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Thema: SGA: Family Ties

  1. #1
    Lieutenant Colonel Avatar von Shahar
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    Standard SGA: Family Ties

    Titel: Family Ties

    Autor: TinaS
    Serie: Stargate Atlantis
    Genre: Action, Drama, Friendship, Turture
    Rating: R-16
    Charaktere: Multi-Charakter, OC
    Spoiler: nach 5. Staffel
    Kurzinhalt: Familienprobleme und längst totgeglaubte Feinde, erschweren den Atlantern das Leben.

    Author's Note: Meine 5. FF. Am besten zu lesen nach Erw. und Erk., Traces of Truth, Surving und Expectations.


    Die Alexa-Saga - Wie alles begann. !!Hier!!!
    (überarbeitete Version)


    Disclaimer: Stargate Atlantis und alle vorkommenden Charaktere sind Eigentum von MGM Television Entertainment. Einzig der Charakter der Alexa ist meine Erfindung. Diese Fanfic wurde lediglich zum Spaß geschrieben und nicht um damit Geld zu verdienen. Jegliche Ähnlichkeiten zu lebenden und toten Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt. Alle weiteren Charaktere sind Eigentum des Autors.
    Feedback: immer her damit



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    Kapitel 1

    Erde, Los Angeles


    Er war müde. Es war ein langer und anstrengender Tag. Verhandlungen, Personalgespräche, Geschäftsberichte und eine spontane Inventur standen auch noch an.
    Nicht, dass er seine Arbeit nicht mochte, nur früher hatte er Hilfe. Beziehungsweise, er war die Hilfe. Im Großen und Ganzen hatte sich nichts geändert. Zuerst sollte er seinem Vater in dessen Firma zur Hand gehen. Das klappte auch ganz gut. Schließlich lies ihn sein Vater an den besten Universitäten studieren. Am Ende hatte er einen Abschluss mit Auszeichnung. Sein Vater war sehr stolz auf ihn und zeigte es ihm auch, indem er ihm eine Zweigstelle seiner Firma übergab, dessen Leitung er übernehmen sollte. Das tat er auch mit Freuden. Er merkte schon sehr früh, dass er durchaus Führungsqualitäten und einen ausgeprägten Geschäftssinn besaß. Nachdem sein Bruder die Familie verlies, kümmerte er sich umso mehr um die Geschäfte und später auch um seinen Vater, als er merkte, dass ihm die familiären Streitigkeiten enorm zu schaffen machten. Er wusste, dass er irgendwann einmal das Familienunternehmen erben würde. Damals dachte er, dass er es alleine erben würde. Ebenso auch die privaten Hinterlassenschaften. Doch dann entpuppte sich das Testament als eine Art Reue-Akt seinem älteren Sohn gegenüber. Er wusste dass sein Vater oft an seinen Ältesten dachte. Er wusste auch, dass ihm die Streitereien und das Gesagte leid taten. Oft erinnerte er sich daran, wie er versuchte, seinen Bruder ausfindig zu machen. Immer wieder ließ er ihm Nachrichten zukommen, wollte, dass er sich mit seinem Vater aussprach. Doch es schien, dass ihn keine einzige erreichte.
    Irgendwann war er es selbst leid.
    Doch nach dem Tod seines Vaters, tauchte sein Bruder tatsächlich auf. Nach anfänglichen Streitigkeiten konnte zumindest er sich mit seinem Bruder aussprechen.
    Am Ende überließ sein älterer Bruder ihm seinen Anteil an der Erbschaft und ging wieder. Aber diesmal nicht ohne ihm versprochen zu haben, sich gelegentlich zu melden.
    Noch ahnte er nicht, wie schnell er ihn wieder sehen würde…

    Es war Freitag und schon spät am Abend, als er mit seinem Wagen die lange Auffahrt zu seinem Haus hinauf fuhr. Erschöpft stieg er aus, schleifte sich eher zur Tür, als dass er lief, schloss auf und ging direkt in die Küche, um sich ein Bier aus dem Kühlschrank zu holen.
    Normalerweise trank er kaum Alkohol. Und Bier gehörte schon gar nicht dazu. Aber in letzter Zeit hatte er immer wieder Tage, an denen er den Drang verspürte, sich etwas mehr fallen zu lassen. Trauriger weise half ihm der Alkohol dabei.
    Ein wohltuender erster Schluck des köstlich kalten Gebräus hatte seinen Magen erreicht, als er ins Wohnzimmer gehen wollte.
    Er drehte sich um und wurde von einem hellen gleißenden Licht geblendet, das etwa zwei Meter vor ihm plötzlich aus dem Nichts auftauchte.
    So schnell wie es erschien, war es auch wieder verschwunden.
    Das Einzige, was blieb, waren ein Mann und eine Frau, beide nackt, die kurz darauf ohnmächtig zu Boden fielen.
    Die Bierdose ebenfalls.


    Atlantis

    „Wir haben morgen unser freies Wochenende. Was haben Sie denn schönes vor?“, fragte John, der gerade das Geländer des Balkons erreichte, an dem auch Alexa und ihre Mutter standen.
    „Ich werde noch mal die Datenbanken und die Speicherkristalle, die wir von der Forschungsstation mitgebracht haben, durchgehen. Vielleicht haben wir ja etwas übersehen. Außerdem werde ich morgen zu einer der Adressen reisen und mich dort umsehen.“, antwortete Alexa ohne dabei von ihrem Tablett-PC aufzusehen.
    John nickte nur kurz und atmete dann tief durch, bevor er versuchte, Alexa wieder zur Vernunft zu bringen.
    „Glauben Sie nicht, dass Sie etwas übertreiben?“, fragte er.
    „Nein, das glaube ich nicht. Ich weiß, dass sie irgendwo da draußen sind. Ich werde sie finden“, gab Alexa entschlossen zurück.
    „Ich weiß, dass Sie das werden. Und wir helfen Ihnen, wo wir können, aber wenn Sie sich tagelang damit beschäftigen, wird Ihnen irgendwann die Energie ausgehen. Und uns auch. Sie sollten sich etwas ausruhen. Abgesehen davon, hat Rodney alles schon dreimal gecheckt. Die Adressen können auch von anderen Teams überprüft werden.“
    „Nein, ich will selbst gehen. Ich kann nicht…“
    „Alexa, Sie sind schon seit Tagen auf den Beinen. Irgendwann werden Sie uns vor Erschöpfung zusammen brechen. Ich habe noch gerade Rivers mit seinem Team losgeschickt, um auf befreundeten Planeten ihre Botschaft zu hinterlassen und Major Lorne wird morgen mit seinem Team nach M7R- 900 gehen. Beide Teams wissen, wie Ihr Vater und Ihr Bruder aussehen und werden sich dort umsehen. Wenn sie etwas haben, melden sie sich sofort.“
    „Ich werde morgen mitgehen“, antwortete sie entschieden.
    „Alexa, er hat recht. Ich wünsche mir auch nichts sehnlicher, dass wir sie so schnell wie möglich finden. Aber du brauchst etwas Ruhe. Das war in letzter Zeit alles zu viel…“
    „Mutter, ich werde morgen dort hingehen. Mit oder ohne Hilfe.“
    „Diese Ruhetage sind Pflichtruhetage. Das wissen Sie. Zwingen Sie mich nicht, einen Befehl daraus machen“, mahnte John und wusste, dass er ihr eigentlich nichts befehlen konnte. Sie unterstand nicht seinem Befehl. Jedenfalls nicht direkt.
    Und Alexa wusste das. Deshalb sah sie ihn etwas amüsiert an. Dennoch wusste sie, dass John Mittel und Wege kannte, sie zur Ruhe zu zwingen. Es dauerte nicht lange und sie gab nach.
    „Na schön. Aber nur zwei Tage.“


    Auf einem Planeten, Pegasus-Galaxie

    Ungeduldig wartete der ältere Mann.
    Als er eine kleine Gruppe Männer durch das Sternentor kommen sah, die alle die gleiche Kleidung, wohl eine Art Uniform trugen und auch noch Waffen besaßen, die den technologischen Stand dieses Dorfes, wohl weit überstieg, entschied er sich zunächst, diese Leute zu beobachten. Irgendwie hatte er ein unsicheres Gefühl, als er sie sah. Aber dennoch, irgendetwas in seinem inneren schrie förmlich danach, zu dieser Gruppe zu gehen und sie nach der Stadt der Vorfahren zu fragen.
    Doch er war schon immer ein sehr vorsichtiger Mann gewesen, beinahe misstrauisch.
    Ihm war klar, dass in der langen Zeit seiner Abwesenheit etwas mit der großen Stadt geschehen war.
    In den letzten Monaten hatte er mehr als einmal feststellen müssen, dass sehr viel Zeit vergangen war. Vielleicht zu viel. Einstige Handelspartner, Verbündete oder gar Freunde, sowie bekannte Orte und Einrichtungen waren nicht mehr durch das Sternentor zu erreichen. Größtenteils existierten sie gar nicht mehr. Er war sich jedoch vollkommen sicher, dass seine einstige Heimat noch existierte.
    Auf vielen Planeten waren er und sein Sohn schon. Immer wieder hörte er Gerüchte über Menschen, die in der großen Stadt leben sollten. Menschen, die aus einer anderen Galaxie kommen würden.
    Viele Völker, die er in den letzten Monaten kennen gelernt hatte, sprachen begeistert von ihnen. Rühmten sich mit ihrer Freundschaft zu ihnen, oder erzählten von fairen Händlern, die sie abgeben würden. Aber kein einziger aus diesen Völkern war in der Lage oder dazu bereit, ihm die Adresse der großen Stadt zu nennen.
    Immer wieder wählte er die Adresse seiner alten Heimat an, aber nichts geschah. Auch der Ort seines letzten bekannten Aufenthaltes konnte nicht mehr erreicht werden. Doch aufgeben würde er nicht. Er würde immer wieder versuchen, eine Verbindung herzustellen. Irgendwann…
    Er weigerte sich, einen Gedanken daran zu verschwenden, dass seine Familie und seine Freunde schon lange tot sein könnten.
    Wieder blickte er hinauf zum Himmel. Schon vor Monaten war es für ihn und seinen Sohn die einzige Möglichkeit, fest zu stellen, wie viel Zeit vergangen war. Anhand des Sonnenstandes konnte er auch die Tageszeit bestimmen.
    Ihm war klar, dass der Tag sich seinem Ende neigte. Höchstens noch eine Stunde, und die Nacht würde hereinbrechen.
    Wo um alles blieb denn nur sein Sohn?
    Sie wollten sich hier schon vor einer Stunde treffen.
    Schon seit einigen Tagen benahm sich sein Sohn äußerst merkwürdig. Er spürte, dass sein Sohn ihm irgendetwas verheimlichte. Er hatte ihm erst vor einigen Wochen zugestimmt, dass es wohl besser sei, sich auf der Suche nach dem Rest der Familie, zu trennen. So könnten sie zur gleichen Zeit, mehrere Planeten besuchen und nachforschen. Immer wieder machten sie dann neue Treffpunkte aus.
    Aber meist blieb sein Sohn länger weg, als vereinbart.
    Als seine Erinnerungen zu seiner Frau und seiner Tochter glitten, bemerkte er am Rande, dass die Gruppe von Männern, das Gasthaus, das sie vorhin betreten hatten, wieder verließen.
    Am Eingang sah er noch einen kleinen übergewichtigen Mann, wohl den Gastwirt, der ein Bild in den Händen zu halten schien.
    Er konnte nicht verstehen, worüber gesprochen wurde, aber es musste für diese Männer sehr wichtig sein.
    Dennoch interessierte es ihn nicht sonderlich.
    Nachdenklich blickte er der Gruppe hinterher und sah zu, wie sie das Dorf wieder verlassen wollte.
    Noch hätte er die Möglichkeit, diese Leute einzuholen. Sie in ein Gespräch zu verwickeln um vielleicht heraus zu finden, ob sie etwas über die große Stadt wüssten. Womöglich gehörten sie sogar selbst zu dem Menschen, die nun dort sein sollten.
    Doch ihm war das Risiko zu groß. Er war allein. Auch wenn er keine Angst hatte und sich sehr gut selbst verteidigen konnte, könnte es gut sein, dass sie nicht so friedlich wären, wie sie sich nach außen gaben.
    Sein Blick fiel auf ein paar spielende Kinder, die ständig auf einen Ball eintraten und nun versuchten, diese Männer in ihr Spiel mit einzubeziehen.
    Und tatsächlich ließ sich einer von ihnen nicht lange bitten und kickte den Ball ein paar Mal zurück, als die Jungen ihnen immer wieder den Ball zu kommen ließen.
    Erst als ihn sein Freund mit `Lieutenant Rivers´ ansprach und ihn an einen Zeitplan erinnerte, verabschiedete sich dieser von den Jungs und gab ihnen den Ball zurück.
    Auch die Eltern, die nun alle Mühe hatten, ihre Kinder wieder nach drinnen zu bekommen, da es bereits dämmerte, grüßten die Gruppe teilweise sehr freundlich und plauderten kurz mit ihnen. Und auch hier wurden Bilder verteilt. Man schien sich also zu kennen.
    Er war sich immer noch nicht sicher, ob er der Sache trauen konnte.
    Zuviel hatte er in letzter Zeit gesehen und erlebt. Nein, das Risiko in eine Falle zu laufen war ihm zu groß.
    Und doch war da wieder diese Stimme in seinem inneren…
    Es war zu spät. Die Männer verschwanden durch das Tor.
    Wo, verdammt noch mal, blieb denn nur sein Sohn?


    Erde, Los Angeles

    Mit Mühe schaffte er es, die Bewusstlosen zur Couch zu tragen und sie mit einer Decke zuzudecken. Es dauerte nur ein paar Augenblicke, bis sie zu Bewusstsein kamen.
    „Wo bin ich?“, brachte sie leise hervor und war sichtlich verstört.
    „Wer sind Sie? Was soll das?.“, lautete die Gegenfrage.
    „…Wenn das ein Witz sein sollte, finde ich ihn nicht besonders lustig. Wie kommen Sie in mein Haus?“
    „Dave?“, fragte der ältere Mann und glaubte, sich wieder an etwas erinnern zu können.
    „Dad?“ Dave war sich wirklich nicht sicher, was er sagen sollte. Vor ihm zwei Menschen. die schon seit Jahren tot waren. Seine Eltern. Zumindest sahen sie so aus.

    „Dave, bist du das? Was ist denn hier los? Ich…“, sagte die Frau und sah nach links, bis sie den älteren Mann nun richtig zu erkennen glaubte.
    „Patrick?“
    „Carol?“
    Dave´s Gedanken setzten nun völlig aus. Mit großen Augen sah er zwischen den beiden Personen hin und her, bis er glaubte sein Herz würde stehen bleiben. Beinahe panisch japste er nach Luft, fuhr sich zunächst mit seiner Hand übers Gesicht und dann durch die Haare.
    Er drehte sich um. Wollte gehen. Aber wohin? Warum?
    Wieder drehte er sich zu den beiden um und sah immer noch perplex in die Gesichter seiner Eltern, die sich selbst ungläubig anstarrten.
    Er wankte, schaffte es mehr stolpernd als sicher, einige Schritte rückwärts zu gehen um sich dann in einen Sessel fallen zu lassen.
    „Mom?...Dad?“
    „Was äh…was…was ist hier los?“, fragte die Frau Namens Carol.
    Dave wollte antworten, aber es kam einziges Wort über seine Lippen. Immer wieder öffnete er den Mund, aber kein Ton war zu hören.
    „Carol, du…du lebst?“, fragte nun Patrick perplex.
    „Was?“, lautete die Gegenfrage.
    „Dad,…du lebst? Du warst doch…du bist…“
    „Was?“, fragte Patrick und sah sich verwirrt um, doch sein Blick fiel schließlich wieder auf Carol.
    „Ihr…seid tot! Ihr… ihr solltet…ihr ward…tot!“
    „Was?!“
    Dave starrte sie immer noch mit ungläubigen Augen an.
    „Dave, was ist hier los? Was meinst du mit…tot? Wo… wo ist dein Bruder? Wo ist John?“
    Durch die Frage seiner Mutter setzten seine Gedankengänge wieder ein.
    „John?... John… er … ich …Telefon…ich muss…telefonieren.“


    Atlantis, beinahe Mitternacht

    „Gateaktivierung von außen!“, ertönte Chuck´s Stimme. Wieder einmal war er zur Nachschicht eingeteilt worden, und dachte er könnte sich die Schicht durch eine spannende Abenteuerlektüre versüßen. Zum Glück war Woolsey mittlerweile ein Expeditionsleiter, der nichts dagegen hatte, wenn man mal mit einem Buch seine Spätschicht angenehmer gestallten wollte. Voraussetzung war natürlich, dass bereits alle Aufgaben, Diagnosen und Berichte erledigt wären. Das war bei ihm der Fall. Zumal bereits Amelia damit angefangen hatte und ihm dann den Rest überließ.
    Woolsey, der eigentlich auch schon lange Dienstschluss gehabt hätte, wollte noch ein wenig Papierkram erledigen. Alarmiert stürmte er beinahe in den Kontrollraum.
    „Das SGC, Sir“, klärte Chuck ihn auf.
    „Jetzt? Um diese Zeit? Am Tage könnte ich es ja verstehen und würde es erhöhten Konversationsbedarf nennen. Aber jetzt…“, rätselte Richard und wartete auf die Übertragung.
    „Mister Woolsey, wir haben uns schon lange nicht mehr gesehen“, witzelte General Landry.
    „Stimmt. Drei Tage können sehr lange sein“, antwortet er und ging somit auf den Witz ein.
    „Es ist einfach ein schönes Gefühl, wenn wir zur Abwechslung mal anrufen können.“
    Richard musste lächeln.
    Atlantis stand zwar regelmäßig in Kontakt mit der Erde, aber nur einseitig. Wenn man von der Erde aus zur Pegasus Galaxie wollte, musste man sich bisher immer auf eine etwas längere Reise in einem Raumschiff einrichten.
    Umgekehrt dauerte es nur Sekunden.
    Dank eines neuen ZPM´s aus der Forschungsstation, war es nun keine Einbahnstraße mehr.
    „Nun General, da wir hier zufälligerweise auch fast Mitternacht haben, habe ich irgendwie das ungute Gefühl, dass etwas vorgefallen sein muss“, meinte Woolsey und beendete die lockere Atmosphäre.
    „Es tut mir leid, dass ich zu so später Stunde, die Nachtschicht ihres Technikers störe…“, witzelte General Landry und sah an Woolsey vorbei zu Chuck, der im Hintergrund zu sehen war, wie er wieder völlig entspannt auf seinem Stuhl saß, die Beine auf eine der Konsolen gelegt hatte und weiter in seinem Buch schmökern wollte.
    Ertappt und leicht verlegen, nahm dieser die Füße wieder runter, legte das Buch zur Seite, nur um dann zu zeigen dass der Wink mit dem Zaunpfahl Wirkung zeigen würde. Tatsächlich aber tippte er etwas auf seinem Laptop ein und schob die rote Karo 4 auf eine schwarze Kreuz 5. General Landry konnte zum Glück nur den Laptopdeckel sehen.
    „…Wir haben nur gerade einen Anruf aus Peterson bekommen. Er war für Colonel Sheppard gedacht. Er sollte so schnell wie möglich herkommen.“


    Auf irgendeinem Planeten

    Schon vor einer halben Stunde kam Kolya mit einem Großteil seiner Männer hier an. Das Gebäude war gerade mal ein zwei hundert Meter vom Sternentor entfernt und der Weg dorthin glich eher einer Lichtung, als einem Pfad oder gar einer Straße.
    Kieran nannte ihm zuvor einige Adressen von Planeten, auf denen angeblich noch einige verlassene Außenposten der Antiker zu finden seien.
    Und tatsächlich schlenderte Kolya nun durch die Gänge eines alten Gebäude-Komplexes, dass ursprünglich von den Antikern als eine kleine Forschungseinrichtung und als Wohnkomplex genutzt wurde.
    „Sieht so aus, als ob Sheppard und seine Leute noch nicht hier waren“, meinte Baren und sah sich ebenfalls neugierig um.
    „Umso besser. Dann ist das jetzt ab sofort unsere Operationsbasis. Sehen sie zu, das sie die Energieversorgung zum Laufen bekommen“, befahl Kolya.
    „Hanno kümmert sich bereits darum. Was mir aber Sorge bereitet ist Sheppard! Was, wenn er hier plötzlich auftaucht?“, brachte Baren nervös hervor.
    „Oh, das will ich doch schwer hoffen. Warum sonst gebe ich mir all die Mühe? Ich will dass er sich hier…so richtig wohl fühlt. Denn er wird den Rest seines Lebens hier verbringen… auch wenn es wohl sehr kurz sein wird.“
    „Ja aber Herr, was ist mit seinem Team? Und dem Antiker?“
    „Was soll mit ihnen sein?“
    „Wenn wir Sheppard oder den Antiker gefangen nehmen, werden die Atlanter nicht ruhen, um sie zu finden und sie zu befreien. Es ist Wahnsinn sie hier festhalten zu wollen. Wir riskieren die Zerstörung dieser Einrichtung.“
    „Sind Sheppard oder der Antiker erst einmal in meiner Hand, brauchen wir uns darum keine Sorgen zu machen. Sie werden uns schon helfen, diese Einrichtung unangreifbar zu machen.“
    „Also das wage ich zu bezweifeln…“
    Kolya warf seinem Untergebenen einen giftigen Blick zu.
    „…Herr. Sheppard wird nicht reden. Und der Antiker? Wer weiß, wozu er fähig ist.“
    Kolya platzte der Kragen.
    Nicht nur das dieser Baren auf ihn den Eindruck machte, ziemlich dämlich und einfältig zu sein, nein, er hatte auch noch ein ziemlich loses Mundwerk. Und das verärgerte ihn noch mehr.
    Seine Männer hatten die Befehle, der er ihnen gab, zu befolgen und nicht kostbare Zeit damit zu verschwenden, Fragen zu stellen oder Zweifel zu äußern.
    Nicht mehr lange und er würde an ihm ein Exempel statuieren, um auch den anderen zu zeigen, dass er es ernst meinte und das seine Geduld Grenzen kannte.
    Blitzartig packte Kolya Baren am Kragen und drückte ihn gegen die Wand bis dieser anfing zu röcheln. Panisch riss Baren die Augen auf schnappte nach Luft.
    „Sheppard wird früher oder später hier auftauchen. Oder einer meiner Teams wird ihn und seine Leute auf einem der anderen Außenposten der Vorfahren schnappen können und dann hierherbringen. So oder so…er wird bald mir gehören. Ich will, dass nach einer Zelle gesucht wird. Notfalls baut ihr eben eine, ist mir egal. Aber sorgt dafür…dass niemand aus ihr entkommen kann. Und ich werde dafür sorgen, dass er redet.“
    „Herr!“, rief Korran, der sich bisher in der Station umgesehen hatte.
    „Wir haben eine Gefangenenzelle entdeckt. Ich habe Hanno bereits befohlen, sie funktionstüchtig zu machen. Er wird die Energieversorgung gleich soweit haben, dann kümmert er sich sofort um die Zelle“, berichtete er weiter und sah ausdrucklos zu, wie Kolya immer fester gegen Barens Kehle drückte.
    Doch so schnell wie er zugepackt hatte, ließ er ihn auch wieder los.
    Keuchend und hustend rieb sich Baren den Hals und wagte es nicht, seinem Herrn ins Gesicht zu sehen.
    Im gleichen Moment sprangen auch schon die Lichter an und einige Systeme fuhren hoch.
    „Sehr gut. Dann kümmere dich jetzt um die Besorgungen. Schließlich müssen Sheppard und der Antiker überzeugt werden und wir wollen unterhalten werden.“
    „Ja Herr, ich mache mich sofort auf den Weg“, bestätigte Korran und verließ die beiden Männer sofort.
    Kolya wandte sich wieder an Baren.
    „Wenn du es noch einmal wagen solltest, mir zu widersprechen, oder an mir zu zweifeln, werde ich dir deine vorlaute Zunge rausschneiden und sie dir als Henkersmahlzeit servieren. Hast du das verstanden?!“
    „Ja Herr.“
    „Geh mir aus den Augen!“, befahl Kolya, bevor er noch völlig die Kontrolle verlieren würde.
    Seine Wut sollte nur einer zu spüren bekommen.

    tbc...
    Geändert von Shahar (26.05.2012 um 14:13 Uhr)
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    Scarcrow and Dr. McKay: Wa(h)re Freundschaft
    Ein russischer Arzt nimmt an einem Ärztekongress in den Staaten teil, doch auf ihn wird ein Anschlag verübt. Will man hinter seine wissenschaftlichen Erkenntnisse in der Medizin gelangen, oder hat er gar mehr zu bieten?

  2. Danke sagten:


  3. #2
    The Dark One Avatar von Fayanor
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    Hallo Tina,
    das fängt ja alles schon gut an ... zu deinem Schreibstil muss ich denk ich nichts sagen, der war nämlich wieder Klasse. Ansonsten bin ich schon aufs nächste Kapitel gespannt.
    cya Fayanor

  4. Danke sagten:


  5. #3
    Lieutenant Colonel Avatar von Shahar
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    Hallo Fayanor,
    schön dass du auch hier zu meiner Story gefunden hast.
    Es freut mich, dass dir das erste Kapitel schon so zusagt und hoffe die weiteren werden es auch!
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  6. #4
    Fürstin der Finsternis Avatar von Liljana
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    Jetzt hätt ich vor lauter Fasching und Stress bald übersehen, dass es schon weitergeht.

    Endlich bekommen wir Alexas Rest-Familie zu "Gesicht" und schon ist der Sohn verschwunden.

    Dad?“ Dave war sich wirklich nicht sicher, was er sagen sollte. Vor ihm zwei Menschen. die schon seit Jahren tot waren. Seine Eltern. Zumindest sahen sie so aus.
    Und noch ein Handlungsstrang. Hm - mal schauen ob mir das nicht langsam zuviel wird. Ich lass mich mal überraschen, wie du den mit der Geschichte verknüpfst.

    LG Lil

  7. Danke sagten:


  8. #5
    Major Avatar von claudi70
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    Hallo Tina,
    ich hab mich ja schon zu diesem Teil an anderer Stelle geäußert. Aber ich wollte mich hier auch noch mal melden.
    Ein wirklich guter Einstieg! Man erhält einen Überblick der jeweiligen Beteiligten.
    Atlantis, Erde...u.s.w.
    Wenn da mal nicht Kieran hinter steckt, was die Eltern von Dave und John angeht. Wer sonst, ist in der Lage Menschen zum Leben zu erwecken. Ganz schön gruselig diese Vorstellung. Bin auf Johns Reaktion gespannt und wie wird er seinem Bruder gegenüber treten. Der wird sicher eine Menge Fragen haben und nicht nur er, auch seine Eltern.

    Kolya richtet sich ja schon mal ein, mal sehen, ob es ihm gelingt Sheppart zu schnappen, das klingt auf jeden Fall nach Shep-Whump. *freu* Ich gestehe, ich liebe Shep-Whump. Mal sehen, ob ich glück habe. *fg*

    Und der Mann, der das Atlantis Team beobachtet, ist sicher der Vater von Alexa. Schade nur, dass er das Team nicht befragt, dann hätte er endlich die ersehnten Antworten.

    Ich war ja bis her, eher der "Stille" Mitleser, werde mich jetzt aber in dieser Geschichte
    auch weiter zu Wort melden...
    LG Claudi

  9. Danke sagten:


  10. #6
    Lieutenant Colonel Avatar von Shahar
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    @Liljana:
    Jetzt hätt ich vor lauter Fasching und Stress bald übersehen, dass es schon weitergeht.
    Ja in so einer Zeit kann man schon mal das eine oder andere vergessen oder übersehen
    Aber ich hoffe du konntest oder wirst vielleicht noch schön Fasching feiern.
    Ich kann es leider nicht so. Ich bin immer noch "Bewegungstechnisch" außer Gefecht gesetzt.
    Also feiere für mich mit.

    Endlich bekommen wir Alexas Rest-Familie zu "Gesicht" und schon ist der Sohn verschwunden.
    Das Dorian verschwunden ist, hat seine Gründe, die ich aber erst in der nächsten Story erläutern werde.

    Und noch ein Handlungsstrang. Hm - mal schauen ob mir das nicht langsam zuviel wird. Ich lass mich mal überraschen, wie du den mit der Geschichte verknüpfst.
    Ja, lass dich am besten überraschen.
    Möglich, dass ich vielleicht mit dem einen oder anderem übertreibe, aber das sind schließlich FanFictions... da kann man seine (kranken und zu sehr ausgeprägten) Phantasie ausleben.

    @claudi70:
    Auch dir hier ein herzliches Willkommen bei meiner Story!

    Wenn da mal nicht Kieran hinter steckt, was die Eltern von Dave und John angeht. Wer sonst, ist in der Lage Menschen zum Leben zu erwecken. Ganz schön gruselig diese Vorstellung.
    Wie schon gesagt, was Dave und Johns Eltern angehen, da könntest du daneben liegen...

    Bin auf Johns Reaktion gespannt und wie wird er seinem Bruder gegenüber treten. Der wird sicher eine Menge Fragen haben und nicht nur er, auch seine Eltern.
    Kurz gesagt: Oh ja! das kann was werden....

    Kolya richtet sich ja schon mal ein, mal sehen, ob es ihm gelingt Sheppart zu schnappen, das klingt auf jeden Fall nach Shep-Whump. *freu* Ich gestehe, ich liebe Shep-Whump. Mal sehen, ob ich glück habe. *fg*
    Ich bin mittlerweile auch ein Whump-Fan. Vor allem auch Shep-Whump.
    Also lass dich mal überrschen

    Und der Mann, der das Atlantis Team beobachtet, ist sicher der Vater von Alexa. Schade nur, dass er das Team nicht befragt, dann hätte er endlich die ersehnten Antworten.
    Na das wäre ja zu einfach und auch zu schnell gegangen.

    Ich war ja bis her, eher der "Stille" Mitleser, werde mich jetzt aber in dieser Geschichte
    auch weiter zu Wort melden...
    Das freut mich wirklich sehr!

    An alle:

    Ich freue mich, dass ihr zu meiner Story gefunden habt und hoffe, dass sie euch auch gefällt.
    Ich freue mich ebenso auf eure Feedbacks und auch für die "Danke" (Drücker)

    Das nächste Kapitel folgt in einigen Tagen.
    Also bis dann und viele liebe Grüße
    Tina
    Online:
    SGA: ALEXA: Freaky Fridays
    Lachen und Weinen liegen manchmal so dicht nebeneinander … vor allem Freitags


    Scarcrow and Dr. McKay: Wa(h)re Freundschaft
    Ein russischer Arzt nimmt an einem Ärztekongress in den Staaten teil, doch auf ihn wird ein Anschlag verübt. Will man hinter seine wissenschaftlichen Erkenntnisse in der Medizin gelangen, oder hat er gar mehr zu bieten?

  11. #7
    Brigadier General Avatar von stargatefan74
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    Huhu,

    ich habe mir auch den 1. Teil durchgelesen und es gefällt mir sehr gut! Allerdings kenne ich die übrigen Geschichten von Dir noch nicht und hoffe, ich komme dennoch gut hier mit.

    Ich liebe Geschichten mit Kolya und Sheppard und hoffe auf reichlich Shep-Whump!?

    Anderseits muss John doch jetzt erstmal zur Erde. Was geht denn dort im übrigen vor? Woher kommen Johns Eltern? Wirklich zur von den Toten oder aus einer anderen Realität?

    Ich bin jedenfalls schon mächtig gespannt, wie es weiter geht.

  12. Danke sagten:


  13. #8
    Lieutenant Colonel Avatar von Shahar
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    Standard

    @stargatefan74:

    ich freue mich, dass du zu meiner Story gefunden hast und dass dir der erste Teil schon mal gefallen hat.

    Ob sich deine Hoffnungen auf Shep-Whump erfüllen?...
    Mal sehen...
    (Nur Shep-Whump oder Whump im Allgemeinen?)

    Was Johns Eltern angehen, auch da wirst du dich überraschen lassen müssen.
    Zur Zeut arbeite ich am 2. Teil, es wird also nicht mehr lange dauern, bis dieser online kommt.

    Also bis dann...
    Online:
    SGA: ALEXA: Freaky Fridays
    Lachen und Weinen liegen manchmal so dicht nebeneinander … vor allem Freitags


    Scarcrow and Dr. McKay: Wa(h)re Freundschaft
    Ein russischer Arzt nimmt an einem Ärztekongress in den Staaten teil, doch auf ihn wird ein Anschlag verübt. Will man hinter seine wissenschaftlichen Erkenntnisse in der Medizin gelangen, oder hat er gar mehr zu bieten?

  14. #9
    Brigadier General Avatar von stargatefan74
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    Zitat Zitat von TinaS Beitrag anzeigen
    @stargatefan74:


    Ob sich deine Hoffnungen auf Shep-Whump erfüllen?...
    Mal sehen...
    (Nur Shep-Whump oder Whump im Allgemeinen?)
    Hauptsächlich Shep-Whump, nehme aber auch Mitchell, falls er zufällig gerade durch die Geschichte laufen sollte.

    Ne, ich lass mich einfach überraschen.

    Ich liebe halt einfach Kolya/Sheppard. Das schreit quasi nach Problemen und Folter. Und Du selber hast ja schon angedeutet, was Kolya mit Sheppard vorhat.

    Wann geht´s weiter?

  15. #10
    Lieutenant Colonel Avatar von Shahar
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    Standard

    @stargatefan74:

    Hauptsächlich Shep-Whump, nehme aber auch Mitchell, falls er zufällig gerade durch die Geschichte laufen sollte.

    Ne, ich lass mich einfach überraschen.

    Ich liebe halt einfach Kolya/Sheppard. Das schreit quasi nach Problemen und Folter. Und Du selber hast ja schon angedeutet, was Kolya mit Sheppard vorhat.
    Ob Mitchell zufällig durch die Geschichte laufen wird, weiß ich noch nicht.

    Kolya/Sheppard liebe ich auch sehr. Aber dass du dich überraschen lassen willst ist gut.
    Ich hoffe es wird mir gelingen.

    Wann geht´s weiter?
    Na jetzt!

    Sorry, dass es diesmal etwas länger gedauert hat.
    Aber manchmal hat man eben solche Tage, an den nichts so funktioniert wie es soll, oder einfach keine Sätze entstehen wollen.
    Aber ich denke ich habe dir Kurve doch noch bekommen und es gefällt euch.

    Und nun wie versprochen, geht es weiter!

    +o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o +o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+

    2. Kapitel

    +o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o +o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+

    Erde
    Los Angeles


    Nachdem Dave sich etwas beruhigt hatte und nun wieder halbwegs klar denken konnte, bat er seine Eltern mit ihm zu kommen, um sich umziehen zu können. Schließlich konnten sie nicht die ganze Zeit in Decken gehüllt, im Wohnzimmer sitzen.
    Gerade als er mit ihnen das ursprüngliche Schlafzimmer mit der angrenzenden Ankleide betrat, erinnerte er sich daran, dass sein Vater damals einige Zeit nach Carols Tod, die meisten Kleidungsstücke seiner Frau entsorgen ließ. Nur wenige ausgewählte Teile behielt er aus Sentimentalität.
    Darunter waren Kleidungsstücke, die sie damals trug, als sie sich kennen lernten, als sie das erste Mal miteinander ausgingen. Patrick konnte sich damals sogar noch daran erinnern, welche Bluse sie trug, als sie sich zum ersten Mal küssten.
    Unter der vielen Kleidung waren auch andere Stücke, die ihm entweder besonders gut an seiner Frau gefielen, oder die Carol selbst sehr gemocht hatte. Darunter auch ihr Brautkleid.
    Was Patricks Kleidung anging, war es an Dave, ebenfalls das meiste auszusortieren. Aber auch er ließ dennoch einiges im begehbaren Kleiderschrank zurück.
    Wieder einmal war er tief in seinem Inneren froh, dass Lupita, das mexikanische Hausmädchen, schon lange Feierabend hatte und nachhause gegangen war. Nur was würde am kommenden Morgen passieren? Was sollte er sagen, wenn Lupita die alten Herrschaften erblicken und erkennen würde?
    Das Beste wäre wohl, sie gleich am frühen Morgen anzurufen und sie für die nächsten Tage zu beurlauben.
    Am besten wäre es wohl, das gleiche auch mit den anderen Bediensteten zu machen. In zwei Tagen wollte auch noch Stefan, der Gärtner kommen um einige Hecken schneiden und das Beet entlang der Auffahrt neu zu bepflanzen. Auch ihm müsste er absagen.


    Mittlerweile hatten sich Patrick und Carol frischgemacht und angezogen. Aber auch das lief schweigend ab. Vereinzelte verstohlene Blicke wurden sich zwar zugeworfen, aber jeder Versuch, miteinander zu sprechen, scheiterte kläglich am eigenen Unverständnis.
    Dave wartete vor ihrem Zimmer, lief immer wieder auf und ab und suchte nach einer logischen Erklärung.
    Ein Wunder, Reinkarnation, sogar Schauspieler und Betrüger, die sich um operieren ließen und nun zu versuchen, an das Vermögen der Sheppards zu kommen und so weiter und so fort…all das kam ihm in den Sinn, doch wirklich glauben konnte er keine einzige seiner Theorien.
    Irgendetwas in seinem inneren sagte ihm, dass das in diesem Zimmer, wirklich seine Eltern seien.
    Noch einmal fragte er sich, was wohl sein Bruder sagen würde. Wie wäre wohl seine Reaktion?
    Seine Eltern waren fertig und kamen aus dem Schlafzimmer.
    Dave erschrak beinahe, als er sie aus dem Zimmer kommen hörte.
    Lange war niemand mehr dort drin gewesen, abgesehen von Lupita, die zwar selten aber dennoch regelmäßig das Zimmer säuberte, Staubsaugte und die Vorhänge zum Waschen abnahm.
    „Habt ihr…Ihr seid bestimmt hungrig. Lupita hat heute Mittag mal wieder viel zu viel gekocht…ich äh… ich könnte euch etwas aufwärmen.“
    „Lupita?“, fragte Carol überrascht und schien sich an ihr Hausmädchen zu erinnern.
    „Ja…sie arbeitet immer noch hier. Wenn auch nicht mehr den ganzen Tag. Sie kocht immer etwas für mich und kümmert sich um die wichtigste Hausarbeiten. Ich konnte sie nicht entlassen, auch wenn sie eigentlich schon in Rente gegangen ist. Sie und ihr Mann brauchen das Geld, er bekommt ja nicht allzu viel Rente und Lupita…na ihr kennt sie ja“, erklärte Dave, während er mit den Beiden in die Küche ging und anfing, den Kühlschrank nach Lupitas Essen zu durchsuchen.
    „Ja, sie war schon damals eine gute Seele. Fleißig, strebsam, ordentlich und eine gute Köchin“, pflichtete Carol ihm bei.
    Doch Dave entging die Nervosität in ihrer Stimme nicht.
    Patrick schwieg noch immer und blickte immer wieder gedankenverloren zu seiner Frau, die gerade anfing, den Tisch zu decken.
    Doch ein lauten Klirren eines heruntergefallen Tellers schreckte ihn auf.
    „Oh nein“, wisperte sie und war kurz davor in Tränen auszubrechen.
    Patrick sprang auf und wollte seiner Frau helfen, die Scherben aufzuheben, doch Dave kam ihm zuvor.
    „Nein …Mom…lass ruhig. Ich mach das schon, du zitterst viel zu sehr, nicht dass du dich noch verletzt. Setzt euch einfach ins Wohnzimmer, ich bringe euch gleich das Essen“, bat Dave und nahm seiner Mutter die Scherben aus der Hand.
    „Ich weiß nicht was mit mir ist. Wieso sehen du und dein Vater mich nur so merkwürdig an? Du…du hast gesagt, ich sei…tot gewesen und dein Vater auch, aber... als ich eben im Bad stand und in den Spiegel gesehen habe, da…ich…das bin nicht ich gewesen. Ich meine…ich sehe so…alt aus.“
    „Du siehst nicht alt aus, du…ja, du bist schon etwas älter als damals, aber…ich weiß auch nicht was hier los ist, Mom. Ich habe bei…ich habe John angerufen, er müsste schon unterwegs sein. Vielleicht kann er…vielleicht weiß er, was hier los ist, oder wir werden es zusammen rausfinden. Aber jetzt setzt euch erst einmal und esst was.“
    Dankbar aber immer noch beunruhigt, strich sie ihrem Sohn über den Arm und ging zurück ins Wohnzimmer. Patrick folgte ihr und setzte sich zögernd neben sie.

    Er erinnerte sich an seine Frau, vor allem aber an ihren Tod. Carol war gerade mal Mitte vierzig, als ein Unfall sie aus dem Leben riss.
    Und nun saß sie plötzlich neben ihm. Lebendig! Obwohl er sie erkannte, war sie ihm dennoch fremd. Sie hatte vorhin recht gehabt. Sie war…älter. Er schätzte sie auf etwa fünfzig, bis Mitte fünfzig. Es konnte unmöglich seine Frau sein.
    Aber auch Carol machte sich ihre Gedanken. Immer wieder sah sie kurz und verlegen zu ihm rüber. Auch sie erkannte ihren Mann. Aber sie hatte ihn ebenfalls jünger in Erinnerung.
    Immer wieder setzte einer der beiden zum sprechen an, aber mehr wie ein `Also´, `Carol´, `Patrick´, oder gar undefinierbare Laute waren nicht zu vernehmen.
    Schweigend aßen sie, als ihr jüngster ihnen die Teller überreichte.
    Dave dachte schon daran, noch einmal zu versuchen, ihnen zu erklären, dass sie eigentlich tot seien. Aber die ganze Situation überforderte auch ihn dermaßen, dass er selbst nicht wusste, was er davon halten sollte.

    Im Nu waren sie fertig mit dem Essen, lehnten einen Nachschlag oder Dessert jedoch ab.
    Gerade als Dave etwas sagen wollte, klopfte es an der Tür.
    „Wartet hier. Ich bin gleich wieder zurück“ sagte Dave, ging zur Tür und öffnete.
    „Das ging ja schnell. Bist du wieder hier in der Nähe stationiert? Ach egal, gut dass Du da bist.“
    „Ja. Was ist los?“, fragte John und ging nicht weiter auf sein Timing ein. Dave brauchte oder besser gesagt durfte, nichts davon wissen, dass er her gebeamt wurde. Sollte Dave jedoch noch einmal nachfragen, könnte er ihm immer noch sagen, dass er gerade zufällig in der Nähe war oder gerade auf dem Weg zu ihm um ihm einen Überraschungsbesuch ab zustatten.
    „Ich weiß nicht so Recht, was ich davon halten soll. Hast Du etwas damit zu tun? War es deine Idee? Wolltest Du mich auf den Arm nehmen?“
    „Hey, Moment mal. Ich weiß nicht wovon Du sprichst. Was ist denn los mit dir? Du bist irgendwie so…“, sagte John verdutzt.
    Als Dave merkte, dass sein Bruder wirklich keine Ahnung hatte und hier offensichtlich etwas sehr merkwürdiges geschah, suchte er vergebens nach einer Erklärung für seinen Bruder. Dumm nur, dass er selbst nicht wusste, was vor sich ging.
    „Komm rein.“, sagte er stattdessen.


    Dave führte John in die Villa. Nicht, dass er sich darin verlaufen würde oder dass er sich nicht auskannte, schließlich ist er in ihr aufgewachsen. Die meiste Zeit zumindest. Gelegentlich hatte die Sheppard Familie auch in anderen Anwesen gewohnt oder dort ihren Urlaub verbracht.
    Beispielsweise die vielen Winter, die sie in ihrem Haus in Aspen verbachten.

    Mittlerweile war er selbst so irritiert, dass Dave entschied, ihm einfach zu zeigen, weshalb er ihn hatte rufen lassen.
    John wurde von seinem Bruder ins Wohnzimmer geführt, als er plötzlich stehen blieb und glaubte, dass ihm der Boden unter den Füßen weggerissen würde.
    Er fühlte wie ihm blieb die Luft weg blieb und das Herz stehen zu bleiben schien.
    Vor ihm saßen seine Eltern.
    Jener Mann, den er seit vielen Jahren nicht mehr gesehen hatte. Der Mann, mit dem er sich zuletzt stritt, nachdem er aus Afghanistan kam. Der Mann, an dessen Sarg er vor knapp zwei Jahren stand und ihn dann beerdigen musste. Und auch die Frau, die vor vielen, vielen Jahren durch einen Unfall starb. Die einzige Frau, die ihn damals zumindest teilweise verstand.

    „Was zum Teufel …?“, fragte John verwundert, als er wieder zu Atem kam und sein Herzschlag sich beruhigte.
    Doch die Gänsehaut verging allerdings nicht. Immer wieder zogen ihm kalte Schauer wellenartig über den Rücken und ließen ihn glauben, dass sogar seine Nackenhaare aufrecht standen.
    Misstrauisch beäugte er die beiden.
    Er war sich immer noch nicht sicher, ob er das glauben konnte, was er vor sich sah.
    Ihm war nicht entgangen, dass sie anders aussahen. Seine Mutter, oder besser gesagt die Frau, die ihr wohl sehr ähnlich sah, wirkte älter und sein Vater sah etwas jünger aus.

    „John?“, fragte Carol erstaunt und erhob sich von der Couch. Ungläubig sah sie sich ihren ältesten Sohn an.
    Aber auch Patrick stand auf und beäugte John mit einem Blick, den er nicht richtig beschreiben konnte.
    Überraschung? Unglaube? Zweifel? Misstrauen? Ratlosigkeit?
    Er wusste es nicht. Alles was er noch registrierte, war eine Frau die auf ihn zu lief und ihn umarmte.
    John war regelrecht gelähmt. Unfähig die Umarmung zu erwidern.
    Mit großen Augen sah er zu seinem Bruder, doch auch dieser konnte nur ratlos mit den Achseln zucken.
    „John! Du… du siehst anders aus. Älter und…Dave auch. John was ist denn nur hier los?“
    John wandte sich sachte aus der Umarmung, sah kurz in das Gesicht der Frau und glaubte tatsächlich seine Mutter in dieser Person zu erkennen.
    Unschlüssig sah er nun zu Patrick. Doch dieser stand nach wie vor regungslos an Ort und Stelle. Auch er schien verwirrt zu sein.
    Nach unzähligen Sekunden, in denen keiner von beiden sich rührte, wies John seinen Bruder mit einer Kopfbewegung an, ihm zu folgen.
    „Also, was ist hier los? Was… was soll das?“, wollte John wissen.
    „Das fragst du mich?! Ich dachte zuerst, Du steckst dahinter. Oder zumindest das geheime Projekt, in dem du involviert bist. Militärische Forschungen und Experimente, um Tote wieder zum Leben zu erwecken, oder irgend sowas. Vielleicht sollte es auch nur ein Scherz sein?“
    „Ein Scherz? Du denkst, dass ich mir so was einfallen lassen würde, um… um…“
    John musste noch einmal tief durchatmen.
    „Ich habe, weiß Gott besseres es zu tun, als Scherze über Tote zu machen. Und schon gar nicht über… die!“
    John schrie schon fast.
    Obwohl sich die beiden Brüder in die Küche zurück gezogen hatten, um sich dort besser unterhalten zu können und gleichzeitig ihre Eltern im Auge zu behalten, wurde die Unterhaltung immer lauter.
    „ Ich dachte auch schon daran, dass es vielleicht Schauspieler sein könnten, die versuchen, an Geld zu kommen, oder… ach ich weiß auch nicht. Was machen wir jetzt?“
    „Keine Ahnung. Woher… wie sind sie…?“
    John wusste nicht, was er zuerst fragen sollte.
    Ganz zu schweigen davon, dass er wohl im Moment gar keine vernünftigen Sätze bilden konnte.
    „Das wirst du mir nie glauben“, zweifelte Dave, der seinen Bruder vom Stottern erlöste.
    „Mach Dir darüber mal keine Gedanken. Ich habe schon die merkwürdigsten Dinge erlebt“, ermutigte John ihn.


    Etwas später

    „Ein Licht?“, fragte John etwas skeptisch, nachdem sein Bruder fertig war, ihm zu erzählen, was letzte Nacht passierte.
    „Ja, sagte ich doch schon. Ich kam nach Hause. Es war niemand mehr da, vom Personal. Ich bin in die Küche gegangen, habe mir ein Bier genommen und als ich mich umdrehte, war da nur noch ein… grelles Licht. Ein paar Sekunden später war es verschwunden und die beiden waren da“, erklärte Dave es seinem Bruder nochmals.
    Du glaubst mir nicht“, spekulierte er, der gerade gar nichts mit dem Gesichtsausdruck seines Bruders John anfangen konnte.
    „Nein, das ist es nicht, nur…geht´s vielleicht etwas genauer? Wie hat das Licht genau ausgesehen? Hatte es eine bestimmte Form oder Farbe?“
    Allmählich keimte ein kleiner Verdacht in John auf.
    Doch um sich sicher zu sein, brauchte er mehr Informationen.
    Während Dave seine Erfahrung genauer beschreib, kritzelte John etwas auf ein kleines Stück Papier, dass er zufällig auf dem Küchentisch fand.
    „Na ja es war… weiß, ziemlich grell und es schien sich zu bewegen, als ob es …ich weiß auch nicht…leben würde. Es hatte irgendwie dicke Fäden oder Schweife. Ich weiß nicht wie es beschreiben soll.
    Aber etwas woran ich mich noch ganz genaue erinnere ist, dass von ihm keinerlei Wärme ausgestrahlt wurde.“
    „Sah es in etwa so aus?“, fragte John, als er mit seiner Zeichnung und Dave mit seiner Beschreibung fertig war.
    „Ja! Ja, so sah es aus. Lebensgroß, flimmernd, mit diesen...Tentakeln oder was das sein soll und kurz bevor es verschwand… ich weiß einfach nicht, wie ich es beschreiben soll, John. Verdammt was ist hier los?...“
    John konnte sich zwar denken was passiert war, nur konnte er sich beim besten Willen nicht erklären, warum. Ganz zu Schweigen davon, wie er es seinem Bruder beibringen sollte.

    „..Ich dachte, du könntest etwas damit anfangen. Als du damals wieder abgereist warst, habe ich versucht, herauszufinden, wo du stationiert bist, wo du arbeitest, was du machst. Ich kam nicht gerade sehr weit und hatte mir fast die Finger daran verbrannt. Ich wollte dir damals nicht glauben, als du sagtest, dass es ein hochgeheimes Projekt sei, an dem du beteiligt wärst. Das hat sich wohl geändert. Und jetzt frage ich mich, ob du damit was zu tun hast“, sinnierte er und zeigte gleichzeitig in die Richtung ihrer Eltern.
    „Es ist kompliziert“, versuchte John seinen Bruder zu beruhigen.
    „Also weißt du, was hier los ist?!“
    „Nein… nicht direkt. Ich sagte ja schon, es ist…“
    „Kompliziert. Natürlich“, beendete Dave den Satz für ihn.
    „Ich muss jemanden anrufen“, erklärte John, „und du…könntest mit den beiden schon mal ein paar Sachen einpacken. Ihr werdet wahrscheinlich… mitkommen müssen.“
    „Mitkommen? Wohin? Wieso?“
    „Dave…tu es einfach, okay? Ich erklär´s dir später.“


    John, der nach wie vor in der Küche stand und immer wieder durchs Esszimmer ins Wohnzimmer schielte, war noch immer überrumpelt. Zu gerne würde er glauben, dass diese zwei Menschen dort, die sich immer noch unsicher an- und umsahen, seine Eltern seien.
    Wieder fiel sein Blick auf seine Mutter. Wie sehr hatte er sie vermisst. Vor allem kurz nach ihrem Tod. Er hatte danach keinen Menschen mehr, mit dem er über alles reden konnte. Keinem anderen hatte er so vertraut, keinem anderen Gegenüber konnte er sich so öffnen, wie ihr. John war von Anfang an davon überzeugt, dass es nicht von der Tatsache herrührte, dass sie eine Psychotherapeutin war und deswegen so gut auf ihn eingehen konnte.
    Nein. Viel einfacher. Sie war seine Mutter und einst seine beste Freundin.
    Er konnte sich noch gut daran erinnern, als sie eines Abends zu ihm ins Zimmer kam und mit ihrem siebenjährigen John über seine Prügelei mit einem Klassenkameraden sprechen wollte.


    Prügeleien zwischen Jungs auf dem Schulhof waren auch in einer Privatschule nichts ungewöhnliches, aber wenn ein William Denson mit einem gebrochenen Arm im Krankenhaus landete, ein John Sheppard mit einem strahlend leuchtenden Veilchen ins Büro des Direktors zitiert wurde und Patrick Sheppard deswegen aus einer Geschäftsbesprechung rausgeholt wurde, konnte man sich ja wohl denken, dass es um den kleinen John nicht besonders gut bestellt war. Das ganze endete in einem Eintrag in Johns Schulakte, einer saftigen Strafarbeit und Nachsitzen und einer mindestens genauso saftigen Kostenübernahme des Krankenhausaufenthalts und der medizinischen Behandlung von William Denson.
    Das allerdings fand im Büro des Schuldirektors statt. Zuhause ging es erst richtig rund.
    John saß mehr oder weniger eingeschüchtert in dem viel zu großen Sessel im Wohnzimmer und wirkte beinahe so, als ob er jeden Augenblick von selbigen verschlungen werden würde.
    Tatsächlich aber verstörte ihn vielmehr sein Vater, der schon seit einer halben Stunde auf seinen ältesten einredete und zu guter Letzt immer zorniger wurde, als der kleine John immer wieder versuchte sich zu verteidigen. Erfolglos.
    Sein Vater wollte nichts von ihm hören und schickte ihn ohne Abendessen auf sein Zimmer.
    Es war Carol, die etwa zwei Stunden später an seine Zimmertür klopfte und leise eintrat.
    „John, schläfst du schon?“
    „Nein, ich kann nicht schlafen. Dad brüllt zu laut.“
    Carol schmunzelte, als ihr auffiel, dass ihr Mann tatsächlich immer noch meckernd und fluchend durch das Wohnzimmer tigerte. Er war durch das gesamte Haus zu hören. Zum Glück hatte der kleine Dave einen ziemlich festen Schlaf und bekam in seinem Zimmer nichts mit davon.
    „Und Hunger habe ich auch“, beschwerte sich John.
    „Das dachte ich mir. Ich habe hier was für dich“, sagte Carol und zauberte einen Teller mit Sandwiches hinter ihrem Rücken hervor.
    „Aber sag keinem was davon. Es war wirklich nicht einfach, dass an deinem Vater vorbei zu schmuggeln“, erklärte sie und beobachtete, wie sich John freudestrahlend auf das Essen stürzte.
    „Oh, du bist die beste, Mom“, sagte John mit vollem Mund.
    „Klar bin ich das“, stimmte sie ihm zu, saß sich neben ihn aufs Bett und strich ihm durch die verwuschelten Haare. Doch als sie seinen Kopf berührte, zuckte John regelrecht zusammen.
    „Was ist denn?“
    „Ach nichts.“
    „John? Du hast du was. Habe ich dir etwa wehgetan?“
    „Nein…nicht du. Willy war das.“
    „William Denson? Ich dachte, ihr wärt Freunde. Was hat er gemacht?“, wollte Carol wissen und begann sich Johns Kopf genauer anzusehen, doch finden konnte sie nichts.
    „Weißt du doch. Wir haben uns geprügelt.“
    „Hat er dir dabei etwa auf den Kopf geschlagen?“
    John schüttelte mit dem Kopf.
    „John“, sprach sie mahnend.
    „Er hat mich an den Haaren gezogen…ziemlich fest.“
    Carol überlegte kurz. Doch am Ende wurde ihr einiges klar.
    Dieser William Denson war wohl doch nicht der richtige Umgang für John. Ihr war schon früher aufgefallen, dass dieser Junge sich ständig über John lustig gemacht hatte. Hauptsächlich über seine wildabstehende Haare, die er zweifellos von ihr geerbt hatte. Patrick wollte immer wieder, dass Johns Haare noch kürzer geschnitten werden sollten, als sie ohne hin schon waren. Doch John konnte sich bisher noch immer gut durchsetzen und war regelrecht stolz auf seine Struwwelpeter-Frisur.
    „Hast du deswegen die Prügelei angefangen?“
    „Zuerst hat er blöde Witze über meine Haare gemacht, dann ist er richtig gemein geworden, aber ich habe nicht darauf gehört und wollte einfach weggehen…“
    „Und dann hat er dich an den Haaren gepackt?“
    John nickte nur sachte.
    „Hast du das auch dem Direktor gesagt? Und deinem Vater?“
    „Der hat doch nie zugehört!“
    „Also geht das geht doch schon länger so? Er ärgert dich schon eine ganze Zeit lang?“
    John antwortete wieder nicht.
    „Warum hast du denn nichts gesagt? Du hättest mit einem Lehrer sprechen können oder mit uns.“
    „Die Lehrer haben nicht zugehört und Dad… der hat doch sowieso nie Zeit!“
    „Aber du hättest es ihm doch eben sagen können“, antwortete Carol und strich ihm über den Arm.
    „ Dad meinte, er will nichts von mir hören… es wären ja doch nur… Ausreden.“
    Carol war überrascht und sie musste auch zugeben, dass etwas Wut in ihr aufstieg. Patrick hätte sich wenigstens seinem Sohn anhören können, bevor er mit dem Direktor über Bestrafungsmaßnahmen sprach.
    John einfach so zu bestrafen und ihn zurechtweisen, war bisher niemals Patricks Art gewesen.
    Zumal es bisher auch kaum Gründe dafür gab. Sie und Patrick gaben sich alle Mühe, ihre Jung anständig zu erziehen. Auch wenn John hin und wieder einige rebellische Züge zeigte, so hielt sich das dann doch in Grenzen und erforderte kaum ein maßregelndes Eingreifen oder gar eine Bestrafung. Daher verstand sie auch nicht das Verhalten der Lehrer oder des Direktors. Morgen würde sie wohl erst einmal ein ernstes Wörtchen mit ihnen sprechen. Aber jetzt war erst John an der Reihe. Danach würde sie sich ihrem Mann vorknöpfen.
    „Und was ist mit mir?“
    John blickte traurig zu seiner Mutter hinauf.
    „Warum bist du nicht zu mir gekommen?“
    „Du bist doch kein Mann… oder Junge. Außerdem redest du den ganzen Tag mit anderen Leuten, die Probleme haben. Du bist Psi…Psy…Psycho…“
    „Psychotherapeutin“, sagte sie ihrem Sohn vor.
    „Muss ich denn ein Mann oder ein Junge sein, damit du mit mir redest?“
    John zuckte nur mit den Achseln.
    „Du hast es gerade eben getan.“
    „Du hast mich ja auch gefragt“, antwortete John und biss in das letzte Sandwich.
    „Ah so... John, ich möchte dass du weißt, dass du immer zu mir kommen kannst, wenn dir etwas auf dem Herzen liegt. Egal ob es dabei um die Schule geht, die Lehrer, oder deine Freunde, oder was auch immer. Wann auch immer du ein Problem hast, dann bin ich für dich da und das hat nichts mit meiner Arbeit zu tun. Du bist mein Sohn und ich liebe dich. Ich will nicht, dass du in irgendwelche Schwierigkeiten kommst oder Probleme hast…von Veilchen ganz zu schweigen“, sagte sie, drehte Johns Gesicht wieder zu sich und betrachtete sein linkes Auge, dass noch immer etwas zugeschwollen war.
    „Okay“, antwortete er und kaute weiter an seinem Essen.
    „John, ich meine es ernst. Egal worum es geht, egal wann, du kannst immer zu mir kommen, verstanden?“
    „Ja.“
    „Schön. Ich werde nachher nochmal mit deinem Vater sprechen und morgen werde ich mich mit deinen Lehrern und dem Direktor unterhalten. Außerdem denke ich dass es besser ist, wenn du dich von diesem William Denson in Zukunft fern hältst. Er war nie wirklich dein bester Freund. Freunde machen sowas nicht.“
    „Mom…“
    „Ja Schatz?“
    „Was bedeutet Freundschaft? Ich meine… so richtige…echte Freundschaft?“, wollte John wissen.

    Carol atmete tief durch. Wie sollte sie einem siebenjährigen Jungen verständlich machen, was wahre Freundschaft ist, wenn in diesem Alter sich die Freundschaft lediglich auf Schule, Hobby, und Freizeit beschränkte? Wenn Freunde jetzt im Moment nur wichtig waren, um in der Schule gemeinsam Quatsch zu machen und über die etwas zu korpulent geratene Biologielehrerin zu lachen? Oder in der Mittagspause das Essen mit einem zu tauschen oder fest zu stellen, wer die Erbsen weiter mit der Nase abschießen konnte?
    Oder am Nachmittag gemeinsam auf einem Spielplatz die Zeit zu vertrieben?
    „Echte Freundschaft bedeutet, jemanden so zu akzeptieren wie er ist. Egal ob groß oder klein, ob dick oder dünn, schwarz oder weiß. Man mag seinen Freund oder seine Freundin um seiner oder ihrer selbst willen. Man vertraut einander, man mag sich und man schätzt und respektiert sich gegenseitig. Wichtig ist, dass man für einander da ist, ihm zuhört wenn er ein Problem hat und ihm hilft. Ein richtiger Freund lässt dich nicht alleine, wenn es dir mal nicht so gut geht. Ein richtiger Freund zieht nicht an deinen Haaren, sondern setzt sich für dich ein und hilft dir bei Schwierigkeiten, Problemen und...Ärger.
    Man tröstet sich gegenseitig, wenn man traurig ist oder man lacht mit ihm gemeinsam über etwas Lustiges. Ein richtig guter Freund lässt dich niemals alleine.
    Und ein richtiger Freund verlangt auch nichts für seine Freundschaft, er tut etwas für dich, und denkt dabei nicht an sich selbst, verstehst du was ich meine? Man tut etwas für seinen Freund, weil man es einfach tun will, das… das ist schwer zu erklären, Schatz.“
    John überlegte nur kurz, bevor er dann nickte.
    „Ich denke, ich hab´s verstanden.“
    „Wirklich?“
    „Ja ich denke schon.“
    „Na schön. Gut, wenn du fertig gegessen hast, solltest du zusehen dass du schleunigst ins Bett kommst. Du musst morgen wieder früh raus“, sagte Carol und nahm den leeren Teller entgegen.
    „Nacht Mom.“
    „Gute Nacht John“, sagte Carol, deckte ihren Sohn zu, strich ihm über die Wange und ging zurück zur Tür.
    Schauspielerisch öffnete sie diese ein paar Zentimeter und schielte durch den Spalt hindurch.
    „Hm, die Luft ist rein“, sagte sie und versteckte den Teller in der Innenseite ihres Blazers.
    John lachte leise.
    „Mom…“
    Carol drehte sich noch einmal um.
    „…willst du meine beste Freundin sein?“
    Carol lächelte, ging zurück zu John, hockte sich vor sein Bett und küsste ihn auf die Wange.
    „Immer!“


    Es war noch nicht einmal eine halbe Stunde vergangen, als es erneut an der Tür klingelte.
    John war noch immer dermaßen in seinen Erinnerungen vertieft, dass er das Klingeln gar nicht mitbekam.
    Wieder war es Dave, der öffnete.
    „John…“, rief Dave nach seinem Bruder und ging einige Schritte in Richtung Küche.
    „…John, da ist ein Doktor Daniel Jackson an der Tür. Er sagt, du hättest ihn angerufen.“
    „Ja…ja ich komme.“

    John begrüßte Daniel und führte ihn zunächst zurück in die Küche.
    Auch er hatte sich wohl beamen lassen.
    Es geht doch nichts über die Apollo, die gerade in der Umlaufbahn um die Erde flog.
    „Wow, das ist ihr Elternhaus? Wahnsinn“, staunte dieser und sah sich neugierig um.
    „Ja. Ähm…Doktor Jackson, das ist mein Bruder Dave. Dave das ist Doktor Daniel Jackson.“
    Die beiden Männer reichten sich die Hände.
    „Also Colonel, sie sagten am Telefon, es gäbe womöglich ein Problem.“
    „Meine Eltern“, erwiderte John beinahe flüsternd.
    „Okay...“, antworte Jackson zögerlich.
    „Sie sind tot…eigentlich“
    „Was meinen sie mit `eigentlich´?“
    „Meine Mutter… ist vor etwa zwanzig Jahren durch einen Autounfall… gestorben. Und mein Vater hatte vor ungefähr zwei Jahren einen Herzinfarkt.“
    „Okay, das tut mir leid, aber…Moment, vor zwei Jahren? Sheppard?...Sheppard…“, grübelte Daniel. Irgendwas klingelte in seinem Hinterkopf.
    „Patrick Sheppard? Er war ihr Vater?“, fragte Daniel erstaunt, als er glaubte sich an eine Nachruf in einer lokalen Zeitung zu erinnern.
    Tatsächlich konnte er sich sogar an mehrere Zeitungsartikel und Nachrufe erinnern, die er damals gelesen hatte. Sogar im Fernsehen wurde sein Ableben in den Wirtschaftnachrichten kurz erwähnt. Doch dass ausgerechnet John Sheppard sein Sohn war, hatte er nicht gewusst.
    „Ja, war er. Aber was ich sagen will… meine Eltern sitzen quicklebendig im Wohnzimmer.“
    Nun wurden auch Daniels Augen zunächst größer.
    „Ähm, äh…ich glaube, ich versteh nicht ganz.“
    „Die sind wieder da“, meinte John beinahe trocken.
    „Wieder da… Sie meinen…“
    „Ja, keine Ahnung! Ich glaube jedenfalls nicht das es…Replikatoren sind.“
    „Was sind Replikatoren?“, wollte Dave wissen, der bisher der Unterhaltung stumm beiwohnte.
    Doch John und Daniel gingen nicht auf seine Frage ein.
    „Wieso? Ich meine, was lässt sie glauben, dass sie…“, fragte Daniel undmachte eine Handbewegung Richtung Himmel.
    „Keine Ahnung… Daves Beschreibung, wie sie plötzlich in der Küche erschienen sind…ihre Verwirrtheit…das Alter, in denen sie zu sein scheinen…ich weiß es nicht.“
    John klang beinahe verzweifelt.
    „Können sie sich denn an irgendetwas erinnern?“, fragte Daniel.
    Doch John zuckte nur mit den Schultern und auch Dave wusste nicht so recht, was er darauf antworten sollte.
    „Na schön, äh… ich werde mich mal mit ihnen unterhalten“, bot Daniel an und ließ sich von Dave ins Wohnzimmer führen.

    „Ähm… Mom, Dad, das ist Doktor Daniel Jackson. Doktor Jackson, mein…Vater Patrick und meine Mutter Carol Sheppard“, stellte Dave die drei einander vor.
    Nachdem man sich die Hände gegeben hatte, setzte man sich wieder auf die Couch. Daniel setzte sich dem Elternpaar gegenüber. Dave nahm in einem Sessel an der Seite Platz und John hockte sich zögerlich auf die Armlehne von Jacksons Couch.
    „Sie sind Arzt?“, fragte Carol verwirrt.
    „Nein. Nein, ich bin… Doktor der Archäologie und…“
    „Archäologie? Ich verstehe nicht, was das alles soll! Was ist hier los?“
    „Das würden wir auch gerne erfahren. Daher hat mich Colonel Sheppard auch hergerufen.“
    John stöhnte innerlich auf und verzog schon ertappt das Gesicht.
    „Colonel?...John…was soll das heißen? Was meint er mit Colonel? Du bist doch etwa nicht…? Patrick, ist John etwa zum Militär gegangen?!“
    „Ja, ja, darüber reden wir später“, entgegnete Patrick mürrisch und wollte dieser seine Frau beruhigen.
    „Mom…“ John suchte nach den richtigen Worten, „ es sind beinahe zwanzig Jahren vergangen… da ist viel passiert und…“
    „Viel passiert?! Es ist wohl einfach so passiert, dass du zur Army gegangen bist, was?!“, regte Carol sich auf.
    „Ich bin nicht bei der Army, sondern bei der Air Force“, entgegnete John.
    „Oh ja natürlich. Das macht die Sache doch gleich viel besser!“
    Doch im gleichen Augenblick bereute sie ihren Spott.
    „Mom,…können wir später darüber sprechen?“, bat John und sah zu, wie sich seine Mutter wieder setzte.
    „Upps“, flüsterte Daniel entschuldigend zu John, der die Entschuldigung achselzuckend entgegen nahm.
    Carol schloss die Augen und atmete tief durch. Etwas, was sie bereits früher oft getan hatte, wenn sie unter Stress stand oder sich über irgendetwas zu sehr aufgeregt hatte und sich wieder beruhigen wollte.
    Daran konnten sich John und Dave noch gut erinnern, daher warfen sie sich einen überraschten Blick zu.
    „Na schön. Hören sie,…ich kann mir gut vorstellen, dass das alles für sie sehr verwirrend sein muss und auch für ihre Söhne. Ich schlage vor, sie erzählen uns zunächst woran sie sich erinnern“, sagte Daniel und versuchte das Gespräch wieder zum Wesentlichen zu bringen.
    „Ich weiß nur, dass ich…ohne Kleidung, nur mit einer Decke zugedeckt, hier im Wohnzimmer auf der Couch wach geworden bin und plötzlich meine Frau, die eigentlich seit Jahrzehnten tot ist, mir gegenüber saß. Was soll das?“, fragte Patrick noch immer verwirrt und aufgebracht.
    Daniel sah zu Carol hinüber. Doch auch sie hatte eine beinahe identische Erinnerung gehabt.
    „Ich meinte eigentlich davor. Bevor sie hier wach geworden sind. Gibt es da irgendetwas anderes, an das sie sich erinnern können? Auch wenn es vielleicht noch so seltsam ist?“
    Carol und Patrick schüttelten ratlos den Kopf.
    „Sehen sie, es gibt da folgendes Problem…“, begann Daniel zu erklären, suchte nach einigen Worten, um es so schonend wie möglich zu beschreiben, doch letzten Endes fand er keine Möglichkeit, die momentane Situation schön zu verpacken.
    „…Sie beide sind schon seit Jahren beziehungsweise Jahrzehnten tot. Aber jetzt…sitzen sie hier putzmunter und quicklebendig.“
    „Ja… Dave hat …uns auch schon gesagt, dass wir eigentlich tot wären, aber… ich fühle mich nicht tot. Ich könnte mir ja noch vorstellen, eine Zeit lang in Koma gelegen zu haben, oder was weiß ich, aber tot? Und was ist… was ist mit ihr?“, fragte Patrick, stand auf und wies auf seine Frau.
    „Ich weiß noch, dass ich… ich habe an ihrem Grab gestanden. Ich war dabei als sie…als du…“
    Verzweifelt sah er zwischen seiner Frau, seinen Söhnen und Jackson hin und her.
    Sowohl Dave als auch John versuchten ihren Vater dazu zu bewegen, sich wieder hin zu setzen und sich zu beruhigen. Erst als Carol ihm folgte am Arm hielt und ihn zur Couch zurückführte, gab er nach und beruhigte sich etwas.
    „Ich verstehe das nicht. Was ist denn nur hier los?“, stöhnte er verzweifelt und wandte sich wieder an seine beiden Jungs.
    „…Ihr ward doch dabei. Ihr seid dabei gewesen, als sie… bei der Beerdigung“, stammelte er.
    „Ja waren wir, Dad. Aber…“, bestätigte Dave und sah zu John herüber.
    „… Wir waren auch bei deiner… Beerdigung…vor etwa zwei Jahren. Einen Moment…“
    Dave stand auf, ging in sein Arbeitszimmer und kam auch gleich wieder mit einer Mappe zurück.
    „Ich habe hier…eure Sterbeurkunden und auch einige Nachrufe.“
    Fassungslos beäugten Carol und Patrick die Dokumente und Nachrufe.
    „Ja, aber…“
    Mehr brachte Carol nicht raus. Die drei Männer konnten sehen, dass die beiden nun vollends überfordert waren.
    „Ich denke so kommen wir nicht weiter. Colonel Sheppard und ich haben einen Verdacht, was passiert sein könnte. Aber um das genauer zu prüfen, wäre es wohl besser, wenn sie uns begleiten“, schlug Daniel nochmals vor.
    „Wohin?“, fragte Patrick.
    Bevor Daniel jedoch antwortete, blickte er noch einmal stumm in Johns Richtung.
    Auch ihm war klar, dass es wohl die einzige Möglichkeit war, endgültig zu klären, was hier vor sich ging.
    „Zu… unserem Stützpunkt. Wie schon gesagt, haben wir einen Verdacht was sie beide betrifft. Wir werden sie zunächst untersuchen lassen und ihnen dann hoffentlich auch genauer erklären können, was passiert ist.“
    „Ich werde General Landry informieren und ihr… könntet in der Zwischenzeit schon mal etwas Kleidung zusammenpacken“, sagte John und tippte bereits die Nummer in seinem Handy ein.
    Irgendwas in seinem Inneren sagte ihm, dass die ganze Angelegenheit wohl eine längere Sache werden würde.
    Dave, Patrick und Carol machten sich daran, jeweils eine größere Reisetasche zu packen.
    Es dauerte auch nicht lange, bis der von General Landry versprochene Fahrer der Air Force vor der Tür stand und sicherstellen sollte, dass sie beiden samt Dave, Daniel und John unbemerkt zu dem nächst gelegenen Flughafen gebracht, und von dort aus mit dem Flugzeug zur Peterson Air Base gebracht werden sollte.
    Auf Beamen musste man diesmal aus Gründen der Geheimhaltung verzichten.

    „Weißt du John, wir hätten auch den Privat-Jet nehmen können“, meinte Dave und setzte sich neben seinen Bruder.
    John hatte etwas Abstand gebraucht. Die ganze Fahrt vom Haus der Sheppards bis zum Flughafen, hatte er schweigend auf dem Beifahrersitz verbracht.
    Aber auch jetzt, im Flugzeug, war ihm einfach nicht danach, sich zu seinen Eltern zu setzen und sich mit Fragen oder gar Vorwürfen, die wohl zu meist von seinem Vater kommen würden, bombardieren zu lassen.
    Nein, er setzte sich lieber einige Reihen hinter sie und sah gelegentlich zu ihnen herüber.
    Doch sein Blick schweifte immer öfter aus dem Fenster, zu den vorbeiziehenden Wolken, die im Dunkeln der Nacht eher wie eine nichtssagende graue Masse erschienen. Gelegentlich konnte er auch die winzig kleinen Lichter einer größeren Stadt oder Ortschaft auf dem Boden ausmachen.
    „Kannst du dir vorstellen, was für Probleme dein Pilot bekommen würde, wenn er versuchen wollte, auf einer Air Force Base zu landen? Außerdem fand es General Landry sicherer, wenn so gut wie niemand auf dem Weg zum Stützpunkt, die beiden zu Gesicht bekommt.“
    „Verstehe. Das lässt wohl vermuten, dass dieser General Landry wohl auch weiß, was hier passiert ist“, sagte Dave und versuchte auf diese Art und Weise mehr Informationen aus seinem Bruder heraus zu kitzeln. Doch es funktionierte nicht so recht.
    „Das zieht nicht, Dave. Ich kann dir nichts sagen.“
    „Weils kompliziert ist? Wenn ich jedes Mal, wenn man dieses Wort zu mir sagt, eine Million bekommen würde…Grundgütiger! Ich wäre der reichste Mann der Welt.“
    „Was denn? Wirft Dads Fima plötzlich nicht mehr genug ab?“, neckte John ihn und kassierte dafür einen giftigen Blick.
    „Es ist eine Geheimsache“, erklärte John kurz und knapp.
    „Oh ja richtig. Nationale Sicherheit!“, spottete Dave und bekam einen äußerst missbilligenden Blick zugeworfen.
    „Es muss doch wirklich hart für dich sein, dass Mom und Dad nun die nationale Sicherheit gefährden!“
    Daves Stimme triefte nur so vor Hohn.
    Doch genauso schnell wie er sich aufregte, regte er sich auch wieder ab und startete einen neuen Versuch, mehr heraus zu bekommen.
    „Diese Geheimsache…gehört nicht zufälligerweise zu dem Geheimprojekt, an dem du beteiligt bist?“
    Nun war es an John, Dave durch eine entsprechende Geste klar zu machen, dass seine Geduld sehr bald erschöpft sei.
    „Warum sitzt du hier hinten und nicht vorne bei Mom und Dad? Sie haben schon sich schon gefragt, was mit dir los ist. Sie sind doch so schon verstört genug. Du…“
    „Mir geht es gerade auch nicht besser als ihnen“, unterbrach John ihn barsch.
    „Aber du weißt immerhin mehr als wir!“
    „Wissen, dass ich im Moment nicht einfach so ausplaudern darf, okay?! Außerdem hätte ich im Moment eigentlich gerade mal zwei Tage frei gehabt, stattdessen muss ich wohl wieder damit rechnen, mir Dads Standpredigten und Vorwürfe und Moms besorgte Fragen `Warum ich zum Militär gegangen bin´ anzuhören.“
    „Oh ja natürlich! Entschuldige bitte, wenn ich dich durch Mom und Dads Auferstehung in deinen Urlaubsplänen gestört habe! Wie konnte ich es nur wagen den großen Colonel John Sheppard her zu zitieren? Keine Ahnung! Vermutlich weil es auch deine Eltern sind?!“, regte Dave sich mit dermaßen großem Sarkasmus auf, dass John nur noch mit den Augen rollen konnte.
    Wenn er nicht ganz genau wüsste, dass das sein Bruder war, der ihn gerade zusammenstauchte, würde er glatt annehmen, das Rodney McKay persönlich vor ihm stand.
    Gerade als Dave wutentbrannt aufsprang und gehen wollte, lenkte John ein.
    „Dave! Auch wenn ich eine Vermutung habe, was hier vor sich geht…ich darf es dir nicht sagen. Verstehst du, ich darf es nicht! Ich hätte dir liebend gerne schon damals alles erzählt und vielleicht sogar gezeigt, aber…“
    „Okay! Ja klar, verstehe schon. Mom und Dad müssen erst von den Toten auferstehen, bis John endlich den Mund aufmacht! Das ist so typisch! Bei dir ist alles eine Geheimsache, was?!“
    „Übertreib´s nicht, Dave! Ihr werdet alles noch früh genug erfahren, nur jetzt….“
    John atmete tief durch.
    „Hör zu, ich hatte in den letzten Tagen… eine Menge Stress. Ich denke es ist besser… wenn ich mich etwas zurückhalte, also reiz mich nicht, klar?“
    Es waren nicht Johns Worte, die Dave zum Schweigen gebracht hatten, es war sein Blick. Seine Augen, die die gleiche Überraschung und Verwirrtheit , aber auch Müdigkeit und Erschöpfung zeigten, die auch ihn und seine Eltern im Griff hatte.
    „Was ist denn hier los? Dave, John, streitet ihr euch etwa?“ fragte Carol, die der lauten Unterhaltung offenbar nachgehen wollte. Lautlos hatte sie sich hinter Dave geschlichen und die beiden nun überrascht.
    „Nein. Nein Mom, alles in Ordnung“, meinte Dave und sah entschuldigend zu John.
    „Hoffentlich. Wir haben so schon genug…Probleme, da müsst ihr nicht noch streiten.“
    Kaum ausgesprochen erschien auch schon der Co-Pilot.
    „Colonel Sheppard, Sir?“
    „Ja was gibst, Captain?“
    „Sir, wir landen in etwa einer halben Stunde auf der Peterson Air Base. Dort steht schon ein Wagen für sie bereit, der sie direkt zu General Landry bringen wird.“
    „Danke Captain.“
    „Sir“, bestätigte der junge Mann, nickte kurz und machte auf dem Absatz kehrt um zurück zum Cockpit zu gehen.


    Auf irgendeinem Planeten, Pegasus-Galaxie



    Es war spät am Abend, kurz bevor der Wirt seine Gaststätte schließen wollte, als der ältere Mann sich entschied, zu ihm zu gehen und ihn nach einem Schlafplatz zu fragen.
    Glücklicherweise hatte dieser noch ein kleines Zimmer mit einem Bett frei, das er ihm für die Nacht überließ.
    Nur aufgrund seiner total erschöpften Erscheinung, war der Wirt auch so freundlich ihm noch Essen und Trinken auf´s Zimmer zu bringen und ihm für den folgenden Tag die Möglichkeit eines heißen Bades angeboten.
    Dankend nahm er das Angebot an. Doch als der Wirt glaubte, ihn irgendwoher zu kennen, wurde er misstrauisch und bestritt alles.
    Da auch der Wirt müde war und es auch nicht besonders hell in den Räumen war, ließ er von seinen Vermutungen ab und verließ das Zimmer.
    Nachdem er etwas gegessen und getrunken hatte, legte er sich auf das Bett und blickte besorgt zur Decke.
    Wo blieb nur sein Sohn? War ihm etwas zugestoßen? Hatte er die falsche Adresse gewählt? Nein, wohl eher nicht. So zerstreut oder verwirrt war er bisher niemals. Irgendetwas musste geschehen sein. Nein, vielleicht wurde er auch nur aufgehalten. Möglicherweise musste er sich vor diesen grausig grünhäutigen Wesen verstecken und konnte im Moment nur nicht das Stargate erreichen. Ja, das wird es wohl sein. Hoffentlich war er schlau genug, um nicht durch irgendeinen unüberlegten Schritt auf sich aufmerksam zu machen, oder sein Versteck vorzeitig zu verlassen und in eine Falle zu tappen.
    Er würde ihm noch bis morgen Abend Zeit geben. Danach würde er zu dem Planeten reisen, auf den sein Sohn gehen wollte.

    Besonders viel Schlaf hatte er nicht bekommen. Immer wieder wälzte er sich von einer Seite zur anderen.
    Zu groß war die Sorge um seinen Sohn.
    Es war schon schlimm genug in Ungewissheit über seine Frau und seine Tochter zu sein, aber jetzt noch Dorian?
    Er durfte ihn nicht auch noch verlieren.
    -Nein, noch habe ich sie nicht verloren. Sie leben! Sie leben und sie sind da irgendwo. Auf irgendeinem Planeten werden sie sein. Ich werde sie schon finden. Es ist mir egal, ob Atlantis noch existiert oder nicht, wenn ich nur meine Familie wieder habe. Ich will sie wieder haben! Ich will sie wieder haben! Ich will…-
    Wütend und verzweifelt griff er nach dem Kissen unter seinem Kopf und schleuderte es mit voller Wucht gegen die Wand. Ein leiser dumpfer Knall und es flogen nur noch die Federn im Raum umher.
    -Hätte ich doch nur diese Männer gefragt, die die Bilder verteilten. Was, wenn Elisha oder Alexa dahinter stecken? Suchen sie nach uns? Verdammt, ich hätte zu ihnen gehen sollen!-, fluchte er mit sich selbst.
    Er nahm sich vor, den Wirt gleich am Morgen nach diesen Männern und dem Bild zu fragen.


    tbc...
    Geändert von Chayiana (21.02.2010 um 01:25 Uhr) Grund: Doppelpost
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    Ein russischer Arzt nimmt an einem Ärztekongress in den Staaten teil, doch auf ihn wird ein Anschlag verübt. Will man hinter seine wissenschaftlichen Erkenntnisse in der Medizin gelangen, oder hat er gar mehr zu bieten?

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  17. #11
    Brigadier General Avatar von stargatefan74
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    Wow, das war ja ein langes Kapitel. Sehr schön hast Du das Zusammentreffen im Haus der Sheppards beschrieben. Hey, Daniel war da, da kann ich vielleicht tatsächlich noch auf den Rest von SG-1 hoffen!?

    Ehrlich gesagt, bin ich noch immer etwas überfragt. Ich dachte ja zurerst an einen Asgard-Beamstrahl. Aber dieser hat ja keine Tentakeln. Das schließt ja dann doch eher auf Antiker.

    Nackt ... Antiker ... Da werden doch Erinnerungen wach, aber dafür müßten die beiden ja aufgestiegen sein.

    Ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht.

  18. Danke sagten:


  19. #12
    Lieutenant Colonel Avatar von Shahar
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    @stargatefan74:

    Ja es war wirklich ein bisschen lang. Aber ich wollte da jetzt nicht irgendwo cutten, wo es gerade spannend oder wichtig wurde.

    Was den Rest von SG-1 angeht. Mal sehen...

    Antiker und Aufgestiegen? Ich arbeite gerade an den Teilen, die eine Erklärung liefern könnten...
    Also wirst du dich noch etwas gedulden müssen
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  20. #13
    The Dark One Avatar von Fayanor
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    Hallo Tina.
    Das Kapitel hat mir wieder sehr gut gefallen.
    Die Sheppards sind also alle ziemlich ratlos und John bittet Daniel um Rat. Ja ich muss zugeben, das sie Vermutung mit dem Aufstieg der Eltern nahe liegt, aber iwie erscheint mir das als zu einfach ... Das positive an dieser Sache ist nur, dass John auf der Erde ist und somit aus Kolyas Fadenkreuz für einige Zeit verschwindet. Gefallen hat mir aber auch die Kindheitserinnerung Johns, das lässt die ganze Story glaubhafter wirken.
    Hm ... Tristanius, jetzt lenkt er ein und will mit den Lantianer reden ... jetzt wo die weg sind. So eine Situation kennt man ja ... hinter her ist man immer klüger.
    Ich freu mich schon aufs nächste Kapitel.
    Bis dahin und ich drück dich ...
    cya Fayanor

  21. #14
    Major Avatar von claudi70
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    Hey
    was für eine Aufregung im Hause Sheppards. Nach all den Jahren plötzlich seine eigentlich toten Eltern wieder zu sehen. Auch wenn John schon vieles gesehen und erlebt hat, damit hatte er sicher nie gerechnet.
    Du machst es aber auch spannend, wo kommen die zwei denn nun her? Stammen sie vielleicht aus einem Paralleluniversum? Denn aufgestiegene kann ich mir nicht vorstellen. *grübel* Ich hoffe die Auflösung kommt bald. *zwinker*

    Die Erinnerungen von Sheppard haben mir sehr gut gefallen, besonders am Ende.
    „…willst du meine beste Freundin sein?“


    Und die Sheppard-Brüder sind wieder am Streiten. Wie soll aber auch John ihm das Ganze erklären, wenn er doch nichts sagen darf. Aber vielleicht wird sein Bruder ja jetzt endlich eingeweiht. Ich wills mal hoffen. *g*

    Ein sehr langes und tolles Kapitel, ich bin schon sehr auf den nächsten Teil gespannt.

    LG Claudi

  22. #15
    Lieutenant Colonel Avatar von Shahar
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    @Fayanor:
    Wer wäre nicht durcheinander und Überfordert,
    wenn plötzlich Totgeglaubte vor einem stehen
    Ob es so gut ist, das John aus Kolya Fadenkreuz verschwunden ist...

    Naja für Kolya gilt dann wohl: Wenn sich eine Türe schliesst, öffnet sich meist eine andere...
    oder so ähnlich

    Tristanius ist von Natur aus ein sehr vorsichtiger Mensch.
    Er hört aber auch gerne Mal auf seinen Instinkt.
    Leider kam ihm in dieser Situation die Vorsicht und der Instinkt gleichzeitig
    in die Quere.
    Mal sehen ob er die Kurve noch mal kriegt und sich nach diesen Männern erkundigt.

    @claudi70:
    Wer rechnet schon damit, plötzlich seinen toten Eltern gegenüber zu stehen?

    Was Johns Kindheitserinnerung angeht, dachte ich schon, dass es vielleicht etwas zu kitschig sein könnte.
    Andererseits er war ja noch ein kleiner Junge und noch nicht, oder erst kurz vor dem Alter, in dem es peinlich sein könnte, wenn Mom mal hetschelt und tetschelt.
    Ob sie aus einem Paraleluniversum kommen...mal sehen.

    Was die Brüder angeht, ja ein kleiner Streit sollte schon rein.
    Meiner Meinung nach sie die beiden so grundverschieden, dass es ständig zu irgendwelchen Streiterein kommt. Da spielt es auch keine Rolle worum es geht.
    Wie sich das ganze dann noch entwickelt, weiß ich noch nicht so genau.
    Das wird die Zeit und vor allem eure Kommentare zeigen.

    Danke an euch beiden fürs lesen und für eure Kommentare.
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  23. #16
    Lieutenant Colonel Avatar von Shahar
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    So bevor es nun weitergeht mit dem 3. Kapitel, wollte ich mich noch gerne bei allen Lesern, Kommentatoren und Danke-drüggern bedanken.

    Ich hoffe der dritte Teil gefällt euch auch.
    Ich habe mich mit diesem Teil etwas schwer getan.
    Es hat alles nicht so richtig geklappt, wie es soll.
    Keine Ahnung warum...
    Obwohl ich die Story eigentlich schon seit Monaten auf´m Laptop habe und nun nur mal ein wenig drübergehen wollte.
    Naja, mal sehen was ihr dazu sagt.
    Also viel Spaß und gute Unterhaltung!

    +o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o +o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+

    Kapitel 3

    +o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o +o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+

    SGC, Krankenstation

    Schon seit einigen Stunden war man im Cheyene Mountain Complex in Colorado Springs.
    Zunächst hatte man John und Dave Blut abgenommen um Vergleichsmaterial zu haben. Dann kümmerten sich die Ärzte und Pfleger darum, dass die vermeintlich Auferstandenen und auch Dave sich wieder frisch machen und frühstücken konnten, bevor man mit den Kräftezehrenden Untersuchungen beginnen würde.
    John hatte etwas Mühe, seine Eltern, ganz besonders aber seinen Vater, von der Notwendigkeit der Untersuchungen zu überzeugen. Er war sich sicher, dass es einfacher wäre, wenn dieser wüsste, worum es hier ging. Aber noch unterlag das alles der Geheimhaltung, wegen der nun paradoxerweise eben diese Untersuchungen durchgeführt wurden.
    „So Misses Sheppard, das war´s auch schon. So weit ist alles in Ordnung mit ihnen“, erklärte Doktor Lam.
    „Bis auf die Tatsache, dass man uns für tot hält“, meinte Carol betrübt.
    „Also auf mich wirken sie ziemlich lebendig“, antwortete die Ärztin lächelnd.
    „Aber ich verstehe nicht, was los ist. Dave und John sehen uns an, als seien wir…Gespenster. Immer wieder sagt man uns dasselbe, das wir eigentlich tot seien, aber mehr will man uns auch nicht sagen. Aus allem wird ein Geheimnis gemacht“, schaltete sich nun auch Patrick ein.
    „Mister und Misses Sheppard, ich kann mir ehrlich gesagt nur sehr schwer vorstellen, wie sie sich im Moment wohl fühlen müssen. Ich kann verstehen, dass sie das alles wohl ziemlich überfordert, aber ich kann ihnen im Moment keine näheren Informationen geben…
    Doktor Lam sah noch einmal auf die Untersuchungsergebnisse herab die sie in den Händen hielt und General Landry geben wollte.
    „… ich kann ihnen aber versichern, dass sie gleich alles erfahren werden und wir werden uns auch bemühen, all ihre Fragen zu beantworten.“
    „Und wo ist John?“ kam es von Sheppard Senior.
    „Er spricht gerade mit General Landry. “
    „Dieser General Landry ist der…Kommandeur dieser Einrichtung?“ fragte Patrick genauer nach.
    „Ja.“
    „Und somit Johns Vorgesetzter?“
    „Ja. Er ist sein Vorgesetzter Offizier.“
    „Dann ist er hier stationiert?“
    Patrick bohrte immer weiter nach. Ihm war klar, dass John wohl kaum offen mit ihm über solche Dinge sprechen würde, immerhin erinnerte er sich noch gut an die vielen Streitereien und Auseinandersetzungen in der Vergangenheit.
    Er bezweifelte, dass es jetzt anders sei, oder dass sich etwas geändert haben könnte, also fragte er eben an anderen Stellen nach.
    Doch Doktor Lam, die sonst sehr geduldig war, stieß nun auch an die Grenzen der Informationsfreigabe.
    „Nein, äh…es ist etwas komplizierter. Am besten ist, sie folgen mir und Sergeant Kenson in den Konferenzraum. Wir werden ihnen alles erklären.“
    „Schon wieder dieses Kompliziert! Ich kann es langsam nicht mehr hören!“, beschwerte sich Dave, der bisher schweigend hinter seinen Eltern stand.
    „Also Dave, bitte! Reiß dich etwas zusammen. Tut mir leid, Doktor“, entschuldigte sich Carol für ihren Sohn.
    Doch Lam lächelte nur.
    „Kommen sie. Lassen sie uns gehen. Ich bin sicher, nachher werden sie einiges besser verstehen.“


    Büro von General Ladry

    „Also,… Ihre Eltern leben … wieder?“, fragte General Landry überrascht.
    „Sieht wohl ganz so aus. Dave sagte, dass sie direkt vor ihm erschienen sind. Kurz nachdem ihn ein helles Licht geblendet hat“, erklärte Sheppard, der auf einem Stuhl vor dem Schreibtisch des Generals saß.
    „Und Sie glauben, dass sie aufgestiegen waren und nun…“
    „Zurückgeschickt wurden? Keine Ahnung. Ich kann es mir ehrlich gesagt nicht erklären, Sir“, antwortete John.
    „Die Beschreibung deutet allerdings darauf hin“, fuhr Daniel fort und der musste es schließlich wissen.
    Durch das Fenster beobachteten Landry, Jackson und John, wie Doktor Lam die restliche Familie in den Konferenzraum führte, sie bat, sich schon einmal zu setzen und sich dann weiter auf den Weg zum Büro des Generals machte.
    Schweigend betrat sie den Raum, schloss die Tür, schlug Daniels Angebot, ihr den Stuhl zu überlassen aus und lehnte sich gegen das kleine Sideboard. Stumm folgte sie der Unterhaltung und wartete auf den passenden Moment, die Ergebnisse mitteilen zu können.
    „Wenn sie wieder zurück geschickt wurden, mussten sie ja aufgestiegen sein. Ich frage mich nur, wie sie das angestellt haben. Sie wussten doch gar nichts vom Stargate-Programm. Ganz zu Schweigen von den Antikern und allem, was dazu gehört“, rätselte Hank.
    „Abgesehen davon, ist uns ja selbst nichts aufgefallen. Ich meine, ich war damals dabei, als meine Mutter…“
    John sprach nicht weiter, aber er war sich sicher, das Daniel und der General ihn verstanden hatten.
    „Und bei meinem Vater sei meinem Bruder auch nichts aufgefallen. Er hatte damals einen Herzinfarkt und… uns ist nichts ungewöhnliches, wie ein Licht oder sowas aufgefallen.“
    „Doktor Jackson?“, wandte sich Landry an einen nachdenklichen Daniel.
    „Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung. Fakt ist, für den Aufstieg bedarf es eines gewissen Fortschrittes in der geistigen Entwicklung des Menschen. Oder… ein bereits aufgestiegener Antiker hilft nach. Ebenso sind bisher alle bekannten und beobachteten Aufstiege nach dem gleichen Muster abgelaufen. Der Körper wird praktisch nutzlos und verwandelt sich geradezu in die reine geistige Form, das Licht, wie wir es nennen.
    Ob es ein Mensch von selbst schafft oder durch Hilfe, es verläuft eigentlich immer gleich… es sei denn…“
    „Es sei denn was?“, harkte Landry nach.
    „Ein anderer Antiker hat nachgeholfen.“
    „Ein anderer? Nicht diese….wie heißt sie noch? Oma Desala?“
    „Nein. Wie gesagt, der Aufstieg ist bisher immer gleich abgelaufen, egal bei wem. Möglicherweise gibt es einen weiteren Aufgestiegen, der anderen ebenfalls dabei hilft. Und da es wahrscheinlich bei Colonel Sheppards Eltern funktioniert hat, gehe ich nicht davon aus, dass er einen Fehler gemacht hat, als er dafür sorgte, die sterblichen Überreste zu hinterlassen.“
    „Sie meinen, es war Absicht… das die Körper zurückbleiben?“, fragte John verwirrt.
    „Es wäre eine Möglichkeit. Jemand anderen zum Aufstieg zu verhelfen erregt Aufmerksamkeit. Womöglich glaubt der oder diejenige, so sein oder ihr Handeln zu tarnen. Eine neue Art des Aufstiegs sozusagen.“
    „Glauben sie das wirklich“, wollte Landry wissen.
    „Es wäre vielleicht eine Erklärung. Wenn das da wirklich die Eltern von Colonel Sheppard und Dave sind, hat entweder Oma Desala etwas damit zu tun und eine neue Taktik entwickelt,… oder es war ein anderer Antiker. So oder so, die Vorgehensweise war diesmal anders. Möglicherweise werden sich die beiden irgendwann an etwas erinnern können“, erwiderte Daniel.
    „Doktor Lam, was für Neuigkeiten haben Sie für uns?“, wandte sich Landry endlich an die Ärztin.
    „Tja, ich habe mir alle noch existierenden medizinischen Patientenakten und Untersuchungsergebnisse der beiden besorgt. Ebenso habe ich ihnen, als auch Colonel Sheppard und seinem Bruder Blut abgenommen und es miteinander verglichen. Und ich habe sie auf Herz und Nieren untersucht…“ Doktor Lam lies die drei Männer noch etwas zappeln, bevor sie endlich zum Punkt kam.
    „…bis auf ein paar Veränderungen, die im entferntesten mit Doktor Jacksons Theorie übereinstimmen könnten, kann ich bestätigen, dass es sich hier tatsächlich um zwei Personen handelt, die aufgestiegen sein mussten.“
    Wie von der Ärztin vermutet, blieben die drei Männer vor ihr sprachlos sitzen.
    „Ich weiß nicht recht, ob es ein Grund ist Ihnen zu gratulieren, Colonel, aber Sie haben Ihre Eltern wieder.“
    Als John etwas sagen wollte, aber einfach keine geeigneten Worte finden konnte, erlöste sie ihn, indem sie ihm erklärte:
    „Die DNA Tests haben es bewiesen… es sind Ihre Eltern. Sie sind keine Klone und haben auch keine Naniten im Blutkreislauf.“
    Es kam ihm wie eine Ewigkeit vor, in der er absolut keinen einzigen ordentlichen Gedanken fassen konnte und starr durch das Fenster in den Konferenzraum zu seinen Eltern blickte. Dann endlich kristallisierte sich nur ein einziges Wort in seinem Gehirn:
    Warum?
    Nur aussprechen konnte er es noch nicht.
    „Was für Veränderungen haben sie vorhin gemeint?“, fragte Daniel, der bemerkte dass Colonel Sheppard im Moment wohl etwas überfordert wirkte.
    „In den pathologischen Berichten steht, dass Patrick Sheppard an einem Herzinfarkt verstarb und Carol Sheppard an den Folgen eines Autounfalls...“, erläuterte Caroline.
    „…Tja, bei ihrem Vater deutet jetzt absolut nichts mehr auf einen Herzinfarkt hin und bei Ihrer Mutter sind keinerlei Anzeichen eines Unfalles zu entdecken. Keine verheilten Knochenbrüche, keine Verletzungen, keine Narben, nichts. Es ist, als ob nie etwas gewesen wäre. Sie sind ihres Alters entsprechend gesund…und, wie ihnen sicherlich selbst aufgefallen ist um einige Jahre jünger, beziehungsweise älter. Ich schätze beide so um Anfang bis Mitte fünfzig.“
    „Dann waren sie wirklich aufgestiegen…Warum?“ fragte John, nachdem er sich wieder gefangen hatte.
    „Warum sie aufgestiegen sind, oder warum sie zurückgekommen sind?“, lautete Landrys Gegenfrage und sah genau wie John, fragend zu Daniel.
    „Naja, äh… was das zurückkommen angeht, ist es wohl wahrscheinlich, dass sie gegen die Regeln verstoßen haben. Aber was den Grund für den Aufstieg selbst betrifft…“
    Daniel schüttelte ratlos den Kopf. Er hatte selbst keine Antwort darauf.
    „…wir werden wohl warten müssen. Möglicherweise werden irgendwann einige Erinnerungen zurückkehren. Dann können sie diese Fragen selbst beantworten.“
    John drehte sich wieder zum Fenster um und sah zu seiner Familie, die ebenfalls zu dem Fenster sah.
    „Na schön und was jetzt?“, fragte er.
    „Jetzt wird es wohl Zeit für einen Anruf im Pentagon“, meinte Landry und nahm schon mal den Hörer des Telefons in die Hand.


    Atlantis

    „Sollten Sie sich nicht ausruhen?“, fragte Teyla, die gerade mit Torren am Pier ankam.
    „Ich liege hier am Pier und lasse mich von der Sonne bescheinen. Ich denke, das könnte man durchaus als Ruhe bezeichnen“, antwortete Alexa gelassen und mit einem Lächeln im Gesicht. Zudem gab sie Teyla ein Zeichen nicht zu laut zu sprechen.
    Auf der Liege neben ihr, lag ihre Mutter und schlief. Alexa hatte schon vor einer Ewigkeit den Sonnenschirm geöffnet, damit Ihre Mutter nicht mit einem Sonnenbrand wieder aufwachte.
    Obwohl beide Frauen nicht so empfindlich waren, was Sonne, Hitze oder Kälte angingen, war Alexa doch besorgt um ihre Mutter.
    „Sie gehen immer noch die Daten aus der Forschungsstation durch. Das ist zumindest geistige Anstrengung“, antwortete Teyla in der gleichen Tonlage wie Alexa. Dann wechselte sie wieder zur normalen Tonart.
    „Der Ruhetag gilt sowohl für Körper, als auch für den Geist. Vielleicht hätte Colonel Sheppard Ihnen die Datensätze wegnehmen sollen?“
    „Damit hätte er wohl Schwierigkeiten gehabt. Überhaupt,… Wo ist er denn eigentlich?“
    „Er musste wohl bereits letzte Nacht zur Erde reisen. Ich weiß nicht warum.“
    „Es hat einen Anruf von seinem Bruder gegeben“, erläuterte Woolsey, der ebenfalls zum Pier gekommen war.
    „Ich dachte mir schon, dass ich Sie hier finde. Und auch damit“, sagte er und deutete auf Alexas Computer.
    Diese allerdings verdrehte nur die Augen.
    „Heute ist ein Ruhetag… und morgen auch“, fuhr er fort, als er sah, dass der Commander schon etwas einwenden wollte.
    „Sie sollten auch Ihren Kopf ausschalten, bevor er das wieder von selbst macht. Das wollen sie doch nicht. Oder?“
    Woolsey spielte mal wieder auf die Attacken an, von denen sie erst vor zwei Tagen einen hatte.
    „Und Sie können doch wohl nicht wollen, dass sie von Tag zu Tag trauriger wird, weil ich ihren Mann und ihren Sohn, die zufälligerweise auch mein Vater und mein Bruder sind, immer noch nicht gefunden habe. Oder?“, fragte sie im gleichen Ton, den Richard eben anschlug.
    Es war ja nicht so, dass er jetzt wütend auf sie war. Er war nur besorgt. Er konnte aber auch verstehen, dass sich Alexa und ihre Mutter große Sorgen um die beiden machten.
    „Wie ich sehe, schläft Ihre Mutter. Warum tun Sie es ihr nicht gleich?“, fragte Woolsey in einem sehr fürsorglichen, schon fast väterlichen Ton.
    Es hatte Elisha eine Menge Konzentration gekostet, die letzten dreizehntausend Jahre nachzuholen. Alexa versuchte ihr alles über die Erde und die Menschen zu erklären, hatte aber schnell gemerkt, dass Woolsey und ein paar andere, wie zum Beispiel Keller oder Banks das wesentlich besser konnten.
    Alexa schüttelte mit dem Kopf.
    „Vielleicht später. Ich muss diese Daten decodieren. Ich vermute, dass es weitere Gateadressen sind. Wenn dem so ist, kann ich mich ausruhen und andere können die Adressen checken. Wäre das in Ordnung?“, fragte sie nach einer kurzen Pause.
    Woolsey dachte kurz nach und blickte dabei zu Teyla, die ihm allerdings zu verstehen gab, dass es wohl wenig Sinn machte, wenn er ihr widersprechen würde.
    „Wie lange brauchen Sie noch dafür?“
    „Vielleicht ein-, höchstens zwei Stunden“, schätzte sie.
    „Na schön. Aber dann geben sie endlich ein paar Stunden Ruhe, verstanden?“
    Und wieder gab Woolsey nach.
    Wenn John da gewesen wäre, hätte er ihr wahrscheinlich den Computer aus der Hand genommen und ihn in seinem Quartier versteckt.
    „Ich wusste gar nicht, dass Colonel Sheppard einen Bruder hat“, sagte Alexa, während sie weiter auf ihrem Computer tippte.
    „Ja, hat er. Ich weiß allerdings nicht sehr viel über ihn. Nur, dass… er einen hat.“
    Alexa wurde etwas stutzig, als ihr Computer ein kleines Piepsen von sich gab.
    „Ich hab’s!“ sagte sie so laut, dass ihre Mutter wach wurde.
    „Was?“, fragte sie schläfrig.
    „Oh, entschuldige. Ich wollte dich nicht wecken. Aber ich habe… die Adressen. Jetzt kann ich die Suche besser eingrenzen.“
    „Nein“, sagte Woolsey bestimmt.
    Alexa sah erschrocken auf.
    „Sie werden warten, bis die Ruhetage vorbei sind. Das war so abgemacht.“
    „Aber ich…“
    „Alexa… Du hast ihn gehört. Zwei Tage Ruhe, dann kannst du von mir aus die ganze Galaxie auseinander nehmen, so wie früher!“
    Wieder dachte Alexa kurz nach, gab aber diesmal nach.
    „Na schön.“
    Doch tief in ihrem Inneren wusste Elisha, dass Alexa spätestens Morgenfrüh wieder unterwegs sein würde.


    Erde, SGC, Büro von General Landry

    John und Daniel warteten das Gespräch zwischen Landry und dem Pentagon ab.
    Es war klar, dass die restlichen Sheppards in Anbetracht der Umstände, für die Einweihung in das Stargate-Programmes freigegeben wurden.
    John hatte Daniel gebeten, seiner Familie die ganze Geschichte mit dem Aufstieg und dem Stargate zu erklären und dieser willigte sofort ein.
    „Na schön, Walter kann sich schon mal um die Geheimhaltungsklauseln kümmern. Praktisch, das der gute Mann solche Dokumente fix und fertig vorrätig hat. Vielleicht sollten sie schon mal vorgehen und sie etwas beruhigen und beschäftigen“, meinte der General, als er durch das Fenster beobachtete, wie sich Sheppard Senior neugierig im Besprechungsraum umsah und auch schon die Bedientafel für das Schott des großen Fensters, durch das man in den Gateraum sehen konnte, im Visier hatte.
    Daniel und Doktor Lam waren die ersten, die den Besprechungsraum betraten, John hingegen, verließ zögerlich das Büro des Generals.

    Es waren also seine Eltern. Aber was jetzt? Wie konnten sie aufsteigen? Warum waren sie aufgestiegen? Warum sind sie zurückgekommen? Was würde jetzt passieren? Wie sollte es jetzt weitergehen? Was sollte er sagen? Was sollte er tun?
    All diese Fragen schwirrten teilweise noch immer in seinem Kopf, konnten jedoch nicht beantwortet werden.
    Bis auf eine. Auf die Frage, was jetzt passieren würde, antwortete seine Mutter, indem sie auf ihn zukam und dicht vor ihm stehen blieb und ihn mit einem reumütigen Blick musterte.
    „John, vorhin…als wir noch zu Hause waren… da wollte ich dich nicht so anfahren, es tut mir leid. Ich war nur so erschrocken, als ich hörte, dass du…zum Militär gegangen bist. Es ist wirklich viel Zeit vergangen, vieles ist neu und… verwirrend…“
    John konnte nicht darauf antworten, er hörte nicht einmal richtig zu. Alles was er wahrnahm, war die Stimme seiner Mutter, ihren Duft, ihre Augen, ihre Hände, die ihm über die Wange hinunter über seine Schulter strichen.
    An all diese Dinge erinnerte er sich so gut, als sei es erst gestern gewesen, dass er sie zuletzt sah und umarmte.
    Er dachte nicht lange nach, warf jegliche Beherrschung über Bord und stürmte stattdessen einen letzten kleinen Schritt auf sie zu und umarmte sie.
    John fühlte, wie ihm Tränen in die Augen traten und hatte Mühe, diese zurückzuhalten.
    Sein Vater hatte ihm schon sehr früh, als er noch ein kleiner Junge war, eingetrichtert, dass ein Mann in der Öffentlichkeit sein Gesicht zu wahren hatte. Oder besser gesagt, ein Mann hat nicht zu weinen, egal aus welchen Grund.
    Aber jetzt war es ihm beinahe egal. Alles war er wollte, war seine Mutter zu umarmen und nicht mehr los zu lassen.
    So sehr hatte er sie vermisst. Er vermisste es, ihr zuzusehen, wie sie mit Lupita früher durch das Haus wuselte, ihre Stimme zu hören, wenn sie sich mit Dave unterhielt oder mit seinem Vater diskutierte, er vermisste es sich mit ihr zu unterhalten, sie um Rat zu fragen. Er vermisste ihr Lachen, ihre Umarmung, ihre Leidenschaft mit der sie sich ihrer Arbeit und ihrer Familie widmete, ihrem Humor und ihre Unbeschwertheit, einfach alles.
    Carol war von Johns stürmischer Umarmung überrascht, doch auch sie genoss es einfach, ihren Sohn zu umarmen. Als sie ihn das letzte Mal sah, war er gerade 17 Jahre alt. Und nun stand ein erwachsener Mann vor ihr.
    Ihr fiel auf, dass er seit damals gewachsen sein musste. Er wirkte wirklich größer auf sie.
    Und nicht nur das. Sie konnte auch fühlen, dass ihr ältester wohl ziemlich viel trainieren musste. Sie konnte seine Muskeln sogar noch durch sein Jackett fühlen.
    „Ich möchte ja keineswegs diese Wiedersehensfreude unterbrechen, aber Sie stehen mir im Weg, Colonel“, beschwerte sich Landry, der im Türrahmen seines Büros stand.
    „Tut mir Leid, Sir“, entschuldigte sich John und machte dem General Platz.
    Dieser hatte es bereits wieder vergessen und ging zu seinem Platz am großen Tisch.
    Carol schmunzelte verhalten.
    „Colonel, hm? Du bist also ein richtiger Colonel. Dir ist schon klar, dass wir uns darüber noch unterhalten werden, oder?“, fragte sie, nachdem sie die Umarmung lösten.
    John lächelte.
    Er konnte sich denken, dass es seiner Mutter wohl ganz und gar nicht gefiel, dass er beim Militär sei.
    Aber alles was für ihn im Moment zählte, war die Tatsache, dass er seine Eltern wieder hatte. Seinen Vater, seine Mutter. Seine beste Freundin.
    Mit ihr würde er über alles sprechen können. Auch wenn es dieses Mal wohl etwas unangenehm werden würde.

    „Ja. Wir werden uns später darüber unterhalten. Ich verspreche es dir.“
    Carol nickte, ließ von John ab und ging einige Schritte zurück.
    „Es sind wirklich…Mom und Dad?“, fragte Dave, der mittlerweile an seine Seite getreten war.
    John blickte seinen Bruder nur kurz an, bevor er dann nickte.
    „Ja, sieht so aus.“
    Nun ließ auch Dave sich nicht lange bitten, seiner Mutter um den Hals zu fallen.
    „Großer Gott, was ist denn nur los mit euch?“, brachte Carol lächelnd hervor.
    Auch Patrick trat mittlerweile näher an seine Frau und seine Söhne.

    Nach einem kurzen Anstarren reichten sich John und sein Vater lediglich die Hände, doch es war Patrick der John dann doch, wenn auch etwas verhalten, zu sich zog und ebenfalls umarmte.
    Überrascht und eher zurückhaltend erwiderte dieser die Geste.
    Doch John traute dem Frieden nicht so ganz. Dafür kannte er seinen Vater zu gut. Es würde nicht allzu lange dauern, bis die ersten Vorwürfe, Nörgeleien oder gar Vorschriften fallen würden. Zu oft hatte er es erlebt.
    Seinen Vater als Tyrannen zu bezeichnen, wäre wohl etwas übertrieben. Aber er war definitiv ein Mann, der es liebte, die Kontrolle zu haben, und zu sehen, dass alles und jeder nach seiner Pfeife tanzte. Besonders seine Söhne. Denn als Patrick damals merkte, dass John ganz und gar nicht gewillt war, dass zu tun, was sein Vater schon seit Jahren für ihn geplant hatte, begannen die ersten Konfrontationen. Und je älter die Jungs wurden, umso schlimmer wurde es. Ganz besonders, als John seine eigenen Berufswünsche äußerte. Und als dann auch noch Carol starb, wurde aus einem vorausplanendem, bestimmenden Vater, ein gebieterischer, verbitterter Mann, der jegliche Entscheidungen, Schritte, Taten oder gar Fehler seiner Söhne, äußerst kritisch beäugte und entsprechend kritisierte.

    „Nun, wenn sie dann soweit sind…“, sagte General Landry und bat alle Anwesenden, sich zu setzen.
    „…ich bin General Hank Landry von der United States Air Force. Nachdem Sie diese Verschwiegenheitsklausel unterschrieben haben, werden wir Ihnen gerne alles erklären“, bat General Landry, während er zusah wie Walter jedem, der noch nicht eingeweiht war, ein Schriftstück vorlegte.
    „Verschwiegenheitsklausel?“, fragte Patrick.
    „Was soll dass alles? Ich verstehe nicht, wozu ich eine solche Klausel unterschreiben soll. Noch dazu, dass ich sie nicht mal von meinen Anwälten habe prüfen lassen.“
    „Bitte unterschreib´ Sie einfach, Dad“, bat John genervt. Er hatte sich schon gedacht, dass die Nörgelei seines Vaters nicht mehr lange auf sich warten ließ.
    „Du hast mir schon mal gar nichts zu sagen, junger Mann!“
    „Und es geht wieder los“, stöhnte John.
    „Meine Herren, bitte! Mister Sheppard, diese Verschwiegenheitsklausel muss jeder unterschreiben, der hierher kommt. Abgesehen davon kommt sie vom Pentagon. Ich kann mir nicht vorstellen, was Ihre Anwälte Ihnen da raten könnten. Außerdem wollen sie doch erfahren, was mit ihnen geschehen ist, oder? Desweiteren kann ich, wenn Sie sie nicht unterschreiben, dafür sorgen dass Sie diese Einrichtung nicht mehr so schnell verlassen, wie Sie sie betreten haben. Also bitte.“
    General Landry wusste genau, welche Knöpfe er drücken musste um einen Geschäftsmann zu einer Unterschrift zu bringen. Schließlich war er ein General. Er hatte Mittel und Wege.
    Dave, Carol und schlussendlich auch Patrick unterschrieben die Klausel.
    „Sie befinden sich im Cheyenne Mountain in Colorado Springs. Auch N.O.R.A.D. genannt. Es ist eine hoch geheime Einrichtung, mit dem Ziel andere Planeten zu erforschen und nützliche Technologien zu finden. Doktor Jackson wird ihnen nun einige Einzelheiten erklären“, sagte Landry und wies dann auf Daniel.
    „1928 hat man in Gizeh in Ägypten ein kreisrundes Objekt ausgegraben, das aus einem Material entsteht, das es auf der Erde nicht gibt…“
    Daniel erklärte in der nächsten Stunde alles über das Stargateprogramm, andere Planeten, Wurmlöcher, Raumschiffe und auch über die Antiker, das Antiker-Gen und schlussendlich auch über den Aufstieg. Alles außer Atlantis.

    Nun saßen dort sein Vater, seine Mutter und sein Bruder, die überlegten, ob das was ihnen gerade erzählt wurde, ein Witz war, oder ob sie sich in einem Traum befanden.
    „Aufgestiegen?“ fragte Patrick irritiert und überfordert.
    „Verstehe ich das richtig? Vor zehntausend Jahren kamen diese Außerirdischen auf die Erde und vermischten sich mit den Menschen? Und deswegen haben manche Menschen jetzt ein Gen dieser Außerirdischen? Und meine Eltern haben es, weil irgendwann einmal einer unserer Vorfahren, einer von ihnen war? Und diese… Außerirdischen können sich in Energie verwandeln? Und als Mom und Dad starben, haben sie sich auch in Energie… Wir stammen von Außerirdischen ab?“, fragte nun Dave nun völlig verwirrt.
    „In gewisser Weise muss ein sehr, sehr früher Vorfahre von Ihnen… ein Antiker gewesen sein. Und im Laufe der Zeit war wohl auch immer wieder ein Verwandter in ihrer Blutlinie, Träger dieses Gens, ja “, sagte Doktor Lam.
    „Also konnten wir durch dieses Gen…aufsteigen?“ fragte Carol.
    „Nein. Man braucht es dazu nicht unbedingt. Es gibt allerdings eine Hilfe dabei. Aber was ich Sie nochmal gerne fragen würde… gibt es mittlerweile irgendetwas, an dass Sie sich erinnern, als Sie…“
    Daniel wollte nicht weiter sprechen. Dennoch wusste er, dass die Herrschaften ihn verstanden.
    „Sie meinen als wir… starben?“, flüsterte Carol, die bisher sehr ruhig war und alles versuchte, all das erst mal zu verstehen - was ihr allerdings nur schwer gelang.
    „Ich weiß noch, dass ich im Krankenhaus lag, mir ging es nicht besonders gut. Ich hatte einen Unfall“, wandte sie sich an ihren Mann.
    Dieser nickte nur betrübt, als er sich an jenen Tag erinnerte.
    „Ich weiß noch, dass ich sehr müde war und dann…“, fuhr sie fort.
    „Du bist eingeschlafen, aber nicht mehr…“, flüsterte John betroffen, als er an den Tag zurückdachte.
    Carol verstand.
    „Ich saß an meinem Schreibtisch. Ich hatte plötzlich Schmerzen in meiner linken Brust und im Arm, und dann…nichts mehr“, erläuterte Patrick.
    „Ja ich… ich habe dich gefunden“, antwortete Dave.
    „Und Sie haben nichts gesehen oder gehört kurz davor… oder währenddessen? Auch wenn es Ihnen vielleicht noch so merkwürdig oder absurd erscheinen mag“, fragte Daniel wieder etwas sensibler.
    Beide schüttelten nach einigen Sekunden mit dem Kopf.
    „Von was für einer Hilfe haben Sie vorhin gesprochen? Und was sollte derjenige davon haben, wenn wir…“, sprach Patrick und erhob beide Arme um eine Geste Richtung Himmel zu machen.
    „Also zum einen… half Ihnen vermutlich eine Antikerin, die selbst aufgestiegen ist. Ihr Name ist Oma Desala. Möglicherweise war es auch jemand anderes, den wir bis jetzt nicht kennen. Und zum anderen… wissen wir nicht genau, warum sie aufgestiegen sind… Wir wissen aber, dass es zum Aufstieg auch einiger anderer Dinge bedarf.“
    „Zum Beispiel?“, wollte Dave wieder wissen.
    „Eine ehrliche, rechtschaffene und friedliche Lebensweise zum Beispiel, Erleuchtung, unter Umständen hilft auch Meditation, innerer Frieden, Fähigkeit seinen Ballast loszulassen…“ zählte Daniel auf.
    „Und diese… Antiker leben unter uns? Ich meine…“, wollte Patrick nun wissen.
    „Nein. Es gibt eigentlich keine mehr. Sie sind mehr oder weniger…ausgestorben, verschwunden“, informierte Landry sie.
    „Alle bis auf zwei.“, korrigierte ihn Daniel.
    „Stimmt. Zwei gibt es noch.“
    „Und die sind hier? Können wir sie sehen?“ bat Dave.
    „Das geht im Moment leider nicht. Sie befinden sich gerade nicht auf der Erde.“, sprach Landry nach einer Weile.
    „Nicht auf der Erde? Sie meinen, sie sind…auf einem anderen Planeten?“, wollte Carol wissen.
    „Ja. Sogar in einer anderen Galaxie“, antwortete Landry.

    Eine Weile saßen nun Dave, Carol und sein Vater Patrick schon sprachlos am Tisch und John fragte sich, ob er damals genauso aus der Wäsche geguckt haben musste.
    „Reisen zu anderen Planeten? Außerirdische? Wollen Sie mich auf den Arm nehmen?...“, fragte Sheppard Senior nach einer Weile empört.
    „…Das soll ich Ihnen glauben?!“
    „Das sollten Sie. Das Gen in ihrem Blut und Ihre außergewöhnliche Erfahrung ist ja wohl der beste Beweis, wenn ich Sie daran erinnern darf“, versuchte Landry Ihn zu überzeugen.
    Carol sah zu ihrem Sohn John, der einfach schweigend vor sich auf den Tisch starrte.
    „John, was hast du damit zu tun?“, fragte sie endlich.
    „Colonel Sheppard hat durch Sie beide ebenfalls das Antiker-Gen. Bei Ihm ist es allerdings stärker ausgeprägt, als bei Ihren Sohn Dave. Das ist nichts Ungewöhnliches, es ist eben die Natur. Sie sucht sich ihre Leute selbst aus“, erklärte nun Doktor Lam.
    „Und dieses Gen braucht man, um die Technologie dieser… Antiker zu bedienen?“, wiederholte Dave fragend, nur um sich selbst sicher zu sein, alles verstanden zu haben.
    „Bist du deswegen zum Militär gegangen? Weil du dieses Gen hast?“, wollte seine Mutter wissen.
    „Colonel Sheppard war bereits bei der Air Force, als es das Stargate-Programm noch gar nicht gab. Es wurde vor fast sechs Jahren zufällig entdeckt, dass er es hat“, sagte Daniel Jackson.
    „Vor fast sechs Jahren? Da warst du doch in der Antarktis“, meinte Sheppard Senior.
    „Antarktis? Was hast du denn in der Antarktis gemacht?“, wollte Carol wissen, doch John kam nicht dazu ihr zu antworten.
    Denn jetzt mischte sich auch Dave wieder ein.
    „Wohl nicht allzu viel. Er wurde dorthin strafversetzt, weil er in Afghanistan Mist gebaut hatte“,
    Carol wurde kreidebleich.
    „Afghanistan? Strafversetzt?“, kam es schockiert aus ihr.
    „Musste das jetzt sein? Soll Mom sich aufregen?“ sagte John, sprang auf und ging zum Fenster aus dem man normalerweise das Stargate sehen konnte. Nur diesmal war es durch das Schott geschlossen.
    „Meine Herren bitte, das ist nicht das Thema dieser Besprechung.“
    Wieder versuchte Landry Ruhe an den Tisch zu bekommen.
    „Colonel Sheppard ist leitender Militärkommandant auf einer unsere Basen“, klärte er weiter auf.
    „Leitender Kommandant? Du?! Auf einem anderen Planeten? Bei deinem Hang zur… zur… Befehlsverweigerung! Das will ich sehen. Das ist doch alles ein Witz!“ Wieder spottete sein Vater. John sah zu seinem Vorgesetzten. Dieser zuckte nur mir den Schultern.
    „Das ist Ihre Entscheidung, Colonel. Das Pentagon hat sie freigegeben“, antwortete er später.
    „Also gut. Da ihr sowieso keine Ruhe geben werdet… schlage vor, dass ihr euch erst mal etwas ausruht. Morgen werden wir dann eine kleine Reise unternehmen.“
    „Und wohin? Auf einen anderen Planeten etwa?“, wollte Dave wissen.
    John antwortete nur knapp.
    „Ja, in einer anderen Galaxie.“

    Nachdem noch einige Fragen gestellt wurden, die Daniel, der General und Doktor Lam geduldig beantworteten, brachte man Carol und Patrick in den VIP Raum für Besucher. Auch Dave erhielt für die Nacht sein eigenes Zimmer, ebenso wie John.
    Wieder betrachtete Carol sich im Spiegel, während ihr Mann nachdenklich in einem Sessel saß und seine Gedanken schweifen ließ.
    „Du hast es tatsächlich zugelassen, dass John zum Militär geht?“, fragte Carol beinahe vorwurfsvoll und riss damit ihren Mann aus seinen Gedanken.
    „Hm? Entschuldige, was hast du gesagt?“
    „Ich wollte wissen, ob du… warum hast du John zum Militär gehen lassen?“
    „Was hätte ich denn tun sollen?... Der Junge hat schon immer seinen eigenen Kopf durchsetzen wollen. Er hatte schon lange nicht auf mich gehört. Außerdem war er alt genug.“
    Carol sah ihren Mann einige Zeit lang an, bis ihr ein Verdacht kam.
    „Ihr habt euch gestritten.“
    „Carol, spielt das jetzt wirklich noch eine Rolle? Das ist Ewigkeiten her und es lässt sich auch nicht mehr ändern“, entgegnete Patrick, stand vom Sessel auf und ging zum Bett.
    Mittlerweile war es recht spät geworden und nach all den Ereignissen, den Untersuchungen und den Informationen, war Patrick erschöpft und wollte nur noch ins Bett.
    „Für mich spielt es eine Rolle. Ich kenne dich doch. Und ich kenne die Jungs. Vor allem John. Er wird nicht so gespurt haben, wie du es erwartet hast, nicht wahr? Natürlich kam es da zum Streit. Ein Streit, der wohl bis heute noch nicht beigelegt wurde, oder?“
    „Wie denn auch? Du hast wohl vergessen, dass ich vor zwei Jahren ebenfalls…“
    „Nein, ich habe es nicht vergessen… aber hast du denn nicht in der Zeit davor daran gedacht, mal in Ruhe mit ihm darüber zu sprechen und ihm zu sagen, was du wirklich denkst?“
    Patrick schwieg.
    „Rick, ich habe dich im Besprechungsraum beobachtet und auch zu Hause. Du hast dich zuerst richtig gefreut, ihn zu sehen, aber dann… hast du so schnell umgeschaltet… warum nur ist dir das ein solcher Dorn im Auge, dass er beim Militär ist?“, wollte Carol wissen.
    „Du bist doch selbst nicht damit einverstanden, oder habe ich mich vorhin verhört?“, entgegnete er, während er die Bettdecken zurückschlug und sich sein Kissen zurecht legte.
    „Das habe nicht gesagt. Sicher ich gebe zu, dass ich im ersten Moment erschrocken war, dies zu hören. Immerhin ist es einer der gefährlichsten Berufe. Aber du hast doch mit Sicherheit mitbekommen, dass ich noch mit ihm darüber sprechen will. Ich würde mich sehr freuen, wenn du dann dabei wärst und ihm auch mal sagst, was du wirklich denkst und empfindest.“
    Patrick lachte auf.
    „Oh, also… du bist wirklich meine Frau, soviel steht wohl fest.“
    „Hast du etwa daran gezweifelt?“
    „Na… wir…wir waren tot. Und jetzt wo wir wieder… wir sind noch nicht einmal richtig zurück und du versucht schon wieder deine Psychologie… bei mir anzuwenden.“
    Carol ging nicht wirklich darauf ein.
    „Du hast wirklich bezweifelt, dass ich deine Frau bin?“
    „Na hör mal! Was hättest du denn an meiner Stelle gedacht? Was, wenn ich lange vor dir… und urplötzlich säße ich dir wieder gegenüber… da möchte ich dich mal erleben.“
    „Und was ist mit mir? Glaubst du, mir ist nicht aufgefallen, dass du eigentlich älter bist, als ich dich in Erinnerung habe…“
    „Aha, also hast du auch an mir gezweifelt“, spekulierte Patrick schelmisch grinsend.
    „Also…irgendwie…schon ein bisschen. Das Ganze ist aber auch… ich weiß, dass du etwas jünger warst, als ich dich das letzte Mal gesehen habe. Und ich auch, als zuletzt in den Spiegel gesehen habe, bevor ich…“
    „Naja, wenn man es genau betrachtet, bin ich eigentlich jünger als zu dem Zeitpunkt…“
    „Schön, dass wenigstens einer seine Jugend genießen kann“, meinte Carol und sah wieder ratlos in den Spiegel.
    Sie konnte einfach nicht verstehen, was geschehen war. Sie erinnerte sich an den Unfall, erinnerte sich auch an die Zeit im Krankenhaus und dass plötzlich alles schwarz wurde, oder war es doch weiß?
    Immer wieder versuchte sie Anhaltspunkte zu finden, die ihr verrieten, was mit ihr geschehen sein musste, oder die Doktor Jacksons Theorie bestätigen würden. Doch sie fand nichts.
    Und wenn sie sich nun einfach damit abfinden würde? Konnte sie das überhaupt?

    Ihr Blick glitt höher, in das Speigelbild ihres Mannes der hinter ihr stand und sie besorgt musterte.
    „Was beschäftigt dich? Dass John beim Militär ist? Die Jungs im Allgemeinen? Oder ist es das Alter?“
    „Es sind nicht die Jungs. Obwohl ich schon noch ein ernstes Wörtchen mit John reden werde und ich werde mich auch noch mit Dave unterhalten und du stehst auch auf meiner Liste … aber nein… doch! Es sind auch die Jungs. Es ist so vieles, dass ich nicht…Sie sind so erwachsen. Ich erkenne sie fast nicht wieder. Im Grunde kenne ich sie überhaupt nicht. Ich erkenne mich nicht mehr, ich erkenne dich kaum, alles ist so neu und fremd und… und dann ist da noch dass mit uns. Ich verstehe einfach nicht… was passiert ist. Auch wenn Doktor Jackson es noch so gut oder so oft erklärt. Ich verstehe es nicht. Ich könnte es ja noch akzeptieren, bei einem Unfall… ich könnt es noch verstehen, in ein Koma gefallen zu sein. Aber sterben, aufsteigen…zurückkommen. Ich verstehe nicht, was das soll. Warum? Warum sind wir jetzt älter oder jünger? Wozu soll das gut sein? Wenn es doch auf dieser Ebene oder was weiß ich, wie man es nennt, so toll gewesen sein soll, warum hat man uns dann zurück geschickt?“
    „Doktor Jackson hat doch gesagt, dass es da wohl irgendwelche Regeln gibt. Offensichtlich müssen wir etwas getan haben, was gegen diese Regeln verstoßen hat. Also haben sie uns zurückgeschickt.“
    „Und warum sind wir überhaupt…aufgestiegen? Warum? Was hat jemand davon?... Was sollten wir davon haben? Warum sind wir überhaupt… ich verstehe dass alles nicht. Das ist mir zuviel.“
    Patrick sah die Verzweiflung und Ratlosigkeit in den Augen seiner Frau. Aber er wusste nicht, wie er ihr helfen sollte. Ihm erging es nicht anders. Obwohl es bei ihm nur zwei Jahre waren, die ihm fehlten, so war vieles auch für ihn fremd geworden. Irgendwie unwirklich. Auch er konnte nicht richtig begreifen, was mit ihm geschehen war.
    „Ich weiß es nicht, Carol. Im Moment ist alles… ich frage mich dasselbe. Und ich habe keine Antworten. Vielleicht… Vielleicht werden wir es irgendwann herausfinden.“
    „Und was sollen wir bis dahin machen?“
    Patrick drehte Carol sachte zu sich herum und blickte wieder in die warmen braunen Augen seiner Frau.
    Wie sehr hatte er sie vermisst. Ihre Augen, ihr duftendes Haar, ihre Stimme, ihre Haut, ihr Lachen, ihr ganzen Wesen, ihr ganzes Sein.
    Er hatte es so sehr vermisst, abends neben ihr einzuschlafen und morgens neben ihr aufzuwachen. Er hatte es vermisst, mit ihr zu lachen, sich mit ihr zu unterhalten oder wild mit ihr zu diskutieren. Er hatte es vermisst, sie einfach nur berühren, sie zu umarmen, sie zu küssen.
    Und jetzt…jetzt hielt er sie in seinen Armen und zweifelte keinen Moment daran, dass es ihr genauso erging.
    „Naja… für mich sieht das ganze so aus, als ob… wir so eine Art zweite Chance haben. Vielleicht sollten wir einfach die Gelegenheit beim Schopfe packen und sie nutzen.“

    Ja, sie würde sich mit den Tatsachen abfinden müssen und sie würde auch eine zweite Chance nutzen, wieder eine Familie zu haben. Eine Familie, die sie zwar erst noch, in gewisser Weise, kennenlernen musste. Und wer weiß, vielleicht würde sie schon bald die Antworten auf ihre Fragen erhalten.
    Carol sah lächelnd zu ihrem Mann hinauf.
    Wie sehr hatte er dieses Lächeln vermisst, wie sehr hatte er es vermisst, ihr durchs Haar zu streichen, so wie er es jetzt tat.
    „Ich habe dich vermisst…ich habe dich so sehr vermisst“, hauchte er ihr zu, bevor er sich langsam zu ihr herab beugte und mit seinen Lippen die ihren berührte
    Eine zaghafte Berührung verwandelte sich zu einem leidenschaftlichen endlosscheinenden Kuss…


    SGC, Kantine

    Verlassen, wie ausgestorben wirkte die eher kleine Kantine des SGC, wenn da nicht ein Mann in der hintersten Ecke einsam an einem Tisch sitzen und in die Leere starren würde.
    Seit über einer Stunde saß John dort und nippte an seinem längst kaltgewordenen Kaffee.
    Unzählige Gedanken schwirrten ihm im Kopf herum. Viele bildeten sich zwar erst zu einzelnen Worten, aber nicht mehr zu einem Satz, denn sie fielen wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Andere Gedanken formten sich ebenfalls zu Worten, die wiederum zu Fragen, auf die er allerdings keine Antworten hatte.

    Tatsache war, dass einige Ebenen weiter oben, seine Eltern waren. Seine Mutter, die vor etwa zwanzig Jahren durch einen Verkehrsunfall starb und sein Vater, der vor etwa zwei Jahren einen Herzinfarkt erlitt.
    Sie waren tot und jetzt lebten sie wieder.
    Weiter konnte auch John nicht denken.
    Immer wieder kamen Fragen in ihm auf.
    Warum waren sie aufgestiegen? Warum sind sie zurückgekommen? Warum war sein Vater jünger und seine Mutter älter, als er die beiden in Erinnerung hatte? Was würde jetzt passieren? Was sollte er jetzt tun? Wie sollte es weitergehen?
    Gut, er würde sie erst einmal mit nach Atlantis nehmen, und dann?
    John konnte sich sogar bildlich vorstellen, wie sie durchs Stargate gehen und dann mit offenen Mündern staunend im Gateraum stehen würden.
    Aber was dann?
    Weiter kam er einfach nicht.
    Er konnte sich nicht richtig konzentrieren. Er wusste nicht, ob es daran lag, dass es schon beinahe Mitternacht und er todmüde war, oder an zu viel Kaffee, immerhin war es seine vierte Tasse, oder einfach an der Tatsache, dass er zum ersten Mal in seinem Leben in einer Situation sein könnte, die ihn diesmal wirklich schlichtweg überforderte.
    Gerade als er anfing, sich selbst einreden zu wollen, nicht überfordert zu sein und schon irgendwie damit zurecht zu kommen, betrat Daniel den Raum.
    „Colonel, sie sind ja noch auf.“
    „Sie auch“, antwortete John.
    „Ja. Ich hatte noch etwas zu erledigen und ehrlich gesagt, war ich auf der Suche nach ihnen.“
    „Nach mir?“
    „Ja, ich habe mir überlegt, dass es vielleicht ganz gut wäre, wenn ich sie und ihre Familie nach Atlantis begleiten würde. Erstens wegen ihrer Eltern, falls es noch irgendwelche Fragen oder Probleme gibt.“
    „Probleme?“
    „Colonel… ich kann mir gut vorstellen, was gerade in den Köpfen ihrer Eltern und auch ihn ihnen vorgeht. Sie wissen ja…ich habe das selbst durchgemacht.“
    John nickte, sah Daniel erwartungsvoll an und es dauerte tatsächlich nicht lange, bis Daniel anfing zu erzählen.
    „Als ich damals zurückkam… wusste ich zunächst nicht, wer ich bin, wo ich bin, oder was passiert war. Erst nach und nach erinnerte ich mich an einige Kleinigkeiten. Aber in der Zwischenzeit… alles war fremd, unwirklich, wie in einem Traum und ich wusste nicht so recht etwas mit mir anzufangen. Ich erkannte zunächst nicht einmal mal altes Team. Jack, Sam und Teal´c haben getan was sie konnten, um mir zu helfen, wieder der Daniel zu werden, den sie kannten. Aber letzten Endes geschah alles von selbst. Ich erinnerte mich an das was passiert war, auch teilweise an das was nach der Zeit meines Aufstiegs passiert war. Aber niemand konnte mir, die für mich wichtigen Fragen beantworten. Das meiste musste ich selbst herausfinden. Selbst jetzt habe ich immer noch Fragen, die mir niemand beantworten kann. Aber Fakt ist…erst viel später ist mir klar geworden, dass diese Zeit für die anderen auch nicht einfach gewesen sein muss. Also glauben sie mir, wenn ich ihnen sage, dass ich weiß, wie ihnen allen wohl zumute ist. Sie müssen nicht alleine damit zurechtkommen.“
    John nickte zustimmend. Es wäre vielleicht wirklich keine schlechte Idee, wenn Daniel mitkommen würde.
    Er hatte immerhin wirklich genug Erfahrung was den Aufstieg anging. Vielleicht könnte er wirklich helfen.
    „Und zweitens?“
    „Zweitens?...“
    „…Äh ja, stimmt. Zweitens… hätte ich sowieso zwei Wochen Urlaub gehabt. Ich habe mit General Landry gesprochen, er wäre einverstanden, dass ich meinen Urlaub auf Atlantis verbringe. Ich müsste nur vorher mit ihnen darüber gesprochen haben und sie müssten ihm dafür …versprechen, dafür zu sorgen, dass ich nicht wieder von abtrünnigen Asgard gekidnappt werde. Das waren seine Worte, nicht meine“ erklärte Daniel scherzhaft.
    John lachte kurz auf.
    „Ich kann nichts versprechen, aber ich werde mich bemühen. Aber McKay hat irgendwas an den Schilden gemacht. Er glaubt, dass sie beim nächsten Mal nicht so einfach durchkommen können. Falls wir sie überhaupt noch mal zu Gesicht bekommen.“
    „Okay… das ist gut zu hören. Das beruhigt irgendwie“, gab Daniel lächelnd zurück.
    Doch John sah ihn wieder fordernd an.
    „Und drittens… dachte ich es wäre mal ganz gut, die Antiker, Alexa und ihre Mutter, endlich mal persönlich kennen zu lernen.“
    „Sicher. Nur glaube ich, dass sie nicht viel Zeit für sie haben werden. Alexa ist beinahe Tag und Nacht auf der Suche nach ihrem Vater und ihrem Bruder. Ich wette, dass sie Woolsey gerade ganz schön in die Mangel nimmt, um wieder auf die Suche gehen zu können.“

    tbc...
    Online:
    SGA: ALEXA: Freaky Fridays
    Lachen und Weinen liegen manchmal so dicht nebeneinander … vor allem Freitags


    Scarcrow and Dr. McKay: Wa(h)re Freundschaft
    Ein russischer Arzt nimmt an einem Ärztekongress in den Staaten teil, doch auf ihn wird ein Anschlag verübt. Will man hinter seine wissenschaftlichen Erkenntnisse in der Medizin gelangen, oder hat er gar mehr zu bieten?

  24. Danke sagten:


  25. #17
    Major Avatar von claudi70
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    Wow, was für ein langes Kapitel. Aber ich mag lange Kapitel.
    Die Eltern von John sind also damals nicht gestorben, sondern aufgestiegen.
    Aber warum? Tja, das fragen sich hier ja alle, bin gespannt, ob es dafür eine Erklärung geben wird.
    Schön, das Johns Familie nun weiß, womit er sein Geld verdient. *g* Und auf das Gespräch mit seiner Mutter freue ich mich auch schon. Ich hoffe, sie ist nicht zu streng mit ihm.
    Mal sehen, was sie sagen, wenn sie das Stargate sehen und dann durch dieses durchgehen.

    Und Daniel reist dieses Mal mit, das wird wieder für ihn wie eine Reise nach Disney World.

    Alexa kann auch nicht anders, immer nur arbeiten, arbeiten. *fg* Ich hoffe, dass sie bald ihren Bruder und ihren Vater wieder findet.

    Es hat wieder großen Spaß gemacht, deine Geschichte zu lesen. Dein Schreibstil macht es einem einfach, auch lange Kapitel zu lesen. Danke!

    Bin gespannt wie es weiter geht.
    LG Claudi

  26. Danke sagten:


  27. #18
    Lieutenant Colonel Avatar von Shahar
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    @claudi70:
    Ja das Kapitel ist etwas lang geworden, aber ich wollte es jetzt nicht irgendwo mittendrin kappen.
    Die Antwort auf die Frage warum Johns Eltern aufgestiegen waren und vor allem wie sie es schafften, dass es niemand merkte, wird wohl erst etwas später beantwortet werden.

    Tja, und Moms Standpredigt...mal sehen was ich mir da noch einfallen lasse bzw. wie das Gespräch aussehen wird.

    An dem Teil, in dem sie zum ersten Mal ein Stargate sehen, arbeite ich gerade.
    Ich hoffe es gefällt dir.

    Was Alexa angeht, sie macht sich nun mal große Sorgen um ihre Familie und weiß, welche Gefahren mittlerweile da draußen lauern, die ihr Vater und ihr Bruder nicht kennen.

    Freut mich, dass dir das Kapitel gefallen hat.
    Das nächste folgt bald.
    Danke fürs lesen und für dein Feedback.
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  28. #19
    Brigadier General Avatar von Cindy
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    Hi,

    Jetzt habe ich deine Geschichte auch gelesen und muss sagen: Wow, die gefällt mir echt gut und die Kapitel sind sooo lang. *g* Das ist jetzt nicht negativ gemeint, nein, mir gefallen lange Kapitel. *g*

    Als ich das zum ersten Mal mit Johns Eltern gelesen habe, dachte ich ja Kieran hätte seine Finger im Spiel, aber nun … Aufgestiegen?
    Dave´s Gedanken setzten nun völlig aus. Mit großen Augen sah er zwischen den beiden Personen hin und her, bis er glaubte sein Herz würde stehen bleiben.
    Wieder drehte er sich zu den beiden um und sah immer noch perplex in die Gesichter seiner Eltern
    Du hast Daves Reaktion so gut rübergebracht … Ich glaube, wenn meine Eltern wieder vor mir stehen würden, würde ich genauso reagieren.

    Den Rückblick als John Siebenjahre alt war, den fand ich toll. Überhaupt, wie er an seine Mutter dachte, und dass er sie doch so sehr vermisst hatte. Von seinem Dad hat er ja leider keine schönen Erinnerungen. Und jetzt, wo er wieder da ist, sieht es ja auch nicht besser aus.
    „Du hast mir schon mal gar nichts zu sagen, junger Mann!“
    „Und es geht wieder los“, stöhnte John.
    John hatte ja auch noch das Problem, dass er nichts erzählen durfte, aber nun … Wie seine Familie wohl reagieren wird, wenn sie Atlantis sehen? *g*

    Kolya hast du ja auch mit ins Spiel gebracht *händereib* Bin echt gespannt, was der mit Sheppard vorhat. Alles vorbereitet hat er ja schon, oh man. Jetzt frage ich mich allerdings, wie Kolya das anstellen will, denn Shep geht ja eigentlich nur selten alleine auf Mission, und ihn von seinem Team weglocken … *grübel*

    Auf jeden Fall haben mir die drei Kapitel gut gefallen, und bin neugierig, wie es weitergeht.
    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

  29. Danke sagten:


  30. #20
    Brigadier General Avatar von stargatefan74
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    Puh, jetzt habe ich das Kapitel auch durch. War ja wieder wunderschön lang und keine Sorge, mich stört das auch nicht, aber ich brauche dann halt schonmal 2 - 3 Etappen, bis ich komplett durch bin.

    Das letzte Kapitel ist Dir wieder super gelungen, da brauchst Du Dir mal keine Gedanken zu machen.

    Aber unglaublich, da ist Johns Vater ne ganze zeitlang tot und fängt wieder genau so an, wie er aufgehört hat. Ich bin wirklich mal gespannt, wie die beiden nun reagieren werden, wenn sie nach Atlantis kommen.

    Und ich reib die Hände mit, Cindy. Geht doch echt nix über Kolya und Sheppard.

  31. Danke sagten:


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