Titel: Kirah
Autor:Bram
Co-Autor/Beta:Saffier
Serie:Stargate Atlantis
Genre:Actionabenteuer
Charakter/PairingsSheppard Team, Woolsey, Zelenka etc. sowie ein OC
Rating:P-16
Staffel/Spoiler:nach Staffel 5
Anmerkung des Autors:Bei diesem Projekt handelt es sich um eine Gemeindschaftsarbeit von Bram und Saffier. Es sind mehrere Folgen geplant, die aufeinander aufbauen werden. Wir hoffen, dass ihr Interesse an der Story findet und uns fleißig Feedbacks schreibt
Kurzinhalt:Wie könnte die Geschichte von Atlantis nach dem Ende der 5. Staffel ausgesehen haben? Es gibt viele Ideen und Fortsetzungen. Hier ist unsere Fortsetzung: Atlantis liegt in der Bucht vor San Francisco und alle arbeiten fieberhaft daran die Stadt zu reparieren. Sogar jemand, von dem die Atlanter bis jetzt noch nich gewusst hatten. Und doch ist sie da. Doch was hat sie vor?
Und nun, viel Spaß mit
Kirah
Kapitel 1 - Ein Geist
Etwas übermüdet wanderte Radek den Gang entlang und konzentrierte sich dabei auf das Gerät, das er in der Hand hielt. Auf dem Bildschirm waren alle Modulpunkte, Verbindungsstücke hinter Wänden, Kabelzugänge und ähnliche technische Daten auf der Karte von Atlantis eingetragen.
Die Reparaturarbeiten schritten soweit er wusste sehr gut voran. Schneller als Radek gedacht hatte, aber seltsamerweise schienen sich die Techniker nicht immer an den Plan zu halten, den Radek und der Cheftechniker angelegt hatten. Sie arbeiteten an Stellen, die erst viel später gewartete und repariert werden sollten und das vor allem zu Zeiten, wo die Techniker sich eigentlich ausruhen sollten.
Der Cheftechniker hatte Radek darauf angesprochen, ob dieser den Plan durcheinander wirbelte und die Arbeiter dazu zwingen würde auch spät nachts noch zu arbeiten. Dies war natürlich nicht der Fall gewesen. Die nächste Befürchtung war daraufhin, dass sich ein Saboteur auf Atlantis befand oder vielleicht noch schlimmer, ein Terrorist der die Stadt in die Luft sprengen wollte.
Deswegen hatten Radek und der Cheftechniker die unangeforderten Arbeiten angesehen. Alle beschädigten Stellen waren aber erstklassig repariert worden. Die Kabel waren ausgetauscht und richtig wieder zusammengeschlossen worden. Es konnte also kein Saboteur sein sondern einer der Techniker oder mehrere schlichen nachts durch die Stadt und erledigten Zusatzarbeiten, die nicht auf ihrem Dienstplan standen.
Vor allem wegen der sauberen Arbeit und weil es gegen den Dienstplan verstieß wollten Radek und der Cheftechniker aber herausfinden, wer sich noch zu später Stunde an den Konsolen und Kabelwegen von Atlantis fleißig zu schaffen machte.
Radek hatte nichts gegen fleißige Techniker, im Gegenteil. Immerhin hatte Radek auch schon die Arbeit dieser Techniker gesehen, als sie eine Wand öffneten hinter der wichtige Leitungen für den Antrieb gewesen waren. Bei dem Kampf gegen das Wraith-Hive war diese Stelle eigentlich schwer beschädigt worden.
Eigentlich!
Die Kabel waren aber alle schon ausgetauscht worden und die technischen Konsolen waren ebenfalls säuberlich repariert worden. Alles war funktionstüchtig gewesen. Radek hatte gar nicht gewusst, dass sich unter den Technikern Männer befanden, die sich so gut mit der Technik der Antiker auskannten.
Wenn er diese Männer bei ihrer Zusatzarbeit auf frischer Tat ertappen sollte, würde er ihnen ein Lob aussprechen und vielleicht auch dafür sorgen, dass sie, wenn Atlantis wieder voll funktionstüchtig war, mit in die Pegasusgalaxie reisen konnten. Solche Techniker konnten für manche Missionen in der Pegasusgalaxie sehr wichtig sein.
Alles aber wohl erst nachdem der Cheftechniker diese Techniker etwas zusammengestutzt und ins Bett geschickt hatte. So wichtig war Atlantis in dessen Augen auch nicht, dass die Techniker für die Reparaturarbeiten ihre Gesundheit riskierten und keine Pausen machten. Außerdem waren sie ja ihrem Plan schon fast voraus.
„Na, jetzt habe ich dich!“, freute sich Radek als er den Gang schon fast erreicht hatte, in dem laut den Anzeigen vor einiger Zeit die Energiezufuhr abgeschaltet wurde. Der Cheftechniker überprüfte gerade einen anderen Gang.
Leise schlich Radek näher. Immerhin wollte er die Techniker auf frischer Tat bei der Arbeit ertappen. Um sicher zu gehen, dass er sich nicht täuschte linste er um die Ecke in den Gang hinein. Da war er. Eine einzelne Person, die die Abdeckung an der Wand entfernt hatte und nun zwischen den Kabeln hantierte.
Erschrocken zuckte Radek zurück, presste sich mit dem Rücken an die Wand und zischte einen Fluch auf Tschechisch! Das war keiner der Techniker von Atlantis. Bestimmt nicht!
Diese Gestalt trug einen langen, schwarzen Mantel und hatte eine schwarze Kapuze über den Kopf gezogen. Die Techniker auf Atlantis trugen alle Uniformen und selbst wenn die Arbeiten an dieser Einheit noch nicht geplant waren, war das kein Grund sich so unkenntlich zu machen.
Wer war das? Ein Terrorist? Ein Dieb? Wie war er auf Atlantis gelangt? An den ganzen Wachen vorbei? Durch das große Quarantänefeld der Navy? Kein Mensch konnte auf Atlantis gelangen. Außer ihnen wusste auch niemand, dass Atlantis überhaupt hier war. Die Stadt war unsichtbar!
Wieder spähte Radek um die Ecke zu der Person, die noch immer in ihre Arbeit vertieft war. Okay, was sollte er jetzt tun? Das konnte unmöglich einer der Techniker sein, die ihnen halfen Atlantis zu reparieren. Es musste also ein Saboteur sein und den musste Radek aufhalten.
„Hey!“, rief er laut und sprang aus seinem Versteck.
Er hatte zwar keine Waffe bei sich, aber vielleicht konnte er den Saboteur auch so aufhalten. Warum er nicht gleich Alarm geschlagen hatte und die Sache damit lieber Sheppard oder den Wachsoldaten überließ wusste der Tscheche nicht. Vielleicht weil er das Gefühl hatte, dass diese Person doch mithalf Atlantis zu reparieren.
Am Ende war es doch einer seiner Techniker, der eben eine etwas seltsame Alltagskleidung bevorzugte.
Die dunkle Gestalt sah nicht einmal in Radeks Richtung, aber sie ließ ihre Hände langsam sinken. Wie eine mysteriöse Statue stand die seltsame Person vor der geöffneten Wand.
„Auf mich zu schießen würde ihnen sehr wenig bringen. Eigentlich gar nichts. So leicht kann man mich nicht töten“, begann sie dann zu sprechen und drehte etwas den Kopf um zu Radek zu sehen.
Vor Überraschung blieb Radek der Mund offen stehen. Schon an der Stimme hatte er erkennen können, dass es sich bei diesem rätselhaften Techniker um eine Frau handelte. Jetzt wo er ihr Gesicht zum Teil erkennen konnte, schätzte er sie auf Mitte zwanzig. Vielleicht auch erst Anfang zwanzig.
„Interessant, sie haben ja gar keine Waffe“, stellte die Frau fest und begann wieder an den Kabeln zu arbeiten.
„Das macht nichts. Ich habe schon die Wachen benachrichtigt“, log Radek hastig, aber die Frau blieb weiterhin unbeeindruckt.
„Die können mir auch nicht viel antun“, zuckte sie nur mit den Schultern und zog ein sichtlich durch geschmortes Kabel etwas weiter heraus.
„Sie können sie zumindest verhaften und einsperren. Wer sind sie? Was soll das hier? Was machen sie da? Wie kommen sie überhaupt hierher?“, haspelte Radek und ging einige Schritte auf die Frau zu.
So gefährlich schien sie gar nicht zu sein, auch wenn sie durch ihre schwarze Kleidung etwas unheimlich wirkte.
„Das sind viele Fragen Doktor Zelenka. Wollen sie nicht lieber eine nach der anderen stellen? Es ist doch etwas schwer für mich, mich auf die Arbeit zu konzentrieren und mich gleichzeitig von ihnen verhören zu lassen“, seufzte die junge Frau.
Wieder blieb Radek für einen Moment die Luft weg.
„Sie wissen wer ich bin?“, schnappte er.
„Doktor Radek Zelenka. Nächste Frage?“, lächelte sie etwas.
Nun wo Radek neben der Frau stand konnte er das leichte Lächeln deutlich erkennen. Das sowie ihre sanften Augen und eine Waffe der Reisenden, die der sanften und ruhigen Ausstrahlung der Frau sehr widersprach.
„Ähm. Was machen sie da?“, stotterte Radek etwas überrumpelt.
„Ich versuche die Leitung zu reparieren“, antwortete die Frau knapp und kappte das verschmorte Kabel kurzerhand mit einem Messer.
Dann begann sie geschickt die Isolierung etwas zu entfernen und die Drähte mit einem neuen Draht zu verbinden.
„Das sehe ich, aber warum?“, hakte Radek nach.
„Sie ist kaputt“, zuckte sie mit den Schultern.
„Woher wissen sie das?“, lauerte Radek.
Die Frau war keine Technikerin. Er kannte alle Techniker auf Atlantis. Sie war keine davon.
Dieses Mal sah die Frau ihn wieder kurz an und überlegte.
„Was würden sie sagen, wenn ich ihnen erkläre, dass Atlantis mir gesagt hat wo es wehtut?“, stellte sie eine Gegenfrage und versetzte damit Radek in endgültiges Staunen.
Er musste einige Male nach Luft schnappen. Es gab eine Rasse, die mit der Stadt Atlantis kommunizieren konnte? Das war doch einfach nur Wahnsinn.
„Das können sie?“, wunderte er sich mit einem Hauch von Begeisterung.
„Nein. Eigentlich habe ich nur irgendwie aus ihrem Plan herausgelesen was repariert werden muss und mich dann an die Arbeit gemacht. Der Gedanke dass Atlantis mit mir reden könnte, hat mir nur gerade sehr gut gefallen“, versetzte sie Radeks Begeisterung einen kleinen Dämpfer.
„Sehr witzig“, schmollte Radek enttäuscht.
Der Gedanke, dass die Stadt selbst sagen könnte wo was repariert werden muss hätte ihm auch gefallen. Das würde seine Arbeit etwas erleichtern.
„Wirklich? Ich versuche schon lange so etwas wie Humor zu erlernen“, schien sich nun die Frau etwas zu freuen, aber als sie Radeks etwas mürrisches und beleidigtes Gesicht sah seufzte sie.
„Oh. Das war jetzt dieses andere. Wie nennen sie es? Sarkasmus?“, erkundigte sie sich im Plauderton und maß die Länge des neuen Kabels ab, bevor sie es abschnitt und mit der Konsole verband.
Einen Moment lang beobachtete Radek sie bei der Arbeit und schmollte noch etwas, dann runzelte er die Stirn.
„Woher haben sie das Kabel?“, forschte er.
„Aus ihrem Lager“, war die ungerührte Antwort.
„Das ist Diebstahl!“, beschwerte sich der Tscheche laut.
„Wieso? Ich baue es ja hier ein. Es wäre sowieso hierher gekommen. Vielleicht nicht genau dieses Stück, aber doch so ein Kabel“, entgegnete die Frau und sah Radek etwas verwirrt an.
Das schien sie wirklich nicht zu verstehen und Radek wusste selbst nicht mehr was er sagen sollte. Irgendwie hatte diese Frau ja auch Recht. War es wirklich Diebstahl wenn sie die Werkzeuge und Ersatzteile für Reparaturen verwendete, für die sie auch gedacht waren?
„Wer sind sie? Was sind sie?“, wollte Radek nun wissen und ließ sie nicht aus den Augen, während sie das Werkzeug sauber zusammenräumte, das neue, nicht benötigte Kabel wieder aufrollte und das entfernte Stück Kabel auch etwas zusammenrollte.
„Das zu erklären würde etwas dauern und eigentlich sollte ich mit ihnen gar nicht sprechen Doktor Zelenka“, antwortete sie langsam, befestigte wieder die Abdeckung an der Wand und sammelte alle Kleinteile auf, die noch auf dem Boden verstreut lagen.
Als sie ihren Arbeitsplatz aufgeräumt hatte, nahm sie das Werkzeug und die Kabel und ging einen Schritt zurück. Wieder war da dieses kleine Lächeln als sie Radek ansah.
„Ich räume das hier wieder in ihr Lager. Für heute habe ich genug getan“, erklärte sie und ging los, aber nur wenige Schritte den Gang entlang.
Dann blieb sie stehen und drehte sich noch einmal zu dem verblüfften Radek um, der sich nicht mehr bewegt hatte.
„Auch wenn ich gar nicht mit ihnen hätte reden dürfen, hat es mir gefallen mit ihnen zu sprechen. Ich habe schon seit Jahren nicht mehr mit einem anderen Wesen gesprochen. Danke sehr“, lächelte sie und neigte etwas den Kopf.
Dann drehte sie sich um, ging wieder los und war im nächsten Moment verschwunden. Radek konnte einen Moment lang nicht fassen was eben geschehen war. Die Frau war von einem Moment auf den anderen einfach verschwunden. Sie ist nicht bei einer Kreuzung in einen anderen Gang eingebogen, sondern einfach verschwunden. So als hätte sie sich in Luft aufgelöst.
Fassungslos blieb Radek noch einen Moment lang wie angewurzelt stehen, dann lief er fast panisch los. Das musste er unbedingt den anderen erzählen, aber was sollte er überhaupt sagen? Dass er einen Geist gesehen hatte und dieser Geist bei den Reparaturen mithalf?
TBC