“
Sie hob den Kopf etwas und Sheppard konnte ihre Tränen sehen. Tröstend legte er ihr eine Hand auf die Schulter.
„Können Sie mich noch einen Moment allein lassen, Major?“, bat sie. „Ich komme dann nach.“
Sheppard nickte und ging wortlos davon. Noch einmal umrundete er den Jumper und blickte hinab auf Frances’ Leiche. An was erinnerte ihn bloß diese ganze Szenerie?

„Major, ich habe es mir angesehen“, unterbrach McKay seine Gedanken. „Alle Bauteile des Jumpers, die mir Aufschluss über den Grund des Absturzes hätten geben können, sind zerstört.“

„Das heißt, Sie können nicht herausfinden, warum es passiert ist?“

„Ich könnte einige Teile mitnehmen und im Labor versuchen, die Daten zu rekonstruieren – Aber ich glaube nicht, dass es klappt.“

„Tun Sie ihr Bestes“, forderte Sheppard. „Ich gehe den Jumper holen.“

Der Major verfluchte sich, weil er den Jumper so weit von der Absturzstelle entfern geparkt hatte. Er hatte dies für notwendig gehalten, weil er einen feindlichen Angriff nicht hatte ausschließen können. Auf halbem Weg traf er Ford, der jetzt wieder zum Raumschiff zurückmusste, worüber er wegen der Hitze und dem Sand, der das Vorankommen erschwerte, nicht gerade begeistert war.

Den gesamten Rückflug hüllten sich die vier in Schweigen. Der Fluch dieses Wüstenplaneten lastete düster und schwer auf ihnen.