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Thema: [SGA] Staffel 6 Folge 04 - Bittere Vergangenheit

  1. #1
    Artemi Avatar von Bram
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    Standard [SGA] Staffel 6 Folge 04 - Bittere Vergangenheit

    Juhu! Folge 4

    Titel: bittere Vergangenheit
    Autoren: Saffier und Bram
    Serie: Stargate Atlantis
    Genre: Action, Charakter
    Charakter: Sheppard und Team, Woolsey, Zelenka, OC (Kirah) etc.
    Rating: P-16
    Staffel/Spoiler: nach Staffel 5
    Fortsetung von:
    [SGA] Staffel 6 Folge 01 - Kirah
    [SGA] Staffel 6 Folge 02 - Die Falle der Wraith
    [SGA] Staffel 6 Folge 03 - Magnetsturm
    Kurzinhalt: Auch in der vierten Folge der sechsten Staffel von Stargate Atlantis wird es wieder spannend und dieses Mal erfahren die Leser etwas über Kirah und ihre Vergangenheit...

    Kapitel 1 – Planung

    „Ah Colonel Sheppard! Gut Sie zu treffen. Ich wollte nach der Pause mit Ihnen sprechen“, rief Woolsey dem Soldaten schon fast entgegen und der Angesprochene blieb sofort neugierig stehen.
    „Mit mir sprechen? Worum geht es denn? Schon wieder Probleme?“, vermutete John sofort, nachdem er darauf gewartet hatte, dass Woolsey ihn eingeholt hatte.
    „Nein! Ich wollte mich nur erkundigen ob alles für die Besprechung bereit ist. Haben Sie sich schon Fragen überlegt?“, lächelte Woolsey etwas um ein Gespräch in Gang zu bekommen.
    „Noch nicht wirklich, aber ich hatte auch noch nicht die Ehre“, amüsierte sich der Soldat etwas und musterte den Leiter von Atlantis neugierig.
    John musste nicht lange grübeln um zu wissen, dass Woolsey ihn nicht deswegen sprechen wollte. Wirklich nach John gesucht schien Woolsey nicht zu haben. Die Box, die der Leiter von Atlantis in den Händen hielt ließ eher darauf schließen dass der Mann gerade eben in der Kantine war um ein Mittagessen für sich zu holen.
    Obwohl Woolsey sich schon lange in Atlantis eingelebt hatte, nahm er sein Essen noch immer gerne im Büro oder in seinem Quartier ein. Vor allem, wenn er noch sehr viel Arbeit hatte. Man konnte aber auch ab und zu den Leiter von Atlantis dabei beobachten, wie er mit anderen Bewohnern von Atlantis zusammen an einem Tisch saß, redete und ass.

    „Machen Sie sich jetzt etwa doch Sorgen dass es schief gehen könnte?“, erkundigte sich der Soldat trotzdem.
    Einen Moment lang sah Woolsey John nur ernst an und lächelte dann etwas.
    „Nicht wirklich. Bestimmt wird sie die Befragung morgen ganz einfach hinter sich bringen. Ich wünschte mir wirklich, dass mehr Dinge hier in Atlantis so einfach wären wie das“, scherzte er etwas und atmete dann einmal tief durch.
    „Erwarten Sie wirklich, dass dieser Wunsch auch erfüllt wird?“, spottete John etwas und Woolsey musste lachen.
    „Das wohl eher nicht, aber man wird doch noch wünschen und hoffen dürfen. Es wäre wohl nicht die Pegasusgalaxie, wenn nicht mindestens einmal in der Woche ein scheinbar unlösbares Problem an die Tür von Atlantis klopft“, seufzte Woolsey etwas, aber auch mit einer Spur Humor.
    „Nur einmal in der Woche?“, runzelte John schmunzelnd die Stirn.
    „Ich versuche nur optimistisch zu bleiben“, konterte der Leiter von Atlantis gelassen, denn er wusste genauso gut wie John, dass es in der Pegasusgalaxie fast immer Probleme gab.
    Die Wraith waren nur das schlimmste Problem.

    Einen Moment lang ging Woolsey nur neben dem Soldaten her, dann seufzte er etwas.
    „Sie wissen schon, dass die Mannschaftsverstärkung für Atlantis nicht mit der Daedalus eintreffen wird?“, erkundigte sich Woolsey dann etwas niedergeschlagen.
    „Ich habe schon davon gehört. Das IOA will sie neuen Mannschafstmitglieder noch einmal unter die Lupe nehmen. Wissen Sie denn genauen Grund dafür? Die Goa’uld werden kaum der Grund sein“, stellte der Colonel eine Gegenfrage.
    „Ich kenne die genauen Beweggründe für diese neuerliche Prüfung nicht, aber ich vermute, dass es etwas mit den Trust oder der Luzianer-Allianz zu tun hat“, gestand Woolsey nachdenklich.
    Etwas überrascht und skeptisch sah John ihn an.
    „Trust? Die Luzianer-Allianz? Was sollte auch nur einer von ihnen in Atlantis wollen?“, zweifelte er etwas an der Theorie.
    „Waffen? Macht? Ein kampffähiges Schiff, dass bei einem Kampf gegen die Erde sehr nützlich sein kann?“, bot Woolsey einige Möglichkeiten an.
    „Ich kann mir vorstellen, dass vor allem die Luzianer-Allianz gerne so ein Schiff wie Atlantis in den Händen hätte“, führte er seine Vermutungen weiter und überlegte einen Moment lang.

    „Es kann auch sein, dass es noch Goa’uld oder Ori gibt, die sich versteckt halten und nur nach einem Weg suchen, wie sie wieder an die Macht kommen können“, fügte er noch hinzu.
    „Denken Sie das wirklich?“, wollte John noch immer etwas skeptisch wissen.
    Woolsey zuckte nur etwas mit den Schultern.
    „Ich sage nur, an welche Möglichkeiten und Gefahren das IOA denken muss. Vor allem wenn es um so ein Projekt wie Atlantis geht“, wich der Leiter von Atlantis der Frage geschickt aus.
    „Warum unsere neuen Mitarbeiter noch einmal genauer überprüft werden sollen ist mir genauso ein Rätsel wie Ihnen. Ich bin aber überzeugt davon, dass es einen guten Grund geben wird“, erklärte er noch und John verzog etwas das Gesicht.
    „Sollten wir nicht davon erfahren, wenn irgendwelche weiteren Gefahren für Atlantis bestehen?“, beschwerte sich der Soldat etwas.
    „Das IOA wird uns informieren, sollte es wirklich eine Gefahr geben. Vorerst werden es aber wohl nur Vorsichtsmaßnahmen sein“, erklärte Woolsey, aber in Johns Ohren klang es nicht gerade sehr beruhigend.

    „Hoffen wir also darauf, dass es bei den Vorsichtsmaßnahmen bleibt und es nicht noch mehr Ärger gibt. Die Wraith alleine sind schon Ärger genug“, seufzte Woolsey schließlich und räusperte sich.
    „Haben Sie sich bezüglich unserer neuen Mitarbeiter schon ein weiteres Mal mit Mayor Lorne unterhalten?“, wechselte der Leiter von Atlantis etwas das Thema und beobachtete den Soldaten neugierig.
    „Wieso sollte ich noch einmal mit dem Mayor darüber sprechen? Er hat seine Entscheidung doch schon getroffen“, schmunzelte der Colonel etwas und Woolsey stöhnte etwas.
    „Denken Sie etwa, dass Hanson eine schlechte Wahl für Lornes Team ist. Eine Pilotin mit dem Antikergen, die bis vor kurzem sogar in Area 51 stationiert war. Eine bessere Wahl hätte er gar nicht treffen können“, redete er weiter und musste etwas schmunzeln, weil Woolsey ihn mit einem finsteren Blick ansah.

    „Colonel Sheppard. Sie wissen sehr gut, wen Mayor Lorne sich als Mitglied des Wissenschaftliches Team wünscht“, mahnte der Leiter von Atlantis etwas säuerlich und John lachte leise.
    „So schlecht ist auch diese Wahl auch nicht. An Lornes Stelle hätte ich mich wohl genauso entschieden. Nur leider ist mein Team schon komplett und auch wenn McKay manchmal nervt, würde ich ihn nicht eintauschen“, versuchte der Soldat zu beschwichtigen.
    „Das mag ja sein, aber Mayor Lorne hat vor Kirah als wissenschaftliches Mitglied in sein Team aufzunehmen“, gab Woolsey sofort zu bedenken und John musste mit dem Lachen kämpfen.
    Genauso war es ihm ergangen, als er das erste Mal von Lornes Idee das Protokoll zu umgehen gehört hatte. Auf diesen Gedanken hätte John damals auch kommen sollen. Dann hätte er sich in den letzten Jahren einigen Ärger mit Rodney erspart, aber andererseits war Rodney zu einem vollwertigen Mitglied seines Teams geworden und hatte sich auch schon sehr oft als große Hilfe erwiesen.

    „Kirah arbeitet im Labor Mister Woolsey“, erinnerte der Soldat den Leiter und der Angesprochene verdrehte etwas die Augen.
    „Als Aushilfe. Sie ist kein offizielles Mitglied des wissenschaftlichen Teams“, widersprach der Mann auch gleich.
    „Sie lernt von Zelenka und McKay. Selbst wenn Lorne sich einen der Wissenschaftler von der Erde in sein Team holen sollte, wird er wohl kaum jemanden finden, der von den zwei besten Köpfen von Atlantis unterrichtet wird. Kirah wird schon bald mehr über Altantis, die Antiker-Technologie oder die antikische Sprache wissen, als die meisten anderen Wissenschaftler hier“, konterte John mit dem Argument, dass Lorne ihm genannt hatte und dass der Mayor Woolsey gegenüber sicher auch schon angesprochen hatte.
    Dem Gesicht des Mannes nach zu urteilen, hatte Lorne dieses Argument schon öfter auf den Tisch gebracht und Woolsey wusste nicht, was er dagegen sagen sollte.
    „Sie ist keine studierte Wissenschaftlerin“, wiederholte der Leiter von Atlantis das einzige Argument, das er hatte.
    „Sie muss nicht studieren um Lorne als wissenschaftliches Mitglied zu dienen“, schmunzelte John.

    Einen Moment lang starrte Woolsey den Colonel nur an und seufzte dann wieder.
    „Lorne hat als Argument noch erwähnt, dass er mit Kirah Teyla und McKay in einer Person hätte“, murrte er dann.
    „Wie meint er das denn?“, horchte John auf.
    „Oh. Laut Mayor Lorne, kennt sich Kirah mindestens genauso gut in der Pegasusgalaxie aus wie Teyla und da sie ja im Labor mit McKay zusammen arbeitet, kann sie ihn sicher ersetzen“, wiederholte Woolsey ungefähr die Worte, die Evan verwendet hatte und John begann wieder zu lachen.
    „Wenn er meint. Sein Team wird trotzdem nie so gut werden wie meines“, amüsierte sich der Colonel.
    „Wenigstens können Sie darüber lachen. Ich weiß noch immer nicht, wie ich diese Entscheidung vor dem IOA rechtfertigen soll“, beschwerte sich Woolsey etwas und verzog das Gesicht.

    „Noch dazu haben wir nicht Kirahs Einverständnis zu dieser Idee“, fügte der Leiter von Atlantis hinzu.
    „Haben sie unsere Freundin denn noch nicht gefragt?“, wunderte sich John.
    „Mayor Lorne wollte das selbst übernehmen“, seufzte Woolsey etwas und atmete zischend ein.
    „Ich habe dafür vor mit Kirah noch zwecks ihres Quartiers zu sprechen“, informierte er dann den Soldaten.
    Der blieb stehen und sah den Leiter verwundert an.
    „Was stimmt nicht an Kirahs Quartier? Ich dachte, wir wollen, dass sie in Atlantis bleibt, also sollte sich auch hier ein Quartier haben“, wollte der Soldat absolut irritiert von Woolsey wissen.
    Der Angesprochene lächelte etwas gequält.

    „Wir wissen alle, dass Kirah sich einen Raum in Atlantis gesucht hatte. Schon lange bevor wir hier waren. Bis jetzt hat sie aber noch nicht gesagt, welcher Raum es ist und wir können im Notfall nicht wissen, wie wir sie kontaktieren sollen“, begann er langsam zu erklären.
    „Wir können nur vermuten, dass sich ihr Raum in einem der äußeren und unbenutzten Türme befindet. Wir sollten in gefährlichen Situationen aber wissen, wo Kirah sich gerade befindet“, redete er weiter.
    „Ich denke dabei an Situationen wie diesen Magnetsturm. Wenn wir wieder in so eine Gefahr kommen und Kirah nicht finden, könnte sie schwerer verletzt werden als das letzte Mal. Oder bei einem Angriff werden bestimmt die äußeren Türme als erstes beschädigt. Wir könnten Kirah in so einem Fall nicht einmal schützen“, zählte Woolsey weitere Punkte auf und John nickte bei jedem Punkt verstehend.

    „Es wäre auf jeden Fall um einiges leichter für uns, wenn Kirah ein Quartier bei uns im Stadtteil hat. Neben einigen anderen Technikern oder bei den Soldaten. Je nachdem wo es ihr lieber ist“, beendete Woolsey seinen kleinen Vortrag.
    Sofort verzog der Soldat etwas das Gesicht.
    „Sie vermuten Probleme Colonel?“, vermutete der Leiter von Atlantis schnell.
    „Nun ja“, begann John vorsichtig und atmete einmal tief durch.
    „Ich habe zwar noch nicht mit Kirah selbst darüber gesprochen, aber ich habe beobachtet, dass“, versuchte er einen Neuanfang und stockte wieder.
    „Einige Leute scheinen Probleme mit Kirah zu haben. Ich weiß nicht ob es so eine gute Idee ist, wenn Kirah noch mehr Zeit mit solchen Leuten verbringen muss“, erklärte John schließlich und atmete etwas auf, weil er dieses Thema endlich angesprochen hatte.

    Woolsey schien deswegen nicht einmal überrascht zu sein.
    „Nun. Kirah ist eine Außerirdische und noch dazu anders, als wir Menschen. Das führt wohl dazu, dass sich einige etwas bedroht von ihr fühlen. Der Mensch fürchtet meistens etwas, das er nicht kennt oder nicht versteht“, war alles, was der Mann dazu sagte, aber dabei wirkte er nicht wirklich so gelassen.
    „Wenn Kirah meinem Vorschlag zustimmt und in die Stadt zieht, werden wir ihr einfach ein Quartier zuweisen in der Näher der Menschen, die sich mit ihr angefreundet haben oder nichts gegen ihre Anwesenheit haben“, erklärte Woolsey noch und sah John an.
    „Denken Sie wirklich, dass es so einfach sein wird?“, zweifelte der Soldat noch immer etwas an der Idee.
    „Wir sollten es zumindest versuchen“, gab Woolsey zurück und lächelte den Colonel etwas an.
    „Ich möchte Sie aber nicht weiter aufhalten und mein Essen wird langsam kalt. Wir sehen uns bei der Befragung. Danach können wir uns noch etwas unterhalten“, verabschiedete sich der Leiter von Atlantis und John nickte, bevor er alleine seinen Weg fortsetzte.

    TBC

  2. Danke sagten:


  3. #2
    Artemi Avatar von Bram
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    Ja ich weiß. Ich hab einen Tag verbummelt, aber zu meiner Entschuldigung: Ich arbeite gerade nebenbei wieder an einer ganz eigenen Story. Also keine FF. Schade nur, dass ich die hier nich posten kann. Die würde euch vielleicht gefallen. Oder auch nicht. Hat mehr mit Phantasie zu tun.

    Danke auf jeden Fall an Dark Phönix, In4no, lukluk, Zeson für das Danke. Hat uns wieder riesig gefreut (Vor allem weil die ersten Danke immso schnell eintrudeln. XD )

    Damit auch schon zu einem Kapitel auf das ihr vielleicht schon gewartet habt. Kirah gibt etwas über ihr Vergangenheit Preis und da werdet ihr gucken!!! Es wird auch klar, warum sie Ronon nicht in die Augen sehen kann. Das wollte ihr doch schon wissen oder?
    Soll ich euch nocht etwas auf die Folter spannen? Ich kann hier noch einiges Schreiben...
    ...
    ...


    Nein. Ich bin schon ruhig und wünsche euch viel Spaß mit

    Kapitel 2 – Die Untersuchung

    „Ich bin mir nicht ganz sicher, was dieses Gespräch bewirken soll“, erklärte Kirah gerade leise.
    Die junge Frau saß am Tisch im Besprechungsraum und sah die vier Männer, die ihr gegenüber saßen, nachdenklich an.
    „Es mag etwas seltsam für sie wirken, aber es ist sehr wichtig, dass sie sich dieser Befragung des IOA stellen. Es geht immerhin darum, ob sie in das Team von Atlantis offiziell aufgenommen werden sollen oder nicht“, antwortete Woolsey, der schon einige Zettel vor sich ausgebreitet hatte.
    Auf einigen befanden sich Listen mit Fragen an Kirah und auf einigen weiteren Zetteln die wenigen Informationen, die der Leiter von Atlantis bis jetzt über die Frau hatte sammeln können.
    „Sie müssen sich keine Sorgen machen Kirah. Das ist nur eine Übung, damit sie ungefähr wissen, was auf der Erde bei der Anhörung auf sie zukommen wird“, lächelte Sheppard ihr aufmunternd zu.
    „Das ist nett von ihnen, aber ich verstehe noch immer nicht, warum es so wichtig ist offiziell als Mitglied von Atlantis zu gelten. Ich hatte ihnen bis jetzt sehr gut helfen können, ohne so ein offizielles Mitglied zu sein“, schüttelte die Außerirdische noch immer unsicher den Kopf.

    „Es wäre aber um einiges leichter für uns alle, wenn sie hier in Atlantis leben könnten. So könnten wir sie zu jeder Zeit kontaktieren. Als offizielles Mitglied könnten sie auch Doktor Zelenka bei seinen Forschungen besser unterstützen und unsere Teams auf Missionen begleiten“, wiederholte Woolsey, was er der Frau schon einmal erklärt hatte.
    „Das konnte ich doch bis jetzt auch ganz einfach“, beharrte Kirah verständnislos.
    „Aber nur, weil das IOA es geduldet hat. Jetzt wollen sie aber eine endgültige Entscheidung treffen, ob sie auf Atlantis bleiben dürfen oder nicht“, schüttelte Woolsey den Kopf.
    „Wenn ich nicht bleiben darf, werde ich gehen. Ich kann ihnen sicher auch etwas helfen, wenn ich nicht in Atlantis bin. Ich sage ihnen einfach auf welchem Planeten ich sein werde“, bot sie an und die vier Männer fragten sich im Stillen, ob die Frau wirklich nicht verstand worum es ging, oder sich nur nicht dieser Befragung stellen wollte.
    Wobei es aber keinen Grund gab, warum sie einer Befragung ausweichen wollte. Sie hatte den Menschen von Atlantis schon so oft geholfen, dass diese Anhörung eher eine Formalität war. Es war doch schon klar ersichtlich, dass die Frau keine bösen Hintergedanken gegenüber den Menschen hegte.

    „Kirah. Wir wollen aber nicht, dass sie einfach gehen. Rodney und ich sind uns einig, dass sie uns eine große Hilfe bei unseren wissenschaftlichen Arbeiten sind. Wenn sie nicht mehr in Atlantis sind, können sie uns nicht mehr so gut unterstützen“, mischte sich Radek, der ebenfalls zu dieser Übungs-Anhörung eingeladen wurde, ein.
    „Nach den Bestimmungen des IOA dürften sie uns auch nicht einfach besuchen. Wenn sie sich der Befragung des IOA nicht stellen und Atlantis verlassen müssen, könnte man sie auch als Sicherheitsrisiko ansehen“, versuchte auch Sheppard der Frau noch etwas gut zuzureden.
    Sie runzelte die Stirn und sah den Soldaten schief an, was durch ihren schwarzen Mantel und ihre schwarze Kapuze auch etwas bizarr wirkte.
    „Ich weiß, dass sie uns niemals verraten würden, aber das IOA würde die Situation bestimmt so einschätzen. Womöglich erhalten wir noch den Befehl sie zu eliminieren, damit sie Atlantis und unsere Geheimnisse nicht an unsere Feinde verraten können“, redete er weiter und Kirah sah ihn leicht schmunzelnd und mit hochgezogenen Augenbrauen an.
    „Ich weiß auch, dass wir das nicht können, aber ich will es nicht einmal versuchen müssen“, erklärte der Soldat schnell, bevor Kirah noch etwas sagen konnte.
    „Sie können schon“, gab die Frau zurück.
    „Was?“, murmelte Sheppard etwas verwirrt und alle, auch Ronon, der dem Gespräch bis jetzt nur mit wenig Interesse gefolgt war, sahen Kirah überrascht an.
    „Sie können mich schon eliminieren. Nur nicht mit ihren Waffen“, lächelte Kirah und sah die vier Männer der Reihe nach an.
    „Ich existiere auch nicht ewig und ich bin nicht…“, begann sie und überlegte einen Moment lang.
    „Sie würden sagen: unverwundbar“, entschied sie dann mit gerunzelter Stirn.
    „Gut zu wissen“, brummte Ronon, aber er schmunzelte dabei.
    Dass die anderen drei Männer ihn warnend ansahen ignorierte er lieber. Zumindest Sheppard sollte wissen, dass Ronon nichts mehr gegen Kirahs Anwesenheit einzuwenden hatte. Sie half Atlantis und den Menschen und konnte die Wraith nicht leiden. Das war für ihn Grund genug, um der Außerirdischen zu vertrauen.

    „Ihnen ist das Ganze sehr wichtig“, stellte Kirah fest und alle Anwesenden nickten.
    „Na gut. Dann mache ich es“, nickte sie ergeben und sah Woolsey, der zufrieden lächelte, abwartend an.
    „Gut. Dann fangen mir an. Ihr Name ist Kirah. Sie haben keinen Nachnamen oder?“, fing Woolsey mit den typischen Fragen an.
    Natürlich schmunzelten bei dieser Frage Sheppard, Radek und Ronon, obwohl Woolsey ihnen sogar einen warnenden Blick zuwarf.
    „Bis jetzt hat mir noch niemand einen Nachnamen gegeben“, erwiderte die Frau ruhig und runzelte die Stirn, weil Radek und Sheppard leise lachten.
    „Gut. Welchem Volk gehören sie an?“, stellte Woolsey die nächste Standardfrage und erwartete schon eine weitere geistreiche Antwort.
    „Wir sind Artemi“, antwortete Kirah zu seiner Überraschung und Woolsey sah sie verdutzt an.
    „Ihr Volk hat einen Namen, aber sie selbst nicht?“, forschte er.
    „Ja“, sagte Kirah schlicht und sah den Leiter von Atlantis schief an.
    „Ist das schlimm?“, wollte sie wissen und er schüttelte den Kopf.
    „Machen sie sich keine Gedanken Kirah. Egal was sie sagen, es kann nicht schlimm sein“, mischte sich Radek ein, der wohl eher als seelische Unterstützung für die Außerirdische gedacht war.
    „Das sollten sie jetzt noch nicht sagen Radek“, widersprach sie und wirkte dabei niedergeschlagen.
    Etwas grummelnd sahen Sheppard und Ronon den Wissenschaftler an. Ihnen war schon aufgefallen, dass Kirah ihn nicht mehr mit seinem Titel und seinem Nachnamen, sondern mit seinem Vornamen ansprach, aber sie hatten bis jetzt noch nicht herausgefunden, wie der Tscheche das erreicht hatte. Vor allem Ronon nervte es immer mehr, dass Kirah ihn stur mit ‚Spezialist Dex’ ansprach.

    „Wie lange leben sie nun schon in Atlantis?“, arbeitete Woolsey weiter seine Fragenliste ab.
    „Damit meine ich auch die Zeit, in der wir noch nicht wussten, dass sie hier sind“, fügte der Leiter schnell hinzu.
    Einen Moment lang sah Kirah zur Decke und bewegte die Finger ihrer rechten Hand, sowie ihre Lippen.
    „In ihrer Zeitrechnung sind es jetzt fast 12 Jahre“, lächelte sie dann, zufrieden mit sich selbst.
    „In welchem Quartier eigentlich?“, mischte sich Sheppard neugierig ein.
    „Da ist eine kleine Kammer in einem Turm beim Südpier. Dort ist es trocken und niemand kommt dort vorbei. Vielleicht, weil die Tür kaputt ist und der Gang dorthin lange unter Wasser stand“, antwortete sie und Sheppard nickte.
    Damit war endlich einmal geklärt, warum niemand bis jetzt ihre Anwesenheit bemerkt hatte.

    „Und seit die Menschen hier sind, spionieren sie uns aus?“, mischte sich nun auch Ronon ein und Kirah sah ihn mit großen Augen an.
    „Ich habe sie alle öfter beobachtet, aber nicht ausspioniert“, widersprach sie etwas entrüstet.
    „Was haben sie alles beobachtet?“, wollte nun Sheppard wissen.
    Der Soldat hatte sich schon öfter gefragt, ob die Frau ihn auch bei dem einen oder anderen privaten Treffen mit einer Dame ‚beobachtet’ hatte.
    „Vor allem die Arbeiten im Labor und im Stargateraum. Die Kantine. Was auf den Gängen passiert ist und auch ganz selten die Vorgänge in der Krankenstation oder ihre Besprechungen“, zählte sie langsam auf.
    „Was ist mit den Quartieren?“, forschte Sheppard und Radek lachte leise, während Ronon den Soldaten amüsiert musterte.
    „Da war ich nie. Bei keinem von ihnen“, schüttelte die Frau den Kopf.
    „Warum nicht?“, hakte Sheppard nach und erhielt nun einige entrüstete und verwirrte Blicke.
    „Nicht, dass sie das tun sollten, aber…“, begann er schnell, jedoch ihm fiel keine Ausrede mehr ein.
    „Mein Vater sagte mir öfter, dass das, was die Menschen in ihren Häusern oder Zimmern machen, wenn sie alleine oder zu zweit sind, nicht so interessant wäre, dass wir von der Beobachtung auch wirklich etwas lernen könnten“, antwortete Kirah noch immer unbeeindruckt.
    „Und meine Mutter hat mir erklärt, dass manche Sachen, die Menschen da machen ziemlich eklig und unsinnig wären“, fügte sie unschuldig hinzu.
    Zumindest so lange, bis die vier Männer amüsiert zu lachen begannen.
    „Was ist?“, wollte die Außerirdische wissen.
    „Nichts Kirah. Alles in Ordnung“, winkte Sheppard hastig ab.

    „Ihr Volk beobachtet die Menschen im Allgemeinen“, stellte Woolsey langsam fest, während er sich etwas notierte.
    „Hat das einen bestimmten Grund?“, wollte er dann wissen.
    Diese Frage schien Kirah etwas unangenehm zu sein.
    „Das hat eigentlich unterschiedliche Gründe. Manche Artemi sind einfach nur gelangweilt. Wir existieren lange und manche wissen nicht, was sie in der Zeit tun sollen“, begann sie langsam.
    „Also sind wir für ihr Volk so eine Art Fernseher?“, beschwerte sich Sheppard.
    „Tut mir leid. Ich habe keine Ahnung was ein Fernseher ist“, gab die Frau zurück.
    „Das ist so ein Kasten in den die Menschen den ganzen Tag starren, um sich zu unterhalten“, erklärte Ronon gelangweilt.
    „Oh. Das könnte man so umschreiben“, nickte Kirah langsam.
    „Was wären die anderen Gründe?“, forschte Woolsey weiter.
    „Neugierde. Forschung. Weil es unsere Aufgabe ist und der Rat es von uns verlangt“, zählte Kirah auf und starrte nur noch auf den Tisch.
    „Wir dürfen uns aber niemals in das Leben der Menschen einmischen. Das ist uns verboten. Was den Menschen passiert, passiert nun einmal und hat nichts mit den Artemi zu tun. Wir stehen über den Menschen und wir sollen uns den Menschen auch niemals zeigen“, fügte sie hinzu.
    „Was verspricht sich ihr Rat davon, dass sie die Menschen zu beobachten?“, hakte Sheppard nach.

    Einen Moment lang sah Kirah den Soldaten traurig an, dann seufzte sie.
    „Na gut. Ich wusste, dass es so weit kommen würde“, redete sie sich selbst Mut zu und die Männer wechselten verwirrte Blicke.
    „Artemi werden sehr alt und können Menschen beobachten, ohne dass sie selbst bemerkt werden. Wir berichten immer dem Rat von den Völkern, die wir gesehen haben. Wie weit sie entwickelt sind. Zu was sie fähig sind“, erklärte sie leise.
    „Und der Rat führt eine Art Datenbank“, vermutete Woolsey, aber die Artemi schüttelte den Kopf.
    Sie wagte es nicht einmal, den Leiter oder einen anderen der Männer anzusehen.
    „Der Rat wartet bis die Berichte über die Fortschritte einen gewissen Punkt erreicht haben und dann…“, begann sie und stockte.
    Noch einmal atmete sie tief durch.
    „Dann meldet der Rat diesen Planeten den Wraith“, redete sie leise weiter.

    Einen Moment lang herrschte eine seltsame Stille in dem Raum und die vier Männer sahen Kirah nur fassungslos an.
    „Weiß der Rat, was die Wraith mit den Menschen tun?“, forschte Sheppard und versuchte die Wut, die nun in ihm aufstieg, zu unterdrücken.
    Neben ihm ballte Ronon schon seine Hand zu einer Faust, aber noch konnte der Sateder sich zurückhalten.
    „Ja, der Rat weiß es“, nickte Kirah langsam, starrte weiterhin nur noch stur auf den Tisch.
    „Und ich weiß es auch. Ich habe es gesehen. Auf einem Planeten, den ich lange beobachtet hatte“, murmelte sie noch und ließ den Kopf und die Schultern etwas hängen.
    Dank ihrer Kapuze konnte man ihr Gesicht nicht mehr erkennen.
    „Nachdem ich dem Rat oft von diesem Planeten erzählt hatte, wurden die Wraith benachrichtigt. Ich habe beobachtet, wie die Wraith den Planeten erreichten und was sie getan haben“, erzählte sie weiter und brach ab.
    „Und sie haben den Menschen nicht geholfen?“, erkundigte sich Woolsey vorsichtig.
    „Ich wusste nicht wie und es wurde mir auch verboten“, gab sie zurück und hob nicht einmal den Kopf.
    „Welcher Planet war das?“, forschte Sheppard, der schon einen schlimmen Verdacht hatte.
    Immerhin war schon allen aufgefallen, dass es der Außerirdischen schwer fiel Ronon in die Augen zu sehen.

    Kirah sah nur einen Moment auf und ihr fast ängstlicher Blick galt eine Zehntelsekunde lang Ronon, bevor sie wieder auf den Tisch starrte. Alle Anwesenden wussten die Antwort noch bevor Kirah sie aussprach.
    „Sateda!“, flüsterte sie.
    Nur einen Moment später sprang Ronon wütend auf und griff schon nach seiner Waffe. Dem Sateder war anzusehen, dass er am liebsten seine Pistole ziehen und die Frau erschießen würde, aber er wusste genauso wie alle anderen, dass er sie damit nicht töten konnte.
    Kirah bewegte sich nicht. Wie eine Statue saß sie auf ihrem Stuhl und starrte mit gesenktem Blick auf den Tisch. Sie zuckte nur etwas zusammen als Ronon den Stuhl, auf dem er bis jetzt noch gesessen hatte, durch den Raum trat und dann das Besprechungszimmer verließ.
    Die anderen drei Männer konnten noch immer nicht fassen, was Kirah ihnen erzählt hatte. Woolsey wollte zwar etwas sagen, aber ihm fielen nicht die passenden Worte ein. Mit so einer Situation hatte der Mann nicht gerechnet.
    Sprachlos beobachtete er, wie Kirah langsam, und noch immer mit gesenktem Kopf, aufstand.
    „Ich nehme an, dass die Frage, ob ich in Atlantis bleiben darf, nun nicht mehr zu klären ist“, begann sie leise und ihre Stimme zitterte, während sie das sagte.
    „Da ich aber sehr viel über sie alle und Atlantis weiß, werde ich warten, bis sie entschieden haben, wie sie mich eliminieren wollen. Sie müssen nur einen Weg finden, wie sie meinem Körper die Energie entziehen. Ich werde mich nicht wehren“, informierte sie die Männer weiter und sah den Wissenschaftler einen Moment lang an.
    „Ich habe sie enttäuscht Radek. Verzeihung!“, lächelte sie schwach.
    Dann war sie verschwunden.

    TBC

  4. Danke sagten:


  5. #3
    Dragon Avatar von Dark Phönix
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    (Ein böser Blick wegen dem Tag Verspätung. Aber sofort verziehen. Da gut geschrieben und mit genügend Witz.)

    , arme Kirah.

    Worum geht es den in deiner anderen Story?
    Genieße Jeden Moment mit ihr,
    und sage ihr sie hatte Recht,
    es gibt immer einen Ausweg.

  6. #4
    Artemi Avatar von Bram
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    Zitat Zitat von Dark Phönix Beitrag anzeigen
    Worum geht es den in deiner anderen Story?
    Was die Story hier betrifft lass ich mal aus. In der anderen Story geht es... Nun ja. Es ist Phantasie. Mit Schwertern, Schwertkampf, seltsamen Geheimnissen, etwas Magie usw... Vor allem geht es um einen weiblichen Char namens Robin und einem (wie meine beiden Leserinnen, die den Anfang der Story kennen, ihn nennen) "Stalker" namens Ian. Eigentlich ist er nur ihr Schwertkampftrainer, aber er hat ein paar seltsame Eigenheiten. Vor allem wenn es um Robin geht.
    Zu viel will ich auch nicht verraten. Vielleicht stelle ich sie doch irgendwann irgendwo online. Momentan lasse ich aber saffier und eine weitere Freundin von mir, das lesen, was ich so immer wieder dazu schreibe. Denen kann ich die Story immer wieder per msn senden und erfahre auch gleich wie es ihnen gefällt. Da die Story noch im entstehen ist, sind sie mir auch eine große Hilfe.

  7. #5
    Dragon Avatar von Dark Phönix
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    Na die Story hört sich doch gut an.
    Genieße Jeden Moment mit ihr,
    und sage ihr sie hatte Recht,
    es gibt immer einen Ausweg.

  8. Danke sagten:


  9. #6
    Artemi Avatar von Bram
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    Hier werde ich sie kaum posten können und auf ff.de bin ich nicht mehr ganz so gerne, aber wenn du msn hast meld dich bei mir per PM. Ich nehm dich dann in die Freundesliste auf.

  10. Danke sagten:


  11. #7
    Dragon Avatar von Dark Phönix
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    Mir is schon klar das du das hier nicht Posten kannst. Wollte damit nur sagen das es sich viel versprechend an hört. ^^

    Damit könnte man sich bestimmt die zeit des warten´s versüßen bis es hier weiter geht.
    Genieße Jeden Moment mit ihr,
    und sage ihr sie hatte Recht,
    es gibt immer einen Ausweg.

  12. #8
    Staff Sergeant Avatar von Floh
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    oh man wer hat denn sowas erwarter ... die arme kirah =(
    im grunde wurde sie doch dazu gezwungen und wollte das gar nicht, wohl auch der grund warum sie nicht mehr nach hause kann ... bin mal echt gespannt wie ihr die geschichte weiter "spinnt" - ich hoff mal das hier das team und das IOA vom bleiben überreden könnt xD
    auf jeden fall bin ich schon wieder gespannt wie ein flitzebogen auf die nächste folge =)

    bis dahin, euer kleiner treuer fan ;-)
    Ein Tag ohne Lachen (oder Stargate) ist ein verlorener Tag ;-)

  13. #9
    Artemi Avatar von Bram
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    Fragt mich nicht. Ich bin gestern um 7 am Abend eingepennt und heute um 8 aufgestanden. Das war ein seltsames Erlebnis. Naja. Und bis jetzt habe ich den Tag bei meinen Eltern verbracht und danach (nach einem angenehmen Fußmarsch) brav meine Tai Chi Übungen gemacht.
    Jetzt wird aber gepostet.

    Danke an Dark Phönix, In4no und lukluk für das Danke.

    @Dark Phönix Arme Kirah? ALso ich hätte mit viel gerechnet, aber nicht damit, dass sie euch leid tut.
    Wegen der anderen Story lass ich mir vielleicht noch etwas anderes einfallen.

    @Floh Hallo zurück. Schön dass du wieder einmal Zeit hattest.
    Dir tut Kirah auch leid? Irgendwie seltsam. Ihr habt zwar eher Recht mit euren Vermutungen, aber hey, Ich hätte nicht gedacht dass ihr alle sie so versteht und so einfühlsam seid. Ihr habt Kirah wohl schon etwas liebgewonnen. Das freut mich natürlich.
    Weitergesponnen ist es ja schon zum Teil und vielleicht fällt dir ja doch noch etwas ein über das wir in einer Folge schreiben können. (Siehste hab dein Review bei der anderne Folge schon gelesen. XD )

    So das war genug geplappert. Hier geht es weiter mit

    Kapitel 3 – Die Frage der Schuld

    „Sie wollten mich sprechen Mister Woolsey?“, erkundigte sich Kirah sanft, kaum dass sie im Büro des Mannes erschienen war.
    Sprachlos sah er die Frau an. Er hatte sie zwar über Funk gerufen und gewusst, dass sie ihn hörte, da er ihr selbst das kleine Funkgerät gegeben hatte, damit er sie immer erreichen konnte, aber damit, dass sie so schnell in seinem Büro erschien, hatte er nicht gerechnet.
    „Ich dachte, sie wollten immer anklopfen, bevor sie einen Raum betreten“, tadelte er, überrascht durch ihr unvermitteltes Erscheinen.
    „Es tut mir leid. Ich weiß es ist unhöflich, aber nachdem was sie von mir wissen dachte ich, dass die meisten Menschen hier mich wohl nicht sehen wollen“, entschuldigte sie sich.
    An ihrer Haltung war zu erkennen, dass sie sich im Moment sehr unwohl fühlte und sie konnte Woolsey genauso wenig in die Augen sehen, wie sie es vor der Übungs-Untersuchung bei Ronon nicht schaffte.

    „Ich nehme an, sie haben sich beraten und eine Entscheidung getroffen. Beeindruckend. Unser Rat benötigt dafür immer Jahre“, lächelte die Frau schwach.
    „Ich habe wirklich eine Entscheidung getroffen“, nickte der Mann und deutete Kirah an, dass sie sich setzen sollte.
    „Bitte. Sagen sie mir, wann, wo und wie sie meinem Körper die Energie entziehen wollen. Ich werde dort sein“, flüsterte die Frau und Woolsey musterte sie nachdenklich und besorgt.
    „Sie sind sich sehr sicher, dass wir sie nun töten wollen“, stellte er fest.
    „Jedes Volk hat seine Strafen für Taten, die nach den Ansichten des jeweiligen Volkes Unrecht sind“, zuckte Kirah nur mit den Schultern.
    „Wir werden Sie nicht töten Kirah. Ich will noch immer erreichen, dass Sie ein Teil meines Teams hier in Atlantis werden. Deswegen wollte ich auch mit Ihnen reden“, informierte er sie und sie runzelte die Stirn.
    Einen Moment lang beobachtete sie ihn scheu.
    „Sie wissen doch nun, was ich getan habe“, warf sie unsicher ein.
    „Ich weiß, was Sie uns erzählt haben. Das ist richtig“, nickte der Mann und beobachtete die Frau weiterhin.
    „Ich weiß aber auch, was Sie in der letzten Zeit für Atlantis und die Menschen in dieser Galaxie getan haben und das war sehr viel“, gab er zu bedenken.
    Zu seiner Verwunderung lächelte sie leicht.
    „Damit kann ich aber nicht rückgängig machen, dass die Wraith dank mir ein ganzes Volk ausgelöscht haben“, widersprach sie ruhig.

    Woolsey dachte über ihre Worte nach und nickte langsam.
    „Das vielleicht nicht, Kirah“, begann er vorsichtig.
    „Aber nachdem ich Sie etwas kennen lernen durfte, bin ich mir nicht sicher, ob Sie deswegen berechtigte Schuldgefühle haben, oder ob Sie sich nur selbst die Schuld an etwas geben, das in Wirklichkeit nicht Ihre Schuld war“, erklärte er weiter und ließ die Frau nicht aus den Augen.
    „Doktor Zelenka ist übrigens der gleichen Meinung wie ich“, fügte er schnell hinzu, aber diese Information schien sie nicht sehr zu beeindrucken.
    Sie lächelte aber etwas.
    „Radek ist ein sehr netter Mensch. Er hat mir nicht einmal einen Vorwurf gemacht, als er durch meinen Fehler fast getötet wurde“, sinnierte sie.
    „Er wollte trotzdem mein Freund sein“, murmelte sie halblaut und Woolsey konnte ihre Worte kaum verstehen, aber er ahnte auch, dass sie in Wirklichkeit auch nicht an ihn gerichtet waren.
    „Sie haben wohl vergessen, dass Sie ihm das Leben gerettet haben“, erinnerte er sie vorsichtig.
    „Das habe ich nicht vergessen. Wäre ich aber nicht gewesen, wäre der Transmitter nicht aktiviert worden, das C4 hätte nicht verspätet gezündet und ich hätte ihm das Leben nicht retten müssen. Ihm wäre nichts zugestoßen“, widersprach sie und Woolsey seufzte etwas.

    „Sie sollten deswegen keine Schuldgefühle haben. Missionen sind immer gefährlich für uns“, versuchte er abzuwinken.
    Seltsamerweise musterte sie ihn halb lächelnd, halb ernst.
    „Mister Woolsey. Ich bin Artemi. Wir kennen keine Gefühle. Wir sind im Gegensatz zu den Menschen und anderen Wesen gar nicht fähig etwas zu fühlen. Es ist egal, um welche Art Gefühl es sich dabei handelt. Wir besitzen diese Fähigkeit nicht“, begann sie und schüttelte etwas den Kopf.
    „Ich kann also auch keine Schuldgefühle wegen etwas haben“, beendete sie ihren kleinen Vortrag.
    Am liebsten hätte Woolsey sofort gefragt, warum sie Ronon dann nicht in die Augen sehen konnte. Wenn sie keine Schuldgefühle haben konnte, konnte es ihr auch egal sein, ob sie irgendwie Mitschuld an der Zerstörung von Sateda hatte oder nicht. Dann würde sie die Schuld gar nicht bei sich selbst suchen. Genauso verhielt es sich mit der Schuldfrage bei der Mission, bei der Radek verletzt wurde und sie ihn dank Rodneys Anleitungen retten konnte.
    Woolsey wusste aber schon von Radek, dass es etwas kompliziert war mit Kirah über solche Dinge zu reden. Die Frau war zu sehr davon überzeugt, dass sie keine Gefühle haben konnte.

    „Wie dem auch sei. Ich möchte Sie trotzdem bitten morgen zur Erde zu reisen und mit den Mitgliedern des IOA zu reden“, wechselte Woolsey wieder das Thema zu seinem Ursprung und seufzte etwas.
    „Zuvor würde ich Ihnen aber noch gerne ein paar Fragen stellen“, erklärte er und sah sie abwartend an.
    „Nur zu“, nickte sie auffordernd.
    „Sie sagen es wäre ihre Schuld, dass die Wraith Sadeta angegriffen haben“, stellte er fest und sein Blick wurde fragend.
    „Ich habe dem Rat und vor allem meinem Vater sehr oft von Sateda erzählt. Ich fand die Menschen dort sehr faszinierend“, begann sie zu erzählen und Woolsey hörte gespannt zu.
    „Damals habe ich die meiste Zeit auf den Planeten verbracht, um die Menschen zu beobachten. Dabei hätte ich mich mehr auf meine Übungen und meine Fähigkeiten konzentrieren sollen“, redete sie weiter.

    „Was für Übungen?“, horchte Woolsey auf.
    Sie lächelte etwas und machte eine seltsame Bewegung mit der Hand, als ob es nicht wichtig wäre, aber da er sie weiterhin neugierig ansah begann sie doch zu erklären, was sie gemeint hatte.
    „Wir Artemi werden stärker, je länger wir existieren. Wir können immer mehr und mehr Energie und vor allem für längere Zeit in unserem Körper speichern. Um diese Energie auch besser lenken und kontrollieren zu können müssen wir aber auch üben“, erzählte sie, als ob das nichts Besonderes wäre.
    „Bedeutet mehr Energie auch mehr Fähigkeiten?“, hakte Woolsey nach.
    „Natürlich. Die Artemi im Rat zum Beispiel. Sie sind schon so alt, dass sie kontrollierte Blitze entstehen lassen können und Kraftfelder erzeugen, unter denen mehrere Personen unsichtbar sind“, antwortete sie ehrlich und dachte einen Moment lang nach.
    „Es gibt einige Legenden über weitere Fähigkeiten, aber ich bin mir nicht sicher in wie weit diese wirklich erreicht werden können“, fügte sie nachdenklich hinzu.
    „Nun. Ich hoffe Sie werden lange genug leben, um das auch herauszufinden“, lächelte Woolsey.

    „Was ich noch gerne gewusst hätte ist“, begann er dann zögerlich.
    „Als sie Sateda an die Wraith verraten hatten, wussten Sie zu dem Zeitpunkt schon, was die Wraith tun würden?“, forschte er, denn diese Frage war für ihn und das IOA sehr wichtig, aber auch für Ronon, mit dem Woolsey ebenfalls noch reden wollte.
    „Macht das einen Unterschied?“, stellte sie eine Gegenfrage.
    „Für mich schon“, antwortete er ehrlich und sah sie abwartend an.
    Einen Moment lang starrte sie ihn nur nachdenklich an bevor sie auf den Schreibtisch starrte und langsam den Kopf schüttelte.
    „Das hat mir niemand genau gesagt. Andere Artemi und der Rat selbst haben die Wraith öfter erwähnt, aber niemand hat mir erklärt, was die Wraith wirklich sind und was sie tun. Nur dass es ein sehr eindrucksvolles Schauspiel wäre. Den Rest sollte ich selbst beobachten, wenn es soweit sei und ich bereit wäre“, erklärte sie und sah den Mann ernst wieder an.
    „Ich muss aber zugeben, dass ich nicht danach gefragt habe“, redete sie weiter und es klang fast wie ein Geständnis.
    „War es das?“, forschte Woolsey weiter und Kirah sah ihn fragend an.
    „War das ausdünnen von Sateda so ein eindrucksvolles Schauspiel für Sie?“, erläuterte er seine Frage.

    Einen Moment lang sagte sie gar nichts und sie schien Woolsey auch nicht mehr richtig wahrzunehmen, sondern viel mehr in ihren eigenen Gedanken und Erinnerungen versunken zu sein.
    „Es ist ein Schauspiel und es hinterlässt einen großen Eindruck“, gab sie langsam zu, aber Woolsey ahnte schon, dass sie damit der Frage nur wieder ausweichen wollte um nicht darüber zu reden.
    Erst hatte der Leiter von Atlantis gedacht sie hätte es bis jetzt niemanden erzählt, weil sie wusste, dass sie durch ihre Involvierung an der Ausmerzung von Sateda von einigen Menschen, allen voran Ronon, nicht in Atlantis geduldet werden würde. Nun hatte Woolsey aber das Gefühl, dass es für Kirah noch einen anderen Grund gab. Im Moment schien es fast so als wollte sich die Frau einfach nicht daran erinnern und könnte es aber gleichzeitig nicht vergessen.
    „Ich weiß dass es den meisten Artemi gefällt, wenn sie das wissen wollten Mister Woolsey“, erklärte Kirah ohne den Mann anzusehen.
    „Das wollte ich nicht wissen“, entgegnete er und sie nickte langsam.
    „Es interessiert mich nur, ob es Ihnen selbst gefallen hat Kirah“, fügte er hinzu und er konnte trotz des Mantels und der Kapuze deutlich sehen wie die junge Frau zusammenzuckte.

    Im ersten Moment hätte er diese offensichtliche Frage fast wieder zurückgenommen und der Außerirdischen erklärt, dass es nicht wichtig war und er ihr nicht zu Nahe hatte treten wollen, aber er konnte dieses Gefühl unterdrücken. Es war zu wichtig, dass er das wusste um wirklich einschätzen zu können, wie weit er Kirah trotz ihrer Vergangenheit vertrauen konnte.
    Schweigend beobachtete er die Frau, die langsam anscheinend mit sich selbst und ihren Erinnerungen kämpfte. Auch als sie aufstand und still zu einem der Fenster ging wartete der Leiter von Atlantis geduldig.
    „Ich weiß nicht, warum es anderen Artemi gefällt“, flüsterte die Frau und damit hatte Woolsey schon seine Antwort.
    Kirah hatte die Ausdünnung eines Planeten nicht gefallen.
    „Dieser Lärm. Überall ist immer wieder etwas explodiert. Schüsse. Die Schreie“, redete die Frau noch weiter bevor Woolsey etwas zu ihr sagen konnte.
    Langsam und etwas verdutzt stand er auf und ging auf Kirah zu, die noch immer aus dem Fenster auf das Stargate starrte. Seit sie angefangen hatte zu reden, hatte sie sich nicht mehr bewegt.
    „Zusehen wie die Menschen aus Angst versuchten wegzulaufen. Viele von ihnen waren verletzt und bluteten. Überall lagen Schwerverletzte oder Tote“, zählte Kirah leise weiter auf und Woolsey betrachtete prüfend ihr Gesicht, soweit er es unter der Kapuze erkennen konnte.
    Ihre Augen waren leer und starr und ihre Lippen bewegten sich kaum.

    „Die Armee von Sateda hatte sich verbissen gewehrt, tagelang, aber sie hatten keine Chance. Die Wraith entführten die Menschen mit ihren Darts oder kamen selbst auf den Planeten, um sich noch vor Ort an den Menschen zu nähren“, berichtete Kirah weiter, aber Woolsey war sich nicht sicher ob die Außerirdische seine Anwesenheit überhaupt noch wahrnahm.
    „Es war ihnen egal, wer ihre Opfer waren. Frauen, alte Menschen, Kinder. Sie haben alle getötet. Ohne Rücksicht. Sie haben sie entweder gleich getötet oder sich an ihnen genährt“, wisperte Kirah und schloss langsam die Augen.
    Woolsey musste schlucken und er wagte es nicht das Schweigen, das nun herrschte zu stören.
    „War das alles, was sie von mir wissen wollten Mister Woolsey?“, unterbrach sie schließlich die Stille.
    „Ja. Danke Kirah“, nickte der Mann.
    „Gut. Dann werde ich jetzt besser wieder gehen“, wollte sie sich verabschieden.
    „Warten Sie Kirah“, hielt er sie auf und sie sah ihn fragend an.
    „Reisen Sie morgen bitte zur Erde und reden Sie mit dem IOA“, bat er sie langsam und eindringlich.
    „Wenn sie es wünschen Mister Woolsey. Auf Wiedersehen“, nickte die Frau und verließ den Raum, nur um sich vor der Tür sofort wieder unsichtbar zu machen.

    TBC

  14. Danke sagten:


  15. #10
    Staff Sergeant Avatar von Floh
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    Zitat Zitat von Bram
    Weitergesponnen ist es ja schon zum Teil und vielleicht fällt dir ja doch noch etwas ein über das wir in einer Folge schreiben können. (Siehste hab dein Review bei der anderne Folge schon gelesen. XD )
    Na du bist aber richtig ausgebufft, meine güte das hätte ich nie im leben erwartet xD - kleiner spaß ;-)

    Zitat Zitat von Bram
    @Floh Hallo zurück. Schön dass du wieder einmal Zeit hattest.
    HAAAALLOOOOOO (schade hier fehlt jetzt ein Smiley der winkt xD)

    Zitat Zitat von Bram
    Dir tut Kirah auch leid? Irgendwie seltsam. Ihr habt zwar eher Recht mit euren Vermutungen, aber hey, Ich hätte nicht gedacht dass ihr alle sie so versteht und so einfühlsam seid. Ihr habt Kirah wohl schon etwas liebgewonnen. Das freut mich natürlich.
    JAAAA, tut sie! Liegt aber nur daran das du sie und ihre "gefühle" (auch wenn sie angeblich keine hat ) so wunderschön beschreiben hast
    und ja ich für mein teil hab sie liebgewonnen und möchte nicht das sie gehn muss ;-)

    so jetzt mal zu heutigen Folge:
    wunderbar, wieder was über sie gelernt - jetzt bleibt eigtl nur noch die frage, was sie getan hat, warum sie von ihrem rat verurteilt wurde ... aber ich denke mal das werden wir wohl spätestens mit der folge wo sie beim IOA ist erfahren? wird wohl, denk ich mal weiter, ein wichtiger und ausschlaggebender punkt sein xD ... najaaaa einfach mal abwarten =)
    Ein Tag ohne Lachen (oder Stargate) ist ein verlorener Tag ;-)

  16. #11
    Spooky :) Avatar von Saffier
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    Huhuu

    So jetzt bin ich auch mal wieder mit posten dran!

    Danke an Dark Phönix, Floh, kenwiel, lukluk und Zeson für das Danke

    @ Floh: Du hast Kirah also liebgewonnen. Freut uns Tjaja...warum wurde sie nur von dem Rat verurteilt...ich schweige wie ein Grab ^^ Und das IOA, so lange wirst du gar nicht mehr warten müssen, bis sie auf die Leutchen trifft.

    Aber jetzt gibt es ersteinmal das nächste Kapitel! Viel Spaß!

    Kapitel 4 – Offene Rechnung

    Obwohl die Sonne gerade erst aufging, lief Ronon schon seine Runden durch Atlantis. Seit John Kirah gegenüber behauptet hatte, dass er regelmäßig morgens mit Ronon joggen würde, begleitete der Soldat den Sateder tatsächlich viel öfter als zuvor.
    Natürlich hatte Ronon diese Mogelei auch gleich zum Anlass genommen, um den Soldaten etwas zu ärgern und fast täglich vor Sonnenaufgang zu wecken, aus dem Bett zu scheuchen und zum Joggen zu überreden. In der Zwischenzeit meckerte der Colonel deswegen schon weniger, weil er anfing sich an die morgendliche Anstrengung zu gewöhnen.
    Es gab aber noch immer Tage, an denen Ronon Sheppard nicht überreden oder erst gar nicht wecken konnte.

    An diesem Morgen hatte der Sateder aber nicht einmal versucht den Soldaten zu wecken, denn Ronon wollte alleine sein. Schon seit der gestellten Befragung von Kirah, war Ronon allen anderen Menschen aus dem Weg gegangen.
    Fast jeder, der bei der Besprechung dabei gewesen war, hatte am Vortag noch versucht mit Ronon über die Angelegenheit zu reden, aber der Sateder hatte bei allen stur abgeblockt. Er wollte nicht darüber reden. Mit niemanden. Dafür war er noch viel zu wütend und aufgewühlt über das, was er über Kirah erfahren hatte und das von der Außerirdischen selbst.
    Eigentlich hatte er sich durch das Laufen ablenken wollen, damit sein Kopf wieder frei wird und er nicht daran denken musste, dass die Person, die Schuld an der Auslöschung seines Volkes war, sich hier in Atlantis befand. Es half aber nichts. Auch wenn er versuchte sich nur auf das Laufen zu konzentrieren, musste er daran denken was er von Kirah gehört hatte.

    Er verstand es einfach nicht. Er war sich sicher, nie einem Wesen aus Kirahs Volk begegnet zu sein und es gab auch keine Geschichten über dieses Volk. Niemand wusste von einer hinterlistigen Rasse, die Völker an die Wraith verriet.
    Verräter. Das waren sie!
    Von dem Moment an, indem er erfahren hatte, dass es Artemi gab und diese Menschen an die Wraith auslieferten hasste er dieses Volk. Sie waren so mächtig, dass sie sich unsichtbar machen und Energie lenken konnten. Warum verriet dieses charakterlose Volk Planeten an die Wraith, wenn sie mit den Menschen zusammen gegen die Wraith kämpfen konnten?
    Wären Woolsey, Radek und Sheppard nicht anwesend gewesen, hätte Ronon bestimmt seine Waffe gezogen und so lange auf Kirah gefeuert, bis sie tot war oder er sich abreagiert hatte. Das war es gewesen, was der Sateder tun wollte, als Kirah ohne ihn dabei anzusehen erklärt hatte, dass sie es war, die die Schuld hatte an der Zerstörung seiner Heimat.

    Je länger Ronon an Kirahs Geständnis dachte, desto mehr geriet er in Rage und schließlich blieb er mitten in einem Gang stehen. Er kochte regelrecht vor Wut und der Wunsch jemanden zu verprügeln wurde immer größer.
    In dieser Verfassung dachte er als erstes daran, in den Trainingsraum zu gehen und sich an einigen Soldaten oder einem Sandsack abzureagieren. Ronon wusste aber, dass diese Wut dadurch nicht verschwinden würde. Es würde vielleicht kurzzeitig helfen, aber spätestens wenn er die schwarze Gestalt Kirahs wieder sah, würde er vor Wut wieder überkochen.
    Es gab nur eines was er tun konnte um diesen Zorn endlich abkühlen zu lassen und das war, die Rechnung mit Kirah zu begleichen. Sie hatte sein Volk und seine Heimat auf dem Gewissen und dafür sollte sie endlich büßen.
    Das war der Grund, warum Ronon sich unvermittelt umdrehte und wieder anfing zu laufen. Dabei verließ er seine eigentlich geplante Route und verließ nach einigen Minuten den Kern der Stadt, um zu einem der Türme etwas außerhalb zu laufen. Dort hatten Sheppard und er Kirah einmal beobachtet und gerade jetzt hoffte er, dass sie auch an diesem Morgen wieder dort sein würde.

    Als er den Turm erreicht hatte, war er leicht außer Atem und er schloss einen Moment lang die Augen um sich zu konzentrieren, bevor er den Kopf etwas hob und zu dem Balkon sah, wo Kirah das letzte Mal gestanden hatte und ihr Sonnengebet, oder was immer es war, abzuhalten.
    Kaum hatte er sie entdeckt, biss er die Zähne zusammen, schnaubte verächtlich und legte schon seine Hand auf den Griff seiner Waffe. Dort oben auf dem Balkon stand das Wesen, dass seine Heimat verraten hatte. Sie hatte vielleicht selbst keinen Menschen getötet, aber trotzdem hatte sie es zugelassen, dass ein ganzes Volk, sein Volk, ausgelöscht wurde. Das Blut seiner Leute klebte damit an ihren Händen und Ronon konnte das nicht einfach ungesühnt bleiben lassen.
    Kurz übermannten seine Gefühle den Sateder und er zog die Waffe und zielte, aber auf diese Entfernung würde er die Frau nie und nimmer treffen. Wenn er jetzt auf sie schoss, würde er sie höchstens alarmieren und Kirah würde einfach verschwinden.
    Zwar gefiel Ronon der Gedanke, dass er die Frau nicht mehr in Atlantis sehen musste, aber das war ihm noch lange nicht genug. Wenn sie wirklich für ihren Verrat büßen sollte, dann reichte es nicht aus, dass sie nur verschwand. Im Moment wünschte sich Ronon nichts sehnlicher, als dass die Außerirdische starb.

    Deswegen hielt er sich noch zurück, obwohl es ihm schwer fiel. Mit großen Schritten marschierte er auf den Lift zu. Als er in den Lift einstieg und auf dem Bildschirm die Stelle antippte, zu der er wollte, verzog er das Gesicht.
    Seltsamerweise schien der Transporter Ewigkeiten zu brauchen, bis er endlich oben war und die Türen wieder aufgingen. Noch immer in Rage verließ der Sateder den Lift und starrte die schwarze Gestalt einen Moment lang böse an.
    Schon wieder stand diese Frau auf dem Balkon und wie bei ihrer letzten Bewegung an diesem Ort, hatte sie das Gesicht der aufgehenden Sonne zugewandt und die Arme leicht gehoben. Kaum war er sich sicher, dass sie es war, richtete er seine Waffe auf sie und wollte schießen.
    Eine Sekunde lang war Ronon wie erstarrt und er konnte sie nur stumm ansehen. Obwohl er es eigentlich wollte, konnte er einfach nicht abdrücken. Ohne dass er es registrierte, ließ er seine Waffe langsam wieder sinken und starrte die Außerirdische einfach nur schweigend an.

    Kirah hatte ihn sichtlich nicht bemerkt, sonst hätte sie sich bestimmt zu ihm umgedreht oder würde zumindest etwas sagen. Die Artemi hatte aber ihre Augen noch immer geschlossen und bewegte sich nicht. Was auch immer ihre Haltung für die Außerirdische bedeutete, sie strahlte dabei auch eine gewisse Ruhe einen seltsamen, angenehmen Frieden aus.
    Einen Frieden, gegen den der Sateder sich nicht so einfach wehren konnte. Für ihn fühlte es sich an, als würde seine ganz Wut sich in Luft auflösen, nur weil er sie bei ihrem Sonnengebet beobachtete. Es dauerte einen Moment bevor Ronon den Kopf schüttelte und das Gesicht wieder wütend verzog. Noch einmal richtete er seine Waffe auf sie und dachte nur daran, dass er sie erschießen wollte.
    Selbst wenn sie mit ihren Worten Recht hatte und er sie mit seiner Waffe nicht töten konnte, wollte er es zumindest versuchen. Vielleicht musste er nur oft genug auf sie schießen. Irgendwann musste auch ein Wesen wie Kirah sterben. Immerhin konnte auch ihr eigenes Volk sie töten.

    Als Ronon daran dachte, dass Kirahs eigenes Volk sie zum Tode verurteilt hatte, runzelte er die Stirn. Zum zweiten Mal ließ der Sateder seine Waffe sinken und starrte die Frau nachdenklich an. Auch wenn er gerade noch so wütend auf sie gewesen war, dass er sie erschießen wollte, hatte er jetzt wieder so etwas wie Mitleid mit ihr und das verwirrte ihn nun.
    Jetzt wo er sie sah, fragte er sich unvermittelt ob die Ausdünnung Satedas und ihre Verurteilung durch ihr eigenes Volk etwas miteinander zu tun hatten. So weit er es wusste, hatte sie sich gegen den Rat ausgesprochen und plötzlich stellte er sich die Frage, ob sie sich gegen den Rat und ihre Volk gestellt hatte, weil die Artemi Menschen still beobachteten und schließlich an die Wraith verrieten.
    Kaum dachte er daran, dachte er auch daran, ob es nicht die beste Lösung war, Kirahs Volk irgendwie zu verraten, wo sich die Frau aufhielt. Dann würde ihr eigenes Volk sie gefangen nehmen und ihre Existenz auslöschen, wie sie es ausdrückte. Dann würde die Frau am eigenen Leib erfahren, wie sich so ein Verrat anfühlte.

    Ein weiteres Mal schüttelte der Sateder den Kopf und begann erneut auf sie zu zielen. Sie nur an ihr Volk zu verraten war für ihn eindeutig nicht genug. Ihr ganzes Volk sollte ausgelöscht werden, so wie die Wraith. Alle, die an der Zerstörung seiner Heimat mitgewirkt hatten, sollten sterben. Ronon wollte Rache und vor allem er selbst sollte diese Rache ausführen.
    Bevor er aber schießen konnte erinnerte er sich an sein erstes Zusammentreffen mit Kirah. Damals hatte sie versucht bei den Reparaturen von Atlantis mitzuhelfen. Um den Menschen in der Pegasus-Galaxie zu helfen, hatte sie mit den Menschen von Atlantis Kontakt aufgenommen. Das hatte sie sicher nicht getan, um anschließend Atlantis und seine Bewohner an die Wraith zu verraten.
    Kaum dachte er daran, sah er vor seinem geistigen Auge, wie die Außerirdische sich selbst gequält hatte, indem sie die überschüssige Energie des Hyperantriebs in ihrem Körper gespeichert hatte, um die Stadt und vor allem die darin lebenden Menschen zu retten.
    Auch wenn er damals im Antriebsraum so getan hatte, als würde es keine Wirkung auf ihn haben, hatte ihn der Anblick der Frau, wie sie die Leitungen mit ihren Händen umklammert hatte, sehr beeindruckt. Sofort erinnerte er sich auch daran, wie sie auf dem Planeten versucht hatte ihnen zu helfen und so schnell würde er bestimmt nicht vergessen, dass sie Radek das Leben gerettet hatte.
    Der Anblick ihres Gesichtsausdruckes, als sie Radeks Körper Energiestößen ausgesetzt hatte, hatte sich regelrecht in Ronons Erinnerung eingebrannt. Sie hatte damals die Augen schließen müssen, weil sie den Anblick nicht ertragen hatte.

    Wieder betrachtete er die Außerirdische, die noch immer nicht seine Anwesenheit wahrgenommen hatte. Er verstand diese seltsame Frau einfach nicht. Bis zu ihrem Geständnis, dass sie Schuld an der Zerstörung Satedas trage, war er immer mehr zu der Überzeugung gekommen, dass die Menschen ihr sehr am Herzen lagen.
    Jetzt konnte er sich nicht erklären, wie sie Sateda hatte verraten können, wenn sie bereit war so viel zu tun, um den Menschen zu helfen. Das eine widersprach dem anderen absolut.
    In seinen Augen machte sie ihren Verrat an seinem Volk aber nicht wieder gut, indem sie den Menschen nun half. Vor zwölf Jahren auf Sateda hätte sie sein Volk unterstützen müssen. Dann könnte er ihr nun einfach vertrauen. So konnte er ihren Anblick nicht ertragen und sie gleichzeitig nicht erschießen.
    Enttäuscht und wütend auf sich selbst steckte er seine Waffe wieder weg und ging auf sie zu, bis er neben ihr stand. Auch wenn er nicht auf sie schießen konnte, so wollte er ihr nicht einfach so vergeben, oder so tun als wäre nichts gewesen.

    „Glauben sie ja nicht, dass sie damit einfach so davon kommen. Sie sind eine verdammte Verräterin!“, fuhr er die Außerirdische an.
    Die zuckte auch gleich zusammen und starrte den Sateder erschrocken an, bevor sie den Kopf senkte und einen Schritt rückwärts ging.
    „Spezialist Dex“, sprach sie ihn an und dieses Mal dachte Ronon nicht einmal daran sie darauf hinzuweisen, dass sein Name Ronon war.
    Er wollte nicht mehr, dass sie ihn wie seine Freunde mit seinem Vornamen ansprach. Am liebsten wäre es ihm, wenn er gar nicht mehr ihre Stimme oder ihren Anblick ertragen müsste.

    „Für das, was sie getan haben, wird man sie verurteilen und bestrafen! Nur weil sie jetzt so tun als wollten sie uns helfen, werden sie ihrer gerechten Strafe nicht entkommen. Niemals! Haben sie das verstanden Kirah?“, drohte er ihr erbarmungslos und wieder voller Wut.
    Einen Moment lang funkelte er sie noch wütend an, dann schnaubte er verächtlich, drehte sich um und verließ den Balkon so schnell er konnte. Kein einziges Mal, drehte er sich zu der Außerirdischen um, die ihm vorsichtig nachsah, aber sich nicht von der Stelle rührte und nichts auf seine Worte sagte.
    Selbst als der Sateder den Balkon schon verlassen hatte, rührte sich Kirah nicht, sondern ließ nur den Kopf hängen. Kurze Zeit später hob sie etwas den Kopf und beobachtete den Sateder, der den Lift unten wieder verlassen hatte und nun wieder in das Stadtzentrum marschierte.
    „Ihr Gericht ist auch das einzige, das das Recht hat mich zu verurteilen“, murmelte sie leise.
    Das hatte sich schon vorhin zu dem Sateder sagen wollen, aber sie hatte kein Wort herausgebracht.

    TBC


  17. #12
    Staff Sergeant Avatar von Floh
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    och schon wieder zu ende =(
    wirklich neues haben wir ja net erfahren (hätten ruhig zwei kapitel sein können), außer das du/ihr "Spezialist Dex" in seinem verhalten wohl sehr gut getroffen hast/habt ;-)

    Zitat Zitat von Saffier
    @ Floh: Du hast Kirah also liebgewonnen. Freut uns
    Ja verdammt hab ich! =) wie oft im leben hat man aus unwissenheit schon etwas falsches getan (wenn auch bei weiten nich so krass) was einem hinterher dann bitterböse leid tat?? - ich kann einfach ein wenig mitfühlen ;-)
    Ein Tag ohne Lachen (oder Stargate) ist ein verlorener Tag ;-)

  18. #13
    Artemi Avatar von Bram
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    Ein neuer Tag und heute auch wieder ein neuse Kapitel.

    Danke an Antiker91, Dark Phönix, Floh, In4no und Zeson für das Danke

    @Floh Ja leider. Die Kapitel haben alle eine bestimmte Länge und die ist irgendwann einmal ausgenützt. Auch wenn man nicht viel mehr erfährt, als man irgendwie eh schon wusste.
    Mit Kirah mitfühlen ist ja ganz gut. Ich hatte nur nicht gleich mit so viel Verständnis für unsere Artemi gerechnet. *g*

    Apropo Artemi. Ist dem niemanden aufgefallen, dass ich irgendwie von Anfang an verraten hatte welchem Volk Kirah engehört? Wow. Ich bin echt ein Meister der versteckten Hinweise.

    Okay. Genug Selbstbeweihräucherung. Auf zu

    Kapitel 5 – Aufbruch

    Sheppard stand neben Radek im Torraum und wartete ungeduldig. Seit der gespielten Befragung von Kirah hatte er sich seine eigenen Gedanken gemacht und schließlich am Abend noch einmal Woolsey auf Kirah und das, was sie von Sateda erzählt hatte, angesprochen.
    Zur Überraschung des Soldaten hatte der Leiter von Atlantis nur trocken erklärt, dass Kirah an diesem Tag zur Erde reisen würde, um mit dem IOA zu reden. Wie Woolsey es geschafft hatte die Außerirdische dazu zu überreden, verriet der Mann nicht.
    Als Sheppard wissen wollte, was seine Meinung über Kirah und die Sache mit Sateda war, hatte der Mann geseufzt und geantwortet, dass es noch zu früh wäre, um sich darüber eine richtige Meinung zu bilden. Wie er mit der Situation zwischen Kirah und Ronon umgehen sollte, wollte Woolsey erst entscheiden, wenn Kirah von der IAO die Erlaubnis erhielt, als vollwertiges Teammitglied in Atlantis zu bleiben.

    Das war die zweite Überraschung des Tages für den Soldaten gewesen. Woolsey schien davon überzeugt zu sein, dass das IOA dem Antrag zustimmen würde, obwohl Kirah mitschuldig daran war, dass ein ganzer Planet von den Wraith zerstört worden war. Noch dazu, wo dieser Planet die Heimat eines anderen Teammitgliedes war.
    Sheppard hatte den Leiter noch weiter darüber ausfragen wollen, aber Woolsey hatte nur kurz erklärt, dass er noch einmal mit Kirah gesprochen hatte und sich nun sicher war, dass die Außerirdische damals zwar einen großen Fehler gemacht hatte, dafür aber schon mehr als genug büße. Was der Mann damit meinte, hatte er dem Soldaten aber nicht verraten.
    Woolseys letzte Worte zu dem Thema waren, dass Sheppard sich besser mit Kirah selbst darüber unterhalten sollte, wenn der Soldat sich eine objektive Meinung zu der Sache bilden wollte. Deswegen war Sheppard früh aufgestanden und wartete nun im Torraum auf das Erscheinen der Außerirdischen.

    Natürlich war auch Radek anwesend. Es sah zwar so aus, als hätte der tschechische Wissenschaftler wirklich Dienst, aber Sheppard vermutete, dass der Tscheche mit einem Techniker den Dienstplan geändert hatte um dabei zu sein, wenn Kirah Atlantis in Richtung Erde verließ. Die Wahrscheinlichkeit war hoch, dass Radek die Außerirdische am liebsten auf dieser Reise begleitet hätte.
    Sheppard war sich genauso wenig wie Radek sicher, ob Kirah wirklich wieder nach Atlantis zurückkehren würde. Wenn die Mitglieder des IOA die Außerirdische nach ihrer Vergangenheit fragte, würde Kirah ihnen genauso ehrlich antworten, wie sie es Woolsey und den anderen am vergangenen Tag gegenüber getan hatte.
    Was die IOA-Leute über Kirah danach dachten, konnte sich Sheppard leicht vorstellen. Bestimmt würden sie sofort nach einem Weg suchen Kirah gefangen zu nehmen, denn durch das, was Kirah getan hatte, würden die Leute auf der Erde sie bestimmt als eine Bedrohung für Atlantis und die Erde ansehen.
    Immerhin hatte Kirah zumindest vor Jahren Kontakt zu den Wraith gehabt und die Wraith waren eine große Bedrohung, auch wenn das Atlantis-Team sie schon etwas dezimiert hatte. Das bedeutete aber nicht, dass die Wraith schon geschlagen oder ungefährlich wären, wie die momentane Situation in der Pegasusgalaxie zeigte. Die Wraith waren in der Zwischenzeit nur erbarmungsloser geworden.

    Sheppard war gerade etwas in Gedanken versunken, als er eine Bewegung aus den Augenwinkeln wahrnahm. Radek war hastig aufgesprungen und verließ gerade seinen Posten hinter der Konsole, um in den Torraum zu gehen. Der Soldat musste nicht einmal nachsehen um sich sicher zu sein, dass Kirah den Raum gerade eben betreten haben musste.
    Etwas nachdenklich beobachtete der Colonel wie Radek auf die schwarze Gestalt zuging und etwas zu ihr sagte, was Sheppard nicht verstehen konnte. Sofort fiel ihm auf, dass Kirah nicht einmal den Kopf hob um den Tschechen anzusehen. Ob sie etwas auf seine Worte erwiderte, konnte er aber durch die Entfernung, ihre Kapuze und ihrer Haltung nicht feststellen.

    Mit einem leichten Seufzen machte sich auch Sheppard auf den Weg zu Kirah, aber er achtete darauf Radek noch etwas Zeit für dessen Unterhaltung zu lassen. Immerhin war Radek derjenige, der sich bis jetzt am meisten mit Kirah angefreundet hatte und wie alle wussten, hatte der Tscheche die Außerirdische ins Herz geschlossen.
    Gerade deswegen sollte man nicht so unhöflich sein und eine Unterhaltung zwischen den beiden Freunden einfach so stören. Bevor der Soldat den beiden Wesen zu Nahe kam räusperte er sich auch noch laut, um Radek auf seine Anwesenheit aufmerksam zu machen.
    Nun war er auch nah genug um Radeks letzte Worte zu hören, die der Tscheche an Kirah richtete.
    „Ich wünsche ihnen eine gute Reise und einen angenehmen Aufenthalt auf der Erde. Ich hoffe sie kommen bald zurück. Wir brauchen sie doch im Labor“, verabschiedete sich der Tscheche und reichte der Außerirdischen die Hand, die sie auch gleich zum Abschied schüttelte.
    „Danke sehr. Machen sie es gut, Radek“, erwiderte sie und Radek verzog eindeutig das Gesicht.
    Genauso wie Sheppard. Kirah rechnete also auch selbst damit, dass sie nicht mehr nach Atlantis zurückkehren würde, aber vielleicht dachte die Außerirdische auch daran, von selbst nicht mehr hierher zurück zu kehren. Es gab hier auch nichts, was sie irgendwie in der Stadt halten könnte. Die Chance so einfach Freunde zu finden, hatte sie durch ihre Vergangenheit nicht mehr.

    „Ich werde die Erde anwählen“, murmelte Radek sichtlich enttäuscht und ließ Kirah und den Soldaten alleine stehen.
    Sheppard nickte dem tschechischen Wissenschaftler aufmunternd zu, aber mehr konnte der Soldat im Moment auch nicht tun.
    „Guten Morgen Kirah. Bereit für ihren Ausflug zur Erde?“, begann der Colonel etwas unsicher und beobachtete die Außerirdische genau.
    Auch ihm sah sie nicht in die Augen, sondern starrte nur stur auf den Boden. So konnte er ihren Gesichtsausdruck auch nicht erkennen und versuchen zu interpretieren, wie sie sich im Moment fühlte.
    „Guten Morgen Colonel Sheppard. Ich denke ich bin bereit mich dem Gericht zu stellen“, erwiderte sie leise und der Soldat runzelte die Stirn.
    Er konnte sich nicht vorstellen, was die Frau mit einem Gericht meinte. Das IOA war vielleicht ein Haufen Beamter, die von nichts eine Ahnung hatten und Entscheidungen trafen, aber niemand von diesen Schreibtischhengsten und Vollzeit-Bürokraten war ein Richter.

    „Ich wollte noch einmal mit ihnen sprechen, bevor sie zur Erde reisen“, begann Sheppard trotzdem langsam mit dem eigentlichen Thema, das er ansprechen wollte:
    Was damals wirklich auf Sateda vorgefallen war und welche Rolle Kirah bei der Ausdünnung des Planeten genau gespielt hatte.
    „Dann sollten sie sich beeilen. Ich muss bald durch das Tor gehen“, warnte sie leise und hob den Kopf noch immer nicht.
    Dabei würde Sheppard der Frau gerne in die Augen sehen, wenn er sie nach den Vorkommnissen vor zwölf Jahren fragte. Er war überzeugt davon, dass er in Kirahs Augen erkennen konnte, wenn sie ihn anlügen sollte.
    „Ja ich“, begann Sheppard und stockte.
    Einen Moment lang betrachtete er nur die reglose Gestalt der Außerirdischen und auch wenn so viele Fragen durch seinen Kopf hallten, konnte er keine einzige davon an sie stellen.

    Hinter sich könnte er hören, dass das Stargate schon aktiviert wurde und der Soldat wusste, dass ihm nicht mehr viel Zeit blieb um mit Kirah zu sprechen. Jedes Chevron, das sich aktivierte bedeutete auch einen Moment, den Sheppard verpasst hatte eine seiner Fragen zu stellen.
    Trotzdem konnte er es nicht. Ein Gefühl sagte ihm, dass er Kirah mit seinen Fragen eher quälte und das wollte er nicht. Trotz dem, was sie am Vortag erzählt hatte, fühlte er mit der Frau und wollte sie nicht unnötig mit seinen Fragen foltern, nur weil er selbst Klarheit haben wollte.
    „Kirah“, begann er trotzdem und hörte nun das typische Geräusch, wenn sich der Ereignishorizont aufbaute.
    Der Moment war vorbei, ohne dass der Colonel auch nur eine einzige Frage hatte stellen können.
    „Sie sollten nun gehen. Wir unterhalten uns am besten in Ruhe, wenn sie von ihrem Ausflug zurück sind. Auf Wiedersehen Kirah“, verabschiedete er sich deswegen und sie nickte.
    „Auf Wiedersehen Colonel Sheppard“, wisperte sie leise und ging los.
    Sprachlos sah Sheppard ihr hinterher und ließ die Schultern hängen, nachdem die Frau durch das Tor gegangen war. Er konnte nur hoffen, dass Kirah wirklich nach Atlantis zurückkehren würden und sie noch einmal miteinander reden konnten.


    „Außerplanmäßige Aktivierung von außen!“, schallte es durch das ganze Stargate-Center. Sofort war General Hank Landry im Kontrollraum zur Stelle.
    „Iris schließen!“, befahl er dem diensthabenden Chief Master Sergeant Walter Harriman, welcher den Befehl sofort ausführte, so dass sich augenblicklich das undurchdringliche Schutzschild vor das geöffnete Stargate schob.
    „Haben wir schon einen ID-Code?“
    Einen Augenblick herrschte Stille, doch dann verkündete der Techniker: „Es ist Atlantis, Sir.“
    „Ah, sie schicken uns ihre neue Bewohnerin. Das IOA hat sie schon erwartet. Öffnen sie die Iris Walter“, antwortete der Zwei-Sterne General daraufhin und machte sich umgehend auf den Weg in den Torraum.

    Nur einen kurzen Moment, nachdem sich die Iris wieder geöffnet hatte, schritt eine, in einem Mantel gehüllte und mit einer Kapuze bedeckte Gestalt durch den Ereignishorizont.
    Neugierig musterte der General sie und wartete, bis sie die Rampe hinunter geschritten ist.
    „Herzlich Willkommen auf der Erde. Ich bin General Landry, der Leiter des Stargate-Centers. Sie müssen Kirah sein“, begrüßte er sie und hielt er die Hand hin.
    Sofort erwiderte Kirah die Geste und schüttelte Landry die Hand.
    „Vielen Dank General Landry. Ja, ich bin Kirah“, antwortete sie, ohne jedoch irgendwelche Anstalten zu machen, die Kapuze abzusetzen.

    Stattdessen ging sie schnurstracks auf die wachhabenden Soldaten zu, welche ihre Waffen schon längst gesenkt hatte, nachdem der ID-Code von Atlantis durchgegeben wurde.
    Mit gerunzelter Stirn schaute der Leiter des SGC ihr hinterher und fragte sich, was sie vorhatte. Auch die Soldaten starrten sie neugierig an, als Kirah plötzlich vor ihnen stand.
    „Hallo!“ Mit diesen Worten hielt Kirah jedem einzelnen nacheinander ihre Hand hin und völlig verwirrt erwiderten sie den Gruß.
    Vollkommen entgeistert beobachtete Landry die Szene und fragte sich einmal mehr, was es mit dieser Person auf sich hatte.
    „Kirah, was zum Teufel tun sie da?“, fragte er sie, als er seine Sprache wieder gefunden hatte. Diese hatte mittlerweile jeden einzelnen begrüßt und kehrte zum General zurück.
    „Entschuldigen sie General Landry, ich wollte nur nicht unhöflich sein, so wie Dr. McKay es mir einmal gesagt hat. Habe ich etwas falsch gemacht?“, erklärte sie ihr Verhalten und schaute den Mann vor ihr fragend an.
    Ein weiteres Mal musste er nach den richtigen Worten suchen.
    „Nein, nein, alles in Ordnung. Ich fürchte nur, sie haben McKays Forderung nach Höflichkeit etwas zu ernst genommen. Aber machen sie sich keine weiteren Gedanken deswegen“, sagte er schließlich.

    „Oh! Also habe ich doch einen Fehler gemacht? Es tut mir wirklich leid. Sie müssen wissen, ich bin mit noch nicht sicher, was die Traditionen und Verhaltensweisen der Menschen angeht. Also sollte ich einem Menschen doch nicht die Hand schütteln, um ihn zu begrüßen?“, wollte Kirah wissen, um es beim nächsten Mal gleich besser machen zu können.
    „Äh! Doch schon. Ja. Es ist richtig, den Menschen die man begrüßt die Hand zu geben. Vergessen sie einfach, was ich vorhin gesagt habe“, versicherte er ihr.
    Er fürchtete, dass es zu einer langen Diskussion kommen würde, wenn er ihr das jetzt alles erklären sollte. Zumal war er der Meinung, er sei sowieso nicht der Richtige für diesen Job.
    Daher nahm sich vor Daniel darauf an zusprechen. Er war immer noch am geeignetsten dafür.
    „Sicher?“, vergewisserte Kirah sich noch einmal.
    „Ja, sicher!“, bestätige er ihr.

    „Aber kommen wir zu ihrem Grund für den Besuch“, griff Landry schnell das Thema auf.
    „Das IOA erwartet sie schon im Konferenzraum und ist ganz gespannt darauf, was sie erwartet“, erzählte er weiter.
    „Wenn ich ihnen einen Tipp geben darf, dann lassen sie sich von denen nicht aus der Ruhe bringen und nehmen nicht immer alle Bemerkungen zu ernst. Aber im Grunde genommen ist die Truppe recht harmlos. Typische Demokraten, wenn sie mich fragen.“
    Interessiert wurde er von Kirah angeschaut.
    „Ich werde versuchen ihre Tipps einzuhalten“, versicherte sie.
    „Aber was sind Demokraten?“, fuhr sie fort.
    „Das…das kann ihnen am besten Dr. Jackson später erklären. Wenn sie mit der Befragung fertig sind und das IOA seine Entscheidung ausdiskutiert, wird er ihnen auch sicher gerne das SGC zeigen“, versuchte Landry sich aus der Verantwortung zu ziehen.
    „Oh, dann bin ich schon darauf gespannt Dr. Jackson sowie ihre Einrichtung kennen zu lernen“, freute Kirah sich.

    TBC


  19. #14
    Artemi Avatar von Bram
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    Hallo mal wieder. XD

    Danke an Antiker91, Dark Phönix, Floh und In4no für das Danke.

    Und damit auch schon zu

    Kapitel 6 - Das Verhör

    Mittlerweile hatten Kirah und Landry sich in Bewegung gesetzt und den Torraum verlassen, um sich auf den Weg zu dem, extra für die Anhörung bereitgestellten, Besprechungsraum zu machen, wo schon die Mitglieder des IOA mit ihren Fragenkatalogen warteten.
    Kirah war zwar davon überzeugt, dass das IOA für ihre Eliminierung stimmen würde, wenn sie von dem Vorfall auf Sateda erfahren würden, aber da Mister Woolsey sie darum gebeten hatte, dennoch zu Erde zu reisen, tat sie ihm den Gefallen. Dabei musste sie aber auch an Ronon denken und das, was der Sateder zu ihr gesagt hatte.
    Ein Gericht würde sie verurteilen und dieses Gericht würde wohl dieses IOA sein. Deswegen sollte sie also doch zur Erde reisen. Das IOA war anscheinend das, was für ihr eigenes Volk der Rat war. Das IOA würde entscheiden was mit ihr geschehen und wie sie eliminiert werden soll.

    Der Weg zu dem Raum war kurz und daher kamen sie schnell an der Tür an, hinter der die Menschen, die für das IOA arbeiteten, warteten. Während der General die Tür öffnete und ohne irgendwelche Anstalten sich anzukündigen den Raum betrat, da Kirah und er schon erwartet wurden, blieb Kirah an der Tür stehen…und klopfte.
    Sie hatte sich vorgenommen sich trotz allem von ihrer besten Seite zu zeigen. Vor allem die vielen Traditionen der Menschen, die sie nur ansatzweise verstand, wollte sie achten und respektieren. Das würde zwar das Urteil der Menschen nicht abändern, aber sie wollte trotz allem höflich gegenüber den Menschen bleiben.
    Irgendwie war sie auch überzeugt, dass sie den Menschen das schuldig war und im Geheimen machte es ihr auch Spaß, diese verschiedenen Traditionen der Menschen selbst anzuwenden.

    Fünf Augenpaare drehen sich zu ihr und starrten sie verdutzt an. Auch der General drehte sich bei dem Geräusch um und stellte verwundert fest, dass seine Begleiterin nicht mehr länger hinter ihm war, sondern noch immer an der Tür stand und auf etwas zu warten schien.
    „Kirah, kommen sie bitte doch rein und setzen sich hier den fünf Damen und Herren gegenüber“, forderte er sie auf. Augenblicklich setzte Kirah sich wieder in Bewegung und hielt auf die Mitglieder des IOA zu.
    Mit den Worten „Hallo, ich bin Kirah!“ stellte sie sich ihnen vor und gab ein weiteres Mal jedem einzelnen Anwesenden die Hand und setzte sich schließlich auf den Platz, den Landry ihr zugewiesen hatte.

    Ohne weiter auf das seltsame Verhalten der Frau einzugehen, ergriff der Vorsitzende der fünf Mitglieder das Wort, nachdem Landry ohne ein weiteres Wort den Raum verlassen hatte.
    „Guten Tag Miss, wenn ich mich vorstellen darf: Mein Name ist James Coolidge und der Vertreter für die USA in dieser Anhörung. Rechts neben mir sitzen Chen Xiaoyi aus China sowie Jean Lapierre aus Frankreich. Links neben mir sitzen Russel Chapman aus Großbritannien und Carl Strom, ebenfalls aus der USA, da der Vertreter Russlands leider verhindert war“, mit diesen Worten deutete der streng aussehende Mann nacheinander auf seine Kollegen.
    „Ich denke sie wissen, warum sie hier sind. Wir sollen feststellen, ob sie in das Atlantis-Team aufgenommen werden dürfen oder ob sie eine Bedrohung für die Erde darstellen könnten“, führte er weiter aus und Kirah nickte.
    „Sie wollten mit mir besprechen warum ich in Atlantis bin und warum ich helfen will“, wiederholte sie das, was Woolsey ihr gesagt hatte, als er sie das erste Mal gebeten hatte zur Erde zu dieser Anhörung zu reisen.

    „Also gut, fangen wir an! Können sie uns erklären, wer sie sind und wie sie nach Atlantis gekommen sind?“ Mit diesen Worten begann Coolidge die Befragung.
    „Mein Name ist Kirah, zumindest wurde mir der Name vor einiger Zeit von einem anderen Volk gegeben, da es bei uns keine Namen gibt. Mein Volk nennt sich Artemi und normalerweise sprechen wir uns auch nur so an. Mit Artemi. Nach Atlantis bin ich vor vielen Jahren gekommen, um mich an einem ruhigen, verlassenen Ort niederzulassen. Ich wollte in Ruhe nachdenken, nachdem ich vom Rat meines Volkes wegen Volksverrat verurteilt wurde.“
    Und so begann Kirah ein weiteres Mal alles zu erzählen, wie sie es auch schon auf Atlantis vor einiger Zeit getan hatte. Wie sie sich in Atlantis zurückgezogen hatte und die Stadt kaum verlassen hatte, weil sie nur noch alleine sein wollte.
    Als dann die Menschen von der Erde nach Atlantis gekommen waren, hatte sie alles neugierig beobachtet und sogar daran gedacht auch diesen Ort wieder zu verlassen, um sich eine neue Heimat zu suchen. Dann hatte sie aber doch angefangen die Menschen zu beobachten und war immer mehr und mehr fasziniert von ihnen gewesen. Deswegen war sie geblieben und sogar unabsichtlich mit zur Erde gereist.
    Auch dieses Mal hatte sie Atlantis wieder verlassen wollen, weil sie wusste, dass sie in die Pegasusgalaxie gehörte und nicht auf die Erde. Nach ihrer Ankunft in ihrer eigenen Galaxie hatte sie aber erkannt, was die Wraith den Menschen antaten nun wo Atlantis verschwunden war und sich entschlossen das zu ändern.
    Also war sie nach Atlantis zurückgekehrt und hatte bei den Reparaturarbeiten der Stadt mitgeholfen und schließlich auch Kontakt mit den Menschen aufgenommen, denn in Kirahs Augen waren die Bewohner von Atlantis die einzigen, die die Wraith noch aufhalten konnten.

    Die Mitglieder des IOA hörten Interessiert zu und nur selten unterbrach einer von ihnen die Erzählungen der Außerirdischen. Da Kirah das Gespräch so schnell wie möglich hinter sich bringen wollte, um dann endlich das gerechte Urteil zu erhalten und da sie dennoch sehr nervös war, redete sie überraschenderweise fast schon wie ein Wasserfall, obwohl sie sonst doch eher ruhig und bedächtig sprach.
    Sie erzählte ausführlich von ihrem Leben in Atlantis, während die Stadt noch verlassen und dunkel gewesen war und was sich änderte, nachdem die Menschen begannen Atlantis zu bevölkern. Wie sehr sie selbst sich durch die Anwesenheit der Menschen und ihre Beobachtungen verändert hatte, konnte sie den Mitgliedern der IOA aber nicht erklären.
    Auf weitere kurze Fragen seitens Chen Xiaoyi erklärte die Außerirdische außerdem noch einmal, warum sie sich in den gesamten fünf Jahren nicht ein einziges Mal den Menschen von der Erde gezeigt hatte und was dazu führte, dass sie ihre Meinung änderte und dadurch mit ihnen in Kontakt trat.
    Ihre Berichte von den zerstörten Städten und Planeten und den wenigen überlebenden Menschen, die Kirah um Hilfe gebeten hatten, waren sehr detailgenau und schockierten auch die Mitglieder des IOA.

    Schließlich erzählte sie von dem Flug von Atlantis zurück in die Pegasus-Galaxie und dem dabei erfolgenden Vorfall mit dem Hyperantrieb. So wie Kirah von der Sache erzählte, klang es fast so, als würde sie ihre Hilfe und Leistung nicht als etwas Besonderes ansehen. Er wirkte eher so, als würde die Außerirdische es als absolut Selbstverständlich ansehen, dass sie in dem Moment sich selbst als Energiepuffer eingesetzt hatte um Atlantis zu retten.
    Erstaunt lauschten die fünf Mitglieder, wie sie den Hyperantrieb und damit die Stadt vor einer Überlastung und einer darauf folgenden Explosion rettete. Sie hatten davon zwar schon in dem Bericht von Richard Woolsey gelesen, jedoch hörte sich das ganze nun noch unglaublicher an.
    Auf Coolidge Nachfrage, ob es für die Außerirdische nicht gefährlich gewesen wäre so viel Energie aufzusaugen, zuckte Kirah nur mit den Schultern und meinte, dass es Konsequenzen gehabt haben könnte, aber diese nicht eingetreten waren und sie damit nicht mehr darüber nachdachte.

    Auch den Vorfall auf dem Planeten mit dem Antiker-Außenposten und den Wraith ließ sie nicht aus. Gespannt hörte man ihr auch dabei zu, als sie erwähnte wie Ronon und Radek herausfanden, dass Kirah über das seltene Antikergen verfügte und dabei unbeabsichtigt den Transmitter der Wraith aktiviert hatte.
    Ebenfalls ließ sie nicht aus, wie sie daraufhin von den Wraith belagert wurden und Kirah unsichtbar die Sprengstoffe im Wald verteilt hatte, um mit den Explosionen die Wraith abzulenken. Auf eine kleine Nachfrage erläuterte sie lächelnd, dass sie sich zwar unsichtbar machen konnte, aber sichtbar sein musste, wenn sie etwas reparierte oder wie im Wald etwas platzierte.
    Danach erklärte sie auch sofort, dass es ihre Schuld gewesen wäre, dass Radek bei einer Detonation fast getötet worden wäre, bevor sie berichtete wie sie den Tschechen mit Energiestößen wieder zum Leben erweckt hatte und sie alle es letztendlich doch noch zurück nach Atlantis geschafft hatten.

    „Davon, dass sie angeblich das Antikergen besitzen, wurden wir durch Mister Woolseys Bericht schon in Kenntnis gesetzt“, unterbrach Jean Lapierre Kirahs Monolog.
    „Wir haben noch vor ihrem Eintreffen einstimmig beschlossen, dass wir dies noch einmal mit eigenen Augen sehen wollen.“
    „Genau, und aus diesem Grund werden wir während ihres Aufenthalts auf der Erde ihre Fähigkeit testen Es sollte nur eine kleine Prüfung sein und sie sollten sich deswegen bitte nicht beleidigt fühlen. Wir müssen sichergehen, wie stark das Gen bei ihnen ist“, führte Russel Chapman das ganze weiter aus.
    „Testen? Natürlich gerne. Das ‚pikiert’ mich nicht. Was muss ich denn dafür machen?“, wollte Kirah in Erfahrung bringen.
    „Sie werden uns zu gegebener Zeit nach Area 51 begleiten und dort einen Puddle Jumper aktivieren und einige Funktionen abrufen. Es wäre natürlich viel interessanter zu wissen, wie gut sie einen Antikerstuhl bedienen können, aber unser Stuhl auf der Erde wurde leider zerstört. Diesen Versuch müssen sie also später in Atlantis durchführen, um auch das noch festzustellen. Für uns genügt vorerst ein Test mit dem Puddle Jumper. Danach werden wir unsere endgültige Entscheidung, was sie betrifft, fällen“, ergriff wieder Mister Coolidge das Wort.

    „Oh, na gut. Wenn sie das denn auch noch wollen, nachdem ich ihnen alles erzählt habe“, sagte Kirah verunsichert und vermied es plötzlich die Mitglieder des IOA anzuschauen, obwohl sie diese zuvor kein einziges Mal aus den Augen gelassen hatte.
    Auch sagte sie diese Worte nur sehr leise und man konnte ihre plötzliche Unsicherheit heraushören. Von den Worten verwundert schauten die fünf Personen sich an und jeder einzelne von ihnen fragte sich, was vorgefallen war.
    Richard Woolsey hatte in seinen bisherigen Berichten kein Wort davon verloren, dass es von seiner Seite aus irgendwelche bedenken gab, dass es irgendetwas gab, wodurch man der Frau, die ihnen gegenübersaß, nicht vertrauen konnte.

    „Ist etwas vorgefallen, das die Sicherheit von Atlantis oder der Erde gefährdet oder das vielleicht ihre Glaubwürdigkeit in Frage stellt? Wieso wissen wir noch nichts davon? Woolsey sollte uns doch über alle Aktivitäten, die mit ihnen in Verbindung stehen informieren“, meldete sich nun auch Carl Strom das erste Mal zu Wort.
    Kirah seufzte und setzte wieder zum Sprechen an: „Oh. Es ist auf keinen Fall etwas, dass sie, die Erde oder Atlantis gefährdet. Da bin ich mir ganz sicher. Mister Woolsey hatte bestimmt noch nicht die Gelegenheit ihnen davon zu erzählen, da er selbst erst gestern davon erfahren hat. Machen sie ihm also bitte keine Vorwürfe. Ich habe es bis gestern niemandem erzählt“
    „Na dann legen sie mal los, was ist passiert?“, fragte Coolidge misstrauisch.
    Bisher hatte er den Eindruck gewonnen, dass diese Person zwar geheimnisvoll war, aber dennoch ein Gewinn für die Atlantis-Expedition darstellte. Von dem einen auf den anderen Augenblick meldeten sich bei ihm Zweifel. Vielleicht sollte er seine bisherige Meinung doch noch einmal überdenken.
    Vor allem, dass diese Frau während des ganzen Gesprächs bisher die Kapuze nicht abgesetzt hat, stimmte ihn doch etwas misstrauisch. Der Mann hatte aber im Allgemeinen kein großes Vertrauen in Außerirdische, die am Stargate-Projekt mitarbeiten wollten oder schon mitarbeiteten.
    Bis jetzt hatte er sich aber auch schon oft genug davon überzeugen können, dass auch Wesen und Menschen, die nicht von der Erde stammten alles taten, um die Erde zu beschützen. Vielleicht waren manche dieser Außerirdischen sogar loyaler, als die Soldaten der Erde.

    Kirah atmete einmal tief durch und schloss für einen Augenblick die Augen. Es gefiel ihr nicht, dass sie schon wieder davon berichten musste, aber ihr war klar, dass sie es tun musste um ein gerechtes Urteil zu erhalten.
    „Ich bin schuld, an der Zerstörung Satedas.“
    Mit diesen Worten begann Kirah ihren nächsten Bericht und erklärte den anderen Personen im Raum das, was sie auch schon im Konferenzraum von Atlantis erzählt und später im Gespräch mit Mister Woolsey noch weiter ausgeführt hatte. Den Mitgliedern des IOA erzählte sie auch einige wenige Details, die sie gegenüber den Menschen von Atlantis nicht erwähnt hatte.
    Wieder vermied sie es ihren Gegenüber in die Augen zu schauen und als sie geendet hatte starrte sie wie hypnotisiert auf die Tischplatte.

    Lange blieb es still in dem Raum und Kirah machte sich schon längst keine Hoffnungen mehr, als Teammitglied aufgenommen zu werden. Diese Hoffnung hatte sie schließlich schon in dem Probegespräch mit Colonel Sheppard, Mister Woolsey, Radek und Spezialist Dex verloren.
    „Ich denke die Besprechung ist beendet. Wir werden uns nun zurückziehen und unser weiteres Vorgehen beraten. Ich denke General Landry wird ihnen so lange ein Quartier zu Verfügung stellen oder ihnen die Basis zeigen“, teilte Coolidge an Kirah gerichtet mit.
    Mit diesen Worten erhoben die fünf Leute sich und verließen langsam den Raum. Nur kurze Zeit später kam Landry, um Kirah in der Zwischenzeit zu jemandem zu bringen, der sich bestimmt schon darauf freute sie kennen zu lernen und sich mit der Außerirdischen unterhielt, bis das IOA sich entschieden hatte.

    TBC


  20. #15
    Spooky :) Avatar von Saffier
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    Moin Moin

    Danke an Antiker91, Dark Phönix, Floh, In4no, kenwiel und Zeson für das "Danke"

    Und schon geht es auch direkt weiter, dieses Mal mit ein paar alten Bekannten:

    Kapitel 7 – Daniels Büro

    „Dr. Jackson? Entschuldigen sie, wenn ich sie bei ihrer Arbeit störe, aber ich wollte ihnen gerne unseren Besuch vorstellen und sie bitten sich etwas um sie zu kümmern.“
    Daniel Jackson, vollkommen vertieft in seine Arbeit, schreckte bei den Worten hoch und drehte sich zur Tür seines Büros, wo er General Landry erblickte.
    „Wir haben einen Gast? Um wen handelt es sich?“, fragte er noch etwas zerstreut.
    Mit einem kurzen Blick auf seine Armbanduhr stellte er erschrocken fest, dass es schon Nachmittag war.
    ‚Verdammt‘, dachte er sich.
    ‚Ich habe schon wieder die Zeit vollkommen vergessen.‘
    „Dr. Jackson? Das hier ist Kirah Sie war die geheimnisvolle Person, die Atlantis repariert hatte, als sich das Stadtschiff noch in San Francisco befand. Sie erinnern sich? Sie waren zu dem Zeitpunkt doch auch einmal dort zu Gast“, stellte Landry Kirah vor, welche in dem Moment neben ihn trat.
    „Oh, sie waren das also, die Radek in völlige Aufruhr gebracht hatte, so dass behauptete er habe einen Geist gesehen, weil sie einfach so im Nichts verschwunden sind. Wie haben sie das nur gemacht?“ Daniels Neugier war geweckt.
    Noch bevor Kirah etwas darauf erwidern konnte, redete der Leiter des SGC schnell dazwischen.

    „Ich verabschiede mich dann mal von ihnen beiden. Da wird es sicherlich viel zu erzählen geben. Ach und Dr. Jackson? Wären sie so freundlich, der Dame hier etwas über die Gewohnheiten der Menschen zu erzählen und sie ein wenig in der Basis herum zu führen?“
    Daniel wollte gerade widersprechen, da war der General schon im nächsten Gang verschwunden. Der Wissenschaftler musste sich eingestehen, dass er diese Aufgabe gerne übernehmen würde. Vor allem weil ihn diese Person, die nun vor ihm stand und sich neugierig in seinem Büro umsah, sehr interessierte und er mehr über sie erfahren wollte.
    Andererseits steckte er aber mitten in einer Übersetzung einer alten Schrifttafel der Antiker, die vor kurzem in einer Ruine gefunden worden war. Diese Tafel war auch der Grund dafür, dass er die Zeit vergessen hatte. Es war zum verzweifeln, aber er kam damit einfach nicht weiter und das, obwohl er doch der Experte in der Sprache der Antiker war.

    „Sie haben ein sehr interessantes Büro“, stellte Kirah fest. Schon auf dem ersten Blick war ihr aufgefallen, dass der Archäologe im Gegensatz zu dem peniblen Mister Woolsey, dessen Büro sie schon sehr gut kannte, keinen Sinn für Ordnung hatte.
    So weit sie sich erinnern konnte, war auch Radek nicht so unordentlich wie Daniel, obwohl auch der Arbeitsplatz des Tschechen im Gegensatz zu Woolseys Büro schon auffallend chaotisch war. Neugierig sah sie sich weiter in dem Büro um, soweit sie es erkennen konnte.
    Der Tisch, der in der Mitte stand, war komplett mit Schriftrollen, Büchern und diversen Objekten übersät. Eine schon leere Tasse konnte sie ebenfalls entdecken. Unter all diesen Dingen konnte man gerade noch ein großes Gerät entdecken. Daneben stand ein weiteres Gerät, das Kirah an Ronons Beschreibung eines Fernsehers erinnerte. Dieses Gerät hier, war aber an dem erst genannten angeschlossen.
    Vor diesem viereckigen Kasten war, gerade noch so unter den Schriftrollen erkennbar, ein flaches viereckiges Ding, auf dem viele Tasten angebracht waren und daneben lag etwas, dass sie an McKays Beschreibung einer Maus erinnerte. Nur dass es sich dabei nicht um ein lebendes Objekt handelte.
    Bei diesen Gerätschaften handelte es sich, das hatte sie ebenfalls von McKay gelernt, um einen Computer an dem ein Bildschirm, eine Tastatur und eine Maus angebracht waren. Dieses leblose Objekt hieß doch tatsächlich genauso wie ein Tier.
    Solche Geräte hatte sie zwar auf Atlantis noch nie gesehen, dennoch hatte Rodney ihr davon erzählt, als er ihr den Laptop erklärte auf dem sie arbeiten sollte.

    Der übersäte Tisch war aber nicht das Einzige in diesem Raum. An den Wänden standen viele Regale in denen ebenfalls etliche Bücher und Objekte zu finden waren und vor dem Tisch standen zwei Stühle.
    Der eine war leer, denn auf diesem hatte Daniel gesessen, bevor General Landry ihn bei seiner Arbeit gestört hatte. Auf dem Zweiten lagen ebenfalls einige komische Objekte drauf, als hätte der Wissenschaftler sie einfach achtlos dort abgelegt ohne daran zu denken, dass er einmal Besuch haben könnte.

    „Ähm ja, danke sehr. Tut mir leid, dass es hier so unordentlich ist, aber ich stecke gerade mitten in einer Übersetzung dieser Antiker Schrifttafel“, entschuldigte er sich und deutete dabei auf jene Tafel, die ebenfalls auf dem Tisch zu finden war.
    „Oh ich war unhöflich. Kommen sie doch rein, sie müssen nicht dort in der Tür stehen bleiben. Ich räume eben schnell die Artefakte von dem Stuhl weg, dann können wir uns beide setzen. Dabei kann man sich sowieso viel besser unterhalten, als im stehen zwischen Tür und Angel“, fing er weiter an zu reden.
    Nur wenige Sekunden war der Stuhl frei. Die Artefakte, wie der Archäologe die Objekte genannt hatte, hatten nun ebenfalls einen Platz auf dem sowieso schon überfüllten Tisch gefunden.

    Der Aufforderung folgend betrat Kirah den Raum und setzt sich auf den soeben frei geräumten Stuhl.
    „Möchten sie ihren Mantel nicht ausziehen oder wenigstens die Kapuze absetzen?“, fragte Daniel, nachdem er sich neben sie gesetzt hatte.
    „Nein“, war das einzige was Kirah als Antwort von sich gab und beugte sich über die Schrifttafel, um diese zu betrachten.
    „Ach so, ok“, waren die wenigen Worte die der Mann darauf zu sagen wusste.
    „Also, erzählen sie mal, wie gefällt es ihnen auf Atlantis?“, begann er, merkte dann aber, dass Kirah ihm gar nicht zuhörte, sondern viel mehr ihre Aufmerksamkeit der Schrifttafel schenkte.

    „Mir haben diese Erzählungen auf den Schrifttafeln schon immer sehr gut gefallen. Ich habe zwar nicht immer alles verstanden, wovon erzählt wird, oder was für Geräte es sind, die beschrieben werden, aber es war immer sehr spannend für mich“, gab sie dann plötzlich von sich.
    „Als ich jünger war, wollte ich unbedingt diese Leute kennen lernen, die solche Legenden in den Steintafeln festhielten. Oder zumindest die Geräte sehen, von denen sie erzählten. Es ist schade, dass ich mich mit den Erzählungen begnügen muss“, redete sie weiter, während Daniel sprachlos zuhörte.
    „Das hier ist aber auch eine sehr schöne Legende. Der Dialekt ist nur etwas anders, alt, ungewöhnlich. Den habe ich selten gesehen“, murmelte sie noch und las mit einem leichten Lächeln den Text auf der Tafel weiter.
    Verdattert schaute Daniel Jackson sie an. „Was haben sie gerade gesagt? Ich versuche hier mühsam das alles zu übersetzten und sie erzählen mir einfach so, dass es sich dabei um eine Legende in einem seltenen Dialekt handelt? Oh man!“
    Plötzlich hielt er jedoch inne und runzelte die Stirn. „Moment mal, sie können die Schrift der Antiker lesen?“, fragte er nach einiger Zeit verwirrt.

    „Ja kann ich, ist das schlimm?“, erkundigte Kirah sich verunsichert.
    „Nein, ganz und gar nicht, das ist sogar großartig! Wo haben sie Antikisch gelernt?“, stellte Daniel die nächste Frage.
    „Ich habe die Sprache von klein auf gelernt. Ich muss gestehen, dass sie mir im Gegensatz zu ihrer Sprache viel einfacher fällt. Auch die verschiedenen Dialekte. Wir Artemi verwenden selbst eine Abart dieser Schrift. Wahrscheinlich weil uns keine eigene eingefallen ist“, gab Kirah als Antwort und schaute dabei zu Daniel.
    „Mit den Jahren, in denen ich die Menschen von Atlantis beobachtet habe, habe ich einige ihrer vielen Sprachen gelernt zu sprechen. Vor allem das Englische und Tschechische, wie Radek diese Sprachen auf meine Nachfrage hin nannte, haben mich fasziniert. Auch wenn ich mich frage, warum sie nicht alle auf der Erde die gleiche Sprache sprechen, so wie die Menschen in der Pegasusgalaxie. Aber ihre Schrift fällt mir doch sehr schwer und ich kann sie daher noch nicht so gut lesen oder schreiben. Mir hat aber bis vor kurzem noch nie jemand die Schrift der Menschen erklärt“, fuhr sie fort.
    „Dr. McKay hatte mir ein Übersetzungsprogramm zur Verfügung gestellt, weil ich mit ihm und Radek an der Datenbank der Antiker arbeite. Ich habe ihm bis jetzt noch nicht gesagt, dass ich sein Programm nicht verwende, weil ich leichter mit der Datenbank arbeiten kann, wenn ich sie in antikisch lese.“

    Mit jedem weiteren Wort, dass Kirah von sich gab, starrte der Archäologe sie mit immer größer werdenden Augen an und es fiel ihm schwer, nicht mit offenem Mund dazusitzen.
    „Ja aber das ist doch unglaublich! Sie sprechen und lesen die Sprache der Antiker. Sie wären mir echt eine große Hilfe, wenn sie mir bei den Übersetzungen der vielen Schriften behilflich wären“, sprudelte es nur aus ihm heraus.
    Vergessen waren die vielen Fragen, die er der Frau stellen wollte und vergessen war, dass er ihr ja eigentlich etwas über das Verhalten der Menschen erzählen und sie herumführen sollte.
    „Ich denke nicht, dass ich noch sehr lange hier sein werde, da das IOA sich mit Sicherheit gegen meine weitere Existenz aussprechen wird, aber so lange es mir noch möglich ist, werde ich ihnen gerne behilflich sein“, freute sie sich, dass sie in der Zeit, die ihr noch blieb, etwas Gutes tun konnte.
    „Wie kommen sie denn nur darauf, dass das IOA sich gegen sie aussprechen sollte? Sie haben doch in der kurzen Zeit schon so vieles für die Besatzung auf Atlantis getan, wenn das stimmt, was ich alles gehört habe“, wollte er ungläubig wissen.

    Kirah wollte gerade zu einer Antwort ansetzten und ein weiteres Mal von dem Vorfall auf Sateda erzählen, doch wurde sie durch ein lautes Klopfen und ein darauffolgendes, fröhliches „Überraschung! Hey Daniel! Na wie geht es ihnen?“ davon abgehalten.
    Als sie ihren Blick in die Richtung des gerade gesagten ging, sah sie einen grauhaarigen Mann in einer blauen Uniform, auf der viele bunte Abzeichen zu sehen waren. Der Mann grinste fröhlich vor sich her und hielt eine Mütze, ebenfalls in blau, unter den Arm geklemmt.
    „Jack! Was machen sie denn hier? Müssten sie nicht eigentlich in Washington im Pentagon sein?“, fragte Dr. Jackson den Mann, der scheinbar Jack hieß.
    „Ja, ach wissen sie Daniel. Ich kann mich immer noch nicht so richtig an diesen ganzen Bürokrams gewöhnen, auch wenn ich diesen Job nun schon mehrere Jahre mache“, fing Jack an zureden.
    „Als ich dann gehört habe, dass Atlantis jemanden neuen aufgegriffen hat und in das Expeditionsteam aufnehmen will, aber erst durch das IOA geprüft werden muss, hab ich mir gedacht ‚Jack, das ist die Gelegenheit für dich, endlich mal wieder in Cheyenne Mountain vorbeizuschauen, um zu sehen, was dein guter alter Kumpel Daniel macht‘.
    Oh, Hallo! Wer sind sie denn?“ Mit den letzten Worten richtete er seine Aufmerksamkeit auf Kirah.

    „Jack? Darf ich vorstellen? Das ist Kirah, besagte Person von Atlantis. Kirah? Das ist General Jack O’Neill, der Leiter der Homeworld Security“, stellte der Archäologe die beiden einander vor.
    „O’Neill, mit zwei L!“, fügte der General schnell hinzu, bevor Daniel weitersprach.
    „Es freut mich, dass du uns mal wieder in unserem Berg besuchst. Warst du schon bei Teal’c?“, erkundigte er sich bei dem mittlerweile zum Lieutenant General beförderten Mann.
    „Sam ist übrigens auch noch bis zum Ende der Woche hier. Danach muss sie wieder mit der George Hammond auf Mission zur Ikarus-Basis.“
    „Ja bei den beiden war ich vorhin auch schon, aber Sam steckt anscheinend mal wieder mitten in einem ihrer Forschungsprojekte. Da hat sie mal Urlaub und wo verbringt sie ihn? Tief unter der Erde in einem Labor. Dabei hätte ich mich letztes Wochenende über etwas Gesellschaft beim Angeln gefreut. Teal’c war gerade leider auch beschäftigt. Er hatte damit zu kämpfen Vala irgendwie loszuwerden und wollte danach mit Mitchell trainieren gehen“, gab er an und grinste vor sich her, wie er es so oft tat.

    Aber nun wandte er sich endlich Kirah zu und musterte sie.
    „Interessantes Outfit, steht ihnen Ausgezeichnet“, stellte er schließlich an sie gerichtet fest.
    „Vielen Dank General O’Neill mit zwei L“, bedankte sie sich bei ihm.
    Der aber schaute sie nach ihren Worten nur amüsiert an.
    „Oh nein, jetzt habe ich schon wieder etwas falsch gemacht“, rief sie erschrocken aus, da sie seinen Blick scheinbar falsch gedeutet hatte.
    „Nein, keine Angst, es war alles Richtig. Ich werde nur normalerweise nie mit ‚General O’Neill mit zwei L‘ angesprochen. O’Neill reicht vollkommen“, zerstreute der General sofort ihre Sorge, einen Fehler gemacht zu haben, konnte sie aber ein weiteres Grinsen nicht verkneifen.

    „Daniel ich wollte sie eigentlich Fragen, ob sie mich nicht in die Cafeteria begleiten wollen. Die haben dort heute wieder einmal ausgezeichneten Erdbeerkuchen. Sie dürfen uns natürlich begleiten wenn sie möchten Kirah“, stellte Jack nun endlich den wirklichen Grunde für sein kommen dar.
    „Tut mir Leid Jack, aber ich stecke hier Hals über Kopf in Arbeit und außerdem habe ich noch so viele Fragen an Kirah, muss ihr noch die Basis zeigen und ihr einige Dinge über die Menschen erklären“, lehnte Dr. Jackson das Angebot ab.
    „Ach kommen sie schon Daniel! Die Arbeit läuft nicht weg und erklären sowie fragen, können sie auf dem Weg zur Cafeteria und bei einem leckeren Stück Kuchen. Danach kann ich Kirah das SGC zeigen und sie verkriechen sich wieder in ihre Arbeit“, ließ O’Neill nicht locker.

    Schließlich ließ Daniel sich doch noch davon überzeugen den General zu begleiten. Sie hatten durch ihre unterschiedlichen Arbeitsplätze sowieso nur noch wenig Kontakt und auch sein Magen meldete sich, da er durch die Übersetzung das Mittagessen vollkommen vergessen hatte.
    „Na gut, sie haben gewonnen Jack. Kommen sie Kirah, der Kuchen wird ihnen sicherlich gefallen.“

    Die drei Personen machten sich also von Daniels Büro in der 18. Ebene auf den Weg in die Ebene 22, wo sich die Cafeteria befand. Dort angekommen mussten die zwei Männer verwundert feststellen, dass Kirah weder eine Tasse Tee oder Kaffee noch ein Stück des leckeren Erdbeerkuchens haben wollte, da sie sich ihren Worten nach, lediglich von Energie ernähren würde.

    TBC


  21. #16
    VolvoTreter Avatar von Joschi
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    So, Urlaub beendet und heute alles gelesen

    Artemi, hat ja lange genug gedauert
    Ronon sauer, naja, wäre ich glaub ich auch, erstmal...
    Kirah wäre ja eine ganz große Hilfe, bei Ihren Kenntnissen, warum sollte man Sie dann "stilllegen"? Auch wenn Sie immer damit rechnet und Ronon darauf hofft der Henker zu sein.

    Es hat Spaß gemacht zu lesen

  22. #17
    Spooky :) Avatar von Saffier
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    Danke an Antiker91, Dark Phönix, In4no, Joschi und Zeson für das Knöpfchendrücken!

    @ Joschi: Willkommen zurück! Hoffe du hattest einen erholsamen Urlaub Natürlich wäre Kirah eine große Hilfe, das hat sie ja auch schon bewiesen, aber du darfst auch nicht vergessen, dass sie für die Auslöschung eines ganzen Volkes verantwortlich ist, da sie Sateda an die Wraith verraten hat. Aber noch ist noch nichts entschieden, ob Kirah bleiben darf, oder ob sie fortan als Gefahr angesehen wird .

    Und nun wünsche ich euch viel Spaß mit der Fortsetzung:

    Kapitel 8 – Aufschub

    Während Jack und Kirah unterwegs waren, um Cheyenne Mountain zu erkunden, hatte Daniel sich schon wieder auf den Weg in sein Büro gemacht, damit er weiter arbeiten konnte.
    Die Drei hatten lange in der Cafeteria gesessen. Jack hatte einen Kuchen nach dem anderen verdrückt und Daniel hatte Kirah einige wenige Gewohnheiten der Menschen erklärt und selbst viele Fragen an Kirah gerichtet. Vor allem wie Kirahs Volk lebte, interessierte den Wissenschaftler brennend.
    Er war immer wieder hellauf begeistert, wenn es darum ging, eine neue Rasse oder ein neues Volk kennen zu lernen. Jack teilte Daniels Begeisterung nur bis zu einem gewissen Grad, aber er hörte still zu, während Daniel die Außerirdische mit Fragen schon regelrecht löcherte.
    Die Außerirdische schien das aber nicht sonderlich zu stören. Sie beantwortete geduldig und lächelnd jede einzelne Frage.

    Nachdem Daniel die kleine Gruppe verlasen hatte zeigte der General Kirah als erstes die Labore. Dort trafen sie, wie von O’Neill auch beabsichtigt, auf Colonel Samantha Carter, welche gerade an ihrem neusten Forschungsprojekt arbeitete. Seid sie Kommandantin der Hammond geworden war, nutzte sie dafür jede freie Minute, die sie auf der Erde verbrachte.
    Auch sie war von Kirahs Anwesenheit im Cheyenne Mountain absolut begeistert und stellte der Frau einige Fragen, die aber vorderrangig die Technik betraf, die Kirahs Volk verwendete. Es überraschte sie und Jack zu hören, dass Kirahs Volk in einer Stadt lebte, die Atlantis ähnelte und auch die Technik der Antiker verwendete.
    Davon, dass Kirah das Antikergen besaß, hatte auch Sam schon gehört, aber sie hätte nicht gedacht, dass sich ein Volk, wie die Menschen, die Antikertechnik zunutze machte und es dabei nicht als ein Geschenk der Vorfahren ansah.
    Kirah wusste auch sehr gut über das Stargate bescheid, auch wenn die Außerirdische erklärte, dass sie es normalerweise nicht so nutzte, wie es die Menschen taten. Immerhin wählten die Artemi nicht über das DHD einen anderen Planeten an, sondern berührten den Ring des Stargates, ließen ihre Energie durch das Naquadah fließen und erspürten irgendwie das Tor, zu dem sie wollten.
    Durch diese Berührung und die Energie, die durch das Stargate floss, konnten sie auch das Wurmloch aufbauen, dass gerade groß genug war, damit ein Wesen dadurch zu einem anderen Planeten reisen konnte. Sie mussten für ihre Reise auch nicht erst durch einen Ereignishorizont treten. Sondern traten über das Stargate selbst irgendwie in das Wurmloch ein, in dem sie ihren eigenen Körper mit Energie umgab, die Luft anhielt und sich konzentrierte.
    So hatte es Kirah zumindest erklärt, aber sie konnte Sam nicht beantworten, wie ihr Volk das wirklich tat. Es war eine Fähigkeit, mit der die Artemi geboren wurden und die sie lange trainieren mussten. Dabei war das noch die einfachste Reisemöglichkeit für die Artemi.

    Nach diesem doch etwas kurzen Gespräch mit Sam, gingen die Beiden, Jack und Kirah, weiter durch den Komplex. Jack wollte Kirah noch unbedingt die Trainingsräume zeigen und hoffte dabei außerdem, ein weiteres Mal auf Teal’c zu treffen, der bestimmt noch trainierte.
    Sie bogen gerade in den Gang Richtung Fahrstühle ab, um in die richtige Ebene zu gelangen, da kam ihnen eilig ein Soldat entgegen.
    „General O’Neill, Sir!“ Der Soldat stand stramm und salutierte.
    „Rühren Master Sergeant! Was gibt es?“, forderte der General ihn auf sein Anliegen vorzutragen.
    „Sir, General Landry schickt mich, um eine Frau in Mantel und Kapuze gehüllt in den Besprechungsraum zu bringen.“
    „Ah, damit meinte er bestimmt die Dame neben mir. Vielen Dank Master Sergeant, sie dürfen gehen. Ich bringe Kirah selbst dorthin.“
    Schnell verabschiedete der Soldat sich wieder und verschwand eilig hinter der nächsten Abbiegung.
    „Gut, ich schätze das IOA ist zu einem Ergebnis gekommen, was sie betrifft“, lächelte Jack etwas.
    „Dann müssen wir unseren Abstecher zu den Trainingsräumen wohl auf später oder ein anderes Mal verschieben. Ein Jammer. Ich wollte ihnen noch sehr viel mehr zeigen. Kommen sie Kirah! folgen sie mir bitte“, sagte der General und setzte sich in Bewegung, während Kirah ihm folgte, auch wenn sie sich das Ergebnis der Beratung schon denken konnte.
    Am liebsten hätte sie den General darauf hingewiesen, dass es wohl kein später oder anderes Mal geben würde, aber der Mann war ihr gegenüber so nett gewesen, dass sie ihn nicht enttäuschen wollte. Sie würde sich bei ihm entschuldigten, wenn das IOA ihr das Ergebnis mitgeteilt hatte. Sofern sie dann noch eine Chance dazu haben würde. In der Hinsicht war sich Kirah nicht sicher, wie es mit ihr weitergehen würde.

    Im Besprechungsraum warteten schon wieder die fünf Vertreter des IOA auf Kirahs Eintreffen und es wunderte sie nicht einmal, dass Jack die Außerirdische in den Raum begleitete. Kurz begrüßten sie den General und wollten nur wissen, ob der General dem Gespräch beiwohnen wollte, was der Mann auch sofort bejahte.
    Miss Xiaoyi deutete daraufhin Kirah an sich zu setzen. Diese saß nun mit gesenktem Kopf, auf die Tischplatte starrend, dort und wartete darauf, dass einer der fünf Personen anfing zu reden.
    Es war Coolidge, der schließlich das Wort ergriff: „Nachdem wir uns nun einige Stunden beraten haben, hat sich letztendlich die Mehrheit dieses Ausschusses dafür ausgesprochen, dass wir trotz ihres Vergehen unsere endgültige Entscheidung erst nach dem geplanten Test fällen werden“, verkündete er.
    Verwundert runzelte Jack die Stirn. Bis jetzt hatte er noch nichts von einem Vergehen gehört, aber er hatte Kirah auch nicht danach gefragt. Falls es in einem der Berichte, die auf seinem Schreibtisch lagen, stehen würde, würde er sich jetzt auch nur blamieren, wenn er sich nach dem genauen Vergehen erkundigte.
    So wartete der General einfach nur ab, was die Mitglieder des IOA der Außerirdischen noch zu sagen hatten.

    Kirah war genauso wie Jack etwas verwundert über Coolidges Worte, aber nicht, weil er von einem Vergehen sprach, sondern weil sie noch immer nicht dafür von den Menschen verurteilt wurde. Eigentlich hatte die Außerirdische damit gerechnet, dass dieser Rat der Menschen Entscheidungen fällt, wie der Rat der Artemi.
    Immerhin lebten die Menschen nicht so lange wie die Artemi. Sie konnten sich also nicht wie der Rat jahrelang Zeit lassen und beraten, bis sie endlich eine Entscheidung getroffen hatten. Andererseits war Kirah eine Artemi. Sie lebte noch sehr lange und vielleicht war das der Grund, warum das IOA sich mit der Entscheidung, was mit der Außerirdischen geschehen sollte, länger beraten konnte.

    „General Landry war so freundlich, ihnen für diese Nacht ein Quartier hier im Cheyenne Mountain zuzuteilen. Es bietet alle Notwendigkeiten, wenn auch keinen Luxus. Sie dürfen diese Basis aber nicht verlassen“, warnte Coolidge Kirah sofort und die Frau musste etwas lächeln.
    Bestimmt wussten diese Männer und Frauen, dass sie sich unsichtbar machen konnte, also würde niemand kontrollieren können, ob sie nun diese Basis verließ oder nicht. Das IOA war also nicht so anders, wie der Rat der Artemi.
    Auch der Rat hatte Kirah damals, als sie Kirah des Volksverrates angeklagt hatte, davor gewarnt die Heimatstadt des Rates nicht zu verlassen, obwohl niemand sie daran hindern konnte. Damals hatte sie es aber trotzdem getan und sich vom Rat und von ihrem Vater nicht einmal verabschiedet. Nur von ihrem Bruder.
    „Muss ich in diesem Quartier bleiben?“, erkundigte sie sich neugierig um zu wissen, wie weit sie sich in der Basis fortbewegen durfte.
    „Nein. Ich denke, das ist nicht nötig. Sie können sich hier gerne noch etwas umsehen, aber sie dürfen sich außerhalb des Quartiers nur in Begleitung bewegen und einige Räume dürfen sie nicht betreten. Wir werden ihnen dafür eine bewaffnete Wache zuteilen“, antwortete Lapierre.
    „Das übernehme ich. Ich wollte Kirah sowieso noch etwas herumführen. Ich kann mir schon denken, welche Räume nicht erlaubt sind und eine Waffe wird wohl nicht nötig sein“, mischte sich Jack ein, der neben Kirah saß und die Arme vor der Brust verschränkt hatte.
    Was auch immer das IOA mit Kirah vorhatte, Jack war nicht wirklich begeistert davon. Es gab immer nur Ärger, wenn das IOA sich mit seiner Bürokratie einmischte und diese Männer und Frauen hatten die Angewohnheit bestimmte Dinge immer falsch zu interpretieren.
    „Vielen Danke General O’Neill. Dann werde ich General Landry sagen, dass er auch ihnen ein Gästequartier zuweisen soll“, nickte Lapierre Jack kurz zu und ignorierte es einfach, dass der General etwas das Gesicht verzog.

    „Wir werden uns dann morgen um 7:00 Uhr wieder hier treffen, Kirah, wobei ein Soldat sie von ihrem Quartier abholen und hierher begleiten wird. Falls das nicht auch General O’Neill übernehmen will. Von hier aus geht es dann mit Hilfe der Odyssey zu Area 51, wo der Test stattfinden wird“, fuhr der IOA-Mann an Kirah gewandt fort und die Außerirdische nickte verstehend.
    Sie wusste zwar nicht, warum die Stärke ihres Antikergens so wichtig war, wenn ihre Existenz ausgelöscht werden sollte, aber sie hatte Radek und Woolsey versprochen das zu tun, um was diese IOA-Menschen sie baten. Wenn diese Leute also einen Test mit dem Puddle Jumper haben wollten, würde Kirah versuchen dieses Gerät zu bedienen, auch wenn sie das bis jetzt noch nie getan hatte.
    Für ihr Volk ist ein Puddle Jumper im Grunde unnütz.

    „Na wenn das so ist, werden sie hier ja noch einige Zeit zu Gast sein. Kommen sie Kirah, jetzt gehen wir zuerst Teal’c beim Training zuschauen und dann können sie auf ihr Quartier, wenn sie es wollen. Oder wir lassen uns noch etwas anderes einfallen“, erklärte General O’Neill heiter das weitere Vorgehen und zog die perplexe Kirah schon mit sich fort.
    Die Außerirdische konnte sich gerade noch von den fünf Menschen verabschieden, bevor Jack sie aus dem Raum bugsiert hatte und wieder den Lift ansteuerte.
    „Sie werden Teal’C mögen“, schmunzelte der General, als die beiden endlich im Lift standen und auf die richtige Ebene fuhren.
    „Wenn sie es sagen“, lächelte die Außerirdische.
    „Ich bin davon überzeugt“, beteuerte er und beobachtete die Außerirdische einen Moment lang, weil sie irgendwie nachdenklich wirkte.
    Jetzt wäre ein passender Moment Kirah zu fragen, was vorhin dem Vergehen gemeint war, aber Jack entschied sich dieses Thema doch lieber auf sich beruhen zu lassen. Wenn es wichtig war, würde er es schon noch aus irgendeinem Bericht erfahren und so schlimm konnte es schon nicht sein. Kirah wirkte auf ihn nicht wie eine Verbrecherin.

    „Wer ist dieser Teal’c?“, erkundigte sich Kirah unvermittelt und Jacks Blick wurde etwas spöttisch.
    „Das wissen sie nicht? Sind sie in ihrer Zeit auf der Erde nicht unsichtbar hier herumgegeistert und haben uns beobachtet?“, neckte er sie und sie schüttelte den Kopf.
    „Ich habe Atlantis nicht verlassen um die Erde zu erkunden. Dafür war auch nicht die Zeit. Die Stadt musste repariert werden und jemand musste sich doch um die Menschen in der Pegasus-Galaxie kümmern“, erklärte sie ehrlich, weil sie Jacks Neckerei natürlich ernst genommen hatte.
    Der General räusperte sich um das kleine Lachen zu überspielen und schmunzelte etwas, als er sie wieder ansah.
    „Teal’c ist ein Jaffa und er ist schon über hundert Jahre alt“, erklärte er, aber Kirah schien durch seine Worte nicht wirklich beeindruckt zu sein.
    „Er ist älter als ich“, war alles, was sie dazu feststellte.
    „Viel?“, amüsierte sich der General.
    „Das ist Ansichtsache“, konterte sie.
    „Wie meinen sie das Kirah?“, wollte er doch etwas irritiert wissen.
    „Ich bin zwar jünger als Teal’c, aber er ist wirklich viel jünger als mein Vater“, überlegte sie.
    „Wie viele Jahre ist ihr Vater denn älter als unser Teal’c?“, hakte Jack sofort nach.
    Kurz rechnete Kirah in ihrem Kopf nach und verwendete wieder ihre Finger als Hilfsmittel zum Zählen.
    „Ungefähr zweihundertneunzig Jahre?“, antwortete sie dann.
    „Gut“, gab Jack langsam zurück und räusperte sich etwas.
    „Das erklärt, was sie mit Ansichtssache meinen“, gab er schließlich zu und verließ den Lift, um Kirah in den Trainingsraum zu führen.

    TBC

  23. Danke sagten:


  24. #18
    Artemi Avatar von Bram
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    Standard

    Wieder zwei Tage um!

    Danke an Dark Phönix, In4no, Zeson für das Danke. Hat uns wie immer gefreut.

    Und heute erwarte ich mir Reviews!!!!!
    Wer nicht weiß, warum ich mir grad heute als Goodie ein Review erwarte, sehe auf die Stargate Project Forum scrolle nach unten und schaue genau. Bin schon gespannt wer als Erstes draufkommt oder ob überhaupt jemand draufkommt.
    Heute hab ich mir echt Reviews verdient. Oder auch nicht.
    Damit es aber auch etwas zum reviewn gibt:

    Kapitel 9 – Versuch der Wahrheitsfindung

    Es war schon früher Abend als Jack Kirah zu ihrem Quartier brachte und sich von ihr verabschiedete. Dass sie diesen Raum nicht verlassen sollte, störte die Außerirdische nicht sonderlich. Immerhin hatte Jack ihr sehr viel gezeigt und sie war sehr vielen Menschen begegnet. Damit benötigte sie auch eine Ruhepause um diese vielen Eindrücke verarbeiten zu können.
    Nur einen Moment lang fragte sie sich dabei, was wohl die Meinung des Rates zu der Erde, Cheyenne Mountain und den Menschen wäre. Diesen Gedanken vertrieb sie aber schnell wieder. Selbst wenn sie eines Tages wieder vor dem Rat stehen sollte, würde sie diesen Artemi niemals davon erzählen, was Kirah an diesem Tag erlebt hatte.

    Lange blieb Kirah aber nicht alleine, denn schon kurze Zeit später klopfte jemand an ihre Tür. Etwas verwirrt starrte die Artemi zur Tür und fragte sich einen Moment lang, was sie nun tun sollte. Bis jetzt hatte sie nur immer die Menschen besucht, oder war ihnen zufällig begegnet, aber sie selbst war in ihrem Bereich noch nie besucht worden.
    „Äh! Herein“, rief sie schließlich laut, sich daran erinnernd, was sie von Rodney gelernt hatte.
    Fast augenblicklich öffnete sich die Tür und eine Frau, die einen Block in den Händen hielt, betrat langsam den Raum.
    „Ich hoffe ich störe nicht“, lächelte die Frau.
    Etwas verdattert schüttelte Kirah den Kopf.
    „Mein Name ist Doktor Caroline Foster. Man hat mich hierher beordert und gebeten mit Ihnen zu sprechen“, stellte sich die Fremde vor.

    Einen Monet lang starrte Kirah Doktor Foster nur verständnislos an, dann stand sie schnell auf und schüttelte der Frau die Hand.
    „Tut mir leid. Ich war unhöflich. Es freut mich Sie kennen zu lernen Doktor Foster“, erklärte sie und sah sich etwas unsicher in dem kleinen Raum um.
    „Ich glaube, ich sollte Sie bitten sich hinzusetzen, aber hier gibt es nur das Bett“, murmelte die Außerirdische und Caroline lachte leise.
    „Das ist schon in Ordnung. Setzen wir beide uns einfach auf das Bett“, erklärte sie beruhigend und setzte sich schon kurze Zeit später auf das besagte Bett.
    „Die Gästequartiere sind hier im Allgemeinen etwas dürftig eingerichtet. Ein Bett, ein kleiner Tisch und ein Schrank. Mein Quartier sieht auch nicht viel besser aus“, amüsierte sie sich und deutete Kirah an, dass sie sich ebenfalls setzen sollte und schrieb ein paar Worte in ihren Notizblock.
    „Ich muss Ihnen aber auf jeden Fall Recht geben Kirah. Ein paar Sessel wären vielleicht komfortabler“, fügte die Frau noch hinzu und wartete ab, bis die Außerirdische neben ihr Platz genommen hatte.

    „Ich wurde gebeten mit Ihnen über das zu sprechen was auf Sateda geschehen ist“, begann die Frau dann und beobachtete die Außerirdische aufmerksam.
    Die Angesprochene runzelte die Stirn.
    „Ich soll schon wieder davon erzählen?“, wunderte sich etwas und Caroline lachte leise.
    „So sieht es aus. Wenn sie wollen, können wir aber auch gerne über etwas anderes sprechen“, bot die Ärztin an, aber Kirah schüttelte den Kopf.
    „Wenn ich mit Ihnen darüber sprechen soll, dann werde ich es auch tun“, entschied die Außerirdische und wieder machte sich Doktor Foster einige Notizen.
    „Dann erzählen Sie mir davon. Soweit es mir in der kurzen Zeit erzählt wurde, sind Sie in einer gewissen Weise Schuld daran, waren selbst auf dem Planeten und haben alles beobachtet“, lächelte die Ärztin und Kirah nickte.
    Im nächsten Moment begann Kirah leise zu erzählen, was sie vor Jahren auf Sateda beobachtet hatte. Sie erzählte es der Ärztin auf die gleiche Weise, wie sie es schon bei Woolsey und vor dem IOA getan hatte. Dabei starrte die Außerirdische nur vor sich hin und versuchte die Bilder und die Geräusche, die sie durch die Erinnerungen nun wieder hörte und sah zu verdrängen.

    Caroline hörte der Außerirdischen aufmerksam zu, beobachtete die Artemi und machte sich immer wieder Notizen. Vor allem, dass Kirah ihre Gesprächspartnerin während des gesamten Berichtes, der in Carolines Ohren doch etwas kalt klang, kein einziges Mal ansah, schien Doktor Foster sehr zu interessieren. Auch die Körperhaltung der Außerirdischen hielt die Ärztin in ihren Notizen fest.
    Es schien viel Zeit zu vergehen, bevor Kirah wieder schwieg und noch immer sah sie Caroline nicht wieder an.

    „Dafür dass es schon lange vorbei ist, erinnern Sie sich noch sehr gut“, stellte Doktor Foster leise fest.
    Überrascht sah Kirah die Ärztin an und die Ärztin erkannte schnell an Kirahs irritierten Blick, dass sie Carolines Anwesenheit wirklich für die ganze Zeit über der Erzählung vergessen hatte. Der Blickkontakt dauert aber nicht lange. Die Außerirdische wich dem Blick der Ärztin sofort wieder aus.
    „Für mich ist es nicht vorbei Doktor Foster. Noch immer gibt es Momente, in denen ich die Darts, die Schreie und die Explosionen höre. Wenn ich dann die Augen schließe, kann ich alles sehen“, entgegnete sie langsam.
    „Dann bin ich wieder auf Sateda“, fügte sie wispernd hinzu und die Ärztin nickte verstehend.
    Fast eine Minute lang herrschte eine erdrückende Stimme im Raum. Kirah starrte nur in ihren Gedanken versunken auf den Boden und Caroline überlegte, wie sie nun am Besten vorgehen sollte.

    „Ich hätte da noch einige Fragen Kirah. Denken Sie, dass Sie mir diese noch beantworten könnten“, begann die Ärztin dann das Gespräch von Neuem.
    „Natürlich kann ich das. Warum sollte ich nicht? Ich werde jede Ihrer Fragen so gut ich kann beantworten, Doktor Foster“, antwortete Kirah und sah die Ärztin einen Moment lang fragend an.
    „Gut. So weit ich weiß, sind Sie eine Außerirdische, also kein Mensch“, stellte Caroline fest und Kirah nickte.
    „Hatten Sie mit den Menschen von Sateda Mitleid?“, war Carolines erste Frage, aber Kirah lächelte nur.
    „Man hat Ihnen nicht viel über mein Volk erzählt“, murmelte die Artemi, aber Caroline erwiderte darauf nichts.
    „Mitleid ist so viel ich weiß ein Gefühl und wir Artemi können keine Gefühle empfinden“, erklärte Kirah deswegen und straffte dabei auch etwas die Schultern.
    Ein Verhalten, dass Caroline wieder notierte, aber dieses Mal lächelte sie dabei wieder etwas.
    „Sie scheinen sich dabei sehr sicher zu sein“, war alles, was sie dazu sagte.

    „Dann werde ich meine Frage etwas umformulieren. Was dachten sie damals, als Sie beobachtet haben, wie die Menschen von Sateda getötet wurden?“, hakte die Ärztin trotzdem nach, noch bevor Kirah etwas sagen konnte.
    Einen Moment lang schwieg die Außerirdische und dachte nach.
    „Ich“, begann sie zu stammeln und schüttelte den Kopf.
    Noch einige Male versuchte sie etwas zu sagen, aber jedes Mal brach sie schon nach den ersten Silben ab. Caroline ahnte schon, dass die Außerirdische nicht die richtigen Worte fand.
    „Es ist nicht richtig“, stieß Kirah schließlich hervor und Caroline nickte.
    „Das war alles?“, forschte Doktor Foster hartnäckig.
    „Ja“, antwortete Kirah und zögerte dann doch.
    „Nein“, widersprach sie sich selbst, zögerte wieder und seufzte schließlich.
    „Ich weiß es nicht mehr. Ich habe mir viel gedacht“, gestand sie langsam und schloss die Augen.

    Ob sie es wollte oder nicht, sie musste sich nun auf ihre Erinnerungen einlassen, um der Ärztin eine ehrliche Antwort geben zu können.
    „Ich habe nicht verstanden, was gerade passiert. Ich wollte, dass dieses Morden aufhört. Ich wollte etwas dagegen tun, aber ich wusste nicht was. Ich“, zählte sie auf, bis sie wieder abbrach und das Gesicht fast schmerzlich verzog.
    „Schon gut Kirah. Ich habe meine Antwort. Sie müssen sich nicht weiter quälen“, versuchte Caroline die Außerirdische zu beruhigen und legte der Außerirdischen sanft eine Hand auf die Schulter.
    „Gut“, war alles, was Kirah im Moment noch hervorbringen konnte und wieder machte sich die Ärztin eilig einige Notizen.

    „Reden wir über etwas anderes. Sie leben derzeit in Atlantis?“, wechselte die Frau das Thema.
    „Ich lebe nicht. Artemi existieren nur“, widersprach Kirah etwas trotzig und Caroline musste leise lachen.
    „Sie wohnen also in Atlantis“, besserte sich die Ärztin selbst aus und nachdem Kirah die Frau einen Moment lang etwas perplex angesehen hatte, lächelte die Außerirdische und nickte.
    „Wie verstehen Sie sich mit den Menschen dort?“, wollte Caroline wissen.
    Kirah überlegte nicht lange und begann schnell davon zu erzählen, wie sie die Menschen von Atlantis über all die Jahre beobachtete hatte und wie sehr ihr diese Erfahrungen gefallen haben. Wie sie sich schließlich entschlossen hatte den Menschen bei der Reparatur der Stadt zu helfen und dabei Radek und später auch allen anderen Bewohner von Atlantis begegnet ist.
    Caroline musste nicht einmal eine weitere Frage zu dem Thema stellen, denn Kirah erzählte ohne zu zögern, wie sie mit den Technikern zusammen gearbeitet hatte um die Stadt zu reparieren. Wie sie geholfen hatte, dass die Stadt sicher in der Pegasusgalaxie angekommen ist. Von ihrer ersten Mission und wie Radek fast gestorben wäre.
    Am Ende erzählte sie noch von dem Magnetsturm, ihrer Arbeit im Labor und wie Mister Woolsey sie gebeten hatte, dass die Außerirdische sich der Befragung durch das IOA stellen sollte. Dabei berichtete sie auch, wie einige Mitglieder von Atlantis die Befragung mit Kirah durchgespielt hatten und auch von Ronon.

    Caroline machte sich die ganze Zeit über eifrig Notizen und musterte Kirah, und vor allem ihre Körperhaltung, immer wieder genau.
    „Sie scheinen sich sehr gut in Atlantis eingelebt zu haben. Ich würde aber gerne noch über diesen Ronon sprechen“, erklärte die Ärztin schließlich, als sie das Gefühl hatte, dass Kirah nicht von alleine weiter sprechen würde.
    „Über ihn kann ich nicht viel sagen. Er ist von Sateda und ich bin schuld, dass er seine Freunde und seine Familie verloren hat“, antwortete Kirah scheinbar ohne Gefühlsregung, aber Caroline machte sich sofort wieder Notizen.
    „Was denkt er jetzt wohl von Ihnen?“, hakte sie dann nach.
    „Er hasst mich. Das tun jetzt wohl fast alle von Atlantis“, erklärte Kirah ohne lange zu überlegen.
    „Da sind Sie sich sicher? Dass alle von Atlantis Sie nun hassen?“, forschte die Ärztin, aber Kirah zuckte mit den Schultern.
    „Ich war mir sicher, dass mich alle hassen, würden aber“, begann sie und stockte.
    „Radek ist noch immer freundlich zu mir. Mister Woolsey auch und Colonel Sheppard“, redete sie weiter, stockte wieder und beendete den Satz mit „Ich weiß es auch nicht Doktor Foster.“
    „Ich verstehe Kirah. Es ist nicht gerade leicht für Sie. Ich hoffe die erste Reaktion mancher Menschen bedrückt Sie nicht zu sehr“, murmelte Caroline scheinbar ohne nachzudenken, aber die Ärztin tat und sagte nichts ohne Berechnung.
    „Ich bin Artemi. Wir haben keine Gefühle, also kann ich auch nicht bedrückt werden Doktor Foster“, widersprach Kirah und Caroline lachte leise, weil sie diese Reaktion schon erwartet hatte.

    „Kirah. Ich würde Ihnen gerne eine Zwischenfrage stellen, die nichts mit unserem Gespräch zu tun hat“, begann die Ärztin unvermittelt.
    „Was wollen Sie wissen?“, stellte Kirah eine Gegenfrage.
    „Wissen Sie was ich bin?“, lächelte Doktor Foster.
    Einen Moment lang schien Kirah verwirrt zu sein, aber dann lächelte sie leicht.
    „Sie sind Doktor Caroline Foster. Ein Mensch“, beantwortete sie die Frage wie von der Ärztin erwartet.
    „Ich bin Doktor der Psychologie“, erklärte Caroline schließlich, aber Kirah sah sie nur an.

    „Sie wissen, was eine Psychologin ist Kirah?“, hakte Caroline nach.
    „Nein. Es ist bestimmt eine Wissenschaft, wie Astrophysik oder Medizin“, überlegte Kirah und sah die Psychologin dabei typisch unschuldig, aber neugierig an.
    „Ähnlich wie die Medizin könnte man sagen. Wir Psychologen sind für die Gesundheit der Seele und der Gedanken zuständig“, versuchte Caroline ihre Tätigkeit einfach zu erklären.
    „Seele? Gedanken? Können Gedanken denn krank sein?“, wunderte sich die Außerirdische.
    Caroline lächelte die Artemi warmherzig an.
    „Krank. Ja. Eine Seele kann krank sein, aber auch sehr verletzt“, beantwortete sie die Frage der Artemi und die Außerirdische wirkte nachdenklich.
    „Und wie verarzten sie eine kranke oder verletzte Seele?“, forschte Kirah schließlich mit gerunzelter Stirn, weil sie es einfach nicht verstand.
    „Mit Gesprächen wie diesen hier“, sagte die Ärztin und Kirah wirkte noch nachdenklicher und schließlich zweifelnd.
    „Das verstehe ich nicht“, gab die Außerirdische schließlich zu.
    „Was verstehen Sie nicht Kirah?“, wollte die Psychologin freundlich wissen.
    „Nun ja“, zögerte Kirah.
    „Wenn ich mir in die Hand schneide, benötige ich Zeit, Energie und Schlaf, damit es heilt. Ich habe mich nie mit meiner Hand unterhalten, damit der Schnitt verheilt und ich glaube auch nicht, dass es funktionieren würde“, versuchte sie irgendwie zu erklären und Caroline machte sich wieder schnell eine Notiz.

    TBC

  25. Danke sagten:


  26. #19
    VolvoTreter Avatar von Joschi
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    "Wir Psychologen sind für die Gesundheit der Seele und der Gedanken zuständig"

    Ja nee is klar, und wer ist für die Zuständig?


    Back to topic...

    Ähm ja, so wie ich das jetzt raus lese wird Kirah uns noch ne Weile erhalten bleiben
    Sie ist ja nicht wirklich an der Vernichtung der Sateder schuld.

    @Saffier

    Urlaub war sehr erholsam, kein Mobiltelefon, kein INet, nur Strand, Pool, Liege und ab und an wenden...

  27. #20
    Artemi Avatar von Bram
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    Es ist Sonntag. Ich hoffe es hat keiner Antwort, dass wir gestern posten sollten. Auch wenn es zwei Tage waren. Ich war gestern unterwegs, bei meinen Eltern und feiern. XD

    Auf jeden Fall Danke an Dark Phönix, In4no, Joschi und Zeson für das Danke.

    @Joschi Du magst keine Psychologen stimmts? Kann ich verstehen. Ich habe einige Psychologie-Bücher gelesen und das war auch Teil meiner Schulausbildung. Ein paar Sachen klingen ja gut und nett, aber das Meiste was man über die bekannten Psychologen weiß hat sich eh schon als Bullshit rausgestellt. Es ist aber noch immer ein großartiges GEschäft.

    Sicher? Woran hast du das herausgelesen? Weil sie mit einer Psychologin reden muss? XD Und die Frage lautet doch vor allem: Wer ist dann Schuld? Verrat bleibt doch immer Verrat. Auch wenn man vorher nicht weiß, was man durch einen Verrat anrichten wird.

    Damit aber auch schn genug gequasselt. Hiermit zu

    Kapitel 10 - Offworld

    „Ich kann mir nicht vorstellen, dass gerade Kirah so kaltherzig sein soll und Menschen an die Wraith verrät“, erklärte Teyla langsam und noch immer an der Geschichte zweifelnd, die sie eben gehört hatte.
    Sheppard hatte sie gerade über das Ergebnis der Übungsanhörung und damit den Grund für Ronons schlechte Laune aufgeklärt. Da Teyla zusammen mit Kanaan und Torren ihr Volk besucht hatte, hatte sie das Übungsverhör verpasst und hatte bis jetzt auch nicht erfahren, was die Außerirdische dabei gestanden hatte.
    „Das hat sie aber getan“, knurrte Ronon noch immer wütend, dabei war die Übungsanhörung schon über einen Tag her und Kirah war dem Sateder, sowie auch den anderen Menschen von Atlantis, sorgfältig aus dem Weg gegangen.
    Seine einzige Begegnung mit ihr war noch auf dem Balkon gewesen, wo sie anscheinend immer ihre Sonnenanbetung durchführte. Sein Zorn über das, was sie vor Jahren getan hatte, hatte sich aber auch nicht gelegt, nachdem er ihr gedroht hatte. Er war aber auch wütend auf sich selbst, weil er einfach nicht verstand, warum er nicht wenigstens auf die Außerirdische geschossen hatte.
    Die Chance dazu war in diesem Moment einfach perfekt gewesen. Er hätte sich einfach nur auf das konzentrieren sollen und immer nur daran denken, was sie seinem Volk und seiner Heimat angetan hatte, anstatt sich von ihrem Anblick und ihren Taten in letzter Zeit ablenken zu lassen.

    „Ich kann das trotzdem nicht glauben, Ronon“, schüttelte Teyla leicht den Kopf, während sie weiterhin neben Sheppard und Rodney weiterging und runzelte dabei nachdenklich die Stirn.
    „Gerade sie? Sie versucht doch immer uns und auch den Menschen auf den anderen Planeten zu helfen. Wieso sollte es einmal anders gewesen sein? Oder was hat sich geändert, dass sie nun helfen will, wo sie früher Menschen an die Wraith ausgeliefert hat. Das passt einfach nicht zu Kirah“, beharrte Teyla nachdenklich und sah etwas nach Hilfe suchend zu Sheppard und Ronon in der Hoffnung, dass einer von ihnen ihr diese Sache erklären konnte.
    „Ich kann es auch nicht glauben Teyla, aber sie hat es selbst gesagt. Es gibt keinen Grund für uns, ihr das nicht zu glauben“, antwortete Sheppard, mit dem Teyla eigentlich gesprochen hatte.
    „Das zeigt nur wieder, dass wir dieser Frau gar nicht erst hätten vertrauen dürfen“, meckerte Rodney und sah sich vorsichtig etwas um.
    Nach Informationen die Radek, Rodney und Kirah der Antikerdatenbank entnommen hatten, sollte sich auf diesem Planeten ein sehr fortschrittliches Volk befinden. Woolsey hatte schon vor zwei Tagen ein Team auf diesen Planeten gesandt, um mit den hier lebenden Menschen Kontakt aufzunehmen. Vielleicht war das Volk noch immer sehr fortschrittlich und den Wraith bis jetzt entkommen. Dieses andere Team hatte sich aber nie wieder gemeldet.
    Sheppards Team sollte nun das vermisste Team und möglicherweise auch die hier lebenden Menschen finden, aber alle vermuteten schon jetzt, dass das Volk, das hier einmal gelebt hatte nicht mehr existierte. Zumindest nicht mehr auf diesem Planeten und was auch immer dem anderen Team zugestoßen war, es bedeutete, dass es hier eine Gefahr gab.

    „Wenn sie davon so überzeugt sind, warum haben sie dann zugelassen, dass Kirah ihnen und Radek mit der Datenbank hilft Rodney?“, blaffte der Soldat den Wissenschaftler etwas an.
    Es war schon kompliziert genug, dass Ronon wütend nur vor sich hinmarschierte und schon allergisch reagierte, wenn der Name Kirah überhaupt fiel. Mit dem Sateder war einfach nicht mehr normal zu reden. Der große Mann kochte vor Wut, was Sheppard auch verstehen konnte.
    Ihm selbst würde es auch nicht besser gehen, wenn er an Ronons Stelle wäre, aber nun konnten sie auch nichts mehr daran ändern. Weder an das, was die Außerirdische getan hatte, noch daran, dass Ronon dabei war, als sie es gestanden hatte. Wäre es anders, hätten sie dem Sateder vielleicht nichts von Kirahs Geständnis erzählt oder es ihm um einiges sachlicher und vor allem vorsichtiger erklärt.

    Rodney Gemecker machte die momentane, schon sehr angespannte Situation jedenfalls nicht gerade einfacher. Der Astrophysiker versetzte mit seinem Geplapper den Sateder möglicherweise auch noch mehr in Rage.
    „Sie haben Recht! Oh mein Gott. Kirah hat ja diesen Planeten überhaupt erst in der Datenbank entdeckt. Vielleicht warten schon hier die Wraith auf uns, weil sie auch uns an sie verraten hat!“, wurde Rodney bleich.
    „Wir sind so etwas von geliefert. Wir hätten ihr gar nicht erst vertrauen dürfen. Ich hätte ihr niemals unsere Datenbank zeigen dürfen. Ich hätte es wissen müssen“, fügte er stöhnend hinzu.
    „Jetzt reicht es aber wirklich Rodney! Hat Kirah uns, seit wir sie kennen, geholfen oder nicht?“, verlor Sheppard langsam die Nerven.
    „Nun! Geholfen!“, stammelte Rodney etwas perplex.
    „Bis sie das von Sateda wussten, waren sie doch auch bereit Kirah zu vertrauen oder etwa nicht?“, stellte der Soldat sofort die nächste Frage.
    „Ja, aber da wusste ich doch noch nicht, dass sie …“, plapperte Rodney los, aber der Soldat unterbrach ihn.
    „Dass sie was, Rodney? Vielleicht vor Jahren einen Fehler gemacht hat?“, fuhr Sheppard ihn gereizt an und blieb stehen.
    Rodney zog sofort den Kopf ein, aber auch er blieb stehen und er sah den Soldaten nicht einmal mehr an. Teyla war ebenfalls stehen geblieben und schaute etwas ratlos zwischen den beiden Männern hin und her. Sie war sich nicht sicher, ob sie sich nun einmischen sollte, oder das Gespräch weiterhin dem Colonel und Rodney überlassen sollte.
    Die Nerven lagen vor allem bei Sheppard und Ronon schon ziemlich blank und sie wollte den Soldaten im Moment nicht unnötig reizen. Selbst wenn sie sich einmischen sollte, wusste sie nicht, was sie sagen sollte. Die Athosianerin war sich selbst nicht mehr sicher, was sie von Kirah denken sollte.

    Augenblicklich hatte Sheppard ein schlechtes Gewissen, kaum dass er den Astrophysiker, den er zu seinen besten Freunden zählte, ansah. Er hatte seine Wut über die gesamte Situation nicht an Rodney abladen wollen, der im Grunde schon überhaupt nichts dafür konnte.
    Es war nur einfach so schwer für Sheppard die Gesamtsituation und Kirahs mögliche Zukunft in Atlantis abzuschätzen. Dafür wussten sie alle noch viel zu wenig darüber, was damals, als Sateda ausgemerzt wurde, zwischen der Außerirdischen, ihrem Volk und den Wraith vorgefallen war.
    Bevor sie sich darüber nicht endgültige Klarheit verschafft hatten, sollten sie die Außerirdische nicht verurteilen, aber das war schwer. Immerhin ging es um ein ganzes Volk, das von den Wraith ausgelöscht wurde. Es war nicht nur irgendein Planet, sondern Ronons Heimatwelt. Die eigenen Emotionen dabei außer Acht zu lassen, war damit ein Ding der Unmöglichkeit geworden.

    „Hören sie Rodney. Jeder macht doch irgendwann einmal Fehler. Wir haben selbst oft schon genug falsche Entscheidungen getroffen, seit wir in der Pegasusgalaxie sind. Auch sie selbst können sich davon nicht ausnehmen, Rodney“, begann Sheppard etwas versöhnlich und vor allem wieder ruhiger.
    Rodney verzog beleidigt das Gesicht, aber er nickte zustimmend. Natürlich wusste der Astrophysiker, dass er ebenfalls schon kleine, aber auch große Fehler gemacht hatte und damit manchmal nicht nur seine Freunde in Gefahr gebracht hatte.
    „Wir sollten Kirah nicht zu vorschnell verurteilen, nur weil sie einmal vor langer Zeit etwas falsch gemacht hat. Sie ist vielleicht ein weiter entwickeltes Wesen als wir, aber auch sie ist deswegen noch lange nicht unfehlbar“, redete der Soldat weiter und grinste plötzlich schelmisch.
    „Denken sie doch nur daran wie sie schießt. Von einem perfekten Wesen erwarte ich mir schon eine höhere Trefferquote“, scherzte er und sofort begannen Rodney und Teyla zu lachen.

    „Kirah weiß sehr viel über die Pegasusgalaxie und sie hat ein paar sehr außergewöhnliche Fähigkeiten, aber sie ist nun einmal nicht perfekt“, schloss Sheppard ab und sah sich um bevor er seufzte.
    Ronon war einfach weitermarschiert, während Sheppard, Teyla und Rodney einen Augenblick lang stehen geblieben waren. Mit dem Sateder war im Moment einfach nicht zu reden und er würde auch nicht zuhören, egal was der Soldat zu ihm sagen würde, um Kirah zu verteidigen.
    Sheppard hatte auch schon versucht sich mit Ronon über Kirah und Sateda zu unterhalten, aber der Sateder hatte nur gereizt abgeblockt und den Soldaten nicht einmal aussprechen lassen. Als der Colonel auf das Gespräch beharren wollte, hatte Ronon ihn einfach stehen lassen. Das war ein eindeutiges Zeichen gewesen, dass Ronon sich nicht so schnell über das Geschehen unterhalten wollte.
    Vielleicht würde es auch nie zu einem klärenden Gespräch kommen. Ronon war einfach nur wütend auf Kirah und nicht nur Sheppard konnte sich gut in den Sateder hineinversetzen. Alle konnten das verstehen. Immerhin ging es um sein Volk, dass durch Kirah von den Wraith angegriffen worden war. Gerade dass machte die anderen so hilflos, weil sie nicht wussten, wie sie Ronon dabei helfen sollten, das zu verarbeiten, ohne Kirah irgendwann in Stücke zu reißen.
    Seufzend schüttelte Sheppard den Kopf und ließ die Schultern hängen, während er wieder losging, um Ronon nicht aus den Augen zu verlieren. Um die Mission erfolgreich zu beenden mussten sie zusammen bleiben, denn niemand wusste, welche Gefahr auf diesem Planeten lauerte.

    „Was hat Kirah eigentlich noch dazu gesagt? Hat sie erwähnt, dass es ihr leid tut oder so etwas?“, erkundigte sich Teyla, als sie Ronon wieder folgten.
    Sie rechnete fest damit, dass die Außerirdische sich für das auf Sateda Geschehene entschuldigt hatte. So schätzte sie Kirah ein und Teyla konnte sich nicht vorstellen, dass es anders sein sollte.
    Sheppard schüttelte aber langsam den Kopf.
    „Nichts dergleichen“, antwortete er dann knapp und seufzte noch einmal, aber nun schon etwas schwerer.
    „Vielleicht ist sie sich gar nicht bewusst, was sie damals getan hatte und wie wir nun darüber denken. Für sie war es vielleicht nicht verwerflich und böse einen Planeten zu verraten“, vermutete Rodney.
    „Das weiß sie. Das weiß sie sogar sehr genau. Besser als wir es wissen“, gab der Soldat zurück.

    „Sind sie sich da sicher? Bei einem Wesen wie Kirah kann es doch durchaus möglich sein, dass der Tot eines ganzen Volkes ihr gar nichts bedeutet. Immerhin redet sie nicht von Leben und Tot, sondern von Existenz und nicht Existenz“, beharrte der Wissenschaftler und Teyla sah ihn skeptisch an.
    „Das denke ich nicht. Kirah wirkt zwar in manchen Situationen etwas“, begann sie zu widersprechen und dachte kurz nach.
    „unbeholfen“, sprach sie das nächste Wort dann bedächtig aus und lächelte auf ihre typische leichte Art und Weise.
    „Aber alleine, dass sie uns gegen die Wraith helfen will zeigt, dass ihr sehr viel an den Menschen liegt. Es kann unmöglich sein, dass der Tot so vieler Menschen sie nicht berührt oder dass sie nicht weiß, was der Tot für uns Menschen bedeutet“, erklärte sie weiterhin ihre Meinung.
    „So sehe ich die ganze Sache auch. Kirah hat bis jetzt durch ihr Verhalten sehr wohl bewiesen, dass sie mit uns gegen die Wraith kämpfen will. Sie tut auch immer alles, damit niemand von uns irgendwie verletzt wird. Oder gar getötet“, stimmte Sheppard nickend zu.

    „Damals als Zelenka bei der Explosion fast getötet wurde hatte sie sofort geholfen und unter ihrer Anleitung Rodney, sein Leben gerettet“, erinnerte der Soldat den Astrophysiker an die erste Mission mit Kirah.
    „Das ist überhaupt ein sehr gutes Beispiel. Sie war sich durchaus bewusst, dass Zelenka sterben würde, wenn sie ihm nicht hilft, oder dass sie einen Menschen mit ihrer Energie durchaus töten kann“, triumphierte der Colonel zufrieden und atmete etwas auf, weil sie Ronon schon fast wieder eingeholt hatten.
    Der große Mann dachte anscheinend nicht einmal daran auch nur einen Moment lang stehen zu bleiben oder sich an dem Gespräch zu beteiligen.

    TBC

  28. Danke sagten:


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