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Thema: Blut

  1. #1
    Herrscher über Raum und Zeit Avatar von Timelord
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    Standard Blut

    Blut

    *****
    Autor: Timelord
    Challengeaufgabe: Eine SG1 oder SGA Fanfiction mit dem Thema "Vampire". (Horror-Challenge)
    Serie: SG-1
    Genre: Horror
    FSK: 16, an der Grenze zur 18.
    Disclaimer: SG-1 gehört denen, denen es gehört.
    Anmerkung:
    Spoiler 
    Diese Geschichte basiert auf einer meiner früheren Storys. Ich habe sie für diese Challenge ein klein wenig umgeschrieben.
    für diejenigen unter euch die meine SG-9 Abenteuer jedoch kennen, könnte es vorkommen, das der ein oder andere Teil bekannt ist.

    *****

    P7X679


    Das Dunkel der Nacht herrschte überall. Nur der Schein des Mondes hielt die gefräßige Finsternis in Schach, während Lieutenant Hitchens Wache hielt. Er schaute zum wiederholten Male auf seine Armbanduhr. Noch zwei Stunden bis der Major ihn ablösen würde. Er hasste diese Wachen, aber sie gehörten nun einmal zu seinem Job. Hitchens war ein Mitglied des SG-23 Teams.
    Die Einheit unter Major Elliot Boog hatte den Befehl erhalten einen Kontakt zu der Bevölkerung des Planeten herzustellen, da man einige Ruinen der Antiker entdeckt hatte und dort ZPMs vermutet wurden. Das UAV, das man ihrem Team vorraus geschickt hatte, hatte einige kleine Ansiedlungen ausgemacht und diese lagen dummerweise in der Nähe der Ruinen.


    Aus einem der vier kleinen Zelte, die um das gelöschte Lagerfeuer herum aufgestellt waren, drang ein lautes Schnarchen. Wenn ihn nicht alles täuschte, war es Sergeant Peck der diese Abwechslung in der Stille der Nacht produzierte.
    Das Geräusch kackender Äste ließ ihn aufhorchen. Hitchens stellte das Nachtsichtgerät schärfer ein. Eine leichte Bewegung war in den Ästen zu erkennen.
    Ein erneutes Knacken war auf einmal von der anderen Seite der Lichtung zu hören, dort konnte er ebenfalls eine leichte Bewegung feststellen.

    Hitchens bewegte sich vorsichtig zum Zelt des Majors. Dort angekommen kniete er sich vor den Eingang und zog an dem Reißverschluss um selbigen zu öffnen.
    „ Major Boog, wir sind nicht mehr allein. „

    Der Mann kam aus dem Zelt gekrochen bevor er den Satz richtig beendet hatte.
    „ Wecken sie die anderen Major. „

    Er setzte sich das Nachtsichtgerät auf und lud die P90 durch.

    In der Zwischenzeit hatte der Major den Sergeant und den diplomatischen Offizier Alegra James geweckt. Sie standen alle vor ihren Zelten, mit erhobener Waffe. Der ganze Wald ringsum war in Bewegung geraten.

    Die vier Menschen standen nun Rücken an Rücken. Von einer Sekunde zur anderen brachen aufrecht gehende schattenhaft verschwommene Kreaturen aus dem Unterholz und fielen über sie her. Die Waffen des Kommandoteams spien Tod und Verderben, doch es waren zu viele. Den Schrei, den James ausstieß, konnte man noch meilenweit hören.

    *****

    Das leise Klopfen an der Tür seines Quartiers weckte den Colonel aus seinem Nickerchen. Das leichte quietschen der Türangel verriet, das da jemand sein „Herein“ nicht abgewartet hatte.
    Jack hatte es geahnt.

    „Was ist los, Walter?“

    „Colonel O´Neill, Sir. General Hammond wünscht sie umgehend im Besprechungsraum zu sehen.“

    Der Colonel fuhr sich mit der linken Hand durch das leicht angegraute Haar, während er sich mit der Rechten den Schlaf aus den Augen rieb.
    „Ich komme.“

    Die Versuchung die Jack nun verspürte, nachdem Walter die Tür wieder hinter sich geschlossen hatte, sich einfach hinzulegen und weiter zu schlafen, führte einen kurzen Kampf mit seinem Berufsethos.
    Das Ethos gewann und so zog sich der Colonel schnell die Stiefel an und machte sich auf den Weg.

    Als Jack den Besprechungsraum betrat, waren die anderen Mitglieder seines Teams schon anwesend. Nun ja, alle bis auf einen. Teal´c war mal wieder mit Bra´tak unterwegs, um die Jaffa Rebellion zu unterstützen.

    Hammond kam ohne umschweife zum Thema.
    „SG-23 ist vor zwei Tagen aufgebrochen um kontakt zu der Bevölkerung von P7X679 herzustellen. Die letzte Meldung haben wir vor 23 Stunden erhalten.“
    Der General verteilte Ausdrucke des letzten Funkkontakts.
    „Darin hieß es dass sie eine Rast einlegen und sich in 8 Stunden wieder melden würden. Das ist nun 15 Stunden her und sie haben sich immer noch nicht gemeldet. Jack, sie und SG-1 werden uns umgehend verlassen und nach dem Team suchen.“
    Hammond aktivierte den Fernsehbildschirm, der nun eine Landkarte mit einem leuchtend roten Punkt darstellte.
    „Die letzte bekannte Position ist 40 Meilen vom Stargate entfernt und befindet sich auf halbem Weg zu dem Ziel von SG-23. Haben sie noch Fragen?“

    Daniel hob den Zeigefinger.
    „Glauben sie es bestehen Zusammenhänge mit den Antikerruinen? Wäre nicht das erste Mal das Technologie von denen ausflippt.“

    „Nein. Zumindest konnten bis jetzt keine Verbindungen festgestellt werden. Wie bereits erwähnt sollen sie nach dem Verbleib des Teams forschen und wenn möglich auch die Ursache feststellen.“

    *****

    Die Sonne brannte unerbittlich auf SG-1. Nicht ein einziges Wölkchen war am Himmel zu sehe. Nicht einmal die Baumkronen, des sie umgebenden Waldes, konnten dies verhindern. Jack rückte die Sonnenbrille schon zum x-ten Mal zurecht. Durch den Schweiß rutschte sie immer wieder ab und dann stach das Licht in seine Augen. Sie marschierten schon seit Stunden und der Colonel hatte das Gefühl, das sie nicht einen Schritt voran kamen.

    Carter lief einige Meter vor ihm und er konnte nicht verhindern dass sein Blick auf ihr durchaus sehenswertes Hinterteil fiel.

    Der Wald um sie herum wirkte düster und abstoßend, ganz so, als ob er die Besucher dieses Planeten nicht haben wollte.

    Der Marsch war beschwerlich, das Unterholz so dicht, dass sie nur langsam vorankamen. Trotz allem näherten sie sich langsam der letzten Position des vermissten Teams.
    Daniel war stehen geblieben und lief auf einen riesigen Mammutbaum zu. Ein schwacher Lichtreflex hatte seine Aufmerksamkeit erregt.

    Nachdem er den Stamm erreicht hatte versuchte er mit seinen Händen das Platanengewächs zu entfernen, das sie wie Fesseln wirkte.
    Als ihm das nicht so recht gelingen wollte, zog er sein Messer und schnitt kurzerhand das Grünzeug. Zum Vorschein kam eine metallene Tafel.
    „Jack, Sam. Das solltet ihr euch ansehen.“

    Jack nahm den Fund näher in Augenschein. Ihm kamen die Schriftzeichen vertraut vor, konnte sie aber nicht zuordnen.
    „Ist das Antikisch?“

    Daniel bestätigte mit einem kurzen Nicken.

    „Kannst du es übersetzen? „

    Jackson warf dem Colonel einen leicht beleidigten Blick zu.
    „ Das ist eine Warnung. „
    „Gehet hinfort, oder ihr werdet bluten, wenn ihr diesen Weg weiter beschreitet.“ „

    Der Colonel massierte sich den Nasenrücken.
    „ Wieso habe ich so was Ähnliches geahnt. „

    Jack sah Sam direkt in die Augen. Innerlich schmerzte es ihn jedes Mal in diese kristallklaren Augen zu schauen. Erinnerten sie ihn doch immer wieder daran, dass er die dazugehörigen Lippen niemals küssen durfte.
    „Wir setzen unseren Weg Seite an Seite fort.“

    *****

    Das Geäst, das den Weg behinderte wurde spärlicher und durchlässiger. O´Neill und Carter brachen als erstes aus dem Unterholz. Das erste was sie sahen, waren die vier kleinen Zelte die auf lichtem Grün standen. Ganz so, als ob nichts passiert wäre. Der Colonel gab das Zeichen sich hin zu knien. Er nahm das Fernglas und suchte die nähere Umgebung ab, doch er konnte nichts entdecken. Keine Spur des vermissten Teams.

    „ Daniel. Aufschließen. Wir sehen uns das aus der Nähe an.“

    Die P90 fest im Anschlag näherten sich SG-1 dem Zeltplatz. Innerhalb weniger Minuten hatten sie alles durchsucht und versammelten sich vor dem kleinen Aschehaufen, der früher mal ein Lagerfeuer gewesen war.

    Carter hielt ein leeres Magazin in der Hand, das sie vor einem der Zelte gefunden hatte.
    „ Das ist alles was gefunden wurde, Sir. „

    Die Mundwinkel des Mannes zuckten.
    „ Verdammt! Daniel? „

    „ Nichts. Keine Spur. „

    *****

    Er öffnete die Augen. Der Mann empfand Schmerz. Sein ganzer Körper schien eine Quelle dieses unangenehmen Gefühls zu sein. Die kleinste Bewegung vermittelte ihm das Gefühl in Flammen zu stehen. Seine Augen wanderten umher, sogen jedes Detail der Umgebung in sich auf.

    Er befand sich in einer Höhle, die von Fackeln an den Wänden erhellt wurde. Die Decke verjüngte sich nach oben hin, was den Raum wie eine Kuppel wirken ließ. Er schätzte, dass der rechteckige Raum einen Durchmesser von ungefähr zehn Metern hatte. An den längeren Wänden waren die Ketten angebracht die ihn und die anderen Leute seines Teams an Händen und Füssen fesselten. An den kleinen Wänden entdeckte der Mann Eingänge. Anscheinend führten sie in ein dahinterliegendes Tunnelsystem. An der Wand gegenüber sah der Major den diplomatischen Offizier und Major Hitchens bewusstlos in den Ketten hängen. Boog drehte seinen Kopf langsam nach links, das penetrante Stechen in seinem Nacken ignorierend.
    Während Hitchens und James relativ unversehrt wirkten, glich Sergeant Peck einem Sandsack, an dem Sich Rocky Balboa und Mike Tyson gleichzeitig ausgelassen hatten. Er hing mit nacktem und schlaffem Oberkörper in seinen Ketten. Seine Brust war von Schnittwunden und Blutergüssen übersät. Das Gesicht war angeschwollen und ein Farbenspiel zwischen tiefem rot und dunklem blau. Major Boog hatte diesen Mann nie gemocht, er war immer arrogant und überheblich gewesen, aber trotz allem ein guter Soldat, der dies nicht verdient hatte.

    Er hörte Schritte. Schwere Schritte. Ein Wesen trat durch die Tür, wie Boog es noch nie zuvor gesehen hatte. Dieses Tier, anders konnte der Major es nicht bezeichnen, kam in sein Blickfeld.

    Es war knapp drei Meter groß. Besaß eine braune, fast schwarze, faltige und wie Leder wirkende Haut. Es lief auf zwei kurzen und stämmigen Beinen, die in einem schweren Kontrast zu den zwei dünnen Armen standen, die vom Schulteransatz, bis fast auf den Boden reichten. Das Markanteste war der Schädel. Das Maul nahm fast die untere Hälfte des Gesichts ein, und zog sich von einem Ohr zum nächsten. Die Nase war plattgedrückt und wies drei Atemlöcher auf. Doch dass, was dem Major am meisten Unbehagen bereitete waren die kleinen, tief in den Höhlen liegenden Augen und deren stechender Blick. Sie verrieten Gier und auch Intelligenz. Doch wie weit diese Intelligenz reichte, wusste er nicht. Auf dem Rücken waren verkümmerte Flügel zu erkennen. Dieses Wesen erinnerte Elliot an eine zu groß geratene, aufrecht gehende Fledermaus.

    „ Shre´nek ha´lan tu´ssaaarrr? „

    Und sie können sprechen, auch wenn der Major nichts von dem verstand, was dieses Ding ihm versuchte zu sagen. Der Major erwiderte nichts, auf diese offensichtliche Frage. Was hätte der auch in so einer Situation sagen sollen.

    Hallo, lässt du mich gehen und dich von mir erschießen?

    Steve, wie Elliot, dieses Ding gerade getauft hatte, schien enttäuscht zu sein das seine Bemühungen fruchtlos verliefen. Es lief zu Sergeant Peck, zog einen dolchähnlichen Gegenstand aus einer seiner Hautfalten und schnitt dem jungen Mann die Kehle durch.
    Major Boog rüttelte an seinen Ketten.

    „ Du Drecksvieh!!! Wir haben euch nichts getan!!! „

    Irrte sie sich, oder wirkte Steve belustigt, über diesen Wutausbruch?

    Er setzte sein Maul, aus dessen Winkeln der Sabber triefte, über die Schnittwunde, aus der das Blut hervorquoll und Elliot hörte ein tiefes schlürfendes Geräusch, das Übelkeit verursachte.

    „ Das wirst du noch bereuen, Steve. Und wenn es das letzte ist was ich tue. „

    *****

    Es war still.
    Zu still für einen Wald, der eigentlich vor Leben strotzen sollte. Die einzigen Geräusche die O´Neill vernahm, war das der zerbrechenden Zweige unter seinen Schuhsohlen.
    Ein leises Blätterrascheln ließ ihn aufhorchen.

    „ Sir, auf drei Uhr. „

    Jack sah in die angegebene Richtung. Einige Blätter bewegten sich noch. Der Wind konnte das nicht gewesen sein, seit Stunden war kein Lüftchen aufgekommen.

    „ Carter, geben sie mir Deckung. „

    Der Major nickte zum Zeichen, dass er verstanden hatte. Der Colonel ging vorsichtig auf die Stelle zu. Sein Atem ging flach. Der Knöchel seines Zeigefingers, mit dem er den Abzug hielt, trat weiß hervor.
    Kleine Schweißperlen bildeten sich auf Jacks Stirn und flossen über seine Schläfen an den Wangen hinunter.

    Scheiße, dachte er leicht amüsiert, so angespannt war ich das letzte Mal bei meinem ersten Rendezvous.

    Plötzlich brach ein kleines Wesen aus dem Blätterwerk hervor. Nur mit einiger Beherrschung konnte er verhindern, dass der Abzug sich durchzog und den kleinen Kerl zu Hackfleisch machte.

    Das kleine Wesen war knapp anderthalb Meter groß. Sein Körper war von einem seichten Fell bedeckt. Es hatte große kreisrunde Augen und eine kleine Stupsnase, lief auf zwei Beinen und hatte in seiner Hand einen aus Holz gearbeiteten Speer.

    Die momentane Situation erinnerten ihn stark an eine Szene aus einem der alten Star Wars- Filme. Langsam nahm er die Waffe runter und befahl den anderen beiden es ihm gleich zu tun.
    „ Ich weiß, du wirst das nicht verstehen, aber wir wollen dir nichts tun. Ich suche vier die so sind wie ich. Sie sind vor wenigen Tagen hier in der Gegend verschwunden, hast du sie vielleicht gesehen? „

    Der Kleine legte den Kopf schief und schien seinen Worten zu lauschen.
    „ Ke hal sha´gu re? „

    Das einzige, was der Colonel davon verstand war, dass diese Worte fragend ausgesprochen wurden.
    Ohne weiter darüber nachzudenken, drehte er sich zu Daniel um. Doch dieser schüttelte nur den Kopf und gab damit zu verstehen, dass auch er kein Wort verstand. Die Bewegung ließen den Kleinen jedoch zurückspringen und den Speer drohend in seine Richtung haltend.

    Daniel hob die Hände und versuchte sich in beruhigenden Gesten.
    „ Ganz ruhig. „

    „ Ke re ke? Kel san cu inas? „

    O´Neill fuhr sich mit den Händen über sein Gesicht.
    „ Ich verstehe kein Wort, Kleiner. „

    „ Ke re ke? Kleeiiinnneeerrrr? „

    Die Köpfe der drei Menschen ruckten gleichzeitig in die Richtung des kleinen Kerlchens. Jack überlegte wie er nun, nach diesem kleinen Erfolg fortfahren sollte. Als erstes taufte er den kleinen Waldläufer auf den Namen Bart.

    Carter musste lächeln.
    „ Der sieht fast aus wie ein Ewok. „ Der Major kniete sich nieder und streckte dem Kleinen ihre Hand entgegen. „ Na du, wie… „

    Bart hielt ihr seinen Speer direkt unter die Nase.
    „ Shu ri sa koot. „

    Sein kleiner Kopf drehte sich um, es wirkte, als er ob er die Menschen durchzählen würde. Mit einer lauten Stimme, die man dem kleinen Körper nie zugetraut hatte, stieß er ein einzelnes Wort aus. In der nächsten Sekunde waren sie von Dutzenden dieser kleinen Wesen umzingelt. Daniel beäugte die Situation kritisch.
    „ Jack? „

    Der Colonel fing an seine Waffe von der Weste zu lösen.
    „ Lasst ganz langsam alles fallen, was wie eine Waffe aussehen könnte. „

    Auf dem Boden des Waldes sammelten sich Waffen und diverse Ausrüstungsgegenstände, die von den Pelzigen eingesammelt wurde. Anschließend drückten sie den Menschen die Holzspeere in den Rücken und führten sie in den Wald.

    *****

    Die Umgebung veränderte sich. Der Wald blieb, doch konnten sie, hinter den Blättern versteckt, Konturen und eckige Formen wahrnehmen. In den Kronen der Bäume waren vermehrt kleine Hütten zu sehen, Lianen hingen von den Holzbauten bis auf den Boden.

    Die Bemerkung Major Carters, dass diese Wesen den Ewoks aus Star Wars glichen, war gar nicht so weit hergeholt. Die einzigen Unterschiede bestanden darin, dass diese hier keinerlei Kleidung trugen. Das Fell bedeckte nicht den ganzen Körper, so dass hier und da kahle Stellen zu Tage traten. Die Brust war von einer Brustplatte geschützt, die aus Horn zu bestehen schien.

    Daniel konnte seine Faszination, trotz ihrer Situation, nicht unterdrücken.
    „ Colonel, das ist unglaublich. Wir müssen diese Wesen näher studieren. „

    „ Wenn sie aufhören uns zu bedrohen, habe ich keinerlei Einwände. „

    „ Sir, glauben sie, dass diese Pelze für das Verschwinden von Boog und seinem Team verantwortlich sind? „

    „ Das weniger, Major. Aber ich hab so das Gefühl, das wir hier auf einen Hinweis stoßen werden. „
    Der Wald wurde lichter. Das was man vorher nur erahnen konnte, trat nun deutlicher zutage. Alte Gemäuer, die früher wohl mal zu einem großen Komplex oder einer Stadt gehört hatten. Ein Großteil ihrer Bewacher blieb zurück. Nur Bart und ein paar andere führten die Menschen weiter auf einen großen Platz.

    Die Fläche war von Spuren des Waldes gesäubert worden. Der Boden schien aus einer Art Beton gegossen. In den Stein waren sonderbare Zeichen graviert, die an Sternenkonstellationen erinnerten. Im Mittelpunkt des kreisrunden Platzes stand ein Altar. Rund herum waren Öffnungen im Boden zu erkennen. Kleine Rillen führten von dem Altar zu den Löchern.

    Der Colonel spürte einem heftigen Schlag gegen sein Bein, der ihn dazu zwang sich auf den Boden zu knien. Ein kurzer Blick zu beiden Seiten zeigte ihm, dass es den anderen genauso erging.

    Von hinten kamen auf jeden Menschen zwei der Pelzigen zu, die jedem von O´Neills Team die Hände und Füße zusammenbanden. Nachdem sie fertig waren, traten die Waldwesen wieder zurück und ihre Bewacher legten die Speere an. Jack spürte das spitze Holz in seinem Nacken.

    „ Sir. „ Ein leises Flüstern kam von seiner linken Seite. „ Was passiert hier mit uns? „

    „ Ich habe keine Ahnung. Aber ich denke, dass wir das gleich herausfinden werden. „

    O´Neill sollte nicht gelogen haben. Kurze Zeit später trat aus einer der angrenzenden Ruinen ein Pelz, der als einziger Kleidung trug. Er oder sie trug einen langen Mantel der aus ganz dünnen Zweigen geflochten schien. Auf dem Kopf trug es eine Krone aus Blättern.

    In der linken Hand hielt es einen Speer der aus Metall gefertigt war. Der Umhang wurde von einem Gürtel an der Hüfte zusammengehalten, der aus Leder gefertigt war. An dem Gürtel hing ein Dolch aus Silber, mit goldenen Mustern verziert. Jack vermutete dass es sich dabei um eine Art Dorfheiliger handeln musste. Je näher der Pelz dem Altar kam, umso unruhiger wurde O´Neill.

    „ Ich habe ein verdammt schlechtes Gefühl. „ Murmelte er vor sich hin.

    Immerhin konnte man nun feststellen, dass der Pelz mit dem Mantelumhang weiblich war. Drei nebeneinander angeordnete Brüste hoben den Bast etwas vom Körper ab. Die Priesterin blieb vor dem Altar stehen.

    „ Kel na ro. Shi wak neda sari! Ron gi tussar. „

    Mit dem letzten Wort deutete sie auf die Menschen. Jacks Kopf neigte sich leicht zur Seite, was Bart dazu veranlasste, den Druck des Speeres zu erhöhen.
    „ Haben sie jetzt was verstanden, Jackson? „

    „ Ein Wort. Es stand auch auf der Tafel. Bluten. „

    Kaum das der Archäologe dies ausgesprochen hatte, kam Bewegung in die Priesterin. Sie lief an den Menschen vorbei und nahm sie einen nach dem anderen näher in Augenschein, bis sie vor dem Colonel stehen blieb. Die Blicke des kleinen Pelzwesens und des Mannes saugten sich aneinander fest.

    „ Shi! „

    Bart durchschnitt die Fußfesseln und zwang ihn sich aufzurichten. Drei weitere Pelze kamen mit ihren Speeren heran und nahmen den Mann in die Mitte. Er wurde Schritt für Schritt an den Altar dirigiert. Bart bedeutete ihm sich mit dem Rücken auf die breite Oberfläche des Opfertisches zu legen.

    Einer der Pelze öffnete ein verborgenes Fach und zog schwere Ketten, an deren losen Enden Metallringe baumelten. Der Pelz machte sie an den Füßen des Colonels fest. Das gleiche geschah auch mit den Händen. Die Fesseln wurden gegen schwere Metallringe getauscht.

    Die Priesterin trat auf ein Symbol auf dem Boden, das einen verkleinerten Altar darstellte. Er hörte ein leises Klicken. Kratzende Geräusche entstanden, Stein rieb über Stein, und der Altar setzte sich in Bewegung, bis er kopfüber nach unten hing.

    „ Major Carter, sie wissen, was sie zu tun haben, wenn sich ihnen die Möglichkeit bietet. „

    Die blonde Frau nickte nur.

    „ Kel Resh!“

    Totenstille folgte den Worten der Priesterin. Sie übergab einem Pelz ihren Speer. Danach zog sie den Dolch aus dem Gürtel, und stellte sich dicht vor ihm.

    „ Shi re tussar! „

    „ Lass mich raten. Du wirst bluten? „

    Diese wenigen Worte des Offiziers brachten das Wesen kurz aus seinem Konzept. Doch das währte nur wenige Sekunden, dann fuhr die Priesterin mit ihrem Ritual fort.

    Sie begann damit das T-Shirt des Colonels in der Mitte aufzuschneiden und seine Brust freizulegen. Dadurch verlor die Kette, die der Mann immer unter seiner Kleidung trug, an Halt und baumelte vor seinem Gesicht. Es war seine Hundemarke, mit dem Erdsymbol auf der Rückseite.

    Die Priesterin sah die Kette und sprang erschrocken zurück.

    „ Shi hul nek Ra! Ke he sha! „

    Mehrere der kleinen Waldbewohner kamen angerannt und lösten die Ketten, während der Altar sich zurück in seine Ausgangsposition begab.
    Bei Jackson und Carter wurden ebenfalls die Fesseln gelöst und man half ihnen sich aufzurichten. Pelze kamen angerannt und gaben ihnen die Ausrüstung zurück, die man den Menschen kurz zuvor abgenommen hatte.

    Jack entledigte sich der Reste des Shirts, schloss seine Uniformjacke und machte die Weste fest. Immer darauf achtend das sich die Kette über der Kleidung befand. Was auch immer ihn gerettet hatte, es stand in Verbindung mit der Hundemarke.

    Die Priesterin gab ihm persönlich die Waffe und den Rest seiner Ausrüstung zurück. Einen kurzen Augenblick dachte er darüber nach einfach zu gehen, doch die Neugier siegte. Sämtliche der kleinen Waldwesen auf und um den Platz knieten vor den Menschen nieder.

    „ Shi ke re Jaffa Ra! „

    Die Priesterin hielt ihm den Speer mit beiden Händen entgegen.

    „ Jack, sie… „

    „ Ich weiß Jackson. Das habe sogar ich verstanden. Sie halten mich für einen Krieger Ras.“

    „ Anscheinend nicht nur für einen Krieger. So wie sie sich verhalten würde ich sagen, sie halten dich für DEN Krieger „

    *****

    Es war dunkel geworden. Jackson und Colonel O´Neill saßen mit einer kleinen Gruppe der Waldwesen um ein Lagerfeuer herum. Die Priesterin und Bart wechselten sich damit ab auf die Menschen einzureden.

    Jack hatte Carter den Befehl erteilt sich in der Gegend umzusehen.

    Man war sich darüber einige geworden die kleinen Waldläufer so zu nennen, Pelze. Einfach und kurz. Carters Vorschlag sie Ewoks zu taufen, wie ihre Ebenbilder in den Filmen, wurde mit der Begründung abgelehnt, sich keine Klage von Lucas einzuhandeln, wenn man wieder auf der Erde zurück ist.

    Die Müdigkeit stand dem Colonel förmlich ins Gesicht geschrieben. Seit Stunden saßen sie hier und versuchten mit den Einheimischen eine Verständigung zu finden.

    „ Jack, ich glaube ich habe es. „
    Mit einem Mal war alle Müdigkeit und der Gedanke an Schlaf verflogen.
    „ Ihre Sprache ist eine Mischung aus drei verschiedenen Einflüssen. Wobei der größte Einfluss aus Furling und Antikisch besteht, aber auch Sprachelemente von Goa´uld sind vorhanden.“

    „ Das ist ja alles schön und gut. Kannst du dich nun mit ihnen verständigen oder nicht? „

    „ Ja. Ich denke schon. „

    „ Dann fragen sie, was das Theater vorhin sollte und ob sie wissen, wo sich unser vermisstes Team befindet. „

    Der Archäologe drehte sich zu der Priesterin um.

    „ Ki she ma ne. Kel shak ni ge shre ak. Non gu re? „

    Bart grinste, irgendwas von dem was Daniel gerade gesagt hatte musste wohl ein bisschen falsch rüber gekommen sein und schien ihn zu amüsieren. Er und die Priesterin sahen sich in die Augen. Der weibliche Pelz schüttelte den Kopf.

    „ Ni. Ga rak Tus ge Ra. „

    „ Tus ge Ra ? „

    „ Ka. „

    Jack stand nun hinter Daniel.

    „ Und, Jackson? „

    „ Sie sagen, dass sie unsere Leute nicht gesehen haben. Aber in der Nacht wo sie verschwanden, waren die Blutdämonen des Gottes Ra auf Jagd. Ihnen sollten wir geopfert werden. Bis sie sah, dass sie der Krieger Ras waren. „

    „ Wer oder was sind diese Blutdämonen? Frag sie. „

    „ Nel ke Tus Ra? „

    Die Priesterin erhob sich und bedeutete ihnen, sie zu begleiten. Bart nahm eine Fackel und zündete sie an dem Lagerfeuer an. Zu viert marschierten sie einen Trampelpfad entlang der vom Lagerplatz fortführte.

    Der kleine Trupp marschierte schon seit einer Viertelstunde, wie der Colonel nach einem kurzem Blick auf seine Uhr feststellte.
    Die beiden Pelze blieben ruckartig stehen, so dass die zwei Menschen beinahe über sie gestolpert wären. Sie standen vor einer Felswand. O´Neill leuchtete mit seiner Taschenlampe alles ab was der Lichtkreis erfassen konnte.

    Er stellte fest, dass die Wand zu einem kleinen Felsmassiv gehörte. Es erhob sich wie hingeworfen aus dem Dickicht des Dschungels. Dort wo sie standen war eine große rechteckige Fläche frei von jedem Gestrüpp, das sonst überall den Felsen zu beherrschen schien. Er hatte irgendwie den Eindruck, dass die Pflanzen um diese Fläche herum wuchsen. Ganz so, als ob sie befürchteten abzusterben wenn sie diesen Bereich berührten.

    Die Priesterin legte ihre kleine Hand auf die Wand, worauf diese sich teilte und die beiden separaten Flächen sich in das umgebene Gestein zurückzogen. Bart trat durch die entstandene Öffnung und war für wenige Sekunden in der Dunkelheit verschwunden. Das einzige was man sehen konnte war die Flamme der Fackel, wie sie sich bewegte. Das kleine Feuer senkte sich und in der nächsten Sekunde war der ganze Raum hell erleuchtet. Riesige Flammen, die aus einer großen Tonschale schlugen spendeten das Licht.

    Die Priesterin winkte die zwei Menschen auffordernd in den Raum hinein. Zögernd, aber doch neugierig, folgten sie der Aufforderung. Die Höhle die sie betraten war quadratisch, in der Decke waren mehrere kleine Öffnungen zu sehen, durch die der Rauch des Feuers abzog. Jack schätzte, dass die Wände ungefähr 15 mal 15 Meter lang waren. Doch das was ihn am meiste faszinierte waren die Hieroglyphen, Schriftzeichen und Malereien auf den Wänden.

    „ Ich glaube du hast einiges zu tun, Daniel. „

    *****

    Nur mit eiserner Willensanstrengung schaffte er es, einen Fuß vor den anderen zu setzen. Die schweren Fesseln zogen seinen geschwächten Körper in Richtung Boden. Major Boog wagte gar nicht daran zu denken, wie sich der diplomatische Offizier fühlen musste. Er hatte als Major der United States Air Force im Spezialeinsatz gelernt mit solchen Situationen umzugehen, davon mal abgesehen, dass er schon mal in einer ähnlichen Situation gewesen war.

    Damals war er in Gefangenschaft des unlängst toten Systemlords Olo´kun geraten. Alegra James war zwar ein Ass auf ihrem Gebiet, aber kaum im Einsatz gewesen, geschweige denn im Kampfeinsatz.

    Mit diesen Gedanken versuchte er von dem nagenden Gefühl in der Magengegend abzulenken. Seit dem Zeitpunkt ihrer Gefangenschaft, hatten diese Fledermausverschnitte ihnen nichts zu essen gegeben. Gelegentlich mal Wasser, aber sonst nichts.

    Der Major zählte im Stillen die Schritte die sie tat, seit sie ihr „Hotelzimmer“ verlassen hatten. Jedes kleine Detail konnte wichtig sein, wenn es um die Planung ihrer Flucht ging. Aber jedes Mal, wenn er sich die Chancen für eine Flucht ausrechnete kam unterm Strich das gleiche Ergebnis raus, aussichtslos.

    Ohne Hilfe von außen, war nicht an ein Entkommen zu denken. Aber Boog war sich ziemlich sicher, dass man bereits jemanden geschickt hatte um sie zu suchen.

    Sie hielt das nicht mehr aus.

    Kommen sie zum Stargatekommando, hieß es.
    Retten sie die Zukunft der Menschheit, hieß es.

    Hätte sie doch bloß nein gesagt, als man ihr die Möglichkeit eröffnet hatte, hier dran teilzunehmen. Dann wäre ihr diese Tortur erspart geblieben
    Die letzten Tage waren der reine Horror gewesen. Erst der Angriff dieser Wesen, dann der Anblick des toten Körpers von Sergeant Peck, als sie aus ihrer Bewusstlosigkeit aufwachte. Nicht zu vergessen der Hunger der sie quälte.

    Es waren doch nur zwei Wesen die sie eines unbekannten Weges führten, wieso unternahm denn der Major nichts? Wut und Angst vernebelten ihr Denken, bis es von den ureigensten Instinkten kontrolliert wurde. Der Körper der Diplomatin mobilisierte seine letzten Kraftreserven und riss an der Kette, bis sie sich aus der Hand ihres Führers löste. Doch sie kam nicht weit. Ihre Flucht wurde von einem mörderischen Stoß im Rücken gestoppt. Blut lief aus ihrem Mund und tropfte am Kinn hinunter. Sie schaute an sich herunter und sah die kleine Spitze eines Dolches aus ihrer Brust heraus ragen.

    Der Körper fiel um wie ein Stein. Er traute sich nicht, auch nur mit der Wimper zu zucken, aus Angst der nächste Dolchgriff würde in seinem Rücken stecken. Das Wesen, das den Dolch geworfen hatte, gab die zweite Kette die es gehalten hatte und an deren Ende sich Major Boog befand, in die Hände seines Begleiters.

    Dann lief es zu der Leiche, blieb davor stehen und sah sie einen Moment musternd an, bevor es das lange Messer mit einem Ruck aus dem toten Körper zog. Es hielt die Klinge kurz vor seine Nase und roch daran. Seine lange Zunge glitt anschließend über die Klinge und säuberte es von dem Blut des diplomatischen Offiziers. Ein genießerischer Ausdruck war in den kleinen Augen zu erkennen. Nachdem es die Klinge gesäubert hatte steckte es den Dolch in einer seiner tiefen Hautfalten. Dann nahm es die Kette wieder an sich und sie setzten ihren Weg fort.

    *****

    Ihr Marsch endete in einer großen Kaverne. Die Decke lief spitz zu. Im Boden war ein runde Vertiefung zu erkennen, aus deren Mitte sich eine sechseckige Säule bis zum Mittelpunkt der Decke erhob. Die Kanten waren abgerundet und man konnte eine kleine Rille entdecken.

    Die Aufmerksamkeit Major Hitchens wanderte von der Säule zu den Hieroglyphen an den Wänden. Das was ihm sofort auffiel, war die häufige Abbildung des „Auge des Ra“. Er wäre liebend gern zu den Wänden gerannt um sich diese näher anzusehen, doch die Kette und die Erinnerung an den Vorfall im Gang hielten ihn davon ab. Sein Wächter blieb stehen und seine kleinen stechenden Augen signalisierten ihm, dass er ebenfalls stehen zu bleiben hatte.

    *****

    Er hatte Angst. Zum ersten Mal in seinem 38jährigen Leben verspürte er richtige Angst. Je näher Major Boog dem Thron kam, der sich am gegenüberliegenden Ende der Kaverne erhob, umso stärker wurde dieses Gefühl. Die Ursache war das riesige Wesen, das darauf saß.

    Es war definitiv eines dieser Fledermausverschnitte, nur dass es größer und stabiler gebaut war und im Gegensatz zu seinen Verwandten hatte dieses noch seine Flügel. Diese breiteten sich wie ein Teppich hinter dem Thron aus. Mit einer seiner großen Greifklauen winkte es einen seiner Diener heran, der etwas auf den Armen hatte.
    Der Diener legte dieses Etwas, auf dem der Major Schriftzeichen und Symbole erkennen konnte, vor den Füßen seines Herrschers nieder. Dann berührte er eines der Symbole, das kurz aufleuchtete.

    „ Kel ka! „

    Die tiefe Stimme schien von überall aus der Kaverne zu kommen. Boog sah dem Wesen in die Augen, wobei er den Kopf in den Nacken legen musste.

    „ Ich bin Major Elliot Boog. Ich verlange, dass sie mir erklären, was das alles hier soll! Wir haben ihrem Volk keinen Schaden zugefügt, geschweige denn davon gewusst, bevor sie uns gefangen nahmen und zwei meiner Leute sterben ließen. „

    Aus dem Gerät drangen simultan Laute in der Sprache dieser Wesen. Dies musste wohl ein Übersetzungsgerät sein. Diese Vermutung sollte sich kurz darauf bestätigen.

    „ Wir sind die Blutdämonen des allmächtigen Gottes Ra, dessen Sprecher ich bin, und ihr seid Nahrung. Ihr werdet sterben, aber dir Major Elliot Boog wird eine besondere Ehre zuteil. Du wirst unserem Gott geopfert, wenn der Zeitpunkt gekommen ist. Bringt sie fort. „

    Damit schien die Audienz beendet zu sein. Ihm wurde wieder die Kette angelegt und zusammen mit den Anderen zurück in ihre Zelle gebracht.

    *****

    Die Sonne ging gerade am Horizont auf, als Colonel O´Neill, gemeinsam mit Carter, dem Ruf Jacksons folgte. Er hatte sie per Funk zur Höhle gerufen, wo er mit der Übersetzung der Wandtexte fertig geworden war.

    Daniel erwartete sie bereits am Eingang. Er wirkte sehr aufgeregt.
    „Endlich! Das … das… „

    „ Ganz ruhig, Daniel. Tief Luft holen und dann von vorne anfangen. „

    Jackson nahm sich zwei Sekunden um den Ratschlag des Colonels zu befolgen.
    „Der Text an den Wänden beschreibt die Geschichte der sogenannten Blutdämonen. „

    O´Neill gähnte kurz, der Ruf hatte ihn aus einem sehr kurzen Schlaf gerissen.
    „ Dann leg mal los. „

    „ Vor Tausenden von Jahren gab es in der Milchstraße eine große Bedrohung. Die Nox hatten sich bereits lange zurückgezogen und die Asgard hatten ihre eigenen Probleme. Das letzte Volk der großen Allianz, die Furlinger, sah keinen anderen Ausweg als sich mit den Goa´uld zu verbünden. Sie mussten der Bedrohung Herr zu werden.
    So kam ein Bündnis mit Ra zustande dem sich auch die letzten Überlebenden der Antiker anschlossen. Es wurde der Entschluss gefasst, eine neue Rasse von Kriegern zu züchten, die sich dem Feind stellen sollte. Man erbaute eine Forschungsanlage hier auf diesem Planeten.
    Als sie hier ankamen entdeckten sie zwei verschiedene Rassen, die sich auf diesem Planeten entwickelten. Die eine Rasse sind unsere kleinen pelzigen Freunde, die andere nannten sie Ga´tu´rok. Was soviel bedeutet wie, Fliegende Blutsäufer. Eine Art Fledermausspezies… „

    „ So eine Art wie der gemeine Vampir auf der Erde?! „ Carter sah Daniel fragend an.

    „ Soweit ich mich an den Biologieunterricht erinnern kann, ja. Sie untersuchten die genetische Struktur beider Spezies und fanden in den Genen der Tus die besten Vorrausetzungen für ihr Forschungsprojekt. Aus den Pelzen machten sie bessere Diener.
    Die Experimente zeigten auch sehr bald Erfolg. Man manipulierte die Tus so, dass sie größer und stärker wurden. Ein unerwünschter Nebeneffekt war aber, dass sie auch intelligenter wurden und ihr Blutdurst anstieg. So kam es, dass sie sich bald gegen ihre Schöpfer erhoben und alles töteten, was ihnen in die Quere kam.
    Ra überließ seine Verbündeten ihrem Schicksal. „

    „ Typisch für einen Goa´uld. Und weiter? „ Der Colonel schien noch nicht zufrieden zu sein mit dem was er erfahren hatte.

    „ Nachdem sie ihre Schöpfer besiegt hatten, machten sie sich die Pelze Untertan. Denn die Blutdämonen können nur nachts raus, ähnlich dem legendären irdischen Vampir reagieren sie empfindlich auf Sonnenlicht. Es kann mitunter sogar tödlich sein. Wohl einer der Nebeneffekte der Genforschung die man nicht mehr beseitigen konnte. Die Pelze jagen für sie und bringen ihnen Opfer dar. „

    „ Wieso wird Ra hier als Gott verehrt? Soweit ich weiß ist das hier Ba´als Territorium „
    Damit bewies Jack einmal mehr, dass er doch hin und wieder einen Bericht las.

    „ Dieses Gebiet gehörte früher ihm und unser Freund Ba´al hat sich anscheinend bis heute nicht für diesen Planeten interessiert.“

    Colonel O´Neill ließ das alles kurz auf sich einwirken.

    „ Wo finden wir diese Tus? „

    „ Im Untergrund. Der Forschungskomplex erstreckte sich nicht nur über eine große Fläche, sondern auch in die Tiefe. „

    Mit diesen Worten trat Daniel an eine Wand und drückte einen Mosaikstein, der zu einem Abbild Ras gehörte, in das Gemäuer. Im Boden entstand eine Öffnung unter der eine steinerne Treppe sichtbar wurde.
    Der Colonel musste zur Seite springen um nicht in das Loch zu fallen.

    „ Das nächste Mal warnst du mich bitte. „

    „ Entschuldigung, Jack. „

    Das Licht der Taschenlampe reichte nur bis zur ungefähr zehnten Stufe, bevor es vom Dunkel der Tiefe verschluckt wurde. Der Geruch abgestandener Luft wehte ihm entgegen.

    „ Gut. Wir gehen runter. Vielleicht finden wir ja dort unser Team.
    Carter sie kommen mit mir. Daniel, du hältst zusammen mit unseren pelzigen Freunden die Stellung und wartest auf unsere Rückkehr. „

    *****

    Die Luft roch abgestanden und faul.

    Diesen Weg hatte sehr lange niemand mehr beschritten, dachte O´Neill. Die Geschichte der Tus ging ihm nicht mehr aus dem Kopf. Wie sie entstanden waren und vor allem warum.

    Wer war dieser geheimnisvolle Feind, der so Furcht einflößend gewesen sein muss, dass Furlinger und Antiker sich mit den Goa´uld verbündet hatten? Gab es diesen Feind noch? Würden sie vielleicht irgendwann auf ihn treffen?

    Der Lichtkegel seiner Taschenlampe wanderte von einer Seite des Gangs suchend zur anderen und wieder zurück, während er sich diese Fragen stellte.
    Die leisen Schrittgeräusche die ihm folgten gehörten der Frau die ihn in diese Tiefe begleitet hatte.

    Seit zehn Minuten folgten sie diesem, sich immer tiefer in die Erde bohrenden Gang.
    Unruhe machte sich in ihm breit. Gemischt mit dem Gefühl, zu spät zu kommen. Ohne es zu merken beschleunigte er seinen Gang. Mit dem erhöhten Tempo schritten sie noch weitere fünf Minuten durch die Dunkelheit, bis eine Mauer ihnen den Weg versperrte.

    „ Verdammt, ne Sackgasse! „
    Der Colonel fluchte.

    Major Carter zwängte sich an ihm vorbei. Sie kam ihm dabei so nah, dass er ihren Atem auf seiner Haut spüren konnte. Er konnte nicht verhindern, dass ein wohliger Schauer seinen Rücken herunter rieselte und er ertappte sich dabei, wie er die Frau genauer musterte.

    Beherrsch dich, zwang er sich zur Ordnung.

    Der Major suchte mit seiner Taschenlampe die umliegenden Wände ab und schien etwas gefunden zu haben. Zielstrebig drückte sie eines der Symbole, die sich wie ein Bogen von einer der Seitenwände zur anderen zogen. Ein leises Klicken ertönte und kurz darauf verschwand das Hindernis in den seitlichen Mauern.

    „ Problem gelöst, Sir. „
    Sie konnte sich ein kleines Lächeln nicht verkneifen.

    „ Nach ihnen. „
    O´Neill deutete mit der Mündung seiner Waffe in die unbekannte Schwärze vor ihnen.

    Der fröhliche Gesichtsausdruck wich der konzentrierten Miene eines durchtrainierten Soldaten. O´Neill folgte ihr kurz darauf. Nachdem sie mehrere Meter vorgerückt waren, schloss sich die Öffnung hinter ihnen wieder und Licht flammte auf.

    Es dauerte wenige Sekunden, bis sich die Augen der beiden daran gewöhnt hatten.

    Jacks Blick ging auf Wanderschaft. Sie befanden sich nicht mehr in einem Tunnel, sondern in einem großen Raum. Sehr wahrscheinlich ein Forschungslabor. Das Licht kam von einem Netz aus Beleuchtungskörpern, die sich wie Adern über die Decke zogen. Er sah Tische mit medizinischen Instrumenten und mehrere Apparaturen, die ihm unbekannt waren.

    Er ordnete das Gerät am Kopf des Raumes als Computerterminal ein.
    Auch die andere Maschine, die sich in der Mitte des Raumes befand, konnte er einordnen. Diese war ihm aus eigener, schmerzhafter Erfahrung bestens bekannt.

    Es handelte sich dabei um ein Gerät, das die genetische Struktur eines Lebewesens durchleuchten und verändern kann. Mit diesem Ding hatten die Antiker und Furlinger wahrscheinlich die Tus geschaffen. Dieses Ding ließ ihn innerlich erschauern.

    Carter hatte ihm mal erzählt, was sie für Qualen durch litten hatte, als die Goa´uld Niirti sie in dieses Ding gesteckt und versucht hatte, sie zu verändern und welche Nachwirkungen solch eine Veränderung nach sich ziehen kann. Unwillkürlich suchte er den Boden nach feuchten Stellen ab. Doch ihm wurde bewusst, dass es unmöglich war, nach so langer Zeit noch Überreste dieser Experimente zu entdecken.

    „ Carter, versuchen sie aus dem Terminal so viele Daten wie möglich rauszuholen und sehen sie zu, dass sie ebenfalls einen Weg finden, der uns hier raus führt. Geben sie mir ihr C4, ich schmücke inzwischen den Gendingsbums. „

    -----

    Nach wenigen Minuten war er mit dem Dekorieren fertig und begab sich zu Carter an das Terminal.
    „Statusbericht.“


    „ Ich konnte mich erfolgreich in die Datenbank einklinken und wühle mich nun durch die Forschungsberichte. „
    Sie hielt einen Moment inne.

    „Das ist ja interessant.“
    „Was denn?“
    „Das könnte uns helfen.“
    „Was denn?“
    „Ich muss nur noch die…“
    „Sam, wenn ich noch einmal „Was denn“ sagen muss…“

    Die Frau berührte einige der Bedienungselemente des Terminals und ein Teil der Wand verwandelte sich in einen riesigen Bildschirm.

    „ Und welchen Film kriegen wir zu sehen? Hoffentlich nicht „Serenity“, den kenn ich schon. „

    „ Keinen Film, Colonel. „

    Das triste grauschwarz wechselte zu der Darstellung eines Lageplans.

    „ Ist es das wofür ich es halte? „
    „ Ein Lageplan des unterirdischen Laborkomplexes. „
    „ Was bedeuten die roten Punkte?“
    „ Menschen. „

    Major Carter deutete auf einen Zweierpulk dieser Punkte.

    „ Das sind wir. Und diese beiden dort… „

    Der Colonel kam ihr zuvor.
    „ Zwei Mitglieder des Teams Boog. „

    O´Neill massierte sich mit Daumen und Zeigefinger den Nasenrücken, eine Eigenschaft die er in letzter Zeit öfter an den Tag legte.

    „ Zwei von Vier. Mist! Wo sind die anderen? „

    Die Darstellung wechselte und nun konnte er zwei blaue Punkte entdecken.
    „ Blau bedeutet, dass die betreffenden Personen tot sind. „
    „ Sind sie sicher? „

    „ Ja. Wie sie bei den roten Punkten feststellen können, sind Daten rechts neben der Darstellung zu sehen. Sie zeigen die biometrischen Eigenschaften des betreffenden Objektes. „


    Major Carter sah es ihrem CO jedes Mal an, wenn er wütend wurde. Dann zuckten die Kiefernmuskeln des Mannes sehr stark.

    „ Wieso sieht man die Blutdämonen nicht auf diesem Lageplan?“
    „ Ihre Haut muss genetisch so modifiziert sein, das sie die Körperwärme absorbiert und… „
    „ Ich bin kein Mediziner, Major.“

    „ Stealthhaut, wenn man es so nennen will. Genetisch so geschaffen da sie von keinem Sensor entdeckt werden können.“

    „ Wenn die Antiker schon Scheiße produzieren, dann richtig. „
    O´Neill dachte kurz nach.
    „ Haben sie vielleicht noch was herausgefunden?“

    „ In der Tat, Sir. Wir haben von hier aus Zugriff auf die Selbstzerstörungsanlage und sie ist voll funktionsfähig.“
    „ Major, das ist eine sehr gute Nachricht. Wie wirkt die Selbstzerstörung, welcher Art ist sie?“
    „ Sir?“
    „ Das Ding nutzt nichts, wenn wir den Planeten mit hoch jagen.“
    „ Die Anlage erzeugt einen Luftunterdruck innerhalb des Komplexes der dazu führt, dass es Anhand des größeren Aussendrucks zusammenfällt. Implosion, Sir.“

    „Major, kriegen sie den Durchgang wieder auf, durch den wir gekommen sind?“

    Die Antwort des Majors bestand darin eines der Schaltelemente zu berühren, woraufhin sich der Zugang öffnete.

    „ Bleibt es offen?“
    „ Ja, Sir.“
    „Können sie alle Zugänge die nach draußen führen verriegeln bis auf diesen?“
    „ Ich denke schon, Sir.“
    „ Dann fangen sie an. Wenn sie es geschafft haben, werden wir uns auf den Weg machen unsere Leute rauszuholen. „

    Seine Hand griff zu dem Funkgerät an seiner Schulter.
    „Daniel, kannst du mich hören?“

    Für ein paar Sekunden hörte er nur statisches Rauschen, bevor er Daniels verzerrte Stimme zu hören bekam. Der Funk musste wohl aufgrund der Tiefe, in der sie sich befanden stark behindert werden.
    „Ich höre.“
    „Carter und ich haben eine Möglichkeit gefunden die Brutstätte der Vampire zu vernichten. Du solltest den Pelzen lieber sagen, dass sie sich auf einige Entfernung zurückziehen sollen. Es könnte hier nachher ziemlich hektisch werden.“
    „Jack, wir können doch nicht einfach…“
    „Ganz ruhig. Carter bringt dir ein bisschen was zum Spielen mit.“

    Mit seinen letzten Worten beendete er den Funkkontakt.


    Zwielicht herrschte in dem Gang. Hier schien die einzige Art der Beleuchtung, sporadisch an den Wänden angebrachte, Fackeln zu sein. Carter und O´Neill wechselten sich ab im Sichern und Vorstoßen. So irrten sie schon längere Zeit durch die Katakomben dieses ehemaligen Forschungskomplexes.

    Die beiden Offiziere hatten sich den Weg zu ihren Kameraden genau eingeprägt, aber irgendwie schien hier nichts so zu sein wie es sein sollte, laut Lageplan.

    Wie meine Mutter, dachte der Colonel, alle paar Monate renovieren.

    Schritte. Schwere Schritte. Jack gab das Zeichen zum Ducken und Deckung suchen, während er verzweifelt versuchte in dem Halbdunkel zu erkennen wer oder was da auf ihn zukam. So langsam konnte er einen Schatten erkennen, einen großen Schatten.
    Er schluckte. Der Schatten wurde immer deutlicher und glich einer überdimensionalen Fledermaus. Es blieb stehen und sah dem Mann direkt in die Augen. Ein angriffslustiges Glitzern war in den kleinen Knopfaugen zu erkennen.

    „ Ser ka re!!!!!!!!!!!“

    Der Colonel verzog das Gesicht, angesichts dieses schrillen Schreies. Das Wesen hob seinen linken Arm und hielt ihn auf den Offizier gerichtet. Jack wollte lieber nicht herausfinden was diese Geste zu bedeuten hatte und erteilte den Feuerbefehl. Zwei Salven aus seiner P90 und der des Majors ließen den Tus kurz zurücktaumeln, verursachten aber keine sichtbare Verletzung. Das Wesen hob erneut den Arm und eine Energiesalve löste sich aus einer Öffnung unterhalb dessen, wo bei Menschen das Handgelenk gewesen wäre.
    Die Fledermaus kam langsam und stetig feuernd auf die beiden Menschen zu. Im Hintergrund konnte er erkennen dass sich weitere Schatten näherten.

    „ Rückzug Major!!! „

    Immer wieder Feuerstöße von sich gebend zogen sie sich zurück.

    Es vergingen mehrere Minuten, bevor der Colonel sicher war, dass sie nicht mehr verfolgt wurden und den Befehl gab eine kurze Pause einzulegen. Er nahm sich einen Konzentrat riegel aus der Weste und biss ein Stück ab. Während er darauf herum kaute blickte er den Major fragend an. Die Frau schien eine Meisterin im lesen stummer Fragen zu sein.

    „ Sir, ich wusste nicht das die auch noch kugelsicher sind. „

    Er schluckte den Bissen hinunter.

    „ Und diese Energiegeschosse die sie auf uns abgefeuert haben? Wie erklären sie das? Ich habe keine Waffe gesehen. Die schienen aus den Unterarmen zu kommen. „

    „ Ich habe den Forschungsbericht nicht komplett gelesen, entschuldigen sie, Colonel. „

    „ Dieses Versäumnis hätte uns beinahe den Kopf kosten können. „

    „ Ja, Sir. „

    „ Und jetzt sagen sie mir was das für eine Waffe war. „

    „ Um es mit ihren Worten auszudrücken, Sir. Ich bin kein Mediziner. Ich kann nur vermuten dass es sich dabei um organisch erzeugte Energie handelt. „

    „ Dann sind diese Dinger nicht nur hässlich, kugelsicher und nicht zu orten, sondern auch noch wandelnde Energiereaktoren?“

    „ Es sieht so aus. „

    Der Colonel kontrollierte die P90 und legte ein neues Magazin ein. Er lud durch und sah der Frau ins Gesicht.

    „ Dann wollen wir mal. Bevor niemand mehr da ist, den wir retten können. „

    „ Sir, wir sollten auf die Augen zielen. Wenn wir Glück haben, sind die nicht kugelsicher. „

    Der Mann nickte nur und stand auf. In geduckter Haltung wagten sie ihren zweiten Vorstoß.

    -----

    Boog hörte es kommen. Das Wesen, das die anderen anführte. Der Major versuchte die aufkeimende Angst zu unterdrücken. Doch er schaffte es nicht. Sein ganzer Körper zitterte und Schweiß vermischte sich mit dem getrockneten Blut der Wunden, die man ihm während der sogenannten „Audienzen“ zugefügt hatte. Audienz, so hatte dieses Wesen es genannt. Verhören und Foltern nannte Boog es.

    Sein Instinkt riet ihm zu fliehen. Er rüttelte an den Ketten, die ihn an der Wand hielten. Doch wie schon unzählige Male zuvor, gelang es dem Mann nicht die Fesseln auch nur ansatzweise zu lockern.

    „ Versucht du wieder zu entkommen, Major Boog? „

    Er sah zu dem Eingang, der in die Zelle führte und dort stand dieses Wesen. Hinter ihm stand einer seiner Diener, der das Übersetzungsgerät auf seinen Armen trug.
    „ Sobald es mir gelingt, werde ich dich finden und dir deine Hochnäsigkeit aus deinem Gesicht schneiden und dir dein eigenes Blut zu trinken geben, bis du daran verreckst. „

    Ein Laut erklang, der sich wie ein Lachen anhörte.
    „ Drohende Worte, aber der Geruch der von dir ausgeht sagt mir das du Angst hast. „

    „ Tut mir leid, aber ich hab vergessen mich zu duschen. „

    Mit einem Schritt stand Dracula, so nannte er das Anführer wesen für sich, direkt vor ihm und packte mit einer seiner Greifklauen seinen Hals und drückte zu.

    „ Dein Mut ist wirklich bewundernswert. Aber er wird dir nichts nützen, wenn du unserem Gott geopfert wirst. Doch bevor dies geschieht, will ich von dir wissen, wer diese Wesen sind? „

    Er winkte einen seiner Artgenossen heran, der die ganze zeit hinter ihm gestanden hatte. Hatte Boog Halluzinationen, oder steckte wirklich eine P90 Kugel in seiner Lederhaut?

    Das andere Wesen trug einen kleinen münzförmigen Apparat an seiner Schläfe. Der Major identifizierte es als eines der Geräte, mit dem man Erinnerungen hervorrufen und sichtbar machen konnte. Dies geschah in diesem Moment. Ein kleines Hologramm baute sich wenige Zentimeter vor dem Offizier auf.

    Er hielt die Luft an und jubelte innerlich.

    „ Wer ist das? „

    Es dauerte einige Sekunden bis er realisierte, dass Dracula ihm eine Frage gestellt hatte.
    „ Dein schlimmster Alptraum, wenn du uns nicht gehen lässt. „

    Der Druck am Hals verstärkte sich.

    „ Rede. „
    „ Du kannst mich! Du wirst es bald selber herausfinden. „

    Dracula schien zu überlegen ob es Sinn machen würde, diesen Mann weiter auszuhorchen und nahm die Hand wieder vom Hals weg. Er lief hinüber zu Captain Hitchens und brach ihm kurzerhand das Genick. Danach brachte er sein Gesicht direkt vor das des Majors.

    „ Wer sich widersetzt, stirbt. „

    Boog wurde übel, als er den fauligen Atem der Riesenfledermaus roch.

    „ Bereitet ihn für das Ritual vor. „

    Elliot sah Dracula durch den Zugang verschwinden und flüsterte leise vor sich hin.
    „ O´Neill wird dir in deinen Lederarsch treten und ich werde lächelnd dabei zu sehen. „

    -----

    Dieser Gang kommt mir bekannt vor, dachte sich der Colonel. Aber das ging ihm schon die beide Gänge zuvor durch den Kopf.

    „… für das Ritual vor. „

    Er stoppte so abrupt, das der Carter ihn beinahe umgestoßen hätte. Er legte den Zeigefinger auf die Lippen und bedeutete so der Frau ruhig zu sein. Sie zogen sich in den Schatten zurück und machten sich so klein wie möglich.

    Wenige Sekunden später sahen sie einen Tus den Gang, der quer zu ihrem verlief, entlanglaufen. Doch dieser war anders. Größer, kräftiger und im Gegensatz zu seinen Artgenossen besaß er noch seine Flügel, die zusammengefaltet auf dem Rücken lagen. Eine kleine Heerschar kleinerer Vampire folgte ihm auf Schritt und Tritt.

    Das muss ihr Anführer sein, dachte O´Neill. Er wartete noch einige Minuten um sicher zu sein, das nichts und niemand ihm kurz auf folgte. Danach folgten sie dem Weg, aus dem die kleine Gefolgschaft eben erst herausgekommen war.

    Die Linse der Spionoptik schob sich um die Ecke, ungesehen von den Tus. Sie schwenkte von rechts nach links und verschaffte dem Colonel einen Überblick über die Situation. Zwei Blutdämonen waren zu sehen. Einer war damit beschäftigt, Major Boog von seinen Ketten zu lösen und der zweite überwachte das Ganze.

    O´Neill konnte auch die Leiche des Captains erkennen. Er hing schlaff in den Ketten. An seinen Hand und Fußgelenken waren große und tiefe Schnitte zu erkennen. Die Wunden waren verkrustet und das Blut war in einem Auffangbehälter gesammelt worden.

    Die beiden anderen Leichen konnte er nirgends entdecken, man hatte sie wohl in der Zwischenzeit beseitigt. Mit Handzeichen teilte er dem Major seine Beobachtungen mit, und sie berieten kurz ihre weitere Vorgehensweise. Sie entschieden sich jetzt einen Befreiungsversuch zu unternehmen, bevor die Lage eventuell noch ungünstiger werden konnte.

    Jack spähte um die Ecke, die P90 leicht angehoben. Die Vampire standen mit dem Rücken zu ihnen und hievten Boog auf eine hölzerne Trage. Kurzerhand entschied sich der Mann, seine Waffe gegen das Messer einzutauschen. Dann schlich er sich geduckt an den linken der beiden Blutdämonen, während Carter sich dem rechten näherte.

    Der Tus wollte sich gerade drehen, als der Colonel sich auf den Boden warf und ihm seine Füße dorthin rammte, wo ein Mensch die Kniekehlen hat. Ob ein Tus so was hatte, wusste er nicht, aber es zeigte die gleiche Wirkung. Der Dämon knickte ein und fiel der Länge nach hin. Bevor er aber auch nur einen Laut von sich geben konnte, rammte ihm der Offizier das Messer durch die Augen direkt ins Gehirn. Das Wesen röchelte kurz und erstarb dann. Ein kurzer Blick zur Seite zeigte dem Colonel das auch Carter mit ihren Gegner fertig geworden war. Ihr Messer steckte im Gehörgang des Tus.

    „ Passen sie auf das uns niemand überraschen kann. „

    Er lief zu der Trage. Major Boog wirkte apathisch.
    „ Major, wachen sie auf! „

    Er rüttelte an seinen Schultern und fühlte nach dem Puls. Langsam und regelmäßig.
    Sie mussten ihm irgendeine Art von Betäubungsmitteln verabreicht haben.

    „ Verdammt, Boog! Bewegen sie sich, das ist ein Befehl! „
    Keine Reaktion.

    „ Sir, sie kommen. „

    Jack warf sich den Major über die Schulter. Er war leicht, schon fast zu leicht, für einen Menschen seiner Größe.

    „ Sehen wir zu das wir wegkommen, Captain. „

    *****

    Der Bildschirm des Laborterminals pulsierte in einem dunkelroten Farbton und eine tiefe Stimme aus allen Ecken des Raumes war zu hören.

    *****

    Auch in dem Gang in dem sich der Colonel und Major Carter gerade befanden. Immer noch auf der Flucht vor den Tus.

    „ Was bedeutet das, Major? „

    Sie hielt im laufen kurz inne und lauschte.

    „ Die Selbstzerstörung ist aktiviert worden. Wir haben noch umgerechnet 10 Minuten Zeit, bevor hier alles zusammenbricht. „

    „Verdammt, warum muss nur alles immer so knapp werden.“

    *****

    Der Boden bebte. Daniel hielt in seinem nervösen Marsch, zwischen dem Eingang in die Tiefe und der Öffnung nach draußen, inne.
    „Verdammt, warum muss nur alles immer so knapp werden.“

    Im Eingang des Raumes erschien ein Pelz. Es war der dem sie zuerst begegnet waren, Bart.
    Bart hatte in der kurzen Zeit, die sie ihn kannten sehr schnell ihre Sprache gelernt. Er konnte sich mittlerweile sehr gut verständigen, wenn auch noch etwas abgehackt.
    „ Ihr gehen müsst. Zittererde ist Zeichen für den Sieg Jaffa Ras über Tus. Alles kaputt hier. „

    *****

    Die Erschütterungen verstärkten sich. Die beiden Menschen rannten. Jack spürte wie sich der Körper auf seiner Schulter regte.

    „ Major, warten sie einen Moment. „

    Er hob Boog von seiner Schulter und lehnte ihn an die Wand. Dieser kniff die Augen zusammen.

    „ Colonel… Sir… Die… „

    „ Ganz ruhig, Boog. Können sie laufen? „

    „ Ich versu… versuche es. „

    Er ließ den Mann los. Boog machte einen wackeligen Eindruck, doch mit jedem Schritt wurde sein Gang fester.

    -----

    Sein Herr hatte ihm den Befehl gegeben diese frevlerischen… Es kam nicht auf den Namen dieser Wesen. Mandolinen… nein. Mangonen? Nein. Menschen, ja genau, so nannten sie sich.

    Zwei von ihnen hatten es gewagt das heilige Opfer für ihren Gott zu entführen. Er hörte diese Stimmen die so unangenehm klangen. Der Tus blieb stehen und sah um die Ecke in den Gang der seinen kreuzte. Dort waren sie. Das Opfer machte einige Versuche sich fortzubewegen. Er spürte wie sich die Energie in seinen Armen staute und darauf wartete diese Pest der Tus zu vernichten.

    Er spähte vorsichtig um die Ecke und nahm Ziel. In dem Moment als er die Energie absondern wollte spürte er eine Erschütterung und ein riesiger Felsen stürzte auf den Tus herab und begrub ihn unter sich.

    -----

    Carter sah die riesige Staubwolke, die der Felsen verursacht hatte.
    „ Sir, wir müssen verschwinden! „

    Die beiden Männer sahen sich kurz an und dann rannten alle drei so schnell sie konnten in Richtung Ausgang.
    Oben angekommen stießen sie auf Daniel.
    „Jack.. was.. „
    „Keine Zeit. Unsere Freunde?“
    „In Sicherheit.“
    „Gut, nichts wie weg hier.“


    Hammond stand am Fuß der Rampe, die hinauf zum Stargate führte.
    Seinen kritischen Augen entging nicht, das SG-1 mit nur einem Mitglied des verschwundenen Teams zurückkam. Ebenso wenig konnte er die dicke Staubschicht nicht übersehen, die sie alle von oben bis unten einhüllte.

    „Colonel?“

    Jack salutierte kurz, während die anderen an ihm vorbeiliefen und durch das Schott verschwanden. Boog wurde dabei von einem Schwarm Sanitäter umringt, die ihn mit Fragen über seinen Zustand bombardierten.

    „Sir, die anderen Mitglieder von SG-23 sind tot. Major Boog kann dies bestätigen.“
    „Was ist da drüben passiert, Jack?“
    „Ein kleines und schiefgegangenes Projekt der Antiker, Furlinger und Goa´uld.“

    Der General zog fragend die Augenbrauen hoch.
    „Ich erkläre es später, Sir. Wenn sie erlauben, würde ich jetzt gerne duschen gehen.“

    Hammond wirkte noch nicht ganz zufrieden, schien aber einzusehen, dass er wohl mit den Details der Mission bis zum Debriefing warten musste.
    „Erlaubnis erteilt. Willkommen daheim, Colonel O´Neill.“

    ENDE
    Geändert von Timelord (16.02.2010 um 11:05 Uhr)
    ***

    "Wir sind alle Menschen dieses Planeten, egal, welche Religion, Hautfarbe und Herkunft wir aufweisen!"
    Perry Rhodan, Neo Band 2

    ***

  2. Danke sagten:


  3. #2
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    Oh, da sind ja ekelhafte und blutrünstige Kreaturen unterwegs - und alles, weil wieder mal ein Experiment schiefgegangen ist!

    Die "Stealthhaut" fand ich klasse - natürlich nicht, wenn mir derjenige als Feind gegenübersteht!

    Ansonsten:
    „ Wieso wird Ra hier als Gott verehrt? Soweit ich weiß ist das hier Ba´als Territorium „
    Damit bewies Jack einmal mehr, dass er doch hin und wieder einen Bericht las.
    Na klar doch, das "Nicht-Wissen" ist nur geschickte Tarnung!

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