Short-Cut: Es ist der Weg zurück
Fortsetzung von: ...„Alive“, „Nadia“, „Nightmare“, „Die Blaue Blume“, „Eine neue Chance“, „Geschenk des Lebens“, „Augenblick“, „So nah am Tod“ und „Stille“
Spoiler: -
Character: Sheppard, OC,
Kategorie: Romance, Drama, PoV
Rating: PG-13
Author’s Note: Ich konnte es doch nicht. Es wäre zu schön, wenn dies auch im realen Leben ginge.
Disclaimer: MGM Television Entertainment. Mir gehört da gar nichts und ich verdiene auch kein Geld damit.
Feedback: Würde ich mich freuen!
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Sie lebt in dir
Es war ein langer weißer Gang und John erkannte, das Lily recht gehabt hatte. Sie hatte ihm von ihren Erlebnissen die sie während des Komas gehabt hatte, erzählt, aber er hatte nicht ganz daran geglaubt. Nun stand er ebenfalls hier, doch in diesen Gang gab es keine Türe, er fand kein Ende, er führte ins Nichts.
John schüttelte den Kopf und blieb stehen. Es hatte keinen Sinn mehr weiter zu gehen; er entschloss sich zu setzen und zu warten. Irgendwie spürte er das er tot war und da hatte Zeit sowieso keine Bedeutung mehr. Es war total ruhig, kein Laut war zu hören; nur ein süßlicher, angenehmer Geruch lag in der Luft.
„Steh auf!“
Die Stimme seines Vaters ließ ihn zusammen zucken und er sah ihn aus dem Nichts treten und auf ihn zu kommen. John erhob sich schnell und stand stramm. Ray Sheppard hatte ihn nun erreicht und sah ihn an.
„Weshalb gehst du nicht weiter?“, fragte er seinen Sohn und John erinnerte sich wieder an die Zeit, als die Familie noch zusammen gelebt hatte und musste unwillkürlich lächeln. Diesen Ton hatte er meistens abbekommen, da Michael immer schneller gewesen und abgehauen war, bevor man ihn erwischen hatte können.
„Was bringt es mir?“, antwortete nun John und der ältere Mann schüttelte den Kopf.
„Du hast dich kein bisschen verändert. Du bist schon immer deine eigenen Wege gegangen und hast dir nichts vorschreiben lassen!“
John schnaufte abfällig.
„Als ob ich diesen Weg, der nicht mehr zurück zu Lily führt, gerne gehen würde!“
Rays Augen blitzten auf.
„Bist du dir da so sicher?“
John runzelte die Stirn. Wollte sein Vater ihm nun weiß machen, dass er alles hinter sich und seine Familie im Stich lassen sollte?
„John!“
Er drehte sich um und Michael kam zu ihnen.
„Hör auf Dad, auch wenn es dir nicht leicht fällt!“
Ray nickte seinen älteren Sohn dankbar zu, was John wütend machte.
„Willst du mir nun auch in den Rücken fallen?“
Michael legte eine Hand auf die Schulter seines Bruders.
„Wir sind nicht diesen Weg gegangen. Er war viel schmerzhafter. Diesen hier, den du nun gehst, es ist der Weg zurück! Deine Zeit ist noch nicht gekommen!“
Überrascht sah der schwarzhaarige Mann ihn an und Michael lächelte.
„Sie wird dir helfen!“
Er drehte John so, dass der wieder den Gang entlang blickte und aus dem Licht kam eine junge Frau, mit langem schwarzem Haar.
„Nadia!“, stieß John perplex aus und ihm befiel eine leise Ahnung.
Sie lächelte und trat neben die Männer. John sah zu seinen Vater und Bruder. Sie nickten ihm zu und Ray umarmte seinen Sohn.
„Lebe Wohl!“
Dann verschwanden sie und er blieb mit Nadia allein zurück. Sie griff nach seiner Hand, er spürte diese freundliche Wärme und sie schaute ihn ernst an.
„Sie lebt in dir!“
„Wer?“
John blickte sie fragend an. Nadia lächelte und dann spürte John wie etwas an ihn zog. Als er an sich herunter sah, merkte er wie sein Körper sich auflöste.
„Die Hoffnung!“
Lily verweilte noch immer neben den toten Körper, ließ niemanden an ihn ran und hatte selbst Carson grob weggestoßen, als er versucht hatte, sie behutsam aus der Krankenstation zu führen. Zwei Stunden saß sie schon in einen Schock und Trancezustand neben dem Bett und wollte es einfach nicht wahrhaben. Sie wollte es nicht glauben, dass sie nun alleine war, ohne ihn leben sollte. Sein Kind ohne ihn aufwachsen sollte, das ihn gerade mal ein halbes Jahr kennen lernen durfte.
Lily schloss verzweifelt die Augen und die Tränen lösten sich erneut. Sie lehnte sich über seinen Oberkörper und legte ihren Kopf darauf.
„Lass uns nicht allein!“
Ein Tropfen ihrer Tränen perlte auf den dunklen Edelstein des Medallions, welches um ihren Hals hing und verschwand darin.
Nach einer Weile hörte sie Schritte und Carson war neben sie getreten. Er machte gar nichts, aber sie wusste, sie musste sich nun endgültig von ihm verabschieden. Lily berührte sanft mit ihren Lippen die von John, die noch so weich waren, dass sie es einfach nicht glauben konnte, dass er sie verlassen hatte.
Sie legte ihre Stirn auf die seine und strich ihm liebevoll mit ihren zitternden Händen durch das Haar. Es war nur ein fester Schlaf, redete sie sich ein, aber in ihrem Innern war ihr Herz schon längst zerbrochen.
„Ich liebe dich!“
In dem Edelstein löste sich die Dunkelheit und es glimmte unbemerkt ein wunderschönes goldnes Licht darin auf, anfangs noch schwach, doch dann immer stärker. Lily spürte an ihrem Hals eine fremdartige Wärme, betastete den Anhänger und fühlte wie etwas durch ihre Finger glitt und auf den Körper ihres Mannes überging.
Die Wärme verteilte sich überall und ein Geruch so rein und frisch legte sich auf ihre Sinne. Die feinen Strahlen des Lichts umschlungen John und drangen in die Haut ein; es sah aus als würden sie durch seine Adern fließen und ihm sein Leben zurück geben.
Ein Summen lag in der Atmosphäre, was in ihr eine Erinnerung wach rief und sie dachte an Nadia. Die Haut von John leuchtete immer heller, Hoffnung kam in Lily auf und sie meinte ein leichtes Pulsieren zu verspüren.
Sie hatte ihre Hand um die von Johns gelegt und merkte plötzlich wie sie zuckte. Sprachlos sah sie erst darauf und dann auf seinen Oberkörper, als der sich aufbäumte um Luft in seine Lungen zu bekommen.
Lily blickte zu Carson, der kopfschüttelnd auf den Monitor starrte und auch kurz dagegen klopfte, da er genauso wie sie es nicht fassen konnte, was hier gerade geschah. Johns Herzschläge wurden wieder auf dem Bildschirm aufzeichnet und langsam öffnete der Mann seine Augen, in denen ein Moment noch das warme Leuchten zu sehen war, bevor es in seinen Inneren verschwand. Eine Sekunde wusste Lily nicht was sie tun sollte, dann beugte sie sich überglücklich über ihn. Tränen der Freude liefen ihr über die Wangen, fielen auf sein Geicht und sie küsste ihn sanft auf die Lippen.
„Zurück!“, flüsterte er und Lily nickte.
Er lächelte sie wissend an, drückte ihre Hand und sie sah zu wie er wieder einschlief. Ihre Finger umschlossen das Medallion und ein unendliches Gefühl der Dankbarkeit und Liebe für Nadia durchflutete ihre Seele. Sie fühlte sich so leicht, wie schon lange nicht mehr.
Du warst meine Hoffnung, bist sie und wirst sie immer sein.
Ende