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Thema: [100] Mandy

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    Brigadier General Avatar von Kevin
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    Standard [100] Mandy

    Mandy


    Autor: Kevin

    Serie: Stargate SG-1
    Genre: Mystery, Action, Character Death
    Raiting: PG-13

    Wort-Prompt: (1.) Zeit

    Zeitliche Einordnung: nach SG1 „The Ark Of Truth“ ; nach SGA „Reunion“

    Disclaimer: Stargate SG-1 und alle Stargate-Charaktere und alles, was dazu gehört ist Eigentum von MGM/UA, Double Secret Productions, Gekko Productions und dem SciFi Channel. Diese FF ist nur aus Spaß geschrieben worden, nicht, um Geld zu verdienen.
    Claimer: Die Rechte an der Story und eigenen Charakteren gehören dem Autor.

    Author's Note: Die Geschichten meiner [100]er-Reihe sind allesamt mit Songtiteln betitelt. Manchmal dienen diese Songs der Inspiration, meist aber sind es einfach nur die Titel, die mir gefallen und einen Zusammenhang zum Inhalt darstellen. Songfics sind nicht ausgeschlossen, aber nur die Ausnahme!

    P.S.: Zum Ende darf man sich denken, was man denken will.

    Inhalt: Auf einer Forschungsbasis der Menschen auf einem anderen Planeten geschehen merkwürdige Dinge.

    Story: Kevin


    „Komm her, kleine Mandy“, sagte ein Mann und es klang ein lüsterner Ton in seiner Stimme mit. „Komm her, Kleines.“
    Sie hörte Schritte auf dem Flur, hielt den Atem an und zog die Bettdecke so weit sie konnte hoch, als wäre sie ein Schild. Das Zimmer wurde von einem grellen Blitz erhellt, als der Wind den Regen gegen das Fenster peitschten ließ.

    „Komm her“, hörte sie den Mann erneut sagen und ein Schatten tauchte unter dem Türspalt auf, durch den das Licht vom Flur ins Zimmer fiel.
    Sie riss die Decke herum und atmete schwer und ängstlich. Die Schritte kamen immer näher. Eilig zog sie einen eingepackten Schlafsack unter ihrem Bett hervor, die sich nähernden Schritte vernehmend.
    Sie riss den Schlafsack auseinander, kletterte hinein und versank beinahe darin, als sie hörte, wie etwas gegen die Tür klopfte. Sie gab einen ängstlichen Atemstoß von sich und drehte sich zur Tür um.

    Ohne zu zögern, warf sie sich zu Boden und rollte unter das Bett, wobei sie den Schlafsack um sich schlang.
    Sie konnte mit einem Auge durch eine kaputte Naht und ein dadurch entstandenes Loch im Schlafsack die Tür erblicken, die sich quietschend öffnete.

    „Mandy, Kleines. Wo bist du?“, hörte sie den Mann und versuchte, nicht zu atmen.

    Der Man trat ein, wobei das Zimmer vom Licht des Flurs überflutet wurde. Sie konnte nur seine Schuhe sehen, die nass waren und matschige Abdrücke auf dem Parkett hinterließen. Draußen hallte der Donner und der Regen trommelte gegen das Fenster.
    Sie sah die Spitze eines Regenschirms an der Seite des Mannes taumeln und überall an tropfte Wasser um den Mann herum zu Boden.

    „Kleines?“, sagte der flüsternd. „Wo versteckst du dich?“

    Er trat bis zum Bett und blieb stehen. Sie hielt sich die Hand vor den Mund, damit ihr leises Atmen nicht zu hören war, auch wenn der laute Donner und der trommelnde Regen dies ohnehin übertönte.

    Sie sah, wie der Mann durchs Zimmer schritt, die Ecken auskundschaftete, jede Nische zwischen den Schränken und dem Spielzeug absuchte, ehe er wieder vor dem Bett zum Stehen kam.
    Er drehte sich um und setzte sich auf das Bett, wobei er tief ein und ausatmete. Sie verkroch sich lautlos noch mehr im Schlafsack und konnte nun auch nicht mehr sehen, was um sie herum vor sich ging.

    „Da bist du ja“, sagte der Mann dann plötzlich, obwohl er sie gar nicht sehen konnte. Jedenfalls hatte er sich nicht vom Bett erhoben, da war sie sicher.
    Sie wollte gerade einen Blick riskieren, als ein Schuss fiel.



    „Und als was genau kann man dieses … Teil nun bezeichnen?“, fragte Mitchell, wobei er nur wenig an der Sache interessiert zu sein schien.

    Ihm gegenüber stand Doktor Amanda Jacobs, die Leiterin der Forschungsstation auf P4X-042, betrachtete die Entdeckung, die ihr Forschungsteam vor einigen Tagen in den antiken Ruinen des Planeten gemacht hatte.
    Die beiden befanden sich in einem der aufgebauten Zelte, welche von oben bis unten mit Hightech und eben so allem, was man braucht und was man nicht braucht ausgestattet waren. Inmitten dieses Zeltes zum Beispiel stand ein großer weißer Tisch, auf dem sich ein einzelner Gegenstand befand. Eben dieser Gegenstand war es, um den es bei Mitchells Frage ging.

    Es war eine kleine metallisch glänzende Pyramide, die auf einem kaum einen Zentimeter hohen Podest stand, auf dem sich Tasten mit Antikersymbolen darauf befanden.

    Amanda war eine hübsche Frau mit schulterlangen blonden Haaren, vollen Lippen, einer Stubsnase und tiefblauen präsenten Augen, die hinter ihrer randlosen Brille zum Vorschein kamen. Mit eben diesen Augen sah sie nun Mitchell an.

    „Wir haben noch nichts Genaueres herausgefunden. Aus diesem Grund habe ich ja auch Sie und Ihr Team angefordert. Vor allem natürlich aufgrund des Verständnisses von Doktor Jackson über die Antiker, welches – um mal ganz ehrlich zu sein – einfach viel höher ist als das unsere“, antwortete Jacobs schließlich und zog die Augenbrauen hoch, als der Experte in Sachen Antiker plötzlich zu den beiden stieß.

    Mitchell gähnte deutlich vernehmbar und klopfte Daniel auf die Schulter, wobei er nur ein: „Viel Spaß, Jackson“, murmelte und dann mit einem Kopfnicken in Richtung Amanda das Zelt verließ.
    Daniel war ein wenig irritiert, blickte dann jedoch auf und sah Amanda freundlich an, ehe er ihr die Hand entgegenstreckte: „Daniel Jackson.“ Er hatte sein erregtes Grinsen aufgesetzt, wie immer, wenn es um irgendein Antikerzeug ging.

    Jacobs schüttelte ihm die Hand. „Amanda Jacobs.“

    Sie spürte ihre Hand ein wenig zittern. 'Wie peinlich', dachte sie sich, als sie dies bemerkte. 'Nur nicht nervös werden, Amanda. Du hast es nur mit Daniel Jackson zu tun – ja! Dem Daniel Jackson!'
    Als hätte Daniel diesen inneren Monolog verfolgen können, meinte er nur aufgeregt: „Sie sind also die Amanda Jacobs?“

    „Sie haben von mir gehört? Ich meine – abgesehen von meiner Anfrage beim General?“, fragte sie irritiert.

    „Ja, Sie waren doch an einer Reise nach Atlantis interessiert, aber ...“

    „Ja, richtig“, unterbrach ihn Amanda und hätte sich im gleichen Moment fast schon selbst eine runterhauen können. 'Wieso unterbrichst du ihn, du … Argh!!!'
    „Tut mir leid, was passiert ist“, meinte Daniel dann bloß und sie nickte schluckend. „Es … es war … nicht leicht.“

    „Kann ich mir vorstellen.“ Daniel sah sie fast ein wenig betrübt an, doch sie fing sich wieder, nachdem sie kurz ins Leere gestarrt hatte und freute sich nun, mit ihm zusammenarbeiten zu können.
    „Wollen wir dann?“

    „Ja, gerne. Was haben Sie denn schon herausgefunden?“

    „Naja ...“

    „Sie haben noch nichts Nennenswertes herausgefunden“, stellte Daniel nüchtern fest, als er ihren fast schon panischen Blick bei seiner Frage bemerkt hatte.

    „Zumindest ist es ein Stück Antikertechnologie und wir haben auch schon herausgefunden, dass ein elektromagnetisches Feld dieses Gerät umgibt!“, sagte Amanda dann laut, um doch noch irgendeine Erkenntnis vorweisen zu können. Es konnte ja nicht sein, mit leeren Händen dazustehen!

    „Es wäre sicher hilfreich, wenn wir uns anschauen, wo genau das Gerät gefunden wurde. Meist gibt es Inschriften an Wänden der Ruinen, durch die man die Funktion vielleicht ergründen könnte“, murmelte Daniel und Amanda nickte bei jedem ausgesprochenen Wort.

    „Das haben wir bedacht, Doktor Jackson. Wir ...“

    „Oh, bitte. Nennen Sie mich Daniel.“ Wieder setzte er ein Grinsen auf und Amanda nickte. „Okay … Daniel.“ Nun musste sie selbst grinsen. Dieser Mann verstand es doch tatsächlich, ihr die Aufregung zu nehmen.

    „Also, wir haben jedenfalls alles katalogisiert, was wir dort auffinden konnten. Hier, sehen Sie“, sagte Amanda und führte Daniel zu einem der vielen Computer.
    Auf dem Monitor waren Fotos zu sehen, die am Fundort gemacht wurden. Die Pyramide stand mitten in einem dunklen kleinen Raum. Ringsherum waren blanke Wände ohne jegliche Inschriften. Der Tisch jedoch, auf dem die Pyramide – auf dem Fotos noch staubbedeckt – stand, war übersät von Antikerschriften.

    „Wir haben gründlich übersetzt, was dort steht, aber offensichtlich geht es hier mehr um eine fiktionale Geschichte, als um eine Bedienungsanleitung“, äußerte sich Amanda amüsiert über die Inschriften.
    Daniel musterte sie verwirrt, weshalb sie weiter ausholte: „Die Inschriften sind in einzelne Texte unterteilt. Offenbar handelt es sich um eine Art Tagebuch, wenn ich das so nennen kann. Immer wieder ist das Wort 'Erscheinung der Vergangenheit' zu lesen und es handelt sich bei den Texten wohl um Traumschilderungen. Es gibt zwei verschiedene Textgruppen und ich verstehe es so, dass dieses Gerät hier eine Art Traumgenerator ist. Man wollte wohl Träume erschaffen.“

    „Klingt gar nicht nach den Antikern“, erwiderte Daniel skeptisch, nachdem er geduldig Amandas Schilderungen gefolgt war.
    „Ja, das habe ich mir auch gedacht. Aus diesem Grund habe ich ja um Ihre Hilfe gebeten. Ich komme nicht weiter. S ergibt alles keinen Sinn. Was soll ein Antiker davon haben, wenn er Träume manipulieren oder sogar erschaffen kann? Wir wissen schon, dass die Antiker virtuelle Umgebungen erschaffen haben. Natürlich ist dieses Gerät hier älter als die Aurora, aber ...“

    „Ich glaube nicht, dass es sich um die Erschaffung einer virtuellen Umgebung handelt. Wohl eher wollte der Antiker, der hiermit experimentiert hat, in die Psyche eindringen und so den komplexen Aufbau von Träumen verstehen lernen“, überlegte Daniel und mal wieder kam sich Amanda ziemlich dumm vor, da sie selbst nicht auf ein derartiges Experiment gekommen war. Es klang schon eher nach Antikern, wenn auch immer noch etwas nicht zu passen schien.

    „Wie funktioniert das Gerät nun?“, fragte Daniel und drehte sich vom Bildschirm weg und wieder zu dem Tisch mit der Pyramide darauf.
    „Tja, dazu gab es in den Aufzeichnungen nichts. Ich habe keine Ahnung“, gab Amanda zu.

    „Wäre ja auch zu einfach gewesen“, murmelte Daniel sich selbst zu.

    „Ich habe mir jedoch diese Symbole auf diesen Tasten rund um die Pyramide angesehen“, sagte Jacobs laut und schritt wieder zu dem Tisch, um die Pyramide zu sich heranzuziehen.. Daniel trat neben sie und sah sich die Symbole an.
    „Vieles deutet darauf hin, dass dieses Gerät eine Verbindung mit dem benutzendem Individuum herstellt“, schlussfolgerte Daniel aus dem, was er sehen konnte. „Es gibt hier Einstellungsmöglichkeiten für verschiedene Parameter“, erklärt er sofort die Schalter auf der rechten Seite.

    „Die Frage ist nur, wie genau das Gerät funktioniert“, meinte Amanda.

    „Und was genau für Forschungen damit betrieben wurden“, fügte Daniel hinzu.

    „Gibt es Fortschritte, Daniel Jackson?“, fragte plötzlich Teal'c, der von den beiden unbemerkt in das Zelt gekommen war und mit hinter dem Rücken verschränkten Armen am Eingang stand.
    Daniel schreckte auf und drehte sich um. „Oh, wir … wir sind dabei.“

    „Soeben erreichte uns vom SGC eine Nachricht. Offenbar fordert General Landry, dass wir uns bald zur Erde zurück begeben.“

    „Was? Sie … Sie sind doch gerade erst angekommen“, meinte Amanda dazu laut.
    „Es gibt neue Hinweise bezüglich des Aufenthaltsortes von einem der Ba'al-Klone“, erwiderte Teal'c und Amanda nickte. „Achso … verstehe.“

    „Teal'c, ich werde hier bleiben und weiter an den Nachforschungen hier teilnehmen. Doktor Jacobs hat so lange hier in der Forschungsstation gearbeitet und schon vor Wochen darum gebeten, dass ich ...“, setzte Daniel an, als Teal'c schon antwortete: „In der Tat. Colonel Mitchell hat ähnliches gesagt.“

    „Das heißt?“, fragte Jacobs unsicher.

    „Das heißt, dass Daniel sich weiter mit diesem langweiligen Kram beschäftigen kann, während wir unseren Spaß haben“, sagte nun plötzlich Vala, die das Gespräch wohl von draußen verfolgt hatte und breit grinsend neben Teal'c erschien.
    „Du freust dich ja tatsächlich über jeden neuen Ba'al“, stellte Daniel fest.

    Vala schmunzelte und sagte teal'c-typisch: „In der Tat“, ehe sie sich bei dem Jaffa einhakte und umdrehte. Teal'c machte ein ausdrucksloses Gesicht, mit dem er ihr folgte.
    „Nettes Gespräch“, schloss Daniel, als er den beiden kurz hinterher sah.

    „In der Tat“, meinte Amanda grinsend, was Daniel nur noch mehr irritierte. Er fasste sich jedoch schnell wieder. „Wo waren wir?“

    „Wir wollten herausfinden, wie das Gerät zu bedienen ist“, antwortete Jacobs wie aus der Pistole geschossen.
    „Haben Sie schon ausprobiert, es irgendwie zu aktivieren?“, hakte Daniel nach und sah sich erneut die Pyramide ganz genau an. „Nun ...“, murmelte Amanda kleinlaut.
    „Ja?“

    „Ich habe aus Versehen eine der Tasten gedrückt, aber das Gerät hat nicht darauf reagiert. Das geschah beim Transport aus der Kammer hierher“, klärte Jacobs Daniel auf und er nickte. „Okay, dann gehen wir einfach mal davon aus, dass es keine Auswirkungen hatte.“

    „Gut.“ Amanda atmete erleichtert aus.

    „So kommen wir jedenfalls nicht weiter“, murmelte Jackson und starrte auf die Texte, die auf dem Monitor zu sehen waren, doch plötzlich flackerte der Bildschirm, ebenso das Licht, welches im Zelt aufgestellt war.
    „Okay, was ist jetzt los?“, fragte er unsicher.

    „Keine Ahnung, solche Störungen gab es in den letzten Wochen schon öfter. Wir haben noch nicht die Ursache dafür gefunden“, erwiderte Amanda, ohne weiter darauf zu achten, doch Daniel sah Grund zur Beunruhigung. „Seit wann genau?“, hakte er nach.

    „Warum?“

    „Naja, Sie haben vor einigen Wochen die Ruinen durchforstet und dabei mehrere Artefakte geborgen. Vielleicht sorgt eines davon für Störungen“, vermutete Daniel.
    „Das haben wir schon überprüft. Wir haben nichts entdeckt“, meinte Amanda nur dazu. „Um noch einmal darauf zurück zu kommen, dass wir nicht weiter kommen“, fügte sie dann hinzu und fuhr fort: „Da sollten wir vielleicht Doktor Fisher einen Besuch abstatten. Er ist mit einem kleinen Team in den Ruinen. Vielleicht haben wir ja doch etwas übersehen.“

    „Ja, eine gute Idee“, bestätigte Daniel und ohne weitere Umschweife verließen die beiden das Zelt, sodass Daniel gerade noch sah, wie Vala, bei Mitchell und Teal'c eingehakt, durchs Gate verschwand.
    Das Gate befand sich nur etwa hundert Meter entfernt von dem Hauptzelt. Jedoch standen überall um dieses weitere kleine Zelte und überall lag verschiedenste Ausrüstung herum. Hektische Wissenschaftler eilten von Zelt zu Zelt, um gegenseitig ihre neuesten Erkenntnisse über die Artefakte auszutauschen.

    Eine kleine Gruppe von ihnen hatte sich in eine schattige Ecke zurückgezogen und trank dort gemütlich Kaffee.
    „Sehr geschäftiges Treiben hier“, sagte Daniel.

    „Ja, tatsächlich ist es aber noch schlimmer, wenn wir gerade etwas neues in den Ruinen gefunden haben. Dann geht hier richtig die Post ab. Sie hätten vor drei Wochen hier sein sollen“, lachte Amanda und spürte, wie die anfängliche Aufregung von ihr gewichen war.
    Es war zwar nach wie vor aufregend, mit Daniel zusammenzuarbeiten, doch war er einfach so sympathisch, dass Nervosität nur hinderlich gewesen wäre.

    „Haben Sie auch das Gefühl, dass Ihr Team einfach zu gelangweilt war?“, meinte sie dann plötzlich, als sie durch das Zeltlager auf ein kleines Fahrzeug zugingen.
    „Ja, ein wenig drängt sich der Verdacht doch auf“, murmelte Daniel amüsiert und erinnerte sich zurück an den Morgen dieses Tages.



    „Muss das heute wirklich sein?“, fragte Vala kauend. Sie hatte gerade eine Gabel voll Rührei zum Mund geführt und spukte mit jeder Silbe ein wenig davon wieder aus.
    Daniel verdrehte die Augen, doch es war nicht er, der antwortete.

    „Jackson wurde schon vor Wochen von dieser Doktor Jacobs angefordert“, meinte Mitchell und deutete mit seiner Gabel auf den Archäologen.
    Dieser sah sich in der Cafeteria um. „Wo ist eigentlich Teal'c?“

    „Er bereitet sich mental auf einen langweiligen Tag vor“, schmatzte Vala.

    „Könntest du ...“, begann Daniel genervt, doch Mitchell unterbrach ihn: „Es wird sicher ganz aufregend.“
    Vala schluckte ihr Essen hinunter und lachte kurz auf. Mitchell sah sie kopfschüttelnd an und sie begriff, dass sie einfach nicht länger darauf herumreiten sollte.

    „Das wird es ganz sicher“, grinste sie stattdessen und sah Mitchell mit einem Blinzeln an.

    „Äh ...“ Daniel war vollauf verwirrt. „Was …?“

    „Wir sollten uns bereit machen“, beschloss Mitchell nach einem Blick auf seine Uhr und warf seine Gabel auf den leeren Teller. Entzückt folgte ihm Vala und sie ließen einen mehr als irritierten Daniel in der Cafeteria zurück.




    „Daniel?“

    Er sah auf. Amanda hatte bereits am Steuer des kleinen Vehikels platz genommen und den Motor gestartet. Sie winkte Daniel herbei und er schwang sich auf den Beifahrersitz. „Gemütlich“, stöhnte er, da genau das Gegenteil der Fall war.

    „Hauptsache, das Teil fährt“, erwiderte Amanda sofort und gab Gas, wobei um sie herum der Erdboden aufgewirbelt wurde und das Fahrzeug mit durchdrehenden Reifen schlitternd beschleunigte.
    Sie ließen die kleine Basis hinter sich und Amanda schaltete die Navigationskontrolle ein.

    „Zum Glück haben wir zwischen der Basis und den Ruinen Navigationspunkte aufgestellt, die wir jetzt anvisieren können. Andernfalls würden wir uns sicher verfahren. Mein Orientierungssinn ist nicht der beste“, gab Jacobs lächelnd zu, was Daniel nur wenig beruhigte.

    „Und wie lange dauert die Fahrt?“

    „Etwa eine Stunde.“

    „Ich meine nur, das da schaut mir ungemütlich aus“, meinte Daniel und deutete auf die dunklen Wolken am Horizont, auf die sie geradewegs zusteuerten.

    „Korrigiere, etwa eine Dreiviertelstunde“, sagte Amanda dann und drückte voll aufs Gas, wobei Daniel sich an seinem Sitz festklammerte.
    Das Fahrzeug war zwar nur mit etwa 70 km/h unterwegs, aber das alles in der Steppe und ohne Sicherheitsgurte – die wohl von den Konstrukteuren für unnötig befunden worden waren, weil nicht vorgesehen war, dass man tatsächlich so schnell fahren würde – war das Ganze doch wieder schneller, als ihm lieb war.
    So drückte er aus, was er dachte: „Sicher, dass das Fahrzeug für diese Geschwindigkeit zulässig ist?“

    „Natürlich nicht, der Motor ist auf 50km/h gedrosselt!“, erwiderte Amanda und lenkte scharf ein, wobei das Fahrzeug mitsamt seiner beiden Insassen heftig durchgeschüttelt wurde.

    „Gedrosselt? Davon merke ich nichts.“

    „Richtig, das haben wir kurzerhand korrigiert.“

    Was sie mit korrigiert meinte, war Daniel natürlich klar. Die Basis und das Gate befanden sich relativ weit von den Ruinen weg. Wer konnte es da dem Forschungsteam übel nehmen, dass sie so schnell wie nur möglich hin und her fahren wollten? Aber warum hatten sie dabei die Sicherheitsgurte vergessen?

    „Keine Sorge“, sagte sie lächelnd, als sie seine angespannte Haltung registrierte. „Bisher sind doch alle unverletzt angekommen.“

    „Das beruhigt mich jetzt relativ wenig“, entgegnete ihr Daniel, wobei jedoch auch er nun grinsen musste.
    Seit über zehn Jahren ging er durchs Gate und war so größten Gefahren ausgesetzt und nun machte er sich aufgrund einer rüpelhaften Fahrweise plötzlich Gedanken, ob dies gefährlich war? Ein wenig übertrieben, wie er nun selbst fand und so entspannte er sich wieder ein bisschen.



    „Und, was meint ihr?“

    „Jackson macht dieses Zeug eben Spaß“, sagte Mitchell, als er, Teal'c und Vala auf dem Weg zur Cafeteria waren.
    „Das ist doch langweilig. Irgendein merkwürdiges Zeug anzustarren und alle möglichen Inschriften zu übersetzen, nur um letztlich herauszufinden, dass all dies totale Zeitverschwendung war“, stöhnte Vala.

    „Warst nicht du es, die vor etwa zwei Jahren Daniel Jackson eine Steintafel mit Antikerinschriften zur Übersetzung gegeben hat?“, fragte nun Teal'c, doch Vala schüttelte heftig den Kopf: „Das war etwas anderes.“

    „Stimmt, es ging um einen Schatz“, merkte Mitchell an. „Da ist das natürlich etwas anderes.“
    „In der Tat“, stimmte Vala grinsend zu, wobei die drei die Cafeteria erreichten und sich setzten. „Auch altes Wissen ist ein Schatz“, sagte dann Teal'c, doch Vala gähnte nur.

    „Nur gut, dass er uns die Ba'al-Geschichte abgekauft hat.“

    Dieses Mal musste Teal'c dann aber doch zustimmen, und so nickte er schlicht lächelnd.

    „Roastbeef, perfekt“, meinte Mitchell laut, als er zur Theke blickte und dort die Speisetafel erblickte. Sofort erhob er sich und schnappte sich einen Teller.

    „Wollen wir shoppen gehen?“, fragte Vala unterdessen aufgeregt, doch Teal'c zog nur eine Augenbraue hoch. „Ich denke nicht“, antwortete er dann und Vala zog eine Grimasse. „Spannender als auf dem Planeten wird es wohl auch hier nicht“, sagte sie dann enttäuscht.



    „Wir sind gleich da!“, rief Amanda Daniel zu, gerade als der Regen über sie herein brach. Da sie kein Dach über sich hatten, wurde das schnell zu einer nassen Angelegenheit.
    „Wir hätten schneller fahren sollen!“, rief Daniel wenig amüsiert, wobei dies nun wiederum für Amanda durchaus amüsant war, hatte er doch zuvor offenbar noch Angst gehabt.

    „Da vorn ist es“, erwiderte sie bloß und deutete auf ein großes Forschungslagerhaus aus Aluminium, welches provisorisch vor einem steinernen Gebilde aufgestellt worden war. Durch die Regenwand hindurch konnte Daniel nicht viel erkennen und wäre das Lager nicht ausgeleuchtet gewesen, hätte er es in der Dunkelheit wohl gar nicht wahrgenommen.

    Nun erhellte ein Blitz den Himmel und es donnerte über ihnen.

    „Langsam wird es ungemütlich“, seufzte Daniel in Amandas Ohr und sie nickte heftig, wobei sie noch mehr aufs Gas trat, sofern das überhaupt möglich war.
    Pfützen hatten sich in rasender Geschwindigkeit auf der unbefestigten Straße zur Ruine gebildet und Amanda konnte ihnen nicht immer ausweichen, wodurch sie und Daniel noch nasser wurden, wenn das Wasser in das Fahrzeug spritzte.

    Sie rasten auf das Forschungsgebäude zu, welches im nun aufkommenden Wind ächzte und Jacobs bremste erst im letzten Moment und riss gleichzeitig das Lenkrad herum, um direkt neben dem Zelt zum Stehen zu kommen.

    „Los!“, rief sie Daniel zu und er eilte aus dem Fahrzeug in Richtung Gebäude. Sie tat es ihm gleich und sprang aus dem Fahrzeug. Sie sah sich kurz um und erkannte plötzlich etwas in ihrem Augenwinkel. Sie blieb stehen und wandte ihre volle Aufmerksamkeit auf dieses Etwas, das neben einem Baum stand. Ein Blitz erhellte kurz eine Gestalt.

    Eine Gestalt, die mit einem langen Mantel bekleidet war. Eine Gestalt mit Regenschirm.



    „Mandy, Kleines. Wo bist du?“

    Sie erblickte die Spitze eines Regenschirmes, der neben dem Mann taumelte. Sie erkannte den nassen Mantel, der sich um seine Hose schlang und der den gesamten Boden voll tropfte.

    Sie hörte den Schuss.




    „Doktor Jacobs?“

    Sie sah zu Daniel, der ihr einen irritieren Blick zuwarf und bereits leicht voraus war. Noch einmal spähte sie zu dem Baum, doch beim nächsten hellen Lichtblitz war dort nur noch der Baum zu sehen, dessen lange Äste im Wind umher peitschten.

    „Amanda!“

    „Ich komme!“, rief sie und eilte hinter Daniel her in das Gebäude.

    Kaum hatte sie es erreicht, wurde sie schon von allen Anwesenden mit Fragen und Bemerkungen bombardiert:
    „Was machen Sie denn …?“
    „Wer ist das?“
    „Ah, Doktor. Würden Sie sich das mal ...“
    „Ist das ein Sauwetter da draußen!“
    „Lassen Sie sich also auch noch mal blicken.“
    „Sehen Sie sich ...“
    „Doktor Jacobs, sagen Sie bloß, Sie sind durch das Unwetter ...“

    „Hey!“, rief plötzlich eine ihr vertraute Stimme laut und die insgesamt zwölf anwesenden Wissenschaftler waren mit einem Mal ruhig.

    „David“, sagte sie erfreut, als ein groß gewachsener dunkelhaariger Mann auf sie und Daniel zukam und letzterem die Hand entgegenstreckte, wobei er ihn jedoch keines Blickes würdigte.

    „Daniel Jackson“, stellte Amanda ihren Begleiter vor und David nickte. „Ja, wir sind uns bekannt.“
    Daniel musste grinsen. „Sie sind nicht immer noch sauer?“

    „Nein, ich bin nur nicht erfreut, Sie hier zu sehen“, erwiderte David und seine grauen Augen funkelten Daniel an, wobei man das Unwetter draußen völlig vergaß.
    „Ähm ...“ Amanda fühlte sich nun unwohl und auch die anderen Wissenschaftler sahen nur stumm zu den beiden Männern, bis David rief: „Weitermachen!“

    Sofort gingen die Wissenschaftler wieder ihrer Arbeit nach, untersuchten Dinge, lasen Daten auf den Bildschirmen ab und recherchierten in alten Aufzeichnungen.

    „Sie kennen sich also?“, hakte Amanda noch einmal nach.

    „Das wollen wir mal nicht vertiefen“, sagte David abwertend und Daniel machte nun ein etwas trauriges Gesicht.
    „Was machst du eigentlich hier? Das auch noch bei dem Unwetter.“

    „Daniel und ich kamen nicht weiter und so wollten wir uns noch einmal die Ruinen ansehen, um nach Inschriften zu suchen, die uns womöglich bisher verborgen waren“, erklärte Amanda. „Ich habe ihn für die Untersuchung der Antikerpyramide zur Hilfe gerufen.“

    „Daniel Jackson meint also, er könnte etwas finden, was wir seit Wochen suchen?“, fragte David laut und spöttisch.
    „Eigentlich war das meine Idee“, verteidigte Amanda Daniel. Irgendwie kam sie sich dabei blöd vor. 'Was ist eigentlich mit euch los?', fragte sie sich bloß.

    „Wie dem auch sei, bei diesem Sturm sind die Ruinen unzugänglich. Der werte Herr wird wohl warten müssen“, meinte David schließlich.
    „Was, hier?“, fragte Daniel verwundert. „Ich sehe nicht mal einen Aufenthaltsraum.“

    „Wir betreiben hier Forschung“, zischte David. „Wenn es Ihnen zu unbequem ist, dann stellen Sie sich doch in den Regen. Regen und Wind sollen für perfekte Entspannung dienlich sein.“

    „Oh, nein, danke“, erwiderte Daniel lächelnd.

    David besah ihn noch einmal mit einem herablassenden Blick, ehe er sich umdrehte und wieder seiner Arbeit nachging.
    „Wow, Sie beide haben Probleme“, merkte Amanda flüsternd an, als Daniel seinem Kollegen nur kopfschüttelnd hinterher sah. „Gewöhnen Sie sich dran“, seufzte Daniel und setzte sich auf einen Stuhl.

    „Also warten wir jetzt?“, fragte er und Amanda nickte, wobei sie aus einem Fenster blickte und erneut eine seltsame Gestalt sah. Sie runzelte die Stirn und versuchte, mehr zu erkennen. Daniel bemerkte dies natürlich und drehte sich auch zum Fenster. „Was ist denn?“

    „Nichts … nichts“, sagte Amanda langsam, als sie erneut einsah, dass dort niemand war.

    „Sie wirken etwas abwesend, seit wir hier sind“, merkte Daniel an, doch Amanda rieb sich nur die Augen. „Ich bin etwas müde.“
    „Sie sollten sich wirklich ausruhen“, bestätigte Daniel und Amanda nickte leicht, ehe sie sich auf einen anderen freien Stuhl im gegenüber setzte.

    Ihre Augen fielen für einen kurzen Moment zu, doch dann schlöug sie die Lider erschrocken wieder auf und sah Daniel an.
    „Was ist?“, fragte er zögerlich.
    Sie sagte nichts, sondern starrte wieder aus dem Fenster. „Da ist doch etwas“, sagte sie langsam und bedacht und Daniel sah sie nun neugierig an. „Und zwar …?“, fragte er auffordernd.

    „David!“, rief Amanda jedoch, anstatt ihm zu antworten. Der Gerufene kam eilig herbei gerannt und sah Amanda besorgt an. Sie war kreidebleich. „Was gibt es?“, fragte David und blickte zuerst Amanda, dann Daniel an. Dieser jedoch zuckte nur unwissend mit den Schultern.

    „Erinnerst du dich an die Geschichte, die ich dir erzählt habe?“

    „Was? Du … du hast mir viele Geschichten erzählt“, lachte David, doch Amanda sah ihn fast schon zornig an, wodurch er merkte, dass sie es ernst meinte. „Die Geschichte?“, fragte er schließlich und sie nickte.

    „Ich fühle mich gerade ein wenig übergangen“, merkte Daniel kleinlaut an und hob nach Aufmerksamkeit bittend seine Hand, doch weder David, nach Amanda beachteten ihn.

    „Ich sehe ihn“, sagte Amanda langsam und mit zitternder Stimme.

    Daniel gab es auf. Die beiden waren wie auf eine andere Ebene versetzt. Sie nahmen ihn gar nicht wahr.
    „Dann hast du es geschafft?“, fragte David aufgeregt, doch das Funkeln in seinen Augen wich, als er Amandas Blick wahrnahm. „Was ist denn? Das ist doch fantastisch!“

    Amanda war mit einem Mal auf den Beinen und packte David am Kragen: „Fantastisch? Ihr verpasse dir gleich fantastisch eine!“, schrie sie ihn an und drückte ihn an die Wand. Daniel erhob sich sofort und auch die anderen Wissenschaftler sahen von ihrer Arbeit auf.
    „Das Gerät funktioniert und du hast es sogar schon aktivieren können!“

    „Echt toll!“, brüllte Amanda und ließ von David ab.

    „Könnte mir jemand erklären, war überhaupt los ist?“, fragte nun Daniel dazwischen und Amanda drehte sich zu ihm um.
    „Ich … ich wollte nichts sagen. Ich ...“

    „Sie hat die Antikerpyramide aktivieren können“, antwortete ihm David kurz angebunden, was Daniel nun verwirrte. „Ich dachte, Sie wüssten nicht ...“

    „Es reicht wohl, es mit dem Antikergen zu initialisieren“, unterbrach ihn Amanda. „Ich sagte doch, ich habe zufällig einige Tasten betätigt.“
    „Ich dachte, es wäre nichts geschehen?“

    „Das dachte ich auch, bis gerade eben.“

    „Und was hat das geändert?“, fragte Daniel irritiert.

    „Das!“, sagte Amanda laut und deutete aus dem Fenster. Sofort wanderten alle Blicke hinaus. Ein Mann stand mitten auf dem Weg zur Ruine, einen Regenschirm über sich aufgespannt und nun konnten ihn auch die anderen sehen.

    „Wer ist denn …?“, fragte Daniel, doch in diesem Moment hörte er einen lauten Knall, gefolgt von zerbarsten Glas und einen Schrei.
    David zog Amanda auf den Boden. Er drehte sich um und sah einen der Wissernschaftler am Boden, mit einem Loch in der Stirn. Auch Daniel hatte sich zu Boden geworfen.

    Der tobende Sturm bließ nun durch das zerschossene Fenster in das Gebäude und wirbelte alle Unterlagen auf.

    „Was ist hier los?“, fragte Daniel laut, doch David antwortete nicht, während Amanda plötzlich Tränen in den Augen hatte.
    Die Wissenschaftler eilten in Panik durch das gesamte Forschungslaboratorium und suchten Schutz in engen Nischen zwischen den Schreibtischen. Daniel erhob sich und sah aus dem Fenster. Die Gestalt war verschwunden. Er sah zu Amanda hinunter, die keuchend am Boden lag.
    Im nächsten Moment hatte er David gepackt, der neben ihr lag und auf die Beine gezogen. „Was ist hier los?“, wiederholte er dann.

    „Ich weiß nicht“, sagte David und sein Blick wanderte zum erschossenen Wissenschaftler, wobei er schlucken musste.
    „Wer ist diese Person?“, fragte Daniel und deutete aus dem Fenster.

    „Darüber sollten wir uns jetzt weniger Gedanken machen. Wir müssen schleunigst hier weg!“, erwiderte David und riss sich von Daniel los.
    „Er ist der Mörder meiner Familie“, antwortete dann plötzlich Amanda zitternd und erhob sich, gerade als das Licht flackerte und schließlich erlosch.

    „Ich verstehe nicht. Was ...“, begann Daniel, doch David unterbrach ihn. „Wir müssen weg! Alle!“
    Daniel nickte. Natürlich, wen interessierte, was hier los war. Sie hatten keine Zeit, sich über Details zu unterhalten.

    „Los, raus hier!“, schrie David seine Kollegen an und öffnete die Tür des Gebäudes. Er sah hinaus in den strömenden Regen. Niemand war dort. Erneut winkte er alle zu sich. „Los!“

    Die Wissenschaftler taten, was er sagte und liefen hinaus. Daniel jedoch hielt Amanda zurück, mit zu gehen. „Hey!“, brüllte ihn dann David an.
    „Da draußen sind wir doch genauso verloren! Wir kommen nicht weg. Das Gate ist kilometerweit weg!“

    „Daniel, halten Sie die Klappe!“, brüllte David.

    In diesem Moment hörten sie einen weiteren Schuss. David blickte mit finsterem Blick in die Dunkelheit und sah einen Wissenschaftler zu Boden gehen. Sie hatten sich in einer Gruppe aufgestellt und nun liefen sie panisch auf dem Weg herum.

    „David!“, rief Amanda, doch der Angesprochene lief zu den anderen und schmiss die Tür hinter sich zu.
    „Wer ist der Kerl?“, fragte Daniel dann schließlich. Es war alles zu bizarr. Er musste wissen, was nun überhaupt los war.

    Amanda sammelte sich. „Sie … Sie erinnern sich an die Texte aus den Inschriften? Dass dieses Gerät etwas mit Träumen zu tun hat?“
    „Ja, und weiter?“

    „Ich habe Alpträume. Seit meiner Kindheit. Seit meine Eltern und meine Schwester gestorben sind“, erklärte Amanda mit zittriger Stimme. „Ich … ich habe mich unter meinem Bett verkrochen, als ein Mann in unser Haus einbrach und meine Familie … er hat meine Familie ermordet. Es ist ein Überbleibsel aus meiner Vergangenheit.“
    Daniel stockte der Atem. Er hatte nichts davon geahnt.

    „Und jetzt hat dieses Gerät wohl meinen Alptraum eine physische Form gegeben.“

    „Was? Wie?“, fragte Daniel.

    „Ich weiß nicht!“, schrie Amanda fast. „Aber ich weiß, dass wir hier weg müssen!“, fügte sie hinzu und erhob sich. Daniel tat es ihr gleich, doch als die beiden die Tür erreichten, hörten sie einen Motor aufheulen und erblickten das Fahrzeug, mit dem sie gekommen waren. Die Wissenschaftler hatten es genommen und sich auch auf der Ladefläche verschanzt. Sie rasten davon und ließen die beiden zurück.

    „Wo ist David?“, fragte Daniel sofort und sah sich um. Auch wenn es dunkel war, wusste er, dass David nicht in dem Fahrzeug saß. Er würde Amanda nicht allein zurücklassen.
    „David!“, brüllte Amanda, doch sie erhielt keine Antwort.

    Stattdessen sahen die beiden einen Schatten an der Gebäudewand und drehten sich um. Daniel erkannte eine Gestalt im Regenmantel.

    „Mandy, Kleines. Da bist du ja“, sagte die Gestalt finster und Amanda schrie auf, ehe sie davon rannte.
    „Amanda!“, rief Daniel ihr hinterher und rannte dann ebenfalls los. Im gleichen Moment sah er, wie sich jemand von hinten auf den Mann stürzte. Er blieb schlitternd stehen und erkannte David, der den Mann zu Boden gerissen hatte.

    Der Regenschirm wurde vom Wind davongetragen, als der Mann ihn fallen ließ. Daniel sah Amanda nicht mehr. Sie war in der Dunkelheit verschwunden. Er sah jedoch die beiden Männer rangeln und eilte nun David zu Hilfe.
    Er hatte zwar keine Ahnung, was los war und wie das, was los war, überhaupt passieren konnte, doch er wusste, dass er seine Antworten bekommen würde, wenn er sich um diesen fremden Mann kümmerte.

    Doch noch ehe er die beiden erreichte, hörte er einen Schuss und Daniel brach über dem Mann zusammen, sodass dieser ihn nur von sich schubste und sich dann erhob.
    Er sah Daniel direkt in die Augen.
    „Wo ist meine kleine Mandy hin?“, fragte er fast schon unschuldig. Er sagte es leise, doch der Wind schien seine Worte zu Daniel zu tragen.

    „Was wollen Sie?“
    Daniel versuchte, sich auf den Fremden zu konzentrieren, doch sein Blick wanderte unfreiwillig auf David, der in seinem eigenen Blut lag, welches sich mit dem Regen zu einer großen Pfütze unter ihm vereinte.

    „Meinen Job zu Ende bringen“, antwortete der Mann.

    „Ihren Job?“

    „Die Familie Jacobs zu töten.“

    „Warum?“

    „Das weiß ich nicht.“

    „Sie wissen es nicht?“

    „Kennen Sie immer die Intention Ihrer Auftraggeber?“, stellte der Mann die Gegenfrage. „Ich bin angeheuert worden, die Familie zu töten. Mehr weiß ich nicht.“

    Daniel war sprachlos. Er war sich zudem sicher, dass sich jeden Moment ein Schuss lösen und ihn umbringen würde, doch dem war nicht so. Er stand nur im Regen diesem Mann gegenüber und wusste nicht, wie es weitergehen sollte.

    „Wie sind Sie hierher gekommen?“, fragte er dann.

    „Wie sind Sie hierher gekommen?“, fragte der Mann und Daniel konnte ein Grinsen erkennen.

    „Ich ...“

    „Sie sind wie ich“, sagte der Mann weiter.

    „Was?“

    Der Mann konnte nicht mehr antworten, denn plötzlich tauchte Amanda hinter ihm auf und schlug ihn mit einer Eisenastange nieder, die sie wohl aus Ersatzmaterial des Lagers gekramt hatte.
    Sie brach zusammen und ließ die Stange neben sich fallen. Daniel eilte zu ihr und nahm die Pistole des Mannes an sich. Amanda schleppte sich auf allein Vieren zu David, der tot am Boden lag und sie weinte.

    „Amanda.“ Daniel ging neben ihr auf die Knie, doch sie stieß ihn von sich. Sie sah zu dem am Boden liegenden Fremden.



    „Da bist du ja“, hörte sie den Mann sagen und kurz darauf hörte sie einen Schuss. Sie zuckte ängstlich zusammen, als sie vernahm, wie etwas auf dem Parkett des Flurs zusammenbrach.
    Nun hörte sie wieder Schritte. Sie entfernten sich langsam.

    Eine Tür schloss sich.

    Sie wagte einen Blick aus dem Schlafsack und sofort schossen ihr Tränen in die Augen, als sie ihre Schwester erblickte, die in ihrem eigenen Blut am Boden lag.




    „Es ist meine Schuld!“, brüllte Amanda in die Nacht und brach weinend über David zusammen. Daniel wollte sie beruhigen, doch erneut ließ Amanda ihn nicht an sich heran.

    Er sah sie traurig an.

    Dann, ohne Vorwarnung, erhob sich der fremde Mann und riss Daniel die Waffe aus der Hand. Er richtete sie auf Mandy. „Stirb, du Miststück!“

    Daniel trat nach der Waffe, gerade als der Mann abdrückte.

    Ein Schuss – der Mann ging zu Boden.





    Amanda schreckte auf. Sie lag am Boden mitten in den Ruinen. Sie erhob sich zitternd und mit Tränen in den Augen. Sie konnte die Geschehnisse nicht zuordnen. Was war geschehen?

    Sie erblickte auf einem steinernen Podest die Pyramide.
    Fast schon ängstlich sah sie sich um, ob jemand anderes da war, doch sie war allein. Sie starrte auf die Pyramide und sie spürte pulsierende Energie von dieser ausgehen.

    Erneut sah sie sich um. Sie beruhigte sich langsam.

    Sie spürte, wie Wärme ihren Körper durchflutete. Instinktiv wusste sie nun, was zu tun war und so griff sie nach der Pyramide und warf sie gegen eine Wand, wobei sie in Stücke zerbrach.

    Amanda brach wieder zusammen. Sie schloss mit der Vergangenheit ab.



    ENDE


    © Kevin, September 2010
    Geändert von Kevin (25.08.2011 um 21:52 Uhr)
    Alterans' Eternal War

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  2. Danke sagten:


  3. #2
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    Standard

    Vala schmunzelte und sagte teal'c-typisch: „In der Tat“
    „In der Tat“, stimmte Vala grinsend zu

    Das ist mal was neues, dass Vala jetzt sogar schon Sätze von Teal’c klaut


    Der [100]er war ebenfalls
    Schön mysteriös, obwohl ich mir manches schon in etwa zusammengereimt hatte, bevor es aufgelöst wurde.

    Hm, ja und das Ende wartete dann mit einem großen Fragezeichen auf…
    „Wie sind Sie hierher gekommen?“, fragte der Mann und Daniel konnte ein Grinsen erkennen.

    „Ich ...“

    „Sie sind wie ich“, sagte der Mann weiter.
    Fast schon ängstlich sah sie sich um, ob jemand anderes da war, doch sie war allein.
    Heißt das jetzt Daniel war auch nur eine von Amandas Traumgestalten?

    Irgendwie wäre es logisch, nachdem sie so für ihn und seine Arbeit geschwärmt hat, nur wie passen dann die Szenen im SGC da rein? Oder waren das auch nur „Hirngespinste/Träume“ damit Amanda sich logisch erklären kann dass Daniel ohne den Rest von SG-1 auf dem Planeten bleibt (da sie mit dem Rest des Teams vermutlich nicht viel anfangen kann)?

    Ich glaube das ist meine bevorzugte Variante

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