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Thema: Stargate - Revelation S1: Gemini

  1. #1
    Gott der Zerberus-Galaxie Avatar von jaden
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    Standard Stargate - Revelation S1: Gemini

    STARGATE – REVELATION
    SEASON ONE
    GEMINI

    Titel: Stargate – Revelation (Season One: Gemini)
    Autor: jaden
    Genre: Restart, Alternative Realität, Mystery, Action,
    Rating: PG-13 (einige Episoden können höher eingestuft warden, was ich dann aber vorher angebe)

    Charaktere: Komplett eigenes Maincast, bis auf Chaya und Loki

    Rechte: Alles was Stargate betrifft gehört selbstverständlich MGM, Robert c. Cooper und Brad Wright. Ich verdiene kein Geld damit und es dient nur dem Spaß!

    Feedback: Dringend erwünscht!

    Kurzinhalt: Der Teenager Marco führte ein normales Leben, als er plötzlich an einem ihm fremden Ort erwacht. Der Jugendliche findet sich in einer unheimlichen Stadt wieder, die scheinbar verlassen wurde. Schon bald werden ihm Geheimnisse enthüllt, die sein langweiliges Leben nicht nur auf den Kopf stellen, sondern auch sein Leben gefährden…

    Kommentar: Diese Idee existierte bevor meine Fanfiction „Stargate-Zerberus“ entstand. Damals spielte ich mit dem Gedanken, wie es wäre selbst in Stargate vorzukommen. So entwickelte sich die Idee, dass ich und ein paar Freunde ein Team werden, bis daraus Stargate-Zerberus resultierte.
    Neulich hingegen erwachte die Idee zu neuem Leben. Nach einigen Umwandlungen und Modernisierungen setze ich diese Story endlich um. Sie stellt einen Neustart dar und steht in keiner Verbindung mit Zerberus!
    Ich hoffe ich finde ein paar Leute, die neugierig geworden sind ^^

    Episodenguide:

    Spoiler 

    Folge 1: Awakening, Part 1
    Folge 2: Awakening, Part 2
    Folge 3: Countdown
    Folge 4: Invaders
    Folge 5: Hurricane
    Folge 6: Suffering
    Folge 7: Golem
    Folge 8: Experience
    Folge 9:
    Folge 10:
    Folge 11:
    Folge 12:
    Folge 13:
    Folge 14:
    Folge 15:
    Folge 16:
    Folge 17:
    Folge 18:
    Folge 19:
    Folge 20:




    ---------------------------------



    Episode 1: Awakening, Part One

    Die meisten jungen Leute haben mehr oder weniger ein ödes, geregeltes Leben. Ich zum Beispiel arbeite in einem kleinen Laden und schleppe Kartons, bis ich mich abends faul auf die Couch schmeiße. Alles öde…
    Aber dann geht man ins Bett und beginnt zu träumen. Dabei gibt es Menschen, die ihr Leben lang träumen und sogar die Realität um sich herum abstellen.
    Was wäre aber, wenn es einmal anders herum wäre? Was wäre, wenn du aufwachst und dein Traum die bittere Realität geworden ist?
    Findest du Träume dann immer noch so cool?
    Meistens haben wir es dann mit einem wahren Alptraum zu tun und dummerweise kann man daraus nicht einfach so aufwachen…


    Ein leises Pochen hallte in seinem Kopf nieder.
    Er schwebte in der Dunkelheit seiner Gedanken und schien bewegungslos in dieser Unendlichkeit.
    Auf seiner Haut spürte er eine leichte Kälte. Erst war dieses Gefühl sanft wie Seide aber dann fühlte es sich an wie harter, kalter Stahl. Obwohl er sich nichts mehr ersehnte, als aus dem Alptraum zu erwachen, funktionierte es nicht.
    Eine Welle der Verzweiflung ließ ihn fast wahnsinnig werden aber sein Körper reagierte trotzdem nicht. Sollte in so einem Moment nicht das Herz wie verrückt rasen?
    Keine Regung in seiner Brust…
    Statt der absoluten Stille glaubte er nun doch ein Geräusch in seinem Gehörgang wahrzunehmen. Es klang zuerst wie ein Pfeifen aber dann wurde daraus der sanfte Klang einer weiblichen Stimme, die scheinbar immer näher kam:

    „Wach auf!“


    Im Normalfall hätte er jetzt mit dem Kopf geschüttelt und sich umgesehen aber diese Bewegungsabläufe waren genauso gesperrt wie alles andere auch. Dann schien die Stimme sogar direkt in seinem Kopf zu stecken und hauchte ihm führsorglich ins Ohr:

    „Wach auf! Ich werde dir dabei helfen!“


    Sein Wille wehrte sich nicht gegen die Aufforderung. Im Gegenteil!
    Er würde die Befreiung aus der Starre ernsthaft begrüßen. Wie durch Zauberhand durchströmte ihn eine Welle des Wohlgefallens, als der dumpfe Ton aus seinem Kopf verschwand, genau wie die unangenehme Kälte, die seinen Körper bisher umschlungen hatte. Der junge Mann riss die Augen auf, bemerkte die neue Freiheit und begann sofort tief durchzuatmen, völlig überwältigt vom Drang seine lahmen Lungen mit Sauerstoff zu füllen.
    Dummerweise war er bisher in einer schwerelosen Unendlichkeit aber nun packte ihn die reale Schwerkraft und weil seine Beine aus unerklärlichen Gründen nicht die übliche Kraft
    aufwiesen, ging er gnadenlos zu Boden. Polternd schlug der junge Mann am Boden auf und gab ein Stöhnen von sich.

    Seine Augen schienen völlig überlastet mit dem Licht der Realität, weil er doch bisher geschlafen hatte. Er war vollkommen verwirrt aber wenigstens schien sein Gehirn wieder auf Normalbetrieb umzuschalten. Während er nun orientierungslos am Boden lag, bemerkte er die fehlende Kleidung an seinem Körper?
    Wenn er seinen Erinnerungen trauen durfte, war er ursprünglich doch mit einer Jeans und einem weißen Pullover bekleidet…
    Nun trug er nur weiße Shorts und ein weißes Hemd, fast als hätte er lange Zeit im Krankenhaus verbracht. Ein Unfall?

    Schon fast panisch suchte er seinen Körper nach Verletzungen ab aber er beruhigte sich rasch wieder, da keine Wunden zu finden waren. Benommen stützte er sich am Boden ab und tastete sich durch die verschwommene Umgebung. Vor ihm war so etwas wie ein Tisch, an dem er sich hoch ziehen konnte. Er fror etwas aber was war das für ein Ort?
    Umso mehr seine Sehkraft zurückkehrte, umso ängstlicher wurde er. Das Objekt vor ihm war kein Tisch sondern eine Art Computer und hinter ihm war eine kleine Kammer, in der er geschlafen haben musste.
    Der junge Mann konnte förmlich spüren, wie seine Gehirnzellen anfingen zu rattern. Dieser abstrakte Raum aus bronzefarbenem Metall war nicht der letzte Ort an den er sich erinnerte.
    Eigentlich hatte er doch faul auf der Couch gelegen und der Fernseher zeigte die neusten Musikclips aus den Charts. Neben ihm auf dem Tisch hatte eine angefangene Flasche Cola neben einer Tüte Chips gestanden. Außerdem hatte er doch eine SMS an seinen Kumpel geschickt, dass sie gemeinsam einen DVD-Abend machen könnten.
    Nichts davon war eingetroffen.

    Er war nicht mehr in seinem gemütlichen Zimmer.
    Sein Blick schweifte durch die unbekannte Räumlichkeit. Es wirkte Surreal, schon fast wie in einem modernen Film aber wie war er hier her gelangt?
    Bei dem Versuch um Hilfe zu rufen, kam nur ein Keuchen hervor und sein Mund fühlte sich so trocken an wie Schmirgelpapier.
    Nachdem er einen Kloß herunter geschluckt hatte, schaffte er es endlich Worte herauszupressen, auch wenn es nicht der gewünschten Lautstärke entsprach:
    „Hallo? Ist hier jemand? Wo bin ich hier?“
    Seine Beine zitterten und sein Magen gab immer wieder blubbernde Geräusche von sich aber am Ende sammelte er seine Kraft und untersuchte diesen futuristischen Ort genauer.
    Es war ein sechseckiger Raum, in dem drei kleine Kammern waren, wie Kleiderschränke, nur ohne Bügel oder Fächer.

    Auch der komische Computer war nicht so simpel, wie er es aus seinem Zuhause kannte. Er hatte keine Tastatur, sondern große durchsichtige Druckknöpfe mit eckigen Symbolen drauf:
    „Was zur Höll ist das…?“
    Für den Bruchteil einer Sekunde verschwand seine Angst und er berührte das Terminal, welches sofort wieder zu neuem Leben erwachte, aufleuchtete und dann einen Bildschirm an der Wand aktivierte, auf dem die gleichen Symbole herum wirbelten, wie auf dem Apparat.
    Verunsichert betrachtete er noch dieses Schauspiel, um dann fast panisch nach einer Tür zu suchen.
    Der Ausgang war schnell gefunden und tatsächlich öffnete sich der metallene Durchgang, um einen stockdunklen Gang zu enthüllen. Nur vorsichtig trat der Jugendliche mit dem zotteligen, blonden Haaren in die Finsternis und versuchte durch die Dunkelheit zu sehen.
    Der Anblick erinnerte an die typischen Horrorfilme, in denen jemand in einem Krankenhaus bei absoluter Dunkelheit durch die Gänge wankt und droht von Geistern gefressen zu werden.
    Er hoffte, dass es hier nicht der Fall war.

    Mühsam trat er voran in den offenen Flur, hatte aber wieder diese nackte Panik in seinem Körper. Wenn er nun von seinen ominösen Entführern angegriffen würde?
    In seinem Zustand war er wohl kaum eine ernstzunehmende Bedrohung.
    Die Neugierde war größer als die Furcht, also marschierte er voran und aktivierte damit eine Art Bewegungsmelder.
    Der Abschnitt des Korridors wurde in gleißendes Licht gehüllt und er schlug schreiend die Hände über dem Kopf zusammen. Als nach Minuten immer noch nichts passierte, beruhigte er sich und sein Herz begann wieder normal zu schlagen:
    „Keine Panik, Marco… Es sind nur Bewegungsmelder für das Flurlicht…“
    Mit jedem Schritt wurde ein neuer Abschnitt beleuchtet, während die verlassenen Bereiche wieder in Finsternis getaucht wurden. Inzwischen fand er es nicht mehr so sinnvoll nach Hilfe zu rufen, sondern diesen ungewöhnlichen Ort genauer unter die Lupe zu nehmen.
    Eine ähnliche Konstruktion hatte er nie zuvor gesehen. Alle Wände waren aus einem neuartigen Metall, welches eine ähnliche Beschaffenheit wie Kunststoff aufwies und an jeder Ecke waren Säulen mit Wasser in denen Seifenblasen aufstiegen. Sein Bruder hatte früher eine ähnliche Dekoration in seiner Wohnung gehabt aber diese hier wirkten viel unheimlicher, weil sie wie Adern in die Wände übergingen.

    Der junge Blondschopf stockte, als er ein Geräusch vernahm.
    Ein Poltern hallte über den dunklen Teil des Ganges und drang aus der Richtung, wo der Raum seines Erwachens lag. Er drehte sich zwar um aber ein ungutes Gefühl riet ihm zur Flucht.
    Das Poltern wurde lauter und verwandelte sich in ein kraftvolles Stampfen. Etwas Großes näherte sich aus der Finsternis und schien ihn entdeckt zu haben. War es vielleicht doch sein Entführer?
    Ratlos blieb er im Gang stehen und drängte sich an die Säule mit dem Wasser, als das Stampfen immer lauter wurde.
    Der Anblick des Unbekannten versetzte ihm einen wahrhaften Schock. Aus dem Schatten trat ein zwei Meter großer Roboter in einer bronzefarbenen Rüstung. Das mechanische Wesen war klobig aber genauso Angst einflössend.
    Es war so stark gepanzert, dass keine gewöhnliche Waffe diesen Schutz hätte durchdringen können. Was war das?

    Ein geheimes Projekt der Regierung oder sogar ein Monster aus einer anderen Dimension?
    Was auch immer, es bewegte sich immer weiter auf ihn zu.
    Unbeholfen verließ Marco sein Versteck und hob beruhigend die Arme, in der Hoffnung eine Erklärung von dem Fremden zu erhalten:
    „Hey, ich denke wir sollten uns alle beruhigen und darüber sprechen, was hier passiert!“
    Das Geschöpf blieb tatsächlich stehen und verweilte, nur um dann überraschend eine Antwort von sich zu geben:
    „Kommunikation ist in dieser Situation inneffektiv!“
    Eine Waffe blitzte am Handgelenk des Roboters auf und nahm den jungen Blondschopf ins Visier. Marcos Augen weiteten sich, dann rutschte er hinter die Säule, die wenige Sekunden später von Energiekugeln getroffen wurde:
    „Scheiße! Was geht hier ab?! Laserwaffen? Bin ich hier bei Star Trek? Ich will auf meine Couch zurück!“

    Wissend dass sein Kommentar völlig sinnfrei war, duckte er sich tiefer, um vom Energiehagel nicht getroffen zu werden. Diese Geschosse besaßen eine sagenhafte Durchschlagskraft und zerschmetterten die Glasröhre mit dem Wasser, welches sich über den ganzen Flur verteilte und um seine nackten Füße lief.
    Die Deckung würde nicht mehr lange gegen diese Waffen ausreichen.
    Panisch suchte er nach einer Fluchtmöglichkeit und fand eine Tür am Ende des Ganges. Ein fast unerreichbares Ziel, wenn man an das Energiefeuerwerk hinter seinem Rücken dachte. Dann verstummte das Feuer.
    Vorsichtig neigte sich der Blonde um die Ecke, um zu sehen wieso der Feind aufgehört hatte zu schießen. Die Antwort war genauso erschreckend wie simpel. Der Roboter hatte seine Position verlassen und sich ihm genähert. Nun stand der Koloss genau vor ihm, so dass dem jungen Mann das Herz endgültig in die Hose rutschte.

    Sein Herz begann wie verrückt zu schlagen, Adrenalin durchströmte seinen Körper und Schweiß machte das weiße Hemd klebrig. So sollte es also enden?
    An einem unbekannten Ort mit einem noch irrsinnigeren Feind?
    Ihm blieb die Luft weg, während er auf die dunklen, verspiegelten Augen des Metallkonstruktes aufsah. Dieses entsicherte seine Waffe, bereit den 22-jährigen umzubringen. Genau in dem Augenblick schien alles um sie herum langsamer zu verlaufen.
    So ein Geschehen konnte es doch gar nicht geben! Sein Leben war doch eigentlich nichts Ungewöhnliches…

    tbc
    Geändert von jaden (07.12.2009 um 23:11 Uhr)
    Ich war immer langweilig und normal aber jetzt hängt das Schicksal des Planeten von mir ab. Ich muss durch dieses Tor aber dann werde ich sterben...
    Was soll ich tun?
    Tränen kann ich nicht zurück halten, denn dafür vermisse ich euch zu sehr!

    Euer Sohn Marco
    2009.12.28


    Stargate-Revelation

  2. Danke sagten:


  3. #2
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    Hey,

    hab das grad gelesen. Die obige EInleitung klang sehr interessant und vielversprechend, da wollte ich dann mehr wissen!
    Nun du schaffst mit dem Beginn einen sehr guten Einstieg.
    Eigentlich will man nur wissen wies denn nun weiter geht Und ich hoffe das wird man auch erfahren.

    Also mir hats gefallen! Nur weiter so! Und vielleicht sollte ich mal in deine andere FF reinschauen, weil dein Stil zu schreiben, der gefällt mir!

    Bis dann,

    M-W-G
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    Spoiler 

    Meine Band:

  4. #3
    Gott der Zerberus-Galaxie Avatar von jaden
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    Standard

    @ Milky-Way-Galaxy: Hey, danke für das Feedback.
    Habe nicht damit gerechnet überhaupt welches bei dieser FF zu bekommen ^^
    Dann bin ich jedenfalls erleichtert, dass mein Einstieg neugierig macht. Hoffentlich kommen noch Leser dazu.



    ------------------------------

    Mit einem lauten Seufzen umschlang Marco eine weitere Kiste von der Holzpalette und wuchtete sie auf den Fußboden.
    Sein rotes Arbeitshemd kratzte am Kragen und Schweiß lief ihm von der Stirn. Schon den ganzen Morgen schleppte er Kartons von der Lieferung in den Lagerraum, während er gleichzeitig von seiner Chefin dazu verdonnert wurde die Kasse zu betreuen. Oftmals hatte er das Gefühl für alle anderen Kollegen mitzuarbeiten.
    Schon fast paranoid schaute er über den Gang zur Kasse, wo eine Kollegin bereits das Kassieren übernahm. Erleichtert griff er nach der nächsten Kiste, in der sich laut dem Lieferzettel Tassen mit lustigen Sprüchen befinden sollten. Er hakte die Bestellung auf der Liste ab, dann versuchte er den Karton neben einige andere auf den Fußboden zu stellen.
    Ausgerechnet dieser Karton war etwas marode und schon an mehreren Stellen eingerissen.
    Die Stabilität ließ mit einem Mal sofort nach, was zur Folge hatte, dass die Kiste samt Inhalt von der Gravitation erfasste wurde.

    Marco kniff schon die Augen zusammen, als es ein lautes Scheppern gab und somit das Ende der Tassen ankündigte. Fast zeitgleich mit dem Krachen, sprang die Tür zum Personalraum auf und seine Chefin kam daraus hervor. Sie fixierte ihn bösartig und marschierte zielsicher auf ihn zu:
    „Darf ich erfahren, was das war, Marco?“
    „Der Karton war defekt! Er ist mir einfach weggerutscht…“, versuchte sich der blonde Mitarbeiter noch zu entschuldigen aber seine Chefin ließ die Worte an sich abprallen und stemmte die Arme vorwurfsvoll in die Taille:
    „Immer lässt du alles fallen! Wir machen sicher massig Minus, weil du dich so dämlich anstellst! Nenn mir einen Grund, warum ich dich nicht feuern sollte!“
    Der Blondschopf formte aus seinen Augen kleine Schlitze. Das er immer etwas fallen ließ war völlig gelogen. Es kam zweimal vor und diese fiesen Anschuldigungen dienten doch nur dazu, ihn runter zu machen.

    Mit einem Blitzen im Augenwinkel zeigte sie auf die Trümmer:
    „Du schnappst dir einen Besen und fegst diesen Müll auf! Danach lässt du die Ware stehen, bevor du noch mehr kaputt machst! Du gehst an die Kasse!“
    Seit einem Jahr arbeitete der junge Mann schon in dem kleinen Geschäft, welches trotz seiner geringen Größe ein erhebliches Sortiment aufwies. Darunter Nahrungsmittel und viele Dekorationsartikel.
    Bisher hatte er sich immer so durchgebissen aber heute war wieder einer dieser Tage, die er am liebsten vergessen würde.
    Nach getaner Arbeit konnte der junge Mann endlich in sein trautes Heim zurück, wo es diesen ganzen Stress nicht gab. Kaum hatte er die Tür hinter sich ins Schloss geworfen, da musste er schon scharf bremsen. Der geflieste Boden im Flur glänzte, weil er frisch gewischt war und in der Ecke stand ein Eimer mit einem Lappen. Dieser Anblick bedeutete, dass seine Mutter wieder einmal gewischt hatte.

    Sie hatte einen kleinen Reinigungsfimmel und begann sofort damit sauber zu machen, wenn ein kleiner Fleck auftauchte. Die Hausfrau hatte Marco gehört und eilte sofort aus dem Wohnzimmer herbei, von dem mehrere Beschimpfungen der täglichen Talkshows durchs Haus hallten.
    Seine Mutter war richtig vernarrt in diese Sendungen und vergaß darüber manchmal sogar ihren Reinigungsfimmel:
    „Hallo, Marco! Wie war es auf der Arbeit?“
    Die Mutter war ernsthaft interessiert aber der Blonde winkte bloß trocken ab:
    „Das willst du nicht wissen! Ich brauche erstmal etwas Pause…“
    Müde und angeschlagen trottete er die Holztreppe in den ersten Stock hinauf und ließ seine Mutter im Flur alleine stehen. Üblicherweise war er immer nett zu seiner Mutter und das gesamte Verhältnis zu seinen Eltern konnte auch nicht besser sein aber heute fehlte ihm die Laune für ausschweifende Gespräche.

    Zu erst warf er seinen Rucksack mit viel Schwung in das kleine Schlafzimmer, wo er polternd aufschlug, dann streifte er das Arbeitshemd über den Kopf und ließ es zu Boden fallen. Wenn Marco etwas nicht war, dann ordentlich. Die Klamotten würden sicher noch zwei bis drei Tage da am Boden liegen, bis er sich dazu bequemte seinen Müll weg zu räumen.
    Sein Zimmer spiegelte genau das Gegenteil des frisch gebohnerten Flurs wieder. Es sah aus wie immer. Kreativ, sagte sein Bruder…
    Verwahrlost, sagte sein Vater und seine Mutter wagte es gar nicht erst die Unordnung anzusprechen.
    Eine volle Mülltüte mit Taschentüchern stand in der Ecke hinter dem blauen Sofa.
    Alles, was er an Kleidung besaß, lag irgendwo auf einem Berg, unter dem irgendwo ein Hocker verborgen lag. Auf seinem Schreibtisch stapelten sich CDs und Notizen, was den Zugriff auf den PC etwas erschwerte. Auf dem Tisch verteilten sich Plastikverpackungen von Süßigkeiten, Zeitschriften und unter den angefangenen Zeichnungen lag noch irgendwo eine alte Spielkonsole.

    Auf dem Fußboden, vor dem Tisch, stand eine halbe Flasche Cola und auf dem Fernseher hatte sich eine dicke Staubschicht gebildet.
    Trotzdem war er weit davon entfernt im Müll zu ersticken. Er räumte alle drei Wochen den Tisch auf, saugte einmal in der Woche den Boden, auf dem wohlgemerkt nichts herum lag und lüftete mehrmals am Tag. Auf der Couch lag zum Beispiel außer einem Kissen gar nichts.
    Erschöpft ließ sich Marco auf das Sofa fallen und schnappte sich die Fernbedienung. Lustlos zappte er durch das Programm.
    Wie seine Mutter stolperte er dabei über die Talkshows und einige Sci-Fi-Serien. Kaum hatte er diese Serien erreicht, brütete sein Gehirn schon über die nächste Geschichte.
    Marco verbrachte seine Zeit als Autor von Geschichten und sehr oft schrieb er dann so genannte Fanfictions, die neue Geschichten von bekannten Serienfiguren erzählten.
    Sein Vater war weniger von dem kreativen Hobby begeistert und schimpfte immer, dass Marco lieber sein eigenes Buch schreiben und veröffentlichen sollte, damit er so Geld verdienen konnte.

    Leichter gesagt als getan…
    Die Episode der Sendung schien er zu kennen, also schaltete er wieder um und landete bei einer Nachrichtensendung, in der eine gut aussehende Moderatorin Bilder der Antarktis zeigte. Marco wurde neugieriger und machte lauter, während die Moderatorin erklärte:
    „Neuerdings treten immer öfter seismische Aktivitäten in Antarktika auf. Die Forscher haben bisher noch keine Erklärung dafür, da dort bisher keine Verschiebung der Erdmassen stattgefunden haben!“
    Doch nur langweilige Berichte…
    Nachdem sein Blick zum DVD-Regal gewandert war, schnappte er sich das Handy vom Tisch und schrieb eine SMS an seinen besten Kumpel Sebastian. Ein Abend mit DVDs und Chips war sicher eine willkommene Abwechslung zum Stress auf der Arbeit.
    Bis dahin konnte er noch etwas schlafen und seine Freizeit zur vollkommenen Erholung nutzen.

    -----------------------------------

    Als der Metallkoloss seine Waffe auf ihn richtete, erhob Marco schützend die Hand und kniff angestrengt die Augen zusammen. Er konnte schon das Surren der Strahlenwaffe hören, als er ein Kribbeln in seiner Hand spürte. Aus dem Kitzeln wurde im Bruchteil einer Sekunde ein heftiges Brennen, welches durch seinen ganzen Arm wanderte und dann blitzschnell zur Hand hinab raste.
    War es ein Adrenalinstoß oder die Entkräftung durch den Schock?
    Beide Annahmen waren verkehrt, denn blaue Funken zuckten aus seiner Handfläche hervor, sammelte sich, bis eine blaue Explosion aufblitzte und ein Strahl aus Elektrizität den Giganten aus Stahl mit einer Schockwelle davon katapultierte.
    Wie in einem Superheldencomic waren blaue Blitze aus seiner Hand geflogen und hatten den Angreifer davon geschleudert. Der Roboter lag nun zuckend am Boden, begann aber schon wieder damit sich aufzurichten.

    Zwar starrte der Blondschopf geschockt auf seine Hand, schüttelte er diesen Schreck aber ab, um die Flucht zu ergreifen.
    Er sprang auf, stürmte voran und hechtete auf die Tür am Ende des Korridors zu. Dieser Stromstoß war die Chance, auf die er gewartet hatte.
    Die Tür reagierte wie das Licht und öffnete sich automatisch, wodurch der junge Mann nur noch rennen musste. Ausgerechnet jetzt stellte sich der Fluchtweg als Sackgasse von der Größe einer Abstellkammer heraus.
    Wütend schlug Marco gegen die Wand:
    „Sackgasse?! Nein! Dreck! Mist! Verflucht! Nein! Ich will hier weg!“

    Der Kampfkoloss hatte sich vom Blitz erholt und stampfte wieder auf sein Opfer zu aber dieses Mal mit sehr viel mehr Geschwindigkeit. Das Donnern der Schritte klang wie das Grollen eines Gewitters und neue Verzweiflung kam in dem Jungen auf, während er sich an die Wand der Abstellkammer presste:
    „Nein, ich werde sterben!“
    Schon wieder schien Gott seine Gebete zu erhören, denn hinter seinem Rücken öffnete sich ein Schaltfeld mit einer Karte. In der Orientierungslosigkeit berührte er die Karte und kniff angsterfüllt die Augen zusammen.
    Kurz bevor ihn der Feind erreichte, schloss sich die Tür des Raumes und neues Licht blendete ihn, bevor sie wieder aufsprang. Noch immer von der Situation überwältigt, starrte er in eine neue Finsternis. Der Angreifer war verschwunden und der Gang hatte sich verwandelt.
    Völlig außer Atem stemmte er sich auf die Oberschenkel und rutschte an der Wand zu Boden.
    Sitzen war eine gute Idee…

    Was war da jetzt schon wieder passiert und wieso war der Roboter schlagartig verschwunden?
    Fragen und noch mehr Fragen aber sein Herz wollte sich jetzt nicht mehr beruhigen. Es pochte, brachte seine Brust zum schmerzen und ließ seine Hände zittern, die er ungläubig untersuchte.
    Erst jetzt kam er dazu über seine „Verteidigung“ nachzudenken:
    „Was war das? Habe ich da eben einen Blitz geschossen? Was geht hier vor? Das muss ein Traum sein! Genau so muss es sein!“
    Sich selbst zu Boxen half aber nicht den Traum zu beenden, also richtete er sich auf und folgte dem Verlauf des Ganges aus der Abstellkammer heraus. Wieder reagierte das Licht auf seine Ankunft aber jetzt stellte er sich geschickter an. Nach jedem Anschnitt presste er sich an die nächste Wand um zu gucken, ob die Luft rein war.

    Nach der nächsten Biegung änderte sich seine Gesichtsfarbe. Aus dem Rot der Anstrengung wurde ein fahles Weiß. Vor ihm war der Korridor zu Ende und mündete in eine große Halle.
    Dieser Ort war wirklich sonderbar und der Saal hatte die Größe eines Palastes. Zu seiner Linken stand ein großer Kreis aus Metall, fast wie ein Torbogen und zu seiner Rechten befand sich eine prachtvolle Treppe, die einem König hätte dienen können.
    Sprachlos trat er in diese Gefilde ein und versuchte es als Wahrheit zu akzeptieren, was ausgesprochen schwer war. Ein Mosaikfenster aus bunten Steinen verzierte die Wand hinter dem kreisförmigen Objekt, auf dem mehrere Symbole abgebildet waren.
    Es war einfach alles surreal, wie in einem abstrakten Traum und die versteckte Kamera steckte ganz sicher nicht hinter so einem Aufriss:
    „Wow… Wo bin hier bloß gelandet?“

    Etwas skeptisch tapste er die majestätische Treppe hinauf und wollte nach links in einen neuen Korridor einbiegen, als sich eine Tür aufschob. Etwas Blaues blitzte in seinem Augenwinkel auf. Frische Luft?
    Euphorisch stürmte er durch den Ausgang in die Freiheit, nur um festzustellen, dass er sich auf einem Balkon befand. Kaum war er hinaus getreten, da begann er entsetzt zu schreien und rückwärts zu stolpern. Marco landete auf dem Po und wusste jetzt, wo das Blau her kam.
    Jedenfalls nicht vom Himmel.
    Vor ihm war eine große blaue Kugel, die mit braunen und weißen Flecken bedeckt war.
    Um diesen Ball herum war nur schwarze Finsternis. Diese eingefärbte Kugel war die Erde!
    Tränen schossen ihm in die Augen, während er ungläubig hinauf sah.
    Diese Aussicht war unmöglich gefälscht. Er stand auf einem Balkon im Weltall und konnte die Erde sehen, wie sie sich langsam drehte und scheinbar unendlich weit von ihm entfernt war.

    Es dauerte mindestens fünf Minuten, bis sich Marco an den Geländer heran getastete hatte und nun das Gebäude in Augenschein nahm, in dem er sich befand. Es war ein hoher Turm, umgeben von noch mehr Häusern, die auf einer großen Metallfläche befestigt waren. Er war in einer Stadt mitten im Weltall:
    „Das ist unglaublich aber so viele Sci-Fi-Serien habe ich doch gar nicht geguckt… Moment… Müsste ich nicht ersticken?“
    Erst jetzt bemerkte er ein leichtes Schimmern, welches diese ganze Stadt kuppelförmig umgab. Wenn es wirklich eine außerirdische Stadt oder so etwas war, musste ein Kraftfeld diesen Ort vor den schweren Bedingungen des Alls schützen. Nun quälten ihn die Fragen nur noch mehr, wie er her gelangt war und wie er wieder auf die Erde zurückkommen sollte.
    Sein Magen gab wieder ein lautes Grummeln von sich, dann konnte er einen bitteren Geschmack im Mund spüren. Im nächsten Moment begannen seine Beine wieder zu zittern und Marco übergab sich, während er keuchend auf die Knie fiel.
    Irgendwann musste ihn diese Sache überwältigen. Völlig benebelt kniff er die Augen zusammen und schlug sich selbst immer wieder mit der flachen Hand gegen den Kopf:
    „Das ist nicht real! Das ist nicht real! Das ist nicht real!“

    tbc
    Ich war immer langweilig und normal aber jetzt hängt das Schicksal des Planeten von mir ab. Ich muss durch dieses Tor aber dann werde ich sterben...
    Was soll ich tun?
    Tränen kann ich nicht zurück halten, denn dafür vermisse ich euch zu sehr!

    Euer Sohn Marco
    2009.12.28


    Stargate-Revelation

  5. Danke sagten:


  6. #4
    Major Avatar von Milky-Way-Galaxy
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    Ich frag mich grad wieso du mit einem Null-Feedback gerechnet hast!
    Deine andere FF läuft doch auch gut oder?
    Naja, ich les jedenfalls...

    ZUm neuen Abschnitt. Hat genauso weiter gemacht wie ich es mir gedacht hab. Erstmal mit nem Orts- und Zeitwechsel und das find ich fein! Bin ein großer Fan sowas.
    Ich nehme an, dass der erste Teil zeitlich früher angesiedelt ist. Vielleich sehen wir ja noch weitere Sprünge...?!

    Ansonsten ists dir wieder gut gelungen zu unterhalten. Auch der erste Teil macht einen in sich sehr stimmigen Eindruck. Passt einfach!

    Also nur weiter so!


    MfG

    M-W-G
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  7. #5
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    @ Milky-Way-Galaxy: Danke für das Feedback^^
    Ich werde versuchen dieses Niveau zu halten aber ich habe wirklich nicht mit Feedback gerechnet, weil ich das Gefühle hatte alternative Realitäten mit neuen Charakteren kämen nicht so gut hier an. Naja, ich werde es mir nicht vermiesen lassen und weiter schreiben ^^

    Dann kommt jetzt der letzte Abschnitt der ersten Folge.


    --------------------------

    Noch immer erwachte er nicht und diese Stadt im All verpuffte nicht in kleine Traumwölkchen. Kaum zu glauben aber er wünschte sich zurück an seinen nervigen Arbeitsplatz. Ein neues Zischen ließ ihn aufschrecken und herum fahren. Wieder wurde er entdeckt aber nicht von dem Koloss aus Metall, sondern von einem schwebenden Ball.
    Wieder stockte sein Atem und er fasste versehentlich mit der Hand in die Pfütze aus Erbrochenem. Das fliegende Objekt summte leise vor sich hin und besaß eine kleine Linse, wie eine Kamera:
    „Bin ich im Kino oder was ist das? Ist das irgendwie so eine kranke virtuelle Realität, wie in Matrix? Scheinbar beobachtet ihr mich ja, also was soll der Mist!?“
    Schon wieder wurde der Blondschopf durch eine unerwartete Antwort aus der Fassung gebracht:
    „Ich will dir helfen, Marco! Folge mir und ich werde dir alles erklären!“

    Ohne zu zögern drehte das Flugobjekt um und schwebte die Haupttreppe zum Saal hinab. Marco fühlte sich hin und her gerissen. Vielleicht war das ein Köder des Roboters.
    Am Ende entschied er sich dafür dem „Kino“ zu folgen und so vielleicht wenigstens noch Antworten zu bekommen, wenn er schon sterben musste.
    Diese Sonde führte ihn durch einen Gang auf eine Tür zu, die dem Raum ähnelte, in dem er aufgewacht war. Hier gab es aber keine Kammern, sondern nur ein großes Podest und eine Art Rednerpult.
    Vorsichtig betrat er die Kammer, die ihn an den Hörsaal in der Schule erinnerte. Kaum war er drinnen, sprang das Licht an und die Tür schloss sich. Doch eine Falle!
    Der Versuch die Tür aufzustoßen misslang und er landete wieder am Fußboden. Vom Fluchtgedanken beseelt, bemerkte er nicht die leuchtende Gestalt hinter seinem Rücken, die langsam menschliche Gestalt annahm und dann zu ihm sprach:
    „Beruhige dich, Marco! Du bist in Sicherheit!“

    Vor Schreck stieß sich der Blondschopf die Hand an der Wand und fuhr zischend herum.
    Die Lichtgestalt sah jetzt aus wie eine Frau und trug ein langes, weißes Kleid. Ihre schwarzen Haare hingen glatt und gepflegt zum Rücken hinab und ein warmes Lächeln formte sich in ihrem Gesicht. Genau ihre Stimme hatte er vor seinem Erwachen im Kopf gehört.
    Trotzdem fühlte sich Marco komplett überrumpelt und brüllte die Frau garstig an:
    „Wer bist du?! Warum bin ich hier?! Ich will zurück auf die Erde!“
    Die Schönheit seufzte, dann begann sie beruhigend zu erklären:
    „Ich bin Chaya und existiere um den nachfolgenden Bewohnern dieser Stadt zu helfen! Ich musste dich aus der Stasis befreien, weil du die einzige Person in der Stadt bist, der mir helfen kann!“
    Nun platzte dem jungen Mann endgültig der Kragen:
    „Und wer gibt dir das Recht mich zu entführen?! Wieso sollte ausgerechnet ich dir helfen können?!“
    „Ich habe dich nicht entführt!“
    „Halt den Mund!“, brüllte Marco und sprintete auf die Frau zu, um sie mit einem Bodycheck zu Boden zu rammen. Der Versuch ging kläglich daneben und er sprang durch sie durch, als wäre sie aus Nebel. Dabei stieß er mit dem Kopf gegen die nächste Wand und jaulte auf:
    „Was bist du?! Ein Geist?!“

    Chaya hielt inne, dann schüttelte sie gelassen den Kopf:
    „Nein, ich bin eine holografische, künstliche Intelligenz, geschaffen nach dem Vorbild der Antikerin Chaya!“
    Völlig überfordert ließ sich Marco auf den Po fallen:
    „Ich raffe gar nichts mehr… Was ist ein Antiker?“
    „Wenn du aufhörst herumzutoben, erkläre ich dir alles!“, sagte sie bedacht und wartete auf das zögerliche Nicken des Jungen. Anschließend breitete sie die Arme aus und erzeugte eine holografische Projektion des Planeten Erde:
    „Vor Millionen von Jahren wurde diese Galaxie von einem mächtigen und fortgeschrittenen Volk bewohnt. Diese nannten sich zu Lebzeiten Alteraner oder Lantianer aber heute würdet ihr sie die Antiker nennen!“
    Plötzlich wurde das Hologramm von dunklen Wolken umhüllt und Chayas Gesichtsausdruck wurde traurig und betroffen:
    „So weit die Antiker auch entwickelt waren… Sie waren machtlos, als eine aggressive Seuche ausbrach. Die meisten Antiker stiegen auf eine höhere Ebene der Existenz auf. Die anderen wollten mit ihrer Hauptstadt Atlantis fliehen!“

    Ein Plan der Stadt erschien vor Marcos Augen. Er begann zu husten und schon verschluckte er sich an seiner eigenen Spucke:
    „Das hier ist Atlantis? Die verlorene Stadt aus der Legende? Deshalb hat man sie nie auf der Erde gefunden! Aber ich verstehe nicht, wieso die Regierung dann nicht schon längst hier war…“
    Chaya ließ eine Energiekuppel um das Hologramm der Stadt erscheinen:
    „Dir ist sicher das Kraftfeld aufgefallen, welches Atlantis umgibt. Es schützt sie nicht nur vor Schäden und erschafft eine lebensnotwendige Atmosphäre, sondern ist auch gleichzeitig ein Tarnfeld, welches sie vor fremde Sensoren, Radars und dem menschlichen Auge verbirgt.“
    Eine kurze Ruhepause kehrte ein, damit Marco die neuen Informationen verarbeiten konnte. Grübelnd fuhr er sich über das Kinn, bevor er ärgerlich die Stirn runzelte:
    „Wenn dieser Ort doch so gut getarnt ist, wozu wurde ich dann entführt? Ich bin nur ein normaler Junge!“

    Chaya konnte das Argument gut nachvollziehen und rief ein Abbild des Giganten mit seiner Rüstung auf:
    „Ich habe dich nicht her geholt! Atlantis sollte eigentlich in einem Ruhezustand bleiben aber vor einigen Jahren tauchte dieser Fremde auf. Er nahm sich eine Rüstung der lantianischen Krieger und versuchte diesen Ort unter seine Gewalt zu bringen. Da er nicht in der Lage war diese Stadt zu kontrollieren, entführte er Menschen von der Erde und experimentierte mit ihnen. Er musste jemanden finden, der die Gene meines Volkes in sich trug!“
    „Gene deines Volkes?“
    „Ja, die Menschen sind die direkten Nachkommen der Antiker. Deshalb tragen manche Menschen auch noch ihre Gene in sich, die gebraucht werden, um unsere Technologie zu nutzen.“

    Wieder schrie Marco entsetzt auf und schlug die Hände über dem Kopf zusammen:
    „Und ich habe dieses Antiker-Gen? Ich wurde also echt das Opfer einer Alien-Entführung? Das ist absurd! Vollkommen bescheuert!“
    Mit einem Aufblitzen verschwand das Bild des Kriegers und der Stadtplan tauchte wieder auf:
    „Der Eindringling weiß aber nicht, dass sein Auftauchen Atlantis viel Energie gekostet hat. Seine Technologie zieht Energie aus den Quellen der Stadt, die über die Jahrmillionen aber schon stark aufgebraucht sind. Andere Systeme wurden beschädigt. Wenn ihn niemand aufhält, bricht der Schild zusammen und Atlantis wird zerstört…“
    Irgendwie leuchtete es ihm aber nicht ein, wieso er da helfen sollte. Im schlimmsten Fall würde ein kleiner, ungefährlicher Meteoritenhagel auf die Atmosphäre prasseln, also zuckte er abwertend mit der Schulter:
    „Und wieso sollte ich helfen diesen Ort zu retten?“
    „Weil du mit drauf gehst, wenn Atlantis zerstört wird und die Energie der Stadt das Sonnensystem auslöschen könnte!“

    Erneut stopfte ein Kloß seinen Hals zu und zwang ihn zu eigenartigen Hechelbewegungen:
    „Okay, ich gebe zu, das ist ein überzeugender Grund aber wie soll ich diesen Typen alleine stoppen? Hast du gesehen, was der für ne Panzerung hat!? Seine Waffen zerfetzen mich zu Lametta!“
    Chaya gab ein Seufzen von sich, dann sah sie ihm mitfühlend in die Augen:
    „Du bist nicht halb so unbrauchbar, wie du glaubst! Ist dir nichts Ungewöhnliches an die aufgefallen?“
    „Meinst du abgesehen von der Entführung durch Außerirdische?“
    „Ja, eine körperliche Abnormalität!“
    Der Blondschopf grübelte kurz nach, dann erinnerte er sich an ein Ereignis, welches er im Stress schon wieder völlig vergessen hatte:
    „Da war dieser Moment, als ich einen Stromstoß abgegeben habe… Hätte ich fast vergessen aber wie war das möglich? Lass mich raten! Du hast sicherlich die Erklärung, richtig?“

    Sie erschuf das Hologramm eines menschlichen Körpers und von Molekühlketten. Etwas Ähnliches hatte der Blondschopf auch im Biologieunterricht in der Schule gesehen aber Genetik war ihm ein Fremdwort. Trotzdem versuchte Chaya es ihm zu erklären:
    „Das Antiker-Gen ist nur schwer unter den Menschen der Erde zu finden, also musste er gezwungenermaßen auch normale Leute entführen. Er hat versucht das Gen der Antiker künstlich herzustellen aber der Plan misslang. Stattdessen kam es zu Mutationen…“
    „Wie bei X-Men?“, fiel Marco schroff in die Erklärung ein, verunsicherte damit aber auch das Hologramm, da Chaya mit dem Begriff nichts anfangen konnte:
    „Was ist X-Men?“
    „Nicht so wichtig… Aber du behauptest also, dass ich durch die Experimente des Typen abgefahrene Kräfte bekommen habe? Klingt verrückt!“
    In dem Moment biss Chaya die Zähne zusammen und schüttelte abwinkend den Kopf:
    „Es ist aber die Wahrheit. Deine Körperzellen produzieren scheinbar elektrostatische Energie.“

    Mit verschränkten Armen grübelte Marco noch einen Moment nach, dann neigte er sich wesentlich gelassener vor:
    „Wenn ich dir helfe, schickst du mich zur Erde zurück?“
    Die Antikerin blinzelte führsorglich:
    „Die schwebende Kugel wird dich bei deinem Kampf begleiten. Vielleicht kannst du sie nutzen, um die Lage auszukundschaften.“
    Marco war inzwischen sehr viel ruhiger geworden. Chaya war gut darin ihn zu besänftigen und alles zu erklären. Es war schon fast bedauerlich, dass sie nur ein Hologramm war. Mit einem tapferen Nicken schnappte sich Marco eine kleine Fernbedienung vom Rednerpult, welche mit einem Bildschirm ausgestattet war und fast mit einem Handy verglichen werden konnte:
    „Nennen wir das Ding „Kino“! Dann weiß ich wenigstens was gemeint ist! Dann hoffen wir mal, dass meine Blitzschießdingsda ausreichend ist, um diesen Brocken umzuhauen!“
    Zu letzt zeigte Chaya auf einen kleinen Ohrenstöpsel:
    „Das ist ein Kommunikationsgerät! So können wir in Kontakt bleiben! Ich lotse dich durch die Stadt!“

    Er zog noch einmal Sauerstoff in die Lungen, dann unterdrückte er das nervöse Kribbeln und sprintete los.
    Sein Weg führte ihn zurück in den großen Saal, in den Seitenkorridor und zu der Abstellkammer, die ihn vom Labor weggeschafft hatte. Ratlos stand er vor dem sich öffnenden Schaltpult:
    „Okay, wie funktioniert das Teil, Chaya?“
    „Das ist eine Transporterkammer! Sie bringt dich zu anderen Kammern innerhalb von Atlantis. Das Labor des Fremden befinden sich am Ostpier!“
    Gesagt getan.
    Marco tippte auf den kleinen Punkt am Ostpier und schon wurde er vom gleißenden Licht des Transporters erfasst.
    Die Tür sprang auf und enthüllte wieder dunkle Korridore. Den unheimlichen Touch hatten sie immer noch nicht verloren aber die Pfütze am Boden und die demolierte Säule, waren deutliche Anzeichen dafür, dass er richtig war. Als er weiter vor trat, bemerkte er das mangelnde Licht. Im Flüsterton fragte er nach:
    „Chaya? Wieso bleibt das Licht dieses Mal aus?“
    „Du willst doch nicht auffallen oder? Ich habe die automatische Aktivierung abgeschaltet… Benutze das Kino!“

    Mürrisch schob der blonde Junge das runde Flugobjekt in den Gang und ließ es voran schweben. Dabei schaute er wie gefesselt auf den kleinen Bildschirm in seiner Hand. Der Ort schien sicher zu sein aber die Tür zu dem Raum mit der Stasiskapsel war wieder verriegelt. Die Luft war rein, also konnte er sich der Gefahrenzone unbedenklich nähern.
    Konzentriert tastete er sich durch die Finsternis, als der Funk ein Knacken von sich gab und Chaya ihm förmlich ins Ohr schrie:
    „DA! DA! DA! Eine Tür weiter ist ein Lebenszeichen!“
    „Erschreck mich doch nicht so!! Du bist ein Hologramm, also verhalte dich auch so! Soll das etwa heißen, der Typ ist da drin?“
    Marco blieb vor der Tür stehen und begann wieder Schnappatmung zu bekommen, während sich kalter Schweiß auf seiner Stirn bildete. Seine Gedanken ratterten wie ein Presslufthammer. Wenn er es jetzt nicht wagen würde, würde er es gar nicht schaffen. Seine Hände verkrampfen sich, dann berührte er den Öffnungsmechanismus. Der Durchgang öffnete sich und überschwemmte den Gang mit Licht.

    „Feuer frei!“, schrie der Blondschopf und streckte seine Hand aus, um einen Blitz auf den Gegner abzufeuern. Scheinbar hatte er seine Kräfte nicht einmal im Ansatz im Griff, denn es kamen nur langweilige Funken hervor und sein großer Auftritt verpuffte im Nichts.
    Sprachlos stand er da und bot die perfekte Zielscheibe aber das Glück war auf seiner Seite. Der mechanische Riese war nicht da und auch die Gestaltung des Raumes war eine andere.
    Es war ein richtiges Labor mit einem Operationstisch und zahlreichen Computern.
    Aber woher kam das Lebenszeichen?
    Es stammte von einer jungen Frau, die auf dem Tisch lag und zu schlafen schien:
    „Chaya! Das war nicht das Zielobjekt! Es ist ein Mädchen aber sie scheint bewusstlos!“

    Die junge Frau hatte lange, schwarze Haare aber sie trug die gleichen Klamotten wie Marco. Vorsichtig fühlte er ihren Puls, um sie dann zu wecken aber stockte. Er konnte ein Donnern in der Ferne hören. Der Metallriese!
    Er war wohl auf dem Weg zu ihnen, also eilte Marco wieder hinaus, flüsterte dem ohnmächtigen Mädchen aber noch ins Ohr:
    „Ich rette dich………………………………….. Hoffentlich….“
    Kaum war er auf dem Gang, da erblickte ihn schon der schwerfällige Rüstungsträger. Die Blicke der beiden trafen sich und wieder fühlte sich Marco wie ein zerbrechlicher schwacher Junge, was er ja auch eigentlich noch war.
    Der Fremde aktivierte seine Waffen und visierte ihn an aber der Retter konzentrierte sich. Er hob die Hand und…
    …schaffte es wieder nicht die Energie eines Blitzes frei zu setzen.
    Stattdessen versetzte er sich selbst einen kleinen Schlag und zischte genervt auf:
    „Das ist doch Verarsche! Wieso funktioniert das nicht!?“

    Er stampfte zornig auf, dann flogen ihm wieder die Energiesalven um die Ohren.
    Der Feind verhielt sich wie ein Killerroboter und feuerte weiter, ohne auch nur an irgendwelche Konsequenzen zu denken. Der Mensch schaffte es gerade noch in einen Seitengang und versuchte sich eine Strategie zu Recht zu legen:
    „Der Typ ist zielgenau, stark gepanzert und besitzt durchschlagskräftige Waffen…. Oh, Gott! Ich kann so was von einpacken…“
    Der Strahlenbeschuss brach ab und genau wie bei der letzten Begegnung stampfte der Koloss auf ihn zu. Nahkampf?
    Vielleicht konnte er ja so etwas bewirken. Die Rüstung sah schwer aus und schien auch nicht unbedingt wendig zu sein, also musste er es mit einer direkten Attacke versuchen. Als sich der Helm um die Ecke beugte, sprang der junge Mann auf und rollte sich vor die Füße des Ungetüms, welches scheinbar etwas überrumpelt von dem plötzlichen Angriff wirkte:
    „Damit hast du wohl nicht gerechnet, was?“

    Der Gigant sah zu ihm hinab, dann holte er aus und verpasste Marco einen scheppernden Kinnhaken, so dass er über den Gang flog und schmerzerfüllt wieder aufschlug.
    Keuchend spürte er Blut an seiner aufgeplatzten Lippe. Seine Rechnung war völlig verkehrt gewesen. Die Rüstung war nicht nur stark, sondern auch noch überwältigend schnell.
    Der Feind hielt kurz inne, dann setzte er seine Angriffsserie fort, während der Blonde stöhnend am Boden lag und sich die Wange hielt:
    „Verflucht… Irgendwie muss ich den Typen doch aufhalten…“
    Die Hand des Rüstungsträgers schnellte hervor und umschlang Marco Kehle, so dass er keine Luft mehr bekam. Wie eine Sperre verhinderte der Griff, dass er atmen konnte und löste eine neue Panik aus. Er ruderte mit den Armen aber die Hände des Gegners pressten zusammen wie eine Schraubzwinge. Langsam verschwamm die Umgebung um ihn herum und sein gesamter Körper stellte die Funktionen ein.
    Sterben wollte er ganz sicher nicht, also sammelte er sich ein letztes Mal und schloss die Augen. Im Ohr hörte er Chayas Stimme über Funk:
    „Marco? Was ist los? Hörst du mich?“
    So schnell würde er sich nicht geschlagen geben, also konzentrierte er sich und spannte instinktiv alle Muskeln an. Kleine Blitze traten aus seinem Körper hervor, bis er endlich eine immense Energieladung erzeugte, die ihn und den Feind in ein wahres Blitzgewitter tauchten. Stromstöße fegten über den Korridor, gefolgt von einem heftigen Blitz, der die Lampen zum explodieren brachte.
    Nach dem die Schockwelle vergangen war, verlor Marco das Bewusstsein aber er sah noch den Giganten, der wie ein Turm in sich zusammen sackte und polternd zu Boden ging.
    Dann wurde es schwarz um ihn…

    Aus Träumen kann man aufwachen und sich vor den Gefahren retten aber die Realität?
    Die ist was ganz anderes, Leute!
    Sie ist brutal, schmerzhaft und macht keinen Spaß. Sie bestraft jede kleine Unachtsamkeit und wehe ihr fordert sie heraus.
    Aber manchmal passieren Wunder! Dann ist das wach sein doch gar nicht so verkehrt, denn wer will schon echte Wunder verschlafen?
    Ich glaube darüber muss ich mir in Zukunft keine Gedanken mehr machen!

    To be Continued…
    Ich war immer langweilig und normal aber jetzt hängt das Schicksal des Planeten von mir ab. Ich muss durch dieses Tor aber dann werde ich sterben...
    Was soll ich tun?
    Tränen kann ich nicht zurück halten, denn dafür vermisse ich euch zu sehr!

    Euer Sohn Marco
    2009.12.28


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  8. #6
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    Hey,

    andere Realitäten jaja sind schon interessant. In dienem Fall bewegst du dich ja weiter weg als ich ursprünglich dachte.
    Das find ich aber gut. Ist doch eine schöne Idee!

    Das Kapitel war wieder gelungen. Sehr informativ und dann auch actionreich.
    Auch wenn Marco noch etwas unbeholfen wirkt.
    Was mir aber merkwürdig vorkommt, ist der versuchte Bodycheck gegen das Chaya-Hologramm. Ich kann verstehen, dass er sauer ist, aber gleich gewalttätig werden, das ist nicht das, was ich seinem Charakter zutrauen würde.
    Vllt. ein wenig seltsam an der Stelle!

    Najo, bis zum nächsten Abschnitt dann!


    MfG

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    So, eine kleine Schreibblockade und die Feiertage haben mich darin gehindert das Kapitel fertig zu stellen aber jetzt kommt die nächste Episode.
    Danke noch mal für das Feedback Milky-Way-Galaxy ^^
    Habe gedacht, ich würde auch so ausrasten, wenn man mich in eine Alienstadt entführt XD

    --------------


    Episode 2: Awakening, Part Two

    Man ist wer man ist!
    Das hat mein Vater immer zu mir gesagt, als ich klein war aber eigentlich ist es auch einleuchtend. Jeder Mensch ist einzigartig und selbst zwischen Zwillingen gibt es kleine Unterschiede, sei es im Äußeren oder im Charakter.
    Wir unterscheiden uns in Haarfarbe, Augenfarbe, Körperform und auch in emotionalen Dingen. Nun stellt euch doch mal vor, es gäbe allerdings jemanden, der genauso ist wie ihr.
    Ich meine damit keinen Seelenverwandten, sondern ein exaktes Abbild, mit den gleichen Empfindungen!
    Dann ist man schlagartig nicht mehr einzigartig und die Frage ist dann, was Menschen dann noch von Maschinen trennt, die auch in Massenproduktion entstehen?
    Ist man dann automatisch weniger Wert?


    Schon wieder war er in dieser unendlichen Schwerelosigkeit, fast so als wäre alles nur ein schlechter Traum gewesen. Anders als in der letzten Finsternis konnte er aber klar denken und befand sich nicht in einem Schockzustand.
    Er erinnerte sich ganz klar an Bilder, die ihn sicher noch lange verfolgen würden. Eine Stadt im Weltall, umgeben von einem Schild und belebt durch eine holografische Schönheit. Ein Koloss aus Metall, der Energiesalven abfeuerte, um ihm das Leben auszuhauchen.
    Zu letzt waren da noch diese blauen Blitze, die aus seinem Körper geströmt waren, um diese Kreatur auf dir Bretter zu schicken.
    Das alles muss ein wirklich wirrer Alptraum gewesen sein oder war es Realität?
    Marco war sich da nicht mehr so sicher, denn seine gesamte Wahrnehmung schien im Eimer zu sein. Er spürte aber wie sein Kreuz schmerzte, weil er auf einer harten Oberfläche lag.
    Seine Couch war definitiv nicht so hart, auch wenn sie schon sehr viel bessere Zeiten erlebt hatte.

    Die Finsternis verschwand und seine Augen öffneten sich einen Spalt, wodurch er das Licht eines Korridors wahrnehmen konnte. Eine Stimme drang an sein Ohr und sie gehörte nicht dem weiblichen Hologramm Chaya:
    „Wach auf…“
    Marco sah zwar immer noch verschwommen aber die Stimme kam ihm nicht bekannt vor. Was war jetzt schon wieder passiert? Benommen versuchte er die Umgebung abzusuchen und erschauderte bei dem Anblick. Diese bronzefarbenen Wände und diese blubbernden Wassersäulen um ihn herum kannte er aus seinem Traum.
    Er lag am Fußboden aber eine weibliche Person beugte sich über ihn und fühlte führsorglich seinen Puls:
    „Hörst du mich? Geht es dir gut?“
    Er blicke in braune Augen und begann darin zu ertrinken, während seine Sicht wieder munterer wurde. Es war eine junge Frau mit langem schwarzem Haar, die ihm besorgt an die Stirn fasste.

    Sie war diese junge Frau auf dem Operationstisch, die er zu retten versucht hatte. Mit einem erleichterten Seufzen über seine Rückkehr zum Bewusstsein, ließ sie sich auf ihren Po fallen und fuhr sich über die verschwitzte Stirn:
    „Kannst du mich verstehen?“
    Marco quetschte ein Keuchen aus seinem Rachen, dann stützte er sich am Boden ab und versuchte sich aufzurichten:
    „Ja, kann ich… Was ist passiert?“
    Sie stellte den Kopf schräg und deutete etwas verängstigt auf den Giganten aus Metall, der genauso bewegungsunfähig am Boden lag und nicht einmal mehr zuckte:
    „Du hast mich vor diesem Ding gerettet, oder? Ich habe zwar alles nur verschwommen wahrgenommen aber du sagtest, du willst mich retten und hast gegen das Vieh gekämpft. Wäre aber trotzdem toll, wenn du mir das alles hier erklären könntest…“
    Genau genommen war Marco selbst noch von allem völlig überwältigt, also gab er ein betroffenes Stöhnen von sich und wich ihrem Blick aus:
    „Das wirst du mir eh nicht glauben…“
    „Dann versuch es doch einfach mal!“

    Das Mädel war sehr direkt und wesentlich aufgeweckter. Sie wirkte auch nicht so wackelig und zeigte mehr Mut, während sie ihn erwartungsvoll ansah. Marco gehörte nicht unbedingt zu den großen Erzählern und diese ganze Situation war ihm mindestens genauso unheimlich, wie dem Mädchen:
    „Diese Maschine ist ein Alien und hat uns entführt um an uns zu forschen. Jedenfalls ist das hier ne Stadt im Weltall und wir sollen sie retten…“
    Der Blondschopf biss die Zähne zusammen und verkniff sich ein Zischen. So wie er das gerade gesagt hatte, klang es wirklich wie in einem schlechten Roman. Ihre Augen wuchsen, dann musste sie doch grinsen:
    „Aliens? Stadt im Weltall? Willst du mich verarschen?“
    Beschämt strich er sich über sein zotteliges Haar, bevor er auf die klobige Robotergestalt am Boden deutete:
    „Nein und wenn das Teil da nicht genug Beweis ist, weiß ich auch nicht!“
    Ein neues Surren ließ beide zusammenzucken, als das Kino neben sie flog und sie mit der Linse fixierte. Nun hatte das Mädchen doch Angst und blieb wie versteinert mit ihrem Blick an dem schwebenden Objekt kleben.

    Nun fiel Marco auch wieder das Funkgerät ein, welches er bei dem Kampf wohl verloren hatte. Er tastete den Boden danach ab, dann stopfte er den kleinen Knopf in sein Ohr zurück:
    „Chaya? Ich habe es geschafft!“
    „Negativ!“
    „Wieso negativ? Der Typ liegt wie Matsch am Boden!“, schimpfte Marco in den Knopf, sehr zur Verwunderung seiner neuen Gefährtin. Chaya ließ nicht lange mit der Antwort auf sich warten:
    „Das Lebewesen im Inneren ist unverletzt und bei Bewusstsein aber die Rüstung muss erst neu gebootet werden. Das dauert immer sieben Minuten nach so einem Kurzschluss. Ihr müsst den Insassen schnell daraus hervor holen, bevor er wieder aktiv wird!“
    Fast schon hektisch schrie der Jugendliche das Hologramm an. Das unbekannte Mädchen hingegen fühlte sich angesprochen und wich zurück, während Marco die Rüstung genauer absuchte:
    „Und das sagst du erst jetzt?! Wie kriege ich den Typen da raus?!“
    „Am oberen Halsansatz, direkt unter dem Helm befindet sich ein Schalter. Den musst du drehen, so lange er offline ist, sonst wird die Selbstzerstörung der Rüstung aktiviert!“
    Ohne länger zu zögern drehte der Blonde den Schalter und löste damit etwas aus.

    Der Koloss gab ein lautes Zischen von sich, dann schoben sich am Rücken des massigen Objektes mehrere Metallplatten bei Seite und enthüllten eine Öffnung, in die locker ein erwachsener Mensch passte. Das Mädchen rutschte geschockt an die nächste Wand und Marco konnte seinen Blick wie bei einem Autounfall nicht abwenden.
    Kein erwachsener Mensch erhob sich aus der Rüstung, sondern ein kleiner Körper.
    Es war definitiv ein Außerirdischer, denn keiner der beiden Menschen hatte je so eine Kreatur gesehen. Seine Gliedmaßen waren genau wie sein Körper dünn und zerbrechlich. Die Haut war grau und sein Kopf war ungewöhnlich groß. Der Mund bestand aus Knorpeln und seine großen, schwarzen Augen schienen emotionslos.
    Insgesamt entsprach das Alien dem Aussehen der kleinen, grünen Marsmännchen, die man aus dem Fernsehen kannte.

    Verwundert stierten die beiden Menschen das Geschöpf an, welches den wortlosen Blickkontakt erwiderte. Niemand erwartete eine Kontaktaufnahme aber wie schon zu oft an diesem Tag wurde Marco eines besseren belehrt:
    „Beeindruckend… Ihr habt einen effektiven Weg gefunden das Exoskelett zu neutralisieren, ohne die Selbstzerstörung zu aktivieren. Ich habe eure Intelligenz unterschätzt. Meine Versuch waren vielleicht doch erfolgreich…“
    Danach gab das Geschöpf murmelnde Geräusche von sich, die niemand verstand. Das schwebende Kino fixierte nun den Grauen und aktivierte wieder die Lautsprecher.
    Chaya sprach nun direkt zu dem Wesen:
    „Dein Eindringen in diese Stadt wird als grober Verstoß gegen das Lantianer-Asgard-Bündnis gesehen! Folge dieser Kamera und wir können verhandeln…“
    Das Alien nickte und folgte der schwebenden Kugel aus dem Gang. Fast schon beleidigend wurden das Mädchen und Marco ignoriert, als wären sie nicht mehr anwesend. Während sie weiter völlig sprachlos in der Ecke hockte, sprang Marco wütend auf:
    „Hey! Chaya! Erst schickst du mich auf diese Mission und dann ignorierst du mich!? Was geht hier ab? Solltest du den Knirps mit dem nackten, grauen Körper nicht atomisieren?!“
    Es folgte keine Antwort.

    Der Außerirdische verschwand mit dem Kino in der Transporterkammer, während Marco seiner neuen Gefährtin auf die Beine half:
    „Hey, wie heißt du eigentlich?“
    „Ich bin Lindsey und du?“
    „Marco…“, lächelte der Blondschopf und nickte ihr zu. Beide entschieden sich dafür der Kreatur zu folgen, um vielleicht endlich Erklärungen von Chaya zu bekommen. Unterwegs wurde Lindsey durch den jungen Mann über die Dinge aufgeklärt, die Chaya ihm auch schon erzählt hatte. Nun war die Neugierde größer als die Furcht…

    ------------------------------
    Das Wesen war im Hologrammraum verschwunden und die Türen hatten sich geschlossen, fast so als wären Marco und Lindsey unerwünscht.
    Nun hockten die beiden jungen Menschen auf der großen Haupttreppe im Saal und warteten. Beide hatten sich beruhigt, auch wenn Lindsey immer noch Schnappatmung hatte, nachdem Marco ihr den Balkon mit dem Ausblick zur Erde gezeigt hatte. Die Zeit schien nicht zu vergehen. Sie war wie zähflüssiges Öl. Fast schon unerträglich ungewiss war der weitere Verlauf. Dabei ließ Marco seinen Blick durch die Räumlichkeit wandern und blieb an dem runden Objekt hängen, welches direkt vor ihnen lag.
    Was mochte dieses Teil wohl sein?
    Eine einfache Dekoration war es ganz sicher nicht, wenn man an den technischen Fortschritt dieses Ortes dachte. Lindsey kniff die Augen zusammen, dann lehnte sie sich stöhnend zurück:
    „Manno… Was machen die da drinnen?“
    Marco schüttelte genervt den Kopf:
    „Ich wette Chaya erklärt dem Ding die momentane Situation der Stadt… Ich hätte den Zwerg ja ins All geworfen aber das wäre sicher keine gute Verhandlungsbasis, beim ersten Kontakt…“

    Lindsey lachte, dann rutschte sie erwartungsvoll näher an den Blondschopf heran:
    „Ich wollte dich noch was fragen. Wie hast du das eigentlich gemacht? Ich habe gesehen, wie Blitze aus deinem Körper kamen, wie bei einem Superhelden!“
    „Frag mich was Leichteres! Chaya meinte, ich habe so eine Mutation wegen den Experimenten des Marsmännchens aber ganz kontrollieren kann ich das nicht. Vielleicht kannst du ja auch irgendwas“, meinte er optimistisch aber Lindsey fühlte sich bei dem Gedanken unwohl und blinzelte nervös auf ihre Hände:
    „Meinst du?“
    Bevor sie sich weiter mit der Vorstellung beschäftigen konnte, erklang auch schon wieder Chayas Stimme, die beide Menschen in den Holoraum rief:
    „Marco? Lindsey? Kommt bitte rein!“

    Gesagt getan. Beide tapsten zögernd in das Zimmer mit der Hologrammplattform, wo das strahlende Antlitz von Chaya zu sehen war. Lindsey war wieder einmal sprachlos, während Marco nur argwöhnisch den Außerirdischen anstarrte. Die holografische Antikerin hob beruhigend die Arme:
    „Ich und Loki haben uns lange beraten…“
    „Das Ding hat einen Namen!?“, schrie Marco fast synchron mit Lindsey auf, während der Graue nur den Kopf schräg stellte. Dann trat Loki vor und hob rügend den Finger, auch wenn er dabei eher lächerlich wirkte:
    „Das ist korrekt, denn sonst wäre eine Unterscheidung der Individuen in meinem Volk unmöglich!“
    Lindsey fuhr sich verstört durch ihr Haar:
    „Es gibt noch mehr von dir? Sind die alle so drauf und entführen einfach unschuldige Mensche um mit ihnen zu experimentieren?“

    Chaya merkte, dass sie schnell eingreifen musste und lenkte wieder auf das eigentliche Thema zurück:
    „Loki gehört zum Volk der Asgard, die nach dem Verschwinden meines Volkes über die Erde gewacht haben. Er konnte nicht wissen, dass seine Anwesenheit der Stadt schadet. Was allerdings die Experimente betrifft, so kann auch ich diese nicht gut heißen. Wir haben leider grundlegend andere Probleme…“
    Ihr Tonfall war wieder bedrückt, ja schon fast Furcht erregend:
    „Leider hat Atlantis seine Energiereserven fast aufgebraucht…. Loki will mir helfen dieses Problem zu lösen aber das schaffen wir nicht alleine…“
    Bevor die Antikerin weiter sprechen konnte, stampfte Marco erbost auf und ballte die Fäuste:
    „Du hast mir versprochen, mich wieder auf die Erde zu bringen, Chaya! Ich bin wohl kaum die richtige Person, um dir zu helfen! Ich habe da unten ein Leben in das ich zurück muss!“
    Loki hatte erst geschwiegen aber seine quietschige Stimme unterbrach den Teenager platt:
    „Das ist indiskutabel! Eine Rückkehr zur Erde steht nicht zur Option!“

    Diese Worte waren zu viel und erweckten neuen Zorn in Marco. Anders als bisher behielt er sein Temperament aber im Zaun und begann nur laut zu schimpfen:
    „Du hast mir gar nichts zu befehlen, du hässlicher Gnom! Wieso sollte das keine Option sein?“
    „Weil du kein Leben besitzt in das du zurückkehren kannst!“, kam als Reaktion, was der junge Mann überhaupt nicht nachvollziehen konnte:
    „Natürlich habe ich das! Ich habe Eltern und einen Job!“
    Die Situation war angespannt und Lindsey wusste nicht, was sie tun sollte. Musste sie Marco beruhigen oder sollte sie lieber seinen Zorn teilen? Sie war hin und her gerissen. Loki blieb weiter eiskalt:
    „Nein, das Leben gehört dem echten Marco! Du besitzt nicht das Recht ihm diese Existenz zu rauben!“
    „Was redest du da für ein wirres Zeug!?“
    Seine Wut war nicht mehr zu übersehen. Sein Herz schlug wieder schneller und das Adrenalin pumpte Blut in seinen Kopf, so dass er fast rot anlief.

    Chaya aktivierte ein Hologramm von den Laboratorien, in denen Loki die letzten Jahre gearbeitet hatte:
    „Loki hat mich aufgeklärt… Er hat nicht einfach nur Menschen entführt und an ihnen experimentiert, sondern ihre DNS entnommen und sie zur Erde zurück geschickt…
    Danach hat er aus den Genen perfekte Duplikate erschaffen. Ihr seid Klone!“
    Das Hologramm zeigte mehrere Stasiskammern, in den menschliche Körper eingebettet lagen, während Loki die realen Personen mit einem Transportstrahl wieder zur Erde beförderte.
    Lindsey fasste sich vor den Mund, während Marco widerwillig den Kopf schüttelte:
    „Nein, das ist unmöglich… Wir sind nur billige Kopien…?“
    Es war so unrealistisch und verstörend, dass der Blondschopf förmlich in sich zusammen brach und auf die Knie fiel:
    „Das muss eine Lüge sein…“
    Auch Lindsey wollte es nicht glauben und trat mehrere Schritte zurück, bis die Wand ihren Weg versperrte.

    Chaya gab ein verstehendes Seufzen von sich. Natürlich war es ihr als Hologramm nicht wirklich möglich Mitgefühl für sie zu entwickeln aber sie wirkte, als hätte dieser Umstand auch sie getroffen. Loki hingegen schien weiter eiskalt zu bleiben und ignorierte die leidenden Menschen. Neue Erschöpfung erfasste Marco und machte seinen Körper lahm.
    Nur mühsam kam er wieder auf die Beine, um sich dann umzudrehen und auf den Ausgang zuzuwanken. Er konnte nicht mehr und wollte diesen Raum nur noch verlassen. Chaya versuchte nicht ihn zu stoppen und öffnete den Durchgang. Sie musste Marco ziehen lassen, denn er brauchte Zeit.
    Lindsey blieb wie versteinert stehen und spürte Tränen in den Augen. Bisher hatte sie noch die Ruhe bewahrt aber der Gedanke, dass sie nicht mehr in ihr Leben auf der Erde zurück konnte, trieb die Tränen an die Oberfläche und blockierte ihre Atemwege:
    „Das ist einfach nur abartig…“
    Danach verließ auch sie mit verschränkten Armen und weinend den Raum.

    Marco war am Ende. Er wusste nicht weiter und wanderte planlos durch die Korridore, die automatisch ihr Licht aktivierten und dann wieder der Dunkelheit verfielen, wenn er einen Bereich passiert hatte.
    Noch immer konnte der junge Mann nicht verstehen, was hier vor sich ging. Er wurde simpel von der Situation überrollt. Nach eine unendlich langen Zeit blieb er stehen und ballte die Fäuste:
    „Ich bin Nichts…“
    Sein Verstand setzte aus und seine Faust krachte donnernd in die Wand, so dass sie schmerzte. Durch den Schlag ging ein Funke von seinem Körper auf die Wandverkleidung über. Er konnte es sich nicht vorstellen. Irgendwo auf diesem blauen Planeten lief jemand herum, der aussah wie er und lebte sein Leben. Die Person glich ihm bis aufs Haar und wusste vermutlich nicht einmal, dass er entführt wurde.
    Ein unerträgliches Gefühl ließ seinen Magen gurgeln, während er abermals auf die Knie fiel und die Zähne zusammenbiss, bis der Kiefer wehtat. Er war also nicht des Lebens würdig.
    Wo sollte er nun hin? Wie sollte er weiter existierend, wissend dass er kein normales Leben führen konnte.
    Er verachtete sich schlagartig selbst, obwohl er doch alle Erinnerungen seines Originals teilte. Die Stimme von Lindsey erklang, als sie schluchzend über den Gang trat:
    „Hey… Alles okay mit dir?“
    Sie machte sich Sorgen, schien aber genauso orientierungslos. Marco war wütend und das gab er ihr auch zu spüren, in dem er die anfauchte:
    „Natürlich nicht! Ich bin eine gottverdammte Kopie!“
    Sie zuckte zusammen aber im selben Moment schüttelte Marco den Kopf, kniff die Augen zusammen und fuhr sich mit der Hand über das Gesicht:
    „Tut mir Leid… Ich wollte dich nicht anschreien.“
    Sie winkte ab und näherte sich ihm. Auch wenn sie sich nicht kannten, waren sie in der gleichen Situation. Lindsey seufzte, dann legte sie ihren Arm um ihn und begann wieder nach Luft zu schnappen, um aufkommende Tränen zu unterdrücken.

    Marco schloss die Augen und war überrascht, von dieser Nähe. Lindsey schaffte es ihn immer hin zu beruhigen, auch wenn die Verwirrung blieb. Wie sollten sie weiter machen?
    Es gab keinen Grund mehr weiter zu leben. Plötzlich sah der Blondschopf wieder auf und ging zum nächsten Fenster, um in die Weiten des Alls zu sehen.
    Auch wenn er ein Klon war, so erlebte er gerade etwas, was seinem Original nicht vergönnt war. Er war in einer außerirdischen Stadt im All, umgeben von Sternen und Schwerelosigkeit. Diese Erfahrung konnte ihm niemand mehr nehmen, also beschloss Marco sich einen neuen Lebenssinn zu suchen. Er wechselte einen Blick mit Lindsey, dann lief er durch den Gang zurück Richtung Hauptsaal.
    Lindsey schien etwas durcheinander und rannte ihm neugierig hinter her:
    „Hey, Marco! Was hast du vor?“
    Neue Hoffnung flackerte in seinen Augen auf, als er in den großen Raum mit der königlichen Treppe einmarschierte und scheinbar zu Chaya wollte:
    „Tja, wenn ein Schritt zurück unmöglich ist, gehe ich vorwärts…“
    „Was soll der Quatsch jetzt wieder heißen?!“
    „Ich will mehr über diese Stadt und seine Bewohner wissen! Davon mal abgesehen habe ich sonst keinen Grund mehr zu leben, also nutze ich die Umstände!“
    Die Idee klang für sie völlig bescheuert aber Marco schöpfte aus diesem Gedanken neuen Mut.

    Er betrat den Hologrammraum, wo sofort Chaya erschien. Sie sah immer noch mitfühlend aus und wäre sie keine Projektion, hätte man denken können, dass sie sich entschuldigen wollte.
    Bevor sie etwas sagen konnte, verschränkte Marco auffordernd die Arme und starrte sie ernst an:
    „Okay, die Welt wird zerstört, wenn Atlantis abstürzt? Wo liegt das Problem?“
    „Du hilfst mir?“, fragte die Antikerin überrascht aber der Blonde blieb standhaft:
    „Ja, was soll ich denn sonst tun? Mich irgendwo einschließen und jammern?“
    Den Sinn für Humor kannte Chaya nicht, also rief sie Pläne der Stadt auf und zeigte einen kleinen Generatorraum:
    „Das Hauptproblem ist der Antrieb! So bald die Energiequellen von Atlantis aufgebraucht sind, wird die Stadt weiter in den Orbit sinken, bis sie irgendwann abstürzt. Trotzdem wird genug Energie vorhanden sein, um eine Explosion auszulösen, die euren Planeten unbewohnbar macht.“
    Der Junge erinnerte sich an zahlreiche Katastrophenfilme, die sein Vater gerne schaute.

    Er begann sich grübelnd an das Kinn zu fassen und die Sache im Kopf durchzugehen. Der Nachteil war, dass Marco keinen Schimmer von der Technologie dieser Außerirdischen hatte. Er konnte von Glück reden seinen Computer zuhause am Leben zu erhalten:
    „Wir brauchen also simpel erst einmal neue Energiequellen! Wo finden wir die?“
    Chaya schluckte, dann zeigte sie eine ganze Liste aus Wörtern in der gleichen Keilschrift, wie auf den Computern:
    „Auf all diesen Planeten sind Energiequellen versteckt!“
    Lindsey fiel die Kinnlade herunter und sie wackelte überfordert auf das Hologramm zu:
    „So viele Welten? Heißt das wir müssen da hin fliegen?“
    „Nein, nicht unbedingt! Ihr werdet nur Welten besuchen, die ein…“, bevor Chaya ihren Satz beenden konnte, stand Loki wieder im Durchgang und hob den Arm:
    „Ich habe den Kontrollraum wieder aktiviert und ein Signal aufgefangen! Eine Basis mit einer Energiequelle ist zu 70 % der mögliche Sender!“
    Marco und Lindsey drehten sich zu dem grauen Geschöpf um. Sie hatten das nackte, graue Geschöpf mit dem großen Kopf schon fast wieder vergessen aber die Neuigkeit klang gut. Vielleicht mussten sie nicht erst durch die ganze Galaxie reisen, sondern entdeckten eine Rettung direkt vor der Haustür.

    tbc
    Ich war immer langweilig und normal aber jetzt hängt das Schicksal des Planeten von mir ab. Ich muss durch dieses Tor aber dann werde ich sterben...
    Was soll ich tun?
    Tränen kann ich nicht zurück halten, denn dafür vermisse ich euch zu sehr!

    Euer Sohn Marco
    2009.12.28


    Stargate-Revelation

  10. #8
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    Hey,

    wieder ein interessantes Kapitel. Ein Asgard wars also und dann auch noch Loki.
    Ich bin mal gespannt wies weiter geht!

    Einige kleinere Tippfehler haste dringhabt!

    MfG

    M-W-G
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    Spoiler 

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  11. #9
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    So, habe lange nichts gepostet aber das lag auch daran, dass ich unter einer Schreibblockade litt... Muss auch sagen, dass ich nicht sonderbar motoviert war, nachdem hier lediglich Milky-Way-Galay gefeedbacked hat. Naja, ich versuchs trotzdem noch einmal...

    --------------------------

    Gemeinsam inspizierten Marco und Lindsey den Kontrollraum, der oberhalb der majestätischen Treppe lag und scheinbar wie alles andere extrem fortschrittlich war. Die beiden jungen Menschen wagten nicht etwas zu berühren aber Loki setzte sich an eine der Konsolen und tippte darauf herum, als würde er keine Angst davor haben.
    Der Graue hatte sicherlich Erfahrung mit außerirdischer Technologie und ließ das transparente Display aufleuchten, das groß im hinteren Bereich hing:
    „Ich habe ein Signal aufgefangen, dass seit Jahren kontinuierlich gesendet wird!“
    Der Blondschopf tat so, als ob er es verstehen könnte, hatte aber nicht die geringste Ahnung, was die vielen Symbole auf dem Display bedeuteten:
    „Schon klar… Wo kommt das Signal denn her?“
    Loki stockte und traute sich gar nicht die Antwort zu geben. So etwas kam bei den Asgard sicher nicht oft vor aber dann zeigte er einen Plan der Umgebung, wo ein rotes Licht aufblinkte. Marco musste kein Alien sein, um die Karte zu erkennen:
    „Das ist meine Heimatstadt! Soll das heißen, ich habe schon wieder etwas mit der Sache zu tun?“
    Loki schüttelte sofort den Kopf:
    „Negativ! Durch dieses Signal habe ich dich erst gefunden! Die Wahrscheinlichkeit einen Menschen mit dem Antiker-Gen in der Nähe des Signals zu finden, war prozentual höher!“
    „Also doch nur ein extrem beschissener Zufall? Wieso bist du dem Signal nicht gefolgt, wenn du es schon früher empfangen hast!?“
    Der Graue wand seinen Blick ab:
    „Neugierde gehört nicht zu den emotionalen Gegebenheiten meiner Rasse!“

    Der Blonde verzog murrend das Gesicht, während Lindsey nun doch ein Grinsen im Gesicht hatte. Sie verdrängte fast die Tatsache, dass sie von Loki geklont wurde und deutete auf die Karte:
    „Wie müssen darunter! Vielleicht finden wir da so eine Energiequelle!“
    „Ich stimme dem zu!“, sprach Loki bedacht und schon beiden die Ohrknöpfe hinüber, die als Funkverbindung zu Atlantis dienen sollten. Gleichzeitig überreichte er Marco eine Art Scanner mit Display, damit er dem Signal auf der Erde folgen konnte.
    Beide stopften sich diese eilig ins Gehör und schienen bereit für den Transport zur Erde. Wie würde es ablaufen?
    Mussten sie dafür in einem Transportraum?
    Ihre Schätzungen lagen weit daneben, denn Loki drückte nur eine Taste und schon wurden sie von einem hellen Lichtstrahl eingehüllt. Mit einem letzten Zischen verschwanden sie aus dem lantianischen Kontrollraum und wurden auf den blauen Planeten hinab gebeamt, der die Heimat ihrer Originale war.

    Es erklang ein lautes FLATSCH und Lindsey schrie angewidert auf. Es hatte geregnet und beide waren auf eine offene Wiese etwas außerhalb der Stadt transportiert worden. Das Mädchen mit dem Pferdeschwanz stand nun in einer Matschpfütze und kniff wütend die Augen zusammen, während Marco sich nun doch ein schadenfrohes Lächeln verkneifen musste. Sie streckte drohend die Faust gen Himmel:
    „Das wirst du bereuen, Loki!“
    Der Blondschopf wurde wieder ernster und sah sich seufzend um. Er kannte diese Wiese, denn sie lag nicht weit von seinem Zuhause entfernt. Er musste nur der Hauptsraße um die nächste Kurve folgen und schon wäre die Wohnsiedlung erreicht, in der er aufgewachsen war.
    Lindsey bemerkte seinen angeschlagenen Blick und fasste ihm behutsam auf die Schulter:
    „Hey, alles klar?“
    „Ja, hätte nur nie erwartet diesen Ort noch mal wieder zusehen…“

    Sie folgten dem Verlauf der Hauptstraße und da war es. Das Haus, in dem Marco eigentlich wohnte. Es war ein weißes Einfamilienhaus am Ende der Straße, umgeben von einem Holzzaun und großen Tannen, die dem Grundstück als Lärmschutz dienten.
    Er hatte diesen Drang ins Haus auf seine Couch zu stürmen, sein Leben zurück zu bekommen. Eine winzige Hoffnung keimte auf, dass er kein Klon war und seine Eltern ihn bereits vermissten. Loki hatte sie eiskalt entführt. Vielleicht hatte er gelogen, um Marco und Lindsey auf Atlantis zu halten.
    Der Schritt des jungen Mannes beschleunigte und dann begann er auch schon zu rennen. Lindsey rief ihm nach aber er war zu schnell, riss die Kartenpforte auf und sprintete zum Gebäude. Alles was er wollte, war Gewissheit. Er musste die Wahrheit erfahren, also schlich er um das Haus herum und näherte sich dem großen Wohnzimmerfenster.
    Der Fernseher lief und sein Herz begann wie verrückt zu schlagen. Was würde er sehen?
    Verzweifelte Eltern?

    Er riss die Augen auf und seine Atemwege waren schlagartig zugeschnürt.
    Der Fernseher zeigte eine normale Serie am Nachmittag und die erwachsenen Menschen lagen dösend auf der Couch, als wäre nichts los. Marco war enttäuscht und kniff die Augen mit aller Kraft zusammen. Er hatte sich gewünscht, dass sie ihn liebten aber dann geschah etwas Unvorhergesehenes. Der Blondschopf traute seinen Augen nicht, als jemand durch die Kartenpforte kam.
    Mit einem gekonnten Hechtsprung rettete er sich in ein Gebüsch neben dem Fenster, fassungslos darüber was gerade passierte. Er sah sich selbst durch den Gartenlaufen. Ein Trugbild?
    Ein schlechter Traum?
    Nein, es war wirklich er selbst, normal angezogen und mit einem Rucksack bestückt, als würde er von der Arbeit kommen. Loki hatte also nicht gelogen. Er war nur eine Kopie des Originals, der weiter sein Leben lebte, nicht ahnend was über dem Planeten geschah.

    Bedrückt senkte der Blondschopf im Gebüsch den Kopf.
    Er brauchte einen Moment, um sich zu fangen, dann trottete er zurück zur Hauptstraße, von wo aus Lindsey alles mit angesehen hatte. Auch sie war bestürzt aber legte dem Jungen lächelnd die Hand auf die Schulter:
    „Geht es…?“
    „Dumme Frage aber jetzt kenne ich wenigstens die Wahrheit… Lass uns gehen!“
    „Sicher? Du könntest rein gehen und…“
    „Nein!“, entfuhr es ihm wütend:
    „Sie sollen ruhig weiter leben und nicht mit dem Doppelgänger ihres Sohnes zu tun bekommen!“
    Er zog den Scanner hervor, den ihm Loki gegeben hatte und rief das Signal auf, welches aus einem kleinen Wald kam, der in der Nähe einer Grundschule lag. Damals hatte Marco dort immer mit Freunden Verstecken gespielt. Es war schon komisch, dass dort etwas sein sollte.

    Das Waldstück war schnell erreicht aber genau genommen war es ein kleiner Park zwischen den Wohnsiedlungen, der Schule und der Hauptstraße, wo die Passanten mit ihren Hunden liefen oder Kinder mit der Schule Ausflüge für den Biologieunterricht machten.
    In der zweiten Klasse hatte Marco hier mit seinen Klassenkameraden Kastanien und Blätter gesammelt.
    Nun stapfte er mit Lindsey einen kleinen Pfad entlang und achtete darauf nicht über eine Wurzel zu stolpern, während er immer das Signal des Scanners im Auge behielt:
    „Es sollte hier sein…“
    Beide suchten den Waldboden danach ab aber es gab nichts. Nur Sträucher, Bäume und Felsen.

    Nach einer halben Stunde waren beide schon entnervt und fluchten mehr, als noch einem klaren Plan zu folgen. Lindsey begann lauthals zu schimpfen und lehnte sich müde gegen einen Baum:
    „Der Scanner geht echt nicht genauer? Wir laufen seit einer halben Stunde hier rum und haben nix gefunden!“
    Marco antwortete nicht und drückte auf dem Touchscreen des Displays herum aber er konnte das ganze nicht genauer einstellen. Als dann auch noch die Stimme von Loki durch die Köpfhörer hallte, verlor das Mädchen ganz die Nerven:
    „Wieso habt ihr die Quelle des Signals noch nicht gefunden?“
    „Halt die Klappe, du grauer Gnom! Wir suchen doch schon aber deine doofe Karte war nicht sehr hilfreich!“
    In ihrer Rage lief sie hin und her, fuchtelte mit den Armen und stampfte immer wieder zornig auf. In konzentriert stolperte sie rückwärts und blieb mit ihrem Fuß hängen. Im nächsten Augenblick lag das Mädchen mit ihrer ganzen Körperlänge am Boden. Marco eilte sofort herbei, um ihr aufzuhelfen aber dann verstummte er, was sie nicht nachvollziehen konnte:
    „Marco? Wieso hilfst du mir nicht auf?“

    Er deutete auf die Stolperfalle und ging in die Hocke. Lindsey war über eine Luke aus Metall gefallen, die leicht im Sand begraben lag und eher wirkte wie ein Gullideckel. Beide wischten etwas den Dreck davon herunter, da kam das glänzende Metall zum Vorschein, welches das Sonnenlicht reflektierte.
    Nachdem sie bemerkten, dass ein Griff zum öffnen fehlte, sah Lindsey ihren Kameraden auffordernd an:
    „Na los! Stämme sie mit deinen Gedanken auf!“
    „Was soll das? Ich kann so was nicht! Ich kann nur mit Blitzen schießen und die Funktion dieser Kraft ist noch mehr als fragwürdig!“
    „Dann schock die verdammte Klappe halt, bis sie explodiert!“
    „Wir sind hier nicht in einem Superheldencomic!“, fluchte Marco, weil er sich etwas scheute diese elektrische Energie zu erzeugen, die ihn beim letzten Mal selbst in die Bewusstlosigkeit geschickt hatte. Seine Partnerin plusterte ihre Wangen auf, dann wurde sie ernster:
    „Haben wir eine andere Wahl?!“
    Er biss ein letztes Mal die Zähne zusammen, dann wich er drei Schritte zurück. Auch Lindsey ging etwas aus dem Weg und stellte sich hinter einen schützenden Baum.
    Der Blondschopf hob die Arme und konzentrierte sich auf die Stelle, die er am Boden treffen wollte. Er verkrampfte sich und tatsächlich kamen blaue Funken zum Vorschein, die aber sofort wieder verschwanden. Er bekam eine gewischt und zuckte zusammen:
    „Shit! Ich hasse es…“
    „Du kannst es schaffen, also mach hinne!“, drängte die Schwarzhaarige.

    Wieder versuchte der junge Mann all seine Energie zu sammeln und richtete seine Hand auf die versiegelte Luke. Sein ganzer Arm begann zu prickeln und zu kribbeln, bis eine Welle aus purer Energie an seiner Handfläche zum Vorschein kam.
    Die blitzende Kugel zischte und war bereit, also lenkte Marco seine Konzentration auf sein Ziel. Es gelang und ein Strahl aus blauer Elektrizität rauschte durch die Luft, krachte auf die Luke und setzte sie unter Strom. Für den Bruchteil einer Sekunde schien es zu funktionieren aber dann wurde das Gesetz der Physik bittere Wahrheit und entlud sich in der Erde.
    Es gab einen Knall, gefolgt von einer Explosion, der Dreck und Sand aufwirbelte. Lindsey zog ihren Kopf schnell hinter den Baum aber Marco stand nun in einer qualmenden Wolke und hustete lautstark:
    „Ich würde mal sagen, der Plan ist gescheitert!“
    Die Stimme von Loki kam endlich wieder durch den Funk und ließ sie aufzucken:
    „Habt ihr jetzt was gefunden?!“
    „Ja, eine Luke aber wir können sie nicht öffnen!“
    „Versucht nicht sie mit den elektrostatischen Energien von Marco zu öffnen! Die Klappe ist isoliert!“
    Eine Ader trat am Kopf des Blonden hervor und er hätte den grauen Kerl am liebsten erwürgt, bevor er ausrastend in den Funk schrie:
    „Das hättest du uns vorher sagen müssen, du kleiner…!!!! Wie kommen wir da jetzt rein?“

    Kaum hatte Marco die Frage gestellt, da wurden sie schon wieder vom Transportstrahl erfasst und ins innere der Luke gebeamt. Bevor jemand sich beschweren konnte, war alle Konzentration auf das unterirdische Gefilde gerichtet. Die Teamkollegen standen in einem engen Betonschacht, der durch schwache Lampen beleuchtet war. Es ging einige Meter gerade aus, auf einen breiteren Gang zu. Lindsey trat mutig voran und schrie überrascht auf, als sie etwas an ihrer Hand spürte:
    „Igitt! Ich habe wo rein getatscht!“
    Der Blondschopf verkniff sich den Kommentar und folgte ihr, bis sie einige Meter hinter sich gelassen hatten und der Gang breiter wurde:
    „Also Kanalisation ist das nicht!“
    Vor ihnen befand sich eine Öffnung, die zu einem größeren Raum führte. Das schwache Licht enthüllte ihnen mehrere Computer und undefinierbare Geräte. Es ähnelte weniger dem fortschrittlichen Atlantis, als einem vergessenen Atombunker. Neugierig traten sie ein, als ein lautes Klacken ertönte und sie eine kraftvolle Stimme bremste:
    „Hände hoch oder ich schieße!“
    Aus einem nicht einsehbaren Nebengang war eine vermummte Gestalt gekommen. Sie hatte eine Kapuze auf, so dass ihr Gesicht im Verborgenen blieb aber die schwarze Jacke kam Marco bekannt vor. In der Hand hielt sie eine futuristische Handfeuerwaffe. Bedrohliche Stille lag in der Luft, dann hob Marco den Arm.
    Er gab eilig einen Blitz von sich und schoss dem Fremden die Waffe aus der Hand, überrascht dass es ihm so gut gelungen war, ohne sich selbst zu schocken. Der Maskierte zuckte schmerzerfüllt zusammen, dann stockte er beim Anblick der Eindringlinge:
    „Das gibt es nicht… Was machst du hier, Marco?“

    Der Blonde verzog das Gesicht und neigte sich völlig verwirrt vor:
    „Entschuldigen sie bitte? Woher kennen sie meinen Namen?“
    Fast schon abartig langsam zog der Fremde seine Kapuze runter und legte zotteliges, dunkles Haar frei. Der Blonde begann zu zittern und starrte seinen Gegenüber panisch an, während Lindsey nicht nachvollziehen konnte wieso. Es war ein Junge in ihrem Alter aber sein Blick war entschlossen. Er trat näher an die Eindringlinge heran, dann klopfte er Marco auf die Schulter:
    „Na, du Arsch!? Darf ich fragen, was du hier machst!?“
    „Das sollte ich die fragen, Sebastian!“, brach es aus ihm hervor, während er seinen Kumpel voller Entrüstung untersuchte. Sebastian war sein bester Freund gewesen und ging auch mit ihm gemeinsam in einer Schulklasse. Sie waren beste Kumpels aber dass sie sich hier treffen würde, hatte er sicher nicht erwartet. Zu letzt hatten sie sich am Abend vor seiner Entführung gesehen, wobei das für Sebastian sicherlich nicht merkwürdig war, da der echte Marco noch normal seines Weges zog. Stattdessen schnellte der Blonde nun aufbrausend nach vorne, packte seinen Kumpel am Kragen und drängte ihn an die nächste Wand:
    „Wer zur Hölle bist du!?“

    Keuchend versuchte sich der Dunkelhaarige aus dem Griff Marcos zu befreien und gab stöhnend die Antwort:
    „Ich bin es wirklich, Marco! Ich gehe hier nur meiner Aufgabe nach!“
    „WAS FÜR EINE AUFGABE!?“
    Mit zitternder Hand deutete der Junge auf den altmodischen Computer:
    „Ich soll jeden Tag um Punkt 15 Uhr die Enter-Taste drücken, damit ein Signal weiter gesendet wird! Und warum bist du hier? Bist du mir gefolgt?“
    Der Freund ließ los und wechselte einen planlosen Blick mit Lindsey, die nur ein Schulterzucken zurückgab:
    „Das ist kompliziert aber wir suchen eine Energiequelle…“
    „Moment! Du warst in der verlorenen Stadt!?“, fragte Sebastian, nachdem er seinen Kragen gerichtet hatte und somit enthüllte, dass auch er von Atlantis wusste. Lindsey verdrehte nur die Augen:
    „Okay, was geht hier vor? Was haben uns Loki und Chaya noch verheimlicht?“


    Ist eine Kopie wirklich weniger wert, wenn es noch das Original gibt?
    Ist sie weniger Mensch als die Quelle, aus der sie geschaffen wurde?
    Das ist eine höchste dämliche Frage, denn niemand ist exakt gleich. Es gibt keine exakten Kopien. Selbst wenn sich alles unglaublich ähnelt, so bleiben trotzdem feine Unterschiede.
    Es kann angehen, dass jemand genauso denkt und fühlt wie man selbst…
    Trotzdem geht jedes Lebewesen seinen eigenen Weg und macht Erfahrungen, die kein anderer stehlen kann.
    Jeder ist ein Individuum und das ist die unbestreitbare Wahrheit!
    Man ist was man ist!


    Fortsetzung folgt…
    Ich war immer langweilig und normal aber jetzt hängt das Schicksal des Planeten von mir ab. Ich muss durch dieses Tor aber dann werde ich sterben...
    Was soll ich tun?
    Tränen kann ich nicht zurück halten, denn dafür vermisse ich euch zu sehr!

    Euer Sohn Marco
    2009.12.28


    Stargate-Revelation

  12. #10
    Senior Master Sergeant Avatar von Dicker1
    Registriert seit
    10.05.2009
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    Standard

    hi
    also bisher finde ich die Geschichte interresant (auch wenn sg1 hier nicht auftaucht ) ist sebastian auch einer der "entführten" ? mh.... freuhe mich aufs nächste kap lg domi

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