Crossroads in Space and Time

Staffel: 1. Season Atlantis// Dr. Who - 9. Doktor
Rating: M
Inhalt: Als McKay und Sheppard ein Antiker-Artefakt bergen wollen, geraten sie in große Gefahr.
Anmerkungen: Besten Dank an meine Betaleserin Shendara!
-----------------------------------------------------

Pegasus Galaxie

Es sollte der sechste und letzte Flug zum „Planet of Dust“, wie Sheppard ihn nach der ersten Landung genannt hatte, werden. Ein Außenteam hatte vor etwa einer Woche auf dem verlassenen Planeten eine gut erhaltene Computeranlage entdeckt. Da die Arbeitsbedingungen aufgrund von Kälte und Unmengen von Staub aber mehr als unangenehm waren, hatten sie begonnen, sie zu demontieren und nach Atlantis auszufliegen. Nur zwei frierende Marines waren auf dem Planeten zurückgeblieben.

„Nun, glauben Sie, dass das jetzt der letzte Flug ist und Sie dieses Mal alles mitbekommen?“ Dr. Weir schaute Major Sheppard fragend an, während die Techniker letzte Handgriffe vornahmen.
„Ich denke schon“, erwiderte Sheppard. „Es ist sozusagen nur noch das `Herz´ der Computeranlage, das wir noch holen müssen. Wir haben etwas zusätzlichen Platz im Laderaum geschaffen, von daher sollten wir alles mitbekommen, es sei denn, Rodney findet plötzlich noch etwas, das er auch noch einpacken will.“
Mit leichtem Amüsement schauten Sheppard und Weir zu dem Wissenschaftler hinüber, der etliche weitere Wissenschaftler herumkommandierte, die Kühleinheit ganz nach seinen Plänen in den Jumper einzubauen.

„Meyers, verdammt noch mal! Wo haben Sie Ihre Ausbildung gemacht? Im Elektroladen Ihres Onkels? Was glauben Sie wohl, wo dieses Kabel hinführt?“ Rodneys Oberkörper verschwand im Innern des Jumpers, offensichtlich, um es selbst zu richten. Als er einige Minuten später wieder auftauchte, rieb er sich zufrieden die Hände. „So macht man das.“
Er kam zu Sheppard und Weir herüber und meinte: „Das sollte es eigentlich sein. Von mir aus sind wir reisefertig. Major?“
„Allzeit bereit, Rodney!“, grinste Sheppard.
„Gut.“ Resolut wandte sich McKay an Dr. Zelenka: „Passen Sie auf, dass die Stümper ihre Hände von den Teilen im Labor lassen! Ich will das nicht alles neu justieren müssen, wenn ich mit der Steuereinheit zurückkomme. Sie wissen selbst, wie lange wir dafür gebraucht haben.“
„Ja, Rodney“, nickte der tschechische Doktor zustimmend. Er hatte inzwischen gelernt, dass es nicht allzu viel brachte, Rodney in so einer Sache zu widersprechen. Und wenn es Rodney ausgeglichener machte, sich Radek als Wachhund in seinem Labor vorzustellen, war es das Mindeste, das er für Major Sheppard tun konnte, der den schwierigen Doktor nun schon den dritten Tag in Folge auf dem Hals hatte.

Die beiden Männer bestiegen den Puddle Jumper, die Chevrons des Stargate rasteten an der gewünschte Adresse ein, das Wurmloch etablierte sich und der Jumper tauchte in den Ereignishorizont…

--------------------------------------------------------------

In einer weit entfernten Galaxie

„Nun, Rose, wo sollen wir als nächsten hinreisen?“, erkundigte sich der Doktor bei seiner jungen Begleiterin, die Kaugummi kauend neben ihm saß. „Zukunft oder Vergangenheit?“
Rose Tyler schaukelte in einem der Ledersessel vor und zurück und zuckte ratlos die Schultern. „Ich weiß es nicht. Es gibt so unendliche viele Möglichkeiten. So viele Dinge, die ich noch nicht gesehen habe. Entscheiden Sie, Doktor.“
„Ich hab’s!“ Der Doktor strahlte sie an. „Weder Zukunft noch Vergangenheit. Dieses Mal werden wir in deiner Gegenwart bleiben und ich werde dir etwas zeigen, von dem nur die allerwenigsten Menschen auf der Erde eine Ahnung haben. Oder hättest du gedacht, dass ihr Anfang des zweiten Jahrtausends bereits eine Kolonie im Weltall habt? Noch dazu in einer anderen Galaxie?“

„Wir?? Wir sind doch noch nicht einmal bis zum Mars gekommen! Außer mit diesem Ding, das so aussah, wie ein kleines Fernlenkauto“, lachte Rose.
„Das ist es, was ihr denken sollt!“, triumphierte der Doktor. „Aber es gibt schon seit etlichen Jahren ein geheimes Programm, mit dem die Amerikaner und die Russen und noch ein paar Nationen, zu weit entfernten Zielen in der Galaxis reisen. Und vor ein paar Monaten, wenn ich die Daten exakt recherchiert habe, sind sie sogar in eine andere Galaxie vorgestoßen. Eine multinationale Truppe ist mit Hilfe eines Wurmlochs in die Pegasus Galaxie gereist.“
Rose schaute den Doktor ungläubig an. „Wirklich? Und niemand hat davon etwas mitbekommen?“
„Sagen wir mal so, niemand hat bisher mit der Presse darüber gesprochen. Was ist, hättest du Lust, dir das mal aus der Nähe anzuschauen?“
„Aber immer doch, Doktor. Bringen Sie mich in die Pegasus Galaxie!“ Sie strahlte ihn begeistert an. Das versprach ja sehr interessant zu werden!

Der Doktor hantierte an der Schaltkonsole der TARDIS herum und gab die entsprechenden Daten ein. Eine Minute später rasten sie durch den Zeit-Raum-Vortex.

-----------------------------------------------------------------

Pegasus Galaxie

„Verdammt, McKay, das Wurmloch kollabiert um uns herum!!“ Major Sheppard versuchte verzweifelt, den Jumper stabil zu halten. Es war gegen alle Wahrscheinlichkeit, dass er sich im Innern eines Wurmlochs der Außenwelt bewusst war. Völlig unmöglich! Aber es war so!
Auch Dr. McKay hantierte wild mit seinem Computer herum und stammelte: „Das… das gibt es nicht! Das ist nicht möglich! Aber… ich kann einen rapiden Energie-Abfall feststellen! Das darf nicht wahr sein. So etwas habe ich… noch nie gesehen. Es ist als ob…“
„Der Jumper gibt einen Annährungsalarm! McKay! Ist uns ein Wraith-Schiff gefolgt? Ist das eine neue Waffe?“
„Negativ, ich habe keine Wraith-Signaturen auf meinem Display. Sheppard, wir verlieren an struktureller Integrität!“ McKays Stimme überschlug sich bei den letzten Worten.
„Ich weiß, Rodney, ich weiß.“ Verzweifelt versuchte der Major, die Gedankenkontrolle über das Schiff wieder zu festigen.
„Die Schilde sind nur noch bei zehn Prozent! Es zerreißt uns!“, schrie McKay, der die rapide schlechter werdenden Daten auf seinem Bildschirm verfolgte. Das ganze Schiff ächzte und knarrte unheilvoll.
„Scheiße, Rodney, ich versuche j…“
„Das …das…Wurmloch ist verschwunden!“

Für einen Moment herrschte eine fast gespenstische Stille. Ungläubig schauten die beiden Männer auf die Anzeigen, aber das Unglaubliche war eingetreten: das Wurmloch hatte sich tatsächlich aufgelöst! Auch ein Blick auf die Monitore zeigte, dass der tunnelähnliche, grüne Korridor nicht mehr vorhanden war. Der Puddle Jumper trudelte und schlingerte und reagierte nur mit erheblicher Verzögerung auf die Befehle, aber er war nicht von dem sich auflösenden Wurmloch verschlugen worden.

Sheppard lehnte sich in seinem Sitz zurück und strich sich einmal fahrig mit der Hand durchs Gesicht. „Haben Sie so etwas schon mal erlebt, McKay? Oder haben Sie eine Erklärung dafür? Irgendeine, die auch nur annähernd Sinn macht?“
Jetzt, da die akute Gefahr vorüber war, zitterten McKays Hände leicht, als er einige Datenreihen auf der Konsole vor sich abrief. „Keine, Major. Das ist gegen alle Gesetze der Physik, wie wir sie kennen. Wir haben, selbst theoretisch, niemals solch einen Fall postuliert. Ich habe keine Ahnung, was das war. Als ob uns etwas gestreift hätte. Aber jedenfalls… Major, … was ist mit dem Jumper??“, rief McKay alarmiert, als es Sheppard nicht gelang das Trudeln zu stoppen, die Spiralen immer enger wurden und sie auf dem Bildschirm sahen, wie eine Sonne mit zwei Planeten immer größer wurde.

„Ich kann ihn nicht unter Kontrolle bringen. Shit, Rodney, scannen Sie die Planten vor uns und sagen Sie mir, welcher besser für eine Notlandung geeignet ist!“
Eilig machte sich McKay ans Werk, und schon eine Minute später meinte er zu dem höchst konzentrierten Major: „Es ist egal. Beides sind Planeten mit atembarer Atmosphäre und beide bewohnt. Keine Wraith. Mehr kann ich von hier nicht sagen. Nehmen Sie den, den Sie besser ansteuern können.“
„`Besser´ ist gut! Das wird eine ziemlich raue Landung werden. Die Manövrierdüsen wollen nicht so, wie sie sollen. Sind Sie angeschnallt, McKay?“
„Wenn ich mit Ihnen fliege, bin ich immer angeschnallt“, entgegnete McKay schnippisch.
„Brav, Rodney.“ Sheppard warf ihm für eine Sekunde ein unverschämtes Grinsen zu, dann konzentrierte er sich völlig darauf, im richtigen Winkel in die Atmosphäre des Planeten einzutreten, ohne zu verglühen.

`Eine ziemlich raue Landung´ war nicht übertrieben, denn zuerst setzte der Jumper auf einem See auf, hüpfte wie ein Stein mehrmals über die Oberfläche, um dann mit noch immer viel zu viel Schwung auf das Ufer zuzurasen und einen Streifen der Verwüstung ins Unterholz zu schlagen. Erst nach mehreren hundert Metern, auf denen er alles abgesäbelt hatte, was ihm im Weg stand, kam er zum Stehen, indem er auf einen Erdwall prallte und sich überschlug.
Die plötzliche Stille nach dem ohrenbetäubenden Kreischen, Dröhnen und Ächzen des überbeanspruchten Metalls, wirkte fast unheimlich.
Sheppard wandte den Kopf und schaute zu Rodney, der ebenfalls fledermausgleich in seinem Sitz von der Decke hing. Besorgt erkundigte er sich: „Rodney?“
„Alles in Ordnung. Das mit dem Einparken sollten Sie allerdings noch üben.“
Erleichtert, dass sie beide den Absturz heil überstanden hatten, lachte Sheppard: „Versprochen, ich nehme noch ein paar Fahrstunden, sobald wir wieder zurück sind.“ Er probierte, den Jumper mit Energie zu versorgen, um ihn wieder in die richtige Stellung zu bringen, doch es gab nur noch ein schwaches Glühen auf der Steuerkonsole, ein tiefes Brummen – das war’s. „Shit, da scheint irgendwas defekt zu sein.“

Er versuchte, sich aus seinem Sicherheitsgurt zu lösen, ohne dabei von der Decke auf den Boden zu knallen. Mit ein paar Verrenkungen und dem Verankern seiner Beine unter der Lehne des Pilotensessels, gelang ihm das auch. Als nächstes half er McKay dabei sich zu befreien. Jetzt erwies es sich von Vorteil, dass die Puddle Jumper recht niedrig gebaut waren, denn obwohl die Geräte und Computerbildschirme über ihren Köpfen hingen, waren sie doch in der Lage, sie zu erreichen. Sie ließen diverse Diagnose-Programme laufen und versuchten herauszufinden, ob und wie sie den Schaden beheben konnten.

----------------------------------------------------------------

Fünfhundert Meter entfernt ging ein anderes Flugobjekt unsanft nieder und materialisierte sich als blaue, englische Polizei-Telefonzelle mitten auf einer kleiner Lichtung.
„Doktor, stimmt alles?“, erkundigte sich Rose, die es nicht gewohnt war, dass die TARDIS sie bei der Landung dermaßen durchschüttelte.
Mit zwei Schritten war der Doktor beim Außenmonitor und studierte ihn einen Augenblick stirnrunzelnd. „Hmm, wir sind jedenfalls nicht auf Atlantis, wenngleich wir in der Pegasus-Galaxie gelandet sind.“ Er studierte weitere Anzeigen. „Auch das Jahr stimmt.“ Mit seinem Zeigefinger fuhr er einige Zahlenkolonnen lang, bis er rief: „Ha! Hier! Wir haben einen anderen Vortex gekreuzt! Das hat uns aus der Bahn geworfen – und den anderen mit Sicherheit auch! Ich frage mich…“
„Was?“ Rose trat näher und schaute dem Doktor über Schulter.
„Ob die auch hier herunter gegangen sind? Und wenn ja, ob sie es überlebt haben?“
„Und die TARDIS?“, erkundigte sich Rose besorgt.
Der Doktor ließ rasch ein paar Diagnosen laufen, dann sagte er erfreut: „Alles in Ordnung, nur ein paar Kratzer im Lack.“
„Suchen wir sie?“

Der Doktor hörte nur mit halbem Ohr hin, da er immer noch auf die Konsole starrte. „Da, Rose! Siehst du diesen hellen Fleck? Das ist eine hochkonzentrierte Ansammlung von verschiedenen Metallen, ich wette, das ist das andere Schiff.“ Der Doktor zeigte Rose ein in allen möglichen Grautönen schimmerndes Bild, aus dem deutlich ein leuchtend weißer Fleck hervorstach. „Das ist keine fünfhundert Meter von hier.“
„Okay, schauen wir nach, was sie machen.“ Rose war schon auf dem Weg zur Tür.
Der Doktor ließ die Außensensoren noch eine Analyse der Luft vornehmen. Als er beruhigt war, dass alles in Ordnung war, folgte er ihr. Sie traten auf eine sonnige Wiese hinaus, die auf allen Seiten von Wald umgeben war. Von hier aus war es nicht schwierig auszumachen, in welcher Richtung das andere Schiff liegen musste, denn sie sahen an einer Stelle eine dünne Rauchfahne über dem Wald aufsteigen.
„Da entlang!“, sagte denn auch der Doktor und schritt voran.
„Ich komme sofort!“, rief Rose, die in die Hocke gegangen war, um den offenen Schürsenkel an ihrem Turnschuh neu zu schnüren.

Und in dem Moment geschah es: eine ganze Horde großwüchsiger, sehr kräftig gebauter Humanoiden stürzte von allen Seiten aus dem Wald auf sie zu. Sie richteten etwas, das wie Waffen aussah, auf den Doktor, der sich innerhalb von wenigen Augenblicken umzingelt sah und die Hände in der allgemeingültigen Geste der Aufgabe hochhob.
Die Fremden erblickten Rose erst in diesem Moment, und als der Doktor sah, dass sich ihre Aufmerksamkeit jetzt auf Rose richtete, schrie er ihr zu: „Rose!! In die TARDIS!!“
Einen Wimpernschlag lang zögerte Rose, dann sah sie ein, dass sie gegen die Übermacht nichts ausrichten konnte und dem Doktor am besten geholfen war, wenn sie seinem Befehl folgte. Sie drehte sich um, riss ihren Schlüssel für die TARDIS raus und bemühte sich mit zitternden Fingern den Schlüssel im Schloss umzudrehen. Gerade als die ersten auf Schussweite herangekommen waren und neben ihr das erste Projektil einschlug, gelang es ihr, die Tür zu öffnen und sich ins Innere zu flüchten. Sie schmiss die Tür zu und hörte, wie mehrere Geschosse von außen auf die TARDIS prallten aber keinen Schaden anrichten konnten.
Nervös schaute sie sich um, ob sie irgendeine Möglichkeit hatte, dem Doktor zur Hilfe zu kommen. Ihr Blick fiel auf die immer noch aktivierten Außensensoren und sie musste auf dem Bildschirm mit ansehen, wie bestimmt dreißig Personen unter lautem Geschrei den Doktor in Richtung Wald zerrten. Nach wenigen Metern waren sie aus ihrem Gesichtsfeld verschwunden.
„Oh, nein!“ Verzweifelt starrte Rose auf den Monitor.

-----------------------------------------------------------

„Okay, Sheppard. Wie sieht es *jetzt* mit dem Antrieb aus?“, erkundigte sich McKay, der mit einem Schraubenzieher in der Hand vor einer offenen Abdeckung kniete.
„Ich kann den Tarnmodus aktivieren und einige der Sensoren sind auch wieder online, aber beim Antrieb tut sich noch gar nichts“, erwiderte Sheppard, der mit über den Kopf gereckten Händen versuchte, den Jumper zum Starten zu bringen.
„Bemühen Sie sich auch genug?“
„Ja, Rodney, ich bemühe mich genug“, schnappte Sheppard.
„Ich meine ja nur. Denn ich kann hier nichts mehr finden. *Eigentlich* müsste der Jumper wieder fliegen können. An mir liegt es jedenfalls nicht. Ich habe alle Stromkreise wieder geschlossen, alle Steuerungskristalle sind wieder an ihrem richtigen Platz.“ Konzentriert starrte Rodney auf die Schaltkreise.
„Mist.“ Sheppard ließ die Hände sinken und kam zu McKay in den hinteren Teil des Jumpers. „Haben wir denn theoretisch genug Energie für einen Start?“
„Haben wir.“
Sheppard seufzte. „Also wenn wir hier drinnen nichts finden können, sollten wir uns die Sache vielleicht mal von draußen ansehen.“

Rodney stimmte zu und sie öffneten die hintere Tür des Jumpers. Grauer, stechender Rauch hing in der Luft und vor ihnen kohlten einige Baumstümpfe, die in Brand geraten waren, als das Schiff sie abgesäbelt hatten. Sie umrundeten den Jumper langsam und mussten leider feststellen, dass die holperige Landung doch mehr Schäden an der Außenhülle des Jumpers angerichtet hatte, als sie zuerst vermutete hatte. Eingedellte Seitenplatten, losgerissen Hitzeschilde, Baumstämme, die sich unglücklich in den Gondeln des Jumpers verkeilt hatten. Dort wartete noch einiges an Arbeit auf sie.
„Nun, wenigstens funktioniert die Elektronik“, versuchte Sheppard dem düsteren Blick McKays etwas entgegenzusetzen.
„Wer weiß, ob wir das ohne schweres Gerät überhaupt je wieder repariert bekommen“, meinte Rodney pessimistisch und klopfte einmal gegen die ramponierte Hülle.
„Wir beginnen erst einmal, und zur Not müssen wir dann sehen, ob die Einheimischen uns weiter helfen können. Das auf dem Bildschirm sah doch wie Ansiedlungen aus.“ Sheppard ging ein wenig in die Knie. „Fassen Sie bei dem Baumstamm mal mit an, McKay.“
„Gleich, Major. Ich muss erst noch… Sie wissen schon. …Ich meine, da die Toilette im Jumper jetzt über Kopf ist…“
„Oh, klar! Nun, hier dürfte es wohl genügend „Toiletten-Büsche“ geben“, neckte Sheppard. „Freie Auswahl. Und vergessen Sie das Papier nicht!“, rief er Rodney noch hinterher.
Während Rodney den idealen Baum suchte, machte Sheppard sich daran, schon einmal die kleineren Schäden zu beheben. Er hämmerte auf der Metallhülle herum und bemerkte deshalb auch erst viel zu spät, dass plötzlich mehrere Leute hinter ihm standen. Mit Waffen im Anschlag. Er schätzte die Entfernung zur Heckklappe des Jumpers ab, sah aber ein, dass er es nie schaffen würde. Langsam erhob er sich und nahm die Hände über den Kopf. Aus den Augenwinkeln heraus beobachtete er, wie McKay am Waldrand erschien. Und dort stehen blieb. Dem Himmel sei Dank! Rodney besaß genug gesunden Menschenverstand, ihm unbewaffnet jetzt nicht zur Hilfe eilen zu wollen, sondern beobachtete aus seinem Versteck heraus, wie er abgeführt wurde.

Doch kaum waren die Fremden mit Major Sheppard außer Reichweite, sprintete Rodney zum Jumper zurück und schloss sich ein. Außer Atem und nervös, schimpfte er lauthals, als der Jumper nicht sofort auf seinen Befehl reagierte. Dann gelang es ihm aber, die Bio-Sensoren zu aktivieren und zu rekalibrieren und er sah, dass sich die Punkte - unter ihnen der, der Major Sheppard repräsentierte - schnell von der Landestelle entfernten. Das ließ auf irgendeine Art von Motorisierung schließen. McKay verfluchte sich für ihre Unachtsamkeit. Sie hatten die Biosensoren viel zu eng eingestellt gehabt. In ihrer Angst, nur ja keinen Wraith zu übersehen, hatte sie Frequenzen gewählt, die für diese Umgebung nicht breit genug gefächert gewesen waren.
Plötzlich sah er es. Einen weiteren Punkt, kaum fünfhundert Meter entfernt, von dem sein Display behauptete, er sei auch menschlich und zwar im irdischen Sinne!
McKay justierte das Gerät neu, überprüfte die Einstellungen – aber es blieb dabei! Irgendwo ganz hier in der Nähe gab es einen weiteren Menschen!

Freund oder Feind?