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Thema: SGA: Convergence

  1. #1
    Lieutenant Colonel Avatar von Shahar
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    Standard SGA: Convergence

    Wie versprochen gibt es nun die nächste, die 6. FF von mir.
    Vorab schon mal den 1. Teil.


    Convergence

    Short-Cut: Nach der Wiedervereinigung der beiden Familien Sheppard und Thalis, versuchen diese nun ins (alte) Leben zurückzufinden.
    Man versucht sich wieder anzunähern. Doch dann verändert sich das Verhalten eines einzelnen Familienmitglieds und stellt das gesamte Leben auf Atlantis auf den Kopf. Damit nicht genug. Ein weiteres Unheil nähert sich Atlantis...
    Kategorie: Action, Drama, Friendship, Whump...
    Spoiler: nach 5.Staffel, am besten zu lesen nach:
    Erwachen und Erkenntnis, Traces of Truth, Surviving, Expectations, Family Ties,
    Charaktere: Multi-Chara, OC
    Rating: R-16
    Authors Note: Meine 6. FF.


    Die Alexa-Saga - Wie alles begann. !!Hier!!!
    (überarbeitete Version)

    Disclaimer: Stargate Atlantis und alle vorkommenden Charaktere gehören MGM. Einzig der Charakter der Alexa und einige andere Charaktere sind meine Erfindung und mein Eigentum. Ich schreibe nur zum Spaß und nicht um damit Geld zu verdienen.
    Jegliche Ähnlichkeiten zu lebenden und toten Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt.
    Feedback: immer her damit



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    Atlantis

    Es war früh am Morgen, als Dorian aus einem Albtraum erwachte. Glücklicherweise hatte er nicht laut aufgeschrien oder gar um sich geschlagen und getreten und somit seine Schwester womöglich noch aufgeweckt.
    Nachdem er zu sich kam und halbwegs beruhigte hatte, wollte er etwas trinken. Doch kaum hatte er das Glas mit Wasser in der Hand, begann er auch schon mit Zittern.
    Das Zittern war so heftig, dass er das Glas beinahe hatte fallen lassen und mit beiden Händen halten musste, um es wieder zurückzustellen. Einiges von dem Wasser hatte er somit verschüttet.
    „Was ist denn mit dir los?“, ertönte Alexas verschlafene Stimme und schreckte ihn auf.
    „Ah! Du bist wach!“
    „Ja. Zum Glück…bevor du noch mein ganzes Quartier unter Wasser setzt…“, entgegnete sie und sah auf die Wasserpfütze auf den Boden.
    „Ähh…`tschuldigung. Ich wisch es gleich auf.“
    „Nicht mit meiner Uniform!“, schrie Alexa regelrecht, als sie sah, dass Dorian völlig ziellos danach griff und mit ihr die Pfütze beseitigen wollte.
    „Hm? Oh…ja…“
    „Was ist denn nur los mit dir?“, fragte sie erneut, als ihr Bruder mit einem Handtusch aus dem Badezimmer kam und hektisch das Wasser aufwischte.
    „Ach keine Sorge! Das sind nur die letzten Monate. Das war… ein bisschen stressig. Abgesehen davon, ist dieser Sessel auch nicht gerade der bequemste, wenn man darauf schläft. Ich werde mal in mein Zimmer gehen.“
    Und somit war Dorian schneller verschwunden, als seine Schwester ihm hatte nachsehen können.
    Alexa schüttelte noch einmal verständnislos den Kopf, streckte sich genüsslich, registrierte am Rande das leichte Ziepen ihrer gestern gebrochenen Rippe und begab sich dann in das Badezimmer.


    Tristanius wurde durch ein kitzeln auf seiner Brust geweckt. Zufrieden lächelnd spürte er, wie sich seine Frau enger an ihn schmiegte und ihren Kopf auf seiner Brust etwas bewegte.
    Zärtlich griff er nach ihrer Hand, die direkt daneben lag, führte sie an seinen Mund und begann verspielt ihre Finger zu küssen und sanft hinein zu beißen.
    Er fühlte, wie sie begann zu lächeln und glaubte sogar ein wohliges seufzen zu hören.
    „Tristan…lass das.“
    „Warum?...Weißt du eigentlich…wie lange ich mich danach gesehnt habe?“
    „Wonach? Mich zu beißen?“
    „Ähm…ja, sagen wir einfach beißen…“, gab er zögerlich und schmunzelnd von sich.
    „…und dich zu küssen, zu streicheln, dich zu umarmen und einfach nur...mit dir hier zu liegen. Du in meinem Arm…in unserem Bett…ohne Kleidung.“
    „Tristan!“
    „Was?! Ich…mein ja nur.“
    „Na, ich liege doch hier mit dir … du umarmst mich …wir sind in unserem Bett...“
    „Ja, aber mit Kleidung! Aber keine Sorge. Das ist nur ein vorübergehender Zustand. Das lässt sich schnell ändern.“
    „Glaube ich gerne. Aber das kannst du dir aus dem Kopf ahh!“, schrie Elisha plötzlich auf, als Tristanius sich blitzschnell auf sie rollte.
    „Tristan!“
    „Ich sagte ja…das ist nur vorübergehend“, meinte Tristanius leise grinsend und begann seine Frau leidenschaftlich zu küssen.
    Elisha konnte nur bruchstückhaft zwischen den vielen Küssen antworten.
    „Tristan…das ist… nicht…gut. Du bist…verletzt…deine Schulter.“
    „Halb so schlimm…merke nix mehr…davon“, brachte er mühsam hervor und ließ seine Lippen über das Gesicht und den Hals seiner Frau wandern.
    „Aber…das kann…wieder…aufreißen. Je nach dem…welche…Bewegung…oh Tristan!“
    „Schatz…glaube mir…dafür brauch ich meine Schulter nicht…“
    „Aber…“
    „Aber was?...“, fragte er atemlos, während seine Hände auf Wanderschaft gingen.
    „…Gefällt es dir nicht?...Hast du mich… denn nicht… vermisst?“
    „Natürlich…nur…ich wollte dich…doch oper…oper…ohhhh.“
    „Später…jetzt operiere ich.“
    Mit viel Kraft konnte Elisha ihren Mann wieder von sich herunter rollen und sich dann auf ihn setzen.
    Tristanius sah zunächst verwundert zu ihr hinauf.
    Vielleicht war es doch keine so gute Idee, seine Frau heute derart herauszufordern.
    Doch dann sah er das Funkeln und Glitzern in ihren Augen. Auch ihre geröteten Wangen und das verschmitzte Lächeln fielen ihm auf.
    „Nein, wirst du nicht…hier operiert heute nur einer…und das bin ich“, erklärte Elisha lächelnd, während sie begann, ganz langsam ihr Nachtgewand zu öffnen.
    Tristanius Grinsen wurde breiter.
    „Ohh, das sieht aus…als würde das eine Totaloperation werden…“


    Kritisch beäugte Richard sich im Spiegel und strich einige nicht vorhandene Falten und Knitter aus seiner Uniformjacke. Manchmal vermisste er seine alte Uniform. Anzug und Krawatte.
    Doch in dieser hier, einer grauen Hose und der dazu gehörigen Jacke und den Roten Blenden an seiner Schulter fühlte er sich, wenn er ehrlich war, schon von Anfang an recht wohl. Doch es war mehr als das. Er spürte eine gewisse Zufriedenheit. Stolz und Würde begleiteten ihn jeden Tag bei seiner Arbeit.
    Dabei hatte er sich noch nicht einmal um diesen Posten gerissen. Im Gegenteil. In den ersten Tagen wollte er am liebsten so schnell wie möglich wieder auf die Erde zurück. Zumal er auch noch gegen einige, um nicht zu sagen, sehr viele, Regeln und Vorschläge des internationalen Aufsichtskomitees verstoßen hatte. Und das schon gleich am ersten Tag. Zugegeben, es war notwendig, um damit ein Leben zu retten. Aber da waren auch immer die Zweifel und die Unsicherheit, die ihm im Nacken saßen und an seinem Selbstvertrauen nagten. Abgesehen von den Menschen hier, allen voran der militärischem Leiter dieser Basis, der, wie er oftmals in den Berichten und in seiner Akte entnehmen konnte, gerne mal gegen gegebene Befehle und Regeln verstoßen hatte.
    Oftmals hatte er sich auf der dreiwöchigen Reise hierher gefragt, ob er mit diesem Mann zurecht kommen würde, oder ob es notwendig sein würde, seinen Einfluss geltend zu machen und ihn seines Kommandos entheben zu lassen und ihn nach Hause zu schicken.
    Zu Hause.
    Sein Zuhause hatte sich geändert. Es war nicht mehr das kleine Haus am Rande von Washington D.C., das er nach seiner Scheidung gekauft hatte.
    Sicher, er besaß es noch und es war auch noch sein Hauptwohnsitz. Aber nur noch auf dem Papier. Offiziell sozusagen.
    Nein, seine wahre Heimat war weiter weg. Viel weiter. Millionen von Lichtjahren entfernt von dem kleinen beschaulichen und ruhigen Vorstadtflair.
    Seine Heimat war seit nun über einem Jahr eine außerirdische Stadt namens Atlantis, auf einem anderen Planeten, in einer anderen Galaxie, wo er sich sehr wohl fühlte.
    Und auch den Militärkommandanten hatte er nicht von seinem Posten abziehen müssen. Auch wenn er hier und da mit dessen Entscheidungen, Methoden und Vorgehensweisen nicht immer einverstanden war, so kamen die beiden doch recht gut miteinander aus. Mehr noch. Sie hatten eine respektvolle und vertrauensvolle, freundschaftliche Beziehung aufgebaut. Auch mit den anderen Mitarbeiten, seinem Führungsstab verstand Richard sich gut.
    Was noch besser war und was auch zu dem guten Miteinander führte…Richard machte sich allmählich seine eigene Regeln. Natürlich achtete er darauf, dass sie nicht gegen Gesetze verstießen oder gegen irgendwelche Rechte und Regelungen, aber seine Vorgesetzten waren nun mal weit weg und somit konnte er ganz gut handeln und frei agieren. Er musste nicht alltäglich und vor allem nicht für jede Kleinigkeit Rechenschaft ablegen und dennoch schienen seine Vorgesetzten zufrieden und teilweise sogar beeindruckt zu sein.
    Es gab regelmäßige Kontakte zur Erde, dadurch auch Lieferungen von Lebensmitteln, Medikamenten, Kleidung und anderen Dingen, die benötig wurden. Es fehlte keinem auch nur irgendetwas. Entweder wurde es per Deadalus, einem Erdraumschiff, geliefert, besonders die großen Gegenstände oder neuerdings durch den Gütertransfer durch das Stargate. Dank eines ZPM´s das nun seit beinahe einer Woche in Gebrauch war.
    Kurz um, hier ließ es sich wunderbar arbeiten, leben und aushalten. Richard Woolsey wollte hier nicht mehr weg. Um keine Preis der Welt.
    Noch ein kurzer kritischer Blick in den Spiegel und dann verließ Richard sein Quartier und machte sich auf den Weg zur Cafeteria, um sein Frühstück einzunehmen. Eine Tasse Kaffee und ein Croissant mit Marmelade. Danach würde es kurz ins Büro gehen und dann gleich weiter in den Konferenzraum. Die Missionsbesprechung der gestrigen Befreiungsaktion für Alexa und das klärende Gespräch mit der gesamten Antiker Familie stand noch an.


    Blinzelnd sah Patrick auf das Meer hinaus. Obwohl es noch recht früh war, gerade mal sechs Uhr vorbei, schien schon die Sonne strahlend hell vom Himmel und ließ die Gebäude, besonders aber deren Fenster in einem zarten Gold schimmern.
    Patrick sah an einem der Piers einige kleine schwarze Punkte, die sich zu bewegen schienen.
    Er konnte sich denken, dass dies Menschen waren, die an der frischen Luft wohl Frühsport bertreiben wollten. Doch etwas anderes erregte noch mehr seine Aufmerksamkeit.
    Das außerirdische Schiff, das an einem der Piers angedockt hatte und dennoch auf dem Wasser schwimmen konnte. Angestrengt verengte er seine Augen, wollte das eine oder andere Detail erfassen, doch seine Augen waren offensichtlich immer noch zu schlecht dafür.
    Leise schritt er an das Nachttischen, nahm seine Brille und setzte sie wieder auf. Aber auch diese konnte ihm nicht helfen. Im Gegenteil, sie ließ alles verschwimmen und unscharf wirken.
    Seufzend legte er sie wieder weg, sah kurz zu seiner Frau, die noch immer selig schlummerte und hatte eine andere Idee.
    Schleichend näherte er sich der Tür, öffnete sie und traf gleich wieder auf den Wachsoldaten.
    „Guten Morgen, Sir…Sie…“
    „Schhhhh!“, brachte Patrick mit heftigem Armwedeln hervor.
    „Leise, meine Frau schläft noch.“
    „Dann werde ich sofort eine weitere Wache…“
    „Nein, nein, nein. Ich will ja gar nicht irgendwo hin. Ich wollte…ich wollte sie etwas fragen, Sergeant…Walters. Nicht wahr?“
    „Ja Sir! Sergeant Cliff Walters“, stellte sich der Marine erneut und diesmal deutlich leiser vor.
    „Gut, gut. Hören sie, Sergeant ähh…meine Frage ist etwas ungewöhnlich aber…haben sie zufälligerweise ein Fernglas dabei?“

    Langsam erwachte auch Carol und reckte sich genüsslich. Doch als sie ihre Hand zu ihrem Mann gleiten wollte, griff sie buchstäblich in Leere.
    Verwirrt öffnete sie die Augen und sah sich suchend im Schlafzimmer um. Aber erst am Fenster konnte sie Patrick stehen sehen.
    Mit einem Fernglas.
    „Was machst du denn da?“
    Patrick erschrak, zuckte heftig zusammen und versuchte hektisch das Fernglas wieder sicher einzufangen.
    „Carol! Verdammt, hast du mich erschreckt! Willst du, dass ich wieder einen Herzinfarkt bekomme?“ japste Patrick atemlos und griff sich an die Brust.
    „Entschuldige. Aber was machst du da?“
    „Ich? Ähh…ich …ähh…ich sehe mir den Sonnenaufgang an.“
    „Den Sonnenaufgang?“
    „Ja.“
    „Mit einem Fernglas?“
    „Ja.“
    „Den Sonnenaufgang, der vor etwa einer Stunde stattfand?...“
    „Ähh…“
    „…Auf der anderen Seite der Stadt?“
    „Ähm…“
    Patrick hatte keine Antworten mehr parat.
    Carol stand auf, wickelte sich in das Laken und trat ans Fenster. Nun konnte auch sie die goldschimmernden Gebäude und Fenster sehen und wieder verschlug es ihr fast die Sprache.
    Aber sie sah auch das riesige Schiff, das am Pier angedockt war. Doch es waren die Menschen, die auf dem Pier, ganz in der Nähe des Schiffes, zu sehen waren und die ihre Neugier weckten.
    Carol sah skeptisch zu ihrem Mann, nahm ihm das Fernglas ab und lugte nun selbst hindurch.
    „Das ist John!...“, rief sie überrascht und sah zu ihrem Mann, der unschuldig lächelnd die Achseln zuckte.
    „…beim Frühsport!...mit seiner Armee!“
    „Das ist nicht seine Armee! Das könnte man höchstens eine Kompanie nennen. Und es sind auch nicht alle seine Männer da draußen.“
    „Natürlich nicht. Wenn alle da draußen wären, hättest du nicht Sergeant Walters nach einem Fernglas fragen können. Abgesehen davon, hat John ja wohl angeordnet, dass wir rund um die Uhr bewacht werden.“
    „Jaja. Ich weiß. Damit wir uns nicht verlaufen“, meinte Patrick beiläufig, während er sich hinter Carol stellte und seine Arme um sie schlang.
    „Nein. Damit du keinen Blödsinn anstellst.“
    Betreten sah er zu seiner Frau hinab, die schmunzelnd zu ihm aufsah.
    „Jetzt sag mir nicht, dass du die ganze Zeit deinem Sohn zugesehen hast? Es ist auch das Schiff, dass dein Interesse geweckt hat, stimmt´s?“
    Patrick ließ seinen Kopf hin und her wackeln. Nicht ja sagend, aber auch nicht nein.
    „Du kannst es wohl gar nicht mehr abwarten, bis du hier alles siehst und erfährst. Oder noch besser, du willst es wahrscheinlich auch noch in die Finger bekommen und genau ansehen können. Vielleicht sogar noch auseinandernehmen.“
    „Ich bitte dich, Carol. Eine riesige außerirdische Stadt, voll mit außerirdischer Technologie, von der die Menschen auf der Erde noch nicht einmal zu träumen wagen. Was würdest du denn da gerne tun?“
    „Also im Moment würde ich gerne duschen. Und so wie es aussieht, warst du auch noch nicht unter Dusche“, stellte sie feixend fest und strich über die Bartstoppeln ihres Mannes.
    „Ich wollte ja, aber dieses verfluchte Ding…“
    „Dieses verfluchte Ding gehört auch zu deiner heißgeliebten außerirdischen Technologie…komm mit“, sagte sie, warf das Fernglas sachte auf das Bett und zog ihren Mann hinter sich her.
    „Was? Willst du mir jetzt zeigen, wie die Dusche funktioniert?“
    „Ja!“
    „Ist das zu fassen? Ich muss mir von meiner Frau erklären lassen, wie die Dusche funktioniert. Wahrscheinlich wirst du danach auch noch prüfen wollen, wie gut ich aufgepasst habe, hm?“, gab er knurrend von sich und ließ sich eher lustlos mitschleifen.
    „Oh davon kannst du ausgehen. Das…und andere Dinge werden geprüft…auf Herz und Nieren.“
    Überrascht über die Tonart seiner Frau und auch das vielversprechende Lächeln, zog Patrick zunächst die Augenbrauen hoch, übernahm dann aber die Führung und zog nun voller Vorfreude seine lachende Frau hinter sich her.

    tbc...
    Geändert von Shahar (26.05.2012 um 14:18 Uhr)
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    SGA: ALEXA: Freaky Fridays
    Lachen und Weinen liegen manchmal so dicht nebeneinander … vor allem Freitags


    Scarcrow and Dr. McKay: Wa(h)re Freundschaft
    Ein russischer Arzt nimmt an einem Ärztekongress in den Staaten teil, doch auf ihn wird ein Anschlag verübt. Will man hinter seine wissenschaftlichen Erkenntnisse in der Medizin gelangen, oder hat er gar mehr zu bieten?


  2. #2
    Wächter und Techniker Avatar von Am17
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    Haben die Herren und Damen nichts besseres zu tun als sich zu vergnügen?
    Ok bei den einen sind es ja auch 13.000 und bei den anderen 20 Jahre.
    Das Johns Vater ihn beobachtete finde ich sehr interesant.
    Bin dan mal gespannt wie es weiter geht.
    Mir gefällt auch wie du das alles aufbaust.

    Lg Am17

  3. Danke sagten:


  4. #3
    Brigadier General Avatar von stargatefan74
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    Das ging ja schnell mit der neuen Geschichte. Beide Familien haben da wohl so einiges nachzuholen.

    Nun bin ich mal gespannt, wie es mit Dorian und Kieran etc. so weitergeht.

    Ab Samstag bin ich ja nun erstmal 2 Wochen weg, danach lese ich dann weiter. Also hau in die Tasten.

  5. #4
    Lieutenant Colonel Avatar von Shahar
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    @Am17:

    schön dich zu meiner Ff begüßen zu können.

    Tjaja, die Wiedersehensfreude...
    verleitete so manchen zu....*diephantasieanreg*

    Ich denke Patrick konnte sich nicht so recht entscheiden,
    wen oder was er beobachten sollte. Seinen Sohn oder das Schiff.

    Ich schreibe gerade am kommenden Teil, weiß aber nich nicht, wann er fertig sein wird.

    Auf jeden fall danke ich dir fürs lesen und für dein Kommentar.

    @stargatefan74:

    Das ging ja schnell mit der neuen Geschichte.
    Ja, das war wirklich schnell. Dass liegt daran dass ich die Story im Groben fertig habe und sie stellenweise nur etwas bearbeiten muss. Hier und da muss ich allerdings einiges ergänzen oder löschen, da es mir nicht so gefällt oder sich andere Dinge ergeben haben.

    Beide Familien haben da wohl so einiges nachzuholen.
    Ja nicht?. Muss auch mal sein.

    Nun bin ich mal gespannt, wie es mit Dorian und Kieran etc. so weitergeht.

    Ab Samstag bin ich ja nun erstmal 2 Wochen weg, danach lese ich dann weiter. Also hau in die Tasten
    Die grobe Richtung, wie es mit allen weitergehen soll, weiß ich ja, aber dennoch bin ich selbst mal gespannt, wo mich das alles hinbringt.
    Ich arbeite gerade am kommenden Teil, aber wie gesagt, ich weiß nicht, wann ich ihn fertig haben werde.

    Sollte er nis samstag nicht fertig sein und wir uns bisdahin nicht mehr hören, sehen oder sprechen, wünsche ich dir und deiner Familie eine schönen erholsamen Urlaub.

    Danke dir fürs lesen und für dein Kommentar.
    Geändert von Shahar (15.07.2010 um 18:16 Uhr)
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  6. Danke sagten:


  7. #5
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    Hi Tina

    Mal wieder ein wunderbares Kapitel, ich finde es auch äußerst interessant wie es weitergeht.
    Die grobe Richtung, wie es mit allen weitergehen soll, weiß ich ja, aber dennoch bin ich selbst mal gespannt, wo mich das alles hinbringt.
    Ich arbeite gerade am kommenden Teil,
    Egal wo es Dich hinbringt, ich folge Deiner Story gerne. Ich finde es aber auch spannend was wohl als nächstes in den Mittelpunkt rückt? Der Auf und Abstieg, Kirian inkl. die Idee von Big Daddy die er sich noch einfallen lassen wollte (auch kein leichter Job für die Autorin), Dorian usw.
    Ich hoffe, dass Dir das Schreiben zur Zeit gut von der Hand geht, allein schon um bald weiterlesen zu können. Aber nach diesem Posting-Feurwerk mag ich nicht zur Eile drängen.
    Gruß Spinkie

  8. #6
    Lieutenant Colonel Avatar von Shahar
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    Hi KasyrSpinkie,
    schön ,dass dir das Kapitel gefallen hat, auch wenn es recht war.

    Ich freue mich zu hören, dass du meiner Story folgst. Das ist eigentlich das beste Kompliment, das ein Schreiber oder Schreiberin bekommen kann

    Das Schreiben hat in den letzten Tagen etwas gelitten, da meine Gesundheit auch nicht so dolle war, aber gestern ging es dann endlich wieder und heute bin ich eigentlich schon voller Hoffnung, dass folgenen Kap fertig zu bekommen.
    Ob ich es dann aber direkt einstelle weiß ich noch nicht.

    Danke dir fürs lesen und für dein Kommentar.
    Bis bald.
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  9. Danke sagten:


  10. #7
    Staff Sergeant
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    Hi Tina

    Ob ich es dann aber direkt einstelle weiß ich noch nicht.
    Och, also wenn Du mich fragst, reinstellen. Kann es natürlich gut verstehen wenn man nochmal eine Nacht darüber schlafen möchte, um dann mit etwas Abstand sein letztes Urteil zu fällen oder gegebenenfalls noch einpaar Fehler auszumerzen.
    Hast Du überhaupt einen Betaleser? (wenn nicht, auch gut, haste nicht nötig, aber Respekt)
    Freue mich schon aufs nächste Kapitel.
    Grüße Spink

  11. #8
    Lieutenant Colonel Avatar von Shahar
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    So, nach dem KasyrSpinkie es offensichtlich nicht abwarten kann
    das neue Kapitel zu lesen, will ich weder ihn noch euch länger warten lassen.

    Was deine Frage angeht KasyrSpinkie:
    Ich hatte früher mal einen Betaleser, aber seit `Expectations´ habe ich keinen mehr.
    Danke für dein Kommentar und dein Lob.
    So was tut immer gut.

    So nun will ich euch aber nicht mehr länger warten lassen und wünsche euch viel Spaß mit dem

    +o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o +o+o+o+o+o+o+o+

    2. Kapitel

    +o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o +o+o+o+o+o+o+o+

    Der Tag hatte noch nicht einmal richtig begonnen, da gab es bereits das erste Problem, mit dem Richard sich mehr oder weniger gerne auseinander setzen musste.
    Nein, eigentlich nicht er, sondern vielmehr Colonel Sheppard und sein Team.
    Dennoch beschäftigte es auch ihn.
    Ein alter Feind war wieder aufgetaucht. Kolya. Der Mann, den Sheppard doch vor einigen Jahren erschossen hatte.
    Es war geradezu paradox, als er das Gesicht dieses Mannes erst gestern auf dem Bildschirm im Kontrollraum gesehen hatte.
    Er kannte Kolya im Grunde gar nicht. Alles was er bisher von ihm wusste, hatte er von den Berichten der vergangenen Missionen entnommen. Und ihm wäre es lieber, Kolya wäre noch immer tot. Oder besser gesagt, wirklich.
    Es waren immer dieselben Gedanken, die ihm im Kopf umher spukten und seine Konzentration störten.
    -Wie konnte dieser Mann noch leben? John hatte ihn erschossen. Oder vielleicht doch nicht?-
    Richard unterbrach sich immer wieder bei diesen Gedankengängen. Es brachte nichts, sich über so etwas den Kopf zu zerbrechen. Tatsache war, dass Kolya äußerst lebendig war und erneut Ärger bereitete.
    Dennoch würde er sich mal mit seinem militärischen Kommandanten unterhalten müssen. Irgendetwas ging hier wirklich nicht mit rechten Dingen zu.

    Doch zunächst galt es, andere Dinge zu erledigen.
    Allen voran, die Missionsbesprechung der gestrigen Geiselbefreiung.
    Von seinem Schreibtisch im Büro aus, konnte Woolsey schon sehen, dass sich bereits Teyla und Doktor Keller im Konferenzraum die Wartezeit mit einer angeregten Unterhaltung vertrieben, während Doktor McKay sich äußerst konzentriert mit seinem Tablett-PC beschaftigte.
    Nicht mehr lange und auch die restlichen Mitglieder von AR-1, das zugleich auch größtenteils seinem Führungstabes entsprach, würden sich einfinden.

    Schnell kontrollierte er noch die Vollständigkeit und die Reihenfolge der noch zu behandelnden Themen seiner Besprechungsmappe, schloss einige Programme an seinem Laptop und machte sich dann gemächlich auf den Weg.
    Doch kaum kam er an der großen Treppe an, sah er auch schon die Familie Thalis und Alexa nahen.

    „Guten Morgen alle miteinander!“
    „Mister Woolsey“, grüßte Tristanius freundlich zurück.
    „Verzeihen sie meine Neugier, aber sollten sie nicht heute Morgen operiert werden?“, fragte Richard verwundert nach und bemerkte Elishas verlegenes Lächeln.
    „Uns…ist etwas dazwischen gekommen. Außerdem wollte mein Mann erst noch einiges erfahren. Nach der Operation hat er dann genug Zeit, um sich an den neuen Umständen und Begebenheit anzupassen und einige Dinge…zu erledigen oder neu…zu gestalten.“
    „Nun, das ist vermutlich die beste Vorgehensweise in…einer solchen Situation. Bitte…“, gab Woolsey zurück und ließ den Antikern den Vortritt in Richtung Konferenzraum.
    Nur Alexa blieb noch einen Moment unsicher zurück.
    „Commander? Alles in Ordnung?“
    „Wissen sie noch, als ich sagte, dass ich vermutlich bald vor dem Militärgericht stehen würde?...“
    Richard sah sie zunächst schweigend und irritiert an.
    Er erinnerte sich jedoch schnell wieder an das kurze Gespräch mit der jungen Frau, kurz bevor sie die Gespräche mit Coolidge vor einigen Tagen geführt hatte.

    Sie hatte sich Sorgen gemacht, dass ihr Vater mit ihrem damaligen Handeln nicht einverstanden wäre.
    Doch dieser war zu jenem Zeitpunkt nicht da und hatte auch keine Möglichkeit, auf irgendeine Weise einzugreifen oder gar zu verhindern, dass seine Tochter unter anderem ein ZPM und eine Stuhlplattform an die Erde übergab.
    Sie glaubte, dass sie dadurch Verrat beging. Mehr noch, sie war sich sicher.
    Und Richard wusste, dass sie damit Recht hatte. Andererseits fragte er sich immer wieder, ob man es tatsächlich als Verrat ansehen musste.
    Galt eine solche Handlung denn nicht erst dann als Verrat, wenn es dabei um zwei verfeindete Seiten ginge? Wenn sie zu einer feindlichen Seite übergelaufen wäre? Hier und jetzt allerdings gab es keine Feindschaft und keinen Krieg zwischen der Erde und den Antikern. Musste es dann unbedingt als Verrat, sogar als Hochverrat gesehen werden? Gut, sie hatte vielleicht Fehler gemacht, hätte möglicherweise warten sollen, bis sie ihre Familie gänzlich gefunden hätte, sie hätte Zeit rausschlagen können. Doch Coolidge…war mal wieder schneller und unangenehmer als allen lieb war. Er hatte sie regelrecht in die Enge getrieben.

    Wieder riss ihn eine Stimme aus den Gedanken.
    „…Heute ist der Tag der Anhörung und der Anklage zu gleich.“
    „Jetzt machen sie mal nicht die Pferde scheu…“
    „Mister Woolsey, ich habe mein Volk verraten. Ich habe gegen Gesetze, Regeln und Vorschriften verstoßen und…ich habe meinen Vater beschämt.“
    „Immer mit der Ruhe. Wir sind ja auch noch da. Zunächst sprechen wir über den gestrigen Tag und dann wird er erfahren, was in den letzten Jahren und Jahrtausenden geschehen ist, wie und warum sie so gehandelt haben. Es wird alles halb so schlimm, glauben sie mir.Was soll schon großartig passieren? Er wird vielleicht anfangs etwas… missmutig sein…“
    „Missmutig?! Mister Woolsey, sie kennen meinen Vater nicht. Missmutig wird kein Ausdruck sein. Er wird richtig…er wird sehr, sehr wütend werden. Glauben sie mir. Es wäre sogar möglich, dass sie mich danach in der Arrestzelle besuchen können“, erwiderte Alexa und machte sich dann auf den Weg.

    John kam kurz nach Alexa in den Konferenzraum und wunderte sich sofort über ihr Erscheinungsbild.
    Sie war gänzlich in ihre lantianische Uniform gekleidet. Diese hatte starke Ähnlichkeit mit den Uniformen, die er einst in der virtuellen Umgebung auf der Aurora sah. Bis auf den Unterschied, dass Alexas komplett schwarz und langärmelig war und sie auch viele ihrer Abzeichen trug.
    Das war an für sich nicht ungewöhnlich, dennoch kam es John schon irgendwie merkwürdig vor. Zumal sie auch nicht mehr die Uhr trug, die er ihr damals gab, als er sie in sein Team aufnahm. Nichts deutete mehr auf irgendeinen irdischen Einfluss hin.
    Er ahnte, was das zu bedeuten hatte.
    Auch er wusste um Alexas Sorge, Verrat begangen zu haben.
    Doch welche Wahl hatte sie gehabt? Entweder ein gewisses Entgegenkommen oder ein Kampf mit anschließender Reise zur Erde und ein Leben in einem goldenen Käfig…wenn sie viel Glück gehabt hätte.
    Ihre restliche Familie wäre dann vermutlich niemals gefunden worden oder es gäbe nun erst recht noch größere Probleme, wenn der General später doch noch gefunden worden wäre und erfahren hätte, wohin man seine Frau und Tochter gebracht hatte und was man mit ihnen tun würde.
    Nein, das wollte John sich nicht mal annähernd vorstellen.

    John konnte erkennen, dass Alexa alles tat, um auf gut Wetter zu machen, was ihn wiederrum zum grübeln brachte. Hatte sie das bei ihrem Vater denn überhaupt nötig, sich so demütig und untertänig zu geben? Ahnte sie denn bereits sein Verhalten, seine Reaktionen und sein Handeln? Wie würde er überhaupt reagieren?
    John kannte ihn noch nicht gut genug und Alexas Erzählungen reichten entweder nicht aus, oder waren nicht gerade informativ genug, um sich ein Bild von diesem Mann zu machen.
    Er wusste nur, dass er einen starken Willen zu besitzen schien, offensichtlich eine verdammt gute Ausbildung hatte und auch eine Menge Kampferfahrung besaß. Auch an Selbstbewusstsein schien es ihm nicht zu mangeln. Der Mann wusste was er wollte und wie er es bekommen würde und nach den gestrigen Beobachtungen und Geschehnissen war John sogar geneigt, ihn als kalt, unberechenbar und nicht Kompromissbereit zu bezeichnen. Zumindest als Soldat in einem Kampf auf dem Schlachtfeld.
    Als Privatmann, Ehemann und Vater bei seiner Familie, schien er die Ruhe selbst zu sein. Freundlich, fürsorglich, besorgt und voller Zuneigung für seine Frau und Kinder.
    Aber würde er auf Alexas handeln nun als Vater oder als ihr vorgesetzter Offizier reagieren?
    Wieder glitt Johns Blick zum General, der konzentriert aber auch angespannt wirkte und genau wie Alexa, glaubte John schon seine Reaktionen zu ahnen.
    -Das kann ja was werden.-

    Gerade als er auf sie zuging und sie kurz nach ihrem Befinden fragen wollte, immerhin hatte sie gestern noch übelste Verletzungen durch die Gefangenschaft bei Kolya und dessen Folter erlitten, kam auch schon ihr Bruder Dorian regelrecht hereingestürmt.
    „Wo warst du so lange? Du wusstest doch, dass wir heute Morgen diese Besprechung haben. Und überhaupt, warum verspätest du dich in letzter Zeit immer öfter? Pünktlichkeit ist doch sonst nicht dein Problem“, pfefferte der General seinem Sohn eher gereizt entgegen, was John und Alexa noch mehr in ihrem Verdacht bestärkte, dass dieser sich womöglich schon seine Meinung gebildet haben könnte.
    „Entschuldige Vater. Ich…ich hatte noch einen letzten Blick auf die Geräte und Instrumente geworfen, die Ma nachher für deine Operation braucht. Nur um sicher zu gehen, dass es keine Probleme mit ihnen gibt. Und zu spät bin ich auch nicht. Ich bin sogar pünktlich auf die Sekunde.“
    „So wie ich sehe, sind alle versammelt“, entgegnete Woolsey, der mit Doktor Jackson wie auf ein Stichwort den Konferenzraum betrat.
    Kaum waren alle da, schlossen sich auch schon die Türen und die Besprechung begann.

    Nachdem zunächst über die gestrigen Geschehnisse und die Befreiungsaktion gesprochen wurde und sich dort bereits die Stimmung des Antiker Generals immer mehr zu verschlechtert schien, war auch Daniel mit seiner Ausführung und Aufklärung der letzten Jahrtausende schon lange am Ende angekommen. Es waren hauptsächlich Dorian und Elisha, die Fragen stellten. Seltener der General und wenn doch, dann waren es Fragen, die eher ihn, seine Familie und die jetzige Existenz und Begebenheiten betrafen. Dennoch hörte er immer interessiert und aufmerksam zu, nahm die Informationen regelrecht wie ein Schwamm in sich auf.
    Mittlerweile endete Alexa mit ihrer Berichterstattung über die Tatsache, dass man sie in einer Kapsel im All treibend fand, bis hin zu ihrer Rückkehr nach Atlantis, ihr Leben und die Zusammenarbeit mit Colonel Sheppard und den anderen Menschen der Erde. Und schlussendlich auch das Gespräch und die Verhandlungen mit dem IOA.

    Es kehrte Stille in den Konferenzraum. Eine plötzliche, bedrückende und irgendwie beängstigende Stille.
    Sowohl John, als auch Woolsey sahen immer wieder zwischen dem Antiker General und seiner Tochter hin und her.
    Ihrer beider Gesichtsausdrücke sagten rein gar nichts über ihre momentanen Gedanken und Empfindungen aus. Man konnte absolut keine Regung erkennen.
    Doch John konnte sich denken, dass Alexa vor Nervosität und Sorge innerlich beinahe platzen würde. Tristanius dagegen wohl eher vor Enttäuschung, Wut und Ärger.
    „Tja, ich denke…das waren so ziemlich alle wichtigen Ereignisse der letzten dreizehntausend Jahre…“, brachte Daniel hervor und sah verwirrt zwischen Alexa und ihrem Vater hin und her. Doch schließlich blickte er ratsuchend zum Expeditionsleiter und Colonel Sheppard. Aber auch diese beiden konnten ihm nicht viel weiterhelfen.
    „…also, falls sie noch Fragen haben…“, sagte Daniel und hoffte, die Situation irgendwie zu lockern.
    Es war Elisha, die sich nach einem kurzen Augenblick bei Doktor Jackson bedankte.
    „Im Moment haben wir keine Fragen, Doktor. Wir kommen aber bei Gelegenheit gerne darauf zurück. Wir sind ihnen sehr dankbar, dass sie uns ihre Zeit geopfert haben und sich eine solche Mühe gemacht haben“, sagte sie und deutete dabei auf den Bildschirm, auf dem er einige Daten wie Bilder, Zeichnungen und Zeitlinien gezeigt hatte, um einiges genauer zu veranschaulichen.
    „Keine Ursache. Sie können sich jederzeit melden, falls noch etwas sein sollte.“
    „Wir werden gegebenenfalls darauf zurückkommen, Doktor. Wenn sie uns nun entschuldigen, ich würde mich gerne mit meiner Tochter unterhalten. Alleine“, antwortete Tristanius verstimmt und bedachte Alexa mit einem ebenso übellaunigen Blick.
    „Ja…natürlich“, erwiderte Woolsey und deutete den anderen, ebenfalls den Konferenzraum zu verlassen. Aber sowohl er, als auch John warfen Alexa noch einen etwas besorgten Blick zu.
    Es war einzig und allein Alexas zustimmendes Nicken, das die beiden dann doch bewog, zögerlich den Raum zu verlassen.

    „Meine Güte! Was war denn das?“, fragte Jennifer erstaunt und fassungslos zugleich. Auch ihr fiel der schlagartige Stimmungsumschwung des Antiker Generals auf. Rodney hingegen zuckte nur die Achseln, als ob es ihn entweder nicht interessierte, oder er es nicht mitbekommen hatte. Jennifer tippte eher auf letzteres, da sie auch ihren Freund während der Besprechung beobachtet hatte. Sie hatte den Eindruck, dass der Wissenschaftler eher darauf achtete, was Daniel Jackson erzählte. Vor allem die Richtigkeit seiner Erklärungen, bezüglich der wissenschaftlichen und technologischen Entwicklungen, lagen ihm sehr am Herzen.
    „Ja, nicht wahr? Vor allem seine Gesichtsfarbe. Selbst Landry kann sie nicht so schnell wechseln wie der“, pflichtete Daniel ihr grübelnd bei.
    „Das…war möglicherweise der Auftakt zu einer Menge Probleme“, erwiderte Woolsey.
    „Sie meinen, er könnte sauer sein, weil Alexa mit uns zusammenarbeitet?“, kam es wieder von der jungen Ärztin.
    „Wenn es nur das wäre…nein, sie hat auch noch einige andere Dinge…getan, die ihr durchaus als Verrat angelastet werden können.“
    „Das ZPM und der Kontrollstuhl?“
    „Nur um mal zwei Dinge zu nennen. Da gibt es auch noch die Weitergabe von teilweise sehr sensiblen Informationen, ihre Zusammenarbeit mit uns...“
    „Ja, aber was hätte sie denn sonst tun sollen? Abgesehen davon, ist sie doch regelrecht dazu gezwungen worden, der Erde ein ZPM und den Stuhl auszuhändigen…wenn ich mich da mal an Coolidges Auftritt erinnere. Das IOA war da ziemlich rabiat“, erwiderte Keller wieder.
    „Das stimmt schon, nur wird ihr Vater das wohl kaum gelten lassen. Er wird der Meinung sein, dass es wohl andere Mittel und Wege gegeben hätte, die Alexa hätte nutzen sollen.“
    „Und welche? Eine Schießerei mit den IOA Leuten? Uns zurückschicken und die Stadt irgendwo verstecken? Dann würde sie noch heute ihre Familie suchen.“
    John, Daniel und Woolsey sahen sich nur schweigend an.
    Sie wussten, dass Jennifer damit wohl Recht hätte. Abgesehen davon, hatte sowohl das Stargate-Center auf der Erde, als auch die Expedition hier in Atlantis im Laufe der Zeit, mehr als einmal erfahren, dass es Antiker gab, meist Aufgestiegene, die sich weigerten, den Menschen zu helfen. Auf welche Art auch immer. Alexa und auch ihre Mutter waren da allerdings anders. Sie halfen mit Informationen und Technologien und dem Austausch von Wissen, Erfahrung und Können.
    Natürlich war man dafür dankbar und versuchte sich dafür zu revanchieren, was meist gar nicht so einfach war. Immerhin waren die Antiker aufgrund ihrer fortgeschrittenen Entwicklung den Menschen in vielen, beinahe allen Bereichen weit voraus. Da gab es nicht viel, was man ihnen geben oder sonst wie vergelten konnte. Doch in Alexas und Elishas Fall, konnte man durch Mithilfe bei der Suche nach dem General und Dorian helfen. Auch die Hilfe durch die restliche Fertigstellung einiger Systeme und Funktionen des neuen lantianischen Schlachtschiffes und die Wiederinbetriebnahme der Celtes-Forschungseinrichtung gehörten dazu.
    Ob dies der General wusste? Natürlich wusste er es. Er hatte es doch gerade eben erfahren.
    Und dennoch…es gefiel John ganz und gar nicht, dass Alexa nun alleine da drin saß und ihrem Vater Rede und Antwort stehen musste. Es war das Wissen, was geschehen würde, wenn er sie tatsächlich wegen Verrats anklagen würde. Zumindest wusste er was man mit Verrätern auf der Erde machte. Er konnte sich nicht vorstellen, dass es bei den Antikern vielleicht anders sei.
    „Wie auch immer, es gefällt mir nicht“, meinte John noch immer in seinen Gedanken vertieft.
    „Der General wird wohl noch einige Schwierigkeiten haben, die jetzige Situation…richtig zu verstehen und sie zu akzeptieren“, meinte Woolsey und nickte verabschiedend Jennifer und Rodney zu, die sich auf den Weg zur Cafeteria machten.
    „Ist das eine Vermutung?“, fragte John.
    „Eher eine Hoffnung. Wir sollten jetzt nicht vorschnell handeln und uns einmischen. Dadurch könnten wir vielleicht noch mehr Schaden anrichten. Geben wir ihm einfach Zeit. Er wird schon noch…zur Vernunft kommen“, erklärte Woolsey und begab sich dann in sein Büro.
    „Na dann hoffen sie mal“, murmelte John besorgt, sah noch einmal zu dem geschlossen Konferenzraum und machte sich dann auf den Weg zu seiner Familie. Doch er hoffte ebenfalls, dass Woolsey Recht hätte und er nicht früher oder später doch gezwungen wäre, sich einzumischen.

    Tristanius hatte die Hände hinter seinem Rücken verschränkt und ging langsam und sinnierend im Konferenzraum auf und ab. Noch immer schwieg er und gerade das machte Alexa schwer zu schaffen.
    Sogar Dorian hatte sich aus seinen Gedanken über die wissenschaftliche und technologische Entwicklung der Erdenbürger und ihrer Arbeiten gerissen und betrachtete nun besorgt die Szenerie. Auch ihm gefiel das Schweigen seines Vaters nicht. Wusste er doch ganz genau, dass sich sein Vater dann entweder mit irgendwelchen schwerwiegenden Problemen, Fragen und Entscheidungen beschäftigte, oder er über etwas sehr erzürnt war, dass es ihm dadurch regelrecht die Sprache verschlug.

    Es war Alexa, die das Schweigen brechen wollte.
    „Vater...“
    Doch Tristanius drehte sich blitzschnell zu ihr herum und sah sie böse an, worauf sie sofort wieder schwieg.
    Der General drehte sich wieder zu dem Bildschirm, sah abwesend auf die kleine Grafik die noch von Daniels Vortrag dort zu sehen war und schüttelte fassungslos den Kopf.
    „Ein Modul und eine Kontrollplattform…du hast ihnen ein Modul und eine Kontrollplattform ausgehändigt“, brachte er zähneknirschend hervor. In seinen Worten konnte man deutlich seine Wut, seinen Ärger und auch die Enttäuschung wahrnehmen.
    Noch einmal sah er zu seiner Tochter, doch er unterband mit erhobener Hand, jeden Versuch ihrerseits zu antworten.
    „Das ist noch nicht alles. Du hast sogar Informationen preis gegeben. Informationen zu unserer Technologie, unserer Forschung und Entwicklung. Informationen, die teilweise sogar strenggeheim sind!“
    „Was hätte ich denn tun sollen, Vater? Ich dachte…“, versuchte Alexa zu erklären.
    „Was? Was hast Du gedacht?“, fragte er mit erhobener Stimme nach.
    Normalerweise kannte sie ihren Vater in und auswendig. Nur jetzt kam er ihr mit seiner Wut und Enttäuschung, seiner gesamten Haltung und Handlung, vor allem aber seinen Reaktionen wie ein Wildfremder vor.
    Noch nie hatte sie ihren Vater so wütend gesehen. Zumindest erinnerte sie sich nicht daran.
    „Ich dachte…dass ich niemanden von Euch jemals lebend wieder sehen würde“, erklärte sie mit gedrückter Stimme.
    „Und da nutzt du die erst beste Gelegenheit, um diesen Leuten mal einfach so unsere Sachen hinterherzuwerfen….“
    Nun war es Elisha, die das Wort ergriff.
    „Tristan, so war es doch gar nicht. Du…“
    „Elisha, ich bitte dich, halte dich da raus!“
    „Wie bitte?“
    „Mach die Sache nicht noch schlimmer.“
    „Noch schlimmer? Tristan, hast du vorhin denn nicht mitbekommen, was vor einigen Tagen geschehen ist?“
    „Das interessiert mich nicht.“
    „Das sollte es aber. Es gab einen guten Grund für Alexas Handeln.“
    „Da bin ich sicher. Kaum, dass ich nicht da bin, glaubt sie wohl, tun und lassen zu können was sie will, hm?!“, entgegnete er an seine Tochter gerichtet.
    „Tristan! Was soll denn das? Wie kommst du denn nur auf so eine absurde…“
    „Nein, ich habe geglaubt, so genügend Zeit zu bekommen, um euch zu suchen!“, brachte Alexa hervor.
    „Uns zu suchen? Und das hat so viele Monate gebraucht? Wieso hast du Celtes nicht vorher wieder reaktiviert?“
    „Tristan, ich habe dir doch gesagt, dass sie Probleme mit ihrem Gedächtnis hat“, erklärte Elisha beschwichtigend.
    „Probleme mit dem Gedächtnis…meine Güte! Wie alt sind wir denn?“, spottete Dorian und wurde gleich darauf sowohl von seiner Schwester als auch von seinem Vater angekeift.
    „Halt die Klappe du Idiot!“
    „Halt den Mund, Dorian!“
    „Probleme mit dem Gedächtnis…was ist mit dir, Elisha? Du hättest schon früher dafür sorgen können, dass Alexa die Station wieder freigegeben hätte.
    „Sie hat mich aber erst vor kurzem gefunden. Und das…auch nur per Zufall. Ich war…“
    „Ma…lass mich erklären“, bat Alexa und spürte erneut die Selbstzweifel und Vorwürfe in sich rumoren.

    Vorwürfe, dass sie nicht früher an die Möglichkeit dachte, dass ihre Eltern vermisst wurden, dass sie auf anderen Planeten gelandet waren und auch nicht früher nach ihnen zu suchen begann. Selbstzweifel, ob sie sich nicht doch früher daran erinnern oder Nachforschungen betreiben hätte können. Und zudem kam auch noch die Sorge, dass ihre Mutter durch ihre Erklärung in einen heftigen Streit mit ihrem Vater geraten würde. Es war so schon schlimm genug, dass es nun Streit gab, da musste sie jetzt nicht noch zwischen die Fronten geraten und schließlich auch noch mit ihm aneinander geraten.
    Alexa schloss kurz die Augen und schluckte die schmerzhaften Erinnerungen und Empfindungen, die damit verbunden waren herunter.

    „Bis vor etwa einer Woche… erinnerte ich mich nicht an den Überfall auf Celtes und auch nicht…an euch. Erst als ich Ma bei einer Erkundungsmission auf diesem Planeten eher zufällig getroffen hatte, konnte sie mir erzählen, was passiert war. Und dann erst konnte ich auch nach Celtes und die Station wieder freigeben. Colonel Sheppard hat mir geholfen, eine Suche nach euch zu starten. Wir haben so etwas wie Steckbriefe in bekannte und befreundete Völker in dieser Galaxie verteilt und auch die Botschaften versteckt, die ihr letztendlich bekommen habt. Du hast eben erfahren, dass Atlantis vor über einem Jahr den ursprünglichen Planeten wegen eines Angriffs verlassen musste, daher habt ihr es nicht mehr durch das Tor erreichen können…“

    „Das rechtfertigt noch lange nicht die Tatsache, dass du diesen Leuten unsere Energiemodule und andere Technologien ausgehändigt hast! Oder hast du auch vergessen, wessen du dich damit schuldig gemacht hast?“
    „Ich hatte doch keine Wahl!“
    „Keine Wahl? Wollten sie dir etwa nicht bei der Suche helfen? Hast du sie etwa damit…bezahlen müssen?! Da du Probleme mit deinem Gedächtnis hast, helfe ich dir da gerne mal weiter, Alexa! Du bist durchaus in der Lage, eine solche Suchaktion selbst durchzuführen. Offensichtlich hast du das vergessen!“
    „Nein, habe ich nicht, Vater. Aber du hast offensichtlich vergessen, was ich dir eben erzählt habe. Die Zeiten haben sich geändert …“
    „Achte auf deine Worte, Alexa!“
    „Es sind über dreizehntausend Jahre vergangen! Unser Volk gibt es nicht mehr. Diese Menschen haben vor über sechs Jahren diese Stadt entdeckt und leben hier. Sie waren auf der Suche nach uns, wollten uns kennenlernen und von uns lernen. Sie betreiben Forschung, suchen nach Mitteln und Wegen, ihr Leben und das Leben auf der Erde…“
    „Ich brauche keine Belehrung von ihnen, Commander! Die hatte ich mir eben schon von diesem Doktor Jackson gefallen lassen müssen!“
    Alexa wusste, dass die Situation sich allmählich zuspitzte und sogar außer Kontrolle geraten konnte.
    Das verriet ihr allein die Tatsache, dass ihr Vater sie mit ihrem Rang ansprach. Wenn er das tat, war es wirklich ernst.
    „Was willst du dann von mir?! Was willst du denn hören?!“, brachte Alexa nun mindestens ebenso aufgebracht hervor, wie ihr Vater
    „Ich warne dich zum letzten Mal, Alexa! Pass auf wie du mit mir sprichst!“
    „Es war nicht nur ein diplomatisches Gespräch…sie stellten regelrechte Forderungen.“
    „Sie wollten also das Modul und den Stuhl…“, schlussfolgerte Tristanius.
    „Nicht ganz…“
    „Alexa, deine Berichterstattung lässt sehr zu wünschen übrig!“
    „Sie wollten, dass Ma und ich sie zur Erde begleiten und dort beim Bau einer neuen Kontrollplattform und anderen Entwicklungen behilflich sein sollten.“
    Dass sie auch noch für andere Arten von Entwicklungen und vor allem Tests und dergleichen herhalten sollten, erwähnte Alexa lieber nicht. Auch wenn es in Anbetracht der momentanen Situation vielleicht besser wäre und es ihr womöglich auch helfen würde. Doch sie wusste, dass ihr Vater nur noch zorniger werden und seine Wut dann auf diese Menschen lenken würde. Und das hätten sie nicht verdient. Schließlich war es nur ein einzelner, der anfangs mit seiner Art und Weise etwas zu weit gegangen war.
    „Und du gibst es ihnen natürlich…im Gegenzug wofür?!“
    „Im Gegenzug dafür, dass ich hierbleiben und nach euch suchen konnte!“
    „Natürlich! Und du hast das auch nicht anders regeln können, hm?!“
    „Wie denn?“
    „Wie? Du fragst mich wie? Was hast du den auf der Akademie gelernt?! Was habe ich dir denn beigebracht?!“
    „Tristan, bitte beruhige dich“, bat Elisha, als sie sah, dass ihr Mann noch immer äußerst aufgebracht war und sich einfach nicht beruhigen wollte.
    „Was hätte ich denn tun sollen?“
    „Was du…Diese Menschen haben doch überhaupt kein Recht hier zu sein. Das ist unsere Stadt. Sie gehört unserem Volk. Du hast einen Eid geschworen, diese Stadt zu schützen und zu bewahren! Du hättest sie nach Hause schicken und die Stadt in Sicherheit bringen sollen! Aber du hast… du hast das glatte Gegenteil getan!“
    „Was können diese Menschen hier in der Stadt, für das handeln und Benehmen eines Einzelnen von der Erde? Mister Woolsey und seine Leute haben mir sogar geholfen, eine Einigung mit diesen IOA-Vertretern zu finden. Sie haben mir geholfen eine Möglichkeit zu finden, beide Seiten zufrieden zu stellen. Ist das denn nicht der Sinn einer Verhandlung? Und noch mehr…sie haben ihr Leben riskiert um diese Stadt zu finden, zu schützen und zu verteidigen und mehr als einer hat sogar sein Leben dafür geopfert. Und was war gestern, da hat Colonel Sheppard…“
    „Genug! Ich will kein Wort mehr hören!“
    „Tristan, das reicht langsam, findest du nicht? Deine Operation steht noch an. Da kann keiner von uns Streit gebrauchen.“
    Wieder versuchte Elisha ihren Mann zu beruhigen, doch es schien nicht wirklich gut zu funktionieren.
    „Streit? Ist dir eigentlich klar, was deine Tochter getan hat?“
    „Ach, jetzt ist sie meine Tochter? Darf ich dich daran erinnern, dass du auch etwas damit zu tun hattest?“
    Es war Elishas verzweifelter Versuch, ihren Mann endgültig zu beruhigen und die Situation etwas aufzulockern.
    Doch leider schien dies gründlich schief zu gehen, denn Tristanius warf nun seiner Frau einen bitterbösen Blick zu.
    „Tristan, du wirst jetzt mit mir kommen und dich erst einmal operieren lassen. Alexa kann dir danach noch einmal alles in Ruhe und detailgenau erklären und du hast dann genügend Zeit, gründlich darüber nachzudenken.“
    „Gründlich nachdenken? Ja, eine wirklich gute Idee. Aber ich werde nicht der einzige sein, der Zeit haben wird, nachzudenken…“

    Die Tonart ihres Vaters gefiel ihr immer weniger, doch am meisten war es der entschlossene Gesichtsausdruck, der ihr nun endgültig verriet, dass sie in ernsthaften Schwierigkeiten steckte.
    „Commander stehen sie auf…“
    Alexa wusste, was nun kam. Sie hatte es schon gewusst, lange bevor die Besprechung begonnen hatte.
    Sie tat wie ihr befohlen wurde, stand auf und straffte sich.
    „Tristan, was hast du vor?“, fragte Elisha misstrauisch, da auch sie die Gestik und Mimik ihres Mannes mehr als merkwürdig befand.
    „Commander Thalis, sie haben das Eigentum, das Wissen und die Technologie unsers Volkes, sowie streng vertrauliche Informationen einem fremden Volk wissentlich und mit voller Absicht ausgehändigt. Dadurch haben sie sich des Hochverrats schuldig gemacht…“
    „Tristan!“
    Elisha war überrascht, um nicht zu sagen schockiert, über das Handeln und den Entschluss ihres Mannes. Mit großen Augen starrten sie und Dorian ihn sprachlos an.
    „Bis auf weiteres sind sie vom Dienst suspendiert…“, erklärte Tristanius und hielt ihr die offene Handfläche hin.

    Obwohl Alexa damit gerechnet hatte, versetzte es ihr doch einen so heftigen Schlag, dass sie glaubte, ihr Herz würde für einen Moment stehen bleiben. Auch glaubte sie, selbst zu spüren, wie sie ihre Augen überrascht aufriss und sich ihr Mund öffnete um etwas zu sagen. Doch es kam kein Wort über ihre Lippen.
    „…ihr Abzeichen, Commander“, forderte der General, noch immer die Hand aufhaltend.
    Wie in Trance sah Alexa an ihrer Uniform hinab, zu dem Abzeichen, dass ihr Vater verlangte.
    Es war ein Zeichen, dass jedem signalisierte, das der Träger im aktiven Militärdienst einer Spezialabteilung war.
    Langsam, beinahe zögerlich nahm sie das Abzeichen ab, sah es noch kurz an und legte es dann auf den Tisch. Sie gab es ihrem Vater nicht direkt in die Hand. Warum wusste sie selbst nicht genau. Vielleicht aus Trotz, vielleicht nahm sie auch gar nicht mehr die geöffnete und fordernde Hand wahr.
    Tristan griff danach, sah selbst zu dem kleinen silberblickenden Abzeichen und blickte dann wieder in das Gesicht seiner Tochter.
    Doch Alexa hingegen, vermied es ihm ins Gesicht zu sehen, starrte stattdessen auf den Halsausschnitt seiner Uniform und bemühte sich sehr stark, ihre Tränen zurück zu halten. Nur mit Mühe brachte sie die folgenden Worte relativ neutral heraus.
    „Stehe ich unter Arrest?“
    Tristan sah noch immer nachdenklich, beinahe sogar bedauernd zwischen Alexa und dem Abzeichen in seiner Hand hin und her.
    Es war nicht so, dass er die Suspendierung seiner Tochter gerne vorgenommen hatte, im Gegenteil. Es tat ihm in der Seele weh. Er spürte den stechenden Schmerz in seinem Herzen, erst recht, als er sie dabei beobachtete, wie sie das Abzeichen abnahm und auf den Tisch legte.

    Er erinnerte sich noch gut an den Tag, als seine Tochter die Ausbildung an der Militärakademie abgeschlossen hatte und das Offizierspatent und damit alle Rechte und Pflichten und die Offiziersehre erhielt. Er war so stolz auf sie, glaubte dass es kaum etwas geben könnte, dass dieses Gefühl noch übertrumpfte. Doch dann hatte er die Möglichkeit, nein, seiner Meinung nach sogar die Ehre und das Vergnügen, sie zu einem Commander der Spezialabteilung zu befördern. Dieses empfinden von Stolz ließ ihn dann doch glauben, jeden Moment platzen zu müssen.
    Daher war es nun umso schmerzvoller für ihn, so gegen sein eigen Fleisch und Blut handeln zu müssen. Das Gefühl der Wut und der Enttäuschung waren mittlerweile genauso stark, wie einst die Freude und der Stolz.
    Doch Alexas Entschluss, gegen die Gesetze und Vorschriften zu verstoßen und ihr daraus resultierendes Handeln zwangen ihn dazu.

    Tristan ging langsam auf seine Tochter zu und blieb dicht vor ihr stehen. Noch immer sah sie ihm nicht ins Gesicht. Sie hatte Angst, dann gänzlich ihrer Emotionen zu erliegen und dann mit weinen und mit jämmerlichen Entschuldigungen beginnen zu müssen.
    „Ich hätte wirklich allen Grund, dich in deinem Quartier unter Arrest zu stellen…“, sprach Tristan nun ganz ruhig und beinahe nachsichtig.
    „…du kannst dich weiterhin frei in der Stadt bewegen. Aber sollte ich erfahren, dass du nochmal etwas tust, was gegen unsere Gesetze verstößt, sei es das aushändigen unserer Besitztümer oder die Preisgabe von Geheiminformationen…wirst du in der Arrestzelle auf die Anhörung vor dem Militärgericht warten. Hast du das verstanden?“
    Alexa nickte kaum merklich.
    Tristanius atmete tief durch, schluckte einmal und verließ den Konferenzraum.
    Elisha, die noch immer damit zu kämpfen hatte, was gerade passiert war, folgte ihrem Mann und versuchte noch einmal mit ihm zu sprechen.
    Alexa und Dorian blieben zurück.

    „Nun…das…war mal was neues…“ gab dieser überrascht und mit bedrückt klingender Stimme bekannt.
    Alexa reagierte nicht, sank stattdessen zurück auf den Stuhl und starrte ins Leere.
    „…mach dir nichts draus, er wird sich schon wieder beruhigen…das wird schon wieder.“
    Dorian merkte, dass seine Schwester kaum reagierte und schon gar nicht auf seine Versuche, sie aufzumuntern. Also änderte er seine Taktik.
    „Tja… wie dem auch sei, mir ist etwas Erstaunliches aufgefallen. In den dreizehntausend Jahren, in denen wir alle in den Kapseln gelegen haben, hast du dich kein bisschen verändert. “
    Erst jetzt schien Alexa sich aus ihrer Starre zu lösen und blickte ihren Bruder mit verwirrter Miene an.
    „… ich meine rein äußerlich…abgesehen von deiner Frisur“, fügte er hinzu, als ihr Gesichtsausdruck immer verdutzter wirkte.
    „Was?“
    „Naja, du bist offensichtlich immer noch gut in Form! Ich dachte, dass nach all dieser Zeit im liegen, deine Hüften mittlerweile solche Ausmaße haben müssten…“, erklärte Dorian und formte dabei mit seinen Händen und Armen einen recht breiten und ausladenden Umfang um seine eigenen Hüften.
    Alexas Miene wechselte von Verwirrung zu Fassungslosigkeit. Sie stand auf und wollte ihrem Bruder schon eine passende Antwort geben, doch das einzige was ihr einfiel, war blitzschnell den Arm zu heben und mir der flachen Hand gegen die Stirn ihres Bruders zu schlagen.
    Kopfschüttelnd verließ sie danach den Konferenzraum.
    Kaum war sie außer Sichtweite, grinste Dorian zufrieden.
    Er hatte es geschafft, sie aus ihrer Reserve zu locken und sie damit auch aus ihrer Starre zu befreien.
    Und zudem hatte er feststellen müssen, dass es um ihr Erinnerungsvermögen vielleicht doch nicht so schlecht bestellt war, denn schon früher hatte sie ihm immer wieder gegen die Stirn geschlagen, wenn er sich Streiche und dumme Sprüche ihr gegenüber geleistet hatte.
    Dennoch war er recht zufrieden mit sich, als er sich über die schmerzende Stelle strich. Doch dieses Gefühl verschwand ganz plötzlich und machte einem starken Zittern Platz. Auch ein weiterer schmerzhafter Krampfanfall kehrte zurück und zwang ihn beinahe in die Knie. Er blickte noch ein letztes Mal in Richtung Kommandozentrale und hoffte, dass ihn weder jemand so sah, noch dass dieser Anfall lange anhalten würde.

    tbc...
    Online:
    SGA: ALEXA: Freaky Fridays
    Lachen und Weinen liegen manchmal so dicht nebeneinander … vor allem Freitags


    Scarcrow and Dr. McKay: Wa(h)re Freundschaft
    Ein russischer Arzt nimmt an einem Ärztekongress in den Staaten teil, doch auf ihn wird ein Anschlag verübt. Will man hinter seine wissenschaftlichen Erkenntnisse in der Medizin gelangen, oder hat er gar mehr zu bieten?

  12. Danke sagten:


  13. #9
    Wächter und Techniker Avatar von Am17
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    Der General ist doch so ein Arsch.
    Was fällt dem nur ein. Seine tochter hat alles gemacht um sich und die FAmilie zu schützen.
    Und was ist den so schlim, wenn sie der Erde das ZPM und den Kontrollstuhl gegeben hat.
    Es Leben keine Antiker mehr im herkömlichen sinne.
    ICh hoffe mal der General sieht ein das sich in den 13.00 JAhren doch so einiges Geändert hat.
    Alexa sollte doch mal schnell ihr Gedächtnis wieder bekommen.

    Der Still und der Aufbau hat mir sehr gefallen.

    LG Am17

  14. #10
    Lieutenant Colonel Avatar von Shahar
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    Standard

    So da bin ich wieder.
    Tut mir leid, dass ich euch so lange habe warten lassen.
    Aber ein kleines gesundhetliches Problem hat mich (mal wieder) etwas nach hinten geworfen und verlangte wohl etwas viel von mir.
    Jedenfalls sind meine Nerven nun wieder halbwegs auf dem Damm...genauso wie meine Gesundheit.
    Schliesslich gebe ich die Hoffnung nicht so schnell auf.

    Bevor ich nun aber das nächste Kapitel einstelle, möchte ich noch gerne auf Am17´s Kommentar eingehen.
    (Aus Platzgründen im Spoiler. Sorry.)
    Spoiler 

    Der General ist doch so ein Arsch.
    Was fällt dem nur ein. Seine tochter hat alles gemacht um sich und die FAmilie zu schützen.
    Und was ist den so schlim, wenn sie der Erde das ZPM und den Kontrollstuhl gegeben hat.
    Es Leben keine Antiker mehr im herkömlichen sinne.
    ICh hoffe mal der General sieht ein das sich in den 13.00 JAhren doch so einiges Geändert hat.
    Alexa sollte doch mal schnell ihr Gedächtnis wieder bekommen.

    Der Still und der Aufbau hat mir sehr gefallen.
    Zunächst möchte ich dir für dein kommenatr danken und dir sagen, dass es mich wirklich sehr freut, dass du meine Story mitliest.
    Nun zum General.
    Tja, eiegntlich weiß ich nicht so richtig was ich un darauf antworten soll, aber ich denke du hast Recht, er wird einsehen müssen, dass sich in letzter Zeit einiges geändert hat. Er wird nur seine Zeit und auch anderes brauchen um es endgültg zu verstehen.
    Doch die Tatsache zu wissen, dass man mit seiner Familie die letzten seiner Art oder besser gesagt seines Volkes ist, muss einem schon gaz schön zusetzen.
    Alexas Gedächtnis hat aber eigentlich nichts damit zu tun. Aber dennoch...auch da hast du Recht.

    Es freut mich dass dir meine Story gefällt und hoffe, dass du auch weiterhin dabei bist.


    So und nun zum

    +o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o +o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+

    3. Kapitel

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    Tristan betrat schnellen Schrittes die Krankenstation. Elisha hatte auf dem ganzen Weg vergeblich versucht, mit ihm über die Suspendierung von Alexa zu sprechen. Abgesehen davon, dass sie kaum mit seinem Tempo mithalten konnte, war dieser jedoch nicht bereit, mit seiner Frau darüber zu diskutieren. Alles was er wollte, war so schnell wie möglich die Operation hinter sich zu bringen. Er wusste, dass es kein gefährlicher oder lang andauernder Eingriff werden würde, dennoch konnte er es gar nicht mehr abwarten, die Krankenstation so schnell wie möglich wieder zu verlassen. Er hatte sich noch nie besonders wohl dort gefühlt. Weder als Patient, noch als Besucher.
    Andererseits liebte er es, seiner Frau bei ihrer Arbeit zuzusehen. Er liebte es zu sehen, mit welcher Leidenschaft und Hingabe sie ihre Aufgaben erfüllte und immer weiter nach neuen Behandlungsmethoden, Operationsverfahren und Medikamenten forschte. Auch ihr Einfühlungsvermögen und ihr Mitgefühl, das sie ihren Patienten entgegen brachte, berührten ihn und ließen ihn immer wieder staunen. Doch er kannte auch ihre andere Seite. Wenn sie sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hatte, gab es nichts und niemand, der sie davon abbringen konnte. Sie würde niemals so leicht aufgeben.
    So wie jetzt.

    Tristanius setzte sich auf eine der Liegen, wurde dann aber gleich wieder von seiner Frau aufgescheucht und in den Operationssaal geführt. Aber auch dort setzte er sich eher gemächlich hin und begann an seiner Uniform zu nesteln.
    „Was…Tristan…ich weiß einfach nicht, was ich dazu sagen soll…“, brachte Elisha noch immer entsetzt hervor.
    „Wieso hast du…“
    „Du weißt, wieso. Alexa hat gegen Gesetze verstoßen und eine Straftat begangen. Ich habe handeln müssen“, erwiderte er barsch und entledigte sich seines Uniformoberteils.
    „Hadeln müssen?! Du hast doch noch nicht einmal richtig zu gehört!“
    „Ich habe genug gehört, glaube mir.“
    „Und dir reicht das aus, um sie gleich zu verurteilen?“
    „Ich habe sie nicht verurteilt. Noch nicht. Es wird es eine offizielle Anhörung geben. Elisha bitte…halte dich aus Dingen raus, von denen du nichts verstehst. Ich rede dir ja auch nicht in deine Arbeit rein.“
    „So einfach machst du dir das, was? Ich kann nicht glauben, was ich da höre. Gestern… da warst du doch noch so…du warst ganz anders. Du hast alles daran gesetzt, deine Tochter zu befreien. Ich habe dich gesehen, Tristan. Ich habe gesehen, welche Sorgen du dir gemacht hast, ich habe die Angst in deinen Augen gesehen und später…vor lauter Freude hattest du sogar beinahe geweint, als wir alleine waren. Und was ist mit heute Morgen? Da warst du auch ganz…anders.“
    „Elisha…“
    „Was soll das? Wieso bist du heute so hart zu ihr? Hast du sie unbedingt suspendieren müssen?“
    „Soll ich das, was sie getan hat, etwa gutheißen?“
    „Du hättest ihr am besten erstmal richtig zuhören sollen, bevor du anfängst…wie konntest du nur… was um alles in der Welt ist denn nur los mit dir? Sie hatte doch keine Wahl. Du kennst nur die Hälfte dessen, was wirklich vorgefallen…“
    „Ich werde nicht mit dir darüber diskutieren, Elisha!“ platzte es laut aus ihm heraus.
    Seine Geduld war am Ende.
    Elisha zuckte erschrocken zusammen, einen solchen Ausbruch hatte sie bei ihm ihr gegenüber noch niemals erlebt. Mit großen schockierten Augen sah sie zu ihm hinauf.
    Bestürzt über seine Reaktion und sein Verhalten seiner Frau gegenüber, begann er sich stotternd zu entschuldigen.
    „Elisha…verzeih. Ich…ich wollte dich nicht anschreien. Ich…das ist alles…natürlich freue ich mich, dass ich euch wieder habe. Dich, Dorian und auch Alexa. Ich freue mich wirklich sehr, ich bin sogar überglücklich. Nur…ich kann nicht jedesmal und bei allem beide Augen zudrücken, nur weil Alexa meine Tochter ist. Ich bin ihr Vater und natürlich liebe ich sie. Daher fällt es mir auch umso schwerer, solche Entscheidungen zu treffen oder denkst du, mir macht das Spaß?“
    Tristanius untermauerte seine Worte noch mit einer Umarmung und nahm zum Schluss noch Elishas Gesicht in seine Hände.
    „Natürlich nicht. Ich finde nur, dass du vielleicht zu vorschnell und auch etwas zu hart zu ihr warst. Sie hat doch ohnehin schon genug durchgemacht und in Anbetracht dessen, was noch kommen kann…oder hast du sie deswegen suspendiert? Ist das nur ein Vorwand um sie vor ihm zu schützen?“
    „Kieran hat überhaupt nichts damit zu tun. Was ihn betrifft, werde ich mir schon noch etwas einfallen lassen. Das habe ich dir doch gesagt“, sprach er nun leise zu seiner Frau und hielt sie noch immer im Arm.
    „Warum bist du dann so hart zu ihr? Sie hatte wirklich keine andere Wahl…“
    „Elisha…“
    Tristanius wollte nicht weiter darüber sprechen. Schon gar nicht mit jemanden, der von dieser Thematik nichts verstand und seine Handlung nicht nachvollziehen konnte. Doch er konnte aber auch die Empfindungen seiner Frau verstehen.
    „Tristan bitte, kannst du denn nicht nochmal mit ihr sprechen und die Suspendierung rückgängig machen? Was sollen denn die Leute hier denken?“
    „Elisha, was diese Leute denken, ist mir ziemlich gleich und was die Suspendierung angeht… das ist nicht so leicht rückgängig zu machen…“
    Elisha blickte ihn mit flehenden Augen an. Wie schon so oft in der Vergangenheit setzte sie nun ihren ganz speziellen Blick ein, der ihren Mann fast immer dazu bewog, beinahe alles für sie zu tun und ihr jeden Wunsch zu erfüllen.
    Auch nach all den Jahrtausenden schien dieser Blick Wirkung zu zeigen, denn Tristan begann sich unter ihrem Blick und ihrer Umarmung zu winden.
    „… aber wenn es dir so viel bedeutet und es dir so wichtig ist, …ich wollte ohnehin später noch einmal mit ihr sprechen. Dann sehen wir weiter.“
    „Aber…bitte sei nicht wieder so hart zu ihr. Versprichst du mir das?“
    „Ja, ich verspreche es“, entgegnete Tristanius augenrollend und seiner Frau ergebend.
    „Danke…“, sagte Elisha freudestrahlend und gab ihrem Mann einen flüchtigen Kuss.
    „…so und jetzt leg dich hin, damit wir mit der Operation anfangen können.“
    „Wir?“, fragte Tristanius verwirrt, als er sich wieder auf den Operationsische setzte.
    „Ja wir. Doktor Keller bat mich gestern, bei deiner Operation assistieren zu können und dabei kann ich ihr gleich mehr über meine Geräte und Instrumente erzählen und sie auch einweisen.“
    „Ja aber…du hast doch gesagt, du würdest den Eingriff alleine vornehmen.“
    „Das war gelogen“, erwiderte sie lächelnd.
    „Ich erlaube nicht, dass du…“brauste Tristanius erneut auf.
    Doch er konnte nicht zu Ende sprechen, denn Elisha setzte plötzlich den medizinischen Injektor direkt an seinem Hals an. Sofort hatte sie ihm die schon bereitgelegte Dosis des Narkosemittels injiziert.
    Tristans Verwunderung über die Reflexe und die Abgebrühtheit seiner Frau standen ihm ins Gesicht geschrieben.
    Er schaffte es gerade noch überrascht die Augen aufzureißen, bevor sein Blickfeld zu verschwimmen schien.
    „Elisha…?“, war das letzte was er verblüfft wispern konnte, bevor es schwarz um ihn herum wurde und er langsam zu Seite kippte. Den mehr oder weniger harten Aufprall auf die Liege hatte er schon nicht mehr mitbekommen.
    „Wenn ich mich aus deinen Dingen heraushalten soll, dann hältst du dich auch aus meinen heraus.“, gab sie kühl und mit einem leichten Grinsen zurück und tätschelte ihn auf den Arm.

    „Sie machen das wohl gerne, was?“, ertönte Jennifers amüsierte Stimme aus dem Eingang zum OP.
    „Oh ja. Ich liebe es geradezu. Besonders sein verdutzter Gesichtsausdruck hat es mir angetan“, gab Elisha lachend zurück.
    „Aber… wird er nicht wieder wütend werden, wenn er wieder aufwacht?“
    „Ja, ziemlich“, gab sie beinahe gleichgültig, aber immer noch mit einem verschmitzten Lächeln zurück.
    „Und das beunruhigt sie nicht?“
    „Nein. Glauben sie mir, seine Wut auf mich und die Tatsache, dass ich ihn wieder einmal ausgeknockt habe, wird schnell vergehen. Im Moment beschäftigen ihn andere Dinge. Abgesehen davon, kennt er mich gut genug und wird insgeheim damit gerechnet haben.“
    „Andere Dinge? Sie meinen ihre Tochter? Ist er etwa wirklich wütend auf sie?“, fragte Jennifer vorsichtig.
    „Haben sie das etwa mitbekommen?“
    Elisha war einerseits verwundert und andererseits etwas peinlich berührt, da sie glaubte, dass das Streitgespräch zwischen Tristanius und Alexa wohl etwas zu laut stattgefunden haben musste.
    „Naja, nicht wirklich. Aber der Gesichtsausdruck ihres Mannes, als wir den Konferenzraum verlassen haben und vorhin…kurz bevor ich herein kam…“
    „Oh…sie müssen entschuldigen, Doktor. Tristan kann manchmal sehr temperamentvoll und impulsiv sein und Alexa hat das wohl von ihm geerbt. Aber sie sollten sich auch nicht sorgen. Im Grunde seines Herzens ist er ein guter Mann. Geduldig und sehr friedliebend und liebevoll. Es dauert nicht lange und er kommt wieder zur Vernunft.“
    Jennifer nickte verstehend.
    „Das hofft Mister Woolsey auch“, gab sie zurück und wechselte das Thema.
    „Also, das ging ja wirklich schnell“, meinte sie und wies auf den kleinen Injektor und den schlafenden Mann.
    Elisha hatte bewusst bis zum letzten Moment gewartet, um ihren Mann über Jennifers Hilfe zu berichten. Hätte sie ihm das bereits am Vortag, als sie ihm die Vorgehensweise ihres Eingriffs erklärte, gesagt, hätte er es ihr womöglich verboten, oder es hätte eine Auseinandersetzung zwischen ihm und diesen Menschen gegeben, vielleicht hätte Tristanius sich dann auch erst gar nicht operieren lassen. Nein, Elisha hatte wohl schon am Vortag eine Ahnung von den Geschehnissen dieses Tages gehabt.
    „Ja, die Wirkung unseres Narkotikums tritt beinahe sofort ein. Ich habe es gestern Abend noch geschafft, gerade mal eine Dosis für meinen Mann herzustellen. Sobald es hier etwas ruhiger zugeht, erläutere ich ihnen gerne die genaue Zusammensetzung und Herstellung. Vielleicht wollen sie es auch bei ihren Patienten verwenden“, antwortete Elisha und begann, ihrem Mann das Uniformhemd gänzlich auszuziehen.
    „Das klingt großartig…“, gab Jennifer erfreut zurück.
    „…na dann… wollen wir?“, fragte die junge Ärztin danach und half Elisha, den bewusstlosen Mann in die richtige Position zu bringen.


    Nachdenklich ging John zum Quartier seines Bruders.
    Im Schlepptau hatte er Daniel Jackson. Auch er wollte unbedingt an einer genauen Führung durch Atlantis teilnehmen, da sein letzter Besuch hier eher von kurzer Dauer war. Zuerst verbrachte er mit einem, sehr von wetteifer getriebenen Rodney McKay, seine Zeit in Janus` Geheimlabor, dann wurde er von abtrünnigen Asgard entführt, die erstaunlich wenig Mitgefühl und Hilfsbereitschaft den Menschen der Pegasus Galaxie entgegenbrachten. Und schlussendlich landete er auch noch auf der Krankenstation.
    Das war bestenfalls eine informative und abwechslungsreiche, aber auch äußerst unangenehme Führung.
    Aber selbst in der kurzen Zeit, in der Atlantis auf der Erde war, hatte Daniel nicht die Zeit gefunden, sich die sagenumwogene Stadt der Antiker genauer anzusehen.
    Doch es waren weniger die Gedanken an Daniels letzen Besuch hier auf Atlantis, die ihn beschäftigten.
    Es waren vielmehr wieder einmal Gedanken an die Antiker. Allen voran Alexa.
    Würde ihr Vater sie tatsächlich wegen Verrats anklagen? Sie sogar bestrafen? Wie würde die Strafe aussehen? Suspendierung? Arrest? Oder schlimmer?
    Auf der Erde konnte man wegen Landesverrats unter Umständen sogar zum Tode verurteilt werden.
    Würde es bei den Antikern anders sein?
    Aber galt das, was sie getan hat denn überhaupt als Verrat?
    John entschied, sich nicht weiter darüber den Kopf zu zerbrechen. Früher oder später würde er ohnehin genaueres erfahren und dann könnte er immer noch mit dem General sprechen.
    Auf die Art und Wiese würde er ihn ganz nebenbei noch genauer kennenlernen.

    „Alles in Ordnung, Colonel?“, fragte Daniel unterwegs.
    „Ja klar. Warum fragen sie?“
    „Sie wirken so ruhig und nachdenklich. Ist es wegen ihrer Familie oder wegen den Antikern?“
    „Um ehrlich zu sein, beides. Ich frage mich, was wohl mit Alexa passiert, sollte ihr Vater sie tatsächlich wegen Verrats anklagen wollen.“
    „Naja, ich hatte bisher immer den Eindruck, dass die Antiker sehr zivilisiert und kultiviert sind. Teilweise sogar noch mehr als wir oder andere Völker, die wir bisher kennen gelernt haben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der General sie bestrafen will.“
    „Hm…wir gelten bei andere Völkern der Galaxien auch teilweise als sehr zivilisiert. Dennoch kann man bei uns vor ein Militärgericht gestellt und sogar zum Tode verurteilt werden“, entgegnete John.
    „Ich kann mir nicht vorstellen, dass auch nur eine einzige Form einer solchen Strafe bei ihnen Anwendung findet. Noch weniger, dass er seine Tochter zu irgendetwas verurteilt. Ich denke da eher wie Mister Woolsey. Die Geschehnisse der Vergangenheit, die lange Zeit der Ungewissheit und der Suche und die nun völlig neuen Eindrücke und Umstände setzen ihm wohl ziemlich zu. Das wäre bei einem von uns wohl nicht anders.“
    „Ja, vermutlich. Dennoch sitzt sie jetzt da drin und wird von ihm wahrscheinlich ganz schön in die Mangel genommen“, antwortete John.
    „Das lässt sich wohl nicht vermeiden. Er hat unsere Schilderung der Dinge gehört, nun ist seine Tochter an der Reihe. Erst dann kann er sich sein eigenes Bild machen und weitere Schritte planen.“
    „Schritte wie die, uns zurück zu schicken.“
    John und Daniel sahen sich kurz aber bedeutungsschwer an. Sie beide wussten, dass dies ganz gut und vor allem schnell passieren könnte.
    Sie wussten aber auch, dass es eine äußerst unkluge Entscheidung sein würde. Sie waren die letzten ihres Volkes. Gerade mal vier Personen, die in enormer Gefahr schweben würden. Auch wenn sie nun von den Wraith und den Genii und den Replikatoren wussten und die Technologie und das Potenzial der Stadt voll und ganz ausnutzen könnten, wären sie in der Unterzahl und wohl kaum in der Lage, sich und die Stadt zu schützen.
    Dieses Wissen ließ sie dann doch eher hoffen, dass Woolsey und auch Jackson selbst, mit ihrer Annahme recht haben würden und die Laune des alten Generals nur vorübergehend so mies sein würde.
    Daniel befand es an der Zeit, das Thema zu wechseln.

    „Und was ist nun mit ihrer Familie? Sie scheint sich doch recht schnell an die Situation angepasst zu haben.“
    „Ja, die werden mit vielen Dingen schnell fertig.“
    „Ist kompliziert, hm?“, fragte Daniel, als er Johns Tonart und Mimik richtig zu interpretieren glaubte.
    „Ja, so kann man es nennen.“
    Wieder entschied man stumm und einvernehmlich, nicht weiter über das Thema zu sprechen.
    John sprach ohnehin nicht gern mit anderen über seine Angelegenheiten oder Probleme. Auch wenn Daniel im Bezug auf Antiker und dem Auf- und Abstieg schon als Fachmann galt und er seinen Eltern diesbezüglich mit Ratschlägen und seinen eigenen Erfahrungen zu helfen vermochte, waren der Hintergrund seiner Familiengeschichte und die Thematik seiner Probleme doch anderer Natur und vor allem Privatsache.

    Mittlerweile hatten sie sowohl Dave als auch Carol und Patrick abgeholt und waren auf dem Weg zur Cafeteria.
    John dachte, dass es vielleicht ganz gut sei, vor der Führung noch ein gemeinsames Frühstück einzunehmen.
    So viel er wusste, hatte auch Daniel noch nicht gefrühstückt. Genauso wenig wie er selbst, wenn man mal von der einen Tasse Kaffee im Konferenzraum vorhin absah. Und da er bisher noch keine Meldung von den Wachposten erhalten hatte, dass seine Familie ihre Quartiere verlassen hätte, ging er davon aus, dass auch diese hungrig sein mussten.

    Das Vorhaben eines gemeinsamen Frühstücks beunruhigte ihn zunächst.
    Solche Gelegenheiten in denen die ganze Familie beisammen saß, behagte ihm schon nicht mehr nach den ersten Konfrontationen mit seinem Vater. Schon das kleinste familiäre Zusammensein der Familie, wie Frühstück oder Abendessen, verliefen meist mit Diskussionen bis hin zu heftigen Streitereien. Selten waren sie von Harmonie geprägt. Aber kaum waren Gäste anwesend, war es erträglicher und Ruhe kehrte an den Tisch.
    Schließlich musste ja das Ansehen der Sheppards in der Gesellschaft gewahrt werden.
    Die Tatsache, dass nun auch Daniel Jackson dabei war, beruhigte ihn daher doch ein wenig.
    Abgesehen davon, war nun vieles anders. Es war viel Zeit vergangen. John war ein erwachsener Mann und übernahm für sich selbst die Verantwortung. Dadurch, dass er sein Schicksal selbst in die Hand genommen hatte, schaffte John es, sich seinen Traum zu erfüllen. Er hatte es zu dem gebracht, was er immer werden wollte. Ein Pilot. Ein Job, der ihm Spaß machte und aufgrund seines derzeitigen Aufenthaltsortes hatte er auch die verschiedensten und aufregendsten Aufgaben. Er hatte vieles gesehen und erlebt und ebenso gelernt und auch eigene Erfahrungen gemacht.
    John musste nicht mehr auf das hören, was sein Vater ihm diktierte. Er war nun sein eigener Herr.
    Dennoch rumorte etwas ihn ihm. Ganz tief in seinem inneren nagte ein Gefühl an ihm.
    War es Unzufriedenheit, Bedauern oder Reue? Manchmal glaubte John auch etwas zu vermissen.
    Doch was, das wusste er nicht genau. Zumindest war er sich nicht sicher.
    John glaubte allerdings, dass es möglicherweise mit seiner Vergangenheit zusammenhing.

    Schon oft hatte er sich dabei ertappt, wie er an die Vergangenheit dachte. An Zeiten, in denen es friedlich zuging. An seine Kindheit, lange bevor er vieles verstehen konnte. Bevor sein Vater begann, ihn und seinen Bruder unter Druck zu setzten. John erinnerte sich an eine schöne Zeit, als er und sein kleiner Bruder das Haus unsicher machten, seinen Vater mit Streitigkeiten um Spielsachen um den Verstand brachten oder ihn mit Wissbegierde und neugierigen Fragen über doch so simple Themen und Tatsachen zum stottern brachten, es ihm aber gleichzeitig um so schwerer machten, sie zu beantworten.
    Ebenso stellten sie gerne die Geduld ihrer Mutter und des Gärtners auf die Probe, indem sie immer wieder durch die Blumenbeete liefen und die geliebten Rosen ihrer Mutter zertrampelten.
    Doch eine ganz bestimmte Erinnerung hielt sich besonders lang und setzte ihm zugegebenermaßen heftig zu.
    Er würde niemals vergessen, wie er und Dave sich eines Morgens plötzlich mit ihrem Vater in einem Baumarkt wiederfanden und alles nötige für ein Baumhaus zusammensuchten.
    Eine ganze Woche hatte sich Patrick freigenommen und mit seinem siebenjährigen John und dem vierjährigen Dave ein Baumhaus in einer alten Eiche im Garten gebaut. Es war eine schöne Zeit. Patrick verbrachte seine Zeit mit seinen Söhnen, lehrte seinen Ältesten den Umgang mit einigen Werkzeugen, leitete ihn an. Er lachte und alberte mit den beiden rum. Tollte mit ihnen auf dem äußerst penibel gepflegten Rasen, wälzte sich im Dreck und bescherte Carol und dem Hausmädchen Lupita eine Menge Arbeit, als sie mit völlig verdreckten Schuhen und zerschlissener Kleidung das Haus stürmten.
    Die beiden Frauen jammerten, meckerten und fluchten, doch John, Dave und auch Patrick lachten und genossen die gemeinsame Zeit.
    John hatte oft darüber nachgedacht und befand diese Erinnerung als äußerst angenehm, aber auch rar.
    Angenehm in dem Sinne, dass es eine schöne Zeit war. Eine Zeit mit Gefühlen, Eindrücken und Erlebnissen, die Kinder seiner Meinung nach haben mussten um zu guten und verantwortungsbewussten Menschen zu werden.
    Rar, weil es einfach zu wenige Erinnerungen waren. Das lag größtenteils an der Tatsache selbst, dass kurz nach dieser Zeit der Druck und somit die Differenzen zwischen John und seinem Vater begannen.
    Dann kam aber noch die Zeit dazu. Die Zeit war unbarmherzig und sorgte so für manches Vergessen.
    Vieles glaubte John vergessen zu haben. Doch merkwürdigerweise konnte er sich noch gut an mehrere Momente erinnern, von denen er sich wünschte, diese stattdessen vergessen zu können.

    John war so in diesen Erinnerungen vertieft, dass er erst nach Ankunft in der Cafeteria zurück in die Gegenwart fand.
    Während seine Familie und Daniel sich am Frühstücksbuffet bedienten und sich an einen der vielen freie Tische setzten, war John bereits auf der Suche nach McKay. Es überraschte ihn nicht, ihn mit vollbeladenem Tablett und seinem kleinen Tablett-PC an einem der Tische im Außenbereich der Stadt vorzufinden.
    „McKay…“
    „Sheppard, was immer es ist, es kann warten.“
    „…eigentlich ja. Aber wohl nicht lange.“
    „Abgesehen davon, dass dies das sinnloseste Kauderwelsch ist, dass ich bereits am frühen Morgen zu hören bekomme; und das auch noch von ihnen, und ich noch eine Menge Arbeit habe, die auf mich wartet, höre ihnen gar nicht zu, Sheppard.“
    „Na schön. Dann werde ich eben selbst die Führung durch die Stadt leiten und meinen Leuten alles erklären. Sie wissen schon, über die Stadt, die Antiker, unsere Arbeit …“
    „Das zieht nicht, Sheppard. Ich habe wirklich viel zu viel Arbeit zu erledigen und zu überwachen. Wichtige Arbeit, die ich auf keinen Fall irgendeinem unterbelichtetem Stümper überlassen will.“
    „…Personal, Geräte, Maschinen, Artefakte, die technischen Details, unsere Wissenschaftler, deren Aufgabengebiet, Projekte, Errungenschaften…“
    „Vergessen sie´s!“
    „…dann noch die physikalischen Aspekte. Ich bin zwar kein Fachmann wie sie…“
    Rodney schnaubte kaum hörbar, wusste er doch, dass John zwar nicht gerade dumm war, aber in komplizierter und extrem fortgeschrittener Physik auch nicht gerade das Pulver erfunden hatte. Doch ein weiteres Kommentar verkniff sich der Wissenschaftler.
    „…aber ich bin sicher, Doktor Jackson hilft mit bestimmt weiter.“
    Damit endete John und machte Anstalten, sich umzudrehen und zu seiner Familie zurück zu gehen.
    „Was? Einen Moment mal, sie wollen doch nicht diesen…diesen im Sand buddelnden….Archäologen damit beauftragen, etwas über diese Stadt und die Technologie zu erzählen? Sind sie wahnsinnig geworden?!“
    „Ich habe ja wohl keine andere Wahl, McKay. Zelenka ist mit der Tristanius beschäftigt und sie sagten, dass sie so viel Arbeit…“
    „Ich habe immer viel Arbeit und das wissen sie auch. Aber ich bin durchaus in der Lage…Prioritäten zu setzen.“
    „Prioritäten? Wow! Tja, McKay ich schätze…ich sollte mich wohl geehrt fühlen.“
    „Ach hören sie schon auf. Sie wissen ebenso gut wie ich, dass Jackson nichts Besseres kann, als im Sand zu buddeln und vielleicht mal, mit ein wenig Glück, das eine oder andere Täfelchen mit irgendwelchen Schriftzeichen zu entziffern.“
    „Hm, ich weiß nicht…Er hat es immerhin geschafft, aufzusteigen. Ganze zweimal beinahe. Haben sie selbst gesagt“, antwortete John und musste sich beherrschen nicht sofort zufrieden zu grinsen.
    „Und das qualifiziert ihn zu was, hm? Ganz bestimmt nicht, um irgendwelchen Leuten irgendetwas über eine außerirdische Stadt und deren hochentwickelte Technologie, oder die astrophysikalischen Aspekte von Wurmlöchern und anderem zu erklären. Und glauben sie ja nicht, ich wüsste nicht was sie hier versuchen.“
    John legte eine Unschuldsmiene auf.
    „Ich weiß nicht, was sie meinen?“
    „Oh bitte. Sie versuchen auf ganz hinterlistige Art und Weise mein Ego zu streicheln, nur damit ich ihnen einen Gefallen tue. Aber das funktioniert nicht. Da müssen sie sich schon was Besseres einfallen lassen.“
    „Na schön. Wie wäre es dann…mit einer Genehmigung für einen Jumper nach…sagen wir zum Wasserfall-Planeten?“
    Rodney blinzelte, wie John es immer nannte. Er zeigte offensichtlich Interesse.
    „Und was sollte ich davon haben?“
    „Kommen sie McKay. Sie und Jennifer…auf einem wunderschönen, romantischen Planeten… ganze drei Tage lang…“
    „Tss, sie glauben doch nicht ernsthaft, dass Woolsey das genehmigen würde?“
    „Nicht, wenn ich nicht mit ihm spreche, nein.“
    Rodney überlegte weiter. Nicht mehr lange und John hätte ich geknackt.
    „Überlegen sie mal. Drei Tage lang…nur sie und Jennifer. Ein riesen Picknickkorb mit allem drum und dran, ein Zelt, Decken… und nichts weiter als schöne Wasserfälle und Strände und das kühle Nass, dass…“
    „Okay, okay, okay. Sie geben ja doch keine Ruhe. Und hören sie auf so…so …. über das, was zwischen mir und Jennifer ist, zu reden. Sie können einem alles vermiesen.“
    „Ich wollte `den von Arbeit gebeutelten Verstand abkühlt´ sagen“, verteidigte sich John und konnte schlussendlich ein zufriedenes Grinsen nicht mehr vermeiden.
    „Ja natürlich. Lassen sie uns gehen, bevor ich es mir anders überlege.“
    Für John war gleich klar, dass er McKay nicht noch bitten würde, seine Familie nicht nach privaten Anekdoten und Einzelheiten zu fragen. Dass es seinen Freund zwar interessieren würde, wusste er. Auch dass McKay am gestrigen Tage wohl das eine oder andere zwischen ihm und seinem Vater mitbekommen hatte, konnte er sich denken. Doch er wusste auch, dass Rodney mittlerweile an Zurückhaltung und Taktgefühl zugelegt hatte. Er würde sich mit neugierigen und vorwitzigen Fragen zurückhalten.
    Und da seine Familie, allen voran sein Vater durch die Anwesenheit von Jackson und nun auch Rodney zum Schweigen verurteilt war, würde es wohl kaum eine verbale Auseinandersetzung zwischen ihnen geben.
    Das beruhigte John gleich doppelt.
    Andererseits gab es da immer noch die Möglichkeit, dass McKay wieder von Übermut gepackt und über die ein oder andere Mission und der damit verbundenen Gefahr plaudern würde.
    Das würde wiederum die momentane Stimmung kippen. Seine Mutter würde sich Sorgen machen, und vermutlich in Angst und Panik verfallen, für seinen Vater wäre das ein gefundenes Fressen, um wieder seinen Unmut und seinen Nörgeleien und Vorwürfen Platz machen zu können und Dave… tja, was wäre mit Dave? Er würde sich wohl auf die Seite seines Vaters stellen und somit ebenfalls gegen John wettern.
    Da wollte John doch lieber auf Nummer sicher gehen.
    „Ähm McKay, hören sie da ist noch etwas, worüber ich mit ihnen sprechen will.“
    „Oh nein, Sheppard. Sie haben mich zu dieser Führung rum gekriegt. Mehr gibt es nicht. Ich bin zwar ein herzensguter Mensch, aber auch ich habe Grenzen.“
    John ging nicht auf Rodney Gezeter ein. Ihm war die ganze Angelegenheit diesmal viel zu wichtig und zu ernst, um ihn mit Witzen und Angriffen auf sein Ego rumzukriegen.
    „Nein, hören sie, …es wäre ganz gut, wenn bestimmte Details und…Erlebnisse aus unseren Missionen geheim blieben“, erklärte John leise, aber dennoch bestimmend und blickte kurz zu seiner Familie, dann wieder zurück zu Rodney.
    Rodney hingegen sah ihn eine Zeit lang schweigend an und verstand schlussendlich den eigentlichen und wahren Hintergrund von Johns Bitte.
    Ohne sich weitere Gedanken zu machen oder großartig zu fragen und zu reden, erklärte sich Rodney sofort einverstanden, heikle Ausschnitte und Einzelheiten ihrer gemeinsamen Erlebnisse der letzten Jahre für sich zu behalten.
    Gemeinsam machten sie sich dann auf den Weg zum Tisch, an dem Daniel mit der Sheppard Familie saß.

    tbc...
    Online:
    SGA: ALEXA: Freaky Fridays
    Lachen und Weinen liegen manchmal so dicht nebeneinander … vor allem Freitags


    Scarcrow and Dr. McKay: Wa(h)re Freundschaft
    Ein russischer Arzt nimmt an einem Ärztekongress in den Staaten teil, doch auf ihn wird ein Anschlag verübt. Will man hinter seine wissenschaftlichen Erkenntnisse in der Medizin gelangen, oder hat er gar mehr zu bieten?

  15. Danke sagten:


  16. #11
    Major General Avatar von Kris
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    Wie noch keinen Kommentar?

    Das ist eine interessante Fortsetzung von Family Ties. Erschien da das Ende fast noch wie Friede, Freude und Eierkuchen, geht es hier schon wieder rund.

    Gerade Tristanus erstaunt mich, durch seine Haltung erscheint er mir wie ein sturer Stiernacken, der nicht bereit ist von Traditionen abzuweichen - was ich aber auch verstehen kann, weil das so ziemlich mit die einzigen Dinge sind, an die er sich noch klammern kann. Und wenn er kein Mann ist, der Gefühle zulassen will (auch wenn er sie hat), versteckt er die jetzt ganz gehörig vor seiner Familie.

    Da sehe ich aber auch die Gefahr - damit könnte er das bewirken, was 13.000 Jahre nicht geschaffen haben - den Zusammenhalt zerbrechen. Denn eines sollte er nicht vergessen - sie haben jetzt im Moment nur noch sich selbst. Da sind keine anderen Antiker mehr.

    Und die Menschen verhalten sich auch richtig. Immerhin wissen sie ja durch Helia und Co., wie leicht die Antiker, die Kontrolle der Stadt an sich reißen könnten - und da finde ich den Weg der Diplomatie und des vorsichtigen Taktierens ganz gut.

    Aber es wäre schon gut, wenn jemand Tristanus den Kopf zurecht rückt.

    Auf jeden Fall eine spannende und bewegende Fortsetzung, die zeigt, dass das "Happy End" der letzten Geschichte doch kein so richtiges ist!
    Kolya, der Trust und ein irrer Serienkiller in:Im Grau der Schatten, Double Trouble & In den Händen des Schicksals. Ungekannte Abenteuerer von John Sheppard & Co in "Stargate Atlantis - Die verborgenen Szenen": Aufbruch in eine neue Welt und Das erste Jahr und Die Specials.

    John Sheppards Schicksal im Vegasverse :"Solitary Man" no more

    *Neu:* Kapitel 22 seit Okt 2016: Wenn der schlafende Tiger erwacht (Star Trek Into Darkness Prequel)
    * NEU* Doktor Who: Die Saat des Zorns * Der Schatten des Doktors * Drabbles

  17. Danke sagten:


  18. #12
    Brigadier General Avatar von stargatefan74
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    Ich melde mich mal ganz kurz.

    Nach meinem Urlaub war ich noch etwas faul und ich habe hier einiges an FF´s nachzuholen. Jetzt bist Du an der Reihe.

    Kapitel 2 und 3 habe ich mir jetzt ausgedruckt und die werde ich dann heute und ggf. noch morgen lesen.

    Schön, dass es Dir gesundheitlich wieder besser geht und ich drücke Dir die Daumen, dass es so bleibt.

    Bis später!

  19. Danke sagten:


  20. #13
    Lieutenant Colonel Avatar von Shahar
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    Guten Morgen euch allen!

    Bevor ich mich gleich an das kommende Kapitel setze und sehen will, wie sich alles entwickelt, möchte ich noch gerne auf eure Kommentare eingehen.

    @Kris:

    Das ist eine interessante Fortsetzung von Family Ties. Erschien da das Ende fast noch wie Friede, Freude und Eierkuchen, geht es hier schon wieder rund.
    Naja genau wie im wahren Leben. Kaum denkt man: "Jetzt ist alles gut" oder "Jetzt geht es Bergauf" kommt der nächste Hammer.

    Gerade Tristanus erstaunt mich, durch seine Haltung erscheint er mir wie ein sturer Stiernacken, der nicht bereit ist von Traditionen abzuweichen - was ich aber auch verstehen kann, weil das so ziemlich mit die einzigen Dinge sind, an die er sich noch klammern kann. Und wenn er kein Mann ist, der Gefühle zulassen will (auch wenn er sie hat), versteckt er die jetzt ganz gehörig vor seiner Familie.
    Ja Tristanius ist ziemlich stur und sehr auf die alten Traditionen und Gesetze fixiert. Und du hast Recht, es ist wirklich alles woran er sich klammern kann. Und das wissen auch die anderen, besonders seine Familie.
    Ich denke, die ganzen Geschehnisse vor 13.000 Jahren und die Erkenntnis nun alles was er hatte, kannte oder konnte verloren zu haben, setzen ihm ziemlich zu.

    Da sehe ich aber auch die Gefahr - damit könnte er das bewirken, was 13.000 Jahre nicht geschaffen haben - den Zusammenhalt zerbrechen. Denn eines sollte er nicht vergessen - sie haben jetzt im Moment nur noch sich selbst. Da sind keine anderen Antiker mehr.
    Auch da hast du Recht. Aber das wird ihm schon sehr bald klar werden. Da wird es bestimmt einige geben, die ihm das klar machen.

    Und die Menschen verhalten sich auch richtig. Immerhin wissen sie ja durch Helia und Co., wie leicht die Antiker, die Kontrolle der Stadt an sich reißen könnten - und da finde ich den Weg der Diplomatie und des vorsichtigen Taktierens ganz gut.
    Zumal sie ja ohnehin nicht welche sind, die sich gleich in die Angelegenheiten anderer mischen. Aber das könnte sich vielleicht sehr bald ändern.

    Aber es wäre schon gut, wenn jemand Tristanus den Kopf zurecht rückt.
    Oh, da mach dir mal keine Gedanken. Es wird schon so seon, dass er einiges zu knabbern bekommen wird und sich somit mal tiefgründigere Gedanken machen kann.

    Auf jeden Fall eine spannende und bewegende Fortsetzung, die zeigt, dass das "Happy End" der letzten Geschichte doch kein so richtiges ist!
    Na es wird ja erst noch so richtig spannend, aber ich freue mich, dass es dir bisher gefällt.

    @stargatefan74:

    Ich melde mich mal ganz kurz.

    Nach meinem Urlaub war ich noch etwas faul und ich habe hier einiges an FF´s nachzuholen. Jetzt bist Du an der Reihe.

    Kapitel 2 und 3 habe ich mir jetzt ausgedruckt und die werde ich dann heute und ggf. noch morgen lesen.

    Schön, dass es Dir gesundheitlich wieder besser geht und ich drücke Dir die Daumen, dass es so bleibt.

    Bis später!
    Ich hoffe du hattest einen schönen und erholsamen Urlaub und ich freue mich dass du wieder bei meiner Story dabei bist.

    Was das lesen angeht, da lass dir ruhig mal Zeit.

    Und die Gesundheit...naja, es ist wie ich schon weiter oben zu Kris meinte:
    Immer wenn man denkt es geht aufwärts....

    Nun, unterkriegen werde ich mich dadurch aber nicht.
    Bald kann ich mit einer Behandlung anfangen von der ich mir endlich Besserung erhoffe. Auch wenn es einige Monate brauchen wird...


    So nun möchte ich mich noch gerne bei den Lesern und den "Danke"-Drückern fürs lesen und die "Danke" bedanken.

    Ich hoffe ich werde morgen das nächste Kapitel fertig haben, also bis denne...
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    Scarcrow and Dr. McKay: Wa(h)re Freundschaft
    Ein russischer Arzt nimmt an einem Ärztekongress in den Staaten teil, doch auf ihn wird ein Anschlag verübt. Will man hinter seine wissenschaftlichen Erkenntnisse in der Medizin gelangen, oder hat er gar mehr zu bieten?

  21. #14
    Brigadier General Avatar von stargatefan74
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    So, da bin ich nun auch durch und was macht Kapitel 4?

    Ich hoffe du hattest einen schönen und erholsamen Urlaub und ich freue mich dass du wieder bei meiner Story dabei bist.
    Danke ja, der Urlaub war sehr schön, auch wenn die 2. Woche vom Wetter her dann doch nicht mehr so toll war, aber es war in Ordnung. So ist es halt, wenn man in Deutschland Urlaub macht.


    Tristanius ist wirklich fies. Gestern setzt er noch alles dran, um seine Tochter zu retten, die wirklich übel dran ist und am nächsten Tag macht er sie auch noch völlig fertig.
    Klar, er war ewige Zeiten in dieser Box und für ihn kommt es vermutlich so vor, als wäre nur ein kleiner Zeitraum vergangen und er hätte immer noch das sagen, aber er sollte da schon erstmal zuhören, was bei ihm aber wohl dennoch nichts bringen wird.

    Ich habe da schon seit der letzten Geschichte ähnliche Befürchtungen wie John, nämlich, dass Tristanius wieder die Stadt an sich reißen will und das Team nach Hause schicken wird, aber dazu wirst Du es hoffentlich nicht kommen lassen.

    Auch ein weiterer schmerzhafter Krampfanfall kehrte zurück und zwang ihn beinahe in die Knie. Er blickte noch ein letztes Mal in Richtung Kommandozentrale und hoffte, dass ihn weder jemand so sah, noch dass dieser Anfall lange anhalten würde.
    Diese Anfälle düften sicherlich bald auch jemand anderen auffallen, wenn sie öfter und so plötzlich auftreten. Hoffentlich können sie ihm auf Atlantis irgendwie helfen.

    Doch er konnte nicht zu Ende sprechen, denn Elisha setzte plötzlich den medizinischen Injektor direkt an seinem Hals an. Sofort hatte sie ihm die schon bereitgelegte Dosis des Narkosemittels injiziert.
    Tristans Verwunderung über die Reflexe und die Abgebrühtheit seiner Frau standen ihm ins Gesicht geschrieben.
    Das hat er verdient! Finde ich sehr gut, was Elisha da gemacht hat. Mal sehen, wie er darauf reagieren wird.

    Ich hoffe, er wird sich das mit der Suspendierung wirklich nochmal überlegen und sie zurücknehmen. Warum sollte das nicht so einfach sein? Vielleicht damals nicht, aber jetzt ist doch keiner mehr da, der sich darüber aufregen könnte.


    „McKay…“
    „Sheppard, was immer es ist, es kann warten.“
    „…eigentlich ja. Aber wohl nicht lange.“
    „Abgesehen davon, dass dies das sinnloseste Kauderwelsch ist, dass ich bereits am frühen Morgen zu hören bekomme; und das auch noch von ihnen, und ich noch eine Menge Arbeit habe, die auf mich wartet, höre ihnen gar nicht zu, Sheppard.“


    Der letzte Teil zwischen John und Rodney war echt klasse. John weiß schon, wo er Rodney kitzeln muss, um ihn gefügig zu machen.


    „Was? Einen Moment mal, sie wollen doch nicht diesen…diesen im Sand buddelnden….Archäologen damit beauftragen, etwas über diese Stadt und die Technologie zu erzählen? Sind sie wahnsinnig geworden?!“


    Armer Daniel. Ich dachte, er wäre nach 10 Jahren harter Team-Arbeit etwas höher angesehen.

    John legte eine Unschuldsmiene auf.
    „Ich weiß nicht, was sie meinen?“
    „Oh bitte. Sie versuchen auf ganz hinterlistige Art und Weise mein Ego zu streicheln ...
    Du hast die beiden wirklich herrlich getroffen und während des gesamten Absatzes mit den beiden hatte ich wohl ein ziemlich dämliches Grinsen im Gesicht stehen.

    Ich warte gespannt auf die Fortsetzung!

  22. Danke sagten:


  23. #15
    Lieutenant Colonel Avatar von Shahar
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    Hallo stargatefan74,

    schön von dir zu lesen.
    Tut mir wirklich leid, das ein Teil eures Urlaubs förmlich ins Wasser gefallen ist. Aber dennoch hoffe ich, dass ihr euch auch so gut erholen konntet.

    Tja, was macht Kapitel 4?

    Ich weiß nicht, irgendwie hänge ich da ein wenig. Die Gesundheit spielt wohl Berg und Talbahn mit mir und fordert ihren Tribut. Da sind die Musen wohl in Urlaub geflogen. aber ich gebe mir die größte Mühe es so schnell wie möglich fertig zu bekommen, denn immerhin will ich auch an 100 kleine Stargates mitmachen. Nur da fehlen mir noch total die Ideen.
    Aber genug gejammert, so wirds auch nicht besser.

    Nunzu deinem eigentlichen Feedback, über das ich mich immer sehr freue.

    Tristanius ist wirklich fies. Gestern setzt er noch alles dran, um seine Tochter zu retten, die wirklich übel dran ist und am nächsten Tag macht er sie auch noch völlig fertig.
    Klar, er war ewige Zeiten in dieser Box und für ihn kommt es vermutlich so vor, als wäre nur ein kleiner Zeitraum vergangen und er hätte immer noch das sagen, aber er sollte da schon erstmal zuhören, was bei ihm aber wohl dennoch nichts bringen wird.
    Tristanius hat überreagiert, das stimmt. Er tut sich schwer damit, zu akzeptieren, das soviel Zeit vergangen ist und sich nun viele Dinge geändert haben. Er war das Kommandieren gewöhnt, hatte früher Freunde und Bekannte, die nun nicht mehr da sind und hatte Aufgaben, die nun andere erledigen. Das muss ihm erstaml richtig bewusst werden, damit er es verarbeiten kann.Seine Tochter hat das relativ schnell verstanden und hat daher auch schnell den Menschn geholfen. Bei ihrem Vater muss es erst noch Klick machen.
    Was das Zuhören betrifft, er wird bald eine Menge zu hören bekommen.

    Ich habe da schon seit der letzten Geschichte ähnliche Befürchtungen wie John, nämlich, dass Tristanius wieder die Stadt an sich reißen will und das Team nach Hause schicken wird, aber dazu wirst Du es hoffentlich nicht kommen lassen.
    Ich denke eher nicht. Jedenfalls habe ich es nicht geplant.

    Diese Anfälle düften sicherlich bald auch jemand anderen auffallen, wenn sie öfter und so plötzlich auftreten. Hoffentlich können sie ihm auf Atlantis irgendwie helfen.
    Dorian weiß im Grunde was mit ihm ist und kennt auch alle anderen Umstände, die damit verbunden sind bzw damit irgendwie zu tun haben. Er wird den Teufel tun, um damit irgendwo hin zu gehen, wo seine Anfälle auffallen könnten. Zunächst.
    Doch es wird ihm geholfen, aber bis dahin wird noch einiges geschehen (müssen).

    Das hat er verdient! Finde ich sehr gut, was Elisha da gemacht hat. Mal sehen, wie er darauf reagieren wird.

    Ich hoffe, er wird sich das mit der Suspendierung wirklich nochmal überlegen und sie zurücknehmen. Warum sollte das nicht so einfach sein? Vielleicht damals nicht, aber jetzt ist doch keiner mehr da, der sich darüber aufregen könnte.
    Wie Tristanius darauf reagiert? Naja ich würde sagen, er kennt seine Frau nur allzu gut. Immerhin haben sie sich in einer ähnlichen Situation kennengelernt ud da hat sie ihn auch ausgeknockt. Das macht ihr irgendwie Spaß.
    Abgesehen davon, mag sie es nicht wenn er sich in ihre medizinischen Dinge einmischt, so wie er es nicht mag, wenn sie sich in militärische Dinge einmischt. Und da er im Moment ohnehin in einer ziemlich mürrischen und meckernden Laune ist, macht sie eben kurzen Prozess.

    Was die Suspendierung angeht, da hätte sich auch früher niemand darüber aufregen können, immerhin, war er der Oberkommandierende. Es war und ist seine Entscheidung. Aber er wird einiges bekommen wo er dann überlegen kann. Keine Sorge.

    Der letzte Teil zwischen John und Rodney war echt klasse. John weiß schon, wo er Rodney kitzeln muss, um ihn gefügig zu machen.
    Natürlich weiß er das. Das ist bei McKays Verhalten mittlerweile ein offenes Geheimnis

    Armer Daniel. Ich dachte, er wäre nach 10 Jahren harter Team-Arbeit etwas höher angesehen.
    Bei jeden anderen, ja. Aber bei McKay? Wir haben ja in "Erster Kontakt" gesehen, wie "allergisch" McKay auf Daniel reagiert.
    Seine Haltung hat sich ihm gegenüber zwar etwas verändert/verbessert, aber einige Stichelleine müssen doch sein, oder?

    Du hast die beiden wirklich herrlich getroffen und während des gesamten Absatzes mit den beiden hatte ich wohl ein ziemlich dämliches Grinsen im Gesicht stehen.
    Das freut mich zu hören, denn diese kleine Szene sollte genauso rüberkommen. Das war die Absicht.

    Es freut mich sehr, dass dir dieses Kapitel so gefallen hat.
    Ich hoffe meine Musen kehren bald zurück, so dass ich schnell weiter schreiben kann.

    Ich danke dir fürs lesen und für dein Feedback.
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    Scarcrow and Dr. McKay: Wa(h)re Freundschaft
    Ein russischer Arzt nimmt an einem Ärztekongress in den Staaten teil, doch auf ihn wird ein Anschlag verübt. Will man hinter seine wissenschaftlichen Erkenntnisse in der Medizin gelangen, oder hat er gar mehr zu bieten?

  24. Danke sagten:


  25. #16
    Lieutenant Colonel Avatar von Shahar
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    So....
    Hallo ihr lieben! Ich weiß es ist schon lange her und ich habe euch wirklich lange warten lassen und das tut mir unendlich leid.
    Meine Gesundheit scheint eine Berg und Talbahnfahrt mit mir fahren zu wollen. Auch wenn es niemals wirklich akut und heftig und schlimm ist, kann es einen doch ziemlich schlauchen, wenn es mal gerade Bergauf geht und glaubt, dass es nun so weitergeht und bald überstanden sei. Dann aber kommt gleich am nächsten Tag ein Rückschlag und wirft dich um einige Tage oder gar Wochen zurück.
    Sowas kann man eine Zeitlang mitmachen, aber irgendwann ist die Luft raus und das wirkt sich auch auf das restliche Leben (und die Musen) aus.

    Aber nach dieser langen Auszeit habe ich endlich wieder Kraft und Muse gefunden, um das 4. Kapitel fertig zu bekommen.

    Ich hoffe ihr seid mir nicht allzu böse und lest noch mit und ich hoffe, es gefällt euch.

    Jetzt will ich aber nicht länger weiter lamentieren und präsentiere das

    +o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o +o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o+o

    4. Kapitel

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    Das gemeinsame Frühstück war schon lange beendet und man schlenderte nun gemeinsam durch die Gänge der Stadt. Während Rodney und John das Elternpaar flankierten, ging Daniel neben Dave her, der sich eher ruhig im Hintergrund hielt. Die Eindrücke, die in den letzten Tagen regelrecht auf ihn einschlugen, ließen ihn immer noch ehrfürchtig die Stadt, ihre Technologie und auch deren Bewohner beobachten.
    Doch er wirkte auch sonst nachdenklich und in sich gekehrt, ständig schweifte sein Blick zu seinem Vater und seinem Bruder und ließen immer wieder die gleichen Fragen in seinem Kopf aufkommen.
    -Hatten sie schon miteinander gesprochen? Haben sie sich ausgesprochen? Oder haben sie sich eher wieder gestritten? Wollte Dad sich denn überhaupt mit John versöhnen? Erinnert Dad sich überhaupt an das, worüber er mit mir gesprochen hat, kurz bevor… Was ist mit Mom? Was hält sie von alldem hier? …-
    Dave riss sich aus seinen Gedanken und folgte weiterhin den Ausführungen des leitenden Wissenschaftlers, den John dazu genommen hatte.
    Seine Eltern schienen sich sehr für die Stadt, die Technologie und die Arbeit in einer anderen Galaxie zu interessieren, hörten aufmerksam zu und stellten immer wieder Fragen bis sie plötzlich an einem der vielen Balkone vorbei kamen auf dem Carol eine Person auf dem Boden sitzen sah.
    „John, ist das nicht die junge Frau von gestern? Diese Alexa?“
    „Ja, ist sie.“
    „Wieso sitzt sie da so alleine? Ich dachte sie ist schwer verletzt und müsste in ärztlicher Behandlung sein. Vielleicht geht es ihr nicht gut.“
    „Ich sehe mal nach. Wartet so lange hier, ich bin gleich wieder da“, erwiderte John und betrat den Balkon.

    Die Beine über dem Abgrund baumelnd, den Oberkörper an das Geländer gelehnt und abwesend auf das Meer und den Horizont blickend, saß Alexa dort schon beinahe eine Stunde.
    Ständig kreisten ihre Gedanken um ihren Vater und die Auseinandersetzung, die sie vor nicht ganz einer Stunde im Konferenzraum hatten. Sie wusste dass ihr Vater nicht mit ihren Handlungen einverstanden sein würde und diesbezüglich mit ihr sprechen wollte. Sie hatte Fehler gemacht, schwere Fehler und nun hatte sie die Konsequenzen zu tragen. Aber noch niemals hatte sie ihren Vater so aufgebracht erlebt. Noch niemals hatte er sie derart beschuldigt und angeschrien. Es war nicht so, dass sie sich nun vor ihm fürchtete, aber sein ganzes Verhalten schien ihm nicht mehr zu entsprechen.
    Sogar ihre Mutter schien erschrocken von seinem Ausbruch und seiner Härte zu sein und verstand wohl im ersten Moment nicht so richtig, was gerade vor sich ging.
    Anfangs hatte Alexa noch den Verdacht, dass während der langen Stase in der Kapsel womöglich auch etwas mit ihm geschehen sein konnte. Etwas, das ihn so verändert haben könnte. Vielleicht auch während der vielen Monate, die er in dieser Galaxie umher reiste und durch suchte. Etwas, das sein Verhalten veränderte, sein Denken und sein Empfinden. Wer wusste schon was in dieser Galaxie so rum kreuchte und fleuchte und nach all den Berichten, die sie von der Atlantis Expedition gelesen hatte, war auch ihr bewusst geworden, das beinahe nichts unmöglich war. Möglicherweise sollte sie sich einfach mal mit ihrer Mutter darüber unterhalten. Sie könnte ihn genauer untersuchen und sich mit ihm unterhalten. Vielleicht würde sie sogar etwas finden und ihm dann helfen können.
    Doch je mehr sie darüber nachdachte, desto stärker wurde gleichzeitig das Gefühl, dass ihr Vater wirklich arg enttäuscht von ihr war. Niemals würde sie seinen Blick vergessen. Ein Blick der geradezu von Enttäuschung, Verärgerung und Verletzung sprühte.
    Wie schnell sich doch einiges ändern konnte. Gestern noch sah sie in die grünen gütigen Augen ihres Vaters, als sie in Kolyas Zelle in seinen Armen aufwachte. Auch später als sie wieder zu Hause waren, spürte sie die Freude und die Erleichterung über das Wiedersehen. Sie hatte die Zuneigung und die Sorge und auch die Liebe gespürt. Aber jetzt…
    Sie hatte doch diese neue Fähigkeit, die Emotionen anderer zu spüren, doch heute Morgen hatte sie einfach nicht daran gedacht sie einzusetzen. Alexa fragte sich gleichzeitig, ob sie denn überhaupt so genau wissen wollen würde, wie ihr Vater wirklich über ihr Handeln empfand. Eigentlich wäre es schon beinahe überflüssig, so laut und aufgeregt wie er war.

    Immer tiefer ließ sie sich in dieses Gefühlschaos gleiten. Auch die Worte ihres Bruders schienen sie nicht trösten zu wollen.
    -„…er wird sich schon wieder beruhigen. Das wird schon wieder…“-
    Je mehr und je öfter sie sich an die vergangene Stunde erinnerte und immer wieder das Bild ihres wütenden Vaters vor ihrem inneren Auge sah, desto mehr glaubte sie, dass sich all dies nicht so schnell einrenken würde. Ihr Vater wird sich wohl nicht so schnell beruhigen. Im Gegenteil. Sie hatte das Gefühl, dass ihr Vater bereits weitere Schritte plante. Schritte, wie beispielsweise das einberufen des erwähnten Militärtribunals. Das würde unter Garantie stattfinden.
    Wie lautete die Anklage?
    Hochverrat.
    Und wie lautete ihre Verteidigung?
    -„Ich dachte ihr seid tot… ich hatte keine Wahl! Sie wollten mich und Mutter zur Erde bringen und Forschungen mit uns und über uns betreiben! Ich war alleine und hätte sie schlecht aus der Stadt vertreiben können! Sie sind unsere Nachfahren! Sie haben mich darum gebeten!...“-
    Es wäre keine besonders sachliche Argumentation.
    -„Da ich anfangs annehmen musste, dass weder du, Mutter noch Dorian überlebt haben, bin ich den Weg gegangen, den ich für richtig hielt und der Atlantis den wenigsten Schaden zufügt. Als ich Mutter dann gefunden hatte und mich auf die Suche nach euch begeben wollte, habe ich Zugeständnisse gemacht und ihnen Zugriff auf unsere Technologie gewährt, doch nur, weil ich damit aushandeln konnte mit Mutter auf Atlantis zu bleiben, um die Stadt und unser Erbe zu schützen und um weiterhin nach euch suchen zu können. Das hätten wir nicht bei der Rückkehr zur Erde gekonnt…“-
    Das wäre wohl angemessener vor Gericht, doch würde es helfen? Würde er es verstehen?

    Vielleicht sollte sie es ihrem Vater einfach machen und ihm die Peinlichkeit einer Anhörung seiner eigenen Tochter ersparen. Ihr Abzeichen hatte sie bereits abgegeben. Alles was ihr noch blieb, war ihr Rang, mit dem sie ohnehin im Moment nichts anfangen konnte. Immerhin war sie suspendiert. Und ihre Uniform… was bedeutete schon Kleidung? Aber was wäre mit der Offiziersehre? Nun, wenn man genauer darüber nachdachte, war auch sie nicht mehr so angesehen. Ist man erst einmal suspendiert worden, bröckelte auch das Ansehen. Egal ob gerechtfertigt oder nicht. Wie hieß es bei den Menschen? Ist der Ruf erst ruiniert…Und überhaupt! Was hatte sie denn noch von ihrem Rang und ihren Offizierspatent? Ihr Volk, ihre Kollegen, ihre Freunde und Bekannte existierten schon lange nicht mehr und hier auf Atlantis hatte ein lantianischer Offizier keinerlei Befehlsgewalt über das Militär der Erde. Es würde nicht gelten, man könnte die Ränge, die Soldaten nicht in das Erdmilitär integrieren. Und selbst wenn…dafür war es nun wohl zu spät, oder?
    Also, es gab niemanden mehr, der noch mit Anerkennung, Respekt und Ehrerbietung über das lantianische Militär sprechen würde. Niemand dem man noch mit Stolz und Würde durch das Tragen des Abzeichens einer Spezialeinheit entgegentreten konnte. All die Jahre der harten Ausbildung und des noch härteren Trainings um das Erreichen eines Postens in dieser Eliteeinheit…es war nun umsonst.

    Die lantianische Militärstreitmacht…sie existierte nur noch in der Vergangenheit. Sie war Geschichte. Eine rühmliche Geschichte. Eine Erwähnung in der historischen Datenbank. Doch wenn es erst zu einer Anhörung vor einem Militärtribunal kommen würde, wäre das Ansehen und die Ehre dieses Militärs dahin. Alle Kämpfe, Kriege, Schlachten, Siege, all die Strategien, die genannten und ernannten Helden, Kommandeure und Befehlshaber, die Soldaten und Krieger der Spezialeinheiten, die Werte, das Motto und die Doktrin…alles wäre durch diesen Verrat vernichtet. Es würde nur Schande bringen.
    -Das alles nur, weil ich Atlantis dienen und es schützen, und gleichzeitig auch meine Familie finden und schützen wollte. Das haben die vielen Soldaten, gefallen oder im Ruhestand und auch ihre Nachfahren nicht verdient. Vater plant bereits eine Anhörung und wird mich danach ohnehin aus dem Militär entlassen wollen. Ich denke, ich mache es ihm einfach und erspare ihm die größte Peinlichkeit. Gleich nachdem er wieder von der Operation wach geworden ist, gehe ich zu ihm… und gebe meinen Austritt bekannt. Wahrscheinlich erwartet er es ohnehin von mir. Brauche ich denn unbedingt meinen Rang und die Zugehörigkeit zum Militär, um Atlantis weiterhin zu dienen und zu schützen? Einem Militär, das es doch ohnehin nicht mehr gibt? Ich kann die Stadt auch ohne Rang und Abzeichen schützen und das Andenken somit wahren. Auch die Interessen und das Vermächtnis unseres Volkes können so weiterhin existieren. Mister Woolsey würde mir da bestimmt helfen können. Hatte er denn nicht einmal etwas von diplomatischer Immunität gesagt? Sie würde mir allerdings erst nützen können, wenn ich aus dem Militär ausgetreten bin, also…und Pa? Auch das wird ihm nicht gefallen. Aber schlimmer kann es ja wohl kaum werden...-

    „Alexa?“, ertönte Johns Stimme hinter ihr, doch sie reagierte zunächst nicht.
    Erst als John sich neben sie hockte und sie erneut ansprach, schreckte sie aus ihren Gedanken auf.
    „Alexa…“
    „Was?... Colonel!“
    „Alles in Ordnung mit Ihnen?“
    „Ja…ja natürlich. Ich war nur in Gedanken.“
    John nickte skeptisch als ihm klar wurde, dass sie sich offenbar mit ernsten Gedanken beschäftigt haben musste.
    „Also… Ihr Gespräch mit Ihrem Vater ist wohl beendet“, meinte John und hoffte einige Neuigkeiten erhaschen zu können.
    Alexa zögerte kurz und bemühte sich dann doch eine neutral klingende Antwort herauszubringen. Er musste nicht wissen, was vorgefallen war und mit welchen Problemen und Gedanken sie sich nun beschäftigte.
    „Ja.“
    Doch John glaubte zu ahnen, dass etwas nicht stimmte. Das lag zum einen an ihrer resigniert erscheinenden Haltung, aber auch daran, dass sie ihn nicht ansah, als sie mit einem irgendwie traurigen und doch verbitterten Ton antwortete und zum anderen ließ er gerade seinen Blick über sie schweifen, als ihm auffiel das irgendetwas an ihrer Uniform zu fehlen schien.
    Ein ungutes Gefühl machte sich in ihm breit, als er zu wissen glaubte, was genau passiert sein könnte. Er wusste um Alexas Sorge Verrat begangen zu haben und er hatte auch den Blick gesehen, den ihr Vater ihr zugeworfen hatte, als sie ihm genauer über die letzten Monate berichtete.
    Er wusste auch um Alexas Abzeichen, dass die Zugehörigkeit zum lantianischen Militär, gleichzeitig aber auch die Zugehörigkeit des Spezialkommandos repräsentierte.
    Er konnte sich vorstellen, dass ihr Vater dieses Abzeichen eingezogen haben könnte, was gleichzeitig bedeuten würde, dass sie von ihrem Dienst entbunden worden sei.

    So etwas kannte er. Er hatte es vor Jahren selbst erleben müssen. Auch ihm wurden die Ranginsignien des Lieutenant Colonels abgenommen und er wurde wieder in den Rang eines Majors degradiert, nachdem er einen direkten Befehl missachtet hatte und sich dadurch einer Anhörung vor einem Militärausschuss stellen musste. Er wusste, wie sie sich gerade fühlen musste. Auch er ist damals regelrecht durch die Hölle gegangen. Auch wenn er selbst davon überzeugt gewesen war, das richtige getan zu haben, seinen Prinzipien und der Menschlichkeit treu geblieben zu sein, um seine Kameraden zu retten, hatte sich sein Ruf innerhalb des Militärs, sowohl bei seinen Vorgesetzten als auch bei einigen seinen Kollegen schlagartig verändert. Zunächst war er der junge Bluthund gewesen, ein Teufelskerl, ein Draufgänger, aber dennoch ein verdammt guter Pilot, mit Anstand und Moral, hilfsbereit und für viele ein guter Freund. Auch wenn er sich immer wieder eher harmlose Scherze und Streiche geleistet hatte, die sowohl seine Kollegen, als auch seine Vorgesetzten trafen. Doch nach diesem Vorfall hielten viele ihn für das glatte Gegenteil. Jemand der sich gerne gegen gegebene Befehle hinwegsetzte und seinen Vorgesetzten und wenigen Kollegen ein Dorn im Auge war. Von da an gab es Getuschel und schiefe Blicke. Auch wenn er sich noch so sicher war, das richtige getan zu haben und auch wenn sich die meisten seiner Freunde und Kollegen zu ihm bekannten und ihm den Rücken stärkten und ihn sogar teilweise als Held betitelten, setzte ihm die Anhörung, die Degradierung, das entziehen seiner Flugerlaubnis und die Abkommandierung nach McMurdo ziemlich zu. Doch er hatte sich nichts anmerken lassen und hatte sich stattdessen gefreut, wenigstens noch in der Antarktis ein Steuerknüppel eines Helikopters in die Finger bekommen zu können und nicht gänzlich aus der Air Force geflogen zu sein. Dass er kurze Zeit später seinem Schicksal in Gestalt von General O`Neill begegnete, war für ihm mittlerweile wohl mehr als nur Glück.

    Er sah, dass Alexa auch alles versuchte, um sich nichts anmerken zu lassen, doch aus irgendeinem Grund scheiterte sie kläglich. Vermutlich hatte sie noch niemals vor solchen Problemen und Konflikten gestanden und wusste nicht so recht damit umzugehen.
    Ihm wurde klar, dass er ihr irgendwie helfen musste, auch wenn er noch gar nicht sicher war, wie und ob sein Verdacht denn überhaupt zutraf.
    John atmete durch bevor er fragte.
    „Er hat es eingezogen. Ihr Abzeichen, er hat es ihnen abgenommen, stimmt´s?“
    Ertappt blickte sie nur kurz zu ihm und sah gleich wieder auf das Meer hinaus, antwortete jedoch nicht sofort.
    „Alexa?“
    „Ich bin bis auf weiteres von Dienst suspendiert.“
    -Also doch!-
    Wieder atmete John tief durch, presste die Lippen aufeinander und schüttelte kaum merklich mit dem Kopf.
    „Das ist doch verrückt. Ich werde mit ihm reden“ gab John entschlossen zurück und machte sich schon daran, den Balkon zu verlassen.
    Doch Alexa reagierte schneller und konnte ihn gerade noch am Handgelenk halten.
    „Nein!“
    „Alexa, Sie haben keinen Verrat begangen, das wissen Sie, das weiß ich und er weiß es doch auch. Es muss ihm nur jemand klar machen.“
    „Nein, John…bitte nicht.“
    John wollte sich wieder vorsichtig ihrem Griff entziehen, als ihm ihr geradezu flehender Blick auffiel. Auch dass sie ihn beim Vornamen nannte, ließ ihn sich schnell umentscheiden.
    Wieder beugte er sich zunächst zu ihr hinunter und sah sie besorgt an. Dann setzte er sich neben sie und ließ ebenfalls die Beine über den Rand baumeln.
    „Und wie soll es jetzt weitergehen?“
    Alexa blickte wieder zum Horizont und schluckte.
    „Pa will mich…er will eine Anhörung vor dem Militärtribunal.“
    „Tribunal? Wie soll denn das gehen?“, fragte John, wohlwissend dass der General neben seiner Tochter der einzig verbliebende Militär der Lantianer war.
    „Er ist der ranghöchste Offizier. Es ist vielleicht ungewöhnlich, wenn ein einziger Ankläger, Geschworener und Richter zugleich ist, aber in Anbetracht der Umstände durchaus legal.“
    „Und ziemlich unfair…es gibt bestimmt einen Weg. Lassen sie mich mit ihm …“
    „John bitte…machen sie es nicht noch schlimmer als es ohnehin schon ist. Es gibt einen Weg…aber das ist meine Sache.“
    Lange sah John sie an und überlegte, was sie wohl vorhatte, bis es ihm langsam bewusst wurde.
    „Sie wollen den Dienst quittieren“, schlussfolgerte er.
    „Ich denke das ist das Beste. Auf diese Weise erspare ich ihm die Schande eines…“
    „Blödsinn! Eine Anhörung ist doch nie im Leben gerechtfertigt. Und ihr Rücktritt ist ebenso wenig hilfreich.“
    „Und was soll ich ihrer Meinung nach tun? Abwarten und Tee trinken, mich dann mit einer jämmerlichen Erklärung verteidigen?“
    „Vor allem sollten sie nicht unüberlegt handeln. Ich glaube nicht dass es soweit kommt. Ich denke eher dass Woolsey recht hat. Ihr Vater ist mit der momentanen Situation und den ganzen Geschehnissen von damals etwas überfordert und…dreht ein wenig am Rad.“
    Unschlüssig und beinahe überfordert schüttelte sie den Kopf, konnte jedoch nichts darauf erwidern. Auch ihr ist der Gedanke gekommen, dass etwas mit ihrem Vater möglicherweise nicht stimmte. Doch sie dachte da eher an so etwas wie Fremdeinfluss oder ähnliches. Dass ihn die Vergangenheit und die aktuelle Situation schlichtweg überfordern könnte, darauf wäre sie nie gekommen. Sie hatte in der Vergangenheit kein einziges Mal erlebt, dass ihr Vater gestresst oder überfordert gewirkt hätte, oder dass er mit irgendeiner Situation oder einem Problem nicht zurecht gekommen wäre. Daher klang Colonel Sheppard´s Argument schon irgendwie verständlich. Auch wenn es sie nicht völlig überzeugte. Sie wusste einfach nicht, ob er nun überreagierte und sich bald wieder fangen würde, oder ob etwas mit ihm geschehen sein könnte. Und was, wenn es nichts von beidem war und es doch zu einer Anhörung kommen würde?
    „Was, wenn nicht? Was, wenn er sich nicht beruhigt und es doch zum Tribunal kommt?“
    „Dann sind wir auch noch da. Woolsey ist Anwalt. Ein verdammt guter sogar. Wenn ich mit rede, würde er sofort ihre Verteidigung übernehmen. Der boxt sie dann raus.“
    „Mich rausboxen? Colonel, ich habe ihnen Technologie und Informationen gegeben und ihnen auch Zugang zu solcher verschafft. Dazu war ich nicht befugt. Das ist Hochverrat und wird streng bestraft. Ob sie es glauben oder nicht, für so etwas kann man auch bei uns unter Umständen zum Tode verurteilt werden.“
    „Jetzt machen sie mal langsam. Ihr Vater würde niemals soweit gehen“, sagte John und versuchte ihr erneut den Wind aus den Segeln zu nehmen.
    „Wie weit glauben sie, würde er denn gehen? Eine kleine Haftstrafe, Degradierung und danach weiter machen, wie bisher?...Bei meinem Vergehen?...“ sagte Alexa und schüttelte zweifelnd den Kopf.
    „…ich schätze ich sollte noch froh darüber sein, dass mein Richter gleichzeitig auch mein Vater ist. Mit etwas Glück wird die Haftstrafe nicht ganz so lange sein…nachdem ich unehrenhaft entlassen wurde...Genau das wollte ich ihm und mir ersparen.“
    „Sie werden nicht austreten, verstanden? Alexa…warten Sie doch einfach mal ab. Der fängt sich wieder ein. Er braucht nur ein bisschen Zeit um sich mit der neuen Situation anzufreunden. Überlegen Sie doch mal was sich für ihn und für Sie alles verändert hat. Auch wenn er ziemlich stark zu sein scheint, lässt ihn das alles nicht kalt. Zugegeben, es ist schon ein bisschen unfair, dass er Sie so angeht, aber…ich denke, dass er mit sowas noch nie zu tun hatte. Er ist eben… ich habe ihn gestern gesehen…glauben Sie mir, im Grunde will er das gar nicht. Er will Sie gar nicht vor Gericht stellen und bestrafen. Er weiß nur im Moment nicht wo vorne und hinten ist. Es ist `ne Kurzschlussreaktion. Es braucht ein bisschen Zeit, vielleicht die eine oder andere Information und ein paar Gespräche und er ist wieder der alte.“
    „Colonel bitte…Sie kennen ihn nicht. Er wird Ihnen nicht zuhören wollen und so wie er im Moment drauf ist, kann es gut sein, dass er Sie alle aus der Stadt wirft.“
    „Okay, hören Sie…wie wäre es mit einem Kompromiss? Sie versprechen mir, nicht gleich das Handtuch zu werfen und zu kündigen und verspreche Ihnen, nicht mit Ihrem Vater zu sprechen. Wir warten einfach eine Zeit lang ab“, schlug John vor, als er merkte dass Alexa zwar über seine Einschätzung grübelte, aber noch immer nicht so recht überzeugt war. Vielleicht konnte er sie auf diese Weise zumindest vor einer Dummheit bewahren.
    Denn irgendwie war er nun selbst von Woolseys Theorie eines sturen und verbohrten Generals, der sich nur schwer mit Veränderungen abfinden könnte, überzeugt. Was er aber auch teilweise verstehen konnte. John ertappte sich immer wieder dabei, wie er daran zurückdachte, als er selbst plötzlich über vierzigtausend Jahre in der Zukunft landete. Es war wie ein Schlag ins Gesicht. Sogar McKays Hologramm hatte er in einem Moment der Überraschung, der Empörung und vielleicht auch der Hilflosigkeit angeschrien. Doch kaum tat sich die Möglichkeit auf, es wieder rückgängig zu machen, ihn zurück zu schicken, setzte er alles daran und lief sogar durch einen tobenden Sandsturm.
    Aber hier war nichts rückgängig zu machen, man konnte ihn und seine Familie nicht zurückschicken.
    Aber vielleicht konnte man dem General klar machen, dass sich zwar vieles verändert hatte, aber doch nicht unbedingt nur zum Schlechten.
    Schön, er würde Alexa versprechen, nicht mit ihrem Vater zu sprechen, aber so ein kleiner Wink mit dem Zaunpfahl täte ihm bestimmt ganz gut und es gab da ja immerhin noch Elisha und Dorian. Sie würden bestimmt auch nicht zulassen, dass ein Mitglied ihrer Familie vor das Militärgericht kommt…durch eine ohnehin schlappe Anklage. Und vor allem würden sie nicht zulassen, dass die ganze Familie daran auseinander zu brechen drohte. Und sollten trotz allem alle Stricke reißen, gab es auch noch Woolsey.
    Es würde ohnehin Gespräche geben. So oder so. Vielleicht nicht so offensichtlich, dass Alexa es merkte, aber John war sich sicher, dass es weder zu einer Verhandlung, noch zu einem Austritt seitens Alexas kommen würde.
    „Also, was sagen Sie dazu? Sagen wir eine Woche, in der sie nicht aus dem Militär ausscheiden und ich nicht mit Ihrem Vater sprechen werde. Ich bin sicher, dass er sich in der Zwischenzeit wieder einkriegt“ schlug John vor und musterte aufmerksam ihr Gesicht, in dem er beobachten konnte, wie sie mit sich haderte.
    „Kommen Sie…vertrauen Sie mir, das renkt sich wieder ein“, versuchte er sie zu überzeugen und stellte dann zufrieden fest, dass er sie schon fast überzeugt hatte.
    „Eine Woche?...Und Sie glauben wirklich, dass es nicht zu einem…“
    „Ganz sicher nicht.“
    „Und Sie werden ganz bestimmt nicht mit ihm darüber sprechen?“
    -Darüber vielleicht nicht. Aber Elisha, Dorian und Woolsey sind ja außerdem auch noch da. Die haben nicht versprochen, nicht mit ihm darüber zu reden und ihm den Kopf gerade zu rücken. Wollen doch mal sehen, ob wir es nicht doch hinbekommen, das er wieder in der Spur läuft. Abgesehen davon könnte es auch nicht schaden, die Datenbank nach den lantianischen Militärgesetzen zu durchforsten. Vielleicht ist ja was zu finden-
    „Versprochen ist versprochen“, antwortete John.
    Zögerlich und ein wenig hoffnungsvoll willigte sie ein.
    „Na schön. Eine Woche…sie reden nicht mit ihm und ich…werde nicht zurücktreten.“
    „Gut, abgemacht. Wir warten ab. Und jetzt hören Sie auf zu grübeln, das macht nur Falten. Wie wäre es stattdessen, wenn sie uns begleiten?...“
    Alexa erinnerte sich an den gestrigen Tag und an die Besucher, die sie kurz im Kontrollraum gesehen hatte. Auch ihre Mutter hatte ihr gestern Abend im Quartier von den Geschehnissen während ihrer Abwesenheit oder besser gesagt, während ihrer Gefangenschaft bei Kolya erzählt, was sich alles ereignet hatte und dass sie bereits Colonel Sheppards Familie kennengelernt hatte.
    Doch sie selbst war gestern nicht mehr in der Lage, die Familie zu begrüßen und hatte bisher auch nicht die Zeit und die Gelegenheit gehabt, sie endlich kennen zu lernen und sich mit Daniel Jackson zu unterhalten. Aber das könnte sie nun nachholen.
    „…Ich will ihnen die Stadt zeigen und ein bisschen was erzählen. Nur nicht all zu…“
    „Brisantes?“ fragte Alexa ratend.
    „Es wäre vielleicht besser, wenn sie erstens nicht alles auf einmal erfahren und zweitens…sollte sowieso einiges unter uns bleiben“, erklärte John und hoffte, dass Alexa verstehen würde, wovon er sprach. Und kurze Zeit später stellte er erleichtert fest, dass sie ihn verstand.
    „Ich darf ohnehin keine geheime Informationen oder Technologien mehr preisgeben, wenn ich nicht in meinem Quartier unter Arrest stehen will, also…“ gab sie leicht lächelnd achselzuckend zurück, was John bestätigte, sie doch ein wenig aufgemuntert und ihr Hoffnung gemacht zu haben.
    „Na dann…“, sagte John und machte sich mit Alexa auf den Weg nach drinnen.
    „…gehen wir, bevor Jackson noch einen Nervenzusammenbruch bekommt, weil er es vor Neugier und Aufregung nicht mehr aushält und McKay meinen Leuten erklärt, wie sie am besten die Stadt sprengen können.“

    Die Sheppards hatten bisher die Zeit still im Gang verbracht, lauschten neugierig und staunend den Ausführungen und Erklärungen von McKay und auch gelegentlich von Jackson. Doch Carols Blick schweifte immer wieder auf den Balkon zu ihrem Sohn. Ihr war die junge Frau als erstes dort aufgefallen und sie erinnerte sich an die schrecklichen Bilder des gestrigen Tages. Auch der furchtbare Zustand, in dem sie sich befand, als man sie gestern befreit und zurück gebracht hatte, konnte sie nicht vergessen. Es wunderte sie daher, sie nun dort sitzen zu sehen. Doch es war etwas anderes, dass sie gerade mehr beschäftigte. John unterhielt sich offensichtlich über etwas sehr ernstes mit ihr. Sie konnte nur einige Wortfetzen verstehen, aber es reichte nicht aus um mit Sicherheit zu wissen, worum es ging.
    Doch sie konnte anhand ihrer beiden Mienen und Gesten erkennen, dass beide sehr besorgt um etwas waren. John schien immer wieder auf sie einzureden, sie beruhigen zu wollen, sie vielleicht auch von etwas zu überzeugen.
    Ob sie vielleicht über die gestrigen Ereignisse sprachen? Ihre Gefangenschaft, ihr Befreiung oder gar über ihre Folter und ihren Peiniger? Carol wusste, dass solche Erlebnisse einem Menschen stark zusetzen konnten. Sie hatte in ihrer Laufbahn als psychologische Psychotherapeutin schon einige ehemalige Soldaten und Kriegsgefangene, aber auch andere Patienten, denen ähnliches durch pure Bösartigkeit eines anderen widerfahren waren, behandelt. Sie kannte alle Facetten der Schmerzen, der Angst, des Leidens, der Tortur, der Hoffnungslosigkeit und des Hoffens der Opfer. Sie kannte aber auch die Abgründe, die sich in den Tätern aufmachten. Sei es pures Vergnügen und Befriedigung, die einige empfanden, wenn ihre Opfer vor Schmerz und Todesangst schrien und weinten, oder das Verlangen nach Vergeltung oder Rache, manche hielten ihre Taten auch für Wiedergutmachung, andere verteidigten ihr Handeln durch Experimente, religiöse Opferungen. Wiederum andere empfanden sexuelle Befriedigung, wenn dabei Blut floss und sich jemand vor Schmerz und Qualen schreiend windete. Und manchmal waren es einfach nur Informationen, die gefordert wurden.
    Sie kannte beiden Seiten. Und dennoch hatte sie gelernt und mehr als einmal unbarmherzig erfahren müssen, dass auch ein Täter gleichzeitig ein Opfer war.
    Doch gestern hatten ihr immer wieder Zweifel an diesen Erfahrungen kommen wollen, als sie sah, wie dieser Mann, dieser Kolya vorging und sprach. Vor allem Johns Reaktionen, seine Blicke, seine Worte und sein handeln hatten ihr zugesetzt. Am schlimmsten war allerdings Kolyas Aussage, er hätte selbst einmal diese `Gastfreundschaft´ genossen.
    Carol erinnerte sich gut an den Schreck, den sie in diesem Moment empfand, den Stich, den sie in ihrem Inneren spürte, die Angst und die Panik, die sie überkam. Besonders als sie zusah, wie John geradewegs in dieses Gebäude stürmte und wusste, dass er wieder auf ihn treffen würde.
    Immer wieder hatte sie sich gefragt, ob er es dort wieder herausschaffte oder ob auch er gefangen genommen würde. Schon wieder. Würde dieser Kerl dann das gleiche mit ihm machen, wie mit ihr? Vielleicht erneut? Oder schlimmeres? Hatte er nicht davon gesprochen ihn langsam töten zu wollen?
    Ihr kamen Worte in den Sinn, die sie zuletzt in einer Sitzung mit einem ihrer Patienten hörte. Vor über zwanzig Jahren und dennoch erinnerte sie sich so gut daran, als sei es erst gestern gewesen. Er war ein ehemaliger Soldat, der in Korea in Gefangenschaft geraten war und dort gefoltert wurde. Seine Tortur war zwar nur von kurzer Dauer, aber sie reichte aus, um aus ihm beinahe ein Wrack werden zu lassen. Er hatte selbst Jahre danach noch darunter zu leiden. Dabei waren es aber weniger körperliche Beschwerden, wie Narben, Verstümmelungen oder anderes. Es war der psychische Schaden der dadurch entstanden war.
    Es hatte eine Weile gedauert, bis er sich ihr geöffnet hatte, aber dann sprudelten die Worte aus ihm heraus und Carol bekam abermals eine detaillierte Beschreibung einer grauenhaften Folter zu hören. In diesem Moment konnte sie auch nicht verhindern, dass sich die Worte in ihrem Kopf zu Bildern, zu einem Film verwandelten.
    Und genau dieser Film spielte sich gestern ab, als sie erfuhr, dass auch ihr Sohn ein Gefangener dieses Kolyas gewesen war. Das Gesicht ihres Patienten wurde mit dem Gesicht ihres Sohnes ersetzt.
    Es war eine Sache, Opfer zu therapieren, die so etwas durch machen mussten und gelegentlich hatte sie es auch mit einem Täter zu tun. Carol hatte sich in ihrer langen und komplexen Ausbildung und auch in ihrer gesamten Laufbahn bereits ein dickes Fell zu gelegt und auch genügenden und respektvollen Abstand eingehalten, um nichts davon so nah an sich ran zu lassen, dass es ihr selbst womöglich schaden könnte. Aber es war etwas völlig anderes, wenn das Opfer plötzlich aus den eigenen Reihen, aus der eigenen Familie käme.
    Sie war so dankbar, dass ihr Mann und ihr Sohn Dave in diesem Augenblick bei ihr waren und sie hielten. Mit Mühe konnte sie die Bilder aus ihrem Kopf vertreiben, die allerdings kurz darauf durch neue reale ersetzt wurden.
    Aber auch die Familie dieser Frau hatte Qualen durch litten, als sie zunächst hilflos zusehen mussten. Bis ihr Vater zur Befreiung eilen konnte, konnten sie sich nur gegenseitig beistehen und halten.
    Doch wer hielt diese Frau?
    War es das, worüber John gerade mit ihr sprach? Tauschten sie vielleicht gerade Erfahrungen aus?
    Jedoch waren es immer wieder diese einzelnen Wortfetzen, die Carol mitbekam und sie letztendlich zweifeln ließ.
    Vater, Gericht, Verrat.
    Das hatte wohl kaum was mit den gestrigen Ereignissen zu tun.
    Sie überlegte sich schon, Doktor Jackson oder Doktor McKay zu fragen, doch andererseits schien das Gespräch zwischen John und ihr sehr vertraulich zu sein und sie wollte nur ungern eine Vertrauensbasis zerstören, für die ihr Sohn wohl hart gearbeitet haben musste. Immerhin war er ein Kommandant und hatte dutzende Leute unter seinem Kommando. Da musste Vertrauen herrschen. Und das hatte sie auch gestern sehen können. Seine Soldaten und auch sein Team vertrauten ihm und seiner Führung und folgten ihm beinahe blind.
    Gerade als sie sich doch dazu durchrang, McKay und Jackson näher über die Frau zu befragen, sah sie, wie John und die junge Frau auf sie zu kamen.
    Abgesehen von der Neugier über ihr Befinden und welche Beziehung sie denn nun genau zu ihrem Sohn hätte, interessierte es Carol sehr, überhaupt mehr über diese Antiker erfahren.
    Wann hatte man den Mal die Gelegenheit, mit Außerirdischen zu sprechen?
    Sie wollte mehr über das Volk erfahren. Über ihre Kultur, ihre Entwicklung, ihr Leben und ihre Arbeit. Wie waren ihre Ansichten und Einstellungen zum Leben, zur Arbeit, zu Freunden und Familie und zu vielem anderen?
    Auch wenn Doktor Jackson ihr erklärt hatte, dass es eigentlich kaum bis gar keine Unterscheide zwischen den Antikern und den Menschen gab, konnte Carol es kaum abwarten, diese Leute selbst näher kennen zu lernen und sich mit ihnen zu unterhalten, um sich ein eigenes Bild zu machen. Nicht weil sie ihm nicht vertrauen würde, aber sie hatte doch schon des öfteren feststellen müssen, dass auch sie, aus den unterschiedlichsten Gründen belogen wurde. Die Wahrheit wurde mal mit unnötigem Schnick-Schnack verziert, ihr wurde etwas hinzugefügt oder auch mal abgenommen, manchmal sogar völlig verdreht oder auch erfunden.
    Sie hatte sich schon immer ihr eigenes Bild zu den Dingen machen wollen.
    Und nun schien es endlich soweit zu sein, als die beiden sich ihnen anschlossen.

    tbc...
    Geändert von Shahar (16.09.2010 um 10:17 Uhr)
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    Scarcrow and Dr. McKay: Wa(h)re Freundschaft
    Ein russischer Arzt nimmt an einem Ärztekongress in den Staaten teil, doch auf ihn wird ein Anschlag verübt. Will man hinter seine wissenschaftlichen Erkenntnisse in der Medizin gelangen, oder hat er gar mehr zu bieten?


  26. #17
    Major General Avatar von Kris
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    Hey, was ist denn das, noch kein Kommentar?

    Der Teil ist zwar sehr ruhig, aber es tut sich doch einiges in ihm. Alexa ist von den Vorwürfen ihres Vaters tief getroffen und wird glaube ich das erste mal richtig in ihrer Weltsicht erschüttert, erkennt jetzt erst, was sie eigentlich durch die 13.000 Jahre verloren hat.
    Ihre Verwirrung, Trauer, Angst und auch Wut hast du gut herausgearbeitet, man kann förmlich spüren, wie es in ihr wühlt und sie nicht ein und aus weiß.

    Gut, dass John nicht weit ist, und diese Situation selbst kennt, und wunderbar, dass er bereit ist einzugreifen. Dass du dabei auch Carol nicht außer Acht lässt, die ihrerseits ihren Sohn beobachtet, finde ich ebenfalls gut. Denn letztendlich kann sie da auch noch mal nachhaken. Und jetzt vielleicht auch helfen.

    Auf jeden Fall war das ein sehr bewegtes psychologisches Kaptel, dass uns mal wieder die Figuren näher bringt. Ich bin gespannt, ob du auch mal ein solches Kapitel aus der Sicht von Tristanus schreibst, denn es muss ja auch da Gründe geben, warum er seine Tochter so niedergemacht hat.

    Und vergiss auch nicht die anderen Familienmitglieder einzubinden. Auf jeden Fall gärt da eine Menge unter der Oberfläche, was jetzt langsam aber sicher zur Eskalation und Explosion kommt.

    Auf jeden Fall war der Teil spannender als er im ersten Moment aussieht und es steckt eine Menge Charaktertiefe in ihm. Also nur weiter so!
    Kolya, der Trust und ein irrer Serienkiller in:Im Grau der Schatten, Double Trouble & In den Händen des Schicksals. Ungekannte Abenteuerer von John Sheppard & Co in "Stargate Atlantis - Die verborgenen Szenen": Aufbruch in eine neue Welt und Das erste Jahr und Die Specials.

    John Sheppards Schicksal im Vegasverse :"Solitary Man" no more

    *Neu:* Kapitel 22 seit Okt 2016: Wenn der schlafende Tiger erwacht (Star Trek Into Darkness Prequel)
    * NEU* Doktor Who: Die Saat des Zorns * Der Schatten des Doktors * Drabbles

  27. Danke sagten:


  28. #18
    Lieutenant Colonel Avatar von Shahar
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    Hallo Kris,

    zu allererst, danke für dein Kommentar.

    Der Teil ist zwar sehr ruhig, aber es tut sich doch einiges in ihm. Alexa ist von den Vorwürfen ihres Vaters tief getroffen und wird glaube ich das erste mal richtig in ihrer Weltsicht erschüttert, erkennt jetzt erst, was sie eigentlich durch die 13.000 Jahre verloren hat.
    Ja ich wollte nach der letzten Story ein wenig Ruhe reinbringen. Zumindest am Anfang.
    Ich glaube es ist weniger Alexa, die erkennt, was sie verloren hat. Immerhin erinnert sie sich ja auch nicht so gut daran. Es ist eben das Verhalten ihres Vaters, das sie so überrascht.

    Gut, dass John nicht weit ist, und diese Situation selbst kennt, und wunderbar, dass er bereit ist einzugreifen. Dass du dabei auch Carol nicht außer Acht lässt, die ihrerseits ihren Sohn beobachtet, finde ich ebenfalls gut. Denn letztendlich kann sie da auch noch mal nachhaken. Und jetzt vielleicht auch helfen.
    John ist mal wieder der Retter und "das Ohr" in der Not.
    Was Carol betrifft, so spiele ich gerade mit dem Gedanken, ihr in dieser "Folge" eine bedeutendere Rolle bzw. Schlüsselrolle zukommen zu lassen. Aber so weit bin ich noch nicht.

    Auf jeden Fall war das ein sehr bewegtes psychologisches Kaptel, dass uns mal wieder die Figuren näher bringt. Ich bin gespannt, ob du auch mal ein solches Kapitel aus der Sicht von Tristanus schreibst, denn es muss ja auch da Gründe geben, warum er seine Tochter so niedergemacht hat.
    Es sollte auch ein wenig psychologisch sein und zum grübeln bringen.
    Und selbstverständlich werde ich auch noch aus Tristanius Sicht schreiben, auch wenn das noch etwas dauern könnte. Im Grunde wird jeder der Familie Thalis und auch der Familie Sheppard genauer unter die Lupe genommen.
    Keine Bange.

    Auf jeden Fall war der Teil spannender als er im ersten Moment aussieht und es steckt eine Menge Charaktertiefe in ihm. Also nur weiter so!
    Es werden noch weitere Einblicke, große und auch kleine, in die Charaktere folgen.
    Freut mich das dieses Kapitel dir so gefällt. Ich danke dir für´s Lesen und für dein Kommentar!
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    Scarcrow and Dr. McKay: Wa(h)re Freundschaft
    Ein russischer Arzt nimmt an einem Ärztekongress in den Staaten teil, doch auf ihn wird ein Anschlag verübt. Will man hinter seine wissenschaftlichen Erkenntnisse in der Medizin gelangen, oder hat er gar mehr zu bieten?

  29. #19
    Lieutenant Colonel Avatar von Shahar
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    Als erstes ein Danke an Am17, Antiker91 und DarkVanilla fürs "Danke"-Drücken und auch ein herzliches Danke an Kris für ihr Kommentar.

    So nun aber gleich zum

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    5. Kapitel

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    „Mom, Dad, Dave, Doktor Jackson, das ist Commander Alexa Thalis. Alexa, das sind meine Eltern Carol und Patrick, mein Bruder Dave Sheppard und das hier ist unser guter Doktor Jackson“, stellte John die Anwesenden vor.
    Kaum hatte Patrick die junge Frau näher betrachten können, glaubte er, sie schon einmal gesehen zu haben. Doch wo und wann, wusste er nicht so recht. Also wollte er es zunächst als Einbildung abtun, doch er merkte sehr schnell, dass ihm dies nicht so schnell gelingen wollte. Die Gedanken daran ließen ihn nicht los.
    Aber nicht nur ihm ging es so. Auch Alexa glaubte, diesen Mann irgendwie zu erkennen, konnte sich jedoch ebenfalls keinen Reim darauf machen.
    Dennoch ging keiner von beiden dem ganzen nach, indem man nachfragte oder sich davon erzählte. Stattdessen reichte man sich die Hände, lächelte und Alexa hieß die Familie und auch Daniel in Atlantis Willkommen.
    „Doktor Jackson, endlich lernen wir uns persönlich kennen.“
    „Ja, es wurde wirklich Zeit“, erwiderte Daniel lächelnd.
    „Haben Sie vielleicht eine Minute für mich?“, fragte Alexa und entschuldigte sich kurz bei dem Rest der Gruppe, als dieser bejahte und ihr neugierig einige Schritte folgte.
    „Ich wollte mich nur gerne erkundigen, wie es um die Übersetzung der Steine, deren Aufnahmen ich Ihnen gesendet habe, steht.“
    „Nun, ich arbeite immer noch daran. Ich muss zugeben, es ist so ziemlich der älteste Dialekt Ihrer Sprache, den ich je gesehen habe.“
    „Dann haben sie noch keine relevanten Informationen daraus erschließen können?“, fragte Alexa.
    „Nein, bis auf einzelne Worte, die ich bisher übersetzen konnte, aber die machen bisher wenig Sinn.“
    „Welche Wörter?“
    „Das einzig wirklich bestimmte Wort, das auf etwas schließen lassen könnte, lautet `Schöpfung´. Der Rest ist relativ nutzlos im bisherigen Kontext. Aber ich werde dran bleiben und jetzt, da ihre Familie wieder da ist, können sie…“
    „Nein! Wir haben doch darüber gesprochen, Doktor Jackson. Niemand sollte davon erfahren. Colonel Sheppard und die anderen hier wissen es zwar, aber meine Familie nicht. Und ich würde es sehr zu schätzen wissen, wenn es so bliebe. Sehen Sie, …ich kann mich vage daran erinnern, dass mir mein Vater früher streng verboten hatte, je wieder auf diesen Planeten zu gehen. Ich weiß nicht warum, aber diese Steine müssen irgendetwas damit zu tun haben. Mit dem, was auf ihnen steht. Damals hatte ich selbst versucht, die Schriftzeichen zu übersetzen und kam nicht weiter als Sie bisher, aber ich weiß, dass es Ihnen vielleicht besser gelingen könnte. Nur wenn mein Vater das herausbekommt…sagen wir einfach, dass er nicht besonders gut darauf zu sprechen sein wird. Höchstwahrscheinlich werden wir dann auch keine Möglichkeit mehr haben, herauszufinden, um was es geht. Wenn Sie aber wirklich nicht wollen, dann…“
    „Nein, das ist es nicht. Ich dachte nur, dass Ihre Eltern diesen Dialekt vielleicht kennen würden.“
    „Möglicherweise. Vielleicht ist es mir daher auch verboten worden. Vielleicht steht da etwas, was ich absolut nicht wissen darf.“
    „Etwas gefährliches, etwas das großen Schaden anrichten kann?“, fragte Daniel skeptisch.
    „Wer weiß. Aber ich glaube nicht, dass das Wissen um die Bedeutung der Schriftzeichen so uralter Steine wirklich so gefährlich sein kann. Wenn es Ihnen allerdings dennoch zu…riskant sein sollte…“
    „Nein, nein…“ , winkte Daniel ab.
    „…es liegt Ihnen wirklich sehr viel daran, nicht wahr?“
    „Ich werde das Gefühl nicht los, dass, was immer es ist, es etwas mit mir, vielleicht auch mit meiner ganzen Familie zu tun haben könnte.“
    „Denken Sie dann nicht, dass es gerade in diesem Fall besser wäre, wenn sie es erführen?“
    „Vielleicht, aber nicht bevor ich mir sicher bin, worum es geht. Abgesehen davon, wollte mein Vater ja auch nicht, dass ich erfahre was da los ist, also…“
    Daniel nickte verstehend, auch wenn ihm nicht ganz wohl bei der Sache war.
    „Okay…na schön, ich werde nichts sagen.“
    Alexa dankte ihm und beide schlossen sich der Gruppe wieder an.

    „Seid Ihr soweit?“, fragte John und überlegte bereits, was er seiner Familie als nächstes zeigen könnte.
    Bisher hatten Carol, Dave und Patrick ihre Umgebung erstaunt und neugierig betrachtet. Vieles überraschte sie und einiges hatte sie auch geradezu fasziniert.
    Darunter zum Beispiel das botanische Labor, das Carol sehr interessierte. Vor allem die vielen außerirdischen Pflanzen, von denen man sich neue Erkenntnisse versprach. Einige der Wissenschaftler sprachen davon, auf der Erde längst ausgestorbene Pflanzenarten wieder blühen und gedeihen lassen zu können. Aus anderen Pflanzen erhoffte man sich unter anderem Medizin für die verschiedensten Leiden herstellen zu können. Ein Forscher sprach sogar ganz enthusiastisch von der Bekämpfung des Hungers. Doch am meisten faszinierte sie, und auch Daniel, das soziologische Labor, nachdem John und Rodney ihr gestanden hatten, dass sie diesen Raum anfangs für eine Art Spielzimmer gehalten hatten. Als die beiden ihnen aber erklärt hatten, was es in Wahrheit mit dem Labor auf sich hatte, sprachen sie sich ebenfalls gegen eine weitere Benutzung des Labors aus.
    Patrick und Dave hingegen waren von den technologischen Details der Stadt, wie einigen Erdungsstationen, besonders aber von der Reaktorkammer, in der man versucht hatte, Energie aus einer anderen Dimension zu ziehen, äußerst beeindruckt. Aber das absolute Highlight bildete das ZPM für sie. Auch wenn die beiden Rodneys Erklärungen über die Energiegewinnung über so ein leuchtendes kristallartiges Ding anfangs nicht ganz nachvollziehen konnten, waren sie regelrecht gefesselt und John hatte danach seine Mühe, sie wieder aus dem Raum zu bewegen und die Führung fort zu setzen.
    Der Stuhlraum hatte sie jedoch zunächst beängstigt. Besonders als John den Zugriff auf die Drohnen blockierte und sie bat, sich einmal auf den Stuhl zu setzen. Es hatte ihm eine Menge Arbeit bereitet, sie dazu zu überreden. Aber als er es ihnen erst einmal vorgemacht hatte und ihnen auch genau erklärte, was sie damit tun könnten, wurden sie etwas mutiger. Sogar sein Vater hatte es geschafft, das heimische Sonnensystem durch seine Vorstellung zu projizieren. Ebenso seine Mutter, die gleich darauf die gesamte Milchstraße erscheinen ließ. Nur Dave tat sich etwas schwer damit, sich zu konzentrieren und seinen Geist zu öffnen. Aber es funktionierte schlussendlich, wenn auch nur kurz. Aber als John ihnen jedoch zu erklären versuchte, dass man über diesen Kontrollstuhl auch fast die gesamte Stadt und ihre Systeme kontrollieren und vor allem auch fliegen konnte, wollten sie es nicht glauben. John tat beinahe alles, um sie zu überzeugen, aber gab schlussendlich auf. Jedoch kein einziges Mal erwähnten weder er noch Rodney, dass er sie schon mehrmals geflogen hatte. Irgendwann käme mit Sicherheit die Gelegenheit, in der sie vielleicht eine Aufnahme sehen oder mit jemanden sprechen würden, denen sie vielleicht eher glauben würden.
    Er konnte ihren Unglauben sogar verstehen. Anfangs tat John sich auch schwer damit, zu glauben, dass etwas so riesiges wirklich fliegen konnte. Desto mehr überraschte und beeindruckte ihn Atlantis` erster Flug, der nach Millionen von Jahren wieder stattfand.
    Der Hologrammraum ließ die Familie ebenfalls erstaunt raunen und wieder konnte John in verblüfft reinschauende Gesichter sehen. Auch dort ließ er sie einiges ausprobieren und fragen. Besonders beherrschen musste er sich jedoch, als Carol doch tatsächlich gefragt hatte, ob die Stadt wirklich fliegen könne und es kurz darauf die Erklärung über die verschiedensten Antriebe gab. Es war allerdings Patrick, der mit seiner Neugier noch etwas weiter ging und fragte, wann und wer die Stadt zum letzten Mal flog.
    John würde niemals diesen Blick vergessen, den man ihm daraufhin entgegen brachte, als das Hologramm erklärte, dass es gerade mal ein halbes Jahr her und ein Colonel John Sheppard der `Pilot´ gewesen sei.
    Er konnte sehen, dass sie trotz aller vorsichtigen, behutsamen und schlicht gestalteten Erklärungsversuche, schwer mit den Informationen zu hadern hatten. Es würde wohl noch eine ganze Zeit brauchen, bis sich all diese Informationen verdauen und sich verkraften lassen würden.

    John kam zu dem Entschluss, ihnen noch die Krankenstation zu zeigen. Danach würde die Jumperbucht den krönenden Abschluss bilden.
    Es war Carol, die den Anfang machte und den ersten Schritt unternahm, die Antiker genauer kennenzulernen.
    „Commander, dürfte ich Ihnen eine Frage stellen?“
    „Natürlich, nur zu“, antwortete Alexa, wobei John bemerkte, dass es ihr offenbar schon viel besser zu gehen schien, als vor einigen Minuten.
    „Doktor Jackson hat uns gestern gesagt, dass Sie vor… vor dreizehntausend Jahren hier gelebt haben sollen. Das kann ich mir ehrlich gesagt, nur schwer vorstellen.“
    Nun musste Alexa sogar leicht lächeln, was John ebenfalls auffiel und ihn etwas erleichterte.
    „Das ist wahr. Vor etwas mehr als dreizehntausend Jahren haben meine Familie und ich hier gelebt und gearbeitet.“
    „Dann sind Sie hier auch geboren?“
    „Ja. Geboren und teilweise aufgewachsen.“
    „Wieso nur teilweise? Was meinen Sie damit?“
    „Als ich zehn wurde, ging ich zur Akademie.“
    „Sie…Sie gingen mit zehn Jahren zu einer Akademie? Ist das bei Ihnen eine höhere Schule oder so etwas in der Art?“, wollte diesmal Dave wissen.
    „Das auch. Es ist…war hauptsächlich eine Militärakademie, aber dort wurde auch in den traditionellen und allgemeinbildenden Themen unterrichtet. Davor wurden einige der Kinder hier in Atlantis unterrichtet.“
    „Hier? Wie muss ich mir das vorstellen? Ich meine, wie sieht so ein Unterricht aus und wo fand er statt?“
    „Nun, fast so wie bei ihnen auf der Erde. Es gab Lehrer, die den Unterricht überwachten und auf Ruhe und Ordnung und die Anwesenheit achteten und die Schulaufgaben kontrollierten. Der Hologrammraum diente dabei als Schulungsraum.“
    „Und auf dieser Akademie sind Sie dann auch zur Soldatin ausgebildet worden?“
    „Ja.“
    „Und was lernt man da so alles?“, wollte diesmal Patrick wissen.
    „Hm…fliegen, schießen, kämpfen und einiges mehr. Wahrscheinlich alles, was ein Soldat auch auf der Erde beim Militär lernt“, gab Alexa lächelnd zurück, als sie glaubte, das Patrick auf diese Art und Weise versuchte, Vergleiche zu ziehen und so mehr über John erfahren wollte. Ihr war nicht entgangen, dass der Vater immer wieder unsicher und fragend zu John geblickt hatte. Offensichtlich gab es auch zwischen den beiden irgendwie Gesprächsbedarf, oder es war die Tatsache eines Aufstiegs und einer Rückkehr, dass wohl alle etwas verunsicherte.
    „Darf ich Sie noch etwas fragen? Etwas persönlicheres?“, fragte Carol weiter.
    „Sicher.“
    „Gestern…da waren Sie…naja, Sie waren ziemlich schwer verletzt und heute sieht es so aus, als ob nie etwas gewesen wäre. Müssten Sie denn nicht noch in ärztlicher Behandlung seien? Oder war es außerirdische Technologie, mit der Sie behandelt wurden?“
    „Wenn es nach meiner Mutter ginge, würde ich immer noch auf der Krankenstation liegen. Nein, Verletzungen heilen bei uns sehr schnell.“
    „Schnell? Innerhalb so kurzer Zeit?!“, zweifelte Dave.
    „Es kommt ganz auf die Schwere der Verletzung an…“, begann Alexa zu erklären, als ein Funkspruch die Gruppe erreichte.
    „Doktor McKay, bitte melden Sie sich im Hauptlabor.“
    „Ach, was ist denn jetzt schon wieder? Radek, was haben Sie denn jetzt schon wieder angestellt?!“, antwortete der Wissenschaftler leicht ungehalten.
    „Ich habe gar nichts angestellt, Rodney. Würden Sie bitte einfach herkommen und sich hier etwas ansehen?“
    „Ja, ja, ja, ich bin schon unterwegs…“, antwortete Rodney gereizt und verabschiedete sich von der Gruppe, bevor er meckernd davon rauschte.
    „…von wegen nichts angestellt! Ein Wunder, das man bisher noch keinen Knall gehört hat und eine Meldung über eine Explosion gekommen ist…“
    „Ist der immer so?“, fragte Dave stirnrunzelnd und musste genau wie alle anderen schmunzeln.
    „Nein, manchmal kann er unausstehlich werden“, antwortete John kopfschüttelnd und bog mit den anderen gerade um die Ecke zur Krankenstation, worauf sich auch gleich die Türen selbiger öffneten.

    Gerade als Alexa erneut zur eigentlichen Erklärung ansetzen wollte, gingen die Türen des Operationssaals auf und eine lächelnde und munter in eine Unterhaltung vertiefte Doktor Keller und Elisha Thalis traten heraus.
    „Alexa!...“, rief Elisha erfreut aus, als sie ihre Tochter mit Colonel Sheppard, seiner Familie, Doktor Jackson und Doktor McKay näher kommen sah.
    „…Da bist Du ja. Ich dachte schon, ich müsste Dich wieder rufen lassen!“
    „Wir haben sie unterwegs aufgegabelt und gleich mitgenommen…“, entgegnete John, worauf auch die beiden Frauen lächeln mussten.
    „…also das hier die Krankenstation mit unserer Stabsärztin Doktor Jennifer Keller. Misses Thalis kennt Ihr ja bereits. Falls Ihr irgendwann mal irgendwas habt, seid Ihr hier richtig.“
    „Doktor Keller, das sind meine Eltern und mein Bruder. Carol, Patrick und Dave Sheppard. Jackson kennen Sie ja schon.“
    „Ja Hallo, Ich habe schon von unseren neuen Besuchern gehört. Schön Sie kennen zu lernen.“
    Wieder begrüßte man sich und reichte sich die Hände.
    „Sagen Sie Doktor, es muss doch aufregend sein, an einem Ort wie diesem zu arbeiten. Besonders mit der ganzen Technik“, bemerkte Carol wieder.
    „Ja das ist, aber die richtig gute und interessante Technik und Technologie kommt erst jetzt durch Misses Thalis zum Vorschein. Dank ihr habe ich gerade bei einer Operation mit diesen lantianischen Instrumenten zusehen dürfen. Wenn wir solche Geräte auch auf der Erde hätten…ich kann mir gar nicht vorstellen, welche und wie viele Vorteile, Ärzte und Krankenhäuser und vor alle die Patienten haben könnten. Operationen wären einfacher, schneller und sicherer, die Genesungszeit würde auch drastisch verkürzt werden. Schwierige Eingriffe wären wesentlich einfacher durchzuführen und… alleine die Medikamente. Darüber haben wir ja noch gar nicht gesprochen“, berichtete die junge Ärztin enthusiastisch.
    „Ich hoffe die Operation vorhin war nichts Ernstes“, kam es wieder von Carol. Patrick und Dave hielten sich schon die ganze Zeit eher ruhig im Hintergrund, hörten zu und versuchten die Informationen zu verarbeiten.
    Auch John hielt sich zurück, lehnte sich lässig mit verschränkten Armen an eine der Liegen und ließ seine Mutter und auch seinen Vater und Bruder in Ruhe ihre Umgebung beobachten und Fragen stellen.
    „Oh nein. Es ist nichts Ernstes. Mein Mann hatte eine Verletzung an der Schulter, die während der langen Stasezeit nicht richtig verheilen konnte. Ich musste nur vernarbtes Gewebe entfernen.“
    „Und jetzt heilt es auch so schnell wie bei Ihrer Tochter?“
    „Nein, diesmal nicht. Mein Sohn hatte mir gestern einige meiner Geräte repariert und wieder aufgeladen, so dass ich sie heute bei meinem Mann nutzen konnte. Nur leider nicht bei Dir, Schatz. Sie waren erst heute Morgen wieder einsatzfähig“, entschuldigte sich Elisha schließlich bei Alexa und drückte ihre Hand.
    „Macht nichts, Ma. Es ist ja alles wieder heil. Wieso wolltest Du mich überhaupt rufen lassen? Ist was mit Pa? Hat er was gesagt, oder…“, fragte sie beunruhigt und wollte schon auf den Operationssaal losstürmen.
    Doch Elisha konnte sie gerade noch am Arm halten und beruhigen.
    „Nein, nein. Es ist alles in Ordnung mit ihm. Ich habe ihn operiert und er schläft. Das wird er auch noch eine ganze Weile tun. Ihm geht’s gut. Mach Dir keine Sorgen. Ich wollte Dich rufen lassen, damit ich Dich nochmal untersuchen kann.“
    „Wieso?“
    „Wir haben doch gestern darüber gesprochen und abgemacht, dass Du Dich heute Morgen noch mal hier melden solltest.“
    „Aber mir geht es gut“, sagte Alexa und versuchte sich raus zu reden.
    „Ob es Dir gut geht oder nicht, entscheide ich und jetzt leg` Dich bitte hin, damit ich Dich scannen kann.“
    „Aber Ma, ich …“
    „Alexa, Du hattest gestern dutzende Schnittwunden, Prellungen, Verstauchungen, mehrere Knochenbrüche und eine Schussverletzung!“
    „Das ist doch alles schon verheilt, den Bruch habe ich mir gerichtet und die Kugel habe ich mir auch rausgeholt.“
    „Mit einer Glasscherbe!“
    „Ich hatte nichts anderes!“, verteidigte sich Alexa, worauf Elisha entnervt die Augen schloss und einmal tief ein und wieder ausatmete.
    „Leg…Dich…hin!“, fordert sie ein letztes Mal ruhig, aber mit Nachdruck.

    Verdutzt, aber auch irgendwie amüsiert folgten die Sheppards und Daniel der Unterhaltung zwischen Mutter und Tochter, sahen dabei zuerst zu Doktor Keller dann zu John, die allerding nur wissend lächeln konnten und kaum merklich mit dem Kopf schüttelten, als Alexa aufstöhnte und ohne weitere Worte der Anordnung ihrer Mutter nachkam.
    Gespannt beobachtete die Familie aus einiger Entfernung, wie das Gerät den Körper des Commanders von oben bis unten mit einem dünnen grünen Lichtstrahl abtastete. Währenddessen beantwortete Jennifer geduldig die Fragen zum Scanner und anderen Geräten der Krankenstationen.
    Nachdem Elisha sich überzeugte, dass all ihre Verletzungen auch wirklich so gut wie verheilt waren und ihre Tochter nichts dagegen hätte mit den Sheppards genauer darüber zu sprechen, wandte sie sich wieder an den Besuch.

    Alexa hingegen stand auf und ging an den Computer neben dem Operationssaal.
    Sie tippte einige Befehle ein, woraufhin eine visuelle Verbindung in den Operationssaal hergestellt wurde. Mit gemischten Gefühlen sah sie auf den Bildschirm, in das Gesicht ihres schlafenden Vaters.
    Sicher machte sie sich Sorgen um ihn, auch wenn sie wusste, dass es keine schwere Verletzung und auch kein schwieriger Eingriff war. Aber sie spürte auch das Wechselbad ihrer Gefühle. Zunächst waren da Angst und Sorge, als ihr Vater mit seinen Beschuldigungen anfing. Dann die Mutlosigkeit, ihm mehr entgegen zu setzen. Später kam auf dem Balkon in einem einsamen Moment Hilflosigkeit und Verzweiflung hinzu. Aber nun schien sich eine gewisse Gleichgültigkeit breit zu machen. Oder war es vielleicht schon Verbitterung, Wut?
    Er sah so friedlich aus, wenn er entspannt war. Ganz besonders wenn er schlief. Aber wie würde es wohl weitergehen, wenn er aufwachen würde? Würde er sich beruhigt haben? Würde es Gespräche geben? Würde es wieder eine Auseinandersetzung geben? War es überhaupt gut, abzuwarten, so wie Colonel Sheppard ihr geraten hatte? Andererseits, wenn man es so betrachtete, konnte sie ohnehin nichts anderes tun. Selbst wenn sie Sheppard nicht versprochen hätte, nichts zu unternehmen, müsste sie warten, bis er wieder wach wäre.
    Nur kurz kehrte Stille in ihre Gedanken und sie bekam mit, über was gerade hinter ihr gesprochen wurde.
    Über ihre Verletzungen, ihre Heilkräfte, wie lange ein Knochenbruch brauchte zum heilen, sogar über den subkutanen Transmitter, den man ihr gestern entfernt hatte und den jeder unter seiner Haut hatte. Colonel Sheppard ließ ihn gerade von seiner Mutter an seinem Arm ertasten.
    Doch recht schnell konzentrierte sie sich wieder auf das Bild ihres Vaters und ließ die Gedanken wieder schweifen.

    Carol, Patrick und Dave erkundigten sich weiterhin über die medizinische Einrichtung und ihre Möglichkeiten. Doch es war mehr Doktor Keller die nun gefordert war, daher ergriff John die günstige Gelegenheit und bat Elisha um ein kurzes Gespräch unter vier Augen.

    „Ähm, hören Sie, ich weiß nicht, was genau zwischen Alexa und ihrem Vater vorgefallen ist, aber…“
    John überlegte, wie er ihr am besten klar machen konnte, was er eben erfahren hatte und nun versuchte zu verhindern. Doch all seine Überlegungen schienen ihm nicht hilfreich genug zu sein. Also entschied er sich für den direkten Weg.
    „…sie will den Dienst quittieren.“
    „Was?...Nein, das kann nicht sein. So etwas würde sie niemals tun. Das Militär bedeutet ihr viel zu viel, als dass sie es einfach so aufgeben würde“, brachte Elisha zweifelnd hervor.
    „Ich habe sie eben auf einem der Balkone getroffen und mit ihr gesprochen. Sie hat mir von der Suspendierung erzählt und glaubt, dass sie durch einen Austritt ihrem Vater…die Schande eines Militärgerichtsverfahrens erspart. Ich glaube es ist ihr ernst.“
    „Aber das ist doch…“
    Elisha wusste nicht so recht, was sie darauf antworten sollte. Wieder schlug die Bekümmerung zu, als sie zu ihrer Tochter sah.
    „Tristan hat etwas überreagiert, ja. Aber er…das ist alles neu für ihn. Er tut sich noch etwas schwer mit der neuen Situation. Er wird nur etwas Zeit brauchen um die vielen Veränderungen zu akzeptieren.“
    „Das habe ich ihr auch versucht zu sagen. Es war gar nicht so einfach, ihr das mit dem Austritt auszureden. Ich habe ihr versprechen müssen, nicht mit ihm zu sprechen, wenn sie mir dafür verspricht, abzuwarten und keine Dummheit zu machen.“
    „Aber Sie haben ihr nicht versprochen, dass Sie nicht mit mir reden?“, brachte Elisha lächelnd hervor.
    John zuckte nur schelmisch grinsend mit den Schultern.
    „Ich habe vor der Operation noch mal mit ihm gesprochen. Er hat mir versprochen, dass er nochmal mit ihr reden will. Ich denke, bevor er das tut, sollte ich ihn mir nochmals vorknöpfen.“
    John nickte nur knapp, Elisha bedankte sich und ging zu ihrer Tochter.

    „Ich habe Dir doch gesagt, dass es ihm gut geht. Er wird noch eine Weile schlafen“, sprach Elisha leise zu Alexa und drückte wieder ihren Arm.
    „Hat Pa noch etwas gesagt, bevor Du ihn wieder ausgeknockt hast?“
    Elisha musste lächeln, wusste sie doch, dass Alexa mehr als einmal Zeuge wurde, wie sie mit ihrem Vater kurzen Prozess gemacht hatte, wenn es um eine ruhige medizinische Behandlung ging. Aber auch Alexa selbst hatte des öfteren den Narkoseinjektor ihrer Mutter zu spüren bekommen.
    „Daran erinnerst Du Dich wieder? Dass ich Euch beide immer außer Gefecht setzen muss?“
    „Hat sich offenbar eingebrannt.“
    Wieder schmunzelte Elisha, legte ihren Arm um die Taille und ihren Kopf auf die Schulter ihrer Tochter und drückte sie an sich.
    „Ich denke, ich habe ihn etwas beruhigen können. Er wird nochmal mit Dir sprechen wollen, wenn er wieder wach ist…mach Dir keine Sorgen. Die ganzen letzten Monate haben ihn ziemlich mitgenommen und jetzt ist er wieder hier und nichts ist mehr so, wie er es kannte. Du musst ihm etwas Zeit geben und Du wirst sehen…ich verspreche Dir, es wird alles wieder gut.“

    „Es klingt wirklich wie Latein, wenn sie in ihrer Sprache sprechen“, sagte Carol, als sie bemerkte, dass sich Elisha und Alexa auf antikisch unterhielten.
    „Das Latein auf unserer Erde ist im Grunde eine Abwandlung ihrer Sprache“, meinte Daniel beiläufig
    „Wie der Papst wohl aus der Wäsche gucken würde, wenn er erfahren würde, dass er eigentlich eine außerirdische Sprache spricht“, bemerkte John, worauf Dave ihn zunächst perplex ansah und dann lachen musste. Patrick und Carol schüttelten ebenfalls lächelnd den Kopf.

    Alexa hatte sich der Gruppe wieder angeschlossen und wollte mit ihnen gerade wieder die Krankenstation verlassen, als ihre Mutter sie noch mal aufhielt.
    „Ach Alex, weißt Du, wo Dorian ist? Hast Du ihn gesehen?“
    „Nein, warum?“
    „Er hat mir zwar die Geräte repariert und aufgeladen, aber die Ladestationen sind noch nicht hier. Er hat wohl vergessen sie hier her zu bringen. Kannst Du ihn bitte rufen. Ich habe mein Funkgerät nicht hier.“
    Alexa tippte kurz auf den kleinen Kommunikations-Anstecker an ihrem Kragen.
    „Dorian, hier ist Alexa. Wo bist Du?“
    Es dauerte nur wenige Sekunden bis er sich meldete.
    „Na wo soll ich wohl sein? Ich bin in meinem Quartier und repariere Ma´s Utensilien. In meinem Labor geht das ja nicht mehr!“
    „Wieso geht das nicht mehr?“
    „Weil es nicht mehr meines ist!“
    Alexa verdrehte die Augen. Bisher hatte noch niemand daran gedacht, dass Dorians ursprüngliches Labor bereits von einigen Wissenschaftlern in Beschlag genommen wurde. Vielleicht könnte sie mit Colonel Sheppard und Mister Woolsey sprechen, dass er es womöglich wieder bekäme. Irgendwie wäre bestimmt etwas zu machen, wusste sie doch, wie gerne er dort arbeitete.
    „Ich kümmere mich um Dein Labor, aber Ma brauch die Ladestationen für ihre Geräte. Kannst Du sie ihr bringen?“
    „Ich…ich bin hier gleich fertig und dann äh… bringe ich sie mit, einverstanden?“
    Alexa sah kurz zu ihrer Mutter, die dem Gespräch gefolgt war und nun einverstanden nickte.
    „Ist gut. Ma ist sowieso auf der Krankenstation. Sie wartet dort.“
    „Was ist… was ist überhaupt mit Pa?“
    „Dem geht’s gut. Ist ausgeknockt!“
    „Ah…na schön. Ich bin bald fertig und dann komme ich“, antwortete Dorian und beendete die Verbindung.
    Elisha nickte ihrer Tochter dankend zu und sah ihr dann hinterher, wie sie mit der Gruppe die Krankenstation wieder verließ.

    Erschöpft ließ Dorian seinen Kopf auf seine Arme sinken, die schon die letzten Minuten auf dem Rand der Toilettenschüssel lagen. Kalter Schweiß bedeckte sein Gesicht, er zitterte am ganzen Körper, seine Kraft hatte ihn verlassen. Vor einigen Minuten zwang ihn eine heftige Übelkeit ins Badezimmer zu stürzen, auf die Knie zu sinken und sich zu übergeben.
    Immer wieder zogen sich seine Eingeweide krampfhaft zusammen, brachten ihn zum Würgen und zum Spucken und ließen ihn unter Schmerzen stöhnen. Kaum hatte sich sein Magen vollkommen entleert, erreichte ihn auch schon der Funkspruch seiner Schwester. Mit Mühe konnte er sich zusammenreißen und versuchte sich nichts anmerken lassen.
    Doch jetzt war er völlig erledigt. Bleierne Schwere legte sich über seine Glieder, als er versuchte wieder aufzustehen. Also kroch er an die seitliche Wand und lehnte sich mit dem Rücken gegen sie.
    Ruhig atmete er kontrolliert ein und aus und hoffte, dass er so den Schwindel besiegen könnte.
    Ein paar Minuten und er käme wieder auf die Beine, könnte seinen Kopf kurz aus dem Fenster seines Quartiers strecken und die frische Meeresluft einatmen. Sie würde ihm garantiert helfen.
    Nicht mehr lange und er hätte alles überstanden. Vielleicht noch ein oder zwei Tage und dieser Albtraum wäre vorbei. Kein Verlangen mehr, keine Schmerzen, keine Qualen, keine Heimlichtuerei und keine Gedanken mehr an diese grausamen Kreaturen, die ihn immer wieder an den Rand seiner Existenz bringen würden und ihn zwangen, gegen sein eigenes Volk zu handeln. Bald wäre alles vorbei.

    tbc...
    Online:
    SGA: ALEXA: Freaky Fridays
    Lachen und Weinen liegen manchmal so dicht nebeneinander … vor allem Freitags


    Scarcrow and Dr. McKay: Wa(h)re Freundschaft
    Ein russischer Arzt nimmt an einem Ärztekongress in den Staaten teil, doch auf ihn wird ein Anschlag verübt. Will man hinter seine wissenschaftlichen Erkenntnisse in der Medizin gelangen, oder hat er gar mehr zu bieten?

  30. Danke sagten:


  31. #20
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    Standard

    WOW.
    JOhn´s Familie ist doch garnicht neugirig. Die Sache mit dem Kontrollstuhl und imHologram-Raum waren einfach nur zum LAchen.
    Jetzt bin ich aber gespannt, was mit dem General und Alexa passiert.
    WAs ist mit Dorian? HAbe ich inden vorheringen Kapiteln was über lesen?
    Bin gespannt wie es weiter geht.

    lg Am17

  32. Danke sagten:


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