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Thema: [SGA] Staffel 6 Folge 01 - Kirah

  1. #1
    Spooky :) Avatar von Saffier
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    Standard [SGA] Staffel 6 Folge 01 - Kirah

    Titel: Kirah
    Autor:Bram
    Co-Autor/Beta:Saffier
    Serie:Stargate Atlantis
    Genre:Actionabenteuer
    Charakter/PairingsSheppard Team, Woolsey, Zelenka etc. sowie ein OC
    Rating:P-16
    Staffel/Spoiler:nach Staffel 5
    Anmerkung des Autors:Bei diesem Projekt handelt es sich um eine Gemeindschaftsarbeit von Bram und Saffier. Es sind mehrere Folgen geplant, die aufeinander aufbauen werden. Wir hoffen, dass ihr Interesse an der Story findet und uns fleißig Feedbacks schreibt
    Kurzinhalt:Wie könnte die Geschichte von Atlantis nach dem Ende der 5. Staffel ausgesehen haben? Es gibt viele Ideen und Fortsetzungen. Hier ist unsere Fortsetzung: Atlantis liegt in der Bucht vor San Francisco und alle arbeiten fieberhaft daran die Stadt zu reparieren. Sogar jemand, von dem die Atlanter bis jetzt noch nich gewusst hatten. Und doch ist sie da. Doch was hat sie vor?

    Und nun, viel Spaß mit

    Kirah

    Kapitel 1 - Ein Geist

    Etwas übermüdet wanderte Radek den Gang entlang und konzentrierte sich dabei auf das Gerät, das er in der Hand hielt. Auf dem Bildschirm waren alle Modulpunkte, Verbindungsstücke hinter Wänden, Kabelzugänge und ähnliche technische Daten auf der Karte von Atlantis eingetragen.
    Die Reparaturarbeiten schritten soweit er wusste sehr gut voran. Schneller als Radek gedacht hatte, aber seltsamerweise schienen sich die Techniker nicht immer an den Plan zu halten, den Radek und der Cheftechniker angelegt hatten. Sie arbeiteten an Stellen, die erst viel später gewartete und repariert werden sollten und das vor allem zu Zeiten, wo die Techniker sich eigentlich ausruhen sollten.

    Der Cheftechniker hatte Radek darauf angesprochen, ob dieser den Plan durcheinander wirbelte und die Arbeiter dazu zwingen würde auch spät nachts noch zu arbeiten. Dies war natürlich nicht der Fall gewesen. Die nächste Befürchtung war daraufhin, dass sich ein Saboteur auf Atlantis befand oder vielleicht noch schlimmer, ein Terrorist der die Stadt in die Luft sprengen wollte.
    Deswegen hatten Radek und der Cheftechniker die unangeforderten Arbeiten angesehen. Alle beschädigten Stellen waren aber erstklassig repariert worden. Die Kabel waren ausgetauscht und richtig wieder zusammengeschlossen worden. Es konnte also kein Saboteur sein sondern einer der Techniker oder mehrere schlichen nachts durch die Stadt und erledigten Zusatzarbeiten, die nicht auf ihrem Dienstplan standen.

    Vor allem wegen der sauberen Arbeit und weil es gegen den Dienstplan verstieß wollten Radek und der Cheftechniker aber herausfinden, wer sich noch zu später Stunde an den Konsolen und Kabelwegen von Atlantis fleißig zu schaffen machte.
    Radek hatte nichts gegen fleißige Techniker, im Gegenteil. Immerhin hatte Radek auch schon die Arbeit dieser Techniker gesehen, als sie eine Wand öffneten hinter der wichtige Leitungen für den Antrieb gewesen waren. Bei dem Kampf gegen das Wraith-Hive war diese Stelle eigentlich schwer beschädigt worden.
    Eigentlich!
    Die Kabel waren aber alle schon ausgetauscht worden und die technischen Konsolen waren ebenfalls säuberlich repariert worden. Alles war funktionstüchtig gewesen. Radek hatte gar nicht gewusst, dass sich unter den Technikern Männer befanden, die sich so gut mit der Technik der Antiker auskannten.

    Wenn er diese Männer bei ihrer Zusatzarbeit auf frischer Tat ertappen sollte, würde er ihnen ein Lob aussprechen und vielleicht auch dafür sorgen, dass sie, wenn Atlantis wieder voll funktionstüchtig war, mit in die Pegasusgalaxie reisen konnten. Solche Techniker konnten für manche Missionen in der Pegasusgalaxie sehr wichtig sein.
    Alles aber wohl erst nachdem der Cheftechniker diese Techniker etwas zusammengestutzt und ins Bett geschickt hatte. So wichtig war Atlantis in dessen Augen auch nicht, dass die Techniker für die Reparaturarbeiten ihre Gesundheit riskierten und keine Pausen machten. Außerdem waren sie ja ihrem Plan schon fast voraus.

    „Na, jetzt habe ich dich!“, freute sich Radek als er den Gang schon fast erreicht hatte, in dem laut den Anzeigen vor einiger Zeit die Energiezufuhr abgeschaltet wurde. Der Cheftechniker überprüfte gerade einen anderen Gang.
    Leise schlich Radek näher. Immerhin wollte er die Techniker auf frischer Tat bei der Arbeit ertappen. Um sicher zu gehen, dass er sich nicht täuschte linste er um die Ecke in den Gang hinein. Da war er. Eine einzelne Person, die die Abdeckung an der Wand entfernt hatte und nun zwischen den Kabeln hantierte.

    Erschrocken zuckte Radek zurück, presste sich mit dem Rücken an die Wand und zischte einen Fluch auf Tschechisch! Das war keiner der Techniker von Atlantis. Bestimmt nicht!
    Diese Gestalt trug einen langen, schwarzen Mantel und hatte eine schwarze Kapuze über den Kopf gezogen. Die Techniker auf Atlantis trugen alle Uniformen und selbst wenn die Arbeiten an dieser Einheit noch nicht geplant waren, war das kein Grund sich so unkenntlich zu machen.
    Wer war das? Ein Terrorist? Ein Dieb? Wie war er auf Atlantis gelangt? An den ganzen Wachen vorbei? Durch das große Quarantänefeld der Navy? Kein Mensch konnte auf Atlantis gelangen. Außer ihnen wusste auch niemand, dass Atlantis überhaupt hier war. Die Stadt war unsichtbar!

    Wieder spähte Radek um die Ecke zu der Person, die noch immer in ihre Arbeit vertieft war. Okay, was sollte er jetzt tun? Das konnte unmöglich einer der Techniker sein, die ihnen halfen Atlantis zu reparieren. Es musste also ein Saboteur sein und den musste Radek aufhalten.
    „Hey!“, rief er laut und sprang aus seinem Versteck.
    Er hatte zwar keine Waffe bei sich, aber vielleicht konnte er den Saboteur auch so aufhalten. Warum er nicht gleich Alarm geschlagen hatte und die Sache damit lieber Sheppard oder den Wachsoldaten überließ wusste der Tscheche nicht. Vielleicht weil er das Gefühl hatte, dass diese Person doch mithalf Atlantis zu reparieren.
    Am Ende war es doch einer seiner Techniker, der eben eine etwas seltsame Alltagskleidung bevorzugte.

    Die dunkle Gestalt sah nicht einmal in Radeks Richtung, aber sie ließ ihre Hände langsam sinken. Wie eine mysteriöse Statue stand die seltsame Person vor der geöffneten Wand.
    „Auf mich zu schießen würde ihnen sehr wenig bringen. Eigentlich gar nichts. So leicht kann man mich nicht töten“, begann sie dann zu sprechen und drehte etwas den Kopf um zu Radek zu sehen.
    Vor Überraschung blieb Radek der Mund offen stehen. Schon an der Stimme hatte er erkennen können, dass es sich bei diesem rätselhaften Techniker um eine Frau handelte. Jetzt wo er ihr Gesicht zum Teil erkennen konnte, schätzte er sie auf Mitte zwanzig. Vielleicht auch erst Anfang zwanzig.

    „Interessant, sie haben ja gar keine Waffe“, stellte die Frau fest und begann wieder an den Kabeln zu arbeiten.
    „Das macht nichts. Ich habe schon die Wachen benachrichtigt“, log Radek hastig, aber die Frau blieb weiterhin unbeeindruckt.
    „Die können mir auch nicht viel antun“, zuckte sie nur mit den Schultern und zog ein sichtlich durch geschmortes Kabel etwas weiter heraus.
    „Sie können sie zumindest verhaften und einsperren. Wer sind sie? Was soll das hier? Was machen sie da? Wie kommen sie überhaupt hierher?“, haspelte Radek und ging einige Schritte auf die Frau zu.
    So gefährlich schien sie gar nicht zu sein, auch wenn sie durch ihre schwarze Kleidung etwas unheimlich wirkte.

    „Das sind viele Fragen Doktor Zelenka. Wollen sie nicht lieber eine nach der anderen stellen? Es ist doch etwas schwer für mich, mich auf die Arbeit zu konzentrieren und mich gleichzeitig von ihnen verhören zu lassen“, seufzte die junge Frau.
    Wieder blieb Radek für einen Moment die Luft weg.
    „Sie wissen wer ich bin?“, schnappte er.
    „Doktor Radek Zelenka. Nächste Frage?“, lächelte sie etwas.
    Nun wo Radek neben der Frau stand konnte er das leichte Lächeln deutlich erkennen. Das sowie ihre sanften Augen und eine Waffe der Reisenden, die der sanften und ruhigen Ausstrahlung der Frau sehr widersprach.

    „Ähm. Was machen sie da?“, stotterte Radek etwas überrumpelt.
    „Ich versuche die Leitung zu reparieren“, antwortete die Frau knapp und kappte das verschmorte Kabel kurzerhand mit einem Messer.
    Dann begann sie geschickt die Isolierung etwas zu entfernen und die Drähte mit einem neuen Draht zu verbinden.
    „Das sehe ich, aber warum?“, hakte Radek nach.
    „Sie ist kaputt“, zuckte sie mit den Schultern.
    „Woher wissen sie das?“, lauerte Radek.
    Die Frau war keine Technikerin. Er kannte alle Techniker auf Atlantis. Sie war keine davon.

    Dieses Mal sah die Frau ihn wieder kurz an und überlegte.
    „Was würden sie sagen, wenn ich ihnen erkläre, dass Atlantis mir gesagt hat wo es wehtut?“, stellte sie eine Gegenfrage und versetzte damit Radek in endgültiges Staunen.
    Er musste einige Male nach Luft schnappen. Es gab eine Rasse, die mit der Stadt Atlantis kommunizieren konnte? Das war doch einfach nur Wahnsinn.
    „Das können sie?“, wunderte er sich mit einem Hauch von Begeisterung.
    „Nein. Eigentlich habe ich nur irgendwie aus ihrem Plan herausgelesen was repariert werden muss und mich dann an die Arbeit gemacht. Der Gedanke dass Atlantis mit mir reden könnte, hat mir nur gerade sehr gut gefallen“, versetzte sie Radeks Begeisterung einen kleinen Dämpfer.

    „Sehr witzig“, schmollte Radek enttäuscht.
    Der Gedanke, dass die Stadt selbst sagen könnte wo was repariert werden muss hätte ihm auch gefallen. Das würde seine Arbeit etwas erleichtern.
    „Wirklich? Ich versuche schon lange so etwas wie Humor zu erlernen“, schien sich nun die Frau etwas zu freuen, aber als sie Radeks etwas mürrisches und beleidigtes Gesicht sah seufzte sie.
    „Oh. Das war jetzt dieses andere. Wie nennen sie es? Sarkasmus?“, erkundigte sie sich im Plauderton und maß die Länge des neuen Kabels ab, bevor sie es abschnitt und mit der Konsole verband.

    Einen Moment lang beobachtete Radek sie bei der Arbeit und schmollte noch etwas, dann runzelte er die Stirn.
    „Woher haben sie das Kabel?“, forschte er.
    „Aus ihrem Lager“, war die ungerührte Antwort.
    „Das ist Diebstahl!“, beschwerte sich der Tscheche laut.
    „Wieso? Ich baue es ja hier ein. Es wäre sowieso hierher gekommen. Vielleicht nicht genau dieses Stück, aber doch so ein Kabel“, entgegnete die Frau und sah Radek etwas verwirrt an.
    Das schien sie wirklich nicht zu verstehen und Radek wusste selbst nicht mehr was er sagen sollte. Irgendwie hatte diese Frau ja auch Recht. War es wirklich Diebstahl wenn sie die Werkzeuge und Ersatzteile für Reparaturen verwendete, für die sie auch gedacht waren?

    „Wer sind sie? Was sind sie?“, wollte Radek nun wissen und ließ sie nicht aus den Augen, während sie das Werkzeug sauber zusammenräumte, das neue, nicht benötigte Kabel wieder aufrollte und das entfernte Stück Kabel auch etwas zusammenrollte.
    „Das zu erklären würde etwas dauern und eigentlich sollte ich mit ihnen gar nicht sprechen Doktor Zelenka“, antwortete sie langsam, befestigte wieder die Abdeckung an der Wand und sammelte alle Kleinteile auf, die noch auf dem Boden verstreut lagen.

    Als sie ihren Arbeitsplatz aufgeräumt hatte, nahm sie das Werkzeug und die Kabel und ging einen Schritt zurück. Wieder war da dieses kleine Lächeln als sie Radek ansah.
    „Ich räume das hier wieder in ihr Lager. Für heute habe ich genug getan“, erklärte sie und ging los, aber nur wenige Schritte den Gang entlang.
    Dann blieb sie stehen und drehte sich noch einmal zu dem verblüfften Radek um, der sich nicht mehr bewegt hatte.
    „Auch wenn ich gar nicht mit ihnen hätte reden dürfen, hat es mir gefallen mit ihnen zu sprechen. Ich habe schon seit Jahren nicht mehr mit einem anderen Wesen gesprochen. Danke sehr“, lächelte sie und neigte etwas den Kopf.

    Dann drehte sie sich um, ging wieder los und war im nächsten Moment verschwunden. Radek konnte einen Moment lang nicht fassen was eben geschehen war. Die Frau war von einem Moment auf den anderen einfach verschwunden. Sie ist nicht bei einer Kreuzung in einen anderen Gang eingebogen, sondern einfach verschwunden. So als hätte sie sich in Luft aufgelöst.
    Fassungslos blieb Radek noch einen Moment lang wie angewurzelt stehen, dann lief er fast panisch los. Das musste er unbedingt den anderen erzählen, aber was sollte er überhaupt sagen? Dass er einen Geist gesehen hatte und dieser Geist bei den Reparaturen mithalf?

    TBC
    Geändert von Saffier (06.05.2011 um 17:57 Uhr)

  2. Danke sagten:


  3. #2
    Artemi Avatar von Bram
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    Standard

    So. Hallo! Ich bin Atorin Nummer 2 an dieser Story/Staffel.

    Da es mit dem Start der Story ein kleines Problem gegeben hat und die Story auch schon an einer anderen Stelle gepostet wird wage ich einen "Doppelpost" Sprich: ich lad auch hier einmal das zweiter Kapitel hoch um etwas aufzuholen, obwohl es noch keine Reviews hier gegeben hat. Damit kann jeder, den die Story interessiert gleich 2 Kapitel lesen.
    Hoffentlich bekommen Saffier und ich ein paar Kommentare von begeisterten lesern.

    Weiterhin viel Spaß

    Kapitel 2 – Eine Strategie

    „Ich habe ihren Bericht gelesen Doktor Zelenka, aber um ehrlich zu sein. Das, was sie gesehen haben wollen, erscheint mir doch etwas unglaubwürdig“, begann Woolsey mit dem nächsten Thema der Besprechung und sah zu Radek, der genauso wie Daniel Jackson ausnahmsweise zum Meeting eingeladen worden war.
    „Sir, ich weiß was ich gesehen habe und ich habe diese Frau gesehen“, beharrte Radek, obwohl er selbst schon an dem Erlebnis zweifelte.
    Er war übermüdet gewesen und vielleicht war es eine Art Traum gewesen. Als er sich vorsichtig bei seinen Mitarbeitern erkundigt hatte, hatten alle ihm erklärt, dass sie nie die Frau gesehen hatten, die Radek ihnen beschrieb.

    „Das mag sein, aber sie sind der einzige, der diese Frau gesehen haben will. Auch der Cheftechniker hat auf Atlantis noch nie jemanden gesehen, auf den ihre Beschreibung passen würde. Noch dazu ist ihre Beschreibung etwas dürftig“, erklärte Woolsey vorsichtig.
    „Aber ich habe sie gesehen und mit ihr gesprochen“, versteifte sich Radek etwas und fügte noch einen kleinen Fluch in seiner Muttersprache hinzu.
    „Was ist mit der Leitung? Sie erklären in ihrem Bericht, dass sie Kabel ausgetauscht hat und damit eine Einheit repariert hat“, forschte Woolsey weiter.
    „Die ist auch repariert. Die ganze Außenwand dort ist repariert. Es muss nur noch eine Konsole angepasst werden und die Räume dort sind wieder vollkommen funktionstüchtig“, wiederholte Radek etwas seufzend.
    Das hatte er schon alles in seinen Bericht geschrieben. Warum fragte Woolsey ihn immer wieder danach? Wollte er etwa so prüfen ob Radek sich irgendwann selbst widersprach und die Angaben änderte? Darauf konnte Woolsey lange warten. Radek wusste was er gesehen hatte und das war ganz sicher diese seltsame, fremde Frau gewesen.

    Die Blicke der anderen Anwesenden gaben ihm aber auch keinen großen Mut.
    Radek musste Sheppard nur kurz in die Augen sehen um zu wissen, dass der Colonel ihm die Geschichte nicht glauben konnte. McKays Verhalten nach zu urteilen dachte der wohl, Radek sei verrückt geworden und Teyla und Ronon? Nun, Teylas Blick war etwas mitleidig, was bedeutete, dass sie auch davon überzeugt war, dass Radek einen Urlaub nötig hatte und die angespannten Nerven des Wissenschaftlers ihm einfach einen großen Streich gespielt hatten.
    Ronon hatte zwar die Augen offen, aber so unbeteiligt wie der Sateder am Tisch saß war er vielleicht schon lange eingeschlafen.

    „Vielleicht hat einer ihrer Techniker die Reparaturarbeiten dort durchgeführt“, warf Sheppard ein.
    „Ich habe alle gefragt. Niemand war es“, gab Radek etwas genervt zurück.
    „Und wenn derjenige einfach lügt?“, meldete sich Ronon, der doch nicht schlief, zu Wort und sah Radek an.
    Zumindest in dessen Augen war nur so etwas wie Langeweile zu erkennen. Den Sateder schienen diese mysteriösen Reparaturen nicht zu interessieren. Es war aber auch keine Angelegenheit, bei der er jemanden erschießen konnte.
    „Ich denke nicht, dass mich jemand von ihnen anlügt“, schüttelte Radek überzeugt den Kopf.
    „Dann bleibt also nur noch diese mysteriöse Frau“, stellte Woolsey fest und sah zu Daniel.
    „Was halten sie davon Doktor Jackson?“, wandte sich Woolsey nun an den Archäologen von SG-1.

    Der Angesprochene seufzte.
    „Ich weiß nicht was ich davon halten soll“, gab er langsam zu und sah auf seine Unterlagen, die er extra mitgebracht hatte.
    „Dass die Frau plötzlich unsichtbar war muss nicht ungewöhnlich sein und bedeuten, dass es sich bei ihr um einen Geist handelt. Vielleicht ist es eine Art Tarnschild-Technologie. Wir haben zwar bis jetzt keine Anzeichen dafür entdeckt, aber es könnte sich durchaus um einen neue Technologie handeln, die wir noch nicht entdeckt haben. Damit können auch unsere Sensoren sie nicht erfassen. Immerhin haben sie in ihrer Beschreibung angegeben, dass diese Frau eine Waffe der Reisenden trägt“, redete er dann weiter.
    Bei der Erwähnung der Waffe hob Ronon den Kopf und schien nun doch etwas mehr an Radeks Erlebnis interessiert zu sein.

    „Was hat die Waffe damit zu tun? Sie hat mich nicht angegriffen. Sie schien eher helfen zu wollen“, wunderte sich Radek.
    „Das mag sein, aber wenn sie wirklich eine Waffe der Reisenden besitzt, dann stammt die Frau bestimmt nicht von der Erde. Nicht einmal aus unserem Sonnensystem. Es kann sich damit um keine Terroristin oder Saboteurin von der Erde handeln. Wahrscheinlich stammt sie eher aus der Pegasusgalaxie“, warf Daniel sehr vorsichtig ein.
    „Auch wenn sie damit Recht haben Doktor Jackson, stellt sich immer noch die Frage, wie sie nach Atlantis gekommen ist und warum Doktor Zelenka bis jetzt der einzige ist, der sie auch gesehen und mit ihr gesprochen hat“, überlegte Woolsey weiter.
    „Und wie sie überhaupt auf die Erde gekommen ist“, brummte Ronon.

    „Das kann ich ihnen nicht sagen. Vielleicht ist sie mehr durch Zufall hierher gelangt. Möglicherweise ist sie mit der Atlantis zusammen zur Erde gereist. Vielleicht ist sie schon länger hier auf der Erde und hat bemerkt, dass Atlantis ebenfalls auf der Erde gelandet ist. Oder sie ist mit einem Raumschiff zur Erde gelangt, das wir noch nicht kennen und von unseren Sensoren nicht erfasst werden konnte. Bei der Tarntechnologie, die sie anscheinend verwendet, wäre das eine gute Möglichkeit“, wich Daniel der Frage weiterhin vorsichtig aus.
    „Und dann kann sie hier herumspazieren ohne entdeckt zu werden? Einfach so? Unsere Wachen oder zumindest die Sensoren müssten doch irgendetwas von ihr entdecken können“, wollte Sheppard ungläubig wissen.
    „Denken sie an diese Tarnvorrichtung. Vielleicht ist sie die meiste Zeit unsichtbar oder versteckt sich absichtlich vor Menschen“, entgegnete Daniel.

    „Warum sollte sie das tun, wenn sie uns nicht feindlich gesinnt ist?“, warf Sheppard ein und sah zu Radek, der immer mehr und mehr in seine eigenen Gedanken versunken schien.
    „Sie wird verfolgt“, vermutete Ronon wieder etwas gelangweilt.
    „Von wem und warum?“, wollte Sheppard wissen, aber Ronon zuckte nur mit den Schultern.
    „Und warum versteckt sie sich bei uns ohne sich uns zu zeigen? Wenn sie wirklich verfolgt wird, könnten wir ihr helfen“, meldete sich Teyla das erste Mal zu Wort. Aber auch darauf wusste niemand eine Antwort.

    „Radek?“, sprach Sheppard den in sich gekehrten, nun stillen Wissenschaftler schließlich an und Radek sah ihn überrascht und etwas ertappt an.
    „Ich habe nachgedacht. Verzeihung“, entschuldigte der Wissenschaftler sich schnell.
    „Woran haben sie gedacht?“, wollte Woolsey sofort wissen.
    „An etwas, was sie gesagt hat“, antwortete der Tscheche und überlegte einen Moment lang.
    „Sie sagte, dass es lange dauern würde mir zu erklären wer und was sie sei und dass sie eigentlich gar nicht mit mir reden dürfte“, erzählte er dann und Woolsey nickte.
    Das stand auch so im Bericht des Wissenschaftlers.

    „Bevor sie verschwunden ist hat sie sich aber noch bei mir bedankt“, redete Radek weiter, wohl wissend, dass er das im Bericht nicht erwähnt hatte.
    „Bedankt? Wofür?“, hakte Sheppard sofort nach, während Woolsey etwas die Stirn runzelte.
    Es gefiel ihm sichtlich gar nicht, dass Radek dieses Detail nicht schon im Bericht erwähnt hatte, aber bis jetzt schien es auch nicht sonderlich wichtig gewesen zu sein. Woolsey hatte Radek auch nicht aufgefordert das Gespräch Wort für Wort im Bericht anzugeben.
    „Weil ich mit ihr gesprochen habe. Sie meinte, das hätte ihr gefallen“, gab Radek vorsichtig zu.
    Immerhin hatte er schon einen Rüffel dafür bekommen, dass er nicht sofort den Wachdienst gerufen hatte und sogar versucht hatte die Fremde alleine aufzuhalten. Immerhin hätte die Frau auch feindlich gesinnt sein können. Auch wenn sie es bis jetzt nicht gewesen war.

    „Sie war also höflich“, stellte Woolsey trocken fest und das Interesse an diesem kleinen Detail verschwand wieder.
    „Nein, das war es nicht“, schüttelte Radek langsam den Kopf.
    „Ich glaube, das war etwas anderes“, fügte er murmelnd hinzu.
    „Und was?“, wollte Ronon wissen.
    Wieder überlegte Radek einen Moment lang und versuchte sich genau daran zu erinnern, was die Frau gesagt hatte.
    „Sie sagte, sie hätte seit Jahren schon mit keinem anderen Wesen mehr gesprochen“, begann er dann leise und sah die Menschen am Tisch der Reihe nach an.
    „Das klang eher…“, redete Radek weiter und unterbrach sich selbst einen Moment lang bevor er seufzte.
    „Sie klang einsam. Sehr einsam.“, fasste er dann seine Sicht des Erlebten ihn Worte.
    „Einsam? Sie muss sich nur zeigen und dann findet sie auch jemanden zum Reden“, murrte Ronon.
    „Wen denn? Etwa dich?“, spottete Sheppard etwas und Teyla und Woolsey grinsten leicht.

    „Ich sehe es etwas anders als Ronon. Vielleicht hat sie sich auch schon anderen Menschen gezeigt, aber niemand hat sie bis jetzt überhaupt wahrgenommen. Doktor Zelenka war einfach der erste, dem sie bewusst aufgefallen ist“, mischte sich Daniel wieder ein.
    „Also ist sie eine graue Maus? Sah sie etwa wie eine kleine, graue Maus aus Radek?“, amüsierte sich Sheppard weiter.
    „Ich weiß nicht. Sie trug einen langen schwarzen Mantel und ihre Haare sowie ein Teil ihres Gesichtes waren durch eine schwarze Kapuze verdeckt“, entgegnete der Wissenschaftler und schloss kurz die Augen.
    „Aber sie hat sanfte Augen und eigentlich ein ganz hübsches Gesicht, soweit ich es erkennen konnte. Sie ist etwas kleiner als ich. Sie war sehr höflich und hat ruhig gesprochen“, überlegte er weiter, nachdem er versucht hatte sich an ihr Gesicht zu erinnern.
    „Also eine graue Maus“, zuckte Sheppard mit den Schultern.

    „Was machen wir? Stellen wir eine sehr große Mausefalle auf?“, wandte er sich dann an Woolsey.
    „Wir sollten erst versuchen mit ihr zu reden bevor wir versuchen sie gewaltsam einzufangen“, entschied Woolsey und erkannte ein klein wenig zu spät, dass er einem weiteren kleinen Scherz von Sheppard ausgeliefert war.
    „Und wie reden wir mit ihr, wenn sie unsichtbar ist?“, wollte Sheppard wissen.
    „Wir könnten warten bis sie wieder etwas repariert und dann mit ihr reden. Dann kann man sie sehen“, schlug Teyla vor.
    „Das ist eine gute Idee. Radek, überwachen sie bitte weiterhin die Reparaturarbeiten. Aber dieses Mal lassen sie sich von Ronon und Sheppard begleiten, wenn sie zu ihr gehen, um mit ihr zu reden“, entschied Woolsey und dieses Mal war es wirklich eine Entscheidung zu einem Vorschlag und nicht zu einem Scherz.

    „Warum Ronon und Sheppard?“, wollte Radek wissen.
    „Zu ihrem eigenen Schutz“, erklärte Woolsey.
    „Aber sie tut doch keinem etwas“, schüttelte der Tscheche etwas den Kopf.
    „Falsch, sie hat bis jetzt noch niemandem etwas getan. Wir wissen nicht wer sie ist oder über welche Technologien sie verfügt. So eine Tarnvorrichtung, die nicht einmal von unseren Sensoren registriert wird gibt mir sehr zu denken. Wir sollten bei der Sache lieber sehr vorsichtig sein“, widersprach Woolsey und Radek nickte ergeben.

    „Und worüber soll ich mit ihr reden? Was soll ich sagen?“, erkundigte er sich nach einem weiteren Befehl.
    „Sagen sie ihr am Besten, dass ich mit ihr sprechen möchte und dass, wenn sie verfolgt wird, wir ihr Schutz anbieten können.“, schlug Woolsey nach kurzem Nachdenken vor und Radek nickte.
    Damit war dieser Punkt der Besprechung ebenfalls abgeschlossen und es wurde zum Nächsten übergegangen.

    TBC

  4. Danke sagten:


  5. #3
    Senior Master Sergeant Avatar von Dicker1
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    Standard

    Gute Story hoffe es kommen bald die nächsten kapi bin gespannt wie es weitergeht lg domi

  6. #4
    Major Avatar von claudi70
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    Hi,
    eure Idee von der 6.Staffel gefällt mir gut.Und wie es scheint, hat Radek dieses Mal wohl
    eine größere Rolle.
    Obwohl ich mir nicht vorstellen kann, dass Zelenka so mutig ist und alleine auf Entdeckungstour geht. Aber egal, er hat es eben getan. *g*
    Nun muss er aber sehen, wie er seine Geschichte glaubhaft rüber bringt. Und das wird nicht leicht sein.
    Ob sich die gute Frau noch mal blicken lässt? Ich hätte da ja so eine Ahnung wer sie sein könnte. Aber ich sag mal nichts und warte erst einmal ab.

    Ronon hatte zwar die Augen offen, aber so unbeteiligt wie der Sateder am Tisch saß war er vielleicht schon lange eingeschlafen.
    *ggg* Ronon hast du wirklich gut beschrieben, auch, wie er wacher schien, als er das Wort "Waffen" gehört hat. Das ist so typisch für ihn.
    Bin gespannt, wie es weiter geht.
    LG Claudi

  7. #5
    Gehasst, Verdammt, Vergöttert Avatar von Colonel Maybourne
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    Könnte ja auch eine Antikerin sein, die schon seit Urzeiten in der Stadt in Stasis war und jetzt wieder aufgewcht ist.
    Die Waffe kann sie sich ja aus dem Waffenlager besorgt haben und wenn sie so derart gut mit Antikertechnologie umgehen kann...
    Bis dann.
    Das Leben ist ein Schwanz und wir die Eier, die mitgeschleift werden.


    Meine aktuellen Fanfiction:


    TGE Combined Season 1 Fire of War:

    http://www.stargate-project.de/starg...ad.php?t=11836




  8. #6
    Spooky :) Avatar von Saffier
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    Hi Leute =)
    Schön, dass schon einige Interesse an der Story bekommen haben.

    @Dicker1: Vielen Dank für dein Feedback. Du musst übrigends nicht mehr lange auf das nächste Kapitel warten ^^

    @claudi70: Auch dir vielen Dank für dein Feedback. Ja du hast recht, Radek wird noch häufiger in Erscheinung treten. Deine Frage wird sich aber auch bald beantworten . Bin ja mal gespannt, ob sich deine Vermutung bewahrheiten wird.
    Es freut uns, das wir Ronon scheinbar so gut getroffen haben.

    @Colonel Mayborne: Und noch einmal, vielen Dank für das Feedback. Ob deine Vermutung stimmt, kann ich dir leider noch nicht verraten, denn um wen es sich genau handelt bleibt noch einige Zeit im dunkeln.
    Aber eines verrate ich schon einmal: Ronon ist der einzige mit einer derartigen Waffe und wenn das Wesen, das Radek gesehen hat ihm seine genommen hätte, hätte vermutlich schon halb Atlantis auf den Kopf gestellt^^

    Und natürlich auch ein Dankeschön an Khonsu für das "Danke"

    So und nun will ich euch nicht mehr länger warten lassen. Hier die Fortsetzung:

    Kapitel 3 – Freund oder Feind?

    „Ich kann es einfach nicht glauben, dass sie uns wirklich um diese Uhrzeit noch geweckt haben“, beschwerte sich Sheppard, der neben Ronon Radek durch die Gänge von Atlantis folgte.
    „Woolsey sagte ich solle sie mitnehmen wenn ich mit ihr rede“, gab der Tscheche ohne viel Interesse zurück.
    „Und sie sind sich sicher, dass diese Frau gerade wieder irgendwo in Atlantis arbeitet?“, lauerte der Colonel etwas säuerlich.
    „Wehe sie haben uns wegen Nichts und wieder Nichts geweckt“, fügte er noch drohend hinzu.

    „Ich weiß nicht nur, dass sie irgendwo in Atlantis arbeitet, sondern auch wo sie gerade ist“, murrte Radek zurück.
    Ihm gefiel es ja auch nicht gerade die beiden verschlafenen Soldaten mitnehmen zu müssen, aber Befehl war nun einmal Befehl, also hatte er die beiden wecken müssen, damit sie ihn nun zu einem der Terminals begleiteten.

    „Was macht sie so sicher?“, wollte Ronon wissen.
    „Ein Terminal hier wurde von der Energiezufuhr getrennt. Die Arbeiten für heute wurden aber schon beendet und es ist in einem Teil von Atlantis, wo bis jetzt nur sie gearbeitet haben kann. Laut unserem Plan beginnen wir damit erst nächste Woche“, erklärte Radek noch etwas geduldig.
    Vielleicht sollte er noch erwähnen, dass es genau das Terminal war, welches er schon bei der Besprechung erwähnt hatte. Das Terminal, das noch fehlte um die Arbeiten in dem Bereich endgültig abzuschließen.

    „Vielleicht ist es nur ausgefallen“, entgegnete Ronon und blinzelte einige Male verschlafen.
    „Es ist nicht ausgefallen, sondern wurde ausgeschaltet“, beharrte Radek und ging weiter, bis der Gang sich mit einem anderen kreuzte.
    Seinen beiden Begleitern gab er nur noch ein Zeichen. Sheppard hob seine Waffe etwas und auch Ronon legte angriffsbereit eine Hand auf seine Waffe. Radek bemerkte beides und seufzte.
    „Vielleicht sollte ich alleine zu ihr gehen, sie beide machen ihr womöglich noch Angst“, schlug Radek vor.
    „Sie können vor gehen, aber wir folgen ihnen“, befahl Sheppard und Radek seufzte ein weiteres Mal.
    Wenn das nur gut ausging.

    Fast gleichzeitig betraten die drei Männer den Gang und entdeckten am anderen Ende des anderen Ganges tatsächlich eine Gestalt in einem schwarzen Mantel, die auf dem Boden kniete. Der Gruppe hatte sie dabei den Rücken zugewendet.
    „Hallo!“, grüßte Radek sie laut, während Sheppard und Ronon sofort ihre Waffen hoben, beziehungsweise zogen und auf die Gestalt zielten.
    Die sah nicht einmal auf.
    „Doktor Zelenka. Ich erkenne ihre Stimme. Hallo“, erwiderte sie aber den Gruß höflich.
    Mit einem siegessicheren Blick sah der Wissenschaftler erst Ronon und dann Sheppard an, aber beide Männer ließen sich nicht so leicht beeindrucken. Sie zielten weiterhin auf die junge Frau.

    „Ich hatte gehofft sie zu treffen. Ich würde gerne noch etwas mit ihnen reden“, entschloss sich Radek die Führung zu übernehmen und ging auf die junge Frau zu, bevor Sheppard ihn davon abhalten konnte.
    Ronon und Sheppard blieb nichts anderes übrig als dem Wissenschaftler mit einem gewissen Sicherheitsabstand zu folgen. Auf jeden Fall zielten sie aber weiterhin auf das fremde Wesen.
    „Das ist aber sehr nett. Damit hatte ich nicht gerechnet“, entgegnete die Frau und stand langsam auf.
    „Es hätte mich nicht überrascht, wenn sie wütend wären weil ich schon wieder etwas aus ihrem Lager genommen habe“, fügte sie hinzu und drehte sich langsam zu Radek um.
    Auch Ronon und Sheppard erkannten, dass die Frau überrascht war die Männer mit den Waffen hier zu sehen. Dem Tschechen war es sichtlich unangenehm. Er hatte sich ein weiteres Zusammentreffen mit der fremden Frau wirklich anders gewünscht. Zumindest nicht so bedrohlich.

    „Colonel Sheppard“, lächelte die Frau etwas und neigte kurz den Kopf, bevor sie zu Ronon sah.
    Wieder neigte sie etwas den Kopf, was wohl eine Art Begrüßung sein sollte.
    „Spezialist Dex.“, sprach sie auch Ronon an, aber ihre Stimme war leiser und schwankte etwas.
    Sie sah dem Sateder nicht einmal für einen Moment in die Augen. Es sah fast so aus, als würde sie sich wegen irgendetwas vor Ronon schämen. Als sie aber Radek wieder anblickte lächelte sie wieder als wäre nichts gewesen.

    „Bin ich nun ihre Gefangene?“, erkundigte sie sich gleichmütig.
    Sie hatte sichtlich keine Angst vor den Waffen mit denen Sheppard und Ronon auf sie zielten.
    „Nein! Die sind zu meinem Schutz“, erklärte Radek hastig und wünschte sich wirklich, dass die beiden Soldaten endlich ihre Waffen senken würden.
    „Schutz?“, wiederholte die Frau und sah nur kurz zu Ronon bevor sie Sheppard lange ansah.
    „Ich nehme an vor mir“, stellte sie dann fest, als sie den Tschechen wieder ansah und Radek zog etwas die Schultern hoch.
    Das war leider offensichtlich.

    „Das ist wohl nicht wichtig. Aber vielleicht könnten sie mir helfen Doktor Zelenka. Ich glaube ich habe ein Kabel beschädigt, als ich die Abdeckung vom Terminal entfernt habe“, bat sie vorsichtig und kniete sich wieder auf den Boden.
    „Ich suche schon die ganze Zeit das defekte Kabel, aber ich kann es nicht entdecken“, fügte sie hinzu.
    Die auf sie gerichteten Waffen beachtete sie nicht mehr, weswegen Sheppard und Ronon sich einen Moment lang verwirrt ansahen.
    Nur einen Moment später kniete Radek neben ihr und die beiden begannen nach der Reihe die Kabel zu überprüfen.

    „Vielleicht sollten wir dir Energie wieder anschließen. Ohne diese können wir nicht feststellen welches Kabel es ist“, überlegte Radek.
    „Wenn wir das Terminal so wie es ist, mit voller Energie versorgen machen wir mehr kaputt als dass wir so reparieren. So war es von mir nicht geplant“, warnte die Frau nachdenklich.
    „Stimmt“, nickte Radek.
    Das war auch seine Sorge gewesen, aber da sie es erwähnte wusste er nun, dass sie wirklich sehr viel von Technik verstand.

    „Reicht auch nur ganz wenig Energie?“, erkundigte sich die Frau nach einer kurzen Zeit des Nachdenkens.
    „Wie wollen wir das denn machen?“, schüttelte Radek den Kopf.
    „Das ist nicht das Problem“, zuckte die Frau mit den Schultern und griff nach den Kabeln, die aus der Wand herausragten.
    „Nicht! Das ist gefährlich, sie könnten einen schweren Schlag…“, schrie Radek auf und versuchte sie davon abzuhalten, aber dann stockte ihm der Atem.

    Die Frau umklammerte nun mit einer Hand die Kabel und ein paar Lichter auf dem Terminal begannen ganz leicht zu leuchten. Es sah aus, als würde die Frau sie nun irgendwie mit sehr schwacher Energie versorgen.
    „Wow!“, machte Radek verblüfft.
    Sogar Sheppard ließ überrascht seine Waffe etwas sinken. Ronon zielte aber nur noch gewissenhafter auf die Frau. Wenn sie so etwas konnte, war sie sicher sehr gefährlich. Die Frau selbst lächelte wieder leicht.

    „Das kann sehr hilfreich sein, wenn man etwas reparieren will“, erklärte sie zufrieden.
    „Das glaube ich. Wie machen sie das? Tut ihnen das nicht weh? Sie müssten doch einen Schlag bekommen oder durch die Energie innerlich verbrennen“, wunderte sich der Wissenschaftler.
    „Ich verbrenne nicht und es tut nicht weh. Würden sie mir den Gefallen tun und die Kabel überprüfen?“, bat die Frau und schien Radeks erste Frage schon wieder vergessen zu haben.

    Der Wissenschaftler machte sich auch gleich an die Arbeit und fand schnell das Kabel, das sich nur etwas gelöst hatte, als die Frau den Terminal geöffnet hatte. Die restlichen beschädigten Teile der Konsole hatte die Frau schon ausgetauscht oder repariert. Nun musste es nur noch wieder eingebaut werden, was die beiden auch taten, während Sheppard und Ronon sich langsam etwas nutzlos vorkamen.
    Was natürlich nicht bedeutete, dass sie nicht mehr auf die fremde Frau zielten.

    „Danke für ihre Hilfe Doktor Zelenka. Das hat mir etwas Zeit gespart“, nickte die Frau dem Wissenschaftler zu, nachdem das Terminal wieder funktionstüchtig war und sie gemeinsam die Arbeitsstelle aufgeräumt hatten.
    „Wir sollten ihnen danken. Immerhin helfen sie uns Atlantis wieder zu reparieren“, entgegnete der Wissenschaftler und linste kurz zu Sheppard und Ronon.
    Es nervte ihn langsam, dass die beiden noch immer die Frau mit ihren Waffen bedrohten.

    „Ist die Haltung auf Dauer nicht etwas unangenehm?“, erkundigte sich die Frau und sah Sheppard an.
    Es sah wirklich immer mehr so aus als könnte sie Ronon nicht einmal ansehen.
    „Fühlen sie sich bedroht?“, gab Sheppard zurück.
    „Nicht wirklich“, zuckte die Frau mit den Schultern, öffnete den Mantel etwas und zog ein kleines Messer aus ihrem Gürtel, an dem sich auch ein Halfter und die von Radek erwähnte Waffe der Reisenden befand.

    Sofort sahen Sheppard und Ronon sie als Bedrohung an und hätten schon fast geschossen, aber die Frau wollte sie gar nicht angreifen.
    Langsam schnitt sie sich mit dem Messer in die rechte Hand und hielt die verletzte Hand dann hoch. Der Schnitt war zwar zu sehen und er war auf jeden Fall tief, aber kein Tropfen Blut quoll daraus hervor. Der Schnitt war einfach nur da.

    „Sehen sie. Kein Blut! Kein Leben!“, begann die Frau aufzuzählen während sie noch Sheppard ansah.
    Dann schweifte ihr Blick zu Ronon und ihr Lächeln verschwand. Es war nur eine Sekunde in der sie den Sateder angesehen hatte, dann starrte sie zu Boden.
    „Nichts zum Töten“, schloss sie ihre Ausführungen ab und sah dann wieder zu Radek.
    „Weswegen wollten sie mit mir reden?“, erkundigte sie sich freundlich.
    „Ich kann dich nicht töten?“, mischte sich Ronon grummelnd ein.
    „Nicht damit“, schüttelte die Frau den Kopf und deutete auf Ronons Waffe.
    Der Sateder verzog etwas das Gesicht und steckte seine Waffe ein. Was nützte sie ihm schon, wenn er die Frau im Notfall nicht damit töten konnte?

    „Ähm. Verzeihen sie. Mister Woolsey würde gerne mit ihnen sprechen und ich soll ihnen ausrichten, dass wir versuchen werden sie zu beschützen, wenn sie verfolgt werden“, überbrachte Radek die Nachricht.
    „Ja?“, war das einzige was die Frau darauf sagte.
    „Werden sie verfolgt?“, mischte sich Sheppard ein.
    „Verfolgt wäre etwas übertrieben, aber fast alle in meinem Volk würden es gerne sehen, wenn ich vor dem Rat stehe und verurteilt werde. Sie jagen mich aber noch nicht wirklich sondern erinnern mich nur daran, wenn sie mir begegnen und warten irgendwie darauf, dass ich mich selbst stelle. Irgendwann werde ich das wohl auch tun müssen“, antwortete sie und Sheppard glaubte sofort, dass sie ehrlich zu ihm war.
    „Wie lautet die Anklage?“, wollte er trotzdem wissen.

    Dieses Mal verdunkelte sich ihre Augen sofort und wieder sah sie für eine Zehntelsekunde zu Ronon als ob es etwas mit ihm zu tun hätte. Dann starrte die Frau kurz auf den Boden bevor sie Sheppard fast traurig ansah.
    „Volksverrat“, gestand sie und trat einen Schritt zurück.
    „Wieder muss ich ihnen dafür danken, dass sie mit mir gesprochen haben Doktor Zelenka. Verzeihen sie, dass ich dieses Mal nicht alles ins Lager zurückbringe, aber ich glaube ich habe schon zu viel gesagt. Auch ihnen danke ich, Colonel Sheppard und Spezialist Dex“, erklärte sie als wollte sie sich verabschieden.
    „Ich heiße Ronon“, knurrte der Sateder etwas genervt.
    „Ich weiß“, gab die Frau zurück, aber wieder fehlte ihr Lächeln und sie wich seinem Blick aus.
    Im nächsten Moment war sie verschwunden.

    TBC
    Geändert von Saffier (13.03.2010 um 12:04 Uhr)

  9. Danke sagten:


  10. #7
    Senior Master Sergeant Avatar von Dicker1
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    Standard

    Am ende Des Kapi Hab ich mich schlapp gelacht ^^ Spezial dex" .. "Ich heiße Ronon" "Ich weiß" sooo geil freuhe mich schon auf nächste kapi lg domi

  11. #8
    First Lieutenant Avatar von Zeson
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    Hey, ich finde eure Geschichte echt interessant. Super, die Idee von einer Staffel-Fortführung.
    Wenn die Herrschaften nicht mehr wollen und alles auf SGU setzen, sind eben wir dran. Die Ideen sind eh meistens besser als das, was die sich am Ende mühevoll aus den Fingern gesaugt haben ...

    Weiter so, ich bin schon gespannt auf den nächsten Teil ...

  12. #9
    Major Avatar von claudi70
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    Hi,
    die seltsame Frau wird immer merkwürdiger. Warum sieht sie Ronon immer so eigenartig an, wenn sie ihn überhaupt ansieht?
    Eigentlich hab ich erwartet, dass John sie gleich versucht mit zunehmen. Denn es ist ja nicht üblich, dass wildfremde in Atlantis rumgeistern und die Stadt repariern.
    Und nun ist sie schon wieder verschwunden. Merkwürdig, merkwürdig.
    Na mal sehen, wie es weiter geht.
    LG Claudi

  13. #10
    Spooky :) Avatar von Saffier
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    So und weiter geht es mit dem nächsten Kapitel, aber zuerst die Antworten auf eure Feedbacks. Ein riesen Dankeschön dafür =)

    @ Dicker1: Freut uns, das dir gerade die Stelle des Kapitels gefällt Du wirst noch feststellen, dass das ganze ein running-gag werden wird.

    @ Zeson: Ich denke der größte Dank geht dabei an Bram Sie hat den Chara erfunden und hatte die Idee eine weitere Staffel zu schreiben. Aber trotzdem danke für das große Lob

    @ claudi70: Ja...warum sieht sie ihn so merkwürdig an. Die Frage kann ich dir leider nicht beantworten, weil ich sonst viel zu viel vorweg nehmen würde und es wird auch noch eine ganze Zeit dauern, bis die Auflösung dafür kommt. Aber du kannst mir ruhig glauben, wenn ich dir jetzt sage: Es wird noch merkwürdiger

    @ Khonsu, Zeson und Colonel Maybourne: Danke für das "Danke"

    Kapitel 4 – Kann man ihr vertrauen?

    „Volksverrat also?“, wiederholte Woolsey und sah Radek, der ihn gerade über sein letztes Gespräch informiert hatte ernst an.
    Ronon, Sheppard und der Wissenschaftler hatten gleich am darauf folgenden Morgen Woolsey informiert, dass sie der Außerirdischen begegnet waren und mit ihr gesprochen hatten. Nun standen sie in Woolseys Büro und Radek hatte gerade seinen Bericht über das Gespräch mit der Fremden zur Hälfte beendet.

    Woolsey seufzte und dachte einen Moment lang nach.
    „Und sie beide haben sie dieses Mal auch gesehen?“, wandte er sich dann neugierig an den Soldaten und den Sateder.
    „Es war so wie Radek es gesagt hat. Eine junge Frau, ganz in schwarz gekleidet, mit einem langen schwarzen Mantel und einer Kapuze über dem Kopf. Sie war da. Wir haben sie alle gesehen“, antwortete Sheppard und Ronon nickte nur knapp.
    „Gut“, seufzte Woolsey.

    Damit konnte er schon einmal mit Gewissheit sagen, dass Radek sich die fremde Frau nicht nur eingebildet hatte. Ob das nun eine gute oder schlechte Nachricht war konnte Woolsey noch nicht feststellen.
    Mit gerunzelter Stirn starrte der Leiter von Atlantis auf seinen Schreibtisch und dachte nach. Er hatte die mögliche Anwesenheit einer Außerirdischen auf Atlantis schon in einem Bericht an die IOA erwähnt und darauf hin auch eine schnelle und klare Antwort erhalten.
    Die Anwesenheit der Frau beunruhigte die Mitglieder des International Oversight Advisory etwas. Zumindest klang es so. Wahrscheinlicher war es, dass die Mitglieder schwer besorgt waren.

    „Wie ist das mit dem plötzlichen Verschwinden dieser Frau? Macht sie sich wirklich einfach unsichtbar?“, forschte Woolsey weiter und er musste nicht einmal aufsehen, damit Radek wusste, dass diese Frage denn anderen beiden Anwesenden galt.
    Etwas beleidigt verzog der Tscheche das Gesicht und fluchte leise. Er verstand einfach nicht, warum manche Menschen ihm nicht einfach nur glaubten, wenn er einmal etwas erzählte.

    „Das ist auch genau so gewesen, wie Radek es erzählt hat. In dem einen Moment haben wir noch mit ihr geredet und im nächsten Moment war sie verschwunden. Einfach so“, antwortete Sheppard pflichtbewusst und klopfte Radek kurz aufmunternd auf die Schulter.
    Der Tscheche lächelte den Soldaten kurz an, als Dankeschön für die kleine, gut gemeinte Anerkennung. Es änderte aber nichts an der Tatsache, dass ihm niemand geglaubt hatte, als er von seinem ersten Zusammentreffen mit der Außerirdischen erzählt hatte. Oder die vielen Situationen, in denen es um etwas anderes ging und auch niemand Radek geglaubt hatte.
    Manchmal fühlte sich der tschechische Wissenschaftler einfach nicht verstanden oder ernst genommen.

    „Sie ist mitten im Gespräch einfach verschwunden?“, horchte Woolsey auf und sah Sheppard besorgt an.
    „Nein. Sie hat sich noch vorher für das Gespräch bedankt, was wohl ihre Art ist sich zu verabschieden. Dann hat Ronon sie noch etwas angemault und dann ist sie verschwunden“, lächelte Sheppard etwas, während Ronon ihn mit seinem typischen Blick ansah, den manche Menschen auf Atlantis schon den Todesblick nannten.

    „Ronon?“, nahm Woolsey das Thema sofort auf und sah den Sateder ziemlich entrüstet an.
    „Ich habe sie nicht angemault“, verteidigte sich der etwas beleidigt.
    „Und was war das dann?“, grinste Sheppard.
    „Ich habe nur gesagt, dass mein Name Ronon ist.“, antwortete Ronon knapp und schniefte etwas.

    Woolsey verdrehte etwas die Augen. Es wusste schon, dass es nicht immer leicht war mit den Mitgliedern des Teams, allen voran Ronon, zu sprechen, aber trotzdem strapazierten sie immer wieder seine Geduld auf ein Neues.
    „Ich kann mir schon vorstellen, in welchem Ton sie das gemacht haben Ronon. Sie sollten aber daran denken, dass die Frau fremd auf Atlantis ist. Sie kann unmöglich die Namen aller hier lebenden Menschen kennen“, tadelte Woolsey, auch wenn er schon wusste dass das nicht viel nutzte.
    Zumindest nicht was Ronons Charakter betraf.

    „Sie nannte mich Spezialist Dex“, stellte der Sateder trocken klar und Woolsey runzelte die Stirn.
    „Das ist eigentlich eine seltsame Sache“, mischte sich Sheppard ein und zeigte mit einem Finger auf.
    „Was meinen sie damit Colonel Sheppard?“, wollte Woolsey sofort wissen.
    „Nun ja. Das mit dem Namen. Sie kannte unsere Namen schon. Wir mussten uns ihr nicht einmal vorstellen“, überlegte Sheppard.
    „Sie nannte auch immer unseren Rang oder Titel und den Nachnamen“, fügte er noch hinzu.

    Wieder versank Woolsey etwas ins Grübeln, während Sheppard neugierig Ronon und Radek ansah. Radek hatte sich deswegen auch schon seine eigenen Gedanken gemacht, während Ronon einfach nur genervt gewesen war, weil diese Frau ihn als einzige auf Atlantis mit seinem alten Rang und dem Nachnamen angesprochen hatte.

    „Das bedeutet also, dass sie sich hier gut auskennt. Zumindest gut genug um sie drei zu kennen“, stellte Woolsey fest.
    „Ist das ein Problem?“, wollte Sheppard neugierig wissen.
    „Es kommt darauf an, wie sie es sehen wollen John. Um unsere Namen zu kennen, muss sie entweder schon eine Zeit lang hier sein, oder sich in unsere Computersysteme gehakt und die Akten gelesen haben“, erklärte Radek an Woolseys Stelle ausführlich und Sheppard verzog etwas das Gesicht.

    „Beides gibt zu denken, wenn man Vermutungen über die Hintergründe für ihren Besuch anstellt“, meldete sich Woolsey zu Wort.
    „Wieso?“, war Ronons etwas skeptische Frage.
    „Nun Ronon, wenn sie schon so lange hier ist, dass sie unsere Namen kennt, ergibt sich die Frage, warum sie sich bis jetzt vor uns versteckt hat und warum sie sich jetzt zu erkennen gibt. Wenn sie sich in unsere Computer gehakt hat ohne dass wir es bemerkt haben, ergibt es auch kein gutes Bild. Beide Möglichkeiten lassen an ihren guten Absichten zweifeln. Ein Freund würde sich gleich zu erkennen geben und auch nicht in unseren Akten herumschnüffeln“, antwortete Woolsey und dachte wieder nach.

    Dass die fremde Frau die Namen seiner Mitarbeiter kannte musste er auf jeden Fall der IOA melden und die würden über diese Tatsache bestimmt alles andere als erfreut sein. Es war bedenklich, dass sie die Menschen von Atlantis so gut kannte. Egal aus welchem Grund.
    Falls sie sich irgendwie in die Systeme gehakt hatte, mussten die Passwörter und Sicherheitssysteme auf jeden Fall verschärft werden, aber was konnten sie eigentlich noch tun? So weit Woolsey wusste verfügten die Computer auf Atlantis alle über die besten Sicherheitssysteme, die es auf der Erde bisher gab.

    „Das ist sehr bedenklich“, murmelte Woolsey noch etwas in seinen eigenen Gedanken versunken.
    „Ich finde es bedenklicher, dass man sie nicht einfach erschießen kann“, warf Ronon trocken ein und erntete nun einen entrüsteten Blick von Radek, während Sheppard leise lachte.

    Woolsey horchte auf und sah Ronon an.
    „Sie mussten auf die Frau schießen? Wieso?“, forschte der Leiter sofort.
    „Nein, keiner von uns hat auf sie geschossen“, verteidigte Sheppard sich und Ronon sofort.
    „Woher wollen sie dann wissen, dass man sie nicht erschießen kann“, runzelte Woolsey verwirrt die Stirn.
    „Sie hat keine Angst vor unseren Waffen“, murrte Ronon.
    „Das stimmt. Außerdem hat sie selbst gesagt, dass wir sie mit unseren Waffen nicht töten oder verletzen können“, stimmte Sheppard zu.

    Nachdenklich sah Woolsey Sheppard und Ronon eine Zeit lang an. Er wusste nicht, was er von dieser Tatsache halten sollte.
    „Sie glauben ihr das so einfach?“, zweifelte er dann doch an der Geschichte.
    „Auf mich hat es so gewirkt, als würde sie uns die Wahrheit sagen“, zuckte Sheppard mit den Schultern.
    „Sie hat sich auch in die Hand geschnitten“, brummte Ronon.
    „Ich verstehe nicht“, erklärte Woolsey verwirrt.
    „Die Frau hat sich mit einem Messer die Hand aufgeschnitten um uns zu zeigen, dass man sie nicht so einfach verletzen kann“, erklärte Sheppard ausführlicher.
    „Sie ist also unverwundbar?“, vermutete der Leiter.
    „Nein. Der Schnitt war da, aber es hat nicht geblutet. Es sah auch nicht so aus, als hätte es ihr wehgetan“, schüttelte Sheppard den Kopf und Woolsey seufzte.

    „Das bedeutet also, dass jemand in Atlantis ist, der sich sehr gut mit der Technologie der Antiker auskennt, über uns Bescheid weiß und den man nicht verletzen kann?“, fasste Woolsey die Informationen zusammen und die drei Männer nickten.
    „Das ist nicht gut“, stöhnte Woolsey und schüttelte abwägend den Kopf.
    „Das ist ganz und gar nicht gut. Dem IOA wird das nicht gefallen“, fügte er hinzu und stöhnte noch ein weiteres Mal.

    „Gut, lassen wir das erst einmal“, beendete Woolsey diesen Teil des Themas vorerst und sah die anwesenden Männer forschend an.
    „Ist ihnen dabei vielleicht aufgefallen wie sie das macht? Wurde sie vielleicht aus dem Raum gebeamt? Gibt es Anzeichen dafür, dass sie möglicherweise nicht alleine auf der Erde ist?“, wollte er wissen.
    „Wenn es eine Beamtechnologie war, dann eine, die wir noch nie gesehen haben. Es sah auch nicht so aus, als wäre sie an einen anderen Ort gebeamt worden. Sie war nur auf einmal weg. Als hätte sie sich in Luft aufgelöst“, schüttelte Sheppard den Kopf.

    „Verzeihen sie wenn ich etwas dazu sage, aber ich denke, dass es eher eine Art besondere Tarnvorrichtung ist. Ein Schutzschild, dass sich nur um die Frau aufbaut und sie für unsere Augen unsichtbar macht“, erklärte Radek sachlich.
    „Eine Tarnvorrichtung also? So wie die von Atlantis nur im Kleinen?“, wollte Woolsey neugierig wissen.
    „Ich könnte mir vorstellen, dass es so etwas ist“, nickte Radek zufrieden.
    „Wie kommen sie darauf Doktor Zelenka?“, hakte Woolsey nach und ließ den Wissenschaftler keinen Moment lang aus den Augen.

    „Wie Colonel Sheppard es eben gesagt hat, ist diese Frau einfach verschwunden. Ich denke nicht, dass eine Beamtechnologie existiert, die so schnell und ohne Spuren funktioniert. Nicht einmal die Technologie der Antiker funktionierte so perfekt. Bei einer Tarnvorrichtung ist es etwas anderes, denn muss schnell und effektiv funktionieren ohne dass sie Spuren hinterlässt“, erklärte der Tscheche ausführlich und unterstrich seine Worte mit den Händen.
    Verstehend nickte Woolsey.
    „Das bedeutet auch, dass es schwer für uns sein wird ihren Aufenthaltsort zu finden. Wie sollen wir sie finden und ausschalten, wenn es nötig werden sollte?“, stellte Woolsey die wohl wichtigste Frage.
    „Das kann ich ihnen jetzt noch nicht sagen. Um das zu wissen, müssen wir erst mehr über diese Frau herausfinden“, wich Radek der Frage etwas unangenehm berührt aus.
    Dem Tschechen gefiel es nicht, dass sich Woolsey Gedanken darüber machte, wie sie die Frau eliminieren könnten.

    „Gut. Ich werde nun meinen Bericht an das IOA verfassen. Vielleicht meldet sich die Frau und ich kann persönlich mit ihr reden“, seufzte Woolsey und wandte sich einen Moment lang seinen Papieren zu.
    Das Gespräch war damit beendet und die Männer machten sich auf den Weg das Büro zu verlassen.
    „Einen Moment noch“, bat Woolsey schnell und die drei sahen ihn wieder an.
    „Hat ihnen die Frau vielleicht ihren Namen genannt?“, fragte Woolsey langsam.
    Kollektives Kopfschütteln war die Antwort.
    „Gut. Dann muss es vorerst ohne Namen gehen“, seufzte Woolsey und das Gespräch war endgültig beendet.

    TBC

  14. Danke sagten:


  15. #11
    Major General Avatar von Kris
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    Geheimnisvolle gestalten und dunklen Mänteln, die nicht verraten, wer sie sind, kommen immer gut, damit macht ihr die Leute neugierig und bringt sie dazu, weiter zu lesen. Das ist gut, und ich bin schon gespannt, wie sich das entwickelt.

    Schön finde ich aber auch, dass ihr den Figuren von Atlantis genugl Raum einräumt und dabei auch schon einmal Nebenpersonen in den Mittelpunkt stellt, so wie etwa Radek Zelenka.

    Das macht die Geschichte sehr ausgewogen.

    Auch der Stil ist gut. Sie ist auch sehr flüssig geschrieben und es macht Spaß, sie zu lesen.
    Kolya, der Trust und ein irrer Serienkiller in:Im Grau der Schatten, Double Trouble & In den Händen des Schicksals. Ungekannte Abenteuerer von John Sheppard & Co in "Stargate Atlantis - Die verborgenen Szenen": Aufbruch in eine neue Welt und Das erste Jahr und Die Specials.

    John Sheppards Schicksal im Vegasverse :"Solitary Man" no more

    *Neu:* Kapitel 22 seit Okt 2016: Wenn der schlafende Tiger erwacht (Star Trek Into Darkness Prequel)
    * NEU* Doktor Who: Die Saat des Zorns * Der Schatten des Doktors * Drabbles

  16. #12
    Senior Master Sergeant Avatar von Dicker1
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    lol Woolsey denkt immer gleich das schlimmste guter teil hoffe im Nächsten teil taucht kirah(?) wieder auf lg domi

  17. #13
    Gehasst, Verdammt, Vergöttert Avatar von Colonel Maybourne
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    Sie soll dem IOA und Woolsey ruhig weiter Kopfzerbrechen bereiten, da die eh nicht dazu in der Lage sind, was zu bewegen.
    Aber es wundert mich, dass McKay sich da so raushält, der würde doch Gift und Galle spucken, wenn sich jemand an der Stadt vergreift.
    Bis dann.
    Das Leben ist ein Schwanz und wir die Eier, die mitgeschleift werden.


    Meine aktuellen Fanfiction:


    TGE Combined Season 1 Fire of War:

    http://www.stargate-project.de/starg...ad.php?t=11836




  18. #14
    Leitung: Forum Avatar von Redlum49
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    So, habs jetzt endlich auch mal geschafft, mit der FF anzufangen und habs dann gleich mal in einem Rutsch durchgelesen.

    Klingt bis jetzt schon mal recht spannend, da habt ihr euch was schönes einfallen lassen

    Ansonsten muss ich jetzt noch ein bisschen meine Vorposter wiederholen...
    Ich finde es schön das ihr Zelenka in den Vordergrund stellt
    (aber ein bisschen mehr McKay im Zusammenspiel mit Zelenka würde mir auch gefallen. )
    Geändert von Redlum49 (15.03.2010 um 09:54 Uhr)

  19. #15
    Spooky :) Avatar von Saffier
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    Überaschung
    Eingentlich war ja ein zwei Tage Rhytmus geplant, aber aufgrund der ganzen positiven Feedbacks, gibt es heute schon die Fortsetzung. Vielen Dank dafür

    Aber zuerst: die Antworten:

    @ Kris: Willkommen bei unserer Story Freut uns, dass es dir bisher so gut gefällt. Wir hoffen, das du weiterhin das Interesse an der Story behälst, denn es wird noch einiges passieren

    @ Dicker1: Tja da war der Titel wohl etwas zu offensichtlich ^^ Der Kanditat erhält 100 Punkte für den richtigen Namen Und an dieser Stelle auch von mir ein riesengroßes Dankeschön, das du auf beiden Seiten so fleißig reviewst

    @ Colonel Maybourne: Ja McKay verhält sich noch etwas ruhig. Aber er wird auch schon noch seinen Auftritt bekommen

    @ Redlum49: Auch an dich ein "Herzlich Willkommen". Schön, dass dir die Story bisher so gut gefällt. Ich hoffe es wird dir auch weiterhin gefallen und du bleibst dabei

    @ Khonsu: Vielen Dank für das "Danke"

    Aber nun gehts weiter, viel Spaß

    Kapitel 5 – Die Pegasusgalaxie

    Tage vergingen in denen Radek hoffte ein Lebenszeichen von der Frau zu erhalten, aber auch in der Nacht, in der sie bis jetzt immer irgendwo etwas repariert hatte, gab es keine Anzeichen, dass sie anwesend waren. Dafür machten die ersten Gerüchte über die fremde Frau die Runde.
    Daniel hatte schon eine Theorie, die er mit Rodney besprochen hatte. Die Wissenschaftler vermuteten, dass es sich bei der Frau um eine Angehörige einer sehr fortschrittlichen Rasse handelte.
    Beide hatten ihre Vermutungen schon auch Woolsey gemeldet.

    Sheppard hatte sich nur selten an diesen Gesprächen beteiligt. Die Frau hatte wie ein Mensch ausgesehen und auch wenn sie etwas seltsam gewirkt hatte, verstand sie die Sprache der Menschen und hatte laut Radek sehr viel Ahnung von der Antiker-Technologie. Außerdem hatte sie keine feindlichen Ambitionen gezeigt.
    Was dem Colonel mehr zu denken gab, war die Tatsache, dass die Frau von ihrem Volk des Volksverrates angeklagt wurde. Er hatte eigentlich den Eindruck gehabt, dass sie eine sehr friedliche, freundliche und höfliche Frau war. Was konnte sie also getan haben um als Volksverräterin zu gelten?

    Ronon interessierte sich nicht dafür, was die Frau war und welcher Rasse sie angehörte. Ihn störte es etwas, dass es Wesen gab, die er nicht töten konnte. So lange diese Wesen keine Feinde waren, war das zwar auch kein Problem, aber sollte es zu einem Krieg mit diesen Wesen kommen, hätten die Menschen schlechte Chancen zu gewinnen.
    Was sich aber Radek, Sheppard und Ronon im Stillen fragten war, warum diese Frau so seltsam auf Ronon reagiert hatte, aber alle drei verschwiegen dieses Detail in ihren Berichten, die sie Woolsey hatten abliefern müssen.

    Woolsey schien mit den Ergebnissen zwar unzufrieden zu sein, aber da sich die Frau kein weiteres Mal mehr zeigte, konnte auch er nur abwarten. Bis jetzt wusste noch niemand wer oder was die Frau war und warum sie versuchte Atlantis und seiner Besatzung zu helfen.
    Natürlich gab es Theorien, aber so lange sie keine Bestätigungen für diese Theorien hatten konnten sie auch dem IOA keine vollständigen Berichte liefern, damit die entscheiden konnten ob die Frau nun Freund oder Feind der Menschen war. Ein Bericht auf den das IOA in der Zwischenzeit schon drängte.

    Umso überraschter war Woolsey, als die Frau unvermittelt in seinem Büro erschien. Eigentlich erschrak er vor allem, weil sie so plötzlich mitten im Raum gestanden hatte. Niemand hatte vorher geklopft oder ihn vorgewarnt und keine Tür hatte sich geöffnet.
    Mit großen Augen starrte Woolsey die Frau an, die ruhig mitten im Raum stand und seinen Blick fast schon neugierig erwiderte.

    „Mir wurde gesagt, dass sie mit mir sprechen wollen Mister Woolsey. Ich habe sie etwas warten lassen, Verzeihung“, begann sie schließlich das Gespräch, nachdem sie sich beide eine Zeit lang nur angeschwiegen hatten.
    „Wie sind sie hereingekommen?“, schnappte Woolsey nach Luft.
    „Ich habe den Raum betreten. Ganz einfach. Ist es etwa unpassend? Ich gehe sofort wieder, wenn sie es wollen“, stellte die Frau eine Gegenfrage und sah dabei absolut unschuldig aus.
    „Nein, natürlich nicht“, wehrte Woolsey schnell ab und stand auf.

    Nervös streckte er ihr eine Hand entgegen.
    „Richard Woolsey“, stellte er sich vor, aber die Frau sah ihn nur an.
    Sie dachte nicht einmal daran, ihm die Hand zu schütteln.
    „Ich weiß!“, war auch alles was sie daraufhin zu ihm sagte und Woolsey räusperte sich etwas verwirrt und im Stolz verletzt.
    „Und wie heißen sie?“, erkundigte er sich während er eine einladende Bewegung mit der Hand machte, um sie aufzufordern sich hinzusetzen.
    Die Frau blieb aber ungerührt stehen und sah Woolsey mit hochgezogenen Augenbrauen an.

    „Wie ich heiße? Ich heiße gar nicht“, antwortete sie etwas irritiert.
    „Sie müssen doch einen Namen haben“, beharrte Woolsey, der sich sofort fragte ob sie ein Spiel mit ihm spielte.
    „Namen?“, wiederholte sie und zuckte mit den Schultern.
    „Eigentlich nicht“, gab sie dann zu.
    „Was bedeutet eigentlich?“, hakte Woolsey etwas ungeduldig nach.
    „Nun, in meinem Volk gibt es keine Namen, aber vor einigen Jahren war ich in einem Dorf auf dem Planeten Erema. Sie werden ihn nicht kennen, es ist nur ein kleiner Planet. Das Dorf gibt es nicht mehr und das Tor dort ist schon sehr lange verschüttet“, überlegte die Frau halblaut und ihre Augen wirkten etwas traurig.
    „Und?“, schüttelte Woolsey irritiert über den Themenwechsel den Kopf.
    „Die Menschen dort nannten mich Kirah. Genügt ihnen das als Name?“, schlug die Frau vor und Woolsey verstand.
    „Natürlich. Vollkommen. Bitte setzen sie sich Kirah“, bot er ihr nun verbal einen Platz an und dieses Mal setzte sie sich auch.

    „Gut. Da wir uns nun einander vorgestellt haben hätte ich noch ein paar Fragen, die ich ihnen gerne stellen würde“, lächelte Woolsey.
    „Wenn ich sie ihnen beantworten kann“, erwiderte die Frau das Lächeln höflich.
    „Darf ich sie fragen wie sie nach Atlantis gekommen sind?“, fasste Woolsey Mut.
    „Natürlich. Fragen sie ruhig“, war ihre etwas unzufriedenstellende Antwort und Woolsey verdrehte etwas die Augen.
    „Wie sind sie nach Atlantis gekommen? Unsere Sensoren haben ihre Ankunft nicht registriert“, wiederholte er die Frage und sah die Frau, die er Kirah nennen sollte, erwartungsvoll an.
    „Ihre Sensoren können meine Ankunft auf Atlantis nicht bemerkt haben. Ich war schon vor ihnen da und ihre Sensoren können mich auch gar nicht registrieren. Nicht einmal wenn ich Atlantis verlasse und später wieder zurückkomme. Das konnten die noch nie. Wie sollten sie auch, die registrieren nur Leben und ich lebe nicht“, lächelte die Frau.

    Verdattert sah Woolsey sie an. Alleine mit dieser Antwort stellten sich ihm sofort wieder so viele neue Fragen. Vielleicht sollte er das Gespräch aufzeichnen um keine Frage zu vergessen?
    „Verstehe ich sie richtig? Sie waren schon auf Atlantis bevor unser Team dort angekommen ist?“, hakte er nach und sie nickte.
    „Ich war etwas überrascht, dass jemand nach Atlantis gekommen ist. Diese Stadt hat über Jahrtausende niemandem etwas bedeutet. Ein perfekter Ort für mich, an dem ich mich zurückziehen konnte. Als ich mich das erste Mal hierher zurückgezogen habe, dachte ich es würde auch weiterhin so bleiben“, gestand sie und Woolsey nickte etwas perplex als würde er wirklich alles verstehen wovon sie gerade gesprochen hatte.

    „Dann haben wir sie in ihrer Ruhe gestört“, vermutete Woolsey.
    „Nein, eigentlich nicht. Ich war zwar etwas überrascht über diese vielen Menschen, die sich gerade an dem Ort ansiedelten, den ich als meine Heimat angesehen habe“, begann die Frau nachdenklich und lächelte dann wieder auf ihre fast schon typische etwas unbedeutende Art.
    „Aber für mich waren die Menschen schon immer eine interessante Rasse. Ich habe schnell angefangen ihre Anwesenheit zu genießen“, redete sie weiter, während Woolsey sie nur etwas sprachlos ansah.

    „Ich muss auch sagen, dass ich in den Jahren vieles von ihnen gelernt habe. Einiges, das mich verwirrt und“, erzählte sie weiter, da Woolsey sie nicht unterbrach, aber nun stockte sie und senkte ihre Augen.
    Ohne sie zu kennen tippte auch Woolsey darauf, dass die Frau wegen etwas tiefe Schuldgefühle hatte. Vor allem ihre nächsten Worte bestätigten diesen Verdacht.
    „Und ein paar Sachen, die ich schon viel früher hätte lernen müssen“, murmelte sie.

    Einen Moment lang herrschte Stille zwischen den beiden unterschiedlichen Wesen, denn das Kirah kein normaler Mensch war, war nun sicher. Immerhin hatte sie selbst die Menschen als Rasse bezeichnet, die sie interessierte. Damit war ausgeschlossen, dass sie selbst zu dieser Rasse gehört.
    „Warum zeigen sie sich erst jetzt?“, forschte Woolsey weiter.
    „Bis jetzt gab es keinen Grund für mich, mich ihnen zu zeigen oder es hätte nichts gebracht, weil ich ihnen ja doch nicht helfen konnte“, erklärte die Frau gelassen.
    „Das ist auch nicht die Art meines Volkes. Wir zeigen uns anderen Wesen nur sehr selten. Eigentlich gar nicht. Wir dürfen es nicht und schon gar nicht um uns einzumischen“, fügte sie erklärend hinzu.

    „Aber sie tun es nun, weil sie zurück in die Pegasusgalaxie wollen“, äußerte Woolsey seine nächste Vermutung.
    „Nein. Dorthin zu kommen wo ich hin will war noch nie ein Problem für mich. Dafür benötige ich nur eines der Tore oder ich wähle den direkten Weg, aber das kostet mich immer sehr viel Energie, deswegen vermeide ich es“, schüttelte sie den Kopf.

    „Warum mischen sie sich dann ein?“, hakte Woolsey irritiert nach.
    „Weil Atlantis in der Pegasusgalaxie benötigt wird“, gab sie zurück.
    „Was?“, war alles was Woolsey dazu sagen konnte.
    „Diese Wraith, die die Antiker vor meiner Zeit erschaffen haben bekriegen einander zwar noch, aber so wie es aussieht nicht mehr lange“, begann sie langsam zu erklären.
    „Woher wissen sie das?“, schüttelte Woolsey den Kopf.
    „Als ich vor einiger Zeit ein paar Dörfer besuchen wollte, waren viele von ihnen zerstört“, informierte sie Woolsey.

    „Deswegen war ich auch einige Tage nicht hier. Ich war wieder auf drei zerstörten Planeten. Ich habe nur sehr wenige Überlebende gefunden und sie auf einen anderen Planeten gebracht, aber ich weiß nicht wie lange sie dort noch sicher sind. Es scheint als hätten sich mehrere Hives zusammengeschlossen und die Wraith dieser Hives ernähren sich wahllos von Menschen, als wollten sie den anderen die Nahrung wegnehmen. Sie löschen ganze Welten gänzlich aus“, redete sie weiter und sah Woolsey fast gefühllos und doch auch etwas bittend an.

    „Sie waren in der Pegasusgalaxie?“, wunderte sich Woolsey.
    „Ich sagte doch. Für mich ist das eigentlich kein Problem dorthin zurück zu kehren, aber ich kann alleine nichts gegen die Wraith tun. Um weitere dieser Morde zu verhindern muss Atlantis zurückkehren. Nur die Menschen ihres Volkes sind stark genug diese Wraith zu besiegen“, erklärte sie.
    „Was ist mit ihrem Volk? Können sie nicht helfen?“, erkundigte sich Woolsey verwirrt und wieder war dieser traurige Ausdruck in ihren Augen.

    Sie sah zu Boden und es schien einige Zeit lang so, als würde sie nicht einmal atmen.
    „Fragen sie mich bitte nie wieder nach meinem Volk und hoffen sie nicht auf deren Hilfe. Alles was ich ihnen zu meiner Rasse sagen kann ist, dass sie meine Brüder und Schwestern niemals gegen die Wraith stellen werden. Sie sind eine betont friedliche Rasse und kämpfen nicht“, antwortete sie leise und mit halb geschlossenen Augen.
    „Die werden nie etwas tun. Sie nutzen alles lieber zu ihren Gunsten“, fügte sie noch leiser hinzu.

    Einige Zeit verging bis Kirah Woolsey wieder ansah.
    „Sie werden doch den Menschen helfen, wenn Atlantis wieder funktionstüchtig ist?“, fragte sie nun Woolsey direkt.
    „Wenn wir Atlantis reparieren können, die Erlaubnis erhalten und sicher in der Pegasusgalaxie ankommen auf jeden Fall“, versprach Woolsey.
    „Das ist gut. Es war nett mit ihnen zu sprechen Mister Woolsey. Ich werde mich aber nun lieber zurückziehen und mich neu aufladen. Die lange Reise hat doch sehr viel Energie benötigt“, lächelte die Frau und noch bevor Woolsey etwas sagen konnte, war sie schon wieder verschwunden.

    Woolsey seufzte nachdem sie verschwunden war. Es gab also eine Person mehr in Atlantis, mit der man etwas schwer sprechen konnte. Langsam fragte sich Woolsey ob nicht zur Abwechslung einmal etwas vorfallen konnte, was ihm seine Arbeit hier etwas erleichtern würde.
    Zumindest konnte der Leiter von Atlantis dem IOA im nächsten Bericht einen Namen nennen. Zuerst würde er aber Radek und Sheppard über den neuesten Stand der Lage informieren.

    TBC

  20. Danke sagten:


  21. #16
    Senior Master Sergeant Avatar von Dicker1
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    kein Problem
    Also Die stroy wird ja immer spannender Kiras Rasse ? Ich dachte gleich beim nicht einmischen an die Antiker aber die werden es wohl nicht sein
    Hoffe du schreibst ganz schnell weiter
    lg
    domi

  22. #17
    VolvoTreter Avatar von Joschi
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    Nach dem ich hier nur als Gast unterwegs war, schon einige Tage, habe ich mich doch endlich mal entschlossen, mich an zu melden...

    Aber auch nur, weil Ihr einfach nur gut seid...

    Macht weiter so


    „Die werden nie etwas tun. Sie nutzen alles lieber zu ihren Gunsten“
    Ah ja, deshalb "Volksverrat", Sie tut etwas...

  23. Danke sagten:


  24. #18
    Major Avatar von claudi70
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    Ups, hab ich doch glatt ein Kapitel übersehen.
    Also langsam bin ich leicht verwirrt, was Kirah angeht.Eigentlich klingt es, als wäre sie eine Antikerin, aber dann auch wieder nicht. Denn Antiker müssen sich ja nicht aufladen. *grübel*
    Aber sicher scheint, dass sie ein Freund ist. Oder? Auf jeden Fall wird sie helfen, dass Atlantis wieder zurück kann und das ist ja schon mal sehr gut.

    Langsam fragte sich Woolsey ob nicht zur Abwechslung einmal etwas vorfallen konnte, was ihm seine Arbeit hier etwas erleichtern würde.
    Ich glaube, da kann er lange warten. *fg*
    Hat mir wieder sehr gut gefallen.
    LG Claudi

  25. #19
    Gehasst, Verdammt, Vergöttert Avatar von Colonel Maybourne
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    Jemand der so mächtig ist, kann nur zu den großen Vier gehören und da denke ich an die Furlinger oder Nox.
    Zu den Furlingern hat man ja noch nichts gehört un die Noc sind auch friedlich, tun nichts und können sich tarnen.
    Bis dann.
    Das Leben ist ein Schwanz und wir die Eier, die mitgeschleift werden.


    Meine aktuellen Fanfiction:


    TGE Combined Season 1 Fire of War:

    http://www.stargate-project.de/starg...ad.php?t=11836




  26. #20
    Spooky :) Avatar von Saffier
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    Halli Hallo alle zusammen =)
    hier kommt nun das nächste kapitel, aber zuerst die antworten auf eure feedbacks, Viiiiiiiiielen Dank an euch dafür *freu*

    @ Dicker1: Mal keine ungedult ^^ Geht ja gleich sofort weiter Ob du mit der Vermutung, dass sie eine antikerin ist richtig liegst, darf ich dir leider nicht verraten. Bis herrauskommt welcher Rasse sie angehört wird noch einige Zeit vergehen.

    @ Joschi: Wow, extra wegen uns hier angemeldet? Da freuen wir uns doch gleich viel mehr über dein Feedback Hoffe du bleibst weiterhin dabei.

    @ claudi70: Da hast du Recht, Woolseys Job wird wohl nie langweilig werden irgendetwas fällt auf Atlantis immer vor. Ich würde dir bei deiner Verwirrung ja gerne helfen, aber das würde zu viel vorweg nehmen und das wollen wir ja nicht ^^

    @ Colonel Maybourne: hm...Nox oder Furlinger. Interessanter Gedanke, daran hat bisher noch niemand gedacht. Aber denkst du, dass die Nox in schwarzen Mänteln durch die gegend laufen? Und eine kleine Bemerkung am Rande: Furlinger kann man auch mit Fellingen übersetzten Ich hoffe ich habe jetzt nicht noch mehr verwirrung gestiftet ^^

    @ claudi70, Joschi und Zeson: Noch einmal Danke für das "Danke"

    Und nun, für alle die darauf gewartet haben, hat McKay seinen ersten großen Auftritt. Viel Spaß mit:

    Kapitel 6 – Nur etwas lernen

    Wieder vergingen einige Tage, in denen niemand Kirah sah oder die fremde Frau sich in die Arbeiten auf Atlantis einmischte. Die Reparaturen selbst gingen aber weiterhin, auch ohne ihre Hilfe gut voran. Einige zentrale Einheiten waren wieder vollkommen funktionstüchtig und Radek überprüfte gerade zusammen mit Rodney die Computersysteme und die zentrale Steuerung.

    „Guten Abend Doktor Zelenka. Doktor McKay“, ertönte unvermittelt eine Stimme und die beiden Wissenschaftler zuckten zusammen und drehten sich fast gleichzeitig zu der jungen Frau um, die aus dem Nichts hinter ihnen erschienen war.
    Sprachlos starrte Rodney die mysteriöse Frau in schwarz an, während Radek sich von seinem Schock schneller erholte. Immerhin war er der Frau schon zwei Mal begegnet, auch wenn er bis jetzt immer sie überrascht hatte und nicht umgekehrt.

    „Guten Abend. Sie haben uns etwas erschreckt“, lächelte er die Frau an, während Rodney nach Luft schnappte.
    „Ist sie das?“, zischte Rodney aufgeregt und wiederholte diese Frage auf seine typisch nervende Art immer wieder, als Radek ihm erst deutete still zu sein und seinen Kollegen schließlich versuchte zu ignorieren.
    „Sagen sie schon Zelenka. Ist sie das?“, wollte Rodney aufgebracht und etwas ungehobelt wissen.
    „Ja. Das ist Kirah Rodney. Seien sie jetzt bitte ruhig!“, fuhr Radek ihn schließlich an.

    „Das hat mich an ihnen schon immer fasziniert. So viele unterschiedliche Arten auf etwas zu reagieren“, lächelte Kirah Rodney fast im selben Moment an und der wuchs fast schon ein Stück.
    „Ich fasziniere sie? Wirklich?“, freute er sich nicht ohne Stolz, während Radek etwas Unverständliches vor sich hin murmelte.
    „Eigentlich meinte ich die menschliche Rasse im Allgemeinen“, widersprach Kirah ohne dabei beleidigend zu klingen, aber Rodneys Stolz versetzte es trotzdem einen Dämpfer.
    „Oh!“, machte er nur enttäuscht, während sich Radek etwas amüsierte.

    „Wie kommt es eigentlich, dass ich immer jemanden erschrecke, wenn ich mit einem von ihnen reden möchte?“, erkundigte sich Kirah etwas neugierig.
    „Liegt wohl daran, dass man erst anklopft oder sich anders bemerkbar macht, bevor man einen Raum betritt“, zischte Rodney.
    Nun war es Kirah, die ein „Oh!“, von sich gab. Dann ging sie zur nächsten Wand und klopfte einige Male mit der Hand dagegen.
    „So besser?“, wollte sie dann wissen.
    „Man klopft an, bevor man eintritt und wartet darauf, dass jemand ‚herein‘ sagt! Dann kommt man in den Raum“, meckerte Rodney weiter und Radek verdrehte die Augen.
    „Rodney!“, fuhr er seinen Kollegen an.

    „Was? Es stimmt doch! Auch wenn sie, Sheppard und Woolsey behaupten, dass sie höflich ist, ist sie es nicht. Es gehört sich nicht einen Raum einfach so zu betreten“, beschwerte sich Rodney weiter und dann wurden seine Augen groß.
    „Was?“, schnaubte Radek und drehte sich um.
    „Sie ist weg!“, stellte Rodney verdutzt fest, aber das konnte Radek schon alleine feststellen.
    „Wunderbar Rodney. Sie haben sie mit ihrem Gemecker verjagt. Und dabei behaupten sie wirklich allen Ernstes, Kirah wäre hier diejenige, die unhöflich ist?“, schimpfte Radek mit Rodney.
    „Ich habe doch nicht gesagt, dass sie verschwinden soll“, verteidigte sich Rodney und stutzte ein weiteres Mal.

    „Was ist das?“, wollte er dann wissen.
    „Hört sich an, als würde jemand klopfen“, wunderte sich Radek und beide Wissenschaftler verstanden fast im selben Moment.
    „Herein!“, rief Rodney laut und im nächsten Moment stand Kirah wieder mitten im Raum und sah die Männer fragend an.
    „Also wenn sie das nächste Mal noch durch die Tür gehen, machen sie alles richtig“, wies Rodney sie noch an.
    „Rodney es reicht!“, schrie Radek auf und ging einen Schritt auf Kirah zu.

    „Bitte bleiben sie Kirah. Hören sie nicht auf Rodney“, bat er schnell, bevor die Frau noch einmal verschwinden konnte.
    „Wieso? Ich finde es gut, wenn ich einige ihrer Rituale kennen lerne und selbst anwende“, wollte Kirah wissen.
    „Das ist kein Ritual sondern reine Höflichkeit. Das lernt man schon als Kind“, beschwerte sich McKay laut.
    „Rodney!“, mahnte sein Kollege ihn wieder.
    „Schon gut. Lassen wir es gut sein“, gab der Angesprochene klein bei und verschränkte grummelnd die Arme vor der Brust.

    „Gut“, atmete Radek auf und sah Kirah abwartend an.
    „Ich nehme an sie wollten mit einem von uns reden“, forderte er die Frau dann auf zu reden.
    „Ja. Mit ihnen Doktor Zelenka. Wenn sie vielleicht etwas Zeit für mich übrig hätten?“, erklärte Kirah.
    „Natürlich. Das hier kann warten“, lächelte Radek, während Rodney sich schon fast wieder aufplusterte.
    „Wir wollten doch die Systemsteuerungen überprüfen“, beschwerte er sich auch sofort.
    „Das kann warten“, beharrte Radek.
    „Vorhin war es ihnen noch sehr wichtig“, entgegnete Rodney.
    „Dann machen sie es eben alleine Rodney“, konterte Radek und ließ den verblüfften Rodney einfach stehen.
    Auf dem Weg nach draußen konnte sich der Tscheche aber nicht noch einige Flüche und Beschimpfungen in seiner Muttersprache verkneifen.

    Kirah beobachtete die ganze Szene mit etwas Interesse und folgte Radek dann langsam, während Rodney den beiden wütend nachsah.
    „Dann machen sie es eben alleine Rodney!“, äffte er Radek nach und wandte sich etwas beleidigt wieder den Konsolen zu.
    „Da ist ein höheres, intelligentes Wesen auf Atlantis und mit wem will sie reden? Zelenka. Ich bin der intelligenteste Kopf hier. Wenn dann sollte sie mit mir reden!“, beschwerte er sich noch murrend obwohl niemand mehr außer ihm anwesend war.

    „Worüber wollen sie reden Kirah?“, erkundigte sich Radek, als er neben der fremden Frau den Gang entlang schritt.
    Auf dem Weg begegneten sie einigen anderen Technikern, Wissenschaftlern, Soldaten und Bewohnern von Atlantis. Die meisten beachteten Kirah nicht weiter, während andere sie etwas musterten bevor sie weiter ihrer Arbeit nachgingen.
    „Ich nehme an Mister Woolsey hat ihnen diesen Namen genannt“, stellte die Frau fest und Radek nickte.
    Bei der letzten Besprechung hatte Woolsey alle über den Namen der Frau und ihre Gründe für ihre Anwesenheit auf Atlantis informiert, aber auch darüber, dass noch immer nicht klar war, welcher Rasse sie angehörte. Nur dass sie kein Mensch war, war sicher.

    „Es ist ein schöner Name“, stellte Radek fest.
    „Tatsächlich?“, war alles was sie darauf sagte.
    „Finden sie nicht?“, wunderte sich der Tscheche.
    „Ich weiß nicht. Für uns haben Namen keine Bedeutung. Wir haben keine Namen, aber für Menschen scheint ein Name sehr wichtig zu sein“, zuckte sie etwas mit den Schultern.

    „Warum eigentlich?“, fragte sie dann neugierig.
    „Durch Namen unterscheiden wir uns. Unsere Eltern geben uns unseren Namen, wenn wir geboren werden. Bei Gesprächen wissen wir wer gemeint ist, indem wir denjenigen mit seinem Namen ansprechen. Sie benutzen doch auch unsere Namen um uns anzusprechen“, versuchte Radek ihr zu erklären.
    „So habe ich das noch nie gesehen“, murmelte Kirah.
    „Wie unterscheiden sie sich in ihrem Volk?“, wollte Radek nun wissen.
    „Gar nicht. Wieso auch?“, entgegnete sie.
    „Nun ja. Wie sprechen sie jemanden aus ihrem Volk an?“, hakte der Tscheche nach.
    „Mit dem was wir sind“, antwortete sie ohne jede Gefühlsregung.

    „Das bedeutet sie haben keine Unterscheidung zwischen den einzelnen Individuen ihres Volkes? Sie sehen sich alle als eine Einheit an?“, forschte Radek weiter.
    „So sieht es aus. Verzeihen sie. Ich habe mir noch nie Gedanken darüber gemacht, warum ihr Rasse einzelne Wesen bei einem eigenen Namen nennt und wir nicht. Ich habe es ihnen einfach nachgemacht die einzelnen Menschen mit dem Namen anzusprechen“, schüttelte sie den Kopf und runzelte etwas die Stirn.
    „Darüber sollte ich wirklich einmal nachdenken“, fügte sie leise hinzu.

    „Darüber wollte ich aber gar nicht mit ihnen sprechen, Doktor Zelenka“, wechselte sie dann das Thema und ihre Verwirrtheit war scheinbar verschwunden.
    „Verzeihen sie. Was wollten sie von mir?“, lächelte Radek etwas beschämt darüber, dass er sie einfach so ausgehorcht hatte.
    „Ich würde gerne weiterhin bei den Reparaturen helfen, aber so wie es aussieht hat meine Hilfe sie etwas in Aufregung versetzt. Nun wollte ich wissen, ob es ihnen unangenehm ist, wenn ich helfe“, erklärte sie und sah Radek fragend an.
    „Ich denke, dass es kein Problem sein wird, wenn sie uns helfen. Wir können jede Hilfe brauchen, aber sie sollten sich mit dem Cheftechniker absprechen, damit wir wissen, welche Stellen schon repariert wurden und welches Material verwendet wurde. Soweit ich weiß, muss das alles im Lager in die Listen eingetragen werden. Vielleicht sollten sie auch mit den anderen Technikern zusammen arbeiten. Bestimmt können wir dabei voneinander lernen“, überlegte Radek und hoffte dass auch Woolsey und das IOA nichts gegen Kirahs Hilfe einzuwenden hatten.

    „Voneinander lernen. Das klingt sehr schön“, stellte sie lächelnd fest und nickte dem Tschechen zu.
    „Ich hoffe, ich darf sie wieder einmal stören, Doktor Zelenka. Vielleicht könnten sie mir noch einige Fragen beantworten, die ich im Bezug auf ihre Rasse habe“, begann Kirah sich von dem Wissenschaftler zu verabschieden.
    „Gerne. Meine Türe steht immer für sie offen“, nickte Radek und Kirah lächelte.
    „Ich werde auch vorher anklopfen und durch dir Tür hereinkommen, wie es sich gehört“, fügte sie noch hinzu und ging einen Schritt von Radek weg.

    Der ahnte, dass sie sich wieder unsichtbar machen wollte und hob schnell die Hand.
    „Kirah. Warten sie!“, bat er sie laut und sie sah ihn etwas verwundert an.
    „Warum machen sie sich immer unsichtbar vor uns? Sie müssen sich doch vor uns nicht verstecken“, wollte er wissen.
    Irritiert sah sie ihn an und sie schien zu überlegen, bevor sie lächelte.
    „Wir machen das eben so. Für die Wesen um uns herum sind wir immer unsichtbar. Es verstößt sogar gegen unsere Regeln, dass ich mich ihnen und einigen anderen Menschen zeige“, zuckte sie dann unberührt mit den Schultern.
    „Aber ist es nicht sehr einsam?“, hakte Radek nach und sie runzelte die Stirn.
    „Einsam?“, wiederholte sie das Wort.
    „So lange sie sich niemandem von uns zeigen, können sie doch auch mit niemandem reden. Wir alle haben sie so lange nicht einmal wahrgenommen. Wir wussten nicht einmal, dass sie auch hier sind. Sie müssen sich doch sehr einsam fühlen“, beharrte der Wissenschaftler, aber sie sah ihn nur verständnislos an.

    „Sie sind doch alleine hier oder Kirah?“, versuchte Radek es geduldig erneut.
    „Ich bin hier die einzige meiner Rasse, ja“, nickte sie.
    „Das bedeutet, dass sie bis vor kurzem mit niemandem geredet haben. Sie waren immer alleine und haben uns vielleicht nur beobachtet“, redete er weiter und sie nickte wieder.
    „Das ist auch alles was meine Rasse tut“, antwortete sie etwas unschlüssig.
    „Sehen sie Kirah. Wenn sie sich nicht immer unsichtbar machen würden und mehr mit uns reden würden, dann könnten sie Freunde finden. Dann wären sie nicht mehr alleine. Wir sind zwar nicht von ihrer Rasse, aber wir könnten durchaus alle Freunde werden. Voneinander lernen. Füreinander da sein. Miteinander reden. Ihnen gefällt es doch mit einem anderen Wesen zu sprechen“, versuchte er es weiter.
    Kirah dachte sichtlich nach und schüttelte dann den Kopf.
    „Glauben sie wirklich, dass ein Mensch der Freund eines Wesen wie mir sein will?“, zweifelte sie, aber dabei lächelte sie wieder mit diesem mysteriösen, leeren Lächeln.

    Einen Moment lang wusste Radek nicht, was er sagen wollte und sah kurz zu Boden, bevor er einen Entschluss fasste.
    „Ich wäre sehr gerne ihr Freund Kirah“, bot er an.
    Nun fehlten der Fremden sichtlich die Worte und sie starrte Radek mit großen Augen an. Dann senkte sie den Blick und schüttelte den Kopf. Es dauerte etwas, bis sie Radek wieder ansah.
    „Ich werde darüber nachdenken Doktor Zelenka“, waren ihre letzten Worte, dann war sie verschwunden.

    TBC

  27. Danke sagten:


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