Titel: Erwachen und Erkenntnis Teil 1
Kategorie: Action
Charaktere: Multi-Chara
Spoiler: 4.+5. Staffel,Virtuell Episode
Short Cut: Das Atlantis Team macht eine Entdeckung
Feedback: immer her damit
Disclaimer: Stargate Atlantis und alles was damit zu tun hat, gehört MGM.
Ich schreibe nicht um Geld zu verdienen.
Author’s Note: Meine 1. FF. Die Fantasie ging mit mir durch.
Man möge mir verzeihen
Die Handlungen der 4. und 5. Staffel waren mir bis vor kurzem nicht ganz bekannt. daher ein paar kleine "Stolperer". Bitte nicht umbringen
Ich hoffe ichhabe alles andere richtig gemacht
Die Alexa-Saga - Wie alles begann. !!Hier!!! (überarbeitete Version)
Teil 1
Irgendwo im Weltraum
"Es ist schon irgendwie merkwürdig. Versteht mich nicht falsch, aber... erst Beckett und dann Weir. Jetzt taucht Beckett immer mal wieder auf. Unter merkwürdigen Umständen wohl gemerkt. Aber von Elizabeth haben wir immer noch keine Spur." McKay blickte danach besorgt und nachdenklich zur Frontscheibe des Jumpers raus.
Sheppard war ganz in seinen Gedanken versunken. Wie gut, dass er den Jumper mittlerweile ohne größere Konzentration fliegen konnte.
"Es ist doch ein Riesenunterschied, McKay. Beckett starb bei einer Explosion und Weir wurde von Replikatoren angeblich getötet....Also ich glaube sie lebt noch. Ich weiß ja nicht, was mit euch ist, aber ich habe sie noch nicht aufgegeben." Auch wenn Ronon meistens sehr schweigsam war, wusste er doch genau die richtigen Worte, um wieder etwas Motivation und Hoffnung im Team zu wecken.
"Das sagen Sie nur, weil Woolsey jetzt das Sagen hat, Ronon. Das sind wohl die Momente, in denen man zu schätzen lernt, was man hatte, wenn man es längst verloren hat." Ronon funkelte McKay böse an.
Drei Wochen war es her, seitdem man Richard Woolsey durch das Tor in Atlantis kommen sah.
Col. Carter wurde wieder zur Erde zurückberufen, um dort weiter nach Mitteln und Wegen zu suchen, um ein für allemal die Ori auszulöschen.
Umso erstaunter waren alle, als ihnen Woolsey als neuer Leiter der Atlantis Expedition zugeteilt wurde.
Das musste ja so kommen!, dachte John.
Selbst jetzt nach all der Zeit hatte John immer noch hin und wieder den Drang Woolsey eine auf die Nuss zu geben. Und das nur, weil er damals jede Entscheidung von Elizabeth angezweifelt und bemäkelt hatte. Ebenso hatte er John auch Vorwürfe gemacht, weil er mit fast jeder Entscheidung von Elizabeth einverstanden war und sie unterstützt hatte.
Naja, jetzt ist er selbst in der Position und muss schwere Entscheidungen treffen. Und Beckett? Hätte ich es ihm doch befohlen, Watson nicht zu operieren. Hätte ich den Schild bloß nur schneller aufbauen können. Dann wäre Beckett nicht explodiert und Weir nicht quer durch den Gateraum geflogen und man hätte nicht ihre Naniten aktivieren und programmieren müssen, damit sie überlebt. John hatte diese Gedanken seit dem ersten Tag nach Becketts Tod und erst Recht nach Elizabeths Verschwinden. Langsam machte es ihm wirklich zu schaffen. Aber wie immer ließ er sich nichts anmerken.
Es verging einige Zeit, in der er wie in Trance den Jumper flog. Und das auch noch fast perfekt. Nicht wie McKay, bei dem man sich fühlte als würde man auf Ski im Slalom durchs All fahren.
Erst nach einiger Zeit hörte er McKay nörgeln: "Fliegen oder träumen Sie uns durch den Weltraum? Ich frage nur, damit ich noch genug Zeit habe, um meine letzten Gedanken zu notieren, wenn ich merke, dass wir gegen einen Asteroiden rasen oder eine Bruchlandung auf irgendeinem Hinterwäldler-Planeten machen."
"Regen Sie sich ab, McKay. Bis jetzt habe ich noch jede Landung gut hingekriegt. Selbst die Bruchlandungen", antwortete John lässig.
Selbst Teyla konnte jetzt ein kleines Schmunzeln nicht verbergen. Immer wieder ertappte sie sich dabei, wie sie über Carson nachdachte.
Er starb. Er war tot. Und jetzt taucht er immer wieder auf. Es muss doch ziemlich verwirrend und beängstigend sein. Nein. Ehrlich gesagt, kann ich es mir nicht mal annähernd vorstellen, was er denkt und wie er sich fühlt.
Nun fiel Teylas Blick auf den Colonel.
John weiß, wie es ist zu sterben und wieder aufzuwachen. Schließlich haben wir alle nicht vergessen, wie er vor ein paar Jahren im Heck des Jumpers lag mit einem dieser Iratus-Käfer am Hals.
Flashback
"Na los!", schrie er Aiden an. Schon drückte der junge Lieutenant den Defibrilator an Johns Oberkörper und drückte den Knopf. So schnell er starb, umso mehr Schwierigkeiten hatte Ford ihn wieder zu beleben, nachdem er den Käfer erschoss. Doch als sie zurück in Atlantis waren, schaffte es Carson gerade noch mit Mühe und Not Sheppard zurück zu holen.
Doch es gelang und John war den Käfer los.
Flashback Ende
Was ist das nur mit den Männern und ihrer Unfähigkeit Gefühle auszudrücken? Teyla beobachtete John beim Fliegen.
Er musste dieselben Gedanken gehabt haben, denn er drehte sich kurz zu ihr um und lächelte sie leicht an.
"Also, ich denke, wir sollten Woolsey etwas Zeit geben sich bei uns einzugewöhnen. Auch wenn es mir lieber wäre es wäre jemand anderes", sagte Teyla.
"Mir wäre es lieber, wenn Carson ganz zu uns zurückgekommen wäre", erwiderte John.
"Und das nur, weil sie nicht gern zu einer Ärztin gehen?", fragte Teyla.
"Das stimmt nicht ganz. Ich gehe nur prinzipiell nicht gerne zu Ärzten. Egal, ob es ein Mann oder eine Frau ist. Und das wissen Sie auch."
Wieder sahen sich John und Teyla an und legten ein schelmisches Lächeln auf.
Mehr als einmal hatte sich der Colonel aus der Krankenstation geschlichen, wenn es hieß: "In ein paar Tagen können Sie die Krankenstation verlassen, bis dahin ruhen Sie sich aus."
Carson hatte bei den ersten paar Mal jedes mal panisch einen Suchtrupp aufstellen lassen und die halbe Stadt nach Sheppard durchsuchen lassen, bis man ihn in seinem Quartier fand. Gelegentlich auch in der Cafeteria. Auch Dr. Keller musste diese Erfahrung machen.
Daher behielt sie ihn nun nur noch so lange wie unbedingt nötig in der Krankenstation. Am liebsten unter Einfluss von Schlafmitteln.
John drehte sich um und beschleunigte, als er plötzlich etwas im oberen rechten Winkel des Fensters sah.
"Was ist denn das?" Schon waren alle aufmerksam geworden.
Das Head Up Display wurde aktiviert und McKay machte sich sofort daran, herauszufinden, was der Colonel dort entdeckt hatte.
"Sieht aus wie ein Sarg", sagte Ronon.
"Nicht ganz", antwortete Rodney. "Es ist eine Stasiskammer. Oder genauer gesagt, eine Stasiskapsel."
"Nicht schon wieder!", stöhnten Sheppard und McKay im Chor. Rodney hob sofort einwendend einen Finger in die Höhe und meinte: "Moment mal. Es ist nicht so eine Kapsel wie die, die wir vor ein paar Jahren gefunden haben und Sie und Elizabeth von Fremden übernommen wurden."
Johns einzige Antwort bestand darin Rodney nur kurz scharf anzusehen. Nach einigen Sekunden hielt es John nicht mehr aus vor Neugier.
"Woher kommt sie dann?"
"Ich bin mir nicht hundertprozentig sicher, aber das Design sieht lantianisch aus. Und ich empfange auch merkwürdige Energiewerte."
"Kann es uns gefährlich werden?" Teyla rutschte ebenfalls neugierig, aber auch besorgt etwas an ihrem Sitz vor.
"Kann ich nicht sagen...Wir müssen näher ran."
Nach kurzer Überlegung und einem Scan in der Gegend um die Kapsel herum, entschied sich der Colonel McKays Bitte nachzukommen.
Langsam steuerte er den Jumper näher heran, ohne die Umgebung aus den Augen zu verlieren.
"Sieht ziemlich alt aus"
Rodney war so in seine Scans vertieft, dass er Sheppards Kommentar gar nicht richtig mitbekam.
"Ich kann mit den Werten im Moment nicht wirklich viel anfangen. Ich muss sie in Atlantis erst genauer studieren, aber ich denke nicht, dass es uns Probleme machen würde, wenn wir sie mitnehmen."
"Sind Sie sicher?", fragte Sheppard skeptisch und zog auch eine Augenbraue hoch.
Ein genervter Blick von McKay und John schloss die Tür zum Heckabteil. Ein kleines gekonntes Manöver und die Kapsel war an Bord.
In Atlantis
"Und, was Neues, Rodney?", fragte John, als er gerade mit Ronon um die Ecke in Rodneys Labor kam.
John kam gerade aus Woolseys Büro, wo er einen kurzen Bericht des letzten Einsatzes abgegeben hatte. Woolsey würde gute Arbeit leisten. Da waren sich viele auf Atlantis und auf der Erde sicher. Selbst Ronon gefiel irgendwie die Art wie Woolsey manche Dinge anging.
"Nicht viel. Ich habe zumindest herausgefunden, dass es definitiv lantianich ist. Es sind ein paar Antikerschriftzeichen auf der Außenseite. Ich konnte sie nur noch nicht entziffern. Und..." Rodney machte mal wieder eine seiner dramatischen Pausen, nur um sicherzugehen, dass er die gesamte Aufmerksamkeit hatte.
"Die Energiesignaturen, die ich gemessen habe, sind äußerst ungewöhnlich. Ich meine, ich weiß immer noch nicht genau, was es zu bedeuten hat. Aber selbst für ein Antikergerät ist es höchst ...ungewöhnlich. Wir sollten uns ansehen, wer oder was da drin ist."
"Na schön. Ich habe Radek gebeten zu warten, bis Sie da sind. Kommen Sie." John war voller Tatendrang.
"Was... jetzt?...Ich hatte noch kein Mittagessen,...nicht mal 'nen kleinen Snack!"
"Wir kommen sowieso an der Kantine vorbei, da können Sie sich was mitnehmen"
"Oh ja natürlich, während dem Essen gehen. Das ist nicht gut für meinen Stoffwechsel. Ich bekomme dann immer Verdauungsprobleme, wissen Sie."
John hörte schon nicht mehr zu und war auch schon fast aus Rodneys Labor, als Ronon McKay einen kleinen Schubser gab.
Resigniert stapfte McKay los, ohne dabei zu vergessen, welche Geräte er noch gebrauchen könnte, wenn sie die Kapsel öffneten.
Woolsey und Radek Zelenka standen gerade zusammen an einem Computer und besprachen die Ergebnisse einiger Untersuchungen, die an der Außenseite der Kapsel gemacht wurden.
Zelenka konnte nur noch mit dem Kopf schütteln und die Augen verdrehen, als er einen wie immer kauenden McKay ins Labor kommen sah.
"Manchmal frage ich mich wirklich, wo sie alles hin stecken, McKay."
Dr. Keller, die ebenfalls anwesend war, wunderte sich nur noch selten über Rodney. Schließlich hatten sie schon oft zusammen gearbeitet und daher kannte sie einige Seiten von Rodney auf die sie lieber verzichtet hätte.
"Hey, ich hatte zuletzt beim Frühstück was zum Essen. Und Sie wissen ganz genau, dass ich regelmäßig essen muss, sonst..."
"Vergessen Sie's Rodney. Was haben Ihre Untersuchungen ergeben?"
"Nichts neues, seit ich Ihnen ja schon sagte, dass es höchst ungewöhnliche Werte - selbst für Antikertechnologie - anzeigt."
Dann schluckte Rodney das letzte Stück Sandwich runter und ging selbst zu den Terminals.
"Ich denke, dann bleibt uns wohl nichts anderes übrig als es zu öffnen"
Richard Woolsey leitete die Basis zwar im zivilen Bereich, aber für viele klang dies eher ängstlich als nach eine Anweisung.
Ein Team Marines ging schwer bewaffnet in Position, Radek, Woolsey, Keller, Sheppard und Ronon gingen auch etwas auf Abstand. John und Ronon nahmen dennoch Ihre Waffen in Anschlag. Ein unsicherer Blick von Richard ließ den Colonel antworten: "Reine Vorsichtmaßnahme".
Zwei Marines mussten den Deckel nach McKays elektronischer Fernentriegelung entfernen, da die Hydraulik wohl etwas eingerostet war.
"Oh man ist der schwer", stöhnte einer der Soldaten. Ein dritter ließ sich nicht lange bitten und half mit. Alle anderen, die nur irgendwie bewaffnet waren gingen noch mehr auf Abstand.
Kaum war der Deckel entfernt, schlichen sich Ronon und Sheppard langsam mit der Waffe im Anschlag an die Kapsel. Aber Woolsey reckte nur scheu den Kopf nach vorne.
Erstaunt blieben sie stehen und starrten auf den Inhalt.
"Also.. das ist mal was neues. ...Rodney?"
McKay kam etwas ängstlich mit einem Scanner näher an die Kapsel, die jetzt mehr denn je einem Sarg glich.
Der Scanner fing an zu piepen.
"Oh mein Gott..!" Und dann Sprachlosigkeit.
Ein forderndes und gleichzeitig fragendes "Rodney?" kam aus Johns Mund.
"Hmm", war Rodneys Antwort.
"Das ist ein Antiker!", stellte Zelenka staunend fest.
Schwer beschäftigt tippte Rodney weiter auf dem Scanner.
"rin".
"Was?"
"Das ist eine sie", stellte diesmal Sheppard mit zynischem Humor fest. "Ich denke da sind wir uns wohl alle sicher."
"Und sie lebt!", staunte McKay. Alle sahen ihn zwar kurz, aber ebenfalls erstaunt an.
"Also keine Antikerin", resignierte John.
"Wie kommen Sie darauf, Colonel?" Zum ersten Mal, seit der Deckel entfernt worden war, meldete sich auch Woolsey wieder zu Wort.
"Ich denke alle Antiker sind tot oder aufgestiegen. So wie sie aussieht, liegt sie da nicht sehr lange drin." "Ich glaube, sie ist doch eine." Rodney hob den Kopf mit einem Grinsen wie ein Kind, das seinen größten Wunsch zu Weihnachten erfüllt bekommen hatte.
"Was?!" John schaute diesmal erschrocken hoch.
"Na, sehen Sie sich doch mal die Kapsel an. Sie sieht uralt aus, Schrammen, Kratzer, Beulen. Und von dem Dialekt mal ganz zu schweigen!" Wieder fragte Woolsey: "Was für ein Dialekt?"
"Na hier auf der Innenseite der Kapsel. Es ist definitiv die Antikersprache, aber eine Art Dialekt, den ich noch nicht entziffern konnte. ...Noch nicht."
Wieder wollte Rodney nur durch einen einfachen Satz, der nicht mehr als zwei Worte enthielt, auf seine Intelligenz hinweisen. Was wiederum unnötig war, wie alle anderen schon mehr als einmal erleben durften.
"Genauso wie ihre Kleidung"
Erst jetzt betrachteten alle Anwesenden ganz genau die Schlafende in der Kapsel.
Sie scheint noch sehr jung zu sein. Trägt eine Art Uniform. Ähnlich der Antiker auf der Aurora. Blinkende Abzeichen am Kragen. Ob sie wohl zu einer Art Militär gehörte? Pilot vielleicht. Welchen Rang hat sie wohl?
Und hübsch ist sie auch.
Kaum sehbar zog John die Augenbrauen hoch.
Sie ist nicht mal bei Bewusstsein und er zieht schon wieder die Kirk-Nummer durch. Ist das zu glauben?! Rodney verdrehte die Augen.
"Was ist?", fragte John ihn.
"Sie ist nicht mal wach und Sie können's schon wieder nicht lassen!"
"Was? Was meinen Sie?"
"Oh, bitte...! Ihre Gedanken sind so offen wie ein Buch."
"Hä?!"
"Sie legen sich schon in Ihrem Hirn die passenden Worte parat, wie Sie sie schnellstmöglich rumkriegen."
Noch einmal folgte ein entsetztes "Wie bitte?!" von John. "Ich habe doch gar nichts gesagt, Rodney!", keifte John zurück.
"Brauchen Sie vielleicht auch gar nicht. Vielleicht sind Sie nicht ihr Typ?!"
"Was reden Sie denn da?"
"Es ist denkbar, dass sie uns nicht versteht, oder das sie nicht sprechen kann, oder nicht aufwachen wird. Oder sonst was, was ich noch nicht sagen kann. Also brauchen Sie nicht schon jetzt ein romantisches Dinner an irgendeinem der Piers zu planen", zickte Rodney.
John zog die Augenbrauen genervt zusammen und wollte schon die passende Antwort geben: "Zu Ihrer Information, Rodney: Ich habe gar nichts geplant und selbst wenn, würde es Sie einen..."
"Gentlemen, bitte!" Nicht schreiend, aber dennoch laut genug, um die Aufmerksamkeit aller Anwesenden sicher zu haben, beendete Woolsey das übliche Wortgefecht zwischen den beiden.
"Könnten wir uns wieder auf das Wesentliche konzentrieren? Bitte."
Ronon und Jennifer wechselten einen leicht genervten kurzen Blick aus und grinsten kopfschüttelnd.
Sheppard und McKay atmeten beide tief und laut ein und aus und fanden somit wieder zu ihrer Ruhe zurück. Sheppard hatte schon vor langem gelernt mit McKays Egozentrik, Arroganz und Sturheit und Gemeckere umzugehen.
Er fragte sich nur, ob Rodney damit wohl selbst umgehen konnte.
"Also ich weiß nicht, ob das eine so gute Idee ist, sie zu wecken. Wenn ich nur daran denke, was das letzte Mal passierte als Antiker wieder in der Stadt waren." Auch Woolsey hatte ziemlich schnell das Wortgefecht vergessen.
Schließlich waren die schon an der Tagesordnung und man musste sich fragen ob, die beiden das nicht absichtlich machten.
Wahrscheinlich brauchen die beiden das, um den Tag irgendwie zu überstehen, oder so was in der Art.Woolsey hatte sich am Anfang oft gefragt, wie Colonel Sheppard und die anderen es den ganzen Tag mit McKay aushalten konnten. Inzwischen hatte er es selbst lernen müssen.
Naja, er kann auch ein ganz anständiger Kerl sein. Manchmal zumindest.
"Ich schlage vor, wir bringen sie erst mal - inklusive der Kapsel - zur Krankenstation, damit ich sie erst mal gründlich untersuchen kann", schlug Keller vor. "Bevor wir wieder eine böse Überraschung erleben… Warum ist sie überhaupt noch nicht wach?"
Doktor Jennifer Keller wuchs langsam in ihre neue Situation rein. Nicht, dass ihr die Arbeit als Ärztin keinen Spaß gemacht hätte. Aber sie war einfach nicht die Richtige für die Leitung der Medizinischen Abteilung in Atlantis, dachte sie.
Sie erinnerte sich noch gut daran, als sie die Stelle mehr oder minder antreten musste nach Carsons Tod.
Auch die Gespräche mit Dr. Weir blieben in ihrem Gedächtnis.
Elizabeth war bis zum Schluss der Überzeugung, das Dr. Keller die Beste nach Carson sei und mehr als fähig war das Kommando über die Krankenstation und deren Mitarbeiter zu übernehmen.
"Weil die Kapsel immer noch läuft, bis man sie abschaltet." Radek gab diesmal die Antwort. Schneller als es McKay lieb war.
"Hat wohl auch so eine Notfallsicherung wie die Kapseln damals." Sheppard konnte es nicht lassen und musste nun auch selbst Rodney noch eins rein würgen.
Dieser zog gereizt die Luft ein: "Können wir dann? Los geht's, Bewegung."
"Einverstanden." Woolsey wandte sich an die Marines: "Fahren Sie sie bitte zur Krankenstation."
Ein kurzes Nicken und die Soldaten führten den Befehl aus.
Radek und Rodney schnappten sich die wichtigsten Instrumente und Messgeräte und folgten dicht dahinter.
Alle anderen saßen oder standen an einem der Tische in der Krankenstation und warteten gespannt, während Dr. Keller den Scanner immer wieder über die Kapsel und die darin liegende Frau fahren lies.
Auf dem Bildschirm daneben sah man nun das Endergebnis der Untersuchung.
"Laut Scans ist sie eindeutig ein Mensch. Keine Verletzungen, Tumore, Fremdkörper oder anderes. Und was noch wichtiger ist...keine Naniten. Und... sie scheint eine perfekte Gesundheit zu haben. Zumindest meiner Untersuchung nach."
Erwartungsvoll blickten alle gleichzeitig zu der Laborassistentin, die gerade um die Ecke kam.
"Auch in ihrem Blut ist nichts Ungewöhnliches zu finden. Das letzte Mal, als ich eine solch perfekte Gesundheit sah, hatten wir Besuch von dieser Chaya." Ein langes Schweigen machte sich breit.
Eine halbe Ewigkeit später machte sich Woolsey bemerkbar.
"Ich denke, wir sollten zuerst besprechen, wie wir weiter vorgehen. Falls überhaupt."
Und schon erhob Rodney den ersten Einwand: "Was soll das heißen? Ich dachte wir wollten sie aufwecken."
"Ich bin mir nicht ganz sicher, Dr. McKay. Das letzte Mal, als Antiker in der Stadt waren, hat man uns mehr oder weniger rausgeschmissen. Ganz zu Schweigen davon, dass wir Atlantis fast an die Replikatoren verloren haben." John erinnerte sich noch gut an die Rettungsmission um Woolsey und O'Neill. Der kleine Trick mit der Verwirrung und der Fehlinformation hatte gut funktioniert.
"Aber wir könnten von ihr vielleicht erfahren, wo wir weitere ZPM's finden oder sie könnte uns noch vieles über Atlantis und seine Technik beibringen. Und was ist mit den Replikatoren, hä?" Rodney wollte einfach nicht aufgeben.
"Was soll mit ihnen sein?", fragte Ronon.
"Vielleicht weiß sie was über sie, was wir nicht wissen, aber gut gebrauchen können."
"Was meinen Sie mit beibringen, Rodney? Ich dachte, Sie wissen schon alles über Atlantis und so", neckte John wieder Rodney. Doch dieser ging nicht darauf ein.
Auch Zelenka war skeptisch: "Wir wissen ja nicht mal, wer sie ist"
"Haben Ihre Untersuchungen was neues gebracht?", fragte Sheppard Rodney, der immer noch beschäftigt war, die Zeichen auf der Außenseite mit Hilfe seines Laptops zu entziffern. "Ihren Namen oder ihren Rang zum Beispiel?"
"Wie kommen Sie darauf, dass sie einen Rang hat?", fragte Rodney neugierig.
"Nun, sie trägt diese Abzeichen am Kragen und diese Streifen an ihrer Kleidung lassen doch vermuten, dass sie zu einer Art Militär oder so was gehört." Wieder ein Schweigen in der Runde.
"Das einzige, was ich bis jetzt feststellen konnte ..und halten Sie sich fest, denn das wird Sie umhauen. Als wir die Kapsel im All fanden, sagte ich doch, dass ich merkwürdige Werte erhalten würde. Nun, ich habe mal weiter geforscht und ich muss sagen, dass ich den Grund dafür gefunden habe. Na ja so gut wie, denn genau weiß ich nicht, wie diese Technologie funktioniert, aber das werde ich auch noch rausbekommen. Wie dem auch sei.." "McKay!", ertönten ungeduldig die Stimmen aller Anwesenden gleichzeitig.
McKay ließ sich davon nicht beirren und rückte endlich mit der Sprache raus. "Sie liegt da schon seit über dreizehntausend Jahren drin!"
"Sie hat sich aber gut gehalten", erwiderte John sichtlich ungläubig.
"Ich dachte eine Stasiskapsel könnte einen Menschen niemals so lange am Leben erhalten, ohne dass man ganz schön alt aussieht."
"Oder sie wurde als Baby rein gelegt." Jennifers Stimme war voller Staunen.
"Nein. Das erklärt auch die merkwürdigen Werte und die Strahlung, die die Kapsel abgibt." McKay tippte eifrig auf seinem Laptop, kam aber so schnell auch nicht zu weiteren Ergebnissen.
"Strahlung?", fragte Ronon etwas besorgt, auch wenn man es ihm nicht ansah.
"Keine Sorge, ist nicht gefährlich." McKay tippte weiter ohne auch nur einmal aufzusehen.
"Offensichtlich wurde die Kapsel irgendwie...ähm...modifiziert oder so. Vielleicht wird sie durch ein ZPM versorgt."
Aufgeregt tippte McKay weiter auf seinem Rechner, als er aufstöhnte und bekannt gab, dass kein ZPM vorhanden wäre.
"Na schön. Also was machen wir jetzt? Ich bin dafür, dass wir sie wecken und dann sehen wir weiter. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie im Alleingang Atlantis an sich reißen will. Gegen uns alle wird sie wohl nicht ankommen."
"So schwach wie sie ist, wird sie das wohl kaum schaffen, Colonel." Dr. Keller blickte besorgt auf die Anzeige, die der Scanner auf den Bildschirm neben sich sendete.
"Wieso?" John wurde von Kellers Besorgnis irgendwie erfasst.
"Es ist ein Wunder, dass sie es noch schafft selbstständig zu atmen. Ich glaube, sie ist nicht in der Lage, auch nur den kleinen Finger zu rühren. Von ihrer Gehirnaktivität mal abgesehen. Sie wird sich wohl kaum an etwas erinnern. Die dreizehntausend Jahre haben Spuren hinterlassen. Ihre Muskeln und Knochen sind vergleichbar mit dem eines Menschen, der seit Jahren von Kopf abwärts gelähmt ist. Ihre Kraft und Koordination dürften gleich Null sein." "Dann haben wir ja nichts zu befürchten." Entspannt ließ Ronon seine Waffe los.
"Ich kann später versuchen sie mit Vitamin- und Mineralpräparaten wieder aufzupäppeln. Aber garantieren kann ich für nichts. Auch nicht, ob sie sich an irgendetwas erinnert."
Johns Gesichtsausdruck wurde besorgter.
"Na schön", lenkte Woolsey ein. "Wecken Sie sie auf."