Ich hoffe dieser Teil gefällt euch. Ich denke, er ist mir ganz gut gelunge.
Viel Spaß beim Lesen!
Sie wusste nicht genau, wo Sie hier war.
Alles war so vertraut und doch…
Immer schwerer viel es ihr, einen klaren Gedanken zu fassen und festzuhalten.
Fetzen von Erinnerungen, Fragmente von Bildern, gepaart mit zahllosen Emotionen welche sie nicht zuordnen konnte.
Für Sekundenbruchteile war alles klar, dann verschwamm alles und hinterließ nur Konfusion.
Je mehr sie versuchte, einzelne Dinge in ihrem Kopf zu Ordnen und sich an den Wagen Erinnerungen Festzuhalten, desto eher entglitten sie ihr.
Erst hatte sie dieser Zustand frustriert, doch jetzt waren alle störenden Gedanken von einem Nebel des Vergessens und der Gleichgültigkeit verhüllt.
Doch etwas trieb sie an.
Ließ sie weiter durch die Gänge streifen.
Ihr Geist war leer, doch ihr Verlangen nach diesem namenlosen Etwas, war so enorm.
Es trieb sie weiter.
Sie musste es finden!
Ihr Verlangen danach befriedigen!
Um niemanden zu verletzen und sich dennoch verteidigen zu können, hatte Evan Lornes erster Weg, ihn zur Waffenkammer geführt.
Auf seinem Weg hierher, war er keinem weiteren Soldaten begegnet, was ihn stutzig machte.
Er griff noch immer in Gedanken, nach einem Wraiht-Betäuber.
Dies hier war die an nächsten gelegene Waffenkammer, von den Wohnquartieren aus gesehen und trotzdem fehlte noch keiner der anderen Betäuber.
War er wirklich der Erste hier?
Evan blickte auf seine Armbanduhr. Er würde den Anderen noch 10 Minuten geben.
Selbst wenn sie nicht so schnell hier her gelaufen waren, wie er, sollten 10 Minuten doch ausreichen.
Da er nicht wusste, wer von ihren Teammitgliedern alles infiziert worden war, wollte er sich nicht unbedingt ohne Rückendeckung wieder in die Gänge der großen Stadt begeben.
Zu hoch war das Risiko, einem infizierten in die Arme zu laufen.
Als die 10 Minuten verstrichen und er immer noch allein in der Waffenkammer wartete, nagten doch so einige Zweifel an ihm.
Zwar hatte er die Warnung, welche Dr. Zelenka und, so schätzte er, Leute aus der medizinischen Abteilung ihnen gegeben hatten, noch im Hinterkopf.
Das Virus wird durch Körperflüssigkeiten übertragen und von der Infizierung, bis zum Ausbruch der Krankheit liegen nur 20 Minuten.
Noch einmal schweifte Evans Blick auf seine Uhr.
Vor nicht mehr als 7 Minuten hatte er sein Quartier verlassen.
Wenn bereits Bewohner von Atlantis neu infiziert worden waren, so hatte er, wenn er das 10 Minuten warten in der Waffenkammer dazu rechnete noch knapp 3 Minuten, bis sie sich den anderen Virusträgern anschlossen.
Selbst wenn ich den Rest der Strecke laufe, in 3 Minuten ist das nicht zu schaffen.
In seinem Kopf ging er den Plan der Stadt noch einmal durch.
Welcher Weg war der schnellste?
Welcher wohl der sicherste?
Die Infizierten können nicht mehr klar denken, fielen ihm die Worte des unbekannten Mannes wieder ein.
Nicht mehr klar denken…
Evan glaubte, dass sich dies wohl weitestgehend auf die Wahrnehmung der Betroffenen bezog.
Wenn er mit dieser Theorie Recht hatte, so wären sie wohl auch nicht imstande, die Transporter zu nutzen.
Doch das war nur eine Theorie.
Mit einem erneuten Blick gen Uhr, waren seine letzten 4 Minuten, des imaginären 10 Minuten Countdowns abgelaufen.
Weiteres Warten würde seiner Situation kaum dienlich sein.
Er musste wohl oder über allein da raus und hoffen, dass er die Infizierten frühzeitig erkennen würde.
Erneut wurde ihm die Menge seiner ungeklärten Fragen bewusst.
„Major Lorne an Krankenstation, hört mich jemand?“
Nichts.
Ob es nun daran lag, dass einfach keiner auf seien Ruf Antworten konnte oder der Angriff vor einigen Stunden für Schäden gesorgt hatte, Evan wusste es nicht.
„Lorne an Dr. Zelenka, bitte antworten Sie!“
Nichts.
Warum überraschte ihn das nicht wirklich?
Wie er diese Ungewissheit hasste!
Als sich die Tür der Waffenkammer vor ihm öffnete, zielte er erst nach rechts, dann blitzschnell nach links.
Der Gang war sauber.
Schnellen Schrittes eilte er weiter.
Unweit der Krankenstation war ein Transporter und dieser war Lornes nächstes Ziel.
Zuerst hatte er noch vor gehabt, der Krankenstation selbst einen Besuch abzustatten, um dort mal nach dem Rechten zu sehen. Verwarf den Gedanken aber wieder, da es im Grunde genommen nur Zeitverschwendung war.
Wenn es dort noch gesunde Personen gab, so hatten sie sich sicher verbarrikadiert und wenn nicht…
Mit gezückter Waffe, sicherte Evan den nächsten Gang und wünschte sich einmal mehr, dass diese schreckliche Situation in der sich die Stadt befand, bald enden möge.
Lorne huschte einen weiteren Gang entlang.
Seine Sinne aufs äußerste gereizt, einmal um selbst keinen Laut von sich zu geben und andererseits, um jedes noch so kleine Geräusch wahrzunehmen.
Was in einer so künstlichen Umgebung wie hier, schwer war. Die zahllosen Gänge verschluckten die meisten Geräusche komplett. Viel zu viele Nebengeräusche, produziert von allerlei Gerätschaften der Antiker…
Die reinste Kakophonie verwirrender Töne, die einem nicht auffiel, hörte man nicht genau hin.
Doch der junge Soldat hatte eine gute Ausbildung durchlaufen.
Er zweifelte nicht eine Sekunde daran, dass er einen Angreifer rechtzeitig entdecken würde, noch bevor der in Attackieren konnte.
Nein, nie hatte jemand an seinen Fähigkeiten gezweifelt.
Evan Lorne war in seiner Ausbildung stets als besonders Talentiert betitelt worden.
Sein Einsatz hier auf Atlantis war von vorne herein festgestanden.
Sie hatten nach den besten Soldaten verlangt und sein Name hatte ganz weit Oben auf der Auswahlliste gestanden.
Ein Geräusch, gefolgt von einer verschwommenen Silhouette, welche in einem weiteren Gang zu erkennen war!
Evan zielte, bereit auch auf einen Freund zu schießen, sollte man ihn dazu zwingen.
Das Herz des Majors klopfte, während er darauf wartete, dass sich die schemenhafte Gestallt erneut zeigte.
Schritte, leise und gleichmäßig, doch sie kamen nicht auf ihn zu. Im Gegenteil, mit jeder verstreichenden Sekunde wurden die Schritte leiser.
Lorne nützte die Deckung, welche ihm die Gabelung des Ganges bot und späte in den hell beleuchteten Gang.
Die Person hatte ihn wohl tatsächlich nicht bemerkt, denn sie hatte den Gang schon fast zur gänze durchschritten.
Eine zierliche Gestallt, dunkles, halblanges Haar…
Dr. Weir!
Lornes anfängliche Besorgnis schlug in freudige Hoffnung um.
Die Leiterin von Atlantis, war scheins ebenfalls auf dem Weg zum Transporter, von dem sie nur noch ein kurzes Stück Weg trennte.
Weir würde ihm all seine Fragen beantworten können, da war er sich sicher.
Evan lies seine Waffe sinken und lief auf die dunkelhaarige Frau zu, die ihn aus irgendeinem Grund immer noch wahrnahm.
Sanft aber bestimmt, legte er Elisabeth eine Hand auf die Schulter und wollte ihr gerade mit beruhigender Stimme mitteilen, dass er noch kein infizierter sein, als sie sich umdrehte und zuschlug!
Die Faust traf Lornes Schulter, der trotz seiner Überraschung hatte ausweichen können.
Mit erhobener Waffe trat er eilig einige Schritte zurück.
Ohne von seiner Waffe Notiz zu nehmen, streckte Elisabeth ihre Arme aus und ihre Finger griffen nach ihm.
Ein überbreites Grinsen hatte ihr sonst so schönes Gesicht entstellt und ihre Augen musterten den Major mit einem derart gierigen Blick, dass es ihn fröstelte.
„Bitte, stehen bleiben!“ versuchte er vergeblich, die anscheinend infizierte Frau Doktor, von sich fern zu halten.
Schritt für Schritt näherte sie sich, dann schoss er.
Weir geriet ins Wanken, fand jedoch das Gleichgewicht verblüffend schnell wieder. Ihre Augen fixierten den Angreifer und sie spurtete los.
Noch immer verblüfft, dass sein Schuss so gar nichts bewirkt hatte, wich Lorne erneut aus. Doch Elisabeth war darauf vorbreitet.
Sie holte aus und traf den unvorbereiteten Major erneut auf die Brust.
Lornes Gedanken überschlugen sich!
Sie benehmen sich irrational und extrem gewalttätig, so hatte er die Beschreibung der Infizierten im Kopf und der Arzt, welcher ihm diese Einschätzung mitgeteilt hatte, lag richtig.
Dr. Weir versuchte weiterhin, ihn zu verletzen doch ihre Schläge waren ungenau und unüberlegt. Sie traf kaum, denn sie schien die Bewegungen ihres Gegenübers nicht abschätzen zu können.
Erneut wich Lorne aus, hastete rückwärts einige Schritte von Elisabeth fort, um ein sicheres Schussfeld zu bekommen.
Noch einmal traf eine glühend, blaue Ladung aus der Energiewaffe auf die zierliche Frau.
Wieder zeigte sich keine Wirkung und Weir stürmte erneut auf ihn zu und wieder wich er aus. Geschickt und ohne dabei auch nur ins Schwitzen zu kommen, hätte er dieses >Spiel< noch stundenlang weiterführen können.
Evan überlegte Fieberhaft, was er als nächstes machen sollte.
Sie K.O. schlagen?
Was wenn er sie zu schwer verletzte?
Nein, dieses Risiko wollte er nicht eingehen. Nicht solange er eine derart überlegenen Position einnahm. Weir war keine wirkliche Bedrohung für ihn und doch erhöhte jede weitere vergeudete Minute die Chance, auf weitere, gefährlichere Gegner zu stoßen.
Ohne eine wirksame Waffe, blieb ihm nur der Nahkampf. Welcher ein erhebliches Risiko für beide Seiten darstellte.
Ich würde mich infizieren, sobald ich mit ihrem Blut in Kontakt komme!
Als ob Elisabeth seine Überlegungen gehört hätte, blieb sie stehen.
Das unnatürliche Lächeln, war nicht von ihrem Gesicht zu wischen.
Wieder reckte sie die Hände nach dem, was sie mehr als alles in der Welt begehrte.
Ihn, sein Blut und sein Fleisch!
Lorne gab ihr jedoch nicht die Chance einen neuerlichen Angriff auf ihn zu starten.
Die einzige Möglichkeit die ihm blieb, wenn er Dr. Weir nicht verletzen wollte, war die Flucht.
Zwar, so erkannte Evan aus den Augenwinkeln, nahm Elisabeth die Verfolgung auf. Jedoch Chancenlos, den durchtrainierten Mann je zu erwischen.
Evans Lauf stoppte unweit des Transporters.
Vor ihm erkannte er weitere Personen im Gang.
Ronon, Zelenka und ein ihm unbekannter, in einem weißen Kittel gekleideter Mann.
Wenn Elisabeth infiziert war, so bestimmt auch Ronon, der sogar zum Team des Colonels gehörte, welches als erstes Kontakt mit dem fremdartigen Erreger hatte.
Den Gesichtsausdruck der beiden Herren zu schließen, hatten sie die Gefahr erkannt, welche sich ihnen in Form des ehemaligen Runners näherte.
Flucht schienen sie bereits ausgeschlossen zu haben, denn sie hielten ihre Augen krampfhaft geschlossen, während sie bewegungslos ihr Schicksal erwarteten.
Ronon, welcher derart auf sein Ziel, in Form des Wissenschaftlers und des Arztes fixiert war, bemerkte den sich nähernden Angreifer nicht.
Ohne zu zögern, warf sich Evan mit all seiner Kraft, gegen den stämmigen Körper Ronons.
Dieser stürzte, blieb jedoch nicht besonders lange liegen.
Niemand hätte Evan in Sachen Nahkampf einen stärkeren Schauer über den Rücken laufen lassen können, als Ronon Dex.
Bevor Ronon sich erneut aufrichten konnte, trat Evan zu und beförderte in zurück auf den Boden.
Er hatte nicht die geringste Lust, jetzt und hier herausfinden zu müssen, wer wohl besser im Nahkampf ausgebildet wurde.
So packte Evan die beiden Herren, die durch ihre geschlossenen Augen, ihre eigenen Rettung verpasst hatten und zog sie ruckartig hinter sich her.
Verdutzt über das, was gerade geschah, öffnete Radek seine Augen und erkannte einen uniformierten Mann, welcher sie zum Transporter zog.
Ronon, den der Soldat offensichtlich zu Boden geschickt hatte, rappelte sich bereits wieder auf und begann seine Verfolgung.
„Laufen Sie schon!“ hörte er die aufgebrachte Stimme des Soldaten.
Noch im umdrehen, erkannte Radek Elisabeth, welche ebenfalls den Gang entlang stürmte.
Zwei Infizierte, als ob Ronon nicht völlig ausgereicht hätte, um ihre Situation zu verschlechtern.
Das viele Adrenalin in Radeks Körper die Tatsache, dass der Transporter nur noch ein paar wenige Schritte von ihnen entfernt lag, erschien nach ihm, nach all den schrecklichen Ereignissen, so völlig unreal. Wie in einem Traum. Diese Art von Traum, in der man wusste, dass man träumte und alles nach seinem Gunsten steuern konnte.
Die holen uns nicht mehr ein!
Euphorisch lief Radek weiter.
Lorne erreichte als erstes die Transporterplattform.
Viel zu langsam öffnete sich die Kontrolltafel und ohne lange zu überlegen, wohin sie gehen sollte, tippte er einfach blindlings auf die Kontrollen.
Nichts?!
Die Tür des Transporters stand weiterhin offen!
Wahrscheinlich ein weiteres, von dem Angriff beschädigtes System.
Ronon verlangsamte seinen Schritt und Elisabeth holte zu ihm auf.
Sie waren gefangen!
Beute in einem Käfig!
Der Hoffnungslosigkeit erlegen, schloss Radek erneut seine Augen.
Marc griff nach dem Arm des Majors und ihre Blicke trafen sich.
Alles war umsonst gewesen. Sie hatten die Unterstützung des Militärs gewollt und jetzt war ein Soldat hier und er würde mit ihnen sterben!
Die Infizierung hatte einen grad erreicht, an dem nur noch ein Instinkt in Kopf der betroffenen Personen vorherrschte.
Fressen!
Die gier nach ihnen als Nahrung!
Wie Zombies oder wie die Wraith! Das blieb sich wohl in etwa gleich.
Evan erkannte im Blick des Arztes, dessen unausgesprochene Worte.
Wir werden hier sterben!
Sekunden in denen Evan noch über einen Fluchtweg nachgedacht hatte, verblassten, als die Infizierten unmittelbar vor ihnen standen.
Der letzte Rest Hoffnung, verschwand aus Evans Seele, als er die Augen schloss.
Ein leises, vertrautes Geräusch drang an Evans Ohr als…