Dies ist der Prolog zu meiner neuen FF. Alle weiteren Informationen, wie Staffel, Charaktere, Kurzbeschreibung oder Disclaimer werde ich allerdings erst in dem naechsten Post veroeffentlichen. Ich moechte einfach noch nicht zuviel verraten!
Eines kann ich allerdings jetzt schon sagen...
falls jetzt jemand aufgrund meiner anderen FF ("The flower") glaubt: "Oh, das wird sicher wieder lustig!", dem muss ich leider (?) sagen:
Weit gefehlt!!! Diese Geschichte wird in eine komplett andere Richtung gehen.
Ich hoffe, ihr seid dabei!
P.S. Feedbacks sind natuerlich sehr erwuenscht und erhofft!!!
Prolog
Es war dunkel. Eine Dunkelheit, die ihm den Atem nahm, ihn erdrueckte.
Vorsichtig tastete er sich den Gang entlang. Die grob gehauenen Steine, aus denen die Waende dieses scheinbar endlosen Tunnels bestanden, waren vieler Ortens so scharfkantig, dass er sich laengst die Handflaechen blutig geschnitten hatte. Doch er beachtete den Schmerz nicht. Er durfte es nicht. Er musste weiter.
Abermals hoerte er die Schritte. Er starrte in die Schwaerze, die sich hinter ihm erstreckte. Doch sein Blick konnte die Schatten nicht durchdringen.
Aber wie immer, wenn dem menschlichen Koerper ein Sinn genommen wurde, schaerften sich seine anderen Sinne. Und so hoerte er den leicht schlurfenden Gang des Wesens, das ihn verfolgte. Er hoerte seinen Atem, der durch die Vielzahl kleiner spitzer Zaehne hindurchzischte. Er fuehlte foermlich den Hunger des Wraiths, der dort im Dunkel lauerte. Die Gier, das Verlangen nach seiner Lebenskraft.
Und er kam naeher.
Kalte Angst legte sich wie ein eiserner Guertel um seine Brust. Sein Atem ging stossweise. Er zwang sich weiterzugehen. Irgendwo musste es einen Ausgang geben, einen Ausweg aus diesem steinernden Labyrinth.
Und so taumelte er weiter, sich immer mit den Haenden an der Wand entlang tastend, um die Orientierung nicht zu verlieren. Er spuerte, wie das Blut aus den vielen kleinen Schnittwunden klebrig an seine Armen herunterlief. Und er merkte auch, wie ihm das Atmen immer schwerer fiel. Kein Windhauch regte sich hier. Die Luft roch alt und abgestanden, sie schmeckte nach Faeulnis und Verwesung. Uebelkeit stieg in ihm hoch.
'Ich darf nicht aufgeben,' dachte er verzweifelt. 'Ich muss weiter. Er darf mich nicht kriegen.'
Und er draengte die bittere Galle, die bereits begonnen hatte, sich in seinem Mund zu sammeln, zurueck. Mit einem letzten Aufbaeumen trieb er sich weiter vorwaerts.
Doch ploetzlich stiess er auf ein Hindernis. Der Verzweiflung nahe tastete er die Wand, die sich vor ihm aufgetan hatte, ab. Einen hoffnungsvollen Moment lang glaubte er, dass er nur an eine Abzweigung geraten war. Doch es gab keinen Gang mehr. Nur Fels. Eine Sackgasse. Das Ende.
Mutlos sackte er an der Felswand zu Boden und vergrub das Gesicht in seinen Armen.
Es gab kein Entrinnen. Er war die Beute. Und der Jaeger kam immer naeher. Er hoerte ihn. Er spuerte ihn. Er roch ihn. Sein ganzes Sein war auf diese letzte Begegnung ausgerichtet.
Dann blickte er auf und sah in ein Paar schwach gluehender Augen. Die Pupillen waren schmal wie die einer Schlange. Die langen weissen Haare glaenzten in der Finsternis. Und schier grauenerregend war das Fauchen, das, durch das Echo der Felsen potenziert und vielfaeltig gebrochen, auf ihn einstroemte, als der Wraith siegessicher den rechten Arm hochriss. Und beklemmenderweise konnte er trotz der alles durchdringenden Dunkelheit um ihn herum die Einkerbung in dessen Hand ganz klar erkennen. Diese Oeffnung, mir deren Hilfe er ihm jetzt des Leben aus seinem Koerper saugen wuerde.
Es war vorbei.
Und seltsam ruhig, ja fast teilnahmslos, beobachtete er, wie die Hand des Wraiths auf ihn niederfuhr...