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Thema: [FF-Challenge] - Der Besucher

  1. #1
    General der Armsessel Avatar von Azrael
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    Standard [FF-Challenge] - Der Besucher

    Titel: Der Besucher
    Autor: Azrael
    Serie: SGA
    Staffel: Während Staffel 3
    Anmerkung 1: Dies ist mein erster Beitrag zu einer wie auch immer gearteten FF-Challenge.
    Anmerkung 2: Fans von „GameStar – Die Redaktion“ werden verstehen...
    Anmerkung 3: Die Aufgabe, gestellt von Redlum49 am 12. Juli 2010, war eine Geschichte zu schreiben, in der „das SGC, Atlantis oder die Destiny Besuch aus der Zukunft bekommt. Ob es jetzt unsere Helden selber sind, die warum auch immer in die Gegenwart kommen oder jemand anderes ist egal.
    Außerdem hätte ich gerne noch diese Wörter irgendwie eingebaut: Vuvuzela, Katze, Ananas.“


    Der Besucher

    Colonel Steven Caldwell langweilte sich zu Tode – es gab nichts zu tun, keine Wraith zu vernichten und nicht Sheppard und sein Team malwieder aus dem Mist zu ziehen.
    In solchen Momenten, in denen die Daedalus in der Leere zwischen den Galaxien hing und auf die Weiterflugerlaubnis wartete, vermisste er seinen geliebten Bordkater Lester. Die kleine Katze, die eine Gruppe der Marines von einem durch die Wraith verwüsteten Planeten als einzigen Überlebenden mitgebracht hatte, war ihnen allen ans Herz gewachsen, besonders dem alten Colonel, der sie schier abgöttisch geliebt hatte – auch wenn er das nie zugeben würde.
    Der armen Katze war bei einem Gefecht vor ein paar Monaten eine Kühlmittelleitung ins Gesicht explodiert – laut dem Bordarzt war er sofort tot gewesen. Die Besatzung hatte ihm eine Weltraumbegräbnis mit allen militärischen Ehren und Besuchern aus Atlantis gegeben, als Dank für die gute Kameradschaft.
    Danach hatte es Ananas-Häppchen gegeben, die als Lester-Erinnerungs-Menü in die Geschichte der Daedalus eingegangen waren.
    Caldwell streckte sich und sah sich auf seiner Brücke um – Captain Kleinman an der Navigation und Major Harris an der Waffenkontrolle spielten gegeneinander eine Partie Schach (Kleinman war am gewinnen; der Colonel hatte ihm einmal aus Spaß befohlen, ihn gewinnen zu lassen, der junge Mann hatte anschließend nur Befehle befolgt), zwei Techniker standen in einer Ecke und flüsterten miteinander. Sonst war die Brücke leer.
    Bis plötzlich ein weißes Licht wie von einem Asgardtransporter die Brücke füllte – Kleinman sprang auf und zog seine Pistole, die er sofort auf das kleine Objekt, was da erscheinen würde, gerichtet war. Erscheinen tat ein kleiner Klumpen schwarzer Kohle, der noch ein bisschen rauchte und mal vage Ähnlichkeit mit einer Katze gehabt hatte.
    Die Brückenbesatzung tauschte verwirrte Blicke – war Emmerson mit seiner Odyssee in der Nähe und erlaubte sich einen makaberen Scherz?! Die Frage wurde etwas zurückgestellt, als das gleiche noch einmal passierte, diesmal jedoch ein kleiner Haufen Asche erschien.
    Hoffentlich hatte das arme Tier nicht leiden müssen, war der einhellige Gedanke aller Anwesenden.
    Da aller guten Dinge drei waren, wurde noch eine Katze zu ihnen gebeamt – dieses mal aber überlebte sie. Das kleine, schwarze Geschöpf mit dem weißen Bauch und dem kleinen Gesicht kam ihnen sofort bekannt vor, auch wenn sie alle unter Eid beschworen hätten, dass Lester tot war – mausetot, wie man so schön sagte.
    Aber da stand er, mit einer kleinen Rolle Papier auf den Rücken gebunden, und sah den Colonel, der sich langsam zu der kleinen Katze begab, bittend und flehend an. Der ehemalige Kampfpilot streckte seine Hand nach dem Papier aus und sofort streckte der kleine seinen Kopf nach der bekannten Hand aus – Caldwell ließ ihn gewähren und holte sich das Papier mit der anderen Hand.
    Es war ein kleiner Fetzen Papier von der Größe der Vorderseite einer Zigarettenschachtel, was schon leicht vergilbt war. Immer noch die Katze streichelnd besah er den kleinen Fetzen, auf dem ein paar wenige Worte standen: „Hab keine Angst – und gib ihm Ananas! Steven“
    Verwirrt hob der alte Mann die Katze und drehte den Zettel, während er aufstand. Das war der Moment, an dem sie nicht mehr alleine waren – vor der Daedalus, keine vierzehn Kilometer vor ihrem Bug, tauchte eine ganze Flotte aus dem Nichts auf, aus hell gleißendem Licht wurden Schiffe, dutzende Schiffe.
    Caldwell dachte, dass er einer optischen Täuschung erlag, denn die Flotte enthielt Schiffe der BC-304- und FF-303-Klasse, viele Schiffe und auch viele Schiffe, die der Colonel nicht kannte – hinter ihm schrien Kleinman und Harris, die Brücke füllte sich mit dem Summen der Schildgeneratoren, die langsam hochgefahren wurden, und das leise Wummern der Hyperraumgeneratoren gewann langsam an Fahrt.
    Caldwell reagierte bevor noch etwas passieren konnte: „Alle Maschinen stopp!“, befahl er und drehte sich um. Kleinman hatte bei dem Bild das Gefühl, dass Doktor Evil das Schiff geentert hatte, denn der Colonel hielt Lester genau so wie der Bösewicht.
    „Sir?“, hakte Harris nach.
    „Sie haben den Befehl gehört, oder Major?“, gab der Colonel zurück und sah sich unter seinen Männern um. „Alle Maschinen stopp! Und öffnen sie einen Kanal“
    „Verstanden, Sir!“, antwortete der Major und machte sich daran der Aufforderung Folge zu leisten. „Kanal ist offen!“
    „Hier spricht Colonel Steven Caldwell von der USS Daedalus!“, stellte er sich vor mit scharfer, fast schneidender, Stimme vor. „Mit wem habe ich das Vergnügen?“
    „Hier spricht die USS General Jonathan O`Neill, Daedalus, Stand by!“, antwortete eine liebliche, weibliche Stimme. Alle Männer auf dem Schiff hätten ihr zugehört, auch wenn sie nur das Telefonbuch von Russland vorgelesen hätte. Schließlich meldete sie sich wieder zu Wort: „Daedalus, bereitmachen für Transport.“
    „Moment, was soll...!“, begann der Colonel, wurde aber durch ein gleißendes Licht unterbrochen, welches eindeutig ein Tranporterstrahl war.
    Als das Licht verschwunden war, sah sich der Colonel drei Personen gegenüber.
    Der erste war ein junger, grimmig aussehender Mann Mitte zwanzig, der eine Waffe trug und keinen Hehl daraus machte. Er hielt sich im Hintergrund, auch wenn Kleinman seine Waffe offen in der Hand hielt.
    Die zweite Person war eine junge, brünette Frau Ende zwanzig. Die Rangabzeichen wiesen die junge Frau als Lieutenant aus. Für Caldwell hatte sie etwas vage bekanntes.
    Der dritte war ein alter Mann, der vollkommen Glatzköpfig trotzdem ebenfalls eine Aura der Vertrautheit ausstrahlte. Er trug die Abzeichen eines Generals, vier blitzende Sterne, an seiner Uniform. Er saß in einem mechanischen Rollstuhl, der von der jungen Frau geschoben wurde.
    „Tja, Steven, die Freundlichkeit hier hat wohl etwas nachgelassen!“, meinte der alte Mann lächelnd.
    Caldwell reagierte sofort und schlug die Hacken zusammen, die anderen auf der Brücke taten es ihm gleich und salutierten. „General, Sir, ich bitte um Verzeihung!“, meinte er mit lauter und deutlicher Stimme. „Mit Verlaub, wer sind sie?!“
    „Oh, Steven, das muss jetzt nicht sein. Ich hab nämlich nicht viel Zeit!“, antwortete der alte Mann lächelnd. „Fakt ist – was du da draußen vor deinem Bug siehst sind die letzten Überlebenden der menschlichen Zivilisation.“ Der General machte eine kurze, rhetorische Pause. Bevor der Colonel „WAS?!“ sagen konnte, fuhr er fort: „2009 kamen die Südafrikaner auf die Idee während des Konföderationen-Pokals die „Verteidigungs- und Vergeltungs- und Zerstörungs-Langwaffe“, kurz: Dicke Tröte, einzusetzen. Die Folgen waren katastrophal, besonders für Personen, die aus Frankreich kamen. Deshalb entsendeten die Franzosen die FS Invinciblement um die Fabriken zu vernichten. Das war am 3. Februar 2010.“
    Der alte Mann stockte. „Was ist dann passiert?“, fragte Kleinman, der zum Schutz des Kommandanten der Daedalus neben ihn getreten war und als Erster Offizier handelte.
    „Lassen sie einen alten Mann seine Gedanken sammeln, Dave.“, antwortete der Rollstuhlfahrer und seufzte. „Die Invinciblement bombardierte aus dem Orbit“ - erst da wurde den Zuhörern klar, dass es sich um ein Raumschiff handelte - „die Fabriken. Die Südafrikaner wussten sofort, dass es die Franzosen gewesen waren und bereiteten bis 2016 einen geheimen Gegenschlag vor – die sogenannten Vuvuzela-Bomber mit ihren Dicken Tröten zerstörten fast ganz Frankreich, der Rest antwortete und vernichtete im Gegenzug Südafrika. Da entdeckten die Russen, dass sie noch ein paar Hühnchen mit der NATO und den USA zu rupfen hatten und vernichteten sie.
    Kurz und gut: Der Dritte Weltkrieg brach aus.
    Nachdem die Invinciblement von uns zerstört worden war beschlossen wir nach Pegasus auszuwandern – doch Atlantis war ebenso von den Wirren des Krieges erfasst worden, auch wenn sich Brigadier General Sheppard und sein Führungsstab nach Leibeskräften bemühten, die Expedition zusammen zu halten.
    Als wir die Kunde brachten kamen sie alle zur Ruhe und ein Plan wurde geschmiedet, der erst jetzt, 2032, zur Ausführung kam.
    Die komplette restliche Flotte der Erde sollte nach mehreren Tests zu einem Ort gebracht werden, wo wir nicht allzu sehr auffallen würden und wo man uns vertraute – Steven, der Dritte Weltkrieg wegen den Dicken Tröten muss verhindert werden!“
    Während des kurzen Monologs hatte sich der alte Mann aufgerichtet und sich selbst halb aus dem Stuhl gehoben um Caldwell beinahe seine Nase in den offenen Mund zu stecken. Jetzt sackte er erschöpft zurück und ließ seinen Kopf nach hinten fallen. Die junge Frau hinter ihm sah ihm ins Gesicht. „General, alles in Ordnung?“, fragte sie mit leichter Verzweiflung in der Stimme – dies war offensichtlich nicht das erste mal, dass das passierte. „General?“
    Der alte Mann reagierte immer noch nicht, die Augen waren geschlossen. „General?!“ Die Stimme des Lieutenants näherte sich der Verzweiflung.
    „Dad...“, flüsterte sie nur noch, nachdem sie nach dem Puls gefühlt hatte. Die Augen füllten sich mit Tränen, die langsam die Wangen hinunter kullerten.
    Der Bodyguard, der die ganze Zeit geschwiegen hatte, legte ihr eine Hand auf die Schulter und sah den Colonel eindringlich an. „Bitte, Sir, helfen sie uns, sie sind unsere letzte Hoffnung!“, sagte er mit ernster und belegter Stimme. „Sarah, wir müssen.“, flüsterte er der jungen Frau zu.
    „Colonel, sie wissen, was sie zu tun haben.“, meinte sie und funkte an ihr Schiff: „O`Neill, hier Lieutenant Caldwell – drei zum Beamen.“
    Kurz war der alte Kampfpilot sprachlos, denn er hatte auch den alten Mann erkannt – er selbst würde eines Tages General sein. Trotzdem oder gerade deshalb salutierte er für den alten Mann, seine Tochter und ihren Freund. Der Rest der Mannschaft tat es ihm gleich.
    Kurz schmerzte es ihn zu sehen, wie Lester auf den Schoß des Toten sprang und sich dort zusammenrollte. Es war Zeit für den Abschied. Mit Tränen in den Augen erwiderte Lieutenant Caldwell den Salut, der junge Mann neben ihr mit ernster Miene ebenfalls. Gleißend helles Licht verschwand mit ihnen.
    Kurze Zeit später beobachtete die Crew der Daedalus staunend, wie die vielen Schiffe, die letzten Reste der Flotte der Erde, wieder so verschwanden, wie sie gekommen waren. Danach wies nichts mehr auf die Begegnung mit der Zukunft hin. Caldwell lächelte eines seiner seltenen Lächeln.
    „Danke, General.“, murmelte er.


    Vier Jahre später, Erde
    Seit einer Woche war nun WM in Südafrika, die Vuvuzelas tröteten fröhlich, die Franzosen verloren das letzte bisschen ihrer Fußballehre und Caldwell hatte seinen ersten Stern bekommen.
    Der frisch gebackene Brigadier General saß zusammen mit seiner Familie, bestehend aus seiner Frau Anne Caldwell und der gerade mal drei Monate alten Sarah Caldwell, Lieutenant Colonel Kleinman, der auf sein erstes Kommando wartete, und Colonel Marks, der sein erstes Kommando, die USS Charon, schon hatte, im familiären Wohnzimmer im Haus nahe Springfield in Maine, und sah sich das Achtelfinalspiel der USA gegen Ghana an.
    Es war vielleicht nicht das beste Spiel, aber es war ein gutes – was schon alleine daran lag, dass es keinen Dritten Weltkrieg gab. Sie waren vor einer Woche auf Atlantis gewesen und hatten dort einen ganzen Container voll mit Dicken Tröten abgeliefert – die Franzosen tröteten nun angeblich freudig mit, auch wenn sie malwieder in der Vorrunde raus waren.
    Caldwell sah seine Frau an. Sie wusste, woran er dachte – den General Steven Caldwell, den Führer der letzten Schiffe der Erde. „Alles ist gut, Steven.“, beruhigte sie ihn. „Alles ist gut!“
    "Gott hat die Erde nur einmal geküsst / genau an dieser Stelle wo jetzt Deutschland ist!"
    (Die Prinzen - Deutschland)

    Spoiler 

    Geschichten:
    Ajax - Hauptreihe
    Ajax - Victis Romanis (abgeschlossen)
    Ajax 2 - Zwölf Sterne für ein Halleluja! (abgeschlossen)
    Ajax 3 (bald kommend)

    Ajax - Nebenreihe
    Die Schlacht um die Balmorra-Flottenwerften (bald kommend)
    Rule Britannia! - Geschichten vom Stolz der Royal Navy (bald kommend)
    Vive la France! - La fierté de la marine (bald kommend - sogar in deutscher Sprache!)
    Britannia`s Reds and Blues (bald kommend)

    Sonstiges:
    Azrael Industries


  2. #2
    Leitung: Forum Avatar von Redlum49
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    So jetzt hier auch noch mal Danke für deinen Beitrag

    Eine schöne Story, bei der ich zuerst gar nicht wusste was jetzt eigentlich los ist und wer weshalb aus der Zukunft kommt, bis du es erklärt hast
    Auch die Wörter waren alle wunderbar eingebaut

    Ein Wehrmutstropfen bleibt allerdings: Die armen Katzen tun mir Leid

    Aber gut es können schließlich nicht immer alle mit heiler Haut davonkommen und solange die Franzosen trotz ihres Ausscheidens fröhlich in ihre Vuvuzela blasen, ist ja wenigstens das schlimmste abgewendet

  3. Danke sagten:


  4. #3
    Archäologin Avatar von Yamuri
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    Standard

    Nachdem ich etwas Zeit gefunden habe hier im Forum auch ein paar FFs zu lesen und du mir in meinem Thread ein 'Danke' hinterlassen hattest, dachte ich mir, dass ich auch mal in deine FFs reinlesen könnte. xD

    Du hast einen angenehmen Schreibstil wie ich feststelle und verstehst es auch gut Überaschungsmomente einfließen zu lassen. Interessante Idee mit dem Besuch aus der Zukunft.

  5. Danke sagten:


  6. #4
    Meister der Ungehudeltheit Avatar von Terraner
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    Ua, eine etwas wirre aber lustige Fanfiction.

    Die Gags haben in der Mehrheit gezündet und waren gut. Ich glaube du bist der Autor der die größe Intervention aus der Zukunft beschrieben hat. Es war ziemlich episch wie die ganzen Schiffe aus der Zukunft aufgetaucht sind. Wenn ichs mir Recht überlege hätte mir die FF mit einem etwas ernsteren Plot und mit mehr Pathos besser gefallen.
    ...jetzt neu: [SGA] Grüne Hölle

  7. Danke sagten:


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