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Thema: [MiniBang] Der Bodyguard (SG-1/SGA)

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    Lieutenant General Avatar von Antares
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    Standard [MiniBang] Der Bodyguard (SG-1/SGA)

    Titel: Der Bodyguard
    Autor: Antares
    Serie: AU mit den Charakteren aus SG-1 und SGA
    Pairing: Jack/Daniel
    Rating: PG (in zwei Spoilern NC-17)
    Genre: Romanze, Krimi-Elemente, Humor
    Inhalt: Daniel ist ein Sachbuchautor, der kurz vor der Veröffentlichung seines zweiten Buchs Drohbriefe bekommen hat. Carter ist sehr besorgt und zieht es sogar in Erwägung die Promotionstour abzusagen, als sein Verleger, Rodney McKay, eine bessere Idee hat. Er organisiert einen Bodyguard für ihn: Jack O’Neill
    Beta: Besten Dank an Shazz für das Korrekturlesen der engl. Fassung (und einige Hinweise in Bezug auf San Francisco *g*) und an Liddy, die einen wundervollen Job erledigt hat und meine manchmal etwas kreative neue deutsche Rechtschreibung auf einen einheitlichen Nenner gebracht hat. Vielen, vielen Dank dafür!
    Fanart: 3 tolle Manips/Cover von Anne, die ich im Laufe der FF posten werden. Meinen ganz herzlichen Dank dafür! Sie sehen klasse aus!

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    Ein köstlicher, appetitanregender Duft zog durch Daniels Apartment. Angebratene Zwiebeln, frischer Oregano und Basilikum. Sam holte noch einmal tief Luft und fühlte sich an einen Sommer in Italien erinnert. Nicht, dass sie jemals da gewesen wäre, aber in ihrer Vorstellung sollten Rom oder Venedig ganz genauso riechen. Um den Angriff auf ihre Geschmacksknospen komplett zu machen, buk im Ofen auch noch ein Brot. Carter lief das Wasser im Munde zusammen.

    Sie lehnte am Küchenschrank und schaute Daniel fasziniert beim Kochen und Werkeln zu. Als sie Daniel die Pfeffermühle herüberreichte und interessiert beobachtete, wie er noch diverse andere Kräuter und Gewürze – die man niemals in ihrer Küche finden würde – in die Zwiebelsuppe warf und umrührte, meinte sie: „Nun, dann sind wir ja fast fertig.“
    „Sind wir“, versicherte ihr Daniel mit einem Augenzwinkern und nur einer ganz leichten ironischen Betonung des Wörtchens „wir“.
    „He! Habe ich dir jetzt geholfen, diese vermaledeiten Zwiebeln zu schälen oder nicht? Ich habe zwei vollgeheulte Taschentücher, um es zu beweisen!“ Sie rempelte leicht gegen seine Schulter, achtete aber darauf, dass nichts mehr von den Gewürzen in die Suppe fiel.
    Daniel lachte. „Doch, du warst eine große Hilfe. Und ganz ohne Klagen. Wir können die Suppe auch ‚à la Samantha’ nennen, wenn du drauf bestehst.“
    Sam seufzte. „Nein, nein, ich habe ja nur Handlangerdienste geleistet. Der ‚Chef de Cuisine’ bist du. Deine Ideen stecken da drin.“

    Sie hatte nicht ganz unrecht. Daniel liebte Kochen und Experimente mit Essen, während sie nicht genügend Phantasie hatte, sich kulinarische Schweinereien auszudenken. Mangelnde oder reichlich vorhandene Phantasie erklärte wohl auch, warum Daniel der Autor war und sie seine Literatur-Agentin.
    „Denkst du, dass Rodney rechtzeitig hier sein wird?“, fragte sie, nahm einen Teelöffel aus der Schublade und testete Daniels neueste Kreation.
    „Wenn’s was zu essen gibt, wird er sogar überpünktlich sein“, grinste Daniel.

    Rodney McKay war Daniels Verleger und Lektor, er hatte Daniel „entdeckt“ und vor drei Jahren für das Verlagshaus gewonnen. Darüber hinaus trafen sie sich auch ab und zu privat, denn Daniel war einer der wenigen Leute, die sich nicht von Rodneys Sarkasmus, der manchmal in Unhöflichkeit kippte, abschrecken ließen. Daniel nahm Rodney so, wie er war, legte nicht jedes Wort auf die Goldwaage und wenn es ihm zu bunt wurde, konnte es durchaus sein, dass er Rodney ohne ein weiteres Wort stehen ließ. Der schmollte dann zwar ein, zwei Tage, dann war es aber auch wieder vergessen und ihre Zusammenarbeit lief reibungslos weiter bis zum nächsten Zusammenstoß.

    Mit Samantha Carter war Rodneys Verhältnis nicht ganz so spannungsfrei. Solange die Autoren Samantha als Agentin und Rodney als Verleger hatten, lief die Sache einigermaßen rund. An erfolgreichen Autoren, die bei anderen Verlagen unter Vertrag standen, ließ er allerdings – auch in Sams Gegenwart – selten ein gutes Haar.
    Außerdem war McKay seit Jahren, seit sie sich beide den Großraum Denver als Wirkungsstätte ausgesucht hatten, in einer Hass-Liebesbeziehung mit Samantha Carter verbunden. Er hatte sich auf den ersten Blick in sie verguckt. Groß, blond und intelligent, passte sie genau in sein Beuteschema. Aber sie hatte ihn nicht gewollt. Als er versucht hatte, die persönliche Beziehung zu ihr zu vertiefen, hatte sie ihn abblitzen lassen. Erst behutsam, dann, als er kein ‚Nein’ hatte akzeptieren wollen, deutlicher. Es hatte mit harschen Worten ihrerseits und Rumgebrülle vonseiten Rodneys geendet.
    Dann hatte ein paar Monate Funkstille zwischen ihnen geherrscht, sie hatten sich nur durch ihre Autoren als Mittelsleute unterhalten, was für alle Beteiligten sehr unangenehm gewesen war. Doch auch diese Situation hatte sich langsam wieder normalisiert.

    Vor ungefähr einem Jahr hatte er dann vollständig aufgehört, ihr Avancen zu machen. Ab und zu warf er ihr noch einen langen Blick zu, aber Sam hatte den Eindruck, dass die Blicke eher kritisch als schmachtend waren. Sam vermutete, dass er mit jemand anderem liiert war und jetzt Vergleiche zog. Jedenfalls war seitdem ihre berufliche Zusammenarbeit deutlich besser geworden. Sie gerieten zwar immer noch regelmäßig aneinander, weil sie beide einen sehr starken Willen hatten und ihn auch durchsetzen wollten, aber Rodney war nicht mehr peinlich aufmerksam, nahm in ihrer Gegenwart nicht mehr jedes Fettnäpfchen mit, das er finden konnte.

    Ihre Arbeitsbeziehung war inzwischen so gut, dass alle drei zusammen zu Abend essen konnten und über die bevorstehende Werbekampagne zu Daniels neuestem Buch: „Götter aus dem Eis – Asgard, Midgard, Utgard und ihre Bedeutung für die nordische Mythologie“ sprechen konnten. Den Titel hatten sie in hitzigen Diskussionen an langen Abenden ausgesucht. Die Werbestrategie dahinter war einfach: Der erste Teil des Titels sollte die Massen ansprechen, eingängig sein, populärwissenschaftliche Assoziationen wecken. Der zweite Teil sollte Dr. Jacksons Anspruch auf historische Genauigkeit und wissenschaftliche Fundierung unterstreichen. Eine Kombination, die auch schon für „Götter der Wüste – Die Pharaonen und ihr Einfluss auf das Alte Ägypten“ funktioniert hatte.
    Das Ägypten-Buch war ein Überraschungserfolg gewesen, welcher monatelang auf Platz eins der Bestsellerlisten für Sachbücher gestanden hatte und sich selbst jetzt – nach zwei Jahren – noch immer unter den Top Ten befand. Sie alle drei hofften, mit Daniels neuestem Werk diesen Erfolg wiederholen zu können.

    Sam pustete auf den Löffel mit der dampfenden Suppe, dann befand sie sie für kalt genug und probierte vorsichtig mit vorgestreckter Zunge.
    „Um Himmels willen!“ Sam hustete und hätte beinahe die Suppe ins Waschbecken gespuckt. „Daniel! Du musst unbedingt noch Wasser oder Sahne hinzufügen, oder McKay wird sich den ganzen Abend über beschweren, dass du ihn umbringen willst.“ Sie wedelte mit ihrer Hand vor dem Mund auf und ab, um zu demonstrieren, wie heiß und scharf die Suppe war.

    „Wenn sie fertig ist, füge ich saure Sahne hinzu“, versprach Daniel, der gerade die Backofentür öffnete, um vorsichtig die heißen Baguette auf ein Holzbrett zu befördern. „Hier, nimm schon mal das Baguette und …“

    Es klingelte an der Wohnungstür und Sam meinte: „Ich gehe schon.“ Sie nahm das Brot mit, stellte es auf dem Esszimmertisch ab und ging die Tür öffnen. Daniel hörte, dass es Rodney McKay war, der sich lauthals über den Feierabendverkehr beschwerte, die Idioten, die ihren Führerschein in der Lotterie gewonnen hatten, und den Regen, der doch bitte schön noch eine halbe Stunde hätte warten können, bis er wie aus Eimern losschüttete.

    Sam entgegnete irgendetwas Beruhigendes, und Rodney moserte noch einmal über Porschefahrer, Lastwagenfahrer und Motorradfahrer – kurz alles, was außer ihm auf der Straße herumfuhr. Laut redend kamen die beiden in die Küche.

    „Hi, Daniel.“
    „Hallo Rodney. Schön, dass du es lebend hierher geschafft hast.“
    Rodney schnaubte und zog aus einer braunen Papiertüte eine Flasche Rotwein hervor. Er las noch einmal das Etikett, bevor er erklärte: „Es ist eine französische Spezialität und die Flasche hat mich ein Vermögen gekostet.“ Für einen Moment sah es so aus, als würde er sie lieber für sich behalten, ehe er sie doch an Daniel reichte.
    „Danke, Rodney“, antwortete Daniel und musste ein Grinsen unterdrücken. „Ich weiß das zu schätzen.“ Er schaute sich das Etikett an und nickte anerkennend. „Nimm schon mal Platz, das Essen ist in fünf Minuten fertig.“

    Rodney und Sam nahmen am Tisch Platz, Rodney riss sich kleine Stückchen vom Brot ab und gab mit vollem Mund eine Abhandlung über französische Rotweine.
    Daniel brachte die mit Weißbrot überbackene Zwiebelsuppe, die er mit Sahne genießbar gemacht hatte. Der Käse auf den Toastbrotscheiben verlief und verband sich perfekt mit der heißen Brühe. Es duftete köstlich.
    Da Rodney immer sehr spärlich mit Komplimenten umging, wusste Daniel, dass sein „nicht so schlecht“ schon ein großes Lob war. Die fast obszönen Laute, die er machte, als er anschließend das superzarte Steak mit warmem Kartoffelsalat und selbstgemachter Tomatensauce aß, waren Hinweis genug, dass er auch den Hauptgang mochte.

    Sie frozzelten ein wenig über die Kandidaten zur anstehenden Bürgermeisterwahl, zerrissen die völlig überschätzte Neuverfilmung eines Klassikers in der Luft, und erst nachdem sich alle noch ein zweites Mal von der Mousse au Chocolat genommen hatten, waren sie bereit, übers Geschäftliche zu sprechen.

    Samantha lästerte über drei besonders schlechte Manuskripte, die sie zugeschickt bekommen hatte. „Der Autor – und ich gebrauche das Wort in seinem Zusammenhang nur sehr zögerlich – nennt es einen ‚neuen und innovativen Weg des Erzählens’. Ich nenne es Inkompetenz. Hunderte von Fehlern, extrem langsam erzählt, kein Plot, keine glaub- oder liebenswürdigen Charaktere und … keine hübschen Vampire, was ja wohl heutzutage ein Minimum ist“, beendete sie ihre Aufzählung mit einem spöttischen Grinsen.
    Rodney beschwerte sich über die Preisgestaltung einiger großer Buchketten, die seinen Verdienst schmälerten. „Ich denke ernsthaft darüber nach, nicht mehr mit Zelenkas ‚Billigen Büchern’ zusammen zu arbeiten.“
    Daniel beklagte, dass ihm auf dem alternativen Cover, das für den Export vorgesehen war, der Schrifttyp nicht gefiel.
    „Das können wir noch ändern“, versprach ihm Rodney. „Die Lieferung ins Ausland beginnt erst in acht Wochen. Schick mir einfach eine kurze Mail und ich werde es weiterleiten.“

    Anschließend sprachen sie über die bevorstehende Kampagne zur Veröffentlichung von Daniels Buch, in die sie in den letzten Wochen all ihre Energie gesteckt hatten. Sie verglichen ihre Listen mit den Daten für die Interviews und Lesungen, die nicht nur in Buchläden, sondern auch in Universitäten angesetzt worden waren. Sie sprachen über die Promotion-Photos, die sehr schön geworden waren und die Autogrammstunden, die in einigen der großen Buchläden und Einkaufspassagen stattfinden sollten.

    Daniel war von diesem Teil seines Schriftstellerberufes nicht so begeistert. Wieder und wieder die zum Teil dummen Fragen von Reportern beantworten zu müssen, oder sich mit selbsternannten Experten herumstreiten zu müssen, die auch ohne Quellenangaben glaubten, alles besser zu wissen als er, stellten seine Geduld auf eine harte Probe. Daniel zog es vor zu schreiben, Quellen auszuwerten, alten Schriften durchs halbe Land hinterherzujagen, weil er sie für seine Thesen brauchte. Aber er wusste, dass ein Buch, das zum Bestseller werden sollte, mehr als nur Qualität und saubere Recherche brauchte. Ja, manchmal hatte er den Eindruck, dass das Kriterien waren, die immer mehr in den Hintergrund gedrängt wurden. Es war vielmehr nötig, den Kontakt zum Publikum zu pflegen, sich möglichst attraktiv zu verkaufen. Eine gute Marketing-Strategie war heutzutage fast genauso wichtig wie das Buch selbst.

    Sam hatte wie immer ganze Arbeit geleistet und die Pressemitteilungen und Einladungen waren termingerecht verschickt worden. Mit großer Sorgfalt hatte sie Hotels und Flüge gebucht und die nächsten drei Wochen – so lange sollte die Promotionstour dauern – organisiert. Sie war in der Beziehung genauso pedantisch wie Rodney, sodass keine Frage offenblieb und Daniel begeistert: „Perfekt!“ sagte, während sich Rodney ein: „Nicht ganz übel“ abrang.

    Um den Arbeitsteil abzuschließen, holte Daniel Espresso für sich, Cappuccino für Rodney und Latte macchiato für Sam. Die unanständig teure Kaffeemaschine war das Erste gewesen, das er sich von seinen Tantiemen gekauft hatte. Chromglitzernd führte sie ihm so jeden Tag vor Augen, warum er – unter anderem – schrieb.

    Als er aus der Küche zurückkam, sagte Rodney: „Sam hat mir vor ein paar Tagen erzählt, dass du zwei merkwürdige Briefe bekommen hast?“
    Daniel winkte ab und schüttete noch einen Löffel Zucker in sein Tässchen. „Ach, der übliche Unsinn. Ein schmachtender, weiblicher Fan, der mich unbedingt heiraten und meine Babys haben will und sich im nächsten Brief dann bitterlich beschwert, warum ich ihr nicht geantwortet habe. Das Ganze garniert mit ein paar Drohungen, dass Schlimmeres passieren würde, wenn ich sie nicht ernst nehme oder mich nicht mit ihr um den Fortbestand der Menschheit kümmere und ähnliches verqueres Zeug.“
    „Sei nicht so überheblich und tu so etwas nicht vorschnell als ungefährlich ab!“ Rodney schüttelte den Kopf. „Man kann nie vorsichtig genug sein. Zeig mir die Briefe.“
    „Sie liegen auf meinem Schreibtisch.“ Daniel zeigte mit dem Daumen über seine Schulter auf die Tür in seinem Rücken, hinter der sein Büro lag.
    „Dann hol sie her. Flott, flott.“ Rodney machte eine scheuchende Handbewegung.

    Daniel biss die Zähne aufeinander. Er hasste es, wenn Rodney andere Leute ohne Respekt behandelte – und es noch nicht einmal mitbekam. Er war ein hervorragender Verleger, mit einem tollen Gespür, was die Leute lesen wollten, mit fast immer dem richtigen Riecher, wie man ein Buch am besten vermarktete, aber man musste als Autor – und wohl auch als Agentin, wie er mit einem kleinem Seitenblick auf Sam dachte – ein sehr dickes Fell mitbringen und durfte seine rauen Umgangsformen nicht persönlich nehmen. „Ich werde die Briefe mitbringen, wenn ich den Verdauungsschnaps hole“, versprach Daniel diplomatisch.
    Glücklicherweise akzeptierte Rodney den Kompromiss mit einem zwischen seinen Zähnen herausgepressten: „Okay. Schön.“

    Zehn Minuten später stellte Daniel vor jeden ein Glas Grappa und warf vor Rodney und Sam vier Briefe auf die Tischplatte.
    „Vier?“, rief Sam überrascht.
    „Es waren noch zwei weitere in der Post. Einer gestern und einer heute Morgen.“ Daniel zuckte die Schultern.
    Rodney schnappte sich zwei Briefe, Sam die beiden, die sie noch nicht kannte, und sie begannen zu lesen.

    „Das ist widerlich! All diese gemeinen Anschuldigungen, du hättest kein Talent, deine Bücher wären langweilig und du würdest nur für die Massen schreiben, ohne einen Anspruch auf Qualität. Sie – wer auch immer sie sind – nennen dich einen Lügner und Scharlatan und hoffen, dass du in der Hölle schmoren mögest.“ Sam nahm den Brief herunter und schaute Daniel betrübt an. „Das ist so böse. Ihre Ausdrucksweise ist so gemein.“
    „Aber Sam, der Schreiberling vergleicht mich mit dem verräterischen Seth selbst – das heißt, wer auch immer den Brief geschrieben hat, muss zumindest mein erstes Buch gelesen haben.“ Daniel tätschelte ihre Hand beruhigend.
    „Wir müssen die Polizei einschalten oder irgendetwas unternehmen!“, erklärte sie, und stach erzürnt mit ihrem Finger auf den Brief ein.
    „Das müssen wir“, bestätigte Rodney in seltener Harmonie mit Carter und nahm ihr den zweiten Brief, den sie noch in der Hand hielt, weg, um ihn ebenfalls zu lesen.
    „Nein.“ Daniel schüttelte entschieden den Kopf. „Wir werden diesen … Wirrköpfen keine Plattform bieten. Das wollen sie doch nur. Das zeigt ihnen, wie viel Macht sie haben. Und diese Genugtuung werde ich ihnen nicht gönnen. Wir werden meine öffentlichen Auftritte nicht absagen und wir werden nicht die Polizei einschalten.“
    „Daniel, als es nur die ersten beiden Briefe waren, da war ich mit dir einer Meinung. Das ist ganz offensichtlich ein harmloser Spinner. Wenn …“
    „Harmloser Spinner?“ Rodneys Stimme überschlug sich fast. „Ihr beiden seid ja so … cool!“, meinte er sarkastisch. „Diese … ‚harmlose’ Person hier spricht darüber, Daniel … Gewalt anzutun und ihn zu töten, wenn er nicht das macht, was sie sich in ihrem kranken Hirn ausgedacht hat!“
    „Ja, das macht sie“, gab ihm Daniel recht. „Aber sieh mal, die Sätze sind total verdreht, sie fängt mit einem Argument an und dann verliert sie sich in tausend Nichtigkeiten. Sie führt ihre Drohung nicht konsequent zu Ende, sie widerspricht sich selbst. Und sie unterzeichnet die Briefe tatsächlich mit ‚Hathor’ … das ist die ägyptische Göttin der Liebe und der Fruchtbarkeit. Wie ernst soll ich so etwas wohl nehmen? Ich bin sicher, dass diese Schreiberin nicht in der Lage ist, etwas wirklich schlüssig durchzuplanen. Sie will Aufmerksamkeit und das ist alles. Ihr reicht es schon, so einen Brief zu verfassen und dann abzuschicken.“

    „Und die Briefe, die du heute Morgen bekommen hast?“ Rodney ließ nicht locker.
    „Die sind ein anderes Kaliber“, gestand Daniel ein. „Die sind sauber, fast emotionslos formuliert. Sie bleiben in ihren Formulierungen und Drohungen zwar sehr vage – hier wird mir nur mit etwas so Abstraktem wie der Hölle gedroht – aber sie klingen viel fanatischer und Fanatismus ist immer gefährlich.“

    Rodney nahm einen der Briefe nochmals auf, Sam einen anderen und Daniel spielte mit seinem Löffel, während er sie beobachtete. Er war besorgt, und zwar ziemlich, es war schließlich das erste Mal, dass man ihm auf diese Art und Weise drohte. Aber wenn er Sam seine Besorgnis sehen ließ, würde sie alle Buchläden, in denen er eine Lesung hatte, in uneinnehmbare Trutzburgen verwandeln. Es wäre besser sich ganz nonchalant zu geben und sie nicht sehen zu lassen, wie sehr es ihn schockierte, dass man ihm solche Gemeinheiten an den Kopf warf.

    Für eine ganze Weile starrten alle drei nachdenklich vor sich hin. Dann flammte die Diskussion erneut auf. Rodney war dafür die Polizei einzuschalten, sicher war sicher. Und schließlich und endlich, wofür bezahlte er die ganzen Steuern und damit auch die Polizei, wenn die jetzt nicht mal etwas für ihn tun konnte?
    Daniel war dagegen, er fand das übertrieben, denn er konnte sich nicht vorstellen, dass wirklich jemand etwas gegen einen Autor von populärwissenschaftlichen Sachbüchern hatte. „Natürlich weiß ich, dass das geschriebene Wort eine große Macht entfalten kann. Aber es ist ja nicht so, als würde ich zur Revolution aufrufen oder staatsfeindliche Thesen in meinen Büchern verbreiten. Die Leute, über die ich schreibe, sind schon seit Jahrtausenden tot! Ich finde, ihr überbewertet das Ganze zu sehr.“
    Samantha war hin- und her gerissen. Einerseits wollte sie nichts dramatisieren und auf gar keinen Fall wollte sie die Werbekampagne, in der so viel Arbeit steckte, abblasen, aber andererseits wollte sie Daniel natürlich auch in keine gefährliche Lage bringen.
    „Am besten wird sein, wir organisieren ein, zwei Leute, die während der Lesungen ein Auge auf das Publikum haben. Auch werde ich die Geschäftsführer der Buchläden und die Verantwortlichen an der Universität über die Situation informieren“, war Sams Vorschlag. Sie schaute von einem Mann zum anderen.
    „Hoffentlich reicht das“, meinte Rodney düster. „Ich weiß nicht, was so ein unterbezahlter Buchverkäufer gegen Fanatiker unternehmen soll. Und außerdem … Ich ...“ Rodneys Blick wurde glasig und sein Satz versandete im Nichts. Doch plötzlich hellte sich seine Miene auf und er schnippte mit seinen Fingern. „Daniel, ich habe die Idee! Du brauchst einen Bodyguard! Wir heuern irgendjemanden für dich an, der nur für deine Sicherheit zuständig ist.“

    Sam bekam große Augen und Daniel lachte. „Rodney, bei den paar Prozenten, die du mir zahlst, kann ich mir keinen Bodyguard leisten. Ich weiß ja nicht, welche Verkaufszahlen dir für das neue Buch vorschweben, aber um damit einen Leibwächter für drei Wochen zu bezahlen, wird es bestimmt nicht reichen. Wenigstens keinen, der wirklich gut ist und nicht nur nervös neben mir steht und mit seiner Pistole rumspielt, sodass sich niemand traut ein Exemplar meines Buches signieren zu lassen.“
    Aber jetzt war Rodney ein Mann mit einer Mission und er wischte Daniels Bedenken kurzerhand zur Seite. „Papperlapapp!“ Er schloss seine Augen, massierte seine Nasenwurzel und verkündete eine halbe Minute später triumphierend: „Wir werden das zu einem Teil unserer Werbekampagne machen. Der mutige Dr. Jackson kämpft für seine Überzeugungen und lässt sich nicht einmal von einer Todesdrohung davon abbringen. Ich sehe die Schlagzeilen schon vor mir! Die Leute lieben so etwas! Das verspricht Aufregung in den trockenen Buchmarkt zu bringen! Endlich passiert mal irgendetwas.“
    „Rodney!“, warf Sam leicht pikiert ein. „Wir sprechen hier über Daniel.“
    „Ganz genau. Unseren jungen, aufstrebenden, unbeugsamen Autor.“ Rodney unterstrich jedes Adjektiv mit einem theatralischen Fingerzeig. Er wandte sich an Daniel. „Es trifft sich gut, dass du recht ordentlich anzuschauen bist und vor allem dein weibliches Publikum einen Narren an dir gefressen hat. Und jetzt kommt der Clou: Wir engagieren für dich einen ebenso gut aussehenden Bodyguard, der dir auf Schritt und Tritt folgt. Ich denke so … George Clooney. Was meinst du wohl, wie das wirkt? Jeder wird jederzeit daran erinnert, was für einen gefährlichen Job du hast. Ich bin sicher, das wird unsere Verkaufszahlen nach oben treiben.“ Rodney rieb sich voller Vorfreude die Hände.

    „Aber Rodney“, versuchte Daniel seinen begeisterten Verleger zu stoppen. Er hatte überhaupt keine Lust, die nächsten drei Wochen mit einem Babysitter im Schlepptau herumzulaufen. Mit dem Argument konnte er bei Rodney aber nicht punkten und so kam er noch einmal auf das Geld zurück: „Ich habe dir doch gerade gesagt, dass ich nicht das Geld habe, um …“
    „Halt! Halt!“ Rodney hob seine Hand, um Daniel zum Schweigen zu bringen. „Kein Problem. Mir ist gerade eine hervorragende Lösung eingefallen. Unser Verlagshaus wird für den Bodyguard zahlen. 'Cheyenne Mountain Press' kann den Leibwächter sicherlich von der Steuer absetzen. Das ist gar nicht so schlecht, wie ich zuerst gedacht habe.“
    „Danke, Rodney. Es freut mich, dass wenigstens einer über diese Drohbriefe erfreut ist“, meinte Daniel mit einem Seufzen.
    „Ich bin nicht erfreut, aber ich sehe, wie wir diese Situation zu unseren Gunsten nutzen können.“
    „Rodney.“ Daniel versuchte McKays Enthusiasmus zu dämpfen. „So schnell werden wir niemanden finden. Und diese ganze Bodyguardgeschichte wird die Leute bestimmt davon abhalten, zu den Lesungen zu kommen und …“
    „Unsinn. Das wird niemanden abhalten. Warum glaubst du denn wohl, gehen so viele Leute zu stinkenden, gesundheitsschädlichen Autorennen? Nun? Weil sie hoffen, dass etwas passiert und sie in erster Reihe dabei sind. Das ist in diesem Fall nicht anders.“
    Dieser kalte Zynismus verschlug Daniel für einen Moment die Sprache.

    McKay nutzte das und erhob sich vom Tisch. „Okay. Ich muss jetzt gehen. Ich muss alles arrangieren, einen Bodyguard auftreiben, der unseren Vorstellungen entspricht, und die Presse informieren. Danke für das köstliche Essen. Ich werde es dich wissen lassen, sobald ich jemand Adäquates gefunden habe. Bis dahin verlass bitte nicht mehr das Apartment.“
    „Aber ich will gar keinen …“
    Rodney schnappte sich seine Jacke und fegte zur Tür hinaus, ohne auf Daniels Ablehnung zu warten.

    Sam seufzte und zuckte die Schultern. „Ich würde sagen, wir sind gerade überfahren worden.“
    „Von einem Vierzigtonner.“ Daniel schüttelte den Kopf und seufzte tief auf, dann begann er vorsichtig zu grinsen, grinste breiter und nach einem Moment fingen sie beide an zu lachen.
    „Rodney kann so unmöglich sein“, kicherte Sam und wischte sich eine Lachträne aus dem Augenwinkel.
    „Oh Gott, Sam. Jetzt schleppt er irgendeinen Kerl an, der dann den ganzen Tag um uns herumscharwenzelt und immer im Weg steht. Wahrscheinlich zwingt er uns auch, noch einmal den Film mit Whitney Houston und … wie hieß er noch …?
    „Kevin Costner.“
    „Ja, richtig, mit Kevin Costner anzuschauen, damit wir wissen, wie Bodyguards ganz klischeehaft aussehen und agieren. Denn wetten, mehr Ahnung hat Rodney nicht vom Security-Business.“
    Sam lacht lauthals.
    „Was ist?“, wollte Daniel wissen.
    „Du weißt schon, dass sich in dem Film die Sängerin in den Leibwächter verliebt?“
    „Sehe ich aus wie Whitney Houston?“, lachte Daniel mit ihr.
    „Nein, nicht ganz.“
    „Dann besteht ja auch keine Gefahr, selbst wenn Rodney einen Kevin-Costner-Verschnitt anschleppen sollte.“
    „Ist das dein Typ?“
    Daniel seufzte: „Nein, das ist nicht mein Typ.“
    Sam tätschelte seinen Arm und meinte mitfühlend: „Ich hoffe, es gibt bald mal wieder jemanden für dich. Du bist schon zu lange allein.“
    „Mir geht es bestens, Sam“, versicherte er ihr.
    „Geht’s uns das nicht allen?“ Sie hauchte ihm einen Kuss auf die Wange und wünschte ihm eine gute Nacht.

    Daniel ging in die Küche und räumte auf.

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    „Jack?“ George Hammond klopfte an den Türrahmen von Jack O’Neills Bürotür, die offen stand.
    „Komm rein.“ Jack nahm seine Füße vom Schreibtisch, speicherte seine Datei und setzte sich aufrecht hin. „Was gibt’s?“, fragte er seinen Boss, den Besitzer von ‚Hammond Securities’.
    „Ich hatte gerade einen sehr interessanten Telefonanruf“, erwiderte Hammond.
    „Ferretti hat herausgefunden, wer die Konten auf den Kaimaninseln im Kinsey-Fall eröffnet hat?“
    „Nein, nein, er ist noch immer dran. Aber es wird mindestens noch einen Monat dauern, ehe er alle Querverbindungen durchgecheckt hat.“ Hammond ließ seinen wohlbeleibten Körper schwer in den Stuhl vor Jacks Schreibtisch fallen. „Ein gewisser McKay aus Denver hat gerade angerufen. Er ist ein Verleger und möchte für einen seiner Autoren, der Drohbriefe bekommen hat, einen Bodyguard verpflichten:“
    „Und?“ Jack schaute Hammond durchdringend an.
    „Nun, diese … äußerst charmante Person besteht darauf, dass ich für ihn jemanden finde, der elegant ist, nicht zu dumm zum Lesen und seinen Namen fehlerfrei schreiben kann.“
    Jack schaute ihn ungläubig an. „Das hat er gesagt?“
    „Ja. Er hat noch hinzugefügt, er will keinen von den Gorillas mit dem Knopf im Ohr, die so aussehen, als können sie nicht bis drei zählen. Seine Worte, nicht meine.“ Hammond nahm einen tiefen Atemzug, und versuchte seine Kurzatmigkeit zu verbergen. „Der Job wäre für drei Wochen. Falls du ihn annimmst, würdest du Dr. Jackson zu seinen öffentlichen Auftritten begleiten, wenn er sein neues Buch vorstellt. Wenn du also mal wieder im Personenschutz arbeiten willst, wäre das bestimmt eine gute Gelegenheit.“
    „Lass mich raten, sein Buch ist gegen den Islam gerichtet und nun hat jemand eine Fatwa gegen ihn verhängt?“
    „Nein, nein, das Buch ist harmlos.“ Hammond schüttelte den Kopf. „Es geht um nordische Mythologie. Keine Ahnung, warum jemand damit ein Problem hat. Um die Wahrheit zu sagen, McKay klang nicht zu besorgt oder gar panisch. Die Sache mit dem Bodyguard scheint auch ein Teil seiner Werbekampagne zu sein. Aber er zahlt gutes Geld. Ich dachte, es würde dir vielleicht gefallen, mal wieder etwas anderes als deine Listen und Excel-Tabellen zu sehen. Und du würdest vielleicht gern mal wieder den Schreibtisch gegen etwas … Action und Abenteuer eintauschen wollen?“
    „Wow, Action und Abenteuer mit einem bebrillten Schreiberling, der von Tweedjacken tragenden Schreibmaschinentätern bedroht wird?“ Jack grinste breit.
    Hammond lachte leise. „Ich habe ihn gegoogelt – und Dr. Jackson trägt tatsächlich eine Brille.“

    „Okay. Ich werde sicher nicht den Fehler begehen und die Gefahr unterschätzen, aber das klingt wirklich nach leicht verdientem Geld. Nur, damit wir uns richtig verstehen, wenn ich jetzt die nächsten drei Wochen rund um die Uhr arbeiten werde, dann bekomme ich im Sommer mindestens zwei Monate frei, um in meine Hütte zu fahren?“
    „Das bekommst du“, versprach Hammond mit einem leicht schlechten Gewissen, denn er konnte sich schon gar nicht mehr daran erinnern, wann Jack zum letzten Mal Ferien gehabt hatte.
    „Also, Dr. Jackson hast du gesagt?“ Jacks Finger schwebten schon über der Tastatur seines Computers.
    „Ja, Daniel Jackson, Autor bei Cheyenne Mountain Press.“
    Jack ging als Erstes in die Bildersuche … und pfiff anerkennend. Dieser junge Doktor war weit von dem Klischee des kurzsichtigen Dozenten mit mausfarbener Strickweste entfernt. Mr Jackson wurde als das „moderne Gesicht der Geschichte“ beworben und man sah ihn mit Jeans und T-Shirt posieren. Er hielt so lässig sein Buch in der Hand, als würde er Deos oder Tiefkühlpizza verkaufen. Er posierte unter der flimmernden Sonne Ägyptens vor den Pyramiden, als würde er dort Urlaub machen und sein Schreibzimmer sah so gemütlich aus, dass Jack sich unwillkürlich fragte, ob sie das nicht in einem Studio nachgebaut hatten.
    Wer immer ihn werbetechnisch beriet, schien etwas von seinem Handwerk zu verstehen.

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    Am nächsten Morgen rief Rodney Daniel an, um ihm mitzuteilen, dass er einen gewissen Jack O’Neill, einen ehemaligen Geheimdienstagenten engagiert hatte, um ihn zu beschützen.
    „Ein sehr fähiger Mann, der schon für Politiker und andere berühmte Personen gearbeitet hat, wie mir Mr Hammond, sein Chef, versichert hat.“
    „Oh, dann passt also demnächst die CIA oder das FBI auf mich auf?“, spöttelte Daniel.
    „Keine Ahnung, welchem Verein er mal angehört hat. Das musst du ihn schon selber fragen. Er kommt heute Nachmittag vorbei.“
    „Heute schon?“, rief Daniel erschrocken.
    „Na klar. Es gibt noch einiges vorzubereiten. Äh, dein Gästezimmer ist doch in Ordnung, oder soll ich dir Sam vorbeischicken, damit sie dir hilft?“
    Daniel war so perplex, dass er den Satzteil mit ‚Sam und putzen helfen’ völlig überhörte. „Gästezimmer? Rodney, du willst mir doch wohl nicht sagen, dass dieser Mann jetzt die nächsten drei Wochen bei mir wohnt, oder?“
    „Wo soll er denn sonst wohnen?“
    „In einem Hotel? Schon mal davon gehört? Die Dinger wurden speziell dafür konstruiert, dass man dort Leute unterbringen kann, die man nicht in der Wohnung haben möchte. Dort kann er bequem wohnen und dann treffe ich ihn zu den öffentlichen Auftritten, die ich habe.“ Daniel hatte schon keine Lust, auf Schritt und Tritt von jemandem begleitet zu werden, ihn aber in seiner Wohnung aufzunehmen, daran hatte er noch keine Sekunde gedacht.

    „Und was ist, wenn die Angriffe auf dich auf dem Weg zur Wohnung erfolgen? Kannst du das ausschließen?“
    „Nein, aber …“
    Triumphierend meinte Rodney: „Siehst du. Das einzig Logische ist es, wenn er bei dir wohnt.“
    „Ich glaube, Rodney, du hast das Wort ‚Leibwächter’ etwas sehr wörtlich ausgelegt“, beschwerte sich Daniel.
    „Lieber Vorsicht als Nachsicht“, gab Rodney als altklugen Kommentar von sich. „Außerdem ist alles abgemacht, der Mann weiß Bescheid und wird heute Nachmittag bei dir mit allem auf der Matte stehen.“
    „Rodney, ich hätte niemals zugestimmt, wenn ich …“
    „Du wirst sehen, das wird sich ganz famos fügen.“ Rodney strahlte selbst über das Telefon hundertfünfzig Prozent Zuversichtlichkeit aus.
    Für ihn war es ja auch einfach, musste Daniel denken. Rodney stellte nur den Scheck aus, aber er hatte den Kerl am Hals! „Das müssen wir noch nachverhandeln.“
    „Da ist nichts nachzuverhandeln, der Vertrag ist bereits von mir und Mr Hammond unterschrieben. Darüber hinaus wird sich ‚Hammond Securities’ auch um die anonymen Briefe kümmern und versuchen herauszufinden, wer der Absender war. So, Daniel, ich muss jetzt los. Bis dann.“
    Rodney hatte aufgelegt, ohne Daniel noch Gelegenheit für eine Antwort oder eine Beschwerde zu geben. Er versuchte Sam zu erreichen, doch dort war auf der einen Nummer nur der Anrufbeantworter dran, auf der anderem sagte ihm eine von Sams Mitarbeiterinnen, dass Sam den Nachmittag frei habe. Klasse! Missmutig dankte Daniel ihr für die Auskunft.


    TBC ...
    Geändert von Antares (16.07.2010 um 07:18 Uhr)


  2. #2
    Senior Airman
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    Endlich! Schon darauf gewartet hab...
    Obwohl ich diese AU Sachen ja eigentlich nicht so gerne mag, hast Du mich bereits nach wenigen Zeilen in den Fängen. Ich will unbedingt wissen wie es weitergeht, auch wenn ich genau weiß, dass ich mich hier auf eine Slash-Sache einlasse...

    "Hammond-Securities" hat mir ein breites Grinsen entlockt. Das Manips/Cover von Anne sieht wirklich klasse aus - Kompliment in diese Richtung


    Wann geht es weiter????

  3. #3
    There is good in you... Avatar von Chayiana
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    Wow, erst mal ... wie lang ist die FF? Das erste Kapitel war ja schon ganz schoen lang ... wobei hier die Betonung auf "schoen" liegt, ich haette ewig weiterlesen koennen! *gg*

    Aber du solltest vielleicht eine Warnung voranstellen ... Bitte nicht auf nuechternen Magen lesen!
    Mann, als du da von der mit Brot ueberbackenen Zwiebelsuppe geschrieben hast und dann auch noch das zarte Steak mit warmen Kartoffelsalat obendrauf gepackt hast, hat mein Magen angefangen zu knurren, wahrscheinlich ausgeloest durch das Wasser in meinem Mund!

    Auf jeden Fall hast du die Charaktere und ihre Rollen hier hervorragend vorgestellt, jeder von ihnen ist prima getroffen und auch die ganzen kleinen Anspielungen (wie z.B. dieser neue "Autor" ) haben mir sehr gefallen! *evil grin* Und koennte es sein, dass ich da in den Drohbriefen jemand ganz bestimmten erkannt habe? *gg*

    Jetzt bin ich ja schon mal irre auf Daniels und Jacks erste Begegnung gespannt ...

    @Anne
    Das Cover ist der Hammer! Sieht echt klasse und total professionell aus ... ich wuerd glatt in den Buchladen gehen und danach Ausschau halten ... *g* Bin gespannt, was da noch so kommt ...

  4. #4
    Leitung: Forum Avatar von Redlum49
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    „Denkst du, dass Rodney rechtzeitig hier sein wird?“, fragte sie, nahm einen Teelöffel aus der Schublade und testete Daniels neueste Kreation.
    „Wenn’s was zu essen gibt, wird er sogar überpünktlich sein“, grinste Daniel.
    Außerdem war McKay seit Jahren, seit sie sich beide den Großraum Denver als Wirkungsstätte ausgesucht hatten, in einer Hass-Liebesbeziehung mit Samantha Carter verbunden. Er hatte sich auf den ersten Blick in sie verguckt. Groß, blond und intelligent, passte sie genau in sein Beuteschema.
    Rodney moserte noch einmal über Porschefahrer, Lastwagenfahrer und Motorradfahrer – kurz alles, was außer ihm auf der Straße herumfuhr.
    Manche Dinge ändern sich wohl nie (nicht mal in einem AU )
    Ich könnt hier noch mehr zitieren, aber ich las es mal
    Und jetzt kommt der Clou: Wir engagieren für dich einen ebenso gut aussehenden Bodyguard, der dir auf Schritt und Tritt folgt. Ich denke so … George Clooney.
    Am besten noch den echten
    (Ist bestimmt auch nicht teurer, als ein normaler Bodyguard )
    „Jack?“ George Hammond klopfte an den Türrahmen von Jack O’Neills Bürotür, die offen stand.
    Ui, Hammond ist auch dabei. Find ich klasse
    Mit dem hatte ich irgendwie gar nicht gerechnet...

    Ein witziger und spannender Anfang (was anderes hatte ich auch gar nicht erwartet ) und ich bin mal gespannt wie sich die Geschichte weiterentwickelt
    Zitat Zitat von GarfieldmyHero Beitrag anzeigen
    Ich will unbedingt wissen wie es weitergeht, auch wenn ich genau weiß, dass ich mich hier auf eine Slash-Sache einlasse...
    *zustimm*
    Aber für den MiniBang kann man sich auch mal überwinden
    Besonders wenn man weiß, dass der Rest bestimmt große Klasse wird…
    (außerdem komm ich in AUs glaub ich besser mit Slash klar wie bei Canonstorys... )

    @ Anne: Klasse Buchcover

  5. #5
    Second Lieutenant Avatar von Mahtowin
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    Wohoooo! Der Mini-Bang geht in die nächste Runde *freu*

    Und wieder eine total fesselnde und spannende Geschichte, total "aus dem Leben gegriffen" (die Charaktere sind einfach perfekt getroffen), die verspricht, sehr spannend zu werden *unruhig auf dem Sessel herumrutsch, wieviele Stunden sinds noch bis zum nächsten Kapitel* !
    „Wir werden das zu einem Teil unserer Werbekampagne machen. Der mutige Dr. Jackson kämpft für seine Überzeugungen und lässt sich nicht einmal von einer Todesdrohung davon abbringen. Ich sehe die Schlagzeilen schon vor mir! Die Leute lieben so etwas! Das verspricht Aufregung in den trockenen Buchmarkt zu bringen! Endlich passiert mal irgendetwas.“
    „Rodney!“, warf Sam leicht pikiert ein. „Wir sprechen hier über Daniel.“
    „Ganz genau. Unseren jungen, aufstrebenden, unbeugsamen Autor.“
    Genauso würde das ablaufen .
    „Ich würde sagen, wir sind gerade überfahren worden.“
    „Von einem Vierzigtonner.“
    - Löste bei mir einen totalen Lachanfall aus !

    @Anne: Tolles Cover, gibts das bald in Buchläden? Ich bewundere die Leute, die sowas machen können...

    Freu mich schon aufs nächste Kapitel mit unserem Autor und einem ehemaligen Geheimdienstagenten...
    LG, Mahtowin
    Geändert von Mahtowin (16.07.2010 um 12:17 Uhr) Grund: was vergessen
    You don't have to be crazy to work here – but it helps!
    Stargate in den Mund gelegt: 5 x Gold, 3 x Silber, 6 x Bronze, Taschentücher

    Spoiler 
    Meine Fanfiktions:
    Die Übermüdete: Morgendliche Startschwierigkeiten
    Die Sammlung: 100 kleine Stargates
    Die Total Verrückte: Bärchengeschichten
    Die Romantisch-Actionreiche: MiniBang: Gefühlsportale
    Die Neue: Herzensbrecher
    Die Slashige: Mission: Rohr frei!
    Die Fortsetzung: Zelten 2 - oder: Der Kaninchenplanet
    Die Erste: Zelten

  6. #6
    Ägypten-Fan Avatar von Valdan
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    @ Antares: Ich wusste, ich würde die Story lieben, sobald ich den Teaser gelesen haben.

    Du schaffst es immer ganz toll, die Charaktere auch in einen ganz anderen Rahmen völlig original rüberkommen zu lassen.

    Das ganze wird dann gespickt mit so vielen passenden Einzelheiten, dass es zu lange dauern würde sie alle aufzuzählen.

    Ich bin gespannt, wie es weitergeht, und freue mich auf morgen.

    @ Anne: Super! Tolles Buchcover - das einen geradezu dazu verleitet, hineinzusehen.

    LG Val
    "Der Mensch fürchtet die Zeit, doch die Zeit fürchtet die Pyramiden."
    arabisches Sprichwort

    ***


  7. #7
    Lieutenant General Avatar von Antares
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    @Anne, Avarra, Zeson: besten Dank fürs Lesen und Danke-Sagen! *g*


    @Valdan: Vielen Dank! Es freut mich, dass dir meine AU-Idee gefällt. Und dass sie trotz ... äh ... anderer Berufswahl noch nach den Stargate-Leuten klingen. *g*

    @Mahtowin: Danke sehr! Freut mich, dass du Rodney und Sam genauso ein Gespräch zutraust. (Und Daniel sitzt in der Mitte *g*)

    @Redlum49: Manche Dinge ändern sich wohl nie (nicht mal in einem AU )
    ----Nun ja, man muss ja gewisse Konstanten mit "rübernehmen" und einflechten in die neue Welt, die man erschafft. Aber ich denke auch, egal ob Rodney nun Professor für bildende Kunst, Mathematiker, oder Elektro-Verkäufer als Beruf ergriffen hätte - er würde immer versuchen der Beste zu sein und sich damit wahrscheinlich nicht bei allen Kollegen Freunde verschaffen. *bg*
    (außerdem komm ich in AUs glaub ich besser mit Slash klar wie bei Canonstorys... )
    ------Da wärest du nicht der erste, von dem ich so eine Einschätzung gehört hätte. *g*
    Danke sehr für das nette Feedback!

    @Garfield: Vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren. Ich kann mir Hammond richtig als Chef einer Security Firma vorstellen - - ist halt etwas kleiner als "Homeworld Security", arbeitet aber bestimmt nach denselben Prinzipien. *g*
    Und weiter geht es morgen - jeden Tag ein Teil bis nächsten Donnerstag.
    Und der deutlichste Slash steht im Spoiler, braucht man also nicht mitlesen, wenn man wirklich nicht will. *g*

    @Chayiana: Die FF ist ziemlich genauso lang wie deine . Nur ein paar Absätze weniger. *g*
    Freut mich, dass dir das AU bisher gefällt - und auch die Autoren, die da so vertreten sind.
    Und wen du in den Drohbriefen erkannt hast? Ich weiß nicht ob du richtig liegst, du kannst mir ja deine Vermutung mal zuschicken.
    Vielen Dank für all die netten Anmerkungen - auch zum Essen. *g*


    Nochmals besten Dank an Anne für das Cover - das wirklich wie ein Buch zum sofortigen Kauf aussieht. *g*
    Geändert von Antares (16.07.2010 um 21:33 Uhr)

  8. #8
    Lieutenant General Avatar von Antares
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    Standard Der Bodyguard, Teil 2/7

    Vorab: Besten Dank an Aisling und Liliana fürs Danke!

    --------------------------------

    Dann zum zweiten Teil. Daniel lernt den Bodyguard endlich kennen, den Rodney für ihn ausgesucht hat und die Promotionstour beginnt.

    --------------------------------

    Nach einer Stunde nutzloser Trödelei, begann Daniel seine Wohnung aufzuräumen. Er schaffte etliche Kisten mit Büchern vom Gästezimmer in sein Schlafzimmer, da er sonst nicht wusste wohin damit. Er saugte, goss die Blumen, räumte die Spülmaschine aus und wieder ein, und mit jeder halben Stunde, die er auf hausfrauliche Tätigkeiten verwendete, schmeckte ihm Rodneys Plan immer weniger. Als er gerade die letzten Zeitungen zusammensammelte, klingelte es. Daniel seufzte und ging, um seinem neuen „Schatten“ die Tür zu öffnen.

    „Hi. Ich bin Jack O’Neill.“ Silbergraue Haare, ein drahtiger Körper, braune Augen und ein ironisches Grinsen – Rodney hatte nicht übertrieben, als er gesagt hatte, dass er einen gut aussehenden Mann einstellen wollte. Das hier mochte nicht ganz die Altersklasse von Kevin Costner sein – aber er war ja auch nicht mehr in der von Whitney.
    Daniel starrte noch ein Momentchen, dann riss er sich zusammen. „Hi.“ Er begrüßte O’Neill mit einem erfreuten Lächeln. „Bitte, kommen Sie herein.“ Wer hätte gedacht, dass Rodney denselben Geschmack hatte wie er, was gut aussehende Männer anbelangte?
    Mit anerkennendem Blick schaute Daniel dem Mann in der schwarzen Jeans und braunen Lederjacke hinterher, der mit zwei großen Reisetaschen und einem Rucksack seine Wohnung betrat. Netter Hintern.
    Etwas verspätet erinnerte sich Daniel daran, dass er die Eingangstür schließen sollte. „Äh … ja. Sie können Ihre Sachen hier …“ er zeigte auf den ganzen Wohnbereich, „oder …“, Daniel machte ein paar Schritte und öffnete die Tür zum Gästezimmer, „… hier ablegen.“
    „Danke.“ Sein neuer Bodyguard schenkte ihm ein Lächeln, Daniel konnte nicht anders, als ebenfalls zu lächeln.

    Daniels Faszination mit seinem neuen Mitbewohner hielt ungefähr zwei Stunden an.
    Nachdem O’Neill sein Apartment mit diversen technischen Spielereien ausgestattet und die Fenster und Türen gesichert hatte, setzte er sich nämlich an den Esszimmertisch und stellte eine Liste mit Dingen auf, die Daniel in den nächsten Wochen NICHT tun durfte.
    „Sie gehen nicht allein aus dem Haus. Ja, wenn es klingelt, gehen Sie nicht einmal an die Tür, das übernehme ich.“
    „Das ist doch lächerlich!“
    „Wäre ich gerade Ihr durchgeknallter Briefschreiber gewesen, wären Sie jetzt tot oder verschleppt oder was immer er oder sie mit Ihnen vorhat. Sie haben die Tür einfach so geöffnet, obwohl Sie mich doch gar nicht kannten.“
    „Aber Rodney hat doch gesagt, dass Sie vorbeikommen. Was denken Sie denn, wer sich bei mir nachmittags hier so alles die Klinke in die Hand gibt?“
    „Keine Ahnung, aber alle Namen von Personen, von denen Sie annehmen, dass sie vorbeikommen könnten, sollten Sie mir auf eine Liste schreiben, damit ich das abchecken kann.“
    „Ja, vielen Dank auch! Wollen Sie noch ein polizeiliches Führungszeugnis von meinen Bekannten anfordern?“
    „Das würde mir die Arbeit erleichtern“, grinste Mr O’Neill frech.
    „Pffft.“ Daniel schüttelte den Kopf, stand auf und begann durchs Zimmer zu laufen, wobei er einige Urlaubsmitbringsel im Regal gerade rückte.
    „Des Weiteren sollten Sie mir die Telefonnummern Ihrer Geschäftspartner und Freunde aufschreiben – ist die Nummer, die auf dem Display des Telefons aufleuchtet, nicht auf der Liste, oder ist der Anrufer unbekannt, kann ich das Gespräch aufzeichnen, sodass …“
    Daniel rief aufgebracht: „Bisher sind doch nur Briefe eingegangen!“
    „Ja und? Stand in irgendeinem der Briefe drin, dass er oder sie keine anderen Medien nutzen will?“
    „Natürlich nicht.“
    O’Neill sagte nichts, machte aber ein Gesicht, das deutlich besagte: ‚Sehen Sie? Ich habe recht.’
    Daniel schaute genervt. „Dann zeichnen Sie eben die Werbeanrufe für Versicherungen und Gewinnspiele auf. Mir doch egal.“
    „Gut. Die Liste.“ O’Neill streckte auffordernd seine Hand aus.

    Daniel stöhnte frustriert. „Sehen Sie, Mr O’Neill, das hier ist mehr ein Werbegag als sonst was“, versuchte er die Situation herunterzuspielen. „Das hat McKay Ihnen, oder Ihrem Boss, doch gesagt. Es besteht keine wirkliche Gefahr. Das sind nur vier Briefe und …“
    „In all den Jahren, die ich jetzt schon diesen Job mache, habe ich nur einen Kunden verloren. Und das auch nur, weil er nicht meinen Anweisungen folgen wollte“, unterbrach ihn Jack. „Also, wir spielen das nach meinen Regeln, oder …“ Er beendete den Satz nicht, sondern warf Daniel einen strengen Blick zu.
    „Ich bin erwachsen! Ich kann für mich selbst entscheiden!“ Daniel wurde langsam wütend und er hasste diesen gönnerhaften Tonfall.
    „Für die nächsten drei Wochen sind Sie in meiner Verantwortung“, erwiderte Jack und stand auf, um den Bewegungsmelder an der Eingangstür nachzujustieren.
    „Ich hasse dich, Rodney!“, murmelte Daniel und O’Neill schnaubte belustigt.
    Daniel stürmte aus dem Raum, verschwand in seinem Büro und versuchte, etwas Recherchearbeit für sein nächstes Buch zu betreiben.

    Sie trafen sich wieder zum Abendessen und schauten gemeinsam die Nachrichten an. Danach zappte Daniel durchs Programm und blieb an einer Dokumentation über das Paarungsverhalten der Pfeilgiftfrösche im Amazonasgebiet hängen. Nicht, weil er selbst besonders daran interessiert gewesen wäre, sondern weil O’Neill bei dem Thema angefangen hatte zu gähnen. Ja, Daniel wusste, dass er sich kindisch benahm.
    Jack kämpfte noch weitere zehn Minuten gegen den Schlaf an, dann stand er auf und kehrte mit einem Buch zurück. Es war ein Taschenbuch, und so wie O’Neill die Titelseite umgeschlagen hatte, war Daniel nicht in der Lage, den Titel zu lesen.

    Nach einer Viertelstunde gab er seiner Neugierde nach und fragte: „Was lesen Sie?“
    O’Neill drehte das Buch so, dass Daniel das Cover sehen konnte, zur selben Zeit sagte er: „Band 5 von John Sheppards „‚Atlantis’- Serie“.“
    „Oh.“ Daniel nickte.
    Jack grinste. „Haben Sie es nie gelesen? Es ist auch aus dem ‚Cheyenne Mountain Verlag’.“
    „Natürlich weiß ich, wer John Sheppard ist. Er ist ziemlich berühmt und ich habe ihn drei, oder vier Mal zu offiziellen Anlässen getroffen. Letztes Jahr war er zu Rodneys jährlichem Barbecue eingeladen. Aber ich habe niemals eines seiner Bücher gelesen. Es ist Science-Fiction, nicht wahr?“
    „Yep. Über einen Piloten an Bord des Raumschiffes ‚Atlantis’, der fremde neue Welten entdeckt und gegen finstere Aliens kämpft. Nicht Ihr Ding?“
    „Ich … ich lese selten etwas anderes als Fachbücher“, gestand Daniel.
    „Dann sollten Sie dies hier mal probieren. Ich kann Ihnen den ersten Band leihen.“
    „Danke“, antwortete Daniel, nicht sehr überzeugt.
    O’Neill schmunzelte und gab Daniel eine kurze Zusammenfassung des ersten Bandes. Von dort ausgehend diskutierten sie über Science-Fiction und Lesen ganz allgemein. Sie stellten fest, dass sie in Bezug auf Bücher nicht allzu viel gemeinsam hatten, dass sie aber sonst jede Menge Dinge fanden, bei denen sie sich einig waren, sie nicht leiden zu können. So wurde der erste Abend doch noch besser als er sich angelassen hatte.

    ----------------------------------------------------------------

    Die nächsten drei Tage flogen nur so dahin. Die erste öffentliche Vorstellung von Daniels Buch war am Montagnachmittag in den Räumlichkeiten der Cheyenne Mountain Press. Nachdem McKay ein paar einleitende Worte gesprochen und noch einmal die wichtige Rolle seines Verlages betont hatte, stellte er mit ein paar Worten Daniels neues Buch vor.
    McKay trat zu einem etwa zwei Meter hohen Plakat, das von einem dunkelblauen Tuch verborgen war. Alle Scheinwerfer waren darauf gerichtet, als er das Tuch jetzt langsam wegzog und das übergroße Cover von Daniels neuestem Buch enthüllte.
    „’Götter aus dem Eis – Asgard, Midgard, Utgard und ihre Bedeutung für die nordische Mythologie’. Meine Damen und Herren, begrüßen Sie mit mir Dr. Daniel Jackson!“

    Daniel war ein wenig nervös, als er all die applaudierenden Menschen sah und bei seinem Eintritt ein Blitzlichtgewitter auf ihn niederging. Aber nachdem er erst einmal angefangen hatte, aus seinem Buch zu lesen, legte sich sein Lampenfieber. Am Schluss war er in der Lage, auf die klugen und dummen Fragen mit gewohntem Gleichmut zu antworten. Es folgten noch ein paar Interviews mit Zeitungen, einer Radiostation und einem lokalen Fernsehsender.
    Am Abend hatte Daniel fast sechs Stunden nonstop geredet und war sehr erleichtert, als Sam den letzten Reporter ankündigte.

    Nachdem auch der gegangen war, hatten Daniel, Sam und Rodney noch eine kurze Besprechung in Rodneys Büro. Sie gratulierten sich gegenseitig, wie gut der erste Tag verlaufen war. Rodney gab Daniel noch ein paar gut gemeinte Ratschläge für den nächsten Tag, Sam versicherte ihm, dass er sich großartig geschlagen habe. Nach einem hastig heruntergeschlungenen Essen fiel Daniel todmüde und erschöpft in sein Bett.

    Am Dienstag wurde das Buch zum ersten Mal dem Publikum vorstellt und es waren noch mehr Leute da als am Tag zuvor. Aber nachdem das Buch von den Kritikern und der Presse so gut aufgenommen worden war, war Daniel ein wenig entspannter. O’Neill war ständig an seiner Seite und obwohl Daniel es nicht offen zugegeben hätte, er war schon froh, dass da jemand war, der die drängelnden und schubsenden Massen ein bisschen auf Abstand hielt, als die Autogrammstunde begann.
    Jetzt konnte sich Daniel vorstellen, wie sich richtige Berühmtheiten fühlen mussten. Er war erleichtert, dass er mit diesem Ruhm nur ein paar Tage alle zwei, drei Jahre zu leben hatte, dazwischen aber in der Lage war, ein normales Leben zu führen. Denn selbst wenn viele Leute seinen Namen kannten, kannten sie doch nicht sein Gesicht, der Vorteil, wenn man nicht oft im Fernsehen war, sondern nur die Bücher in den Verkaufsregalen standen.

    In den nächsten Tagen folgten Dutzende von Matineen, Soireen, Lesungen und Autogrammstunden im ganzen Bundesstaat von Colorado. Carter und McKay hatten alles minutiös durchgeplant. Und es war klar, dass der Hinweis, dass er Drohbriefe bekommen hatte und dass der grauhaarige Mann an seiner Seite tatsächlich sein Bodyguard war, das Interesse für Dr. Jacksons Buch hatten sprunghaft ansteigen lassen.

    Am Abend war Daniel entweder total aufgedreht, sodass er noch eine halbe Stunde Schach mit Jack spielte, um wieder etwas von seinem Adrenalinhoch herunterzukommen – die Partie zog sich über die ganzen nächsten Tage hin, denn beide waren recht bedächtige Spieler, die dem anderen nicht durch vorschnelle Entscheidungen einen Vorteil verschaffen wollten.
    Oder manchmal war Daniel völlig ausgelaugt von der ganzen Fragerei und Rederei. Dann schalteten sie nur noch den Fernseher an, kebbelten sich um die Fernbedienung und damit um die ‚Macht’ und landeten im Endeffekt dann doch nur bei einer Kochshow oder einer Sportübertragung.
    An diesen Abenden wünschte Daniel dann auch manchmal, dass er alleine wäre, keinen Leibwächter hätte und einfach nur in der ältesten Trainingshose oder Unterhose, die er hatte, durch die Wohnung laufen könnte. Dann bedrückte es ihn, dass er zwangsweise sein Apartment mit jemandem teilen musste. Sicher, Jack verlangte keine Rechenschaft von ihm, aber mit einer fremden Person in der Wohnung betrieb Daniel natürlich eine Art „Selbstzensur“ was sein Auftreten und auch seine Handlungen betraf.
    Wenn ihn dann am nächsten Morgen frisch gebrühter Kaffee erwartete oder O’Neill von seiner Jogging-Runde frische Croissants mitbrachte, vergaß er die Beschränkung seiner Privatsphäre wieder und war froh, für ein paar Tage mal jemanden in der Wohnung zu haben.

    Am Ende der ersten hektischen Woche, am Freitagmorgen, hielt Daniel eine Vorlesung in der Colorado State University in Pueblo. Am Nachmittag wurde er zu einer Signierstunde im größten Einkaufszentrum von Pueblo erwartet. Dies war der letzte Tag in Colorado, am nächsten Tag würden sie in Santa Fé in New Mexico sein.

    McKay war zu diesem letzten „Colorado-Termin“ gekommen, um seinen – und Daniels – Erfolg zu genießen. Er gab auch ein paar Interviews während Daniel damit beschäftigt war, mit seinen Fans zu reden und Bücher zu signieren. Gerade als Rodney wieder gehen wollte, sah er, dass ein lokaler TV-Sender seine Scheinwerfer auf Jack O’Neill ausrichtete. Was zum …?
    Er wollte vorstürzen und eingreifen, als ihn jemand an seinem Ärmel zurückhielt. Samantha.

    „Rodney, warte. Du hast diese Geschichte lanciert, nun musst du auch akzeptieren, dass die Presse mehr über den Bodyguard wissen will. Hoffen wir, dass O’Neill keinen Knoten in der Zunge hat. Aber ich glaube es nicht, denn was ich bisher so gesehen habe – der Mann kann seinen Standpunkt ganz gut verteidigen.“ Mit Amüsement dachte sie an die endlosen Diskussionen zurück, die die beiden Männer heute Morgen im Auto gehabt hatten, als sie nach Pueblo gefahren waren.

    Rodney presste seine Fingernägel in seine Handballen, als die erste Frage kam. Er war zu weit weg, um sie zu verstehen, aber er sah O’Neill grinsen und dann eine Antwort geben, die auch den Interviewer zum Grinsen brachte. Die nächste Frage lief auch problemlos und Rodney begann, sich langsam zu entspannen. „Wir müssen herausfinden, wann und wo es gesendet wird“, meinte er zu Sam.
    „Kein Problem“, zeigte sich Sam optimistisch. „Ich besorge uns eine Kopie.“ Mit Bewunderung verfolgte sie die Show, die Daniels schicker Leibwächter abzog. Er war sehr charmant, flirtete sogar ein bisschen mit der weiblichen Reporterin und schien auf alles eine Antwort zu haben.
    „Das war eine super Idee von mir“, wisperte ihr Rodney ins Ohr. „Ich habe das genau richtig gemacht, ihn anzuheuern.“
    „Ja, Rodney“, seufzte Sam, musste ihm aber insgeheim recht geben. Mr O’Neill hatte sich tatsächlich als wahrer Glücksgriff entpuppt.

    ------------------------------------------------------------

    An diesem Abend waren sie recht früh zu Hause, es war ihr erster Abend in dieser Woche ohne offizielle Verpflichtung. Jack schob den Sessel und Wohnzimmertisch zur Seite und machte ein paar Dehn- und Kraftübungen und Daniel bereitete etwas zum Essen vor.

    „Du kannst kochen?“, fragte Jack beeindruckt, nachdem er den ersten Bissen des zarten Lammsteaks hatte auf seiner Zunge zergehen lassen. Schon nach wenigen Tagen waren sie übereingekommen sich zu duzen, denn es wirkte merkwürdig, jemanden mit ‚Sie’ anzureden, mit dem man im übertragenen Sinne den Tisch, das Badezimmer, die Spülmaschine und die Mahlzeiten teilte.
    „Kochen ist meine Art, mich zu entspannen“, gab Daniel zu.
    „Hey, ich beschwere mich nicht. Im Gegenteil. Es gibt schlimmere Arten zu relaxen. Du könntest … häkeln oder stricken. Denk nur an all die armen Leutchen, die deine Meisterwerke dann zu Weihnachten aufs Auge gedrückt bekommen würden.“
    „Topflappen? Meterlange Ringelschals?“ Sie mussten beide grinsen, als sie an diese Art von peinlichen Geschenken denken mussten.
    „Genauso etwas Schreckliches.“

    Jack machte sich über sein Kartoffelpüree her und wusch es mit einem exzellenten Rotwein runter. Nur ein Gläschen, weil er ja noch im Dienst war. Ein Dienst, der sich bisher als sehr angenehm erwiesen hatte. Dr. Jackson war längst nicht so professorenhaft und einseitig interessiert, wie er befürchtet hatte, im Gegenteil. Er zeigte eigentlich für alles Interesse. Während sie zu den Sendern oder Buchläden fuhren, führten sie lebhafte Diskussionen. Seine weitgespannten Interessen waren auch von Vorteil, wenn er mit den Fans plauderte, er hatte fast immer eine geistreiche Antwort für sie. Und mit seinen Lesern war er langmütiger als mit den Journalisten – oder Jack. Wenn deren Fragen zu dumm waren, hatte er eine scharfe Zunge. Aber da er auch Sarkasmus von Jack akzeptierte, endeten ihre Streitgespräche oftmals in Gelächter.

    „Köstlich!“ Jack klopfte auf seinen Magen, um seine Worte zu unterstreichen. „Wenn’s mal mit dem Schreiben nichts mehr ist, könntest du ein Restaurant aufmachen.“
    Daniel lächelte ehrlich erfreut und als Nachgedanken zu all seinen Überlegungen zu Dr. Jackson, musste Jack feststellen, dass er seinen Klienten gerne mochte. Sehr sogar.
    Zusammen stellten sie das schmutzige Geschirr in die Spülmaschine und Jack fragte: „Wollen wir Schach spielen?“
    „Ich …“ Daniel warf einen raschen Blick in Richtung seines Arbeitszimmers, focht einen inneren Kampf zwischen Freizeitvergnügen und Arbeitswillen aus und beendete seine Überlegungen mit einem entschiedenen: „Ja.“

    Während des Spiels plauderten sie über ihre Karrieren. Jack fasste seine in „Siebzehn Jahre für den Geheimdienst, acht für ‚Hammond Securities’“, zusammen. Als er nicht bereit war, noch mehr darüber zu sagen, erzählte ihm Daniel von seinen Studien, seiner Faszination für Geschichte und das geschriebene Wort, und seine Arbeit für die Berkeley-Universität. Und wie er sich von der Universität in „gegenseitigem Einvernehmen“ getrennt hatte, als seine Theorien mehr und mehr spekulativ geworden waren, weil er immer häufiger Legenden und Mythen, mündliche Überlieferungen und Volkslieder zur Untermauerung seiner Thesen herangezogen hatte anstatt „harte“ wissenschaftliche Fakten.

    „Eines Abends rief mich ein gewisser Rodney McKay an und er erzählte mir, dass er im Internet einige von meinen Hirngespinsten gelesen hatte und er der Ansicht wäre, sie würden ein gutes Buch abgeben. Zu Beginn war ich etwas widerstrebend, meine Überzeugungen so zu … äh … vulgarisieren, aber ein leerer Geldbeutel und eine beträchtliche Anzahlung haben meine Bedenken dann schnell ausgeräumt. Und den Rest kennst du ja.“ Er grinste.
    Jack nickte. „Buch zwei ist raus, an drei arbeitest du und jemand versucht dich deshalb umzubringen.“
    „Ich denke immer noch, dass Rodney übertreibt in seiner Sorge. Denkst du wirklich ‚Die Mumie kehrt zurück’, um mich zu töten? Oder die verlorenen Seelen aus Walhalla?“ Daniel sprach mit tiefer, schauriger Stimme.
    Jack zuckte mit den Achseln. „Wenn’s nicht Imhotep ist, dann könnte es doch jemand sein, der die Buchsache als Vorwand nimmt. Vielleicht eine unglückliche Ex-Freundin?“ Jack wusste genau, dass er die Grenzen seiner Professionalität mit dieser Frage ganz schön weit nach außen schob. Aber all seine Hintergrundrecherchen zu Daniel hatten keinen Partner zu Tage befördert und deshalb war er neugierig.
    „Es gibt keine unglückliche Ex“, antwortete Daniel und schaute Jack durchdringend und nachdenklich an.
    „Okay, wenn du es sagst. Morgen bekommen wir die Analysen von den Briefen – vielleicht wissen wir dann mehr“, lenkte Jack ein.

    -------------------------------------------------------------

    Am nächsten Morgen ging Jack eine Runde joggen – wie jeden Morgen. Als er zurückkam, war tatsächlich eine E-mail von Hammond in seinem Postfach. Aber sie lernten nicht viel mehr – außer der Tatsache, dass die ersten beiden Briefe von einer Frau aus Austin in Texas geschrieben worden waren, die einen Kugelschreiber und billiges Schreibmaschinenpapier benutzt hatte. Die zweiten Briefe waren mit einem sehr weit verbreiteten Drucker gedruckt und in Denver aufgegeben worden. Auf den Briefen selber waren keine verdächtigen Fingerabdrücke, nur auf den Umschlägen, aber da sie mit der normalen Post gekommen waren, war das auch zu erwarten gewesen.
    „Bisher können wir noch nicht mehr sagen“, entschuldigte sich Jack.

    Während Daniel das Frühstück vorbereitete, sprintete Jack noch einmal herunter, um die Zeitung holen – und brachte noch einen weiteren Brief mit. Daniel las ihn und schob ihn dann ohne Kommentar zu Jack herüber. Ganz offensichtlich von demselben Schreiber, der auch die letzten beiden Briefe geschrieben hatte. Wieder dieselbe krasse Wortwahl und die ziemlich obskure Drohung, Dr. Jackson würde seine gerechte Strafe bekommen.
    Daniel hatte nur ein müdes Handwinken dafür übrig, obwohl es ihn unruhig machte, dass der Briefschreiber so penetrant war. Aber wenn er Sam gegenüber seine Sorge schon nicht zugab, Jack gegenüber würde er es erst recht nicht tun. Für Jack war er ja sowieso nur ein kleiner Fisch, wenn der bisher Politiker und Wirtschaftsmagnaten beschützt hatte.
    Jack forderte ihn auf, es nicht so auf die leichte Schulter zu nehmen. Er versprach den Brief an Hammond zu schicken – irgendwann musste der Absender mal einen Fehler machen und zum Beispiel einen verwertbaren Fingerabdruck hinterlassen, hoffte Jack.

    Sie teilten sich die Tageszeitung, schlürften Kaffee und aßen Toast mit Rührei. Der Artikel über das neue Parksystem in Colorado Springs war nicht sehr interessant und so ließ Daniel seine Gedanken wandern. Er war ein wenig erstaunt darüber, wie viel Spaß es machte, jemanden im Haus zu haben, mit jemandem zu frühstücken und über banale, alltägliche Dinge zu sprechen. Dieser Part des „Zusammenlebens“ hatte ihm im Vorfeld soviel Sorgen bereitet. Und jetzt?

    Jack lachte laut auf. „Daniel, hör mal“, brachte er kaum raus, so sehr musste er lachen, als er versuchte aus der Zeitung vorzulesen. „Gestern hat Dr. Jackson, der berühmte Autor von „Götter der Würste“ sein neuestes Werk signiert. ‚Götter aus …’“
    „Was? Nein, sie haben doch nicht …“ Er riss Jack die Zeitung aus der Hand. „Oh, nein.“
    Zwischen zwei kaum unterdrückten Schluckaufs fragte Jack: „Ein berühmtes Kochbuch? Das nächste wird Götter aus dem Salat, oder Götter aus dem Backofen heißen?“
    „Jack!“ Daniel rollte die Zeitung zu einer Rolle und haute sie Jack auf den Kopf.
    „Autsch! Lass das!“ Aber Jack hörte nicht mit dem breiten Grinsen auf und so haute ihn Daniel noch einmal, bis er auch zu grinsen anfangen musste.

    Für einen Moment trafen sich ihre Augen. Der Nachhall des Lächelns war noch in den Fältchen um Jacks Augen zu sehen. Daniels Lippen waren leicht geöffnet, er war ein wenig atemlos und er schaute glücklich und sorgenfrei. Jacks dünne Lippen formten ein schiefes Grinsen, es war aber ohne jeden Sarkasmus. Der Augenblick dehnte sich – bis Jack sich räusperte.
    „Gibst du mir mal die Butter?“
    „Ähm … natürlich.“ Daniel schubste sie zu ihm.
    „Was steht für heute auf dem Plan?“ Jack versuchte, so beruflich wie möglich zu klingen, obwohl der Blick in Daniels Gesicht bei ihm Magenflattern der guten Art verursacht hatte. Jack konnte sich nicht erinnern, wann das das letzte Mal der Fall gewesen war. Aber das war eine ganz schlechte Idee. Nicht nur, weil Daniel zu jung für ihn war und sein Kunde, nein auch weil … weil … nun darum eben. Jack wollte seine Gefühle nicht näher analysieren und konzentrierte sich auf Daniels Antwort.

    „… in der Town Plaza. Heute Nachmittag sind wir zurück und dann haben wir noch genügend Zeit, unsere Sachen zu packen, denn wir fliegen morgen um halb neun nach Los Angeles. Sam wird uns diesmal nicht begleiten, aber sie wird Freitag zur Eröffnung der jährlichen ‚Buch-Woche’ in San Francisco, wo ich einer der Gastredner bin, nachkommen.“

    „Okay, dann fahren wir am besten nach der Lesung noch an meinem Haus vorbei, dann kann ich ein paar saubere Sachen mitnehmen.“
    „Wo wohnst du?“
    „Colorado Springs.“
    „Oh, das liegt in Richtung Santa Fé. Das ist sehr praktisch.“ Im selben Moment fragte er sich, wie Jacks Haus wohl aussähe.

    -------------------------------------------------------------------

    Acht Stunden später stand er in einem Wohnzimmer mit Kamin, einem braunen Sofa mit hässlichen, gestreiften Kissen, einem Schachbrett, ein paar Photos auf dem Kaminsims und einigen Diplomen und Auszeichnungen an der Wand.

    „Das ist George, mein Boss“, erklärte Jack, als er ins Wohnzimmer zurückkehrte und Daniel die Photos betrachten sah. Er trat hinter Daniel und zeigte über dessen Schulter hinweg auf einen wohlbeleibten, glatzköpfigen Herrn mittleren Alters in einem Hawaiihemd, der gut gelaunt in die Kamera grinste.
    Sein Atem strich dabei über die empfindliche Haut von Daniels Hals und hinter sein Ohr und schickte einen wohligen Schauder durch Daniels Körper. Daniel fragte sich, ob Jack das mit Absicht machte – und wenn ja, ob er mit der Reaktion, die er bei ihm hervorrief, wohl zufrieden war?
    „Und das hier ist T.“ Auch keine Haare, musste Daniel denken, der jeden Moment der Nähe genoss.
    „Wir waren zusammen beim Geheimdienst. Heute hat er vier oder fünf Muckibuden. Kampfsport und so. Du hast doch bestimmt schon den Werbespot von ihm gesehen? Da kommt so ein Hänfling vorbei und T verspricht ihm, dass er bald wie Arnolds Bruder aussehen wird. Dann gibt er ihm einen aufmunternden Schlag auf die Schulter und der Mann kann sich kaum auf den Füßen halten.“
    Jack ging zum Kaminsims und arrangierte Tealcs Photo neu. Er musste etwas Abstand gewinnen, denn die Nähe könnte Daniel sonst mehr verraten, als er in diesem Moment vielleicht wissen wollte. Jack spürte, wie sich Wärme und Erregung in seinem Unterleib sammelte und er hart zu werden begann. Daniel hatte wirklich einen erstaunlich Einfluss auf seine Libido.

    „Hört sich so an, als sollte ich mal seine Bekanntschaft suchen“, neckte Daniel und schaute abwägend an sich herunter.
    „Nur für Selbstverteidigung“, erwiderte Jack. „Denn ich denke mal, Krafttraining machst du doch auch, oder? Solche Oberarmmuskeln bekommt man nicht vom Tastenschreiben.“
    „Äh … ja. Rodney dachte, ein paar Muskeln würden sich gut machen. Du weißt schon, diese ganze ‚sexy Historiker’-Nummer.“ Daniel wedelte wild mit seinen Händen umher.
    „McKay hat recht.“ Jack ließ seinen Blick über Daniels Körper wandern, bis er sah, wie etwas Röte in dessen Wangen schoss. Erst dann drehte er sich um und fragte: „Möchtest du etwas trinken während ich meinen Koffer packe?“

    Daniel schloss für ein paar Sekunden die Augen. Warum konnte ihn O’Neill mit einem simplen Blick so aus der Fassung bringen? „Nein, danke. Ich … werde mich einen Moment auf die Terrasse setzen.“
    „Nope.“ Jack schüttelte den Kopf.
    „Wie?“
    „Zu gefährlich.“
    „Ach, komm schon. Niemand kennt mich hier.“ Daniel machte einen Schritt in Richtung der Terrassentür.
    O’Neill hielt ihn am Ärmel fest und zog ihn in seine Richtung. „Begleite mich ins Schlafzimmer.“ Er warf Daniel einen anzüglichen Blick zu. Er spielte mit dem Feuer, das wusste er, aber es machte einfach zu viel Spaß.
    „Was für ein Angebot.“ Daniel schnaubte spöttisch und beantwortete Jacks Blick mit einer hochgezogenen Augenbraue. Noch war es ein Spiel, aber wenn sie nicht aufpassten, konnten sich ganz plötzlich die Regeln ändern. Er begleitete Jack und ließ sich in den Sessel, der neben Jacks Bett stand, fallen. Er beobachtete, wie Jack T-Shirts, Socken und Unterwäsche in einen kleinen Koffer packte.

    „Okay. Habe ich noch was vergessen?“ Jack schaute sich suchend um. Besser er vergaß nichts, was er die nächsten Tage brauchen würde.
    Daniel zeigte auf das Nachtschränkchen. „Die Tube mit dem Massageöl“, meinte er ganz ruhig und nur das Beißen auf seine Unterlippe verriet ihn.
    Aber Jack achtete nicht darauf und öffnete die Schublade. Erst als er die Tube mit dem blauen Gel in der Hand hielt, fiel ihm auf, was er ganz automatisch gemacht hatte. „Daniel!!“
    Daniel brach in lautes Gelächter aus. „Du hättest deinen Blick sehen sollen!“
    „Ha, ha, sehr witzig, Dr. Jackson!“ Jack warf die Tube auf Daniel, die ihn am Arm traf.
    „Aua!“ Daniel lachte immer noch, doch bückte er sich, um sie aufzuheben.
    Jack hatte dieselbe Idee gehabt und so trafen sich ihre Finger. „Sei besser vorsichtig“, warnte Jack. Sein Blick streichelte über Daniels Gesicht und verweilte einen Moment zu lange auf Daniels Lippen, um es als Zufall abtun zu können.
    „Das gilt für dich auch.“ Daniel fühlte sich plötzlich atemlos, aber Jack richtete sich schon wieder auf und warf die Tube mit Schwung, und ohne es verbergen zu wollen, in seine Reisetasche.
    „Okay. Alles erledigt, wir können gehen.“

    ------------------------------------------------------------------------

    Eine Stunde später waren sie zurück in Daniels Apartment und Daniel machte sich ebenfalls daran seinen Koffer zu packen. Während er die Sachen für den Kulturbeutel zusammensuchte, stellte er fest, dass sein Rasierschaum leer war. Mist.
    „Jack?“ Er ging ins Wohnzimmer, nur um festzustellen, dass die Dusche lief und Jack ziemlich schief etwas vor sich hinsummte, was bei einem etwas besseren Sänger, wohl eine Arie aus „La Traviata“ gewesen wäre.
    Hmmmm. Seine Armbanduhr machte Daniel klar, dass der kleine 7-Eleven an der Ecke nur noch genau acht Minuten geöffnet hätte. Nicht genug Zeit also für Jack, um sich abzutrocknen, anzuziehen und ihn zu begleiten. Aber Daniel brauchte den Rasierschaum! Er würde in null Komma nichts zurück sein, beruhigte er sich selber. Jack würde es gar nicht mitbekommen, dass er überhaupt weg gewesen wäre. Außerdem … ja außerdem war das hier ja kein Knast, sondern seine Wohnung! Genau. Freies Einkaufen für freie Bürger, so ein kleiner Akt der Rebellion musste jetzt einfach sein. Er schnappte sich die Schlüssel vom Sideboard und rannte los. Er dachte nicht einmal daran, eine Jacke mitzunehmen.

    Als er ein paar Minuten später wieder atemlos zur Wohnungstür reinstürzte, stand Jack in der Mitte des Wohnzimmers und sprach sehr ernst in sein Handy. Er schaute auf, als er Daniel eintreten sah. „Okay, George. Wir können alles abblasen, er hat gerade die Wohnung betreten. Ja … Ja … Wir sprechen uns morgen. Bis dann!“

    Das Handy flog aufs Sofa und Jack kam mit großen Schritten und einem ziemlich wütenden Gesichtsausdruck auf Daniel zu. „Wir haben Regeln aufgestellt!“, rief er. Mit in einem Überraschungsangriff drückte er Daniel gegen die Wand und nutzte sein Körpergewicht, um ihn dort zu halten. Seine Augen waren dunkel vor Ärger und Entrüstung.

    Hey! Alles, was er gemacht hatte, war mal eben zu dem Geschäft zu laufen! Kein Grund ihn so grob zu behandeln! Schließlich waren das hier immer noch seine Wohnung und auch sein Leben, um das es gerade ging. Und er bezahlte O’Neill – okay, indirekt, der eigentliche Geldgeber war McKay – aber nichtsdestotrotz, er war der Kunde! Und als Kunde sollte doch die letzte Entscheidung bei ihm liegen. All diese Gedanken rasten durch Daniels Kopf, aber er sprach keinen davon laut aus, weil er auch einen Hauch von Furcht seinen Rücken herauf kriechen spürte. Zum ersten Mal wurde ihm richtig bewusst, dass O’Neill tatsächlich ein Geheimagent gewesen war und vielleicht sogar Menschen während dieser Zeit getötet hatte. Vielleicht wäre es ja nicht das Klügste, ihn jetzt noch mehr in Rage zu bringen. Jedenfalls nicht so lange O’Neills Hand so lag, dass sie anfing auf seine Luftröhre zu drücken.

    „Tut mir leid“, krächzte er. „Aber …“
    „Nein!“ Jack drückte noch ein wenig fester zu. „In meinem Job sagt man nicht ‚aber’. Das könnte dein Todesurteil sein!“
    Daniel öffnete seinen Mund, um jetzt ernsthaft zu protestieren. So sprach man nicht mit ihm und so behandelte man ihn nicht! Jacks Nähe war ihm in diesem Moment unangenehm, er hasste es, so bedrängt zu werden. Gerade als er Jack das in unmissverständlichen Worten mitteilen wollte, sah er in Jacks Augen nicht nur Wut, sondern auch ein kurzes Aufflackern von Angst und Traurigkeit.

    Oh, verdammt! Er war so ein Idiot! Es ging hierbei nicht ausschließlich um ihn. Er erinnerte sich daran, wie Jack ihm gesagt hatte, dass ein Klient, für den er verantwortlich gewesen war, gestorben war.
    Alle Lust zu kämpfen war plötzlich wie weggeblasen und er versprach: „Ich werde es nicht wieder tun.“ Er hielt Jacks forschendem Blick stand und fühlte, wie der Druck auf seine Kehle langsam verschwand. Jacks Finger strichen das T-Shirt, wo er es zerknautscht hatte, wieder glatt und seine Augen ließen Daniels nicht los.
    „Ich verspreche es“, versicherte ihm Daniel noch einmal.
    Er wurde mit dem ersten Verziehen zu einem winzigen Lächeln, von Jacks Lippen belohnt.
    „Tut mir leid, wenn ich etwas grob war.“ Jack, rief sich wieder in Erinnerung, dass Daniel nicht der Feind, sondern sein Kunde war und gestand sich ein, dass er vielleicht etwas überreagiert hatte. Er gab Daniel wieder mehr Spielraum zum Atmen und zum Bewegen und drückte ihn nicht länger gegen die Wand.
    Um die gereizte und etwas überhitzte Stimmung zwischen ihnen wieder zu lockern und Daniels tiefe Sorgenfalte auf der Stirn zu glätten, meinte er scherzend und bewusst herausfordernd: „Es ist gut, dass du so wild darauf bist … mir zu gefallen.“ Sein Daumen strich kurz über Daniels Hals, bevor seine Finger auf Daniels Schultern glitten und ihn kurz drückten.
    „Bild dir nur nichts ein“, warnte ihn Daniel, erleichtert darüber, dass die Spannung zwischen ihnen wieder abgeflaut war. Irgendeine verräterische Gehirnwindung wünschte sich jedoch, Jacks Daumen würde noch mal über seinen Hals streicheln.

    „Was gab es so Superwichtiges, sodass du nicht die paar Minuten warten konntest, bis ich aus dem Bad war?“
    „Ähm …“ Daniel hielt den Rasierschaum hoch, damit Jack ihn sehen konnte.
    „Den hättest du doch auch morgen am Flughafen kaufen können, während der ewig langen Wartezeiten.“
    „Ja, ja, mag ja sein.“ Daniel entwand sich Jacks Armen. „Vielleicht war es auch mehr ein Akt der Selbstbestätigung, dass ich machen kann, was ich will, als sonst irgendetwas?“, schlug er grinsend vor.
    „Scheint so.“ Jack nickte und der warme Ausdruck in seinen braunen Augen machte Daniel klar, dass ihm noch mal verziehen worden war.
    „Okay, dann will ich mal zu Ende packen.“
    „Dann will ich mir mal überlegen, wie ich dich an eine kürzere Leine legen kann“, antwortete Jack trocken und war sehr erfreut zu hören, dass Daniel heftig die Luft einzog und ihm erneut die Röte in die Wangen schoss.
    Ohne ein weiteres Wort verschwand er in seinem Schlafzimmer.


    TBC...
    Geändert von Antares (17.07.2010 um 07:29 Uhr)

  9. Danke sagten:


  10. #9
    Ägypten-Fan Avatar von Valdan
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    Wow - da knister es aber gewaltig im Gebälk....

    O’Neill drehte das Buch so, dass Daniel das Cover sehen konnte, zur selben Zeit sagte er: „Band 5 von John Sheppards „‚Atlantis’- Serie“.“
    Das war der erste Brüller.....tolle Idee.

    „Das war eine super Idee von mir“, wisperte ihr Rodney ins Ohr. „Ich habe das genau richtig gemacht, ihn anzuheuern.“
    „Ja, Rodney“, seufzte Sam, musste ihm aber insgeheim recht geben. Mr O’Neill hatte sich tatsächlich als wahrer Glücksgriff entpuppt
    Und das in mehr als einer Hinsicht.

    Ich finde es klasse, wie du das so langsam aufbaust; wie die beiden sich Schritt für Schritt einander annähern. Es macht sehr viel Spaß, das zu verfolgen und ich bin sehr gespannt, wie das mit den beiden weitergeht.

    LG Val
    "Der Mensch fürchtet die Zeit, doch die Zeit fürchtet die Pyramiden."
    arabisches Sprichwort

    ***


  11. #10

    Standard

    Deine Story gefällt mir wirklich sehr gut. Nicht nur, dass du Daniel einen wunderbaren Background gegeben hast, auch wie du die anderen in die Story einbindest ist klasse.

    Rodney als Verleger, der bei Sam sein Glück versucht, Hammond als O'Neills Chef, das sind meine persönlichen Hihglights.

    Ich mag es, wie Jack und Daniel hier umeinender herum tanzen und freue mich schon sehr auf morgen.
    Ich bin nett, höflich, liebenswert
    und zuvorkommend.
    Und garantiert nicht ironisch.
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  12. #11
    J/D Slasher Avatar von Anne
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    Sooo, hier nun endlich ein ausführlicheres FB zu dieser wunderbaren FF:

    Zum ersten Teil:
    Als ich die FF zum ersten Mal gelesen habe, war ich freudig überrascht, wie gut du doch unsere altbekannten Charaktere in hier integriert hast. Schon allein deine Beschreibung, wie Daniel und Sam zueinander stehen fand ich sehr angenehm und hat mich doch sehr an unser SG-1 erinnert. Und dann auch noch Rodney, wie er sich erst an Sam rangemacht hat…hihi…einfach zu köstlich.
    Die erste Szene fand ich daher sehr schön beschrieben, so harmonisch und auch schlüssig. Das war so ein richtig schöner Einstieg in dieses AU.

    Und dann die Briefe. *lol* Bei dem Gedanken, dass die von einer „Hathor“ kommen, musste ich laut loslachen. Das passt so herrlich hier hinein! *gg*
    Rodneys Idee mit dem Bodyguard fand ich dann auch nur sehr schlüssig. Zumal das ja auch zusätzlich eine gute Werbemaßnahme für Daniel wäre. Da hat er wirklich eine gute Idee gehabt! Als dann der Satz von Daniel kam „Sehe ich aus wie Whitney Houston?“, musste ich lauthals lachen!

    „Hammond Securities“ finde ich übrigens auch eine wunderbare Idee. Schön, dass du George hier in die FF integriert hast. Den kann ich mir so richtig gut in dieser Rolle vorstellen.

    Zum zweiten Teil:
    Sehr schön beschrieben ist diese erste Begegnung zwischen Jack und Daniel. Da liegt ja förmlich ein Knistern in der Luft.
    Obwohl sie sich ja auch gleich streiten. Das ist so typisch und gefällt mir sehr gut! *gg*

    Und dann das: „Band 5 von John Sheppards „‚Atlantis’- Serie“, da musste ich so lautstark lachen. Wirklich eine sehr schöne Idee! Ganz toll.

    Am Ende geht es ja noch mal richtig heiß her. Dass Daniel aber auch so leichtsinnig ist und einfach mal eben kurz die Wohnung verlässt. Kein Wunder, dass Jack da austickt. Ich stell mir diesen Job auch nicht gerade einfach vor. Da hat man schon wirklich eine enorme Verantwortung. Wenn dann der Kunde einfach macht, was er will, wird es nicht gerade einfacher. Aber zum Glück hat Daniel das dann ja noch eingesehen.

    Wirklich eine ganz tolle FF! Allem voran wieder mal dein unbeschreiblich guter Schreibstil. Wirklich klasse!

    Danke auch, für das Lob zu meinen Bildern. Freut mich wirklich, dass sie dir so gut gefallen!

    @ GarfieldmyHero, Redlum49 und Valdan
    Danke für das Lob.

    @ Chayiana
    Danke! Ich sag einfach nur: Lass dich überraschen...

    @Mahtowin
    Schön wärs! Schön, dass es dir so gut gefällt.
    One reason to love Merlin:

    Bild erstellt von Chayiana. Danke, dass ich es benutzen darf! :-)

  13. #12
    Fürstin der Finsternis Avatar von Liljana
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    So, jetzt hab ich endlich ein bisschen Zeit.

    Eine sehr schöne Idee und Umsetzung. Ich lese sehr gern diese Ausflüge von dir ins AU. Über Spezielles (hab ich ja irgendwo schon mal erwähnt) muss ich halt ein bisschen hinweglesen.

    Hammond im Hawaiihemd - das Bild formt sich gerade in meinem Kopf

    Yep. Über einen Piloten an Bord des Raumschiffes ‚Atlantis’, der fremde neue Welten entdeckt und gegen finstere Aliens kämpft. Nicht Ihr Ding?“
    Aber mein Ding ^^. Wo kann ich das denn bitteschön bestellen?

    Wenn diese Geschichte auch so endet wie das Original, dann kenn ich es schon
    Aber ich lass mich gern überraschen.

    @Anne: Tolles Buchcover

  14. #13
    Leitung: Forum Avatar von Redlum49
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    Standard

    Na da verstehen sich die Beiden ja schon richtig gut (bis auf ein paar Ausnahmen ).
    Vielleicht schafft Jack es ja sogar, Daniel für SciFi zu begeistern
    O’Neill hielt ihn am Ärmel fest und zog ihn in seine Richtung. „Begleite mich ins Schlafzimmer.“
    Was ich mich gerade frage: Gibt es da nicht irgend so einen Ehrenkodex – niemals etwas mit einem Kunden anfangen – oder so was?

    Aber was mich noch mehr interessiert: Wer steckt denn jetzt eigentlich hinter den Drohbriefen und warum hat man es ausgerechnet auf so einen „unbedeutenden“ Autor abgesehen?
    Aber ich vermut mal, bis man das erfährt, wird man sich noch etwas gedulden müssen

  15. #14
    Senior Airman
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    Schöner, wirklich schöner 2. Teil. Hammond im Hawaii-Hemd - Brüller, aber die Vorstellung löst auch ein wenig Wehmut aus. Am Boden lag ich fast bei T und seiner Muckibude. Geniale Idee. Stellt sich die Frage, ob Jack mal was mit ihm hatte... Wobei ich auch schon beim Thema bin. Irgendwie scheint es in Deiner FF selbstverständlich zu sein, dass beide schwul sind, und das auch voneineander annehmen. Okay, ich kenn mich da überhaupt nicht aus, aber ist das nicht ein wenig zu einfach, ein wenig zu unkompliziert? Daniel kennt Jack doch gar nicht, und umgekehrt gilt das genauso. Müssten nicht beide erst mal voneinander annehmen dass sie es mit einem Hetero zu tun haben? Mag sein, ich denke zu kompliziert - sorry. Soll Deine FF nicht schmälern. ICh mag sie und werde sicher weiterlesen.

    Übrigens magst Du wohl auch lieber einen zwar ergrauten aber doch drahtigen Jack!? Ist okay, wie haben es ja mit AU zu tun.

    Also her mit Teil 3...

  16. #15
    There is good in you... Avatar von Chayiana
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    Hehe, das ist schon kein Knistern mehr ... da zieht ein ganzer Funkenschauer auf! Total klasse, wie die beiden umeinander herumschlawenzeln ... *gg* und dass Daniel dann auch noch mit dem Massageoel richtig gelegen hat, hat dem Ganzen die Krone aufgesetzt.

    Richtig toll fand ich auch die Szene, wo Daniel von seinem unerlaubten Ausflug wiederkommt ... die Spannung konnte man praktisch fuehlen ... TOLL!

    Aber auch deine Ideen die anderen Charaktere einzubringen, sind koestlich: Teal'c mit seiner Muckibude und Sheppard als Autor der Atlantis-Serie (*haben will*)! *gg*

    Bin gespannt, ob es in LA nun zu irgendwelchen Zwischenfaellen kommt ...

  17. #16
    Lieutenant General Avatar von Antares
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    @Saffier, Zeson: Danke sehr!

    @Valdan: Vielen Dank. Es freut mich, dass es für dich knistert. Das war auch meine Absicht. Schön, dass es so rüberkommt.

    @Aisling: Danke für die netten Worte. Und Hammond ist mein "Lieblingsgeneral", der musste einfach mitspielen. *g*

    @Anne: Besten Dank für das ausführliche Feedback. Freut mich, dass dir "Hathor" gefällt. *bg* Und dass Daniel die Wohnung verläßt ... ich denke mal, da kommt einfach auch ein bisschen so die "jetzt erst recht" Haltung durch. Und er ist ja reuig .... *g*

    @Liliana: Danke sehr! Und ich würde die 5-bändige Atlantis-Serie auch sofort bestellen! *g*
    Und du meinst das Ende von dem Bodyguard-Film? So eine herzzereißende Schmonzette? Na, mal sehen, ob es so ausgeht. *lol*

    @Redlum49: Danke für das Feedback und die Fragen:
    Was ich mich gerade frage: Gibt es da nicht irgend so einen Ehrenkodex – niemals etwas mit einem Kunden anfangen – oder so was?
    Ja, und Jack wird das auch noch einfallen ... noch hat er ja nichts angefangen, außer ein bisschen Flirterei. *g*
    Tja und für die Auflösung wer, warum, wieso, weshalb Drohbriefe geschrieben hat, die läßt tatsächlich noch etwas auf sich warten. (Sonst wäre ja auch meine Geschichte zu Ende, weil Jack wieder nach Hause könnte. *g*)

    @Garfield: Vielen Dank für die netten Anmerkungen!
    Müssten nicht beide erst mal voneinander annehmen dass sie es mit einem Hetero zu tun haben?
    Nun, noch *wissen* sie ja nicht genau, wie der andere so tickt. Aber ich denke schon, dass man recht schnell herausfindet - egal ob in einer f/m oder m/m Beziehung - ob die zweite Person überhaupt daran interessiert ist oder nicht. Bisher haben beide ja sozusagen erst einmal das Terrain sondiert - und der andere ist bisher immer darauf eingegangen. Passiert ist ja noch nichts, das eine wirklich Antwort auf die Frage schwul oder nicht, verlangen würde.
    Übrigens magst Du wohl auch lieber einen zwar ergrauten aber doch drahtigen Jack!? Ist okay, wie haben es ja mit AU zu tun.
    Ja! Er ist in den ersten beiden Seasons mit den braunen Haaren zwar auch schnuckelig - aber so richtig, richtig markant wird er mit etwas Grau in den Haaren. So der Jack der Seasons drei bis sieben, acht.


    EDIT: @Chayiana: auch an dich ganz herzlichen Dank! Ich könnte mir Mr Tealc schon als Fitness-Studio Besitzer vorstellen. Ein sehr respektabler Job und damit soll man es ja angeblich bis ins schwedische Königshaus schaffen.
    *bg*
    Und so ein bisschen Auflehnung von Seiten Daniels muss einfach sein - der kann doch nicht alles machen, was Jack sagt, tut er in der Serie ja auch nicht. *g*
    Geändert von Antares (17.07.2010 um 22:33 Uhr)

  18. #17
    Lieutenant General Avatar von Antares
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    Standard Der Bodyguard, Teil 3/7

    @sunshine: Danke fürs Mitlesen und mich wissen lassen! *g*

    --------------------------------------------------
    Das nächste Artwork von Anne: hier sehen wir Jack in seinem Element - Bücher! *g*



    --------------------------------------------------
    Zu Teil 3: Weitere alte Bekannte treten auf und Daniel hat eine Lesung der etwas anderen Art

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    Der Flug nach Los Angeles war ein bisschen turbulent, aber mit nur einer halben Stunde Verspätung landeten sie am Flughafen und fuhren mit dem Taxi zum Hotel.
    Daniel wechselte seine Kleidung, Jack kontrollierte seine Waffe und die Mikrophone, die sie beide trugen, und schon waren sie wieder unterwegs zur nächsten Buchvorstellung in einem kleinen, aber sehr angesagten Buchladen.
    Am Nachmittag fuhren sie zu einem großen Einkaufszentrum, wo sie von dem Manager und diversen lebensgroßen Papp-Daniels begrüßt wurden. Ein Dutzend Dr. Jacksons in Jeans und weißem Pullover – einer von den Promo-Shots – flankierten den Weg zu dem Bereich, wo die Autogrammstunde stattfinden sollte. Daniel war nur froh, dass er heute in einer schwarzen Jeans und einem grauen Rollkragenpullover unterwegs war und nicht den weißen Pullover trug.

    Ein Bereich im ersten Stockwerk war mit dunklen Stoffbahnen und riesigen Postern von Daniel und seinem neuesten Buch dekoriert. Ein kleines Podium war aufgebaut worden, davor gut zwanzig Sitzreihen, die bis zum letzten Platz gefüllt waren, selbst am Rand standen die Leute noch in Zweierreihen. Jack war sehr erleichtert, als er fünf Sicherheitsleute ausmachte, die vom Einkaufszentrum bereitgestellt wurden und die Massen zu den Sitzen leiteten und von der niedrigen Bühne fernhielten. Er hatte eine kurze Unterredung mit dem Leiter der Security und war angenehm überrascht, wie kompetent der Mann war. Nur eine Minute später lernte Jack, dass Mr Siler auch mal für Uncle Sam gearbeitet hatte.

    Der Manager kletterte aufs Podium und als alle Scheinwerfer auf ihn und Daniel gerichtet waren, verkündete er voller Stolz: „Meine Damen und Herren, heißen Sie mit mir einen der bedeutendsten Historiker der Welt willkommen – Dr. Daniel Jackson!“
    Die Menge jubelte, klatsche und pfiff anerkennend und Daniel sah ein wenig überwältigt aus bei diesem enthusiastischen Empfang. Er wiegelte ab und teilte der johlenden Menge mit, dass er erst zwei Bücher geschrieben habe und damit wohl kaum schon so berühmt sein könne. Die Leute mochten seine Zurückhaltung und Daniel brauchte noch einmal fast fünf Minuten, ehe es endlich so ruhig war, dass er aus seinem Buch lesen konnte.

    „So, dann arbeiten Sie also für diesen berühmten Doktor“, flüsterte Siler grinsend, ohne dass er jedoch Jack anschaute, da seine Blicke nach wie vor aufmerksam durch den Raum schweiften.
    „Yep. Für drei Wochen habe ich das … Babysitten übernommen“, spielte Jack seine Bedeutung herunter.
    „Es ist bestimmt spannender als Einkaufszentren zu patrouillieren“, stapelte auch Siler tief.
    „Es hat mich jedenfalls mal wieder von meinem Computer weggebracht“, erwiderte Jack, dessen Aufmerksamkeit ebenfalls keinen Moment nachließ.
    „Das kenne ich. Computer sind auch mein Hauptaufgabenfeld. Einer der Nachteile, wenn man alt wird.“
    „Einer der Vorteile, wenn man seinen Hintern nicht mehr in der Schusslinie hat“, verbesserte Jack ihn.
    Siler nickte. „Sie haben recht. Wir sollten dankbarer sein, dass wir noch am Leben sind.“ Er runzelte die Stirn und sprach in sein Mikrophon: „Walter? Siehst du die Frau in Rosa mit dem blauen Schal zu deiner Linken? Hab mal ein Auge auf sie. Ja … die, genau. Siler, Ende.“

    Die Lesung verlief ohne Zwischenfall, es gab eine Menge Fragen aus dem Publikum und sie konnten die Autogrammstunde erst mit fünfzehn Minuten Verspätung beginnen. Autogramme signieren bedeutete immer mehr Arbeit als die Lesung für die Security-Leute und Jack, weil die Fans in direkten Kontakt mit Daniel kamen. Jack stand direkt neben Daniel und strahlte berufliche Kompetenz aus. Er fand sich anschließend sogar auf einer Menge Photos wieder. Das Signieren lief ansonsten aber problemlos, der Manager strahlte und sah wohl schon die Dollar in seine Kasse fließen. Langsam wurde die Menge kleiner. Die Letzte, die zu Daniel an den Tisch trat, war eine attraktive junge Frau mit langem, schwarzem Haar.

    „So, Sie sind also Dr. Jackson, das neue Wunderkind unter den Historikern.“
    „Ich bin ein Autor mit einem akademischen Hintergrund“, antwortete Daniel höflich mit seinem Standardsatz.
    Die junge Frau strich eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht. Sie öffnete Daniels Buch auf der ersten Seite und schob es ihm hin. „Bitte schreiben Sie: Für Adria Maldoran und dann so etwas wie ‚Gute Wünsche für die Zukunft’, den exakten Wortlaut überlasse ich Ihnen.“
    Daniel begann zu schreiben, dann hielt er inne und runzelte die Stirn. „Ist es möglich, dass ich Ihren Namen schon mal gehört habe?“ Er schaute zu ihr auf.
    Sie lachte kurz auf. „Ich fühle mich sehr geschmeichelt, dass mein Name Ihnen etwas sagt. Ja, es ist möglich, dass Sie meinen Namen schon mal gelesen haben, auf den Bestsellerlisten, ein ganzes Stück hinter Ihrem Namen. Ich bin die Autorin der ‚Books of Origin’.

    „Ah. ‚Prior Press’, nicht wahr? Ihre Bücher haben doch einen beachtlichen Erfolg gehabt.“
    Sie zuckte mit den Schultern. „Es könnte besser sein. Sehen Sie, ‚Origin’ ist ein komplexes Konzept, das auf alten Schriften und mündlichen Überlieferungen beruht. Ich versuche den modernen Menschen ein Portal zu diesen alten Weisheiten zu öffnen, die immer noch in uns ruhen, jedoch unter Ignoranz und Vergessen begraben sind. Haben Sie je eines meiner Bücher gelesen?“
    Daniel räusperte sich. „Ich habe ins erste reingeschaut …“
    „Es aber nicht bis zu Ende gelesen?“
    „Nein, tut mir leid. Das war etwas zu pseudo-religiös für mich und hatte nicht genügend Fakten. Ich …“
    „Sie haben recht. Denn anders als Ihre Bücher, die auf reine Unterhaltung aus sind, folgen die ‚Bücher des Ursprungs’ einem ganzheitlichen Ansatz, der sowohl den Körper als auch die Seele mit einbezieht. Da muss nicht alles mit Fakten untermauert werden. Überzeugungen und der Glaube daran sind uns viel wichtiger. Wenn Sie diese Prinzipien befolgen, wird sich vor Ihnen der Pfad der Erleuchtung öffnen. Sie werden Teil eines größeren Ganzen werden.“

    Daniel schluckte den „reine Unterhaltung“ Part zugunsten eines wichtigeren Aspekts kommentarlos herunter. „Ähm … denken Sie nicht, dass es schon genügend Religionen auf der Erde gibt, die alle um die Vorherrschaft kämpfen?“
    Er erinnerte sich jetzt wieder genau, warum er ihr Buch nach den ersten fünfzig Seiten zur Seite gelegt hatte. Obwohl es von ägyptischen Legenden und Mythen handelte, ein Bereich in dem er sonst alles las, was ihm in die Finger kam, hatte Adria Maldoran ihnen eine Richtung in ihrer Interpretation gegeben, die Daniel überhaupt nicht gemocht hatte. Er hatte auch ihr zweites Buch kurz durchgeblättert, in dem sie die griechische Philosophie geschlachtet und für ihre Zwecke zurechtgebogen hatte. Er war von ihrer Dogmatik und ihrem Sendungsbewusstsein abgeschreckt gewesen und hatte sie als Autor dann endgültig von seiner Lese-Liste gestrichen.

    „Aber ‚Origin’ ist nicht nur eine weitere Religion. ‚Origin’ ist anders.“ Sie schenkte ihm ein gewinnendes Lächeln.
    „Mit Sicherheit“, antwortete er und sah zu, dass er schnell mit dem Signieren fertig wurde. „Hier, bitte sehr. Und viel Glück für Ihr nächstes Buch.“ Er gab ihr ein leeres Lächeln.
    „Wollen Sie nicht einmal wissen, wovon es handeln wird?“, fragte sie.
    „Natürlich“, erwiderte er höflich.
    „Ich werde die nordische Mythologie und ihre Legenden in mein Glaubenssystem integrieren.“
    „Wie … interessant.“ Hoffentlich hatten die Leute bis dahin schon sein Buch gelesen, musste Daniel zynisch denken.

    Jack, der die ganze Zeit mit steigendem Abscheu zugehört hatte, entschloss sich, Daniel zu retten. „Okay, Daniel. Ich denke, wir sollten hier aufhören, sonst kommen Sie noch zu spät zu Ihrem Empfang … im Santa Barbara Frauenbuchclub.“
    Daniel musste aufpassen, dass er nicht laut loslachte. Jack hatte ja mehr Phantasie als er ihm zugetraut hätte. Nun, wahrscheinlich gab es keinen solchen Club, aber Mrs Maldoran würde das genauso wenig wissen wie er. Was er aber mit Gewissheit wusste war, dass es heute keinen offiziellen Termin mehr gab und er deshalb froh über Jacks Rettungsversuch war. Er lächelte Jack kurz zu und akzeptierte erleichtert die Fluchtmöglichkeit. „Ja, ja, natürlich. Vielen Dank, dass Sie mich daran erinnern.“
    Er schaute betont auf seine Armbanduhr. „Mrs Maldoran, es tut mir leid, aber ich muss jetzt gehen.“
    „Bekomme ich noch ein Photo mit Ihnen?“
    Nur innerlich seufzend, nach außen lächelte er, erfüllte er ihr auch diesen Wunsch.
    „Es freut mich, Ihre Bekanntschaft gemacht zu haben.“
    „Mich ebenfalls, Dr. Jackson.“ Adria schüttelte kurz seine Hand. „Ich bin sicher, dass Sie früher oder später die Vorteile von ‚Origin’ erkennen werden.“
    „Ähm … ja. Auf Wiedersehen.“ Daniel leistete keinerlei Widerstand, als Jack ihn vom Podium begleitete.

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    „Puh. Vielen Dank, Jack. Sie ist sehr anhänglich und ihre Bücher sind … der reinste Mist.“
    „Ja, das habe ich aus deinen Antworten herausgehört.“ Er grinste. „Hast du Hunger?“
    „Oh, ja.“
    Sie verabschiedeten sich von Mr Siler, der ihnen ein Restaurant in der Nähe empfahl, in dem es seiner Meinung nach die beste Pizza von ganz Los Angeles gab. Sie beschlossen es auszuprobieren. Mr Siler hatte recht gehabt und zwei Pizzas mit allem und doppelt Käse später, waren sie satt und ein bisschen schläfrig von dem vielen guten Essen.
    Sie spazierten zum Hotel zurück und als sie an einem Kino vorbeikamen, stoppte Jack Daniel, indem er ihm eine Hand auf den Ärmel legte. Er fragte: „Wann bist du das letzte Mal im Kino gewesen?“
    „Vor zwei Wochen? Ich gehe regelmäßig mit Sam ins Kino. Wir lästern dann über die neusten schrecklichen Verfilmungen von einstmals guten Büchern. Und du?“
    „Ich begleite von Zeit zu Zeit meinen Neffen Charlie ins Kino. Er mag Aliens, Raumschiffe und James Bond.“
    „Wie sein Onkel. Was für ein Zufall.“ Er lachte. „Und glaubst du wirklich, dass wir mit diesen total unterschiedlichen Geschmäckern einen Film finden werden, der uns beiden zusagt?“ Daniel warf Jack einen fragenden Blick zu.

    „Kopulierende Frösche?“, neckte Jack, aber dann drehte er Daniel so herum, dass er sich das Filmposter anschauen konnte, vor dem sie gerade standen. „Die Frau des Zeitreisenden“, las er vor. „Nach einem Roman von Audrey Niffenegger.“
    „Perfekt! Wie für uns gemacht. Ähm … willst du?“
    „Na klar.“
    Daniel kaufte zwei Tickets, Jack erstand das Popcorn und sie machten es sich in den gemütlichen Sitzen bequem. Der Film lief schon die fünfzehnte Woche und deshalb waren nicht mehr sehr viele Leute im Kino. Nachdem die Lichter ausgegangen waren und die erste Szene über die Leinwand flimmerte, zögerte Daniel einen Moment, dann lehnte er seinen Kopf gegen Jacks Schulter. Wer nichts wagte, der konnte auch nichts gewinnen.
    Jack hatte so viele gemischte Signale in den letzten Tagen ausgesendet, dass er gar nicht recht wusste, woran er mit ihm war. Die Anziehung zwischen ihnen beiden war offensichtlich und niemand, der nicht wenigstens bi war, musterte einen anderen Mann so offen, gab so viele sexuell eingefärbte Zweideutigkeiten von sich. Andererseits hatte Jack nicht einmal die Gelegenheit ergriffen ihn zu küssen, als er ihn gegen die Wand gepresst hatte und nicht ein Zentimeter Luft zwischen ihren Körpern gewesen war. Vielleicht war es einfach an der Zeit, Jack wissen zu lassen, dass er interessiert war. Daniel rutschte noch etwas nach links.

    Oha. Da schien ja jemand ein paar Dinge klären zu wollen. Dies war nicht das angetrunken müde, einen schweren Kopf gegen die nächstbeste Oberfläche Lehnen. Dies war ein völlig munterer Daniel, der absichtlich mehr Nähe herbeigeführt hatte. Jack musste unbedingt eine Sache klären. „Daniel?“, flüsterte Jack in Daniels Ohr, das ihm sehr nahe war.
    „Hmhm?“
    „Ich hätte da mal eine Frage: Sag mal, bist du eigentlich … äh … extrem anhänglich veranlagt, oder … bist du schwul?“
    Daniel ließ bei dieser Formulierung ein leises Kichern hören, dann hob er seinen Kopf an. Er wollte Jacks Gesicht für die Antwort sehen und fragte: „Hättest du mit einer der beiden Antworten ein Problem?“
    „Nein, mit keiner.“ Jack strich mit seinem Zeigefinger über Daniels Wange.
    „Dann kann ich ja zugeben, dass ich schwul bin, auch wenn Rodney jetzt einen Anfall bekommen würde, weil das nicht in sein sorgfältig aufgebautes öffentliches Bild passt“, bestätigte Daniel zufrieden und kuschelte sich näher.
    „Vergessen wir doch einfach Rodney.“ Jack legte seinen Arm um Daniels Schulter.

    Ab diesem Moment war Daniels Interesse nur noch sehr begrenzt bei der Liebe und dem Schmerz des Zeitreisenden und dessen Frau. Viel mehr Überlegungen widmete er Jack, sich, ihnen beiden und er versuchte zu klären, was das hier war. Das hier fühlte sich verdammt nach einem Date an und nicht nur nach einer beruflichen Beziehung. Außer das war O’Neills Art und Weise, wie er mit allen jungen männlichen Kunden umging. In dem Augenblick als Daniels das dachte, schämte er sich auch schon dafür, denn ja, Jack hatte geflirtet, das war aber auch alles gewesen. Keiner von ihnen beiden hatte bisher die unsichtbare Linie zwischen Flirten und mehr überschritten. Bisher. Obwohl er es gerne täte, wenn er ehrlich mit sich selbst war.

    Jack war so ganz anders als all die Akademiker, die er in Berkeley getroffen hatte. Da sie auf demselben Gebiet arbeiteten, um dieselben Gelder kämpften, brachte das immer eine gewisse Rivalität und Eifersucht mit in die Beziehungen. Stephen Raynor war das beste Beispiel dafür. Er hatte vorgegeben, in Daniel verliebt zu sein, obwohl alles was er wirklich gewollt hatte, Daniels Forschungsergebnisse gewesen waren.
    Jack hatte auch nichts gemein mit all den Schriftstellern oder Verlegern, die er von Zeit zu Zeit auf Rodneys oder Sams Partys traf. Die Art und Weise, in der viele von ihnen vorrangig von sich selbst und ihren Büchern redeten, den anderen Gesprächsteilnehmer nur dazu benutzten, um sich selbst in Szene zu setzen, war nichts für Daniel. Das klang oft so hohl und falsch.
    Jack dagegen fühlte sich irgendwie … echt an. Er war in sich ruhend, selbstsicher und brauchte nicht irgendwelche überdrehten Klamotten, um sich selbst zu inszenieren, oder ließ sich nur mit einem bunten Schal ablichten, weil er hoffte, durch diesen Spleen interessanter zu sein. Er hatte aus sich noch kein „Produkt“ gemacht, spielte keine Rolle, wie es Daniel als der „sexy Historiker“ von Rodney vorgeschrieben bekommen hatte. Jack strahlte Aufrichtigkeit aus – und Daniel fühlte sich mit jedem Tag mehr zu ihm hingezogen.

    Als der Film zu Ende war, nahmen sie ein Taxi zurück ins Hotel. Immerhin war Daniel dem Geschehen auf der Leinwand so weit gefolgt, dass er mit Jack gewisse Aspekte diskutieren konnte. Aber als Jack ihn fragte: „Zu viel Science-Fiction und nicht genug Literatur?“, wusste er, dass er nicht ganz überzeugend gewesen war.

    Jack begleitete Daniel noch bis in sein Hotelzimmer und vergewisserte sich, dass sich niemand im Schrank oder unter dem Bett versteckte. Er schaute sogar hinter die bodentiefen Vorhänge. Als Jack mitbekam, dass Daniel ihn mit amüsierter Zuneigung beobachtete, öffnete er ganz bewusst auch die Minibar und schaute hinein.
    Daniel brach in lautes Lachen aus.
    „Man kann niemals zu vorsichtig sein“, erklärte Jack nur halb unernst.
    „Ja klar. Da verstecken sich Zwerge in meinem Kühlschrank, weil Schneewittchen ihnen befohlen hat, mich zu kidnappen.“
    „Hallo? Diese Frau hat schon sieben ziemlich hässliche Männer, die wahrscheinlich sogar im Bett Zipfelmützen tragen, wer will ihr da verdenken, dass sie auch noch einen gut aussehenden achten Mann will?“

    Jack beobachtete genau Daniels Reaktion, die ihm gefiel. Daniel biss sich auf die Unterlippe und schaute erfreut und leicht verlegen zur selben Zeit. Aber bevor er sich irgendeine passende Antwort zurechtlegen konnte, legte ihm Jack eine Hand in den Nacken, zog ihn zu sich heran und presst seine Lippen auf Daniels mit einem sehr züchtigen Kuss ohne Zungenkontakt. Er hatte das eigentlich nicht geplant gehabt, nein, im Kino hatte er sich sogar bewusst gegen mehr als nur eine Umarmung entschieden gehabt, aber …

    Bevor Daniel ihn zurückküssen konnte, löste sich Jack von ihm. „Ich … gehe dann wohl besser mal. Morgen wird ein anstrengender Tag.“ Seine Hand lag immer noch auf Daniels Arm.
    Nein! hätte Daniel am liebsten gerufen, und Jack wieder an sich herangezogen. Stattdessen hörte er sich „Vielen Dank für den schönen Abend“ sagen. Erstaunlicherweise klang es gar nicht wie eine bloße Floskel.
    „Gerne.“ Noch eine Sekunde hielten ihre Finger den Kontakt, dann marschierte Jack mit entschiedenem Schritt aus dem Raum.

    Als er wieder in seinem Zimmer war, atmete er tief durch. Es war tatsächlich ein sehr netter Abend gewesen. Aber verflixt, Jack wusste nicht genau, was hier eigentlich gespielt wurde. Eine Neuverfilmung des Bodyguard? Oder spielten sie gar nicht? War Daniel wirklich interessiert? Und wenn ja, wem oder was galt sein Interesse? Wollte er mal einen Ex-Geheimagenten im Bett haben? Das Dumme war, Jack hätte noch nicht einmal unbedingt etwas dagegen, aber er wusste ganz genau, dass es eine sehr dumme Idee war, mitten in so einer stressigen Situation, wie es Personenschutz nun mal war, etwas mit dem Kunden anzufangen. Das war kein Filmklischee, sondern es konnte die Aufmerksamkeit vielleicht nur eine Sekunde mit Tagträumereien über den heißen Sex des Vorabends ablenken – und das konnte die entscheidende Sekunde sein, die ein Attentäter nutzen konnte. Es waren nur noch gut anderthalb Wochen, dann war sein Auftrag zu Ende und so lange würden er und Daniel wohl noch warten und ihre Finger bei sich behalten können. Auch wenn es ihm bei Daniels enttäuschtem Blick nicht leicht gefallen war, das Hotelzimmer zu verlassen.

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    Am nächsten Tag kam der Kinoabend nicht mehr zur Sprache, denn schon am Morgen mussten sie in einer Schule sein. Eine der Lehrerinnen hatte Daniels erstes Buch gelesen und sich gedacht, dass es vielleicht eine gute Idee wäre, einen „echten“ Historiker einzuladen und so das Interesse der Schüler an Geschichte zu wecken. Daniel war ein bisschen nervös, denn vor so jungem Publikum hatte er noch niemals über sein Buch gesprochen.

    Ungefähr sechzig Schüler, zwischen zwölf und fünfzehn Jahre alt, hatten sich in einem großen Klassenzimmer eingefunden. Die Jüngsten saßen in den ersten Reihen und lauschten – meist – andächtig Daniels Worten. Die älteren Schüler waren nicht interessiert oder dachten es wäre cool so zu tun als wäre man gelangweilt. Aber da genügend Lehrer anwesend waren, waren sie wenigstens ruhig.

    Daniel las über blutige Fehden, Mord, Gier, verlorene Schätze, Riesen, Zaubertränke und Tarnkappen. Er malte die Weltesche Yggdrasil an die Wandtafel und Asgard, Midgard, Utgard und viele weitere Namen aus der nordischen Mythologie wie Thor, Loki, Odin, Heimdall und Freya folgten nach. Sie alle waren untereinander verwoben durch ein Netz von Liebschaften, Betrug, Verrat, Tod und Liebe. Und am Ende, indem er Beispiele aus Harry Potter und Filmen wie Beowulf anbrachte, gelang es ihm, die meisten seiner Zuhörer zu fesseln. Und mit Ragnarök, dem endgültigen Schicksal der Götter und dem Scheitern ihrer Welt entlockte er ihnen tatsächlich ein Seufzen.

    Jack, der inzwischen oft genug die Version für das erwachsene Publikum gehört hatte, mochte diese blutigere, mächtigere, farbenprächtige Version lieber. Und das nicht nur, weil er während dieser Lesung entspannter gewesen war, als er es normalerweise in den unübersichtlichen Einkaufszentren war. Daniel hatte den Kindern nahegebracht, dass Geschichte nicht zwangsläufig langweilig sein musste, sondern fast genauso spannend wie ein Computerspiel – das sich ja nicht selten an diesen geschichtlichen Vorgaben bediente – sein konnte.

    „Irgendwelche Fragen?“, erkundigte sich Daniel bei seinen jungen Zuhörern.
    Zu Beginn waren sie etwas zurückhaltend, aber nachdem einer der Lehrer etwas über Drachen und Schlangen gefragt hatte, begannen sie Daniel auszufragen. Nach vielen geschichtlichen Fragen wollte ein Junge wissen: „Ist es wahr, dass Sie einen Bodyguard haben, weil Ihnen jemand Drohbriefe geschickt hat? Meine Mutter hat mir das erzählt.“
    „Ja, das ist wahr. Leider gab es diese Briefe.“
    „Ist es gefährlich, ein Bodyguard zu sein?“, fragte ein Mädchen Jack.
    „Gefährlich? Es ist nicht gefährlicher als zum Beispiel ein Polizist zu sein oder bei der Feuerwehr zu arbeiten“, erwiderte Jack.

    Mit dieser Antwort verlagerte sich das Interesse dann auf Jack und sie begannen, ihn nach Waffen, Abhörgeräten und berühmten Personen, für die er schon mal gearbeitet hatte, zu fragen. Jack warf Daniel einen entschuldigenden Blick zu, der zuckte aber nur mit den Schultern und meinte flüsternd: „Solange sie irgendetwas lernen …“

    Mit diesem Freibrief erzählte Jack ihnen dann etwas über Kampfsportarten, Ausdauertraining, Waffen, technische Fähigkeiten, Computerkenntnisse, Improvisationstalent und viel harte Arbeit. Er stellte es nicht als Traumjob dar, aber seine Begeisterung und seine Faszination waren in jeder seiner Antworten spürbar.

    „Und wenn jemand versuchen sollte Dr. Jackson zu erschießen, würden Sie sich dann in den Weg werfen, und die Kugel, die für ihn bestimmt ist, mit Ihrem Körper abfangen?“, erkundigte sich ein Mädchen mit glänzenden Augen, das offensichtlich der Ansicht war, dass das höchst romantisch wäre.

    Jack fühlte Daniels Augen auf sich ruhen und bestätigte: „Ja, das würde ich.“ Als das Gemurmel losging, fügte Jack noch hinzu: „Aber bevor ich das täte, würde ich versuchen, ihn auf den Fußboden zu schubsen.“ Er grinste breit.

    Daniel hatte keine Vorwarnung, als Jack ihm die Beine wegkickte, ihn schnappte, während er heftig mit den Armen ruderte und auf den Boden zu fallen drohte. Mit einer fließenden Bewegung ging Jack mit ihm zusammen zu Boden. Für einen kurzen Moment lag Daniel auf Jack, dann drehte er ihn so, dass er mit seinem Körper Daniels Körper bedeckte. Ihre Augen trafen sich für eine Sekunde – Daniel völlig überrascht und Jack wie verrückt grinsend. In der nächsten Sekunde sprang Jack auf seine Füße und bot Daniel eine Hand an, um ihn heraufzuziehen. Zu ihrem Publikum sagte er. „Seht ihr, es gibt noch andere Methoden als heldenhaft zu sterben.“

    „Noch mal! Noch mal!“, riefen die Kleinen, aber Daniel schüttelte entschieden den Kopf. „Nein, einmal ist genug.“ Er wandte sich an Jack. „Mehr als genug. Vielen Dank, Mr O’Neill, für Ihren … äh … absoluten pädagogischen Einsatz in dieser Sache.“ Er wischte den Staub von seinem Pullover und seiner Hose.
    „Besten Dank für Ihren Sportsgeist, Dr. Jackson“, antwortete Jack.

    Der Gong verkündete das Ende der Unterrichtsstunde und die Lehrer dankten Daniel und Jack für ihre Vorträge und ihre Geduld. Während die Schüler aus der Klasse stürmten, hörten sie, wie ein Mädchen sagte: „Wenn ich groß bin, werde ich Bodyguard.“

    Nach diesem außergewöhnlichen Vormittag kam ihnen das Signieren am Nachmittag fast langweilig vor. Aber Daniel erfüllte alle Autogrammwünsche pflichtschuldig.
    Am Abend waren sie auf einer Vernissage eingeladen, auf der Künstler mit Schriftstellern zusammengearbeitet hatten. Das Ergebnis waren sehr spannende Bilder – manchmal ergänzten die Worte das Bild und trugen zur Atmosphäre bei, manchmal standen sie in einem brutalen Kontrast und verlangten vom Zuschauer, dass er darüber nachdachte.

    Aber Daniel war ziemlich müde und erschöpft und nach nur einer Stunde entschuldigte er sich. Sie fuhren heim und Daniel gähnte die ganze Zeit im Wagen. Jack, der gehofft hatte, noch ein paar private Worte mit Daniel wechseln zu können, war etwas enttäuscht. Nach einer kurzen Kontrolle von Daniels Hotelzimmer wünschte er Daniel eine gute Nacht und ging in sein eigenes Zimmer.

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    Am Dienstag fuhren sie an der Küste entlang nach San Diego. Daniels Terminplan war so voll, dass sie kaum Zeit hatten, etwas von der Stadt zu sehen. Es war fast eine Erleichterung, als sie am Freitag nach San Francisco fliegen konnten, denn hier hatten sie einen freien Nachmittag und erkundeten die Stadt. Sie überquerten die Golden Gate Bridge, kletterten auf den Telegraph Hill und schlenderten die Lombard Street hinunter. Es war schön, mal wieder frische Luft zu schnuppern nach den ganzen Tagen, die sie immer drinnen verbracht hatten, und sie genossen beide den warmen Sonnenschein und die leichte Brise, die vom Pazifik her wehte. In einem Straßenrestaurant an der Marina kauften sie zwei von den berühmten Krabbenbrötchen und nahmen sie mit an den Strand, wo sie sie aßen.

    „Bist du schon aufgeregt wegen heute Abend?“, fragte Jack.
    „Ich habe den Vormittag in der Schule überlebt, was soll mich da noch aus der Bahn werfen?“, lachte Daniel.
    „Aber es werden wirklich, wirklich viele Leute heute Abend zur Eröffnung der Buch-Woche kommen. Carter hat mir die Gästeliste geschickt.“
    „Aber diese Gäste werden – hoffentlich – nicht mit ihren Handys spielen, SMS verschicken und kleine Zettelchen durch den Raum geben, auf denen weiß Gott was steht. Es muss jedenfalls sehr witzig gewesen sein, denn jeder, der es gelesen hatte, hat mich dann angeschaut.“
    „Daniel, die Mädchen waren vierzehn, fünfzehn Jahre alt. Ich denke, du bist der attraktivste Historiker, den sie je gesehen haben. Das, was da auf den Zetteln stand, war bestimmt nicht komisch, sondern versaut.“
    „Nicht jeder hat so … so …“ Er schob seine Brille nach oben.
    „So was?“, neckte Jack, als Daniel mitten im Satz aufhörte.
    „So versaute Gedanken wie du“, brachte Daniel den Satz zu Ende und verschränkte die Arme vor der Brust.
    Jack lachte lauthals. „Wenn es um dich geht vielleicht schon“, meinte er nach einem Moment und stand auf. „Wir gehen jetzt besser zurück, oder Carter bekommt noch einen Anfall.“
    „Nein, nein. Die ist nicht so zart besaitet. Denk dran, sie muss fast täglich mit Rodney zusammenarbeiten.“
    „Ja, das ist eine harte Schule. Das will ich glauben.“

    Daniel legte einen zusammengerollten Pulli unter seinen Kopf und ließ sich nach hinten in den Sand fallen. Er beschattete seine Augen mit seiner Hand, schaute zu Jack auf und meinte: „Nur noch ein viertel Stündchen, komm, entspann dich.“
    Jack setzte sich wieder, ließ sich nach hinten sinken und stützte sich auf die Ellbogen ab, konnte seine Wachsamkeit aber nicht ganz abschütteln. Er beobachtete die Leute am Strand, die zwei Männer mit ihrem Hund, die spielenden Kinder mit ihren Eltern. Er verfolgte ihre Bewegungen und setzte sich aufrecht hin, als ein Pärchen auf sie zukam. Die beiden schlenderten aber nur am Strand entlang und entfernten sich wieder von ihnen.
    Daniel bewarf ihn mit einer Muschel. „Hör auf paranoid zu sein.“
    „Ich kann nicht raus aus meiner Haut“, meinte Jack. „Und du weißt doch …“
    „Vorsicht ist besser als Nachsicht, das predigt mir Rodney auch immer“, vollendete er für Jack den Satz.
    „Hey! Ich wollte sagen: Man kann nie vorsichtig genug sein.“
    „Absolut dieselbe Kategorie“, lachte Daniel und ließ eine ganze Hand voll Sand auf Jacks Oberschenkel rieseln.

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    Am Abend holte Jack Daniel an seinem Zimmer ab und pfiff anerkennend, als er ihn sah. Er trug einen mitternachtsblauen Anzug und Jack musste denken, dass er einfach schick darin aussah. Schick und verführerisch. Daniel sah Jacks eleganten dunkelgrauen Anzug und musste seinerseits denken, dass Jack sehr heiß aussah. Keiner der Männer sprach es laut aus, aber die Bewunderung in ihren Blicken war nicht zu übersehen.

    Sie trafen sich mit Sam und machten ihr Komplimente für ihr rot-schwarzes Kleid, bevor sie in ein Taxi stiegen.
    Auf der Fahrt zum San Francisco Hotel meinte Daniel: „Übrigens, Jack, ich denke, wir sollten den Bodyguard-Teil heute etwas runterspielen. Die meisten, wenn sie nicht gerade erst gestern aus der Wildnis zurückgekehrt sind, werden zwar wissen, wer du bist, aber man muss es ihnen ja nicht so deutlich auf die Nase binden.“
    „Was genau meinst du damit?“, fragte Jack stirnrunzelnd.
    „Ich möchte nicht, dass es als … Misstrauen meinen Kollegen gegenüber rüberkommt – und sie sind so eine Art Kollegen, da ein großer Teil von ihnen denselben Beruf wie ich hat – selbst wenn wir nicht direkt zusammenarbeiten. Da ich nicht glaube, dass sonst noch jemand mit Leibwächter unterwegs ist, möchte ich nicht, dass du mit auf die Bühne kommst, wenn ich meinen Vortrag halte. Der dauert auch nur gut fünf Minuten und …“
    „Das kommt gar nicht in Frage!“ Aus jedem einzelnen Wort war die Ablehnung herauszuhören.
    „Aber Jack! Wie sieht denn das aus!“
    „Wie sieht tot aus?“, fragte Jack kalt.
    „Aber …“
    „Jeder Ober, der dort herumläuft, jede Bedienung, jeder Reporter oder Fernsehheini – es brauchen nicht deine hochgeschätzten Kollegen sein, falls du für sie die Hand ins Feuer legen willst – könnte einer der beiden Briefschreiber sein. Das Personal hat keinen besonderen Sicherheitscheck durchgemacht, da heute Abend kein hochrangiger Politiker erwartet wird. Du siehst also, mit ein bisschen Vorplanung kann man sich auch als verrückter Fan zu dieser Veranstaltung ohne Problem einschmuggeln.“
    „Es sieht aber blöd aus!“, beharrte Daniel.
    „Du im Leichenschauhaus sieht noch blöder aus. Denk dran, die liegen in diesen Schubladen und haben die kleinen Zettelchen am großen Zeh baumeln.“
    Wider Willen musste Daniel grinsen. „Das soll mich jetzt überzeugen?“
    „Yep.“

    Daniel schaute unglücklich drein, doch bevor er erneut argumentieren konnte, meinte Sam: „Daniel, du hast doch sicher wieder Bilder in deinem Vortrag, oder?“
    „Ja …“, erwiderte er mit fragendem Unterton.
    „Wie wäre es denn, wenn Mr O’Neill mit auf die Bühne käme und für dich die Technik übernehmen würde? Auf ein Handzeichen von dir projiziert er das neue Bild? Er wäre ganz in deiner Nähe, aber er hätte eine Aufgabe und würde nicht wie ein Leibwächter dort rumstehen.“
    „Würdest du das tun?“, fragte Daniel hoffnungsvoll an Jack gewandt.
    „Sicher. Wenn du mir vorher erklärst, was ich wann zu tun habe, und ich nicht wie der Trottel vom Dienst dastehe.“
    „Das sollten wir wohl hinkriegen. Prima Idee, Sam.“
    „Und es erspart Ihnen weitere hitzige Debatten“, grinste Jack schief.
    „Nur das war mein Ziel“, bestätigte Sam ebenfalls grinsend und drückte Daniels Hand.

    Die Eröffnung der jährlichen Buch-Woche fand im Ballsaal des historischen San Francisco Hotels statt. Farbige Tiffany-Fenster, alte Wandteppiche, marmorne Treppenhäuser und Säulen und eine antike Holztäfelung bildeten ein sehr festliches Ambiente.
    Jack hatte nicht übertrieben, es waren wirklich jede Menge Leute dort. Verleger und Schriftsteller, Reporter aber auch der Bürgermeister und Geschäftsleute. Sehen und gesehen werden war die Devise. Sam kannte etliche der Leute aus dem Literaturbetrieb und stellte Daniel und auch Jack vor, denn Daniel hatte darum gebeten, dass Jack heute Abend nicht nur als sein namenloser „Schatten“ da war.
    Sie nippten an Champagnerschalen, aßen sich durch winzige Kaviar- und Lachshäppchen und waren nur froh, dass sie am Strand schon die Krabbenbrötchen gehabt hatten, denn die kleinen Canapés waren zwar nett anzusehen, aber füllten nicht einmal den Bodensatz in seinem Magen, wie Jack so anschaulich bemerkte.

    „John!“, rief Sam plötzlich und winkte in die Menge hinein. Ein hochgewachsener, dunkelhaariger Mann näherte sich ihnen mit einem Lächeln.
    „Sam, Daniel!“ Aus dem Händeschütteln wurde nichts, da er in einer Hand einen Teller und in der anderen ein Glas hielt.
    „Darf ich vorstellen: John Sheppard, Jack O’Neill“, meinte Daniel zu Jack und beobachtete ihn genau.
    „Wow!“ Jack grinste breit und strahlte. „Wow!“
    „Sehr erfreut.“ John nickte ein bisschen überwältigt von der offenen Begeisterung.
    Daniel erklärte lächelnd: „Jack ist mein Bodyguard, Sie haben sicher darüber gelesen. Und Sie, John, sind Jacks absoluter Lieblingsautor. Er hat mich sogar dazu gebracht, im Flugzeug den ersten Band der ‚Atlantis’-Reihe anzufangen.“
    „Oh, das freut mich.“ John warf Jack ein Lächeln zu.

    Jacks Augen scannten noch einmal kurz die Umgebung, dann meinte er: „Wir müssen uns unbedingt mal darüber unterhalten, warum der Captain in Band vier, als sie in die Hand der Vertainii zu fallen drohen, dem ersten Offizier befiehlt, sich in Sicherheit zu bringen. Denn zu zweit wären ihre Chancen doch viel größer gewesen.“
    „Ja, er hat aber doch, und das zu Recht, gehofft, dass es ihr gelingen würde, den Anti-Alpha-Graviton-Disruptor zu aktivieren.“
    „Aber doch erst in allerletzter Sekunde.“
    „So ist das nun mal, wenn man fünfhundert Seiten zu füllen hat“, meinte John lächelnd.
    „Auch wieder wahr.“
    „Entschuldigt, wenn ich euren Anti-Sonstwas-Disruptor-Austausch mal kurz störe, aber wo ist eigentlich Rodney?“
    „Er ist in Denver wegen dieser Urheberrechtsverletzung bezüglich des Namens ‚Cheyenne Mountain Press’. Es gibt da in New Orleans einen Online-Versand, der unter genau demselben Namen firmiert. Ich denke, die Sache wird zu Rodneys Gunsten ausgehen, da er beweisen kann, dass er den Namen schon seit über zwanzig Jahren verwendet, aber die Verhandlungen sind noch bis nächsten Dienstag angesetzt.“
    „Ja, ich habe davon gehört, ich wusste nur nicht, dass das diese Woche war.“
    „Setzen Sie sich zu uns, John?“, erkundigte sich Sam, die jetzt einen der Tische nahe der Bühne ansteuerte.
    „Ja, gerne.“

    Es folgten die allbekannten Begrüßungsreden, jeder dankte jedem, sehr darauf achtend, bloß niemanden Wichtiges zu vergessen, der sich dann auf den Schlips getreten fühlen könnte. Es war ein fein choreographiertes Ritual, dem sich niemand entziehen konnte. Immerhin hielt die Vertreterin für die Autoren eine ganz witzige Rede, indem sie es wie eine Oskar-Danksagung aufbaute und wirklich allen, von ihren Eltern bis zu ihrem Hund für die Unterstützung dankte.

    Dann kamen sie zu dem Teil, den das Wort „Buch-Woche“ eigentlich implizierte. Im zweiten Teil des Abends waren einige Autoren eingeladen, ein paar kurze Passagen aus ihren Neuvorstellungen vorzulesen und ein paar Worte dazu zu sagen. Das Spektrum war riesig und reichte von Sachbüchern, die sich mit der richtigen Pflege des Aquariums beschäftigten, über Ratgeber zur Geldanlage, bis hin zu epischen Fantasy-Romanen, blutrünstigen Vampir-Geschichten, elegischen Südstaaten-Dramen und sperriger New-Wave-Lyrik.

    Es war ziemlich unterhaltsam und kurzweilig, denn niemand wollte sich natürlich vor so einem kritischen Publikum blamieren. Da Daniel nicht der Einzige war, der mit einer Powerpoint-Präsentation arbeitete, fiel es gar nicht besonders auf, als er mit Jack zusammen auf die Bühne kletterte, als er an der Reihe war. Fünf Minuten waren wirklich nicht lang und so hatte Daniel Stunden um Stunden darüber gebrütet, was er in seinen Vortrag packen wollte, welches Kapitel am interessantesten war. Im Endeffekt hatte er sich dann für eine Kurzfassung des Schulvortrags entschieden und nach einer knappen wissenschaftlichen Einleitung kam er zu den unterhaltsamen Anekdoten.

    Jack war mit der Aufgabe, zur rechten Zeit die Enter-Taste am Computer zu drücken, nicht gerade überfordert und hatte deshalb noch Zeit, kurze Blicke ins Publikum zu werfen. Die Gäste saßen an ihren Tischen, aßen, tranken, unterhielten sich leise, Bedienungen liefen umher und schenkten Getränke nach, einzelne Gäste standen immer mal wieder auf, um den Ballsaal zu verlassen. Aber niemand benahm sich verdächtig.

    Umso überraschter war er deshalb auch, als sich wenige Meter vor der Bühne plötzlicher dichter, gelber Rauch zu entwickeln begann und innerhalb weniger Sekunden die vorderen Tische und das Podium einnebelte. Da keine Detonation zu hören war und es nirgends brannte, lieferte Jacks Gehirn innerhalb weniger Sekunden die Antwort: modifizierte Feuerwerkskörper oder Paintball-Rauchgranaten. Innerhalb genau derselben Sekunden bildete sich in seinem Kopf auch die Frage nach dem Warum und schickte die Antwort – als Ablenkungsmanöver – gleich hinterher. Jemand wollte etwas von Daniel. Jack stürzte sich auf Daniel, von dem ihn nur wenige Meter trennten.

    Inzwischen kreischten die ersten Stimmen hysterisch; Befehle wie: „Auf den Boden!“ und „Raus hier!“ wurden gebrüllt. Man hörte lautes Husten von den Menschen, die direkt den Rauch einatmen mussten, und aufgeregtes: „Ich will nicht sterben!“ Stühle krachten auf den Boden, Gläser gingen zu Bruch und orientierungslose Leute stürzten nach links, rechts und auch auf die Bühne.

    „Bewahren Sie Ruhe!“, brüllte Jack in das Mikrophon, das er sich von Daniel geschnappt hatte. „Das ist kein Feuer! Das ist nur ein Feuerwerkskörper! Gehen Sie ruhig und langsam zu den Türen!“ Er ließ das Mikrophon einfach auf den Boden fallen und ein schrill kreischender Ton erfüllte den ganzen Saal. „Scheiße!“ Er bückte sich und machte es aus. „Wir müssen weg hier, hinter die Bühne!“


    TBC ...
    Geändert von Antares (18.07.2010 um 08:24 Uhr)

  19. Danke sagten:


  20. #18
    Ägypten-Fan Avatar von Valdan
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    Oh mein Gott, was war das denn....

    Ein paar alte Bekannte? Über Siler, Walter und Adria zu John... klasse eingebaut.

    Die ganze Szene mit Adria hat mir super gut gefallen, auch wenn die Frau absolut nicht koscher rüberkommt und ich ihr nicht über den Weg traue....

    Die Sache mit der Schule fand ich auch klasse "Hauptsache sie lernen war" *gg*

    Insgesamt ein tolles Kapitel, mit viel Knistern zwischen den beiden, und einem furiosen Schluss.

    LG Val

    edit: @ Anne: Ein ungewöhnlicher Hintergrund für Jack :-), aber passend für die Geschichte *gg*
    Geändert von Valdan (18.07.2010 um 09:17 Uhr)
    "Der Mensch fürchtet die Zeit, doch die Zeit fürchtet die Pyramiden."
    arabisches Sprichwort

    ***


  21. #19
    There is good in you... Avatar von Chayiana
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    Oh Mann, ich liebe diese Geschichte!

    So viele kleine Verweise und Bekannte, die irgendwie ihren Auftritt haben ... Siler als Security-Mann oder Adria als fanatische Autorin, die eine neue Religion erschaffen will, passt echt toll! *gg* Sogar den MiniBang hast du mit eingebaut!

    Am besten von Daniels oeffentlichen Auftritten hat mir aber der in der Schule gefallen, vor allem als das Maedel dann fragt, ob Jack sich in die Schusslinie werfen wuerde ... *gg* da war sie nicht die Einzige, die das romantisch fand ... Aber klar, dass Jack nen Witz hinterher schieben musste, waere ja sonst nicht Jack. *g*

    Und dann natuerlich die ersten kleinen echten Annaehrungsversuche ... *seufz* Daniel wird anlehnungsbeduerftig und Jack dankt es ihm mit einem scheuen Kuss ... zu schoen!

    Witzig war fuer mich, dass ich bei Jacks "Wow!", als er John gegenueberstand, erst mal vergessen hatte, dass das ja sein Lieblingsautor ist ... ich dachte, das "Wow!" bezieht sich darauf, dass John doch recht gut aussieht ... Sorry ... *g*

    So, und dann laesst du uns mit diesem Cliffhanger sitzen, das ist gemein!

  22. #20
    Leitung: Forum Avatar von Redlum49
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    OK, jetzt scheint der Anschlag loszugehen
    (Oder war es nur irgendein schlechter Scherz? (vielleicht einer von Rodneys Werbestrategien? ) Wir werden sehen )
    Sie lachte kurz auf. „Ich fühle mich sehr geschmeichelt, dass mein Name Ihnen etwas sagt. Ja, es ist möglich, dass Sie meinen Namen schon mal gelesen haben, auf den Bestsellerlisten, ein ganzes Stück hinter Ihrem Namen. Ich bin die Autorin der ‚Books of Origin’.
    Das Buch des Ursprungs auf den Bestsellerlisten? Das hört sich ja nicht gut an
    „Noch mal! Noch mal!“, riefen die Kleinen, aber Daniel schüttelte entschieden den Kopf. „Nein, einmal ist genug.“ Er wandte sich an Jack. „Mehr als genug. Vielen Dank, Mr O’Neill, für Ihren … äh … absoluten pädagogischen Einsatz in dieser Sache.“
    Ach Daniel wird sich doch nicht der „Wissbegierde“ der Kinder, die nur was lernen wollen in den Weg stellen?
    Fünf Minuten waren wirklich nicht lang und so hatte Daniel Stunden um Stunden darüber gebrütet, was er in seinen Vortrag packen wollte,
    Das kenn ich
    Bei sowas verbringt man die meiste Zeit der Vorbereitung damit Sachen aus seinen Vorträgen zu streichen…

    Dann bin ich mal gespannt, wie es mit und nach dem Anschlag weitergeht

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