Politiker und andere Verräter
Spoiler: Siege 3, Runner, Lost Boys, The Hive, Irresponsible, Fan Fiction Kidnapped
Rating: PG
Pairing: Ford/Sora
Inhalt: Ist Ladon ein grausamer Diktator, der nur durch die Unterstützung von Atlantis an der Macht ist? Sora, Aiden und die Atlantis Expedition sind in einer moralischen Zwickmühle, als Soras Onkel Harlan auftaucht.
„Warum muss ich eigentlich immer das Opfer spielen?“, beschwerte sie sich.
„Ganz einfach, weil ich auffallen würde und sie bei einer hilflosen Frau niemals Verdacht schöpfen würden“, erklärte er grinsend.
„Hilflos?“, echote sie ärgerlich.
Er nickte: „Und wer würde sich schon vor dir fürchten?“
Er liebte es sie zu provozieren.
„Ich kenne zumindest eine Person, die sich lieber vor mir fürchten sollte, Mr. Ford“, Sora baute sich ärgerlich vor ihm auf.
„Ach ja? Ich schlottere vor Angst.“, Aidens Grinsen wurde breiter.
„Ich könnte mich zum Beispiel weigern diese furchtbaren Klamotten noch einmal zu flicken“, erklärte sie.
„Furchtbar? Was soll daran furchtbar sein?“, er sah an sich herunter. Die Sachen waren doch fast wie neu. Zugegeben, an der ein oder anderen Ecke waren sie etwas verschlissen, aber das waren doch normale Gebrauchsspuren!
„Sie sind völlig verschlissen. Kein Mensch würde so etwas freiwillig tragen“, fuhr sie fort.
Er knirschte mit den Zähnen. Wieso musste sie immer an ihm herummeckern?
„Niemand hat sich je darüber beschwert, nur du“, gab er zurück.
„Weil es sonst niemanden gibt, der dir das ins Gesicht sagen würde. Aber es fällt jedem auf. Warum glaubst du verhandeln die Leute lieber mit mir als mit dir?“, fragte sie.
„Woher soll ich das wissen?“, es gefiel ihm nicht, dass etwas dran sein könnte, an dem was sie sagte.
„Du siehst aus wie ein Herumtreiber, deshalb“, sagte Sora.
„Ich kann schlecht im Nadelstreifen arbeiten“, maulte er.
„Du benimmst dich mal wieder wie ein kleines Kind“, die Genii schüttelte den Kopf. Es war zwecklos. Wenn er schmollte, war mit ihm nicht zu reden.
„Willst du mir nun helfen, oder nur meckern?“, nörgelte Aiden.
Sie seufzte: „Hast du schon mal ernsthaft darüber nachgedacht richtig zu arbeiten? Ich hatte eigentlich keine Lust mein Leben lang auf der Flucht vor allem und jedem zu sein.“
„Muss das jetzt sein? Sie werden jeden Moment hier auftauchen und ich möchte nicht unbedingt von ihnen überrascht werden“, besorgt wanderte sein Blick zum Stargate.
Sie schnaubte verächtlich.
Sora gefiel diese Art der Lebensführung schon eine ganze Weile nicht mehr. Nicht, dass ihre Opfer arme, unschuldige Bauern wären, sie überfielen hauptsächlich Schmuggler in ihren Verstecken oder Kolyas Rebellen, die noch nach seinem Tod versuchten Ladons Regierung zu stürzen, doch sie fühlte sich seit geraumer Zeit nicht mehr wohl in ihrer Haut.
Es musste doch eine Alternative zu diesem Leben geben.
Sie sah sich um Aiden war bereits zwischen den Bäumen verschwunden und auf seinem Posten.
Die Genii bewegte sich auf den Saum des Waldes zu, der wenige Meter vom Stargate begann. Die Bäume hier waren durch die regelmäßige Aktivierung des Gates angesengt. Ein unzweifelhaftes Zeichen, dass die Gateaktivität in der letzten Zeit zugenommen hatte, die Bäume hatten keine Gelegenheit gehabt sich an ihre veränderten Lebensumstände anzupassen und in die andere Richtung zu wachsen.
Für die beiden war das ein klares Zeichen, das hier Kriminelle dabei waren ein Lager einzurichten. Die Routine und ein wenig Observation hatten ihren Verdacht bald bestätigt. Hinter dem Wäldchen war ein kleines Lagerhaus errichtet worden, noch unbewacht, aber da würde sich mit dem ersten Beutezug dieser Leute ändern.
Das Gate wurde aktiviert. Seufzend zerbrach Sora eine kleine Glasflasche mit Blut und verteilte es sorgfältig auf ihrer Kleidung.
„Showtime“, murmelte sie.
Zwei Männer traten durch das Gate, sie trugen abgewetzte Uniformen der ehemaligen Genii Armee. Sie trugen ein paar Kisten, vermutlich mit Waffen und Lebensmitteln um ihren neuen Stützpunkt zu bestücken.
Wieder seufzte sie. Hoffentlich war es niemand, den sie kannte.
Dann warf sich Sora zu Boden und schrie was ihre Lungen hergaben.
Verwundert sahen sich die Männer an, dann ließen sie ihr Gepäck fallen, zogen ihre Waffen und rannten auf sie zu.
„Was ist passiert?“, riefen sie aufgeregt. Einer der beiden legte seine Waffe ins Gras und beugte sich über sie: „Wo sind sie verletzt?“
In diesem Moment zog sie die Waffe, die sie unter ihrem Körper verborgen hatte: „Nirgends. Aber Sie werden es ganz sicher sein, wenn Sie nicht ihre Hände hoch nehmen.“
Aiden war mittlerweile aufgetaucht und hatte den anderen bereits entwaffnet.
„Alles klar?“, erkundigte er sich.
Sie nickte.
„Sora?“, eine vertraute Stimme erklang von einem der Männer am Boden.
„Oh mein Gott“, flüsterte sie.
„Was ist los?“, in Fords Gesicht spiegelte sich Besorgnis.
„Onkel Harlan?“, sie spürte wie sich plötzlich ihr Magen verkrampfte. Sora wusste nicht was schlimmer war, zu wissen, dass sich ihr Onkel den Rebellen angeschlossen hatte oder dass er nun wusste dass sie hinter den Überfällen auf seine Mitverschwörer steckte.
„Ich möchte mit ihm reden“, sagte Sora halblaut zu Aiden. Er nickte. Es war schon ein verfluchtes Pech, dass sie ausgerechnet ihren Onkel erwischt hatten.
Ford konnte verstehen, dass sie wissen wollte warum er sich diesem anarchistischem Haufen angeschlossen hatte. Er fesselte ihm die Hände und Füße, während Sora den Anderen verschnürte.
Die beiden zeterten wie Papageien, denen man am Schwanz gezogen hatte. Doch Aiden und Sora hatten gelernt das zu ignorieren. Kriminelle pflegten ihnen zu schimpfen und ihnen zu drohen. Auch diese beiden waren keine Ausnahme.
Sie wandte sich ihrem Onkel zu. Ihre Augen schimmerten vor Tränen: „Warum? Warum tust du das?“
„Wie bitte?“, empörte sich Harlan, „das sollte ich doch besser dich fragen. Wie kommst du dazu deinen eigenen Onkel zu überfallen? Es hieß du seiest tot, doch statt dessen treibst du dich mit diesem abgerissenen Kerl herum! Was zum Teufel ist aus dir geworden? Du warst eine so vielversprechende junge Soldaten.“
Sein Zorn hatte sich in Wehmut gewandelt.
Sora wusste, dass er um sie getrauert hatte, er war immer ihr engster Vertrauter gewesen, ihr Mentor und Vorbild.
„Hier geht es nicht um mich“, fuhr sie ihn härter an, als sie gewollte hatte.
„Ach nein? Ich soll einfach hinnehmen dass du unsere Bewegung bestiehlst und zusehen wie du und dieser Verbrecher… Sora, mein Kind, wie bist du nur in diese Gesellschaft geraten?“, seine Stimme klang rau vor Verzweiflung.
Ford warf ihm einen grimmigen Blick zu. Schwieg aber. Dies’ war Soras Sache, es stand ihm nicht zu sich einzumischen.
Die Genii schüttelte den Kopf: „Nicht ich bin in schlechte Gesellschaft geraten, Onkel Harlan, sondern du. Wie konntest du dich nur diesen Leuten anschließen? Wir haben doch erreicht was wir wollten! Cowen ist tot und Kolya auch. Es gibt keinen Grund weiter zu kämpfen. Ladon ist ein guter Mann, ich habe mit ihm gedient.“
Ihr Gegenüber schnaubte ärgerlich. „Dann scheinst du deinen Freund sehr schlecht zu kennen.. Er ist ein Despot, genau wie Cowen…“
„Nein, nicht Ladon, er ist ein guter Mensch, anders als Cowen“, fiel ihm Sora ins Wort.
„Du kennst diesen Mann nicht, Sora. Er ist kein bisschen anders als sein Vorgänger. Er lässt jeden verhaften, der es wagt sich offen gegen ihn auszusprechen.“, fuhr ihr Onkel fort.
Er hat sogar die Lager wieder eröffnet“, diese Worte flüsterte er fast.
„Nein, nein! Du lügst! Selbst Cowen hat die Lager nicht mehr genutzt. Das ist alles Propaganda, mit der man euch füttert!“, Soras Augen waren vor Schrecken geweitet.
„Du verbringst zu viel Zeit mit Kriminellen, du hast keine Ahnung was Zuhause passiert, Sora, Schatz“, sagte ihr Onkel nun sanft, „Schieß dich uns an. Öffne deine Augen.“,
Nun reichte es! Genug der vornehmen Zurückhaltung! Aiden hatte genug gehört.
„Sie sind echt gut, Mann. Die Marines, die sich bei uns in der Shopping Mall rumgetrieben haben, würden Sie mit Kusshand nehmen. Aber wir haben kein Interesse daran irgendeine Regierung zu stürzen.“, sagte er streng.
„Was?“, Harlan sah in verwirrt an.
Sora verdrehte die Augen, sie hatte sich mittlerweile daran gewöhnt, dass Aiden ab und an krauses Zeug redete, doch dies’ war absolut nicht der Zeitpunkt dafür.
„Aiden, ist schon gut. Ich werde mich bestimmt nicht irgendeinem Guerilla – Krieg anschließen.“, sie hatte seine Hand gegriffen und drückte sie.
„Dir ist wohl dein eigenes Volk völlig gleichgültig! Egal ob deine Leute in Lagern verrotten, wo sie Zwangsarbeit leisten, ob sie mit Technologie unterjocht werden, die durch Ladons unheiligen Allianzen zu uns gelangen“, der alte Mann bebte vor Zorn.
„Ich glaube dir nicht, Onkel, was du sagst klingt doch arg nach Propaganda. Hast du irgendeinen Beweis für das, was du sagst?“, fragte Sora skeptisch.
„Hedon, zeige ihnen deinen Arm“, wandte sich der Mann nun an seinen Begleiter, der die ganze Zeit stumm im Gras gesessen hatte.
Hilflos hielt er seine Arme in die Höhe, doch mit den gefesselten Händen war es ihm nicht möglich den Ärmel der Uniform nach oben zu schieben.
Sora kniete neben ihm und schob behutsam den kakifarbenen Stoff nach oben....
-tbc-