Seite 1 von 3 123 LetzteLetzte
Ergebnis 1 bis 20 von 58

Thema: [Mini-Bang] - Night and Day

  1. #1
    Ägypten-Fan Avatar von Valdan
    Registriert seit
    19.08.2008
    Ort
    Essen
    Beiträge
    1.711
    Blog-Einträge
    9

    Standard [Mini-Bang] - Night and Day

    Titel: Night and Day
    Serie: SG-1
    Rating: PG;
    Charaktere: Vala, Daniel, Sam, Cameron, Teal’c, Ba’al und der Rest der Bande
    Genre: AU; Drama mit einem Schuß Romanze,
    zeitliche Einordnung: 30er Jahre
    Anmerkung:
    - Vielen Dank an meine beiden Betas: MariLuna, die mich immer wieder nach vorne gepeitscht hat, weil sie wissen wollte, wie es weiter geht. Antares, die mir mit ihren Ratschlägen geholfen hat, wie man die Story lesenswerter macht. Ich werde es mir hinter die Ohren schreiben.
    - Danke an Aker für ihre tolle Fanart, mit der sie voll ins Schwarze getroffen hat!
    - Da die Geschichte dreizehn Kapitel hat, musste ich mich entscheiden: Heute gibt’s als Einstieg eines und an den folgenden Tagen immer zwei!
    - Auch wenn mir nichts davon gehört, ausser der Idee; es hat Spaß gemacht mit den Figuren zu spielen!
    Inhaltsangabe: In einem Durchgangshafen irgendwo in Mittelamerika treffen Vergangenheit und Gegenwart in Person von Vala, Daniel und Sam aufeinander. Daniel steht vor der Wahl zwischen Vergangenheit und Gegenwart; muss sich zwischen Liebe und Pflicht entscheiden.
    Fanart: Aker; ein Cover, ein Bild (im heutigen Post) und ein Plakat (im Post am Donnerstag)


    Bildnachweis:
    Spoiler 
    Vala:
    Figur: Gilda (www.independent.co.uk)
    Vala: Stargate SG-1 9.01-Avalon Part 1, 10.08-Memento Mori, 10.20-Unending
    Cam:
    Figur: Film Noir-Foto von Jim Ferreira (www.lafterhall.com/filmnoir.html)
    Cam: Stargate SG-1: 9.16-Of the Grid
    Teal'c:
    Figur: Stargate SG-1 10.06-200, Casablanca
    Teal'c: Promo Shot Season 7 (www.gateworld.net)
    Ba'al:
    Figur: Film Noir-Foto von Jim Ferreira (www.lafterhall.com/filmnoir.html)
    Ba'al: Stargate SG-1: 9.14-Stronghold
    Daniel und Sam:
    Figuren: (Film?-)Foto (http://media.newtimes.com)
    Daniel: Stargate SG-1: 5.17-Fail Safe, Sam: 3.03-Point of View
    Diverses:
    Karte Mittelamerika (www.landkarte-online.net)
    Belize city-harbor: Foto von Galen Frysinger ( www.galenfrysinger.com )
    Statue: Maya-Skulptur (www.n24.de)
    Brush:
    Photoshop Smoke Brush Collection von photoshop-stock (http://photoshop-stock.deviantart.com) Fonts:
    Betty Noir (www.dafont.com), Forte MT





    ~Night and Day ~


    Kapitel 1

    Puerto Margarita, Hafen und Hauptstadt von Reunidad, einer kleinen Republik an der Karibikküste Mittelamerikas, Frühjahr 1937

    Es herrschte Dämmerlicht in der Bar. Kleine Lampen an den Wänden spendeten den Kellnern genug Licht, um sie vor Zusammenstössen zu bewahren. Die Fenster des ebenerdigen Raumes standen weit auf und ließen die kühlere Nachtluft herein. Mehrere Deckenventilatoren verteilten die frischere Brise im Raum und brachten den Gästen eine kurze Abkühlung an diesem ansonsten warmen Abend.

    Ein Spotlight war auf die kleine Bühne am hinteren Ende des Raumes gerichtet, auf der ein Mann in einem weißen Smoking am Klavier saß und die Einleitung zu einem Lied spielte. Das Licht des Scheinwerfers wanderte langsam von ihm zu einem Paravent, der den Zugang zu den Garderoben verdeckte.

    Die Gäste verstummten, und auch die Kellner zogen sich zurück an die Bar. Es war ein ungeschriebenes Gesetz in Vala’s Place, dass zu Beginn eines Auftritts der Besitzerin, Vala MalDoran, alle Aktivität aufzuhören hatte.

    Looking everywhere, haven’t found him yet.
    He’s the big affair I cannot forget
    Only man I ever think of with regret!

    Während sie hinter dem Paravent hervortrat, intonierte sie mit ihrer rauchigen Stimme die ersten Zeilen eines Liedes von Gershwin.

    Eine schlanke Frau ganz in Rot. Ein Kleid, das bis zu den Knien hauteng anlag, sich dann teilte und in einer kurzen Schleppe auslief. Dunkle Locken fielen über ihre bloßen Schultern, und eine rote Hibiskusblüte steckte über dem rechten Ohr. Lange Handschuhe endeten über den Ellenbogen und als einzigen Schmuck trug sie ein Strassarmband, welches im Scheinwerferlicht bei jeder Bewegung funkelte.

    I’m a little lamb who’s lost in the Wood
    I know I could, always be good
    To one who’ll watch over me!

    Langsam bewegte sie sich die Bühne entlang, und ihre Stimme klang ohne Verstärkung bis in die hinterste Ecke der Bar. Ihre Augen blitzten spöttisch auf, und ein wissendes Lächeln glitt über ihr Gesicht. Niemand, der diesen Blick sah, zweifelte daran: Diese Frau war weder ein verlorenes Schaf, noch brauchte sie jemanden, der auf sie aufpasste!

    Mittlerweile war sie am Klavier angekommen. Sie lehnte ihren behandschuhten Ellenbogen an das Klavier, stützte die andere Hand auf ihre Taille und lächelte den Klavierspieler an, während dieser die letzten Takte spielte. Sie sah direkt in das Publikum und ging zur Mitte der Bühne, um den aufbrandenden Applaus mit einer kleinen Verbeugung entgegen zu nehmen. Einen Moment dachte sie daran, was es sie alles gekostet hatte, um hier stehen zu können: In ihrem Club, auf ihrer eigenen Bühne, und dass es das wert gewesen war. Zufriedenheit und Stolz erfüllte Sie, als sie dem Mann am Klavier winkte, der aufstand und sich zu ihr gesellte. Er verbeugte sich ebenfalls, nahm ihre Hand und gab ihr einen formvollendeten Handkuss. Vereinzelt kamen ‘Zugabe-Rufe’ aus dem Publikum, aber Vala hob die Hand und es wurde still.

    „Wie ich sehe, haben wir hier heute ein paar Neuzugänge unter unseren Gästen. Ich muss Sie enttäuschen, es gibt keine Zugabe. Mein Teilhaber Cameron Mitchell“, sie deutete auf den Mann neben sich, „und ich, sind uns in diesem Punkt einig. Jeden Abend nur einen Song. Schließlich wollen wir ja noch Zeit haben, um uns um Sie, unsere Gäste, zu kümmern. Sein Platz am Klavier wird gleich wieder von Siler eingenommen. Wir wünschen Ihnen weiterhin einen schönen Abend.”

    Nach diesen Worten gingen die beiden von der Bühne, und die Musiker der kleinen Band nahmen wieder ihre Plätze ein. Während Vala sich in Richtung Bar bewegte, ging Cameron in Richtung Spielsalon.

    ~~~

    Am anderen Ende der Stadt fuhr zu dieser Zeit ein LKW durch die menschenleeren Straßen und hielt schließlich vor einem Hotel am Rande des Hafens.

    Ein Mann und eine Frau stiegen aus, sahen sich gehetzt um und nahmen zwei Rucksäcke von der Ladefläche. Als der LKW weiterfuhr, betraten die beiden eilig das Hotel und gingen auf die Rezeption zu. Dort war niemand, also schlug der Mann auf die Klingel, die auf der Theke stand. Sie mussten nicht lange warte, bis der leicht verschlafene Nachtportier aus einer Tür am Ende der Rezeption auftauchte, ein Lächeln aufsetzte und die beiden begrüßte. Er machte nicht unbedingt einen Vertrauen erweckenden Eindruck, wie er da in einem verschwitzten Unterhemd, dem man ansehen konnte, dass das Abendessen rote Soße beinhaltet hatte, vor ihnen stand. Ein paar Geldscheine wechselten den Besitzer und beschleunigten die Formalitäten. Schnell hatte das Paar eine Suite im ersten Stock gemietet.

    Ein Page begleitete sie nach oben. Während die Frau sich umsah und die Fenster schloss, wandte der Mann sich an den Angestellten: „Wo geht man hier hin, wenn man Unterhaltung haben möchte, eine Person oder Informationen sucht?”

    Er drückte dem jungen Man ein Trinkgeld in die Hand. „Da gibt es eigentlich nur eine Adresse, Señor, und das ist Vala’s Place. Dort finden Sie alles: Eine gut sortierte Bar, einen Spielsalon, gute Musik.... Dort trifft sich Gott und die Welt. Es ist ein Umschlagplatz für alles. Und das Sahnehäubchen ist die Besitzerin!” Bei den letzten Worten blinzelte er verschwörerisch.

    „Wie kommt man dort hin?”
    „Oh, es ist nicht weit. Wenn Sie aus dem Fenster schauen, ist es das hell erleuchtete Gebäude am anderen Ende des Hafens. Mit einem Taxi ist es ein Katzensprung.”
    „Danke für die Auskunft.”

    Das war für den Pagen das Zeichen, sich zurück zu ziehen, und so drehte er sich um und zog die Tür hinter sich zu, welche die Frau sofort verriegelte.
    Während der Mann weiterhin am Fenster stehen blieb, kam die Frau zu ihm und stellte sich wortlos neben ihn. Er legte seinen Arm um ihre Schultern.
    „Bis hierhin haben wir es geschafft, Sam. Jetzt müssen wir nur noch eine Möglichkeit finden, weiterzukommen.” Sie drehte ihren Kopf zu ihm und schaute ihn an.
    „Das klappt schon. Wir müssen das durchziehen. Dafür ist das Ganze zu wichtig, Daniel.”

    “Ja, du hast Recht. Wir geben nicht auf”, er zog sie noch fester an sich, aber sie löste sich kurz darauf von ihm und ging in Richtung Badezimmer.
    „Auf jeden Fall freue ich mich auf ein entspannendes Bad, und eine Nacht in einem richtigen Bett. Diese Rüttelei in dem LKW hat mich völlig fertig gemacht. Wir sind doch erst einmal sicher, oder?“

    Doch er antwortete nicht, sondern schaute aus dem Fenster auf den hell erleuchteten Nachtclub. Daniel hatte gehofft, dort die Lösung ihrer Probleme zu finden, und wusste doch, seit er den Namen des Nachtclubs gehört hatte, dass dort das größte Problem auf sie wartete.

    ~~~

    Im Club war es noch immer voll und laut. Vala machte ihre Runde bei den Gästen, als einer der Kellner zu ihr trat, und ihr etwas ins Ohr flüsterte. Die Nachricht löste einen leicht gequälten Gesichtsausdruck aus, aber sie bekam sich schnell wieder in den Griff. ‚Tief durchatmen, Vala’, sagte sie sich und setzte ein Lächeln auf. Dann drehte sie sich um und ging in Richtung eines Tisches, der durch ein paar Grünpflanzen etwas vom Rest des Raumes abgeschirmt wurde. Dort saß ein circa 45-jähriger Mann. Entgegen den allgemeinen Gewohnheiten trug er einen schwarzen Smoking, mit schwarzem Hemd und weißer Fliege. Sein kurzes, dunkles Haar wurde an den Schläfen von ein paar grauen Strähnen durchzogen, die seiner Attraktivität keinen Abbruch taten, genauso wenig wie sein kurzgeschnittener Bart. Neben ihm saßen zwei Muskelberge in Anzügen, deren Jacken sich einseitig ausbeulten, und die eine grimmige Miene zur Schau stellten.

    Der Smokingträger lächelte Vala an, als sie an seinen Tisch trat.
    „Vala, meine Liebe. Setzen Sie sich, und trinken Sie ein Glas Champagner mit mir”, forderte er sie auf. ‚Nicht in diesem Leben’, dachte sie bei sich, lächelte ihn aber an, als sie erwiderte: „Tut mir leid Ba’al", und mit einem Blick auf seine beiden Begleiter fuhr sie fort, “aber bei soviel geballter Muskelmasse würde ich mich zu eingeengt fühlen. Und Sie wissen doch, dass ich mit Gästen nichts trinke.” Er zündete sich einen Zigarillo an und Vala wedelte den Qualm, den er genüsslich zwischen seinen Lippen hervorquellen ließ, mit ihrer Hand weg.
    „Nicht mit den Gästen, das weiß ich, aber wie wäre es mit einem alten Freund?”
    Ihr Lächeln gefror. „Hören Sie auf mit den Spielchen. Sie wissen genau so gut wie ich, dass wir keine Freunde sind. Allerdings würde es mich interessieren, was Sie nach so langer Zeit wieder mal in mein Etablissement gebracht hat.”

    „Darf man nicht mal einen Nachtclub besuchen und mit der umwerfenden Besitzerin plaudern, ohne gleich verdächtigt zu werden, dunkle Hintergedanken zu haben? Ich wollte die gute Stimmung und die nette Gesellschaft genießen. Und abgesehen davon, egal wen man sucht, meistens findet man ihn in Vala’s.”
    „Und wen suchen Sie? Vielleicht kann ich Ihnen helfen“, während sie gleichzeitig überlegte, wie sie ihn wieder loswerden konnte.
    „Eigentlich dachte ich, unseren Hafenkommandanten hier anzutreffen, also werde ich mich gleich mal in Richtung Roulettetisch aufmachen.” Er stand auf und wollte gerade in Richtung Spielsalon gehen, wie immer gefolgt von seinen Gorillas, da blieb er stehen und verzog sein Gesicht zu einem Grinsen.
    „Exzellent. Das nenne ich Timing.” Er ging auf einen Mann zu, der gerade das Spielzimmer verließ. “Da ist er ja, der Herr über den Hafenverkehr.”

    Vala schaute in die Richtung, in die auch Ba’al blickte. Von dort kam ein dunkelhäutiger Mann näher. Er war sehr großgewachsen und muskulös, etwas legerer in einen hellen Leinenanzug gekleidet, und strahlte eine ruhige Gelassenheit aus. Während er auf sie zukam, steckte er gerade einige Geldscheine in seine Brieftasche, die er dann im Inneren seines Jacketts verschwinden ließ.

    „Hallo, Teal’c. Wie ich sehe, haben Sie wieder gewonnen. Sie werden uns irgendwann noch ruinieren”, begrüßte Vala ihn mit einem Augenzwinkern. „Hier ist jemand, der Sie sucht.” Sie deutete auf Ba’al. „Ich werde Sie dann mal alleine lassen.”
    Sie nickte den beiden noch einmal zu, drehte sich um, und ging in Richtung des Spielzimmers davon.

    Auf halbem Weg traf sie mit Cameron zusammen. Sie nickten sich zu, und Vala wies mit dem Kopf auf das Büro.
    „Okay, ich bin in 10 Minuten da”, sagte Cameron, „ich muss nur noch mal kurz zu Harriman an die Bar, er hat nach mir gefragt.”
    „Gut bis gleich dann”, antwortete Vala und ging zur Treppe, die nach oben zum Büro und ihren privaten Räumen führte.

    Wenig später trafen sich die beiden im Büro des Clubs. Durch mehrere Durchbrüche konnte man sowohl die Bar, als auch auf den Spielsalon überblicken. Gesprächsfetzen, Musik und das Klicken der Roulettekugel drangen zu ihnen herauf.

    „Und?” begann Vala. „Wie viel hat Teal’c uns heute gekostet?”
    “Nicht mehr als das, was er nachher als Verzehr auf seiner Rechnung stehen haben wird.” Cameron grinste sie an. Die beiden kannten sich schon eine Ewigkeit und ein paar Jahre zuvor hatten sie gemeinsam diesen Club aufgemacht. Sie gaben ein attraktives Paar ab und waren schon der Anlass für unzählige Spekulationen der Gäste gewesen. Aber die beiden waren nie in Versuchung geraten, aus ihrer tiefen Freundschaft mehr zu machen. Dafür kannten und schätzten sie sich zu sehr.

    Vala musterte ihren Kompagnon. Der Mittdreißiger hatte kurze, braune Haare und sein häufiges Lächeln hatte um seine Augen Spuren hinterlassen, die ihm ein spitzbübisches, fast jungenhaftes Aussehen verliehen. Auf jeden Fall folgten ihm eine Menge Blicke der weiblichen Gäste, und an entsprechenden Angeboten mangelte es auch nicht.

    Aber Vala wusste, dass diese Augen auch kalt und emotionslos schauen konnten. Sie war froh, ihn nie in irgendeiner Weise als Gegner gehabt zu haben.

    Bildnachweis:
    Spoiler 
    Vala:
    Figur: Gilda (Internet), Black Dahlia (Internet), Film Noir-Fotos von Jim Ferreira (www.lafterhall.com/filmnoir.html)
    Vala: Stargate SG-1 8.11-Prometheus Unbound, 10.08-Memento Mori
    Diverses: Hibiskusblüte (http://quarknet.de), Strassarmband (www.salsacard.de)
    Cam:
    Pianist, Flügel: www.thebathpianist.co.uk, www.blueviolin.de
    Cam: Stargate SG-1 10.01-Avalon Part 1
    Brushes:
    Série Smoke von CuttyFruty (www.cuttyfruty.com), Photoshop Smoke Brush Collection von photoshop-stock (http://photoshop-stock.deviantart.com)
    "Der Mensch fürchtet die Zeit, doch die Zeit fürchtet die Pyramiden."
    arabisches Sprichwort

    ***


  2. Danke sagten:


  3. #2
    Zitronenfalter Avatar von Sinaida
    Registriert seit
    16.09.2007
    Beiträge
    1.814
    Blog-Einträge
    4

    Standard

    Was für ein fantastischer Einstieg in diese Story! Ich bin wirklich begeistert, wie du diese Film Noir - Atmosphäre eingefangen hast. Die Bar, Valas Stimme, das Lied, Klavierspiel – all das malt ein Bild und das habe ich vor mir gesehen und mich mittendrin gefühlt.
    Und mit solchen Formulierungen:
    Ihre Augen blitzten spöttisch auf, und ein wissendes Lächeln glitt über ihr Gesicht. Niemand, der diesen Blick sah, zweifelte daran: Diese Frau war weder ein verlorenes Schaf, noch brauchte sie jemanden, der auf sie aufpasste!
    beschreibst und triffst du den Charakter mit wenigen Worten so gut, dass man glaubt, auch diese Vala schon gut zu kennen.

    Ich bin sehr gespannt, wie es Sam und Daniel an diesen Ort und vor allem in diese Zeit verschlagen hat und auf das Zusammentreffen mit Vala und Cameron freue ich mich auch schon. *g* Und ich frage mich natürlich, was es zu bedeuten hat, dass sich Ba'al ausgerechnet zu dem Zeitpunkt, an dem Daniel und Sam auftauchen, mal wieder im Vala's blicken lässt.

    @Aker
    Ganz tolles Cover! Es ist für sich genommen schon beeindruckend und erzählt eine Geschichte, bzw. regt die Fantasie an, weil man sich fragt, welche Rollen die Charaktere spielen, aber wenn man anfängt Valdans Story dazu zu lesen, passt es dazu natürlich ganz ausgezeichnet. Sehr schön, wie du auch auf dem Cover dieses Film Noir – Feeling einfängst.
    Genauso wie das Bild am Ende dieses Kapitels. Diese Szene hatte ich beim Lesen so (oder ähnlich) bereits im Kopf, aber es dann als Bild präsentiert zu bekommen macht gleich viel mehr Spaß.

  4. Danke sagten:


  5. #3
    Staff Sergeant Avatar von MariLuna
    Registriert seit
    03.03.2009
    Ort
    Berlin
    Beiträge
    54

    Standard

    @Aker: Cover und Bild sind ja einfach nur genial - Filmplakate pur!!
    Und genau so - oder so ähnlich hab ich mir unsere Freunde auch vorgestellt - nein, eigentlich ist dieses "Plakat" sogar viel besser als meine Fantasie.
    Einfach nur oberklasse!!

    @Valdan:
    ich bleibe dabei, es ändert sich nichts - sobald ich die ersten Zeilen lese, habe ich das ganze in schwarz-weiß vor Augen und diese typische Zeit (die ich nur aus den Medien kenne) lebt wieder auf. DAS muß man erst mal schaffen bei mir und dir ist es gelungen!
    Und Vala als Besitzerin eines Clubs wie diesen und als Sängerin noch dazu - einfach nur herrlich und es gibt wirklich niemanden, der mehr zu ihrem Partner paßt als Cam.

    denn warte ich mal auf morgen

  6. Danke sagten:


  7. #4
    Major General Avatar von Kris
    Registriert seit
    01.10.2006
    Ort
    NRW
    Beiträge
    3.073
    Blog-Einträge
    163

    Standard

    Eine verrauchte Kaschemme in einem kleinen südamerikanischen Land, in dem die Schatten tief fallen - ja, das erinnert mich sehr an die Atmosphäre und das Setting des "Film noir". Vala als selbstbewusste "femme fatale" und Mitchell als ihr smarter Partner ... das passt irgendwie auch.

    Im Moment stellst du ja erst einmal alle in ihren Rollen vor, ich bin jedenfalls gespannt, wie sich die Geschichte weiter entwickelt und was sich Daniel und Sam gefallen lassen dürfen bei all den zwielichtigen Gestalten ... So ein bißchen kommt da auch "Indy Jones 2"-Feeling auf, gerade wenn ich da an den Anfang denke.

    Ich bin jedenfalls gespannt auf das was kommen wird.
    Kolya, der Trust und ein irrer Serienkiller in:Im Grau der Schatten, Double Trouble & In den Händen des Schicksals. Ungekannte Abenteuerer von John Sheppard & Co in "Stargate Atlantis - Die verborgenen Szenen": Aufbruch in eine neue Welt und Das erste Jahr und Die Specials.

    John Sheppards Schicksal im Vegasverse :"Solitary Man" no more

    *Neu:* Kapitel 22 seit Okt 2016: Wenn der schlafende Tiger erwacht (Star Trek Into Darkness Prequel)
    * NEU* Doktor Who: Die Saat des Zorns * Der Schatten des Doktors * Drabbles

  8. Danke sagten:


  9. #5

    Standard

    Ich habe es ja doch noch mal lesen müssen... wirklich toll! Und Ba´al finde ich auch sehr gut in dieser Rolle! :-)
    Das Bild ist auch Klasse geworden und passt perfekt dazu.

  10. Danke sagten:


  11. #6
    Fürstin der Finsternis Avatar von Liljana
    Registriert seit
    21.06.2009
    Ort
    Höllstadt
    Beiträge
    1.968
    Blog-Einträge
    4

    Standard

    Da ich ab morgen im Urlaub bin, bekommst du jetzt noch kein Feedback.
    Hab mir den ersten Teil ausgedruckt und les ihn dann genüsslich am Pool.

    Wirklich ärgerlich für mich, dass ich nun sooo lange auf die Fortsetzung warten muss.
    Da hab ich aber was nachzulesen, wenn ich wieder da bin. Freu mich schon drauf.

    LG
    Lil

  12. #7
    Brigadier General Avatar von Teleia
    Registriert seit
    20.12.2006
    Ort
    In einem kleinen Dorf in Unterfranken
    Beiträge
    1.648

    Standard

    Hi!

    Ich finde auch, das ist ein herrlicher Einstieg gewesen!

    Die Atmosphäre, die Stimmung, die Charektere, alles hat wunderbar gepasst! Deine Formulierungen haben mich sofort in die Geschichte gezogen und eigentlich will ich jetzt auch gar nicht raus, denn ich will wissen, wie es weiter geht.

    Vala in ihrem Kleid hatte ich genau vor Augen, genauso wie Cameron in seinem weißen Smoking (kann ich mir besonders gut vorstellen), sogar Daniel und Sam fand ich äußerst passend, weiß auch nicht warum. Ba´al führt doch sicher was böses im Schilde oder wenigstens etwas halbwegs Ungesetzliches. Teal´c ist eh unschlagbar, aber bei ihm frage ich mich besonders, was er noch für eine Rolle spielen wird.

    Dann freu ich mich jetzt mal auf morgen und warte sehnsüchtig auf das nächste Kapitel.

    @Aker:
    Erst mal, liebe Grüße zurück!
    Deine Fan-Art finde ich echt umwerfend, genauso hatte ich mir das vorgestellt, als mir Valdan davon erzählt hat.

    Das Erste würde ich mir am liebsten ausdrucken und an die Wand hängen und auch das Zweite passt wie die Faust aufs Auge und fängt die Stimmung dieser Szene perfekt ein.
    Dein Cover macht richtig Lust auf mehr und ich freue mich schon auf das Plakat am Donnerstag!
    Um die Welt in einem Sandkorn zu sehen und den Himmel in einer wilden Blume,
    halte die Unendlichkeit auf deiner flachen Hand und die Stunde rückt in die Ewigkeit.
    -William Blake-

    Meine neue FF:
    Willkommen in Atlantis

    Kleine Geschichten aus dem Stargate Universum:
    Atlantis Songbook

    Ich bin nicht verrückt, nur nicht normal. Normalsein ist langweilig!

  13. Danke sagten:


  14. #8
    Lieutenant General Avatar von Antares
    Registriert seit
    16.09.2007
    Beiträge
    4.809
    Blog-Einträge
    1

    Standard

    @Valdan: Wirklich ein sehr schöner, stimmungsvoller Beginn. Die Szene im Nachtclub, die Ankunft bei Nacht und Nebel, der undurchsichtige Ba'al aber auch Teal'c, den man gar nicht einschätzen kann. Dazu noch Cameron am Piano und Sam und Daniel als die beiden, die die ganze Story anstoßen - ein sehr, schöner Anfang!

    @Aker: sowohl das Titelbild als auch die Manip sehen genauso aus, wie ich mir das vorgestellt hatte! Perfekt! Und auch schon die Andeutungen im Hintergrund...
    Sam mit langen Haaren, Vala, die das ganze dominiert - - einfach klasse!
    Und auch die Manip mit Mitchell am Klavier ist voller Atmosphäre und sieht genauso aus, wie ich mir das gedacht habe.

  15. Danke sagten:


  16. #9
    Second Lieutenant Avatar von Aker
    Registriert seit
    02.06.2008
    Beiträge
    249

    Standard

    Dankeschön für all eure netten Kommentare. Es freut mich, dass die Bilder euch gefallen und passend zum Film… äh zur Geschichte erscheinen .
    @Teleia: Huhu . Danke, aber erwarte nicht zu viel vom Donnerstag. Das ist nichts wirklich neues . Für mehr hat die Zeit nicht mehr gereicht .
    Edit: @Antares: Danke auch dir *freu*. Valdan hat aber viel geplaudert, was ?

    @Valdan: Hach, diese ff lese ich doch gerne noch einmal. Was etwas heißen will, denn Filme dieser Art schaue ich eigentlich eher nicht. Aber schon die Eingangsszene ist einfach Klasse. Man sieht Vala richtig vor sich (naja, irgendwo muss das Wallpaper ja auch hergekommen sein ), besonders bei der schon von Sinaida zitierten Szene. Ja, das ist Vala. Dazu kommt, wie schon gesagt wurde, das typische Gefühl solcher Filme sofort zum tragen, die Personen schälen sich aus dem trüben Dämmerlicht der verrauchten Bar oder der nachtdunklen Straße. Und obwohl es mich nicht überraschen sollte, hinterlässt das Kapitelende doch wieder das was-schon-Schluss?-Gefühl.
    ...
    Oh ja, und das ist ja so gemein :
    „Und?” begann Vala. „Wie viel hat Teal’c uns heute gekostet?”
    “Nicht mehr als das, was er nachher als Verzehr auf seiner Rechnung stehen haben wird.” Cameron grinste sie an.
    Geändert von Aker (07.08.2009 um 22:10 Uhr)

  17. #10
    There is good in you... Avatar von Chayiana
    Registriert seit
    03.12.2006
    Ort
    Lübeck
    Beiträge
    4.637
    Blog-Einträge
    32

    Standard

    Hehe, wie Aker guck ich diese Filme eigentlich auch nicht, aber trotzdem hast du es geschafft, dass ich mich sofort in einem solchen wiedergefunden habe ...

    Die ganze Szenerie passt perfekt, die Charaktere hast du wunderbar stilecht untergebracht und selbst bei dem LKW, in dem Daniel und Sam ankommen, hab ich sofort so einen alten 30iger Jahre Wagen vor mir gesehen ... mit Plane hintendrauf ...

    Ein wirklich schoenes und interessanter Anfang ... bin gespannt, um was es nun eigentlich geht, was Ba'al vorhat und welchen Geheimnissen Daniel und Sam auf der Spur sind und vor wem sie auf der Flucht sind.

    @Aker
    Also, ich muss sagen, ich war baff, als ich das Cover gesehen hab! Das ist wirklich hervorragend geworden ... und vor allem auch so richtig schoen im Stil dieser Filme von damals. Und dann noch das Bild ... wow, genau so hatte ich mir das auch vorgestellt ... *g* Echt toll!

  18. Danke sagten:


  19. #11
    Ägypten-Fan Avatar von Valdan
    Registriert seit
    19.08.2008
    Ort
    Essen
    Beiträge
    1.711
    Blog-Einträge
    9

    Standard

    Guten Morgen ihr Lieben!

    Uff, vielen Dank für die vielen FB's, Antworten siehe Spoiler:

    Spoiler 
    Was ich insgesamt irre finde ist, das fast jedes FB nicht von Geschichte, sondern von Film gesprochen hat. Es hat mich nämlich einer meiner Lieblingsfilme erst auf die Idee für die Story gebracht

    Danke Binchen!

    @Sinaida:
    Was für ein fantastischer Einstieg in diese Story! Ich bin wirklich begeistert, wie du diese Film Noir - Atmosphäre eingefangen hast.
    ... Danke! Schön, dass ich das geschafft habe!
    Und ich frage mich natürlich, was es zu bedeuten hat, dass sich Ba'al ausgerechnet zu dem Zeitpunkt, an dem Daniel und Sam auftauchen, mal wieder im Vala's blicken lässt.
    ... die Erklärung folgt.... Irgendwann....

    @MariLuna:
    sobald ich die ersten Zeilen lese, habe ich das ganze in schwarz-weiß vor Augen und diese typische Zeit (die ich nur aus den Medien kenne) lebt wieder auf.
    ... wow, und das, wo ich immer die Bilder in Farbe vor Augen hatte

    @Kris:
    Im Moment stellst du ja erst einmal alle in ihren Rollen vor
    ... genau, ihr müsst doch wissen, mit wem ihr es zu tun habt.
    So ein bißchen kommt da auch "Indy Jones 2"-Feeling auf, gerade wenn ich da an den Anfang denke.
    ... erwischt. Ich habe geklaut... zumindestens bei dem Bild von Ba'al mit seinen Gorillas (du weisst jetzt bestimmt was ich meine, oder?)

    @Niirti:
    Und Ba´al finde ich auch sehr gut in dieser Rolle! :-)
    ... er musst einfach rein, ist er doch mein Lieblings-Gegner von SG-1.

    @ Liljana: Dann wünsche ich dir einen ganz schönen Urlaub und hoffentlich lohnt sich das warten

    @ Teleia:
    Teal´c ist eh unschlagbar, aber bei ihm frage ich mich besonders, was er noch für eine Rolle spielen wird.
    ... eine kleine, aber feine Rolle!
    Deine Formulierungen haben mich sofort in die Geschichte gezogen
    ... Uff, danke! Das hört man doch gerne!

    @Antares:
    Wirklich ein sehr schöner, stimmungsvoller Beginn.
    ... Dank einer gewissen Beta-Leserin die mit gute Ratschläge gegeben hat.....

    @Aker:
    Edit: @Antares: Danke auch dir *freu*. Valdan hat aber viel geplaudert, was ?
    ... nicht gepaudert, sondern nur in den höchsten Tönen geschwärmt. Noch einmal vielen Dank, für deine tolle FanArt. Den richtigen Knuddler bekommst du in weniger als 14 Tagen *freu*
    Hach, diese ff lese ich doch gerne noch einmal. Was etwas heißen will, denn Filme dieser Art schaue ich eigentlich eher nicht.
    ... da isser wieder, der Film, aber du weisst ja auch welcher
    Und obwohl es mich nicht überraschen sollte, hinterlässt das Kapitelende doch wieder das was-schon-Schluss?-Gefühl.
    ... das gibt mir ein kleines, warmes, gutes Gefühl, ganz tief drinnen. Und ab heute muss ich ja immer zwei Kapitel posten, sonst komme ich nicht hin....

    @ Chayiana:
    Die ganze Szenerie passt perfekt, die Charaktere hast du wunderbar stilecht untergebracht und selbst bei dem LKW, in dem Daniel und Sam ankommen, hab ich sofort so einen alten 30iger Jahre Wagen vor mir gesehen ... mit Plane hintendrauf ...
    ... hast du in meinem Gehirn gewühlt? Genau so einen habe ich gemeint.


    So, dann kommen jetzt die Kapitel 2+3, mit ein bisschen mehr Infos, die aber auch noch nicht unbedingt weiterhelfen und eine Begegnung alter Bekannter! Viel Spaß!

    Kapitel 2



    Am späten Vormittag des nächsten Tages verriegelte Daniel die Zimmertür hinter Sam und folgte ihr zu den Korbstühlen, die am Fenster standen. Sam hatte das Fenster geöffnet. Ein leichter Hauch salziger Luft kam ins Zimmer und bewegte die Vorhänge. Sie setzten sich hin und Sam goss aus der bereitstehenden Kanne Eiswasser in zwei Gläser, die bei der Wärme sofort beschlugen.

    „Lass uns mal zusammenfassen, was wir jetzt wissen“, begann Daniel. „Also Reunidad ist ein kleiner unabhängiger Staat. Er gehört zu keinerlei Staatenbündnis und die Leute hier leben hauptsächlich von Fischerei, ein bisschen Landwirtschaft und von einigen mehr oder weniger wohlhabenden Leuten, die sich hier angesiedelt haben, weil ihnen die Luft hier unten besser bekommt.“
    „Man könnte auch sagen, weil ihnen die Luft woanders nicht mehr bekommt“, warf Sam ein. „Auf jeden Fall gibt es hier einfache Transitregelungen und die Regierung, oder was sich so nennt, sind ein paar Leute, die ihr Geld zählen und ansonsten alles seinen Gang gehen lassen, völlig unberührt von der restlichen Welt. Zumindest scheint es so, wenn man die Einwohner hier beobachtet. Ein guter Ausgangspunkt, für den Weg nach Hause.“

    „Die beste und günstigste Gelegenheit zu den Keys zu kommen, scheint einer dieser Yachten zu sein, die im Hafen liegen. Allerdings kommen wir hier nicht weg, ohne eine Genehmigung des Hafenkommandanten.“
    „Einen diskreten Kapitän zu finden, der uns mitnimmt, dürfte noch das einfachste sein. Was die Auslaufgenehmigung nach Kuba oder in die Vereinigten Staaten angeht, habe ich schon mehr Bedenken.“ Sam zog die Stirn kraus. „Einerseits dürfte das mit einem kleinen Anreiz nicht so schwer sein, andererseits weiß ich nicht, wie empfänglich der hiesige Kommandant dafür ist, zumal er auch die Stelle des Polizeichefs inne hat. Wir sollten also erst einmal heraus bekommen, ob wir es hier vielleicht mit dem letzten ehrlichen Beamten der Welt zu tun haben. Nicht, dass uns das nachher das Genick bricht. Hey, Daniel, bist du noch da?“ fragte Sam, als sie merkte, dass Daniel nachdenklich aus dem Fenster sah und anscheinend das bunte Treiben im Hafen beobachtete.
    „Wie? Ja, du hast vollkommen Recht“, antwortete er immer noch leicht abwesend.
    „Ich will nicht Recht haben. Hörst du mir überhaupt richtig zu?“
    Er drehte den Kopf zu ihr hin und lächelte sie an. „Entschuldige bitte, ich war in Gedanken.“
    „Das habe ich gemerkt. Also, was meinst du, gehen wir heute Abend mal in den Club und versuchen Näheres über die örtlichen Gegebenheiten zu erfahren?“ Sie lächelte ihn an und wartete auf seine Zustimmung.
    „Gute Idee. Ruhen wir uns jetzt noch etwas aus. Später sehen wir dann weiter.“ Er beugte sich zu ihr hinüber und nahm ihre Hand fest in die seine. So blieben sie noch eine Weile schweigend sitzen.

    ~~~

    Ungefähr zur gleichen Zeit saß Vala in ihrem Büro über ihrem Papierkram. Sie blickte auf, als es klopfte und gleichzeitig auch schon die Tür aufging. Cam kam herein, mit einem breiten Grinsen im Gesicht. „Hallo, Sweatheart, wie geht es dir? Gut geschlafen?“
    „Wie kann man nur so gute Laune haben, wenn man gerade aufgestanden ist?“ Sie erhob sich, und ging zu einem kleinen Tisch, auf dem ein Tablett mit Kaffee stand. Vala hob fragend die Kanne und goß auf ein Nicken von Cam zwei Tassen voll. Dann hielt sie Cam eine hin, nachdem sie drei Stücke Zucker hinein getan hatte. Cam nahm die Tasse entgegen, trank einen Schluck und sah Vala an.
    „Oh, ist das der Vala-Spezial?“
    „Was dachtest du denn“, erwiderte sie. „Wenn ich mich schon breitschlagen lasse, mich im Halbschlaf um den Bürokram zu kümmern, dann brauche ich dazu eine gute Tasse Kaffee, und den mache ich mir am besten selber.“ Sprach’s, und leerte die Tasse in einem Rutsch, um sich direkt die nächste einzuschütten. „Kannst du dich um die Getränkelieferung kümmern?“
    „Kein Problem“, antwortete Cam, „Harriman hat gestern gesagt, dass er mir eine Liste hinlegt, was alles bestellt werden muss. Übrigens wird es mal wieder Zeit mit Teal’c abzurechnen.“
    „Bleib locker, Cam. Er wird schon zahlen. Aber du weißt auch, dass wir von seinem Wohlwollen abhängig sind, wenn es um die Einfuhr von Spezialwaren geht. Also lass ihm ein bisschen Zeit. Es reicht doch schon, wenn wir ihm seine Gewinne vom Spieltisch als Verzehr mit auf die Rechnung setzen. Wir können froh sein, wenn er nicht irgendwann mal nach den einzelnen Preisen fragt. Soviel, wie wir ihm berechnen, kann er gar nicht trinken.“ Sie lächelte ihn an, und er nickte.

    „Gut, dann halten wir einfach still. Übrigens haben die Buschtrommeln vorhin verkündet, dass letzte Nacht neue Gäste im Hotel Angelo angekommen sind. Auf etwas kuriose Weise mit einem LKW. Mehr hat mein Kontakt allerdings noch nicht zu sagen gehabt. Ich gehe mal davon aus, dass wir heute Abend zwei neue Gäste hier haben werden.“
    „Zwei? Zwei was? Männlein, Weiblein? Komm schon, servier mir nicht alles in Häppchen!“
    „Ein Mann und eine Frau. Sie haben die Suite gemietet. Den Namen weiß ich nicht. Also, was meinst du, was du heute Abend singen wirst?“
    „Wie wäre es mit Porter? ‚I’ve got you under my skin’? Oder hast du einen anderen Vorschlag?”
    „Nicht übel. Als Ausweichmöglichkeit wäre da noch ‚Night and Day’!“ Bei der Nennung des Titels fuhr Vala mit blitzenden Augen auf. „Hast du noch nicht genug davon, mir dieses Lied aufschwatzen zu wollen? Ein für alle mal: Dieses Lied werde ich nicht singen. Und das weißt du auch ganz genau. Also hör endlich damit auf.“
    „Ist es wirklich so schlimm, oder ist es mehr Gewohnheit, dass du den Song nicht singen willst?“, konnte Cam sich nicht verkneifen zu fragen.
    „Ich will jetzt nicht darüber reden und damit basta! Hattest du nicht irgendetwas zu tun? Lass mich einfach meine Arbeit machen. Ich will mich nachher noch ein bisschen ausruhen, schließlich muss ich heute Abend wieder die strahlende Gastgeberin sein.“
    „Wie du meinst. Aber du siehst gut aus und wirst heute Abend bestimmt wieder alle blenden, mit deiner Schönheit. So wie immer, bei Tag und bei Nacht.“ Feixend ging er aus dem Raum, schloss die Tür, und bekam noch mit, wie irgendetwas klirrend von innen dagegen knallte.



    Kapitel 3



    Don’t you know you fool, you never can win
    Use your mentality, wake up to reality
    But each time I do, just a thought of you
    Makes me stop, before I begin
    ‘cause I’ve got you under my skin.

    Die letzten Worte des Songs erklangen, als Daniel und Sam den Club betraten. Vom Eingang aus konnte man die Bühne nicht sehen, wohl aber den Klavierspieler, der sich in diesem Moment umdrehte, um sich zu verbeugen. Da das Spotlight auf Vala gerichtet war, konnte Cameron die Neuankömmlinge genau sehen. ‚Was hat denn der hier zu suchen’, dachte Cam. Den Bruchteil einer Sekunde erstarrte er, aber dann gab er Vala, wie jeden Abend einen Handkuss, und verließ die Bühne. Er war sich sicher, dass seine Partnerin die Neuankömmlinge noch nicht gesehen hatte, und wollte es auch dabei belassen. Daher steuerte er direkt auf die beiden zu, die gerade vom Kellner an einen der Tische geführt wurden.

    „Tom, ab hier übernehme ich“, sagte er und löste den Kellner ab. Das unverbindliche Lächeln auf seinem Gesicht hätte niemanden auf die Idee kommen lassen, dass er genau wusste, mit wem er es zu tun hatte.
    „Willkommen im Vala’s. Mein Name ist Cameron Mitchell, und ich bin Valas Partner. Wir haben da einen sehr schönen und auch sehr ruhigen Tisch für Sie, wenn Sie mir bitte folgen würden?“ Er deutete auf einen etwas abgelegen und durch Grünpflanzen vor neugierigen Blicken geschützten Tisch.
    „Vielen Dank, sehr liebenswürdig“, antwortete Sam. Sie trug eine Kombination aus einem schlichten, schwarzen, langen Rock und einer cremeweißen Bluse. Sie lächelte Cam an, als dieser ihr den Stuhl zurechtrückte, sah jedoch nicht, wie sein freundlicher Blick sich änderte, als er sich Daniel zuwandte, der bei Cams Anblick auf alles gefasst war.

    Die beiden Männer waren ungefähr gleich groß und standen sich jetzt Auge in Auge gegenüber.
    „Hallo, Dannyboy! Lange nicht gesehen.“ Cams Stimme klang ruhig und gelassen, im Gegensatz zu seinem Blick, der Blitze zu verschießen schien.
    „Hallo Cameron. Wie geht es dir? Mit dir hätte ich hier ja nicht gerechnet.“ Auch Daniels Stimme blieb ruhig, während er sich den Blicken seines Gegenübers stellte.
    „Darf ich dir Samantha Carter vorstellen?“ Daniel wies auf seine Begleiterin. Cam nahm die ihm angebotene Hand und nickte in Sams Richtung.
    „Cameron Mitchell, Miss Carter. Mitbesitzer dieses Clubs und ein alter Bekannter von Daniel. Darf ich Sie auf einen Champagnercocktail einladen?“
    „Sehr gerne“, entgegnete Sam und lächelte ihn an. „Bei Daniel werden Sie aber nicht viel Glück haben, er trinkt sehr selten etwas. Aber das wissen Sie wahrscheinlich sowieso.“ Ihr Blick ging von einem zum anderen, und sie merkte, dass die Spannung fast zu greifen war.
    „Ja, ich erinnere mich. Irgendjemand hat ihn mal ein ‚billiges Date’ genannt. Aber wir haben uns lange nicht gesehen, und die Zeit ändert vieles. Was kann ich dir bringen lassen, Danny?“
    „Ein Champagner-Cocktail wird mich nicht gleich umhauen“, antwortete er ruhig und ließ Cams Spitzen anscheinend unbeteiligt an sich abprallen, während er versuchte ruhig zu bleiben und wie ein Mantra immer wieder der Satz ‚Kein Aufsehen erregen’ durch seinen Kopf rattern ließ.
    „Dann lasse ich euch jetzt mal alleine, und veranlasse, dass man euch die Getränke bringt. Ich wünsche euch einen schönen Abend.“ Er drehte sich um und wollte in Richtung Bar gehen, als Daniel ihn zurück hielt.
    „Eine Frage noch, oder besser zwei. Wie kommt man am besten von hier zu den Keys, und…“ er senkte seine Stimme etwas, „war das gerade Vala, die gesungen hat?“ Cam sah ihn nachdenklich an.
    „Deine Erinnerung hat dich nicht getrogen. Abgesehen davon, würde dieser Club bestimmt anders heißen, wenn sie nicht da wäre, oder? Aber ich rate dir, sie in Ruhe zu lassen. Und was deine andere Frage angeht: Eine Passage zu den Keys ist leicht zu haben, du brauchst nur zwei Dinge: Genug Geld, und einen guten Draht zum Hafenkommandanten. Am besten kommst du gleich irgendwann mal an die Bar, wenn sich eine Gelegenheit ergibt, dann können wir darüber reden. Je eher du hier verschwindest, umso besser!“
    Die beiden nickten sich zu, und während Daniel sich zu Sam an den Tisch setzte, ging Cam in Richtung Bar, um die Getränke zu ordern.


    Kurze Zeit später kam ein Kellner mit den Getränken. Die beiden konnten von ihrem Tisch, ohne selber gesehen zu werden, so gut wie den ganzen Club überblicken. Er war gut besucht, und die Gäste schienen sich zu amüsieren. Sei es mit angeregten Gesprächen, von denen immer wieder Satzfetzen zu ihnen hinüber drangen, sei es damit, nach der Musik der kleinen Band die Tanzfläche zu bevölkern.
    An der einen Seite des Raumes entdeckten sie eine Tür, die, wenn sie geöffnet wurde, immer wieder den Blick auf einen Raum voller Spieltische frei gab.

    Nach einer Weile fragte Sam: „Woher kennt ihr euch? Oder fällt das in den Teil deiner Vergangenheit, über den du nicht gern redest?“ Dabei schaute sie Daniel ernst an.
    „Du hast den Punkt genau getroffen. Wir sind uns vor Jahren über den Weg gelaufen und unsere Wege haben sich kurz danach wieder getrennt. Es war bevor ich dich wieder getroffen habe.“ Daniel nahm ihre Hand und drückte sie besänftigend. „Du verstehst das doch, oder?“
    „Verstehen?“ Sie sah ihm in die Augen. „Verstehen? Nein. Akzeptieren? Ja. Aber ich hatte gedacht, wir vertrauen einander.“
    „Das hat nichts mit mangelndem Vertrauen zu tun, sondern damit, dass ich nicht alleine darin verwickelt bin, und ich daher auch nicht einfach etwas erzählen kann, was auch andere Menschen betrifft.“
    Sam seufzte, entzog Daniel sanft ihre Hand und nahm ihr Glas.
    „Du weißt ganz genau, dass ich dich einfach fragen musste, und du weißt auch dass das eines der Dinge ist, die ich an dir mag. Deine Loyalität Freunden gegenüber, egal wie viel Zeit vergangen ist. Also vergiss bitte, dass ich gefragt habe.“
    ‚Freunde? Das wird sich noch herausstellen’, dachte Daniel, als er ihr das Glas sanft aus der Hand nahm. Dann legte er seine Hände um ihr Gesicht und küsste sie sanft auf die Wange.

    „Oh, wie rührend!“
    Die beiden zuckten zusammen und drehten sich in die Richtung, aus welcher der Kommentar gekommen war.
    Dort stand Vala, die Hände in die Hüften gestemmt. Sie trug an diesem Abend ein hochgeschlossenes, schwarzes Kleid, welches ihre Figur weich umfloss. Die Haare hatte sie hochgesteckt, und auch an diesem Abend trug sie nur das Armband über den heute schwarzen Handschuhen.
    „Ich hoffe, ich störe nicht, aber ich war neugierig, wer sich hier so erfolgreich den allgemeinen Blicken entzieht. Und was muss ich da entdecken? Eine Erinnerung aus der Vergangenheit, die es anscheinend vorzieht, noch nicht einmal ‚Guten Tag’ zu sagen.“ Ihre Augen blitzten auf, als sie sich zu Sam drehte.
    „Hallo! Daniel, willst du mir deine Begleiterin denn nicht vorstellen? Was soll’s, wir sind ja schon groß und können das auch selber. Ich bin Vala MalDoran, die Besitzerin dieses Clubs.“ Sie reichte der etwas perplexen Sam die Hand.
    Samantha ergriff diese mit den Worten: „Angenehm. Ich bin Samantha Carter. Es freut mich, Sie kennen zu lernen.“
    „Wie ich sehe, seid ihr mit allem versorgt. Ich lasse euch dann erst mal wieder allen. Amüsiert euch gut. Ach ja, Dannyboy: Sei gut zu ihr, sie macht auf mich einen sehr netten Eindruck, und es wäre schade, wenn du ihr wehtun würdest.“ Mit diesen Worten drehte sie sich um und ging schnurstracks auf die Bar zu.

    Dort angekommen, holte sie tief Luft und tippte nervös mit den Fingern auf die Theke. ‚Wow. Warum sehen Männer immer besser aus, als man sie in Erinnerung hat. Und von allem Kaschemmen in dieser Welt, was sucht er ausgerechnet in meinem Club?’
    „Harriman.“ Der Barkeeper drehte sich zu ihr um. „Einen Bourbon, pur und schnell.“ ‚Den habe ich mir verdient, nachdem ich so brav geblieben bin und Daniel nicht die Augen ausgekratzt habe!’
    Der Barmann reagierte prompt, und in Windeseile stand das Getränk vor seiner Chefin. Diese kippte das Glas in einem Schwung herunter. Dabei bemerkte sie nicht, dass Walter Cameron ein Zeichen gegeben hatte. Sie stellte das leere Glas ab, und bedeutete ihrem Mitarbeiter, dieses umgehend wieder zu füllen, was dieser auch sofort tat. Vala wollte gerade ansetzen auch dieses Glas in einem Zug zu leeren, als eine Hand sanft ihren Arm umfasste und sie daran hinderte. Sie musste sich nicht umdrehen, um zu wissen, dass Cam hinter ihr stand.
    „Willst du mir das Trinken verbieten?“, sie drehte sich schwungvoll zu ihm um. Er antwortete nicht auf ihre Frage, sondern sagte nur: „Du hast ihn gesehen?“

    „Und nicht nur gesehen, nein, sondern auch mit ihm gesprochen. Ich musste ihm doch wenigstens ‚Guten Tag’ sagen, dem guten Daniel. Wusstest du, dass er hier ist? Nein, sag nichts. Du hast ihn an den versteckten Tisch gesetzt, richtig? Dabei solltest du doch wissen, dass mich Geheimnisse magisch anziehen. Ich habe gesehen, wie der Kellner dort Getränke serviert hat und bin neugierig geworden, wer da seine Privatsphäre so schätzt. Und jetzt lass mich gefälligst los, und in Ruhe meinen Whiskey trinken.“
    „Du sagst es, in Ruhe! Du kannst das gute Zeugs doch nicht so einfach runterkippen. Außerdem weißt du genau, dass du damit auch nichts ändern kannst.“
    „Sei nicht immer so vernünftig, zum Teufel“, schmollte sie. „Und seit wann kann ich an meiner Bar nicht mehr das trinken was ich will, in genau der Geschwindigkeit in der ich es will?“
    „Du kannst natürlich machen was du willst. Auch wenn du dann morgen das Tagesgespräch bist, aber das ist dir ja völlig egal, oder?“

    Vala hatte das zweite Glas schon halb erhoben, hielt aber bei diesen Worten inne, und schaute in den Spiegel hinter der Bar. Sie sah nicht wenige Blicke der Gäste auf sie gerichtet. Kein Wunder, hatte man die Besitzerin des Nachtclubs doch bisher in den seltensten Fällen Alkohol trinken sehen. Nicht mit den Gästen, und erst recht nicht alleine an der Bar stehend. Langsam stellte Vala das Glas wieder hin. ‚Tief durchatmen, Mädchen!’
    „Du hast Recht, Cam. Die ganze Sache ist es nicht wert, mir meinen guten Ruf zu ruinieren, obwohl, wie heißt es so schön? Ist der Ruf erst ruiniert, ....“
    „...lebt‘s sich völlig ungeniert. Ist ja alles schön und gut, aber die Zeiten sind doch vorbei. Du bist jetzt hier die angesehene Geschäftsfrau, und du weißt ganz genau, dass es hier Leute gibt, die dir einen Strick daraus drehen würden, wenn du dir solche Ausrutscher leisten würdest. Also bleib ruhig, mach noch mal die Runde, und nachher können wir zwei uns gepflegt einen genehmigen, ohne dass uns irgendjemand auf die Finger schaut.“

    Vala sah ihren Partner an, umarmte ihn kurz und küsste ihn auf die Wange.
    „Wofür war der?“, fragte Cam.
    „Dafür, dass du mich vor einer Dummheit bewahrt hast. Und außerdem haben die Klatschbasen jetzt wieder ein anderes Thema, über das sie sich die Mäuler zerreißen können. Unsere Verabredung für nachher steht. Ich hoffe, ich bringe damit keine heiße Blondine um einen netten Abend.“ Mit diesen Worten drehte sich Vala um und ging los, um ihre Runde durch den Club zu machen.

    Cam blieb noch an der Bar stehen und wollte sich gerade den Drink genehmigen, den Vala hatte stehen lassen, als er sah, dass Daniel auf ihn zusteuerte. Er wartete bis dieser ihn erreicht hatte und sah ihn an: „Okay, Jackson, was willst du wirklich?“
    „Du bist immer noch kein Mann der vielen Worte“, begann dieser. „Okay, ganz kurz. Ich habe es dir schon gesagt. Wir brauchen ohne Aufsehen eine Passage zu den Keys. Nicht mehr und nicht weniger.“
    „Das war kurz genug. Ich denke, ich könnte dir helfen, die richtigen Leute zu finden. Wir sollten aber nicht hier darüber reden. Treffen wir uns morgen in dem Café am Marktplatz, so gegen Mittag. Da können wir uns in Ruhe unterhalten.“
    Daniel nickte zustimmend, wollte sich gerade umdrehen, um zu seinem Tisch zurück zu gehen, als Cam ihn noch einmal zurück rief.
    „Jackson, ich weiß ja nicht, was dich hierher verschlagen hat und warum du so heimlich hier wieder raus willst, aber wenn ich dir helfe, und ich werde dir helfen, dann zu meinen Bedingungen, ist das klar? Und eine davon ist: Sprich mit niemandem darüber, und wenn dich jemand anspricht, trau niemandem über den Weg. Ich kenne dich, du bist immer zu vertrauensselig gewesen, und ich kann mir nicht vorstellen, dass sich daran etwas geändert hat.“
    „Ich werde mich daran halten, und morgen werde ich dir auch erzählen, was los ist. Aber du hast vollkommen Recht: Jetzt und hier ist nicht der richtige Zeitpunkt für ein längeres Gespräch.“ Er drehte sich endgültig um und ging an seinen Tisch zurück.
    Kurze Zeit später verließen Sam und Daniel den Club


    tbc
    Geändert von Valdan (08.08.2009 um 11:21 Uhr)
    "Der Mensch fürchtet die Zeit, doch die Zeit fürchtet die Pyramiden."
    arabisches Sprichwort

    ***


  20. Danke sagten:


  21. #12
    There is good in you... Avatar von Chayiana
    Registriert seit
    03.12.2006
    Ort
    Lübeck
    Beiträge
    4.637
    Blog-Einträge
    32

    Standard

    Zitat Zitat von Valdan
    So, dann kommen jetzt die Kapitel 2+3, mit ein bisschen mehr Infos, die aber auch noch nicht unbedingt weiterhelfen
    Aeh ja, das kommt wohl hin ... *gg*

    Hier hat eigentlich gar nichts weitergeholfen, nur mehr Fragen aufgeworfen!

    Ich bin wirklich gespannt, was da in der Vergangenheit vorgefallen ist, dass sich Cam, Vala und Daniel so komisch benehmen ... und dass Vala den einen Song nicht singen will, haengt doch auch damit zusammen, oder?

    Alles sehr geheimnisvoll ... und natuerlich geschickt von dir gemacht ... *gg* so kann man ja gar nicht anders, als den Sonntag herbeisehnen, damit man endlich mehr erfaehrt.

  22. #13
    Chief Master Sergeant Avatar von Dr.B
    Registriert seit
    22.02.2008
    Ort
    Köln
    Beiträge
    159

    Standard

    Hey Valdan!
    Schon der Einstieg in deine Geschichte ist interessant und du hast die Stimmung in dieser Lokalität gut beschrieben. Dieses Gefühl, was man in so einer Bar vermittelt bekommt hast du sehr gut rübergebracht.
    Ba’al spielt also auch mit und darf den Part des zwielichtigen Ganoven übernehmen. Da bin ich mal gespannt was du für eine Geschichte dir überlegt hast.
    Daniel und Sam scheinen ja ziemliche Probleme zu haben, wenn sie solche Angst vorm entdeckt werden haben. Und dann diese Sache mit Vala und diesem Song. Na wenn das nicht irgendwie in Verbindung mit Daniel steht weiß ich auch nicht?! Besonders nachdem sie sich nach dem Zusammentreffen die Kante geben will. Bei ihrer und Cams Reaktion muss da einiges in der Vergangenheit im Argen gewesen sein.

    Je eher du hier verschwindest, umso besser! <- sehr freundlich.

    So so, Vala und Cam ziehen Teal’c übern Tisch. Na, seit lieber vorsichtig ihr beiden. Das kann schneller nach hinten losgehen als ihr kucken könnt.


    @ Aker: Deine Arbeiten passen nicht hundertprozentig zur Geschichte. ................... Sondern tausendprozentig! Die beiden Fanarts, für die Geschichten von MariLuna und Antares, waren sehr gut gelungen und deins ist auch wirklich klasse. Man verbindet es sofort mit dem ersten Kapitel und fragt sich was alles in der Geschichte geschehen wird. Besonders, wenn man sich Sams Gesichtsausdruck betrachtet.

    LG Doktorchen

  23. #14
    Staff Sergeant Avatar von MariLuna
    Registriert seit
    03.03.2009
    Ort
    Berlin
    Beiträge
    54

    Standard

    noch immer schwarz-weiß - du hast meine Fantasie in schwarz-weiß umgepolt!

    sehr gelungen und "niedlich" finde ich die Unetrhaltungen zwischen Vala und Cam, diese kleinen, feinen Spitzen, die deutlich darauf hindeuten, daß sich diese zwei sehr gut kennen - und daß sie mehr verbindet als der Club/die Bar.

    Valas Temperament hast du prima getroffen. Und ihre bemühte Höflichkeit gegenüber Sam und Daniel und die versteckten Andeutungen, lassen einen neugierig werden, denn da ist doch bestimmt etwas in der Vergangenheit geschehen zwischen ihr und Daniel ...
    und Cam weiß auch Bescheid und in meinen Augen hat er stark den Drang, Vala nicht nur vor zuviel Alk *g* sondern auch vor anderen "gefährlichen" Dingen zu beschützen. Ein Freund und Geschäftspartner, wie ihn Vala verdient hat (sie braucht halt jemanden, der sie zu nehmen weiß und auch auf sie aufpaßt).
    Das, was du zwischen den Zeilen verrätst, läßt tief blicken :-))

  24. #15
    Brigadier General Avatar von Teleia
    Registriert seit
    20.12.2006
    Ort
    In einem kleinen Dorf in Unterfranken
    Beiträge
    1.648

    Standard

    Hallo!

    War wieder sehr schön! Auch wenn du nicht wirklich Anworten gegeben, sonder eher noch mehr Fragen hinterlassen hast. Sehr raffiniert...

    Sam und Daniel scheinen ja wirklich richtig Angst vor etwas zu haben. Hat Ba´al etwas damit zu tun?

    Verrätst du uns auch, was Cam, Vala und Daniel in der Vergangenheit miteinander zu tun hatten? Und ich frage mich natürlich auch, zu welchen Bedingungen Cam Daniel helfen will.

    Bin schon sehr neugierig auf den nächsten Teil!
    Um die Welt in einem Sandkorn zu sehen und den Himmel in einer wilden Blume,
    halte die Unendlichkeit auf deiner flachen Hand und die Stunde rückt in die Ewigkeit.
    -William Blake-

    Meine neue FF:
    Willkommen in Atlantis

    Kleine Geschichten aus dem Stargate Universum:
    Atlantis Songbook

    Ich bin nicht verrückt, nur nicht normal. Normalsein ist langweilig!

  25. #16
    Major General Avatar von Kris
    Registriert seit
    01.10.2006
    Ort
    NRW
    Beiträge
    3.073
    Blog-Einträge
    163

    Standard

    @ Valdan: Ja, ich weiß was du meinst - die Indy-Szenen sind unvergessen. Aber gerade die ersten drei Filme fangen ja nun auch genau diese schwülstige Nachtclub-Atmosphäre der Dreißiger ein. Und diesmal fühlte ich mich an Casablanca erinnert - gerade was diese unterkühlten Begrüßungen und dieses Abtasten ("was will der hier") angeht. Und mir gefiel diese laszive Eifersucht von Vala als Daniel Sam küsst. Genau da hatte ich auch wieder die entsprechenden Filmbilder im Kopf.
    Ansonsten dürfen wir ja auch noch immer im Dunklen tappen, was nun eigentlich der Grund für Vala und Sam ist hier aufzutauchen. Aber ich bin mal gespannt, was die nächsten Kapitel verraten. Ergiebig waren diese ja schon, was das Beziehungsgefüge angeht - Daniel scheint einen sehr miesen Eindruck bei Cam und Vala hinterlassen zu haben...

    @ Aker: Asche auf mein Haupt, ich habe doch glatt vergessen, was zum Cover zu schreiben, das mir sehr gut gefallen hat und wie andere ja schon sagten, wie ein Filmplakat wirkt. Es passt bisher wie die Faust aufs Auge zur Geschichte, und auch das Nachtclubbild! Beides gibt der Geschichte noch mehr Atmopshäre und lenkt die Gedanklen in die richtige Richtung!
    Kolya, der Trust und ein irrer Serienkiller in:Im Grau der Schatten, Double Trouble & In den Händen des Schicksals. Ungekannte Abenteuerer von John Sheppard & Co in "Stargate Atlantis - Die verborgenen Szenen": Aufbruch in eine neue Welt und Das erste Jahr und Die Specials.

    John Sheppards Schicksal im Vegasverse :"Solitary Man" no more

    *Neu:* Kapitel 22 seit Okt 2016: Wenn der schlafende Tiger erwacht (Star Trek Into Darkness Prequel)
    * NEU* Doktor Who: Die Saat des Zorns * Der Schatten des Doktors * Drabbles

  26. Danke sagten:


  27. #17
    Zitronenfalter Avatar von Sinaida
    Registriert seit
    16.09.2007
    Beiträge
    1.814
    Blog-Einträge
    4

    Standard

    Wirklich, nichts geklärt sondern noch mehr Fragen aufgeworfen. Was hat es mit dem Song "Night and Day" auf sich, den Vala nicht singen will? Was ist da in der Vergangenheit zwischen Vala und Daniel bzw. Daniel und Cam vorgefallen? Aber das Rätseln macht das ganze richtig spannend.
    Auch hier hast du wieder eine tolle Nachtclubatmosphäre gezaubert. Was mir sehr gut gefällt und was auch sehr schön zur Stimmung beiträgt, sind die kurzen Liedtextauszüge. Vor allem, weil ich die Lieder kenne und dann auch gleich die Melodie dazu im Kopf habe. Mhmmm, schön ...

  28. #18
    Ägypten-Fan Avatar von Valdan
    Registriert seit
    19.08.2008
    Ort
    Essen
    Beiträge
    1.711
    Blog-Einträge
    9

    Standard

    Guten Morgen!

    Hier erst mal ein paar Antworten:

    Spoiler 
    Vielen Dank Binchen!

    @Chayiana:
    Ich bin wirklich gespannt, was da in der Vergangenheit vorgefallen ist, dass sich Cam, Vala und Daniel so komisch benehmen ... und dass Vala den einen Song nicht singen will, haengt doch auch damit zusammen, oder?
    ... die Spannung kann ich dir nicht so ganz nehmen, aber ich verpreche hoch und heilig, dass die Erklärung noch kommt !

    @ Dr. B.: Hallo erst mal!
    Ba’al spielt also auch mit und darf den Part des zwielichtigen Ganoven übernehmen.
    ... einer musste es ja tun!Er war einer der ersten, die sich ihre Rolle ergattert haben !
    Daniel und Sam scheinen ja ziemliche Probleme zu haben, wenn sie solche Angst vorm entdeckt werden haben.
    ... und die ist auch berechtigt - Erklärung folgt noch!

    @MariLuna:
    du hast meine Fantasie in schwarz-weiß umgepolt!
    ... danke, aber ich hoffe nur hier! Es gibt doch schon andere Farben, Lila, rot....
    Ein Freund und Geschäftspartner, wie ihn Vala verdient hat (sie braucht halt jemanden, der sie zu nehmen weiß und auch auf sie aufpaßt).
    ... ja, auch wenn sie noch so tough tut, sie hat halt auch ihre Schwächen, aber wie du so schön sagst, dafür hat sie ja Cam da!

    @Teleia:
    Verrätst du uns auch, was Cam, Vala und Daniel in der Vergangenheit miteinander zu tun hatten?
    ... das kommt noch, aber wie gesagt, noch nicht heute!

    @Kris:
    Daniel scheint einen sehr miesen Eindruck bei Cam und Vala hinterlassen zu haben...
    ... *nick* einen sehr miesen

    Ansonsten bist du mir schon fast auf die Schliche gekommen, aber ich sage dir noch wie wie!

    @Sinaida:
    Was mir sehr gut gefällt und was auch sehr schön zur Stimmung beiträgt, sind die kurzen Liedtextauszüge.
    ... das freut mich. Ich liebe diese Musik und gerade Gershwin und Porter gehören einfach in die Zeit. Und wenn du die Lieder auch noch kennst...

    Vielen Dank an euch alle!


    Dann wünsche ich euch viel Spaß bei den Kapiteltn 4 und 5, in denen es eine unerwartet Begegnung und doch endlich ein paar Erklärungen gibt - versprochen!



    Kapitel 4



    Am späten Vormittag des nächsten Tages saß Vala auf einem der Hocker an der Bar. Vor ihr lagen einige Schriftstücke, auf denen sie Notizen machte.

    So fand Cam sie, als er auf dem Weg nach draußen war. Er hielt kurz inne, wechselte die Richtung, und ging zu ihr an die Bar.
    „Na? Wieder vom Whiskey-Trip runter?“ feixte er. Vala sah auf, runzelte die Stirn und musterte ihn von oben bis unten.
    „Wer bist du? Und was hast du mit meinem Freund Cam gemacht?“ Sie schaute auf die Uhr. „Um diese Zeit schon wach, ansprechbar und anscheinend auf dem Weg nach…?“ sie schaute ihn fragend an, erhielt aber keine Antwort. „Okay, auf dem Weg nach nirgendwo.“
    „Tja, da du anscheinend kein bestimmtes Ziel hast, kannst du ja kurz warten, dann hole ich mir Jacke und Tasche und begleite dich. Ein bisschen frische Luft kann mir nicht schaden.“ Sie stand auf und wollte in Richtung ihrer Wohnung gehen, als er sie zurückhielt.

    „Also, ehrlich gesagt wäre es keine so gute Idee, wenn du mitkommen würdest. Ich meine, ich kann dich nicht davon abhalten, frische Luft zu schnappen, aber es wäre mir lieber, wenn du in eine andere Richtung gehen würdest als ich.“
    Sie schaute ihn fragend an, und grinste dann.
    „Okay, spuck’s aus. Wer hat dir gestern Abend mal wieder seine Adresse zugesteckt? Welche einsame Ehefrau meint, dass du die Antwort auf alle ihre Träume bist?“ Sie versuchte, ihn spielerisch in die Seite zu stoßen, aber er wich gekonnt aus.
    „Ein Gentleman genießt und schweigt, dass weißt du doch. Es ist immer besser, eine gewisse Diskretion zu wahren, vor allem, wenn wirklich die Möglichkeit besteht, dass uns ein wütender Ehemann den Club demoliert. Also steck deine hübsche Nase nicht in meine Angelegenheiten, und wir können alle glücklich sein.“
    „Ist ja gut, ich möchte deinem Glück, oder sollte ich besser sagen: Spaß, nicht im Wege stehen, also hau schon ab, du Gigolo!“ Sie schubste ihn in Richtung Ausgang, und er verschwand mit einem Lächeln auf dem Gesicht, das sich verflüchtigte, sobald er den Club verlassen hatte. Mit dem Gedanken ‚Puh, das war denkbar knapp’, machte er sich auf den Weg.

    Vala sah ihm mit einem schiefen Lächeln hinterher. Dann machte sie sich daran, ihre unterbrochene Arbeit wieder aufzunehmen. Sie hatte ihre Arbeit gerade fertig, als sich die Tür öffnete und Harriman die Bar betrat.

    „Hi, Chefin. Sind das die neuen Bestellungen für die Bar?“
    „Guten Morgen, Walter, schon ausgeschlafen? Ja, sind sie. Kontrolliere sie bitte, bevor wir sie abschicken. Ich wollte eigentlich nicht mehr als notwendig in den Keller stellen.“
    „Ich erledige das sofort. Ich wollte sowieso mal wieder eine kleine Zwischeninventur machen, also her mit den Papieren. Sie kriegen sie nachher zurück. Wie lange sitzen Sie eigentlich schon hier? Sie könnten bestimmt mal eine kleine Pause vertragen.“
    Vala streckte sich und nickte ihm zu. „Ich habe vorhin schon überlegt, mal etwas an die frische Luft zu gehen, aber ich wollte das hier erst fertig machen. Und es reicht doch, wenn einer der Chefs sich rumtreibt, oder? Wenn noch was sein sollte, ich mache in meinem Büro weiter.“


    Sie ging in Richtung Küche, wo sie sich eine Kanne Kaffee besorgte, um dann die Treppe zu ihrem Büro hinaufzusteigen.
    Sie hatte gerade die Tür hinter sich geschlossen, als ihr innerer Alarm anschlug. Sie drehte sich etwas, um den Raum besser überblicken zu können. Es herrschte Dämmerlicht, da es nur zwei Fenster gab, deren Fensterläden geschlossen waren. Valas Blick wanderte durch den Raum und blieb an einer schattigen Nische hängen, in der ein kleiner Tisch und zwei Sessel standen.

    In diesem Moment flammte ein Streichholz auf und beleuchtete Ba‘als Gesicht, bevor er sich damit ein Zigarillo anzündete und es dann spielerisch fast ganz abbrennen ließ. ‚Das hat mir noch gefehlt zu meinem Glück!’ Nach außen hin völlig ruhig, ging Vala zum Schreibtisch, machte die dort stehende Lampe an, und drehte sich zu ihrem Besucher um. Sie deutete auf die Kaffeekanne, die sie immer noch in der Hand hatte und fragte: „Auch eine Tasse?“

    Ba’al grinste, als er ihr antwortete. „Wie? Kein ‚Guten Tag’? Kein ‚Wie geht’s’? Aber gut, ich sehe ja ein, über so profane Floskeln sind wir beide lange hinaus. Schließlich ist auch dem geflüsterten ‚Du’ ja mittlerweile auch wieder ein kühles ‚Sie’ geworden.“
    „Wenn du auf dem DU bestehst, streiche ich das SIE aus meinem dich angehenden Sprachschatz. Ich bin da sehr flexibel. Ich wäre dir aber auch dankbar, wenn du das kleine bisschen Vergangenheit, das wir gemeinsam haben, für immer aus deinem Gedächtnis streichst.“

    „Von völlig streichen kann keine Rede sein, das wäre denn doch zu schade, aber wenn du es möchtest, werde ich es nicht mehr erwähnen.“ Ein zufriedenes Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. Als Vala dies sah, musste sie sich enorm beherrschen. Sie ballte die Hände zu Fäusten, was natürlich nicht unbemerkt blieb, und mit einer hochgezogenen Augenbraue quittiert wurde.
    „Sehr entgegenkommend von dir“, ätzte sie. „Ich habe ja auf die harte Tour lernen müssen, dass man dir nicht trauen kann. Dank dir musste ich meinen Laden in New Orleans aufgeben, und konnte sehen, wo ich bleibe.“

    „Ach, Vala, hör auf zu jammern. Wenn ich dir nicht geholfen hätte, in New Orleans den Absprung zu bekommen, wärst du nie hierhin gekommen. Und Dank deines Partners, der, wie ich neidlos anerkennen muss, nicht nur Klavier spielen, sondern auch gut pokern kann, habt ihr doch hier ein nettes kleines Unternehmen aufgezogen. Und dabei habe ich noch gar nicht erwähnt, dass du ja nebenbei auch ein paar andere kleine Geschäfte laufen hast. Das ist übrigens genau der Punkt, warum ich hier bin.“
    „Ich soll dir also noch dankbar sein, dass ich Hals über Kopf aus New Orleans weg musste? Wenn ich Zeit habe, wirst du ein Dankschreiben bekommen. Und was den Club angeht, der ist absolut korrekt erworben. Egal was du gehört hast, es ist nicht wahr. Aber anscheinend bist du wegen etwas anderem hier, also raus mit der Sprache, damit ich dich endlich rausschmeißen kann.“ Ein Zittern durchlief sie, ob vor Zorn oder aus Angst, was noch kommen würde, wusste sie nicht zu sagen, aber Vala versuchte, es zu kaschieren, indem sie sich an ihren Schreibtisch lehnte. Dabei ließ sie Ba‘al nicht aus den Augen. Der schaute völlig entspannt zu ihr hinüber und legte dann seine Hände an den Fingerspitzen aneinander, als ob er sich kurz sammeln wollte, bevor er weiter redete.

    „Du hast hier mal eine erkleckliche Sammlung an Visa gehabt, die du gewinnbringend an den Mann gebracht hast. Meinen Informationen zufolge, müsstest du noch genau zwei Einreisevisa für die gute alte USA haben. Die will ich dir abkaufen.“
    „Oh, willst du uns endlich von deiner Gegenwart befreien, oder was steckt dahinter?“
    „Vala, Vala, wo denkst du hin. Ich, und hier weggehen“, er lächelte, „dann käme ich doch nicht mehr in den Genuss deiner gelungenen Auftritte.“
    „Behalte dein Süßholz, darauf falle ich nicht mehr rein. Es ist mir auch egal, wofür du die Visa brauchst. Obwohl, der Gedanke, dass du hier verschwindest könntest, ist sehr verlockend. Ich kann dir sowieso nicht helfen. Deine Informanten haben falsch gezählt. Ich besitze keine Einreisevisa mehr.“
    Bei diesen Worten kniff er die Augen leicht zusammen, und schaute sie prüfend an. Vala hielt seinem durchdringenden Blick stand, bis er mit einem Seufzen aufstand.

    „Wie du meinst. Dann muss ich mich anderweitig umsehen. Aber ich warne dich: Sollte mir zu Ohren kommen, dass wider Erwarten doch noch Visa aufgetaucht sind, und sollten diese zufälligerweise an das Pärchen gegangen sein, dass gestern im Hotel abgestiegen ist, dann werden wir uns noch mal unterhalten, und ich garantiere dir, das wird dann weniger gemütlich sein, als der heutige Plausch.“ Er stand auf, kam auf sie zu, und blieb kurz vor ihr stehen.
    „Du kennst mich, Vala. Ich mache keine leeren Versprechungen, also überlege dir in den nächsten Tagen gut, was du machst. Du weißt, dass ich meine Augen überall habe.“
    „Dann bist du aber sehr beschäftigt, wenn du überall gleichzeitig sein willst“, gab Vala völlig ruhig zurück und schaute ihn an. „Ach ja, deine Handlanger brauchst du gar nicht zu schicken, um hier herumzuschnüffeln. Sie werden nichts finden, da es nichts zu finden gibt. Überhaupt, wieso interessiert es dich, wem ich Visa verkaufe? Und was ist an dem Pärchen im Hotel so interessant, dass sie nicht von hier weg sollen?“
    „Das solltest du besser deinen Kompagnon fragen, der sich gerade in diesem Augenblick mit den beiden trifft“, entgegnete Ba‘al lächelnd. „Oder hat er dir das gar nicht erzählt? Oh, ich sehe, er hat nicht. Dann solltest du das vielleicht erst einmal klären, bevor du weitere Entscheidungen triffst.“ Er nahm ihre Hand, blickte sie ironisch lächelnd an und hauchte einen Kuss darauf, bevor er den Raum verließ.

    Einen Moment blieb Vala stehen, und versuchte, ihr aufgewühltes Inneres unter Kontrolle zu bringen. Sie hatte schon öfter mit Ba’al zu tun gehabt. Er war nicht unbesiegbar, aber sie wusste wie skrupellos er sein konnte, wenn er ein bestimmtes Ziel hatte, und dies war anscheinend der Fall. Sie atmete noch einmal tief durch und beschloss, fürs Erste die Arbeit Arbeit sein zu lassen.

    ‚Ich brauche erst mal eine kleine Verschnaufpause‘, dachte Vala auf dem Weg in ihre Wohnung. Diese lag im ersten Geschoss, direkt am Club und konnte sowohl von dort, als auch über den Balkon erreicht werden, der sich über die ganze Rückseite des Hauses erstreckte. Im Erdgeschoss hatte Cameron sich häuslich eingerichtet, so dass die beiden immer in Rufweite des Clubs waren, aber sich auch absetzen konnten. Vala hatte sich einen kleinen Salon eingerichtet, wo sie sich mit den wenigen Dingen umgeben hatte, die sie in ihrem bisherigen Leben immer begleitet hatten. Hier konnte sie sich entspannen, und daher zog sie sich auch jetzt hierher zurück, um über die Dinge nachzudenken, die Ba‘al ihr gesagt hatte.

    ‚Fest steht, dass Ba’al etwas im Schilde führt, das sieht schließlich ein Blinder. Aber wie passen Daniel und Anhang da hinein? Und überhaupt, was hat Daniel hier zu suchen und wie passt diese Samantha da hinein? Wenn Cam sich wirklich gerade mit den beiden trifft, weiß er hoffentlich was er tut. Viele Möglichkeiten sich zu treffen gibt es ja nicht. Ob ich einfach losziehen soll, um das herauszubekommen? Aber aus welchem Grund sollte Cam mich in diesem Punkt belogen haben? Oder hat er mich gar nicht belogen? Was hat er noch genau gesagt? Genau genommen hat er mich nur im Glauben gelassen, er habe ein Rendezvous! Oh Mann, ich muss damit aufhören, das bringt nichts. Ich muss warten, bis er zurück kommt, aber wenn er mir dann nicht alles erzählt, wird er wünschen, er hätte mich nie gekannt!‘ Vala lehnte sich auf der Couch zurück und machte die Augen zu, um den beginnenden Kopfschmerzen entgegenzuwirken. ‚Was soll ich bloß machen? Ich habe Cam verdammt viel zu verdanken, also werde ich ihm einfach vertrauen. Ich will und kann jetzt nicht weiter darüber nachdenken, sonst platzt mir gleich der Schädel. Ein kleiner Schönheitsschlaf, und die Welt sieht gleich ganz anders aus!’



    Kapitel 5



    Nachdem Cam sich von Vala verabschiedet hatte, ging er zunächst in Richtung Hafen, um dann in eine der Straße abzubiegen, die ihn zum Marktplatz bringen würde. Nach ungefähr 15 Minuten war er schon am Ziel, an dem ihn lautes Stimmengewirr empfing. Es war Markttag und die Händler und Käufer feilschten was das Zeug hielt. Er ließ seinen Blick über das Gewühl zwischen den Ständen schweifen. Das Areal war von eng aneinander stehenden Häusern eingefasst. Die meisten von waren in einem Mischstil zwischen spanisch und indianisch gehalten. Nach außen hin sah man kaum Fenster an den zumeist weiß getünchten Wänden, um die Sonnenwärme, vor allem in den heißen Sommermonaten, draußen zu lassen. Ein paar Gebäude waren im Kolonialstil gebaut. Eines dieser Häuser steuerte Cam an und als er das Café betrat, läutete die Glocke der Kirchturmuhr gerade die Mittagsstunde ein.

    Die Fensterläden standen alle auf, so dass die Sonnenstrahlen den Raum ungehindert durchfluten konnten. An den hellen Wänden hingen ungerahmte Hafenansichten und in einer Ecke befand sich ein kleines Regalbrett, auf dem ein Marienbild stand. Neben dem Bild war gerade noch Platz für ein Glas, in dem einige Hibiskusblüten vor sich hinwelkten. An der Decke wirbelte ein Ventilator träge die Luft durcheinander, die nach einer Mischung aus Zigarrenqualm und frisch gebrühten Kaffeespezialitäten roch. Hinter dem Tresen, neben den mit Gläsern und Tassen gefüllten Regalen, hing eine Tafel, auf der die Tagesspezialitäten angekündigt wurden. Cameron grüßte den Wirt, der hinter der Theke stand, mit einem kurzen ‚Buenas tardes, Harry! Einmal wie immer’ und setzte sich an seinen Stammplatz, in der Ecke. Er beobachtet ihn dabei, wie er das Gewünschte fertig machte, und zu ihm an den Tisch brachte.

    „Na, Cam, was führt dich in meine bescheidenen Räumlichkeiten?“
    „Dein Kaffee, was sonst“, antwortete er prompt, nippte an der Tasse und schloss genießerisch die Augen. „Der ist fast so gut wie Valas Spezialmischung, du bist ganz nah dran.“
    „Leider nur fast, und solange Vala mir ihr Geheimnis nicht preisgibt, wirst du bei mir auch nur einen „Fast-Genuss“ bekommen. Aber zurück zu meiner Frage. Was führt dich hierher? Und das zu einer für dich fast unchristlichen Zeit.“
    „Ich warte auf einen alten Bekannten und seine charmante Begleitung. Wir haben hier was zu besprechen, und es wäre eine nette Geste, wenn du dafür sorgen könntest, dass die Nachbartische nicht besetzt sind.“
    „Kein Problem. Es ist um diese Uhrzeit sowieso noch nicht viel los.“ Er drehte seinen Kopf zu zwei alten Männern, die an einem anderen Tisch in ihr Dominospiel vertieft waren. „Voll wird es erst, wenn die Siesta vorbei ist.“
    „Ach, und Maybourne, ich meine auch dich. Halte dich am besten da auf, wo ich dich sehen kann. Ich möchte nicht, das irgendwelche Teile unseres Gespräches, egal auf welchen Umwegen, in die falschen Ohren gelangen.“

    Maybourne hob abwehrend die Hände und grinste Cam an. „Habe ich dich jemals enttäuscht oder hintergangen? Von mir wird niemand etwas erfahren.“
    „Wer es glaubt! Aber ich meine es ernst. Auch wenn ich noch nicht genau weiß, worum es geht, kann ich mir denken, dass es diese Räume hier nicht verlassen sollte. Also sei so gut...“
    In diesem Moment betraten Daniel und Sam das Cafe, und schauten sich suchend um. Cam unterbrach sich, um aufzustehen und den beiden entgegen zu gehen. Nachdem sie sich begrüßt hatten, gingen sie zusammen zum Tisch.
    „Ich kann die Spezialität des Hauses empfehlen. Die sollte man sich nicht entgehen lassen, wenn man hier ist“, schlug er vor, und auf ein Nicken der beiden gab er Harry ein Zeichen, der kurze Zeit danach die beiden Tassen servierte, und sich dann, mit einem Grinsen in Cams Richtung, hinter die Theke zurückzog.

    Einen Moment lang herrschte Stille am Tisch, dann machte Cameron den ersten Zug.
    „Okay, Daniel. Genug geschwiegen. Ich würde das Ganze gerne hinter mich bringen. Also, was willst du von mir?“
    Daniel stellte seine Tasse in völliger Ruhe ab, schaute, bevor er antwortete, zu Sam, die ihre Finger nervös verschränkt hatte, und dann wieder zu Cameron.
    „Wir benötigen Einreisevisa für die USA. Man hatte uns gesagt, dass wir uns hier im Nachtclub danach umhören sollen, ohne uns den Namen zu nenne. Daher hätte ich im Leben nicht damit gerechnet, dass wir dabei auf Vala und dich treffen würden.“
    „Verrätst du mir auch, warum ihr die Visa braucht? Soviel ich weiß, bist du doch amerikanischer Staatsbürger, oder bist du mittlerweile abtrünnig geworden?“ Ein kurzes Grinsen begleitete diese Worte, das aber sofort wieder verschwand, als er den bestürzten Gesichtsausdruck von Sam sah.
    „Gut, ich scheine da etwas Entscheidendes nicht zu wissen, also bin ich erst einmal still, und ihr klärt mich darüber auf, was das alles hier zu bedeuten hat.“

    „Das ist eine längere Geschichte, die noch dazu in großen Teilen nicht meine ist“, begann Daniel. „Daher sollte Sam das erst einmal übernehmen.“ Er nickte ihr zu, woraufhin sie ihre Tasse abstellte, und begann.
    „Okay, wo fange ich an? Ich bin amerikanische Historikerin und habe mich auf die Kulturen Mittelamerikas spezialisiert. Vor ungefähr einem halben Jahr erreichte mich das Angebot eines reichen Privatmannes. Es ging um einen Fund im Dschungel von Belize, den er auf dem Gelände seiner Hazienda gemacht hatte. Alleine die Vorstellung, die Erste zu sein, die solch einen Fund begutachten kann, war fantastisch. Ich habe zwar nicht die meiste Erfahrung in der Feldforschung, schließlich bin ich keine Archäologin, aber der Reiz war einfach zu stark. Da auch Daniel mir nicht abgeraten hat, war ich einen Monat, nachdem mich der Brief mit dem Angebot erreicht hatte, auf dem Weg nach Mittelamerika. Abgesehen davon, träumt nicht jeder Historiker von einem persönlichen ‚Tut-Anch-Amun’?“

    Sie unterbrach kurz, um einen Schluck zu trinken, und verzog das Gesicht, als sie merkte, dass der Kaffee nur noch lauwarm war. Auf Cams Frage nach einer weiteren Tasse verneinte sie, aber einem Glas Wasser war sie nicht abgeneigt. Cam gab Harry, der ihren Tisch nicht aus den Augen ließ, ein Zeichen, und kurze Zeit später stand eine Karaffe Wasser und Gläser auf dem Tisch. Nach einem Schluck davon fuhr Sam fort.

    „Mein Auftraggeber hatte für einen reibungslosen Verlauf der Reise gesorgt. Erst mit dem Flugzeug und dann mit einem Auto war ich nach vier Tagen am Ziel. Die Hazienda war ein beeindruckendes Gebäude, sowohl von der Größe, als auch vom Baustil her. Mir wurde eine komfortable Suite zur Verfügung gestellt, und ich hatte alle Hilfe, die ich benötigte. Allerdings habe ich meinen Auftraggeber nicht kennen gelernt. Alles wurde über seinen Verwalter geregelt.
    Der Fundort lag circa eine halbe Stunde von der Hazienda entfernt mitten im Dschungel. Simmons, der Verwalter, erzählte mir, dass sein Arbeitgeber diesen bei einem Ausritt entdeckt, und sich dann entschlossen hatte, das ganze Unternehmen professionell anzupacken. Einen Tag später stand ich vor einem Maya-Tempel, der sehr gut erhalten war, aber ungefähr drei Viertel waren vom Urwald überwuchert. Es hat ein paar Wochen gedauert, bis wir das Gemäuer vom Gestrüpp befreit hatten, um genauer erkennen zu können, was für wunderbare Steinarbeiten dort zu finden waren.“ Nach einem Schluck Wasser fuhr Sam mit leuchtenden Augen fort.

    „Wir hatten also das Äußere freigelegt, und konnten uns jetzt in das Innere wagen. Aber die ersten Räume waren, wie wir schon fast befürchtet hatten, leer. Fündig wurden wir dann in einem kleinen Nebenraum. Eigentlich haben die Maya ihre Wände nicht bemalt, sondern hingen gewebte Teppiche auf, aber dieser Raum war über und über mit Wandgemälden bedeckt. Sie erzählten die Geschichte der spanischen Eroberer, und wie dieser Maya-Stamm versucht hat, sich zu retten. Die Zeichnungen zeigten ungewohnte, teilweise fast europäisch anmutende Bilder. Auch waren dort Worte verewigt, die ans Spanische erinnerten, aber mit meinen Spanisch-Kenntnissen nicht zu übersetzen waren. Sie werden jetzt bestimmt sagen, dass das nicht möglich ist, und wieso jemand, der sich mit der mittelamerikanischen Geschichte beschäftigt, kein Spanisch lesen kann. Das hat mich am Anfang auch gewundert, aber dann bin ich darauf gekommen, dass es sich um eine Art Code handeln muss, der auf irgendetwas hindeutet. Und so kam Daniel dann ins Spiel.“

    Sam unterbrach wiederum und schaute Daniel auffordernd an. Dieser nickte ihr zu, und fing an zu erzählen.

    „Wie du weißt, bin ich Spezialist für alte europäische Sprachen, und bei meinen Forschungen sind mir schon viele codierte Texte untergekommen. In dem Brief, den Sam mir schickte, waren auch Zeichnungen von den Funden, und was soll ich sagen, es hat mich sofort gepackt. Abgesehen davon, enthielt der Brief ein genauso lukratives Angebot wie das an Sam, und auch die Reiseunterlagen waren vollständig dabei. Ich habe noch ein paar Tage gebraucht, bis ich ein paar Dinge geregelt hatte, und dann bin ich abgereist. Ich kann Sams Eindruck nur bestätigen. Die Hazienda ist sehr beeindruckend und die Organisation des täglichen Lebens dort ist absolut reibungslos. Dieser Simmons hat alles sehr gut im Griff. Leider haben wir erst zu spät gemerkt, wie gut. Es hat nicht lange gedauert, bis wir die ersten Fortschritte gemacht haben, und uns klar war, dass die Hinweise auf den Wänden einen Weg zeigten, zu etwas wirklich Großem. Und obwohl wir fast den ganzen Tag alleine arbeiteten, schien Simmons die Fortschritte eher zu kennen, als wir uns dieser überhaupt bewusst waren.“

    „Jetzt mach es nicht so spannend, Daniel, was habt ihr denn jetzt Großes dort gefunden?“, unterbrach Cameron neugierig. „Und was mich noch interessiert: Habt ihr jemals euren Auftraggeber kennen gelernt?“

    „Anscheinend hatte Simmons den einen oder anderen Informanten unter den Arbeitern, die uns geholfen haben. Daher wusste er es auch sofort, als wir das Ganze soweit entschlüsselt hatten, um zu wissen, dass uns die Wandbemalung auf ein Versteck im Tempel hinwies, welches den entscheidenden letzten Hinweis zu enthalten schien. Als wir an diesem Abend zur Hazienda zurückkamen, informierte Simmons uns, dass am nächsten Tag mehrere Leute damit anfangen sollten, den Tempel systematisch auseinander zu nehmen. Du kannst dir vorstellen, dass wir erst einmal protestiert haben, und nach einer Stunde Verhandlung, hat er insoweit klein beigegeben, als dass wir noch zwei Tage bekommen haben, das Versteck selber zu finden. Und was meinst, du was am nächsten Tag passierte?

    Er machte eine Kunstpause, als er aber sah, dass Cameron ihn leicht ungehalten ansah, fuhr er fort: „Wir haben es geschafft. In einer kleinen Nische fanden wir hinter einem lockeren Stein einen Tontopf, der luftdicht versiegelt war und Pergamentrollen enthielt. Diese waren über und über mit der uns schon bekannten codierten Schrift bedeckt. Wir haben in der nächsten Zeit versucht, den Text zu entschlüsseln. Dabei wurde immer klarer, dass es sich um eine Art Tagebuch handelte, dass von einem Missionar geschrieben worden war, den es zu diesem Maya-Stamm verschlagen hatte. Anscheinend war es aber kein vollkommen vernagelter Eiferer gewesen, sondern eher einer von den Menschen, die auch andere Sitten und Gebräuche ehren. Er half diesem Stamm, ihr Heiligtum vor einem herannahenden Trupp von spanischen Soldaten in Sicherheit zu bringen, und in seinem Tagebuch hat er genau beschrieben, wohin sie dieses gebracht haben. Gleichzeitig wurde uns klar, dass wir unter voller Beobachtung standen. Egal, was wir herausbekamen, es wurde Simmons umgehend mitgeteilt. Und was deine Frage zu dem Auftraggeber angeht, den haben wir nicht zu Gesicht bekommen.“

    Daniel machte erneut eine kurze Pause und sah Cameron mit hochgezogenen Augenbrauen an.

    „Keine Angst ich bin gleich fertig, du bekommst schon die Kurzversion. Wo war ich? Ach ja, Simmons. Also, er erfuhr alles, was wir herausbekamen. Dies wurde uns erst bewusst, als uns eines Abends einer der Hilfsarbeiter ansprach und uns mitteilte, dass er und ein paar andere sich unbedingt mit uns treffen müssten. Wir wussten zuerst nicht so genau, was wir von diesem ‚konspirativen’ Treffen halten sollten. Es war wie in einem dieser unsäglichen Abenteuerromane, wo die Helden mit verbundenen Augen mitten in der Nacht in irgendwelche Gewölbe gebracht werden, um dort über die Bösartigkeit des ‚Barons’ aufgeklärt zu werden. Kurz und gut, es war eine Gruppe der Nachfahren dieses Stammes, die verhindern wollten, dass das Heiligtum das Land verließe und in der Versenkung verschwände, was anscheinend die Absicht unseres Auftraggebers war.
    Von diesem Tag an arbeiteten wir anders. Tagsüber versuchten wir, anscheinend vergeblich, den Code des Tagebuchs zu knacken und kamen nur schleppend
    voran. Nachts versuchten wir die Übersetzung ernsthaft voranzutreiben. Als wir dann endlich herausbekommen hatten, wie und wo wir an dieses Heiligtum, es handelt sich übrigens uns eine Statuette aus reinem Gold, kommen konnten, kontaktierten wir unsere Freunde.“

    „Ja, aber hat denn dieser Simmons nicht gemerkt, was ihr da für ein Spiel gespielt habt? Er scheint mir nicht unbedingt der Dümmste zu sein. Und so, wie ihr mir das beschrieben habt, hat er dort doch anscheinend die Fäden in der Hand. Ich kann mir kaum vorstellen, dass dort irgendwas passiert, ohne dass er es weiß“, fragte Cameron dazwischen.

    „Da triffst du genau den wunden Punkt. Er wusste zwar nicht alles, aber er zog das Überwachungsnetz immer enger. Wir hatten nur noch in unseren Zimmern die Möglichkeit, relativ ungestört zu sein. Die Entscheidung, wie es weitergehen sollte, fiel ungefähr drei Wochen, nachdem wir das Tagebuch gefunden hatten. Wir hatten gerade am Abend zuvor herausgefunden, wo die Statuette versteckt war, als Sam durch Zufall herausbekam, dass.... Aber das kann Sam besser erzählen.“

    „Ich habe an diesem Abend noch einen kleinen Rundgang durch den wunderschön angelegten Garten gemacht. Ich musste mal ein bisschen den Kopf frei bekommen. Wäre ich nicht so angespannt gewesen, hätte ich es bestimmt mehr genossen. Dabei habe ich durch Zufall mitbekommen, wie Simmons mit jemandem per Funk gesprochen hat. Es war zwar fortschrittlich, aber eine Telefonverbindung hatten sie noch nicht. Das Fenster des Funkraumes stand einen Spalt breit offen, und ich konnte hören, wie Simmons einem gewissen Ba‘al erklärte, dass wir kurz davor stünden, das Rätsel zu lösen. Er würde dann dafür sorgen, dass die Ergebnisse umgehend an ihn geschickt werden würden. Ich hätte dem vielleicht nicht soviel Bedeutung beigemessen, aber der Tonfall des Gesprächs änderte sich zusehends. Er wurde kälter und härter. Simmons‘ Antworten auf die Anweisungen, die er bekam, ließen keinen Raum für Spekulationen. Wir sollten nach dem Fund sofort weggeschickt werden. Das wäre kein Problem gewesen, aber der Nachsatz ‚wie einen Unfall aussehen lassen‘ machte mir klar, dass wir schleunigst etwas unternehmen mussten. Ich war zutiefst entsetzt und im ersten Augenblick wie gelähmt. Aber dann kam ich wieder zu mir und da ich auf Rasen stand, konnte ich mich unbemerkt zurückziehen.
    Als ich zurück im Zimmer war, berieten wir kurz, dann ging alles sehr schnell. Wir kontaktierten unsere Mittelsmänner und schon für den nächsten Abend wurde eine Möglichkeit zur Flucht organisiert.
    Wir verließen die Hazienda im Schutz der Dunkelheit durch eine Seitentür und gingen mit unseren Führern zum Tempel. Dort wurden wir dank unserer Aufzeichnungen sehr schnell fündig.“

    „War der Tempel denn nicht überwacht?“, warf Cam ein.

    „Ja, war er, aber in seiner Überheblichkeit hatte Simmons nur zwei Wachen dorthin beordert, und eine davon gehörte zu unseren Verbindungsleuten. Der hatte die andere Wache schon ausgeschaltet, als wir ankamen. Wir mussten versprechen, die Statuette in Sicherheit zu bringen und die Geschichte zu veröffentlichen.“ Sam verstummte und sah Daniel an, der fortfuhr.

    „Mit der Hilfe dieser ‚Maya‘ ist es uns gelungen, auf etwas abenteuerlichen Wegen hierhin zu kommen. Wir konnten zwar genug Geld einstecken, aber an viel Gepäck war nicht zu denken, und die Pässe mussten wir auch zurück lassen. Die hat Simmons ‚sicherheitshalber‘ im Safe deponiert und wir konnten ihn schließlich nicht darum bitten, sie uns auszuhändigen. Kurz und gut, wir sind hier und haben auf die Richtigkeit der Informationen gebaut, dass es hier die Möglichkeit gibt, sowohl eine Passage zu den Keys zu buchen, als auch an Visa zu kommen, die uns die problemlose Einreise ermöglichen“, schloss Daniel und sah Cameron fragend an.

    Dieser schaute zurück und ließ sich das Gehörte mit gerunzelter Stirn durch den Kopf gehen.
    „Danke für eure Offenheit, aber lasst mich das erst mal sortieren. Ihr seid also mit genug Bargeld, aber ohne Papiere, und mit einer goldene Götzenstatue im Gepäck hier, und sucht eine Möglichkeit, um weiterzukommen. Soweit so gut, aber als Krönung des Ganzen ist euch Ba‘al auf den Fersen! Da kann ich euch nur gratulieren, ihr seid so gut wie tot.“


    tbc
    "Der Mensch fürchtet die Zeit, doch die Zeit fürchtet die Pyramiden."
    arabisches Sprichwort

    ***


  29. Danke sagten:


  30. #19
    Staff Sergeant Avatar von MariLuna
    Registriert seit
    03.03.2009
    Ort
    Berlin
    Beiträge
    54

    Standard

    andere Farben ... ja, Lavendel, keriumrot, weiß ... kicher ... trotzdem, hier bin ich bei schwarz-weiß und das ist auch gut so!


    Ba'al in der Rolle des gemeinen Fieslings, mit genug Macht und Mitteln um anderen das Leben schwer zu machen, der heimliche Herrscher sozusagen - wenn ich daran denke, wie oft er in der Serie eins aufs Dach gekriegt hat, würde er sich über die Rolle, die du ihm hier zugedacht hast, sicher freuen, der entthronte Gott
    Gut, wie du in den Gesprächen immer miteinfließen läßt, daß da noch etwas in ihrer Vergangenheit ist, das sie miteinander "verbindet" und vor allem - es klingt echt, nicht gekünstelt oder extra für den Leser jetzt da reingequetscht

    Harriman, Maybourne, Simmons - willkommen in den Reihen der Nebendarsteller

    Sam und Daniel auf den Spuren von "Indiana-Jones" - einfach nur göttlich

    aber Vala und Cam finden sicher eine Lösung

  31. #20
    Brigadier General Avatar von Teleia
    Registriert seit
    20.12.2006
    Ort
    In einem kleinen Dorf in Unterfranken
    Beiträge
    1.648

    Standard

    Hi!

    Also deine Geschichte liest sich immer mehr wie ein alter Abenteuerroman, in dem jeder der Beteiligten ein dunkles Geheimnis hat, das aber irgendwie dazu führt, das doch noch alles gut aussgeht.

    Ich finde die Rollen die du den einzelnen Figuren zugedacht hast, passen wunderbar zu ihnen, wie MaraLuna schon sagte, wirkt wirklich nicht aufgesetzt oder reingequetscht.

    Sam und Daniel stecken also richtig in Schwierigkeiten, da bin ich aber gespannt, wie Cam ihnen da raushelfen will.

    Vala und Ba´al haben auch eine gemeinsame Vergangenheit, was das wohl sein mag?

    Freue mich schon auf morgen!
    Bis dann!
    Um die Welt in einem Sandkorn zu sehen und den Himmel in einer wilden Blume,
    halte die Unendlichkeit auf deiner flachen Hand und die Stunde rückt in die Ewigkeit.
    -William Blake-

    Meine neue FF:
    Willkommen in Atlantis

    Kleine Geschichten aus dem Stargate Universum:
    Atlantis Songbook

    Ich bin nicht verrückt, nur nicht normal. Normalsein ist langweilig!

Seite 1 von 3 123 LetzteLetzte

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •