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Thema: Schach matt...

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  1. #1
    Geek in trainee Avatar von Phönix89
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    Standard Schach matt...

    Title: Schach matt
    Author: Phönix89
    Rating: P-16
    Genre: Drama, Character Death, Angst
    Disclaimer: mir gehört nix, ich verdiene nix an der Story, alles nur zum Spaß
    Author's Note: Auf Wunsch meiner treusten Leserin, dich auch als Beta fungierte (danke Chayiana!!!!), hin sollte ich diese Warnung vorne weg stellen *g*:
    "Achtung! Das Lesen dieser Geschichte ist extrem gesundheitgefaehrdend! Bei Nebenwirkungen wenden Sie sich bitte an Ihre Autorin!"


    ~# Schacht matt #~

    Rodneys Atem stockte und sein schwacher Herzschlag schien für einen Moment auszusetzen, als die gesichtslosen Wraithkrieger vor der Frischhaltekammer erschienen. Sie umfassten seine Oberarme mit stählernem Griff und zogen ihn mit sich.
    Seine Beine waren schwer wie Blei, ob schon genügend Zeit seit seiner Gefangennahme vergangen war, dass seine Muskeln sich derart zurück gebildet hatten, dass ihm seine Beine den Dienst versagten oder es nun aus pure Erschöpfung war. Doch da war noch eine dritte Möglichkeit, die ihm einen eiskalten Schauer den Rücken herabjagte.
    Seine Erinnerung war nur schemenhaft, seit er mit einer staubtrockenen Kehle aus der Bewusstlosigkeit erwacht war. Gott allein weiß, wie lange er sich schon auf diesem verdammten Mutterschiff aufhielt. Tage? Wochen? Er hatte aufgrund des fehlenden Wechsels von Tag und Nacht jedes Zeitgefühl verloren.
    Er kannte den Weg, den sie ihn entlang schliffen. Unter normalen Umständen wäre er jetzt in Panik geraten, doch das Adrenalin seines gesamten Körpers war restlos aufgebraucht und seine Nebennieren waren scheinbar nicht mehr im Stande neues zu bilden. Selbst die Gewissheit, was ihn nun wieder erwarten würde störte ihn kaum.
    Die riesige Halle, die sie nun betraten, lag im Schatten des Halbdunkeln. Mit verschwommenem Blick nahm er die große Tafel, die den Mittelpunkt der Räumlichkeit bildete, und die Königin, die sich von ihr erhob wahr.
    “Hallo mein Kleiner”, flüsterte sie und fuhr ihm auf skurrile Art und Weise fast zärtlich durch das ergraute Haar, woraufhin ihm erneut ein eiskalter Schauer den Rücken herabjagte, “nun ist es wieder soweit.”
    Rodney wusste genau, was ihn jetzt erwarten würde, und er spürte das heiße Brennen schon auf seiner Brust, derart lebendig war die Erinnerung. Genau drei Mal hatte sie ihn schon geholt. Es machte ihr Spaß, ihre Opfer Stück für Stück ihres Lebens zu berauben.
    Ein Teil in ihm schrie, dass er um sein Leben betteln sollte, doch sein Verstand siegte. Wenn er jetzt Schwäche zeigen würde, wäre es ein nur noch größeres Vergnügen für sie.
    Er zuckte unwillkürlich zusammen, als sie mit ihrem Finger spielerisch über seine vernarbte Brust glitt. Wie eine Katze mit ihrer Beute, dachte er bitter.
    “Du bist zäh, das hätte ich nicht erwartet. Ja, Du hast so lang durchgehalten, dass du nun der Letzte eurer mickrigen Stadt bist.”
    Hitze jagte durch sein Nervensystem, noch immer saß der Schmerz tief. Sie hatten gekämpft, gekämpft wie die Löwen, doch das Glück ward ihnen nicht hold gewesen. Die Wraith hatten sie mit fast atemberaubender Geschwindigkeit vollkommen überrumpelt, niedergemetzelt und die Stadt in Schutt und Asche gelegt. Das Letzte, an das er sich noch erinnern konnte, war, dass er mit Zelenka, Weir und Sheppard auf dem Weg zum Kontrollraum gewesen war. Dann erschütterte eine massive Explosion die Stadt und ab diesem Zeitpunkt war alles schwarz, bis er in dieser gottverlassenen Hölle wieder erwachte.
    Die Wraithkönigin gab den Wachen ein Zeichen, woraufhin sie den Kanadier losließen und sich stumm zur Tür zurückzogen, an der sie regungslos Wache standen.
    McKays Beine zitterten, ob aus Angst oder purer Erschöpfung sei dahingestellt. Um sich einigermaßen aufrecht halten zu können, stützte er sich an der unmittelbar neben ihm gelegenen Stuhllehne ab.
    Dabei berührte er etwas, das eine Woge der Übelkeit über ihm zusammenbrechen ließ. Knochen. Knochen, die unter pergamentartiger Haut hervortraten.
    McKay brauchte Gewissheit und sah auf die Leiche herab. Die Erkenntnis packte sein Herz mit eisiger Pranke und drückte unerbittlich zu. Die Hundemarke. Zum ersten Mal seit langem kochte Wut in ihm hoch und eine Träne löste sich glitzernd aus seinem Augenwinkel.
    “Oh, war das Dein Freund?”, die Königin packte ihn und drückte ihn fest auf den Tisch, “er war sehr stark gewesen. Wirklich beeindruckend, wie ausdauernd er sich gewehrt hatte. Mein armer, kleiner Mensch, die Erkenntnis ganz allein zu sein muss schlimm sein”, ihr Tonfall war zutiefst spöttisch.
    Rodney vermied es, sie anzusehen. Bis zuletzt hatte er gehofft, dass John es mit ein paar anderen Atlantern geschafft haben könnte zu entkommen.
    “Bring es zu Ende”, seine Stimme war rauh und alt. Sie klang kalt und beinahe fremd. Er hatte sie schon so lange nicht mehr gehört, dass er ihren Klang fast vergessen hatte.
    Langsam und würdevoll hob er seinen Kopf und sah ihr direkt in die gierig funkelnden Augen. Sie riss ihren Arm in die Höhe und ließ ihn auf McKays nackte Brust herab fahren. Dieser brennende Schmerz, der jede Einzelne seiner Nervenzellen Amok laufen ließ, brachte ihn beinahe um den Verstand und ließ ihn reflexartig seine Augen fest zukneifen.
    Als er spürte, dass es nun mit seinem Körper endgültig zu Ende ging riss er sie mit letzter Kraft wieder auf und lächelte die Königin triumphierend an.
    “Schach matt”, flüsterte er.
    “Was?”, kreischte sie.
    “Ihr habt verloren”, gab er ruhig zurück.
    “Nein, wir haben die Menschheit besiegt!”
    “Ihr habt die Menschen in der Pegasus Galaxie besiegt”, ein heftiger Hustenkrampf schüttelte seinen stark gealterten Körper, “dabei habt Ihr aber jede Chance, zur Erde zu gelangen mit ausgelöscht und…”
    McKays Stimme brach und mit einem wütenden Aufschrei ließ ihn die Wraithkönigin los. Rodneys Körper sank schlaff auf das blanke Holz der Tafel. Mit seinem letzten, schwachen Atemzug schloss er erschöpft seine Augen und verabschiedete sich mit der Gewissheit, bald alle seine Freunde wieder zu sehen, von dieser Welt.
    Fast kam es ihm so vor, als könnte er ein fröhliches Stimmengewirr hören, das ihn zu sich rief. Vielleicht waren es ja nur seine Synapsen, die ihm da einen Streich spielten, doch die Stimmen seiner besten Freunde zu hören, machte es ihm leichter, sein Leben loszulassen und so entglitt er mit einem Lächeln auf den Lippen in die erlösende Dunkelheit.

    Denn der Tod bedeutet keine Niederlage.
    Nicht, wenn man sein Leben lang das getan hat,
    das man für richtig befunden hat.
    Dann hat man den Sieg errungen.


    ~ The End ~
    Geändert von Phönix89 (12.05.2007 um 14:56 Uhr)

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