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Thema: Bruchlandung (Teil I)

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    Standard Bruchlandung (Teil I)

    Short-Cut: Jetzt hatte sie alles verloren...
    Fortsetzung von: ...„Getrennte Wege“ und „Für immer in meinen Herzen
    Spoiler: -
    Character: Sheppard, OC, Multi-Charakter
    Kategorie: Drama, Angst, Romance, Friendship, Charakter Death
    Rating: PG-13
    Author’s Note: -
    Disclaimer: MGM Television Entertainment. Mir gehört da gar nichts und ich verdiene auch kein Geld damit.
    Feedback: Würde ich mich sehr freuen!

    ---


    Bruchlandung




    Das kleine Raumschiff flog ruhig an dem Mond vorbei, der Nachts über Atlantis herrschte und drehte dann um den Himmelskörper langsam seine Runden.
    „Sind Sie auch wirklich sicher Rodney?“
    Der Wissenschaftler, der im Kontrollraum die Daten überwachte, verdrehte die Augen.
    „Nein!“
    Sofort kam die scharfe Antwort des Piloten und der Wissenschaftler entschuldigte sich, bevor er langsam ungeduldig wurde.
    „Fangen Sie endlich an Sheppard. Ich möchte pünktlich zum essen kommen!“
    „Wenn das so ist, dann lass ich mir noch einen Moment zeit!“
    Elizabeth, die auf einen Sessel saß und den beiden zuhörte, schüttelte den Kopf. Wie die kleinen Kinder.
    Als sie an das Wort Kinder dachte, fiel ihr wieder ein, dass es so ruhig geworden war, seit Farah nicht mehr unter ihnen weilte. Liz seufzte und riss sich wieder zusammen.
    Bevor sich McKay beschweren konnte, gab John die Bestätigung zum Test und gespannt warteten sie auf das Ergebnis.


    John atmete tief durch, dann betätigte er nach Anweisung von Rodney die richtigen Knöpfe und flog auf einen Brocken zu, der um den Mond kreiste. Immer Schneller näherte er sich ihm und automatisch schloss John die Augen, als er direkt auf das Gestein zuraste und dann dagegen prallte.
    Langsam schielte John neben die F-302 und sah dann die einzelnen Trümmer des Brockens um ihn herum schwirren.
    „Test bestanden!“, funkte er nach Atlantis und einige Wissenschaftler, die das Schutzschild für das Raumschiff mitentwickelt hatten und anwesend waren, klatschten auf.
    „Ich mach mich auf den Rückweg!“
    John wendete und ging in die Atmosphäre des Planeten ein. In wenigen Minuten würde er nach dem langen Testflug endlich landen und den restlichen Tag wieder alleine verbringen, wie die letzten Wochen auch schon.
    Er hoffte McKay würde ihn in Ruhe lassen und ein paar Stunden warten können, bis er den Bericht schriftlich bekam. Aber so wie er den Mann kannte, musste er ihm mehrmals alles haargenau erzählen, bevor er sich los eisen könnte.


    Langsam flog er über das weite Meer und genoss die Sicht. Nur einzelne Wolken waren am Horizont verstreut und die Sonne meinte es heute richtig gut mit den Menschen auf Atlantis.
    So in Gedanken, überhörte er anfangs das aufdringliche Piepsen, bis es endlich zu ihm durch gedrungen war.
    John runzelte die Stirn und versuchte die Information zu verstehen. Dann spürte er das seltsame ruckeln und die Geschwindigkeit nahm ab. Der Sinkflug begann und John versuchte alles mögliche, um die letzten Minuten nicht noch abzustürzen.
    „McKay! Ich habe ein Problem!“
    Es dauerte einige Sekunden, dann meldete sich der Wissenschaftler und wollte wissen was los ist. John wollte es ihm gerade erklären, als der Antrieb der F-302 total ausfiel und ungebremst auf das Wasser zusteuerte.
    „Absturz!“, brüllte John, dann klatschte das Raumschiff in das Meer und dem Soldaten wurde Schwarz vor Augen.




    Eine Stunde vorher:


    John war gerade mit der F-302 in den Himmel aufgestiegen, als sich das Tor aktivierte und kurz darauf der IDC von der Erde kam. Elizabeth gab Danny das Ok und trat an die Brüstung. Sie war erstaunt, als sie Lily erkannte, die durch das Gate trat.
    Diese schien einen Moment mit sich zu kämpfen, dann sah sie zu Liz hinauf und lächelte leicht. Die ging ihr entgegen und nickte ihr zu.
    „Lily, Sie kehren zurück?“
    Die junge Frau vor ihr senkte den Kopf.
    „Ich wollte meine restlichen Sachen holen!“
    Liz schluckte.
    Es war so traurig, dass sie beiden sich nicht einstanden, dass sie sich noch immer liebten und zur Trauerbewältigung sich brauchten.
    „Ich begleite Sie zu ihrem Quartier!“
    Lily lächelte ihr dankbar zu, und sah sich kurz um.
    „John...“
    „Er ist vor wenigen Minuten mit der 302 zum letzten Test ins All geflogen!“
    Sie sah wie Lily durchatmete, dann betraten die beiden den Transporter.

    Vor der Türe zum Quartier blieben sie stehen und Lily zögerte, ihre Hand über den Öffnungsmechanismus gleiten zu lassen. Es waren jetzt fast 3 Monate her, seit sie die Stadt verlassen hatte.
    Dann zwang sie sich es zu tun und die Tür öffnete sich. Das erste was sie sah, waren die vielen Kartons.
    Sie blickte in einen hinein, der offen war und sie runzelte die Stirn. Es waren seine Sachen. Was hatte John vor?
    Wollte er in ein kleineres Quartier umziehen?
    Lily sah zu Elizabeth, die etwas kleingefaltetes aus ihrer Hosentasche zog und ihr gab.
    „Das hat mir John heute überreicht!“
    Lily öffnete das Papier und musste sich während sie las, setzten.
    Er wollte Atlantis verlassen. Aber er liebte diese Stadt doch so.
    „Er vermisst Sie so sehr!“, sagte Liz leise und Lily schloss die Augen.
    Was hatten sie nur falsch gemacht...
    „Ich lasse Sie wieder alleine! In einer Stunde sollte John wieder hier sein. Vielleicht sprechen Sie wieder mit ihm. Farah war genauso seine Tochter!“




    1 Stunde danach:


    Als John die Augen aufschlug war es dunkel um ihn herum, nur die Beleuchtung der Armaturen vor ihm, gaben etwas Helligkeit ab. Sein Kopf schmerzte. Er war mit Helm gegen das Fenster gekracht. „Atlantis?“
    Er hörte nur Rauschen, als Antwort, nachdem er den Funk betätigt hatte.
    „Großartig!“, murmelte er und betrachtete nun das Ausmaß genauer. Es war ein Riss im Fenster, aber das Schutzschild hatte sich anscheinend wieder aktiviert, sonst hätte das Wasser schon längst die Scheibe eingedrückt.
    John versuchte es nochmals.
    „Atlantis?“
    Wieder nur das Rauschen und er senkte den Kopf. McKay würde bestimmt eine Lösung finden. Ein seltsames Geräusch ließ ihn aufsehen.
    Schrill und dumpf zugleich. Dann sah er im schwachen Schein etwas an seinen Schutzschild vorbei schwimmen.
    Dann nochmals und er erkannte mehrere Fische, die wie Haie aussahen, aber an der Schnauze mehrere Löcher hatten. Sie stießen immer wieder gegen das Schild und hatten dabei anscheinend Schmerzen.
    Die Töne wurden immer lauter und langsam bekam John Ohrenschmerzen davon. Nach einiger Zeit verstanden die Meeresbewohner offenbar, dass es zwecklos war, gegen das Schild anzuschwimmen und ließen es bleiben.
    Sie drehten nun weiter ihre Runden um ihn herum und es war wieder ruhig. Während er die Fische betrachtete, kam eine Erinnerung und er schloss die Augen.



    „Daddy! Mami!“
    Erstaunt und mit großen Augen stand das 3-Jährige Mädchen vor der Glasfläche. Dahinter schwammen alle möglichen Fische.
    Bunter den je.
    Die Farbenpracht des Meeres war wunderschön.
    Lily die mit John langsam hinter ihrer Tochter liefen, lächelten sich an, als sie die Begeisterung ihres Kindes sahen.
    Sie hatten den Zoo von Denver besucht, es war der erste für Farah und sie konnte von den Tieren gar nicht genug bekommen.
    Jetzt im großen Aquarium Ocean Journey, war sie einfach nur baff und sah den Fischen zu, wie sie an der Glasfläche vorbei schwammen.
    Sie drückte ihre Nase daran platt und tippte leicht an das Glas. Lily löste sich von John und machte ein Foto von dem Moment.
    „Ohhh!“, machte gerade Farah erneut, als mehrere Clownfische vorbei wuselten und sie wandte sich an ihre Mutter.
    „Mami, Mami!“
    Lily ging in die Hocke und erklärte ihr, was es für Tiere waren. John musste dabei an den Film Findet Nemo denken und grinste.
    „Meins!“, machte er die Möwen aus dem Film nach; Lily sah zu ihm auf und schüttelte belustigt den Kopf.
    Plötzlich kam ein etwas größerer Fisch auf sie zu geschwommen und erschrocken trat Farah zurück und klammerte sich an das Bein ihres Vaters.
    Er zog sie in seine Arme.
    „Du brauchst keine Angst haben, ich beschütze dich!“



    „Ich hab es nicht geschafft!“, flüsterte John bedrückt. Der Ausflug war vier Tage vor der Entführung des Trust gewesen. Er hatte versagt und seine Tochter nicht schützen können. Das hier war nun die Strafe für alles!
    „Atlantis?“
    Das Rauschen ertönte wieder und John gab es auf. Sie würden sich schon melden, wenn sie ihn geortet hatten.
    Wenn...




    Als Lily in den Kontrollraum kam, herrschte dort eine angespannte Atmosphäre. Elizabeth sah sie an und zog zischend die Luft ein.
    Lily runzelte die Stirn.
    Was war passiert? Und wo war John?
    Die Stunde war doch schon längst um.
    McKay nickte ihr kurz zu, ehe er weiter mit Zelenka diskutierte.
    „Was ist denn hier los?“
    Liz nahm Lily am Arm und wollte sie mit ihr in Büro ziehen, aber Lily weigerte sich.
    „Sagen Sie es mir hier und jetzt, oder gar nicht!“
    McKay war wohl sehr angesäuert und antwortete, bevor Elizabeth reagieren konnte.
    „Was los ist? Sheppard ist mit der F-302 ins Meer abgestürzt. Bis jetzt haben wir ihn noch nicht orten können, wir verstärken das Funksignal immer wieder, bekommen aber keine Antwort. Wenn wir ihn nicht bald finden, könnte es zu spät für ihn sein, wenn es nicht sowieso schon ist!“
    Er machte eine kurze Pause, dann sah er Lily giftig an.
    „Da ich keine Fehlermeldung habe, bis jetzt, könnte es natürlich auch sein, dass er aus lauter Verzweiflung und Trauer keine Lust mehr hatte. Ich will ihm das nicht unterstellen, aber denken Sie mal darüber nach!“
    Nachdem er sich das von der Seele gesprochen hatte, wandte sich McKay wieder ab und machte mit seiner Arbeit weiter.
    Alle hatten diesen Wutausbruch zu gehört und musterten Lily. Deren Augen hatten sich mit Tränen gefüllt und sie fühlte sich so schlecht.
    Warum hatte sie nur an sich gedacht?
    Ihre zitternde Hand wanderte zu ihren Mund und sie suchte mit der anderen irgendwo Halt.
    Sie hatte das Gefühl, das ihre Beine bald nachgeben würden.
    Liz nahm sie am Arm und führte sie in ihr Büro.
    Dort ließ sie sich auf einen der Sessel nieder und sah die Expeditionsleiterin an.
    „Ich... Ich...“
    Die Tränen liefen inzwischen über ihre Wangen und sie schnappte nach Luft.
    „Ich... will John nicht verlieren!“
    Elizabeth setzte sich neben sie und fuhr ihr über den Rücken.
    „Es wird sicher alles gut!“




    Johns Kopfschmerzen nahmen immer mehr zu und hin und wieder döste er leicht weg. Außerdem war es so kalt. Das Gefühl in seinen Beinen war irgendwie nicht mehr hier und er rieb mit seinen klammen Händen über die Oberschenkel.
    Es knarrte immer wieder und das holte ihn jedes Mal aus den Gedanken. Er wünschte sich so sehr, dass der Funk gehen würde.
    Vor allen würde er ein letztes Mal mit Lily sprechen wollen. Aber sie war nicht hier. Das Versprechen, was sie sich einst gegeben hatten, hatten sie gebrochen.



    Das Pärchen lief langsam auf dem Gehweg entlang und schob den Kinderwagen mit dem fast 1 Jahr alten Baby vor sich her.
    Es schlief tief und fest und bekam nicht mit, wie seine Eltern immer wieder stehen blieben und die verschiedenen Blumenarten im Denver Botanic Garden betrachteten.
    Sie waren nicht zum ersten Mal hier und doch fand sich jedes mal bei einen Besuch etwas neues.
    Es war nicht mehr viel los, es ging auf Abend zu und in einer Stunde würde der Botanische Garten schließen, aber sie nutzten die Zeit noch etwas aus.
    Als sie erneut an einer Ecke stehen blieben, lugte er am Fliegenschutz vorbei und betrachtete seine schlafende Tochter. Eine Hand von ihr lag an der Stirn und es sah fast so aus, als würde sie im Schlaf nachdenken wollen.
    „Sieh nur John!“
    Er blickte auf zu ihr und sie deutete zum Horizont. Heute war die Sicht besonders gut, nur einzelne Wolken hatten den Himmel besetzt. Die Sonne war schon etwas gesunken und tauchte alles in ein wunderschönes, fast Goldne Licht.
    Er legte seinen Arm um Lily und zog sie an sich. Sie seufzte und ihr Kopf lehnte sich an seine Schulter.
    „Das will ich nie missen und immer wieder erleben. Und zwar nur mit dir!“
    John sah ihr tief in die Augen und küsste sie zärtlich auf die Lippen.
    „Ich liebe dich!“




    John wurde von einen Knacken in der Leitung aus seinen Gedanken geholt.
    „...Sie...mich?“
    Er war schlagartig hellwach.
    „Atlantis? Ich kann euch nur schlecht hören!“
    Es kam lange keine Antwort. Dann.
    „Wir... Sie... nicht gut verstehen!“
    John schnaufte. Das hatte er bereits gemerkt.
    „McKay holen Sie mich da raus!“, fluchte John und einen Moment darauf, war dessen Antwort ziemlich deutlich zu vernehmen, dass er bereits alles versuchte.


    Lily und Elizabeth waren in den Kontrollraum gegangen und lauschten nun den Gespräch, dass immer wieder von den Rauschen unterbrochen wurde. Irgendwie schaffte es McKay dann endlich, dass sie Leitung stand und er konnte mit John über die Ausfälle an der 302 und über seine momentane Situation sprechen.
    Dann verstummte John mitten während des Gesprächs.
    „Sheppard?“, hakte McKay nach, dann hörte man John fluchen.
    „Verdammt, McKay das Schild ist weg. Im Glas ist ein Riss!“
    Lily wagte nicht zu atmen.
    Das durfte nicht wahr sein.
    „Ich kann Sie nicht orten, Sheppard. Das Signal wird von ihrem Blockiersystem gestört. Das funktioniert nämlich noch!“
    „Dann versuchen Sie etwas anderes. McKay hier knackt und rumort es. Lange wird das Glas nicht mehr den Druck standhalten!“
    Lily hatte ein seltsames Gefühl und sie sah Elizabeth an. Die ahnte was Lily vorhatte und gab ihr ihr Headset.
    „John!“, flüsterte sie und sie konnte sich sein überraschtes Gesicht direkt vorstellen.
    „Lily?“, kam die vorsichtige Frage zurück.
    „Bist du es wirklich? Ich will nicht, dass dies nur eine Einbildung ist!“
    Lily schniefte.
    „Ich bin es. John... Ich... Es...“
    „Ich liebe dich!“, antwortete er und sie schloss die Augen.
    „Ich auch. Ich vermisse dich so sehr!“
    „Lily...“
    Dann war es plötzlich ruhig, ehe die Leitung wieder knackte und man Johns panische Stimme hörte.
    „Das Fenster bricht gleich. Es...“
    Ein heftiger Knall.
    Stille.
    „John?“
    Lily sah zu McKay, der versuchte einen anderen Kanal, aber nicht einmal mehr Rauschen brachte er zustande.
    Stille.
    Langsam sank Lily auf einen freien Stuhl und fing bitterlich an zu weinen.
    Jetzt hatte sie alles verloren.



    Fortsetzung folgt...


    Geändert von Kathi90 (18.04.2014 um 15:55 Uhr)

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