Titel: Die Rebellen
Autor: Selana
Rating: PG-13
Anfang der 2. Staffel
Inhalt: Sheppards Team trifft auf einige Doppelgänger aus einem anderen Universum. Von diesen werden sie in deren Dimension mitgenommen, wo sie in deren Machtkämpfe verwickelt werden.
Disclaimer: Stargate Atlantis und SG-1 und alle Stargate Charaktere sind Eigentum von MGM/UA, Double Secret Productions, Gekko Productions und dem SciFi Channel. Diese Fanfiction wurde lediglich zum Spaß geschrieben und nicht um damit Geld zu verdienen.


1. Unerwartete Begegnung

„Wir sind durch, Elizabeth."

Dr. Weir sah auf den Panoramaschirm der VERGELTUNG. „Du hast es geschafft. Wo befindet sich nun der Planet? Hoffentlich sind wir auch im richtigen System.“

„Siehst du den kleinen Punkt in der Mitte des Schirmes? Das ist er.“

„Bitte Vergrößerung!"

Im nächsten Augenblick schnellte der Punkt nach vorne, und alle drei Personen in der kleinen Zentrale des Schiffes konnten den Planeten deutlich erkennen.

„Wo ist die Raumstation?"

„Sie befindet sich auf der anderen Seite des Planeten. Zwar sollte es für uns keine direkte Gefahr geben, aber ich bin mir doch nicht ganz sicher, ob wir willkommen sind. Zumal wenn sie erfahren, was wir vorhaben. Ich empfinde es immer noch als unnötiges Risiko."

„Ich verstehe deine Einwände nicht! Wir waren uns doch einig über die Mission und den gleichzeitigen Test deiner neuen Erfindung."

„Das war die Idee von dir und den anderen. Ich war nie einverstanden, das weißt du genau.“

„Du bist und bleibst ein alter Angsthase, Rodney. Es ist unsere beste Chance, das Blatt vielleicht doch noch zu unseren Gunsten zu wenden“, sagte John Sheppard am Steuer des Schiffes.

„Elizabeth, ein Raumschiff verlässt vor uns das Sternentor in der Umlaufbahn des Planeten“, sagte McKay, ohne auf die Worte von Sheppard einzugehen.

„Ich dachte, das befindet sich auf dem Planeten! Wie auch immer, lass sehen, Rodney", Weir starrte das kleine Schiff, dass so unverhofft vor ihnen aufgetaucht war an. „Das ist ein Puddlejumper. Wer benutzt noch solche Schiffe?“

„Vergiss nicht, wo wir uns befinden, Lizzy“, sagte John und warf dem Schiff einen düsteren Blick zu. Das waren noch Zeiten gewesen, als er selbst so ein Schiffchen geflogen hatte.

Die drei Personen in der VERGELTUNG sahen gespannt auf den Bildschirm. Das kleine Schiff steuerte die Atmosphäre des Planeten an, doch plötzlich stoppte es.

„Sie haben uns entdeckt", flüsterte McKay leise, gerade so, als wollte er verhindern, dass die Insassen des kleinen Raumschiffes sie entdeckten. „Sie rufen uns", McKay betätigte einige Schaltungen an seiner Konsole. "Es sind vier Personen an Bord des Jumpers."

„Kanal öffnen!", Weir sah gespannt auf den Bildschirm.

„Hier spricht Colonel John Sheppard. Ich rufe das unbekannte Schiff. Bitte identifizieren Sie sich!"

„Sichtkontakt", verlangte Weir überrascht.

Auf dem Bildschirm erschien das Gesicht eines Mannes, das ihrem Sheppard wie aus dem Gesicht geschnitten war. Nur, dass ihm die Narbe auf der linken Wange fehlte, die John von einem Genii zugefügt worden war.

Sheppard strich sich über die betreffende Wange und ein gemeiner Ausdruck überzog sein Gesicht. Der Genii hatte nicht lange genug gelebt, um sich über den Hieb zu freuen.

Weir trat in den Aufnahmebereich und Sheppards Gesicht auf dem Bildschirm nahm einen erstaunten Ausdruck an.

„Dr. Weir, Sie hier? Was ist das für ein Schiff, dass Sie fliegen?"

Weir begriff sofort, dass Sheppard sie für seine Vorgesetzte hielt und reagierte sofort. Sie mussten verhindern, dass der Colonel zu der Raumstation oder dem Planeten flog, denn dann würde die dort sofort wissen, dass sie nicht die richtige Weir war, und ihre ganze Mission würde gefährdet sein.

„Sie waren lange weg", sagte Weir aufs Geradewohl zu dem Offizier und hoffte, dass das stimmte. „Inzwischen ist einiges geschehen. Es wäre besser, wenn Sie kurz an Bord meines Schiffes kommen könnten. Ich erklärte Ihnen dann alles, Colonel."

„Wie Sie wünschen, Madame.“

Der Hangar der Vergeltung war groß genug, um den Jumper aufzunehmen. John Sheppard nickte und unterbrach die Verbindung.

"Sie werden gleich landen. Empfangt sie und passt auf, dass sie keinen Blödsinn anrichten."

McKay und Sheppard nickten zur Bestätigung und zogen ihre Waffen. Dann machten sie sich auf den Weg zum Hangar. Die vier Insassen des Jumpers würden gleich große Augen machen.


An Bord des Jumpers

"Sheppard, da stimmt etwas nicht!"

"Wie meinst du das, Ronon?“, fragte John seinen Freund.

"Ich kann es nicht erklären. Es ist nicht nur das fremde Schiff und die fremde Bekleidung von Weir! Mein Gefühl warnt mich."

„Ich weiß, was du meinst. Schließlich haben wir sie gerade in Atlantis zurückgelassen. Und gerade deshalb werden wir dort landen. Wenn jemand sich für Weir ausgibt, müssen wir wissen wieso und wer so unverschämt ist. Auf alle Fälle werden wir auf der Hut sein."

„Auf der Hut sein? Ist das wieder so ein menschlicher Spruch?"

„Genau! Es bedeutet, dass wir sehr vorsichtig sein werden", erklärte der Colonel.

„Was sollte Elizabeth auch hier machen?“, mischte sich Dr. Carson Beckett ein. Sheppards Mission war es, ihn zu diesem Planeten zu begleiten. Die Bewohner brauchten seine Hilfe. Die Utapas hatten sie um Hilfe gebeten. Dies war die erste nichtmenschliche Rasse, der die Atlantis-Expedition in der Pegasus-Galaxis begegnet war, nahm man die Wraith einmal außer acht. Sie waren Echsenwesen, jedoch sehr friedlich und technisch durchaus auf dem gleichen Niveau wie die Menschen. Allerdings besaß keiner von ihnen das Gen, sodass sie auch nicht die Technik der Antiker bedienen konnten. Und gegen die Wraith waren sie immun. Aber da sie sich neutral verhielten, wurden sie von den Wraith in Ruhe gelassen.

Die Utapa hatten ihnen erzählt, dass es vor vielen Jahrhunderten einmal zum Krieg zwischen ihnen gekommen war, die aber beide Rassen an den Rand des Untergangs gebracht hatte. So hatten sie einen Waffenstillstand geschlossen, der heute noch galt.

Jetzt hofften die Atlanter, dass sie von den Utapa vielleicht Informationen für ihren Kampf gegen die Wraith bekommen konnten.

Als nun bei den Utapa eine unbekannte Krankheit auftrat, die sie nicht bekämpfen konnten, baten diese sie um Hilfe. Dr. Weir hatte die Chance erkannt und sich bereit erklärt zu helfen und Beckett losgeschickt. Als Schutz gab sie ihm Sheppard, Rhiana und Ronon mit. Teyla und McKay befanden sich gerade auf einem anderen Planeten. Zwar hätte Sheppard noch Verstärkung von anderen Teams mitnehmen können, doch um Beckett auf einen anderen Planeten zu bringen, reichten seiner Meinung nach auch Rhiana, Ronon und er aus.

Hoffentlich hatte er sich da nicht geirrt. Schnell betätigte er die entsprechenden Schaltungen und nahm noch eine weitere Vorsichtsmaßnahme vor. Eine Absicherung für den Fall, dass Ronons und seine Gefühle richtig waren.

Vorsichtig steuerte er den Jumper in den Hangar des unbekannten Schiffes, dass wie eine Scheibe aussah und etwa so groß, wie ein Wraithkreuzer war. Nach der Landung stiegen sie aus, aber nicht, ohne vorher eine Waffe griffbereit zu haben.

Der erste den John sah, war ein abenteuerlich gekleideter Rodney McKay. Aber er hielt eine Waffe in der Hand, die genau auf seine Stirn gerichtet war. "Rodney, du hier? Und was soll die Waffe und die Verkleidung?"

Die Waffe blieb jedoch auf John gerichtet, während McKay ihn finster anblickte. Langsam kam es Sheppard doch etwas komisch vor. Insgeheim hatte er schon an eine Entführung von Elizabeth gedacht, doch der Anblick von McKay irritierte ihn sehr. Was war hier los?

„Er will eine Erklärung, Rodney. Siehst du das nicht? Gib dem Mann was er will", erklang aus dem Hintergrund eine Stimme, die John irgendwie bekannt vorkam. Er drehte sich herum und blieb stehen, als hätte ihn der Schlag getroffen. Sofort begriff er, woher er die Stimme kannte: Es war seine eigene Stimme!

Irgendwie!

Sein Zwillingsbruder trat aus dem Dunkeln des Hangars und hielt eine gefährlich aussehende Waffe in der Hand. „Sag den anderen im Jumper, sie sollen herauskommen, aber erst die Waffen herauswerfen. Wenn sie sich weigern, töte ich dich auf der Stelle.“

John blickte sein anderes Ich an, doch alles, was er sah war Kälte und der eisige Blick belehrte ihn, dass der Mann meinte, was er sagte. Doch noch war er nicht bereit aufzugeben. Auch wenn sie ihn hatten, seine Freunde waren noch frei.

„Ich zähle bis drei! Wenn sie dann nicht aufgeben, bist du tot“, Sheppards Stimme klirrte vor Kälte.

"Sheppard!", der energische Ruf Weirs erklang durch den Raum. „Die Waffe runter! Hier wird keiner getötet ohne meinen Befehl. Ist das klar?"

Wutentbrannt ließ Sheppard seine Waffe sinken. "Wie du meinst, Lizzy!"

John konnte sich den Hass des anderen auf ihn nicht erklären.

"Tut mir Leid, Colonel! Wir konnten nicht zulassen, dass Sie uns Ihre Leute auf den Hals hetzen. Sie und ihre Freunde werden wohl mitkommen müssen."

"Wohin? Was haben Sie vor?"

"Wir brauchen etwas aus Ihrem Universum und haben gleichzeitig Rodneys neueste Erfindung getestet."

"Wir sollten endlich von hier verschwinden", mischte sich McKay ein. Weir wandte sich ihm zu, und John nützte die Ablenkung, um sein Funkgerät zu aktivieren.

"Sheppard, Alpha Omega 0211 ..."

Eine Hand ergriff sein Funkgerät und riss es von seiner Uniform. Sheppard II warf das kleine Gerät zu Boden und zertrat es. Er packte sein Ebenbild am Kragen. "Was hast du da gesagt, Bruder?"

"Lass mich sofort los, Bruder!", sagte John, der langsam böse auf seine zweites Ich wurde. Zum Glück hatte sein Satz ausgereicht, um das kleine Gerät an Bord des Jumpers aktivieren. Niemand außer ihm würde das Raumschiff betreten können.

„Sag endlich deinen Freunden, dass sie herauskommen sollen“, drohte Sheppard schon wieder.

„Hier bin ich!“, sagte eine andere Stimme. „Lass den Colonel los, oder ich töte dich!“
Alle drehten sich herum und blickten auf den Sprecher.

„Duu!“

Bevor jemand es verhindern konnte, stürzte sich der andere Sheppard auf Ronon, der ihn jedoch ruhig kommen ließ, seinen Schlag leicht abblockte und zurückwarf. Sheppard wurde zu Boden geschleudert, wo er benommen an einer Wand liegen blieb.

"Genug!", rief Weir. "Wir sind hier nicht zu Hause, vergesst das nie! Und jetzt los! Sonst könnte noch was wirklich Gefährliches mit uns passieren.“

Alle folgten den dreien in die Zentrale des Schiffes.

"Setzt euch", befahl Weir John, Rhiana, Beckett und Ronon. "Sobald unsere Mission abgeschlossen ist, kehren wir zurück in unser Universum und Sie können nach Hause, wo immer das auch ist zurückkehren. Keinem von Ihnen wird etwas geschehen, wenn Sie vernünftig sind. Das ist ein Versprechen", damit wandte sich Weir den Instrumenten zu. „Wenn Sie durstig oder hungrig sind, dort steht alles.“

Sie selbst nahm sich eine Flasche Mineralwasser.

"Doktor Weir, was bedeutet das alles?", fragte Ronon. Er war zwar nicht hungrig, doch etwas zum Trinken konnte er gebrauchen. Zur Vorsicht nahm er eine der Flaschen, die noch ungeöffnet war. Auch die anderen drei griffen sich etwas zum Trinken.

Etwas blinkte an einer Konsole und McKay eilte sofort hinüber.

Schließlich bemerkte Weir: „ Es ist soweit. Wir machen alles wie geplant."

„Was meinen Sie? Was haben Sie vor und wer sind Sie alle? Wieso sehen Sie aus wie John, McKay und Dr. Weir?“, fragte Rhiana.

„Ich habe alle Berichte des SG-1-Teams gelesen“, beantwortete John ihre Frage. „Deshalb weiß ich, was hier los ist. Entweder sind Sie Roboter oder Sie stammen aus einem parallelen Universum.“

„Richtig!“, McKay schien überrascht zu sein. „Ihre Auffassungsgabe war schon immer gut, Sheppard.“

"Wir haben keine Zeit für Erklärungen“, sagte Sheppard 2. „Was machen wir mit ihnen? Sie werden sicher nicht seelenruhig auf unsere Rückkehr warten."

Weir lächelte jetzt gemein. „Unsere Freunde werden gleich bewusstlos sein, denn in ihrem Wasser war ein stark wirkendes Betäubungsmittel.“

Sheppard und sein Team blickten sich entsetzt an. Und wirklich, John spürte schon, wie er müde wurde. Wie hatte er nur seine sonst so ausgeprägte Vorsicht vergessen können? Er versuchte noch aufzustehen, schaffte es aber nicht. Dann wurde es schwarz um ihn.

„Das wirkt immer“, meinte Weir schmunzelnd. "Wir sperren sie in eine leere Kabine. Dort können sie keinen Schaden anrichten."

Sheppard II ließ sich das nicht zweimal sagen. Er sperrte die vier in eine Kabine und verschloss diese sorgfältig.

Fortsetzung folgt