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Thema: Rhiana

  1. #1
    Immer auf der Jagd nach Mäusen Avatar von Selana
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    Titel: Rhiana
    Staffel: Kurz nach „Die Belagerung“
    Rating: PG-13
    Disclaimer: Stargate Atlantis und SG-1 und alle Stargate Charakteure sind Eigentum von MGM/UA, Double Secret Productions, Gekko Productions und dem SciFi Channel. Diese FanFiction wurde lediglich zum Spaß geschrieben und nicht um damit Geld zu verdienen.

    Sheppard und sein Team suchen ein ZPM und begegnen dabei alten Bekannten wie den Genii und den Wraith. Eine geheimnisvolle Frau mischt sich ein, von der das Team am Anfang nicht weiß ob sie Freund oder Feind ist. Es ist eine längere Story, die ich in mehreren Teilen posten werde.
    Es ist meine erste Fan-Story zu Atlantis. Das Sheppard ein Antiker ist, ist natürlich meine Erfindung und wird in der Serie wohl kaum so dargestellt werden. Aber schließlich ist Fantasie ja erlaubt.

    Atlantis-Basis

    John Sheppard betrat voller Tatendrang den Jumper Hanger, wo seine Leute schon auf ihn warteten. Sie hatten die Spur eines ZPMs gefunden, dass sie nun suchen wollten. Sheppard betrat Jumper 1 durch das hintere Schott und ging nach vorne zum Pilotensitz. McKay setzte sich neben ihn, Teyla und Dex auf die Sitze hinter ihnen, während die anderen es sich im hinteren Laderaum bequem machten.

    Mit Gedankenkontrolle schaltete Sheppard den Antrieb ein und unter ihm öffnete sich die Luke. Langsam schwebte das Raumgefährt in den Stargate-Raum hinab. Ihm gegenüber erkannte er Elizabeth und die anderen diensthabenden Techniker in der Flugkontrolle.

    „Guten Flug, Major! Und viel Erfolg“, ertönte Dr. Weirs Stimme durch die Sprechanlage.

    „Danke, wir melden uns, sobald wir etwas brauchbares gefunden haben“, antwortete Sheppard. An McKay gewandt: „Wähle die Koordinaten, Rodney.“

    McKay drückte wortlos auf die entsprechenden Tasten und vor ihnen leuchteten die Symbole des Stargate in blauer Farbe auf. Nur Sekunden später baute sich das Wurmloch auf und Sheppard steuerte den Jumper gekonnt in den Ereignishorizont hinein.

    Kurze Zeit später schoss das Gefährt durch das Stargate des angewählten Planeten und Sheppard steuerte es in einem sanften Bogen hinauf in den Himmel. Dort wollten sie sich erst einmal orientieren.

    Teyla Emmagan bemerkte: „Die Siedlung ist etwa einem Kilometer in diese Richtung, direkt am Fuße der Berge.“

    „Wie groß ist sie?“ fragte McKay.

    „Bei meinem letzten Besuch wohnten dort etwa 100 Bewohner in einigen Zelten, um im Notfall schnell verschwinden zu können. Es gibt in den Bergen große Höhlensysteme, deshalb stehen die Zelte immer am Fuße der Berge. Eingänge gibt es nur wenige und diese sind gut getarnt. Kein Talluser würde sie einem Fremden verraten.“
    „Und gibt es viele solcher Zeltdörfer?“ fragte Sheppard.
    „Vielleicht zwanzig“, schätzte Teyla.
    „Wir sollten erst einmal den Planet scannen. Vielleicht entdecken wir ja verräterische Energiesignale, die uns das Versteck des ZPM verraten“, meinte McKay.

    „Komm schon, Rodney! Du denkst doch nicht, dass das so einfach geht?“

    McKay sah sein Gegenüber an: „Und warum nicht?“ fragte er in dem hochnäsigem Tonfall, den Sheppard wie üblich ignorierte. McKay hielt sich einfach für Überschlau.

    „Na schön“, gab der Major nach und schon baute sich über ihm das Display-Feld auf, dass alle Daten enthielt, nach denen er sich gedanklich erkundigt hatte. Das Schiff scannte automatisch nach der gespeicherten Energiesignatur eines ZPM, fand jedoch nichts. „Also doch die Siedlung“, meinte er schließlich.

    Nachdem die Suche nichts gebracht hatte, hatte Rodney nichts mehr einzuwenden. Teyla zeigte dem Major den Weg. Um die Bewohner nicht zu beunruhigen, flogen sie im getarnten Modus über die Stadt.

    „Sie ist größer, als ich sie in Erinnerung habe“, meinte Teyla und blickte erstaunt auf die vielen Zelte unter ihnen. "Das sind bestimmt über 100 Zelte.“

    „In der Mitte erkenne ich einen großen Platz“, fügte der Major hinzu.

    „Es muss Markttag sein, und so sind viele der Nomaden mit ihren Zelten hergekommen“, vermutete Teyla.

    „Wir suchen ein sicheres Versteck für den Jumper, tarnen ihn und gehen zu Fuß zurück“, bestimmte Sheppard.

    „Ach wirklich?“ McKays arroganter Ton ärgerte den Major diesmal, aber er sagte immer noch nichts.

    „Ja, wirklich, Rodney! Wer weiß, wer sich da unten alles herumtreibt. Ich will auf keinen Fall zu viel von uns verraten.“

    „Der Vorschlag ist gut“, meinte Teyla.

    „Es ist kein Vorschlag“, sagte Sheppard. Er war schon auf der Suche nach einem Versteck. Ein Hologramm erschien vor ihm in der Luft. „Da!“ Sheppard zeigte auf eine Linie. „Das ist ein kleines Tal. Dort werde ich den Jumper parken.“

    Nur zwei Minuten später erreichten sie den winzigen Taleinschnitt, der aber genügend Platz für den Jumper bot. Auf dem felsigen Untergrund hinterließ das getarnte Fahrzeug auch keine verräterischen Spuren.

    „Meyers, Wagner! Ihr bleibt hier und bewacht den Jumper. Verhaltet euch ruhig. Wenn wir sicher sind, dass keine Gefahr droht, werden wir euch informieren.“

    „Ja, Sir!“ antworteten die beiden Soldaten wie aus einem Mund.

    Sheppard wandte sich an die beiden Wissenschaftler Dr. Zelenka und die deutsche Archäologin Ingrid Schmid. „Sie bleiben auch hier, bis wir sicher sind, dass keine unmittelbare Gefahr droht.“

    Dr. Zelenka warf enttäuscht ein: „Ich möchte mitkommen. Es ist meine erste Außenmission.“

    „Und die letzte, wenn du nicht machst, was unser Major sagt“, sagte McKay zu seinem tschechischen Kollegen. „Eine richtige Aussenmission ist nur für richtige Experten.“

    Teyla und Sheppard konnten ein Grinsen nicht unterdrücken, als sie Rodney so großspurig sprechen hörten.

    Ronon Dex wandte ein. „Seid wann sind Sie ein Experte für Aussenmissionen, Doktor?“

    McKay sah ihn nur an. „Seid ich unseren Captain Kirk hier kennen lernte und dadurch oft in Gefahr geriet.“

    „He!“ rief Sheppard aus. „Wenn ich mich recht erinnere, war ich es oft, der deinen Hintern rettete, Rodney!“

    „Aber nur, nachdem mein Hintern unnötig in Gefahr geraten ist.“

    „Meine Herren!“ griff Ronon ein, der an den verbalen Schlagaustausch der beiden noch nicht gewöhnt war. Dies war seine erste Mission mit dem AR-1-Team (Atlantis Recon 1). „Haben wir nicht besseres zu tun, als uns zu streiten?“

    Vereint fuhren die beiden herum: „Wer streitet hier denn? Wir sagen nur unsere Meinung.“

    Teylas Grinsen wurde noch breiter. Sie kannte die beiden schließlich schon länger und wusste, dass sie im Grunde gute Freunde waren, dies aber voreinander mit scheinbar groben Worten tarnten.

    Zelenka fügte sich brummend und hoffte, dass die sechs bald etwas fanden, dass seine Anwesenheit erforderlich machte.

    McKay sah immer noch verärgert aus. „Was ist jetzt schon wieder los, Rodney?“ fragte Sheppard.

    „Weißt du, wie weit es von hier bis zum Dorf ist?“ fragte er.

    „Eine Stunde und zweiundzwanzig Minuten zu Fuß, wenn wir uns mit normaler Laufgeschwindigkeit auf den Weg machen“, lautete die prompte Antwort.

    Irritiert blickte McKay ihn an. „Woher weißt du das so genau?“
    Atlantis forever

  2. #2
    Immer auf der Jagd nach Mäusen Avatar von Selana
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    „Das habe ich aus der Entfernung des Dorfes zum Tal ausgerechnet, wenn wir uns genau an der Felswand entlang bewegen.“
    „In dieser kurzen Zeit und im Kopf?“

    „Ich bin gut im Kopfrechnen“, sagte Sheppard und lächelte McKay an.

    „Du schaffst es immer wieder, mich in Erstaunen zu versetzen, John. Erst schaffst legst du Mensatest in der Uni, dann entschlüsselst du das Rätsel bei unserer letzten Schatzsuche nach den ZPMs und nun dieses.“

    „Erinnere mich nicht an diese Mission.“

    Inzwischen waren sie aufgebrochen. McKay holte den Major ein. „Aber du warst es, der das Rätsel löste, nicht ich!“

    „Und das ärgert dich noch immer, was? Das Genie McKay durchschaut ein einfaches mathematisches Rätsel nicht, aber der kleine Major tut es.“

    McKay verzog verärgert das Gesicht, sagte aber nichts mehr. Er ließ den Major vorangehen und blieb hinter ihm zurück. Den ganzen restlichen Weg sagte er kein Wort mehr, machte aber ein so griesgrämiges Gesicht, dass Sheppard wusste, dass er richtig getippt hatte.

    Die Luft war erfüllt vom Gesang unbekannter und unsichtbarer Vögel. Die Schwerkraft war etwas höher als auf der Erde und die Luftfeuchtigkeit musste gut 90% betragen. Die Sonne stand noch hoch am Himmel und ein ungewohnter, aber nicht unangenehmer Geruch lag in der Luft. Dies alles führte dazu, dass Rodneys Laune immer schlechter wurde. Ihr Weg führte sie entlang des Gebirgsausläufers. Ein schmaler Fußweg führte am Fuße der Berge entlang, der es ihnen erlaubte, trotz allem ihr Tempo beizubehalten. Neben sich sahen sie grüne Wiesen, in denen das Gras teilweise kniehoch stand, teilweise aber auch abgegrast war.

    „Das sind die Weiden der Nomaden“, erklärte Teyla ihnen. „Die Bewohner leben hauptsächlich von ihrem Vieh. Die Felder liegen versteckt in Gebirgstälern, ähnlich dem, dass wir zur Tarnung für den Jumper benutzt haben.“

    Zwischendurch führte der Weg auch durch kleine Wälder, einmal mussten sie einen kleinen Bach überqueren, über den keine Brücke führte. Große Steine, mitten im Bach konnten als Tritte benutzt werden.

    Nach genau der Zeit, die Sheppard vorausgesagt hatte, sahen sie das Zeltdorf vor sich liegen. Der Major stoppte und machte seine Waffe bereit. Seine Männer machten es ihm nach.

    Der schmale Fußweg mündete in einen breiteren Weg, was das Vorwärtskommen etwas erleichterte. Bald begegneten ihnen die ersten Menschen, die sie argwöhnisch beäugten, sie sonst jedoch unbehelligt ließen. Je näher sie dem Dorf kamen, desto mehr Menschen wurden es. Ihre fremdartige Bekleidung und die Waffen fielen natürlich sofort auf. Als sie endlich den zentralen Platz des Dorfes erreichten, folgte ihnen eine ganze Traube von Menschen.

    Einige mussten ihnen vorausgeeilt zu sein, denn kaum betraten sie den Platz, da trat ihnen ein vornehm gekleideter Mann entgegen, der hier wohl das sagen hatte, denn die anderen trugen meist braune oder dunkelgrüne einfache Bekleidung, die ihnen draußen auf den Feldern gute Tarnung bot.

    „Ich bin Magistrat Selok. Willkommen auf Tallus.“ Ein vorsichtiger Blick traf die Waffen der Atlanter.

    „Mein Name ist Teyla Emmagan. Ich war schon ein oder zweimal hier. Und dies sind Major John Sheppard, Dr. McKay, und diese beiden heißen Stackhouse und Brenner. Wir kommen in friedlicher Absicht.“

    „Teyla Emmagan“, ein abschätzender Blick traf sie. „Ich erinnere mich an deinen Namen. Wir hörten, dass dein Vater von den Wraith geholt wurde. Das tut uns leid.“

    Teyla neigte den Kopf. „Deshalb, und auch für die Rettung meines Volkes und aller Bewohner der vielen Planeten, habe ich mich diesen Menschen angeschlossen. Sie sind unsere beste Hoffnung im Kampf gegen die Wraith.“

    Selok blickte jetzt den Major offen an. „Zwar gibt es keinen Kampf gegen die Wraith, aber seid uns trotzdem willkommen.“

    Sheppard ergriff das Wort: „Wir danken Ihnen für die freundliche Begrüßung. Achten Sie nicht auf die Waffen, sie dienen nur zur Verteidigung. Leider werden wir nicht auf allen Welten so freundlich begrüßt wie hier. Meine Begleiter und ich sind friedliche Forscher, aber auch Soldaten. Wir sind hier um Verbündete, Technologie und Waffen im Kampf gegen die Wraith zu finden und auch anzubieten. Vielleicht können Sie uns helfen? Im Gegenzug versprechen wir euch medizinische Hilfe, technische Geräte oder was immer ihr auch benötigt und vor allem Hilfe gegen die Wraith.“

    „Wie ich schon sagte, ist ein Kampf gegen die Wraith aussichtslos, doch folgt mir. Gehen wir in mein Zelt. Dort können wir uns in aller Ruhe und ungestört unterhalten und etwas zur Stärkung zu uns nehmen.“

    Während die Ankömmlinge dem Magistrat in dessen Zelt folgten, zerstreute sich die Menge wieder oder wandte sich ihrer unterbrochenen Arbeit zu. Nur zwei verhielten sich anders. Die erste, eine schlanke junge Frau mit langen dunklen Haaren, wandte sich an ihren etwas älteren Begleiter. „Belausche sie! Ich muss herausfinden, warum sie hier sind.“

    „Glaubst du, sie sind aus dem gleichen Grund wie wir hier?“

    „Genau das sollst du ja herausfinden“, antwortete die Frau mit düsterem Blick. Hoffentlich sind das nicht schon wieder solche Schatzjäger. Ihr letzter Zusammenstoß mit diesen idiotischen Genii langte ihr noch. Nur mit knapper Not war sie damals mit dem Leben davongekommen.

    Die zweite Gestalt war ein Mann in mittleren Jahren, der sich eilige aus dem Dorf entfernte. Sein Ziel war das Stargate. Es gab jemanden, der sich sicher dafür interessierte, dass die Atlanter auf Tallus waren.
    Atlantis forever

  3. #3
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    Heimatwelt der Genii


    Commander Acastus Kolya ging eiligen Schrittes den langen Tunnel entlang, der zu den Räumen Cowens, dem Anführer der Genii, führte. Er war ein düster blickender Mann Anfang fünfzig mit Narben im Gesicht. Und er hatte Neuigkeiten, die Chief Cowen sicher interessierten.

    Vor der Tür standen die beiden Leibwächter Cowens, die Kolya selbst ausgebildet hatte. Sie salutierten, als Kolya vor der Tür stehen blieb.

    „Ich muss mit Chief Cowen sprechen.“

    Einer der Wächter drehte sich um, öffnete die Tür und ging hinein. Nur einen Augenblick später kam er zurück. „Cowen erwartet dich.“

    Chief Cowen, ein Mann um die fünfzig, mit gelockten rötlichen Haaren und ein paar Pfunden zuviel um die Rippen, saß hinter seinem Schreibtisch und arbeitete einen Stapel Papiere auf. Als Kolya vor seinem Schreibtisch stehen blieb, hörte er mit der Arbeit auf und sah dem Commander fragend ins Gesicht: „Kolya, was kann ich für dich tun?“

    „Einer meiner Spione meldete mir, dass eine Gruppe Soldaten aus Atlantis auf Tallus erschienen ist.“

    Cowen verzog angewidert sein Gesicht: „Du bist doch über unser Abkommen mit ihnen informiert?“

    „Selbstverständlich, aber es ist etwas Persönliches. Gib mir die Erlaubnis eine Eingreifgruppe unter meiner Führung hinzuschicken. Diesmal werden wir vorsichtiger vorgehen und uns nicht überlisten lassen.“

    „Hast du mich nicht verstanden? Wir haben einen Waffenstillstand mit den Atlantern geschlossen. Sie liefern uns das C4, damit wir weiter unsere Atombomben bauen können und wir konnten, bzw. die Atlanter, konnten unseren Prototypen erfolgreich testen. Da die Wraith schon hier waren und unsere Welt nun für leer halten, können wir ungestört weiter im Untergrund an unseren Bomben arbeiten. Wir hätten schon von Anfang an mit ihnen zusammenarbeiten sollen. Es war ein großer Fehler von uns, der viele Opfer auf unserer Seite gekostet hat. Das nun geschlossene Abkommen werde ich auf keinen Fall gefährden. Wir brauchen ja keine Freunde zu werden. Ich befehle dir zum Wohle unseres Volkes deinen Hass zu vergessen.“

    Kolyas Gesicht versteinerte: Aber ... !“

    Chief Cowen sprang aus seinem Stuhl. „Verstanden?“

    „Ja, Sir“, antwortete Kolya. „Dann erlaube, dass ich zu meinen Rekruten zurückkehre und mit dem Training fortfahre.“

    Cowen setzte sich wieder. „Ja, tue das.“

    Kolya salutierte und ging innerlich kochend vor Wut zurück.
    Niemals! Niemals würde er seine Rache aufgeben. Selbst wenn dieser verfluchte Sheppard nicht dabei war, wollte er die Atlanter nicht ungestraft lassen. Er würde seine Rache bekommen. Entschlossen kehrte er in die Trainingsräume zurück. Schnell rief er vier seiner engsten Vertrauten zu sich und erzählte, was vorgefallen war. Jeder von ihnen hatte durch die Atlanter entweder einen Freund oder sogar einen Verwandten verloren. Sie waren sofort Feuer und Flamme für Kolyas Plan.

    Schon eine Stunde später stand eine Gruppe von dreißig Soldaten abmarschbereit. Offiziell gingen sie zu einem Trainingsplatz auf der Oberfläche. Doch sobald sie die unterirdische Anlage verlassen hatten, befahl er die Richtung zu ändern und zum Stargate zu marschieren und den Planeten Tallus anzuwählen.


    Planet Tallus

    Sheppard und McKay hatten inzwischen den Magistrat Selok den Grund ihres Besuches erklärt.

    Selok hörte aufmerksam zu. „Ich verstehe, warum Sie dieses, wie nannten Sie es ...?“

    „ZPM“, half McKay aus.

    „Dieses ZPM brauchen. Wir selbst haben keine Verwendung dafür und würden es Ihnen gerne überlassen, aber wir haben keine Ahnung, wo es sich befindet. Sind Sie sicher, dass das, was Sie suchen, sich auf unserer Welt befindet?“

    „Ziemlich sicher“, erklärte Sheppard.

    „Was ist mit den Höhlen? Und warum befinden sich so viele Zelte hier?“ fragte Teyla.

    „Heute ist Markttag. Die meisten Zelte werden morgen wieder abgebaut. Und in keiner unseren Höhlen haben wir das Gesuchte gesehen.“

    „Erlaubt ihr eine Suche in den Höhlen?“

    „Das muss ich mit den Ältesten besprechen. Die Höhlen sind schließlich unsere Überlebensgarantie. Ich denke aber, sie werden es erlauben, wenn ihr euch mit verbundenen Augen hinführen lasst und auch einen Führer mitnehmt.“

    Die Menschen aus Atlantis sahen sich an und jeder gab sein Einverständnis durch kurzes Nicken bekannt.

    „Ich denke, darauf können wir uns einlassen“, sagte Sheppard. „Und ich verbürge mich für alle Männer und Frauen unter meinem Kommando. Niemand wird Ihr Geheimnis verraten, Magistrat.“

    Sheppard hoffte, dass die Talluser es einmal Ausnahmsweise ehrlich meinten und sie nicht zu hintergehen versuchten, wie die Genii es taten. „Und um unsere guten Absichten zu beweisen, werde ich veranlassen, dass eine große Ladung Medizin und andere nützliche Dinge hergebracht werden.“ Er hatte für so einen Fall vorgesorgt und Kisten in den Jumper laden lassen.

    „Aber Sie haben noch nicht gefunden“, warf Selok ein.

    „Das macht nichts, es ist ein Zeichen unseres guten Willens“, antwortete Sheppard.
    Keiner bemerkte die Gestalt hinter dem Zelt, die sich fort schlich. Die Frau wartete ungeduldig in einem kleinen Zelt. Es war früher Nachmittag und die Sonne warf schon lange Schatten.

    „Wir hatten recht, Rhiana, sie sind aus dem gleichen Grund hier wie wir.“

    „Wusste ich es doch. Bestimmt sind es wieder die Genii!“

    „Das konnte ich leider nicht heraushören. Was machen wir nun?“

    „Sie wissen nicht, dass wir hier sind und auch nach der Energiequelle suchen. Wir folgen ihnen unbemerkt, und wenn sie finden, was sie suchen, nützen wir den Überraschungsmoment aus und nehmen ihnen das Modul weg. Im Notfall auch mit Gewalt.“

    „Mit Gewalt?“

    „Beruhige dich, Kelan! Wir brauchen sie ja nicht zu töten, auch wenn sie es verdient hätten.“ Rhiana dachte an den letzten Zusammenstoß mit den Genii, der mit dem Tod eines Freundes geendet hatte. Erneut loderte Wut in ihr auf. Samthandschuhe würde sie nicht anlegen. Entschlossen klopfte sie auf ihre versteckte Tasche mit der Waffe darin. Diese war sehr effektiv. Man konnte damit betäuben oder sogar töten. Sie würde sie auf die höchste Stufe der Betäubung einstellen. Das würde den Genii einige Schmerzen beim Aufwachen bereiten.

    Inzwischen sprach Sheppard noch immer mit Selok. Der Magistrat wollte gehen und in etwa einer Stunde zurückkommen. Dann sollte er die Antwort der Ältesten haben. Der Major war froh, nicht länger warten zu müssen.

    Er rief einen der Soldaten heran. „Meyers, Sie und Ronon gehen zum Stargate und informieren Dr. Weir in Atlantis. Sagen Sie, dass wir vielleicht noch mehr Medikamente und Gebrauchsgegenstände für die Talluser brauchen. Teyla und Stackhouse, ihr geht zum Jumper und holt die Kisten. Stackhouse, Sie bleiben dort, weil Sie den Jumper fliegen können. Und ich möchte einen Piloten dort haben. Die übrigen sollen mit Teyla zurückkommen.“

    „Ja, Sir!“ antwortete Stackhouse. „Befürchten Sie Gefahr?“

    „Eigentlich nicht, es ist nur so ein Gefühl“, meinte Sheppard. „Und passt auf, dass euch auf dem Weg zum Jumper niemand folgt.“

    „Du traust den Tallusern nicht?“ fragte Teyla.

    „Im Grunde schon. Doch Vorsichtig ist immer besser als Nachsicht.“

    „Wir passen auf, Sir“, versprach Stackhouse.

    Während sich alle auf den Weg machten, blieben McKay und Sheppard im Dorf, um die Antwort der Ältesten abzuwarten. Die Stunde verging schnell und als Selok mit einem Begleiter zurückkam, sah Sheppard schon an dessen Gesichtsausdruck, dass sie eine positive Antwort erhalten würden.

    „Das ist Adun“, stellte Selok den jungen Mann vor. „Er wird euer Führer sein.“

    „Können wir gleich aufbrechen?“ fragte McKay. „Es sind noch einige Stunden bis zur Dunkelheit.“

    Selok sah ihn an, überrascht über die Eile, doch Adun antwortete an seiner Stelle: „Ich habe nichts dagegen, Magistrat.“

    „Gut!“ Selok rief noch vier Männer hinzu. „Sie werden euch bis zum nächsten Eingang mit verbundenen Augen bringen. Adun übernimmt dann die Führung in den Höhlen.“

    Sheppard hatte mit so etwas gerechnet und stimmt zu. Rodney meckerte, doch es blieb ihm keine andere Wahl.

    So kam es, dass sie die nächste halbe Stunde mit verbundenen Augen durch die Gegend stolperten. Die Talluser verhinderten jedoch, dass einer von ihnen stürzte. Vor ihrem Aufbruch hatte Sheppard noch Meyers und Ronon über Funk informiert. Die beiden hatten mit Dr. Weir gesprochen und befanden sich gerade auf dem Rückweg zum Dorf.

    Nach einer halben Stunde endete ihr Marsch und Sheppard hörte Geräusche, wie wenn eine große Platte zur Seite geschoben wurde. Dann mussten sie Holzstufen hinabsteigen.

    Das gleiche Geräusch wiederholte sich und Adun sagte: „Ihr könnte die Augen-Binden nun abnehmen.“

    „Danke! Vielen Dank!“ sagte Rodney sarkastisch.

    „Steckt die Bänder ein“, verlangte Adun. „Ihr braucht sie wieder für den Rückweg.“
    Nachdem sie das getan hatten, fragte McKay. „Und nun?“

    „Ich kann euch durch viele Gänge führen“, erklärte Adun.

    „Es ist egal, in welche Richtung wir gehen“, meinte Sheppard.

    Adun ging voran. Nach zwei Stunden fing McKay an zu murren, denn seine Schuhe drückten, die Füße schmerzten und die Laune wurde immer miserabler. „Das führt doch zu nichts.“

    „Wessen Idee war es denn, heute noch aufzubrechen?“ erkundigte sich Sheppard spitz. Er sah sich um. Die Tunnel erinnerten entfernt an die Abbildungen, die er von den Tok’ra-Tunneln in der Heimatgalaxis gesehen hatte. Die Ränder waren glatt und nirgends gab es Vorsprünge. Immer wieder zweigten Seitengänge ab oder kleine Räume waren in den Wänden untergebracht. Adun erklärte ihnen, dass diese Kammern als Wohnräume benutzt wurden, wenn die Talluser sich bei Gefahr versteckten. Aber niemand von ihnen wusste, wer die Tunnel gebaut hatte. Sie waren einfach da gewesen, also hatten sie sie benutzt.

    Nach einer weiteren Stunde glaubte auch Sheppard, dass sie im Moment nichts finden würden und beschloss die Suche für heute abzubrechen. Adun wollte sie zum nächstgelegenen Ausgang bringen.

    Dort mussten sie wieder die Augenbinden anlegen und Adun öffnete ein verstecktes Felsentor, dass er alleine bedienen konnte, in dem er auf einen verborgenen Hebel drückte. Er führte erst Sheppard, dann McKay ins Freie, weit genug weg vom Eingang, so dass er ihnen erlauben konnte, die Binden abzunehmen.

    Inzwischen war es draußen dunkel geworden. Tallus besaß keinen Mond und es waren Wolken aufgezogen. Ein frischer Wind wehte und ließ sie frösteln. So warm es am Tage war, so kalt schien es in der Nacht zu werden. Und dunkel! Sehr dunkel. Zum Glück hatten sie Taschenlampen mitgenommen, mit denen sie den Weg einigermaßen ausleuchten konnten.

    Steif gefroren erreichten sie das Zeltdorf und trafen auf die anderen. Teyla, Wagner, Brenner, Ronon und die beiden Wissenschaftler Dr. Zelenka und Dr. Schmid befanden sich in einem ihnen zur Verfügung gestellten Zelt. Selok leistete ihnen Gesellschaft.

    „Major, haben Sie etwas gefunden?“ fragte Dr. Schmid.

    Auch Dr. Zelenka, nach McKay der fähigste Stargate-Experte, sah die beiden Neuankömmlinge gespannt an.

    „Leider nein! Die Tunnelsysteme sind so ausgedehnt, dass wir wohl noch Tage suchen müssen, wenn wir nicht durch einen Zufall über das Gesuchte stolpern. Morgen werden wir uns in mehrere Gruppen einteilen und systematisch mit der Suche beginnen. Vielleicht haben wir dann mehr Glück.“

    Später zogen sich alle zur Ruhe zurück, denn es versprach ein anstrengender Tag zu werden.

    Am anderen Morgen waren alle früh auf den Beinen.

    Sheppard überlegte, ob er Stackhouse ablösen lassen sollte und setzte sich heimlich mit ihm über Funk in Verbindung. Doch der Sergeant versicherte ihm, dass es ihm nichts ausmachte, alleine im Jumper zu bleiben. Mit allem versorgt war er und zudem der sicherste Platz auf dem ganzen Planeten.

    Nach einem ausgiebigen Frühstück bildeten sie drei Zweier-Teams und ein Dreier-Team, die aus Sheppard/McKay, Teyla/Meyers, Ronon/Wagner und Zelenka/Schmid/Brenner bestanden. So hatte jeder der Wissenschafter einen Soldaten zum Schutz dabei. Zusätzlich bekam noch jede Gruppe ihren Führer.

    Während die Teams aufbrachen, machten sich auch die ersten Nomaden daran, ihre Zelte abzubrechen, denn der Markttag war vorbei. Bei ihrer Rückkehr am Abend würden sie wohl nur noch die regulären Bewohner des Dorfes antreffen.

    Wie am Tag zuvor, war Adun wieder der Führer von Sheppard und McKay. Nach der üblichen Prozedur mit den Augenbinden, setzten sie ihre Suche in den Tunnel fort. Jede Gruppe würde ihr vorher bestimmtes Gebiet absuchen und am Abend in das Dorf zurückkehren. Es sei denn, eine Gruppe fand etwas, dann mussten sie die anderen über Funk benachrichtigen.

    Gegen Mittag legte Sheppards Team die erste Rast ein. Proviant und Wasser hatten sie in ihren Rucksäcken mitgenommen. Mit einem tiefen Seufzer setzte sich Rodney auf den glatten Boden und holte sich zuerst einen Riegel Schokolade zur Stärkung heraus.

    „Nennst du das ein ordentliches Essen?“ fragte Sheppard ironisch.

    „Nein, aber es stärkt die Seele.“

    „Die Seele? Ein Stück Schokolade?“

    Rodney ließ sich nicht beirren und kaute genießerisch die Schokolade.

    Sheppard schüttelte den Kopf und holte sich selbst etwas Trockenfleisch heraus und trank Wasser dazu. Auch nicht gerade ein kulinarisches Menü, aber besser als nur Schokolade. Zum Nachtisch gab es einen knackigen Apfel.

    Da glaubte er ein Geräusch zu hören. Schon einmal hatte er gedacht hinter sich Schritte zu hören. Er stand auf und ging etwas den Gang zurück, doch niemand war zu sehen. Er musste sich wohl getäuscht haben.

    „Was ist?“ fragte Rodney in nervösen Tonfall.

    „Ich dachte etwas gehört zu haben, habe mich aber wohl geirrt.“

    „Bist du sicher?“

    „Nein, aber wenn du willst, kannst du ja gerne mal nachsehen.“

    „Oh, nein danke, dass überlasse ich gerne dir.“

    Sheppard beließ es dabei. Immer wieder fiel sein Blick bewundernd auf die Tunnelwände, die im hellen blau leuchteten. Seine Hand fuhr über die Oberfläche und er bemerkte die feine und makellose Arbeit.

    Nach ihrer Pause suchten sie weiter. Gegen Abend - sie waren fast am Ende des Abschnitts, den sie absuchen wollten - blieb Sheppard stehen. Am Boden, der ebenso gleichmäßig und doch rutschfest wie die Wände waren, sah er ein seltsames Zeichen. Er kniete sich hin und studierte es. Es handelte sich ohne Zweifel um ein antikisches Schriftzeichen.

    Sheppard ließ seine Hand darüber gleiten. Wenn sie nur endlich das ZPM finden würden, dachte er dabei. Urplötzlich öffnete sich neben dem Zeichen der Boden und ein schmaler Schacht war zu sehen. Er warf einen Blick hinab und sah eine Leiter nach unten führen. Ohne Zweifel hatte sich die Öffnung auf seinen gedanklichen Befehl hin geöffnet. Manchmal war das ATA-Gen ganz nützlich.

    McKay trat neben ihn. „Was ist das?“
    Atlantis forever

  4. #4
    General Avatar von Dr.McKay
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    Sehr interessante Story und auch gut zu lesen. Aber einen starken kritikpunkt gibts, den ich gleich bemerkt habe, obwohl ich die story nur überflogen habe.

    Dieses:

    Teyla Emmagan bemerkte: „Die Siedlung ist etwa einem Kilometer in diese Richtung, direkt am Fuße der Berge.“
    Wieso schreibst du das immer in dieser Art mit Doppelpunkt? Genau so wie "An McKay gewandt". Das ist schreibtechnich falsch, weil eigentlich völlig überflüssig und hemmt den fließenden Satzbau. Wenn da steht "Wähle die Koordinaten Rodney" dann weis der leser auch so wer damit gemeint ist. Darüber hinaus müsste es bei dem Satz mit Teyla korrekt heißen:

    „Die Siedlung ist etwa einem Kilometer in diese Richtung, direkt am Fuße der Berge,“ bemerkte Teyla Emmagan.

    Btw den Nachnamen finde ich auch ehr störend da wir ja wissen wie sie heißt.
    ***
    Interviews für SGP - R.S.Francks, Paul McGillion, Chuck Campbell, David Nykl,
    Torri Higginson, Kavan Smith, Andee Frizzell
    ***

  5. #5
    Immer auf der Jagd nach Mäusen Avatar von Selana
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    Werde mir deine Anregung merken.
    Ist so eine Angewohnheit von mir oft den Doppelpunkt zu verwenden.
    Auch, dass ich manchmal den ganzen Namen schreibe, oder einmal nur den Vornahmen oder auch nur den Nachnamen, damit es nicht immer dasselbe ist.
    Freu mich aber, dass Du meine Story verfolgst.
    Atlantis forever

  6. #6
    Ewige Rebellin Avatar von Freyja
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    Hallöchen

    Hab die FF eben gelesen und muss sagen...
    Ist nicht schlecht, aber es wird irgendwie keine Spannung aufgebaut... Das stört mich ein wenig. Außerdem klingen manche Sätze ein wenig abgehackt und es sind ein paar Rechtschreibfehler drin... Ach ja, Siezen sich die Atlanter nicht? Wenn sie dienstlich miteinander reden, bentzen sie doch das ‚Sie’, oder? *grübel*
    Ansonsten aber ganz gut

    Gruß Frey

    Freyja, die einsame Verfechterin der deutschen Rechtschreibung

    --nur sporadisch online--

  7. #7
    John´s wife Avatar von JohnnysGirl
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    11.03.2005
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    Ich find die Story gut, mir sind aber auch die von McKay schon genannten Dinge aufgefallen. Aber sonst echt gut gelungen!


    ** sponsored by badwraith **

    Stolzes Mitglied im Wraith - Knuddel - Club!

  8. #8
    Immer auf der Jagd nach Mäusen Avatar von Selana
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    Freyja: Schön, dass Dir meine Story gefällt. Vielleicht gelingt es mir ja noch ein
    bisschen Spannung einzubauen
    Jonnysgirl. Schön, dass auch Du meine Story gefunden hast und sie Dir auch
    etwas gefällt. Bei mir duzen sich die Teammitglieder halt. Das ist
    in meinen Augen etwas familärer.

    Doch nun kommt Kapitel 2



    „Das siehst du doch, oder? Ich sah das Zeichen, fuhr mit der Hand darüber und sprach „Sesam öffne dich“ und genau das tat der Boden dann auch.“

    „Ha! Witzig, wirklich, Sheppard.“

    „Aber genau das habe ich getan. Ich sah das Zeichen und dachte dabei, dass ich endlich das ZPM finden möchte und schwups, der Boden öffnete sich.“

    „Und an so etwas denkst du nun erst? Warum lässt du uns dann durch den ganzen Berg laufen, wenn es so einfach ist?“

    „Mach mal halblang, McKay. Es ist das erste Mal, dass mir so ein Schriftzeichen am Boden auffiel. Gehen wir nun hinunter oder nicht?“

    „Du zuerst! Das ist nämlich ein Sheppard-Ding.“

    „Was meinst du damit wieder?“

    „Na, den Helden spielen, dass meine ich damit.“

    Manchmal könnte Sheppard McKay wirklich erwürgen, doch er unterdrückte seinen Ärger und leuchtete mit der Lampe nach unten. Es schien nicht sehr tief zu sein. Also schwang er sich vorsichtig über den Rand und kletterte die schmale, fest in der Wand verankerte Leiter, nach unten. Kaum hatte er festen Boden unter den Füßen, als auch schon alle Lichter angingen. Vor sich sah er eine Tür, die sich öffnete, als er darauf zuging.

    „Kommt herunter!“ rief er nach oben.

    McKay und Adun stiegen zu ihm herab.

    „Sollten wir nicht die anderen informieren?“ wollte McKay wissen.

    „Erst, wenn wir sicher sind, auch etwas gefunden zu haben. Es könnte nur eine weitere Kammer sein“, meinte Sheppard.

    Gemeinsam gingen sie durch die Tür. Doch zu ihrer Enttäuschung war der Raum leer und nur winzig. Sie konnten gerade darin stehen. Plötzlich drehte sich alles um sie herum und ein Gefühl, als würden sie nach unten gezogen stellte sich ein.

    „Ein Aufzug“, erkannte McKay und beruhigte sich sofort wieder.

    Kaum merklich blieb der Lift wieder stehen und entließ sie in einen großen Raum, von dem viele Türen abgingen.

    „Nun bin ich sicher, dass wir etwas gefunden haben“, meinte Sheppard. Er griff nach seinem Funkgerät und aktivierte es, doch außer Rauschen war nichts zu hören. „Etwas stört den Empfang. Wir müssen nach oben gehen.“

    „Vorher werfe ich aber einen Blick hinter diese Türen“, meinte Rodney und ging schnurstracks auf die erste Tür zu.

    Sheppard ging auf eine andere Tür zu, die sich vor ihm öffnete. Sofort gingen weitere Lichter an, die Anlage erwachte zum Leben. Sheppard sah Computer-Anlagen, wie in Atlantis. Dies war ohne Zweifel ein kleiner Außenposten der Antiker.

    „Hierher, Sheppard!“ hörte er McKay rufen.

    Er fand ihn in einem kleinen Raum, der außer einem sehr bekannten Stuhl nichts enthielt. Es war der gleiche Stuhl, wie es einen in dem Außenposten in der Antarktis auf der Erde gab und auch in Atlantis. Überwältigt ging er in den Raum, gefolgt von Adun, der aus dem Staunen nicht mehr herauskam.

    Sheppard konnte nicht widerstehen und setzte sich in den Stuhl. Sofort schaltete sich die Energie ein. Der Stuhl reagierte auf seine Anwesenheit.

    „Fantastisch!“ schwärmte McKay.

    Der Major stand wieder auf und ging zu der Stelle, wo normalerweise die ZPM waren. Er fuhr mit der Hand darüber und ein ZPM erschien. Es war voll geladen.

    „Ich glaube es nicht!“ rief McKay aus. „Wir haben es gefunden!“

    Auch Sheppard strahlte. Endlich waren sie am Ziel. Er blickte auf Adun, doch der Talluser stand nur staunend da. „Was ist das?“ fragte er.

    „Das ist ein ZPM, dass, was wir gesucht haben“, erklärte McKay ihm. „Wir werden es mitnehmen.“

    „Der Rat der Ältesten und der Magistrat haben das erlaubt. Es hört euch“, sagte Adun.

    „Irrtum!“ Die Stimme in ihrem Rücken ließ sie erstarren, doch bevor sie reagieren konnten, traf sie etwas mit ungeheurer Wucht und ließ sie betäubt zu Boden fallen.

    Am Eingang tauchten Rhiana und ihr Begleiter Kelan auf. Ohne Mitleid sah die Frau auf die drei betäubten Männer hinab. Die Schmerzen würden groß sein, wenn sie wieder erwachten, davon aber abgesehen, unversehrt sein.

    Kelan ging zu den drei Männern, zwei Genii und ein Dorfbewohner, und untersuchte sie. Rhiana konnte sehr rücksichtslos sein wenn es notwendig war, doch er wollte niemanden töten. Er war Wissenschafter und kein Mörder. Sie hatten schließlich gefunden, was sie suchten.
    Als letzten untersuchte er den jungen drahtigen Genii, der wohl der Anführer war. Sie waren den dreien den ganzen Tag über heimlich gefolgt. Zweimal wären sie von dem Offizier fast entdeckt worden, hatten sich im letzten Augenblick aber verstecken können.

    Er fühlte den Puls des jungen Mannes, alles war in Ordnung. Er wollte schon zu Rhiana gehen, als ihm etwas auffiel. Aus einer der Taschen lugte ein Gegenstand heraus, den Kelan nur zu gut kannte, aber nie bei einem Genii vermuten würde. Er holte ihn hervor, um sicher zu gehen.

    Tatsächlich, ein Lebenszeichendetektor der Alten.

    „Rhiana! Dieser hier hat das bei sich. Sieh es dir an.“

    Die Frau trat zu ihm und warf einen Blick darauf. „Ohne Zweifel gestohlen!“

    „Mag sein, aber du weißt, dass nur die Alten ein solches Gerät benutzen können. Es ist nutzlos für einen Genii. Warum trägt er das mit sich?“

    Sie durchsuchten die beiden anderen, doch nur bei dem zweiten Genii fanden sie noch Geräte der Alten. Das gab nun auch Rhiana zu denken. Sie sah sich die beiden genauer an. Sie waren nicht wie die Genii gekleidet, die sie sonst getroffen hatten. Was sie trugen, war ohne Zweifel eine Uniform, doch so fremdartig, wie sie es noch nie gesehen hatte. Am rechten Arm bemerkte Rhiana verschiedene Abzeichen, doch links das gleiche: Ein Wort, dass sie nicht lesen konnte und darunter ein Symbol, dass nur ein Stargate sein konnte.

    „Ich muss mich wohl doch mit ihnen unterhalten, oder zumindest nur mit diesem“, sie zeigte auf den Anführer. In ihrem Gepäck befand sich ein schmales, aber festes Seil. Das schnitten sie in drei Teile und fesselten den Männern die Hände auf den Rücken. Dann holte sie ein Injektionsgerät hervor.

    „Oh! Das kann ihm schaden“, meinte Kelan.

    „Ach was! Er ist ein junger und starker Mann. Sein Herz wird es schon verkraften.

    „Und wenn nicht ...!“

    „Rhiana! Vielleicht ist er kein Genii!“

    „Aber ein Dieb auf alle Fälle“, sie ignoriert Kelans Einwürfe und injizierte dem Mann den Inhalt der Ampulle. Wie erwartet dauerte es nur wenige Augenblicke, bis er die ersten Lebenszeichen von sich gab.

    Rhiana musterte sein Gesicht. Eigentlich sah er sehr gut aus. Schade, dass er ein Dieb war.

    Das erste, was Sheppard fühlte, war ein Schmerz, der ihm das Gefühl gab, auseinander gerissen zu werden. Jeder Muskel und jeder Nerv in seinem Körper schmerzte. Was war nur passiert?
    Stöhnend versuchte er sich aufzurichten, doch das schaffte er nicht. Er wartete einen Augenblick und versuchte die Augen aufzuschlagen, was nun auch klappte. Noch immer tat alles weh, doch er blickte gebannt in das Gesicht einer jungen wunderschönen Frau mit langen dunklen Haaren, die ihn interessiert musterte.

    „Wer bist du?“ fragte sie.

    Automatisch und ohne groß zu überlegen antwortete er: „Major John Sheppard vom Planeten Erde.“

    Mit Absicht hatte Rhiana ihn das sogleich gefragt, bevor er seine Sinne richtig beisammen hatte. Meist antwortete man da automatisch. Was er sagte, ließ sie aufhorchen. Planet Erde! Diesen Namen kannte sie aus alten Legenden. Hmm! Also kein Genii, aber was waren die beiden dann?

    „Ihr seid keine Genii?“ fragte sie.

    „Genii! Nein“, an seinem Gesichtsausdruck sah sie, dass er noch Schmerzen hatte, diesen jedoch unterdrückte. „Die Genii würde ich nicht als Freunde bezeichnen.“ Er versuchte erneut aufzustehen und bemerkte erst da, dass seine Hände mit einem Strick nach hinten gefesselt waren.

    Sein Blick fiel auf die beiden anderen Männer. „Was ist mit McKay und Adun? Was hast du mit ihnen gemacht? Wer bist du überhaupt? Mit welchem Recht nimmst du uns gefangen? Wir haben dir nichts angetan.“

    „Ich heiße Rhiana Remol und woher ich komme spielt keine Rolle. Ihr, auf jeden Fall seid Diebe, die die Schätze der Alten rauben.“

    „Ach ja! Und was machst du?“

    „Ich werde das Energiegerät der Alten mitnehmen und in Sicherheit bringen.“

    „Und dann nennst du uns Diebe? Wir haben gute Gründe für unser Handeln, denn wir brauchen das ZPM zum Schutz von Atlantis.“

    Rhiana horchte erneut auf. Hatte er da gerade Atlantis gesagt? Meinte er damit etwa die legendäre Stadt der Alten, die sie und ihr Volk schon so lange vergeblich suchten?

    Sheppard seinerseits versuchte die Frau und ihren älteren Begleiter einzuordnen. Sie machte den Eindruck einer Kriegerin, während der Mann mehr wie ein ... Wissenschaftler aussah. Sie waren ganz sicher keine Talluser, aber auch keine Genii. „Atlantis ist die alte Stadt der Antiker, in der wir seit über einem Jahr leben. Wir sind von der Erde gekommen, dem Ursprungsort der Antiker. Vor Millionen von Jahren verließen die Antiker die Erde mit der Stadt Atlantis und kamen hierher in diese Galaxis. Doch dann kamen die Wraith und die letzten überlebenden Antiker kehrten zur Erde zurück. Das war vor über 10.000 Jahren. Wir sind ihre direkten Nachkommen und fanden den Weg durch das Stargate zurück nach Atlantis. Ohne die Energie eines ZPM können wir jedoch nicht heimkehren. Außerdem haben uns die Wraith vor kurzer Zeit angegriffen. Wir konnten den Angriff erfolgreich abwehren, aber ohne ausreichende und dauerhafte Energie sind wir im Endeffekt die Unterlegenen. Deshalb brauchen wir jedes ZPM, das wir finden können.“

    „Du behauptest also, dass deine Heimatwelt die Ursprungswelt der Alten ist? Willst du das damit sagen?"

    „Wenn du mit Alten die Antiker meinst, dann ja!“

    „Und ihr habe einen Großangriff der Wraith erfolgreich abgewehrt?“ fragte Kelan ungläubig.

    „Mit etwas Glück und großen Opfern gelang uns das“, bestätigte Sheppard. „Und wir könnten Verbündete werden. Gerne werden wir unser Wissen mit euch teilen. Du kannst uns sogar nach Atlantis begleiten und dich überzeugen.“

    Rhiana erhob sich und unterhielt sich leise mit Kelan. Sheppard versuchte sofort seine Fesseln zu lockern, doch die beiden hatten gute Arbeit geleistet. Je mehr er sich bemühte, desto fester zogen sich die Stricke um seine Handgelenke zusammen. So gab er schließlich frustriert auf.

    „Was ist mit meinen Freunden?“ rief er den beiden zu.

    „Sie sind nur bewusstlos und wachen in ein paar Stunden auf.“ Rhiana konnte sich nicht entscheiden ob sie Sheppard glauben sollte. Es wäre ungeheuerlich, wenn er die Wahrheit sprach. Schließlich entschied sie Sheppard und das Energiemodul auf ihren Heimatplaneten mitzunehmen.

    „Du wirst uns begleiten und meinen Leuten einige Fragen beantworten. Aber keine Sorge, wenn das, was du erzählt hast, wahr ist, hast du nichts zu befürchten.“

    „Und meine Freunde? Ihr könnt sie nicht so hilflos liegen lassen.“

    „Na, schön! Wir befreien sie. Bis sie aufwachen, sind wir schon weg“, sagte die Frau.
    Kelan schnitt die beiden los und half Sheppard dann auf die Beine. „Ihr könnt ruhig auch meine Fesseln lösen“, sagte er.

    „Für wie dumm hältst du uns?“ fragte Rhiana. Kelan hatte inzwischen das begehrte ZPM geholt, was Sheppard maßlos ärgerte. Sollte es wirklich passieren, dass ihnen zum zweiten Mal ein ZPM von fanatischen Eingeborenen vor der Nase weggeschnappt wurde, die ihn dann auch noch entführten?

    Im Moment konnte er nichts daran ändern. Die beiden zwangen ihn nach draußen zu gehen. Mit dem Aufzug ging es nach oben. Die Leiter hoch mit gefesselten Händen war nicht einfach, doch Rhiana war nicht bereit ihn loszuschneiden. Schließlich schaffte er es mit Kelans Hilfe hochzuklettern. Rhiana stand oben und zog ihn hoch.

    Mit traumwandlerischer Sicherheit fanden die beiden ihren Weg durch die Tunnel bis zu einem Ausgang. Inzwischen war es draußen dunkel geworden. Die anderen Teams waren bestimmt schon erfolglos ins Dorf zurückgekehrt und würden ihn und McKay bald vermissen.
    Auf dem Weg zum Sternentor mussten sie am Dorf vorbei. Auf der Anhöhe, über dem Dorf, blieb Rhiana plötzlich stehen und packte Sheppard. Durch die Fesseln behindert , wurde er grob auf den Boden geworfen. Er blickte die Frau böse an.

    Rhiana beachtete Sheppards Blick jedoch nicht und holte stattdessen ein Fernglas heraus und beobachtete das Dorf. „Da stimmt etwas nicht, Kelan. Die Leute sind zwar wie die Dorfbewohner bekleidet, doch sie bewegen sich wie Soldaten.“

    Auch Kelan blickte durch das Fernglas. „Darf ich auch mal?“ fragte Sheppard.

    Rhiana hielt ihm das Glas an die Augen und stellte es auf seine Stärke nach seinen Wünschen ein. Er konzentrierte sich auf die Leute im Dorf. Auf den ersten Blick sah es normal aus. Doch dann sah er etwas aufblitzen. Die Dorfbewohner waren bewaffnet.

    „Sie sind bewaffnet“, sagte Sheppard.

    „Sind das deine Leute?“, fragte Rhiana.

    „Nein, die würden sich nicht als Dorfbewohner verkleiden.“ Plötzlich sah er deutlich das Gesicht eines der Männer vor sich. In seinem Magen bildete sich ein Knoten und Sheppard glaubte zu träumen. „Kolya!“

    „Kolya?“ fragend blickte Rhiana ihn an.

    „Das sind die Genii!“

    Was war geschehen?
    Atlantis forever

  9. #9
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    Du mußt unbedingt weiterschreiben

    Die Spannung läßt sich kaum aushalten
    Der Vorteil der Intelligenz ist - man kann sich dumm stellen!

  10. #10
    Immer auf der Jagd nach Mäusen Avatar von Selana
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    Keine Sorge, ich schreibe weiter. Kommt noch einiges, aber ich habe erst am Freitag wieder Zeit.
    Schön aber, das Dir die Story gefällt.
    Atlantis forever

  11. #11
    Ewige Rebellin Avatar von Freyja
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    Hey
    Super Ende, diesmal hast du es wirklich spannend gemacht. Hoffe, bald weiterlesen zu können

    Frey

    Freyja, die einsame Verfechterin der deutschen Rechtschreibung

    --nur sporadisch online--

  12. #12
    Immer auf der Jagd nach Mäusen Avatar von Selana
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    Freut mich, dass ich diesmal Spannung reinbringen konnte. Meine Stories sind meist länger und da baut sich die Handlung halt erst etwas später auf.
    Aber ich will mich bemühen und verspreche es wird noch spannender.
    Nun werde ich die Fortsetzung posten.
    Atlantis forever

  13. #13
    Immer auf der Jagd nach Mäusen Avatar von Selana
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    Alte Feinde


    Commander Acastus Kolya und seine Männer lagen versteckt auf der Anhöhe über dem Zeltdorf. Es war früher Morgen und unten herrschte geschäftiges Treiben. Viele Zelte wurden abgebrochen. Es herrschte ein dauerndes Kommen und Gehen. So war es nicht einfach, die Gesuchten auszumachen. Gegen Mittag war klar, dass etwa 20 Zelte stehen bleiben würden. Die letzten reisten am frühen Nachmittag ab.

    Kolya hatte einen der Abreisenden gefangen nehmen und ausfragen lassen. So bekam er heraus, dass sich neun Fremde in dem Dorf befanden, die aber am frühen Morgen das Dorf in Richtung Berge verlassen hatten. Was sie vorhatten, wusste der Mann nicht, nur das sie am Abend zurückkehren würden.

    Der Commander sah zufrieden aus. Mit den übrig gebliebenen Bewohnern des Zeltdorfes würden seine gut ausgebildeten Männer und Frauen ein leichtes Spiel haben. Und sobald die Atlanter zurückkehrten, würden sie einer nach dem anderen in die Falle laufen.

    Kolya gab das Zeichen und seine Soldaten schwärmten aus und umstellten das Dorf. Die Bewohner, die sich nicht oder kaum wehrten, wurden zusammengetrieben und auf dem Dorfplatz versammelt.

    Kolya trat vor: „Wer hat das sagen?“

    Zögernd trat ein Mann in vornehmen Kleidern nach vorne. „Ich bin Magistrat Selok. Was hat das zu bedeuten?“

    „Ihr gebt von den Genii als Verbrecher gesuchten Leuten Unterschlupf.“

    „Ich weiß nicht wovon Sie reden“, sagte der Magistrat ehrlich.

    „Diese Gruppe Fremden, die gestern bei euch ankamen.“

    Selok erstarrte. „Diese Leute sind freundlich gewesen, was man von euch nicht sagen kann.“

    „Sie sind Verbrecher und haben den Tod vieler Genii zu verantworten.“

    „Das kann ich mir nicht vorstellen“, sagte Selok. „Was ich sehe ist, dass ihr mit Waffengewalt meine Leute zusammentreibt. Von den Fremden dagegen haben wir Medizin und Gebrauchsgegenstände umsonst erhalten.“

    „Das taten sie nur, um euch zu betrügen.“

    „Das glaube ich nicht. Sie machten einen ehrlichen Eindruck und waren nur auf der Suche nach einem Gegenstand. Wir haben ihnen diese Suche erlaubt.“

    „Wo sind sie jetzt?“ fragte Kolya.

    „Nicht hier, sie sind schon wieder nach Hause zurückgekehrt“, log Selok dreist. Er glaubte diesem düsteren Fremden nicht. Er machte einen gefährlichen Eindruck. Major Sheppard dagegen hatte einen ehrlichen Eindruck auf ihn gemacht. Wenn es wirklich stimmte, dass sie Genii auf dem Gewissen hatten, dann hatte das sicher seinen guten Grund.

    Angesichts dieser offensichtlichen Lüge verzog Kolya nur sein Gesicht. „Wo sind sie?“ fragte er erneut in gefährlichem Tonfall.

    „Erklärte ich nicht gerade, dass sie nicht mehr hier sind?“ antwortete Selok.

    Kolya wandte sich an einen seiner Soldaten. „Töte einen von ihnen!“

    Der Soldat reagierte sofort und richtete seine Waffe auf einen beliebigen Mann. Seloks entsetzter Aufschrei ging im Knall der Waffe unter. Ungläubig blickte Selok auf den Niedergeschossenen, um den sich sofort einer seiner Leute bemühte. Der junge Mann blickte fassungslos zu dem Magistrat auf. „Er ist tot!“

    „Mörder!“ rief Selok erschüttert.

    „Ein notwendiges Opfer“, erklärte Kolya kalt. „Also! Wie lautet die Antwort? Oder soll ich noch jemanden töten lassen?“ Er gab dem Soldaten einen Wink.

    „Nein, bitte nicht! Sie haben sich in Gruppen aufgeteilt und kommen am Abend zurück.“

    „Wie viele sind es?“

    „Neun“, erklärte Selok, der nicht wollte, dass noch jemand getötet wurde. „In vier Gruppen aufgeteilt.“

    „Wie sind die Namen der neun?“

    „Ich konnte mir nicht alle merken.“

    „Und wie hießen die, welche du dir merken konntest?“

    „Ihr Anführer ist Major Sheppard, dann Dr. McKay und die Frau hieß Teyla. An die anderen Namen kann ich mich wirklich nicht erinnern.“

    Das glaubte Kolya dem Magistrat sogar. „Major Sheppard? Major John Sheppard?”

    „Ja.“

    Kolyas Gesicht verzerrte sich vor Zorn. „Und diesen Mörder unterstützt ihr.“


    „Ich sehe nur, dass ihr einen meiner Leute getötet habt und das ohne Grund. Wahrscheinlich habt ihr das gleiche mit den Atlantern gemacht und sie wehrten sich nur“, sagte Selok.

    Kolya schlug ohne Vorwarnung zu und Selok ging zu Boden. Der Commander hatte genug von diesen Feiglingen, die sich weigerten die Wraith zu bekämpfen und sich lieben wie Hasen in Höhlen versteckten.

    „Sperrt sie in ein paar Zelten zusammen und bewacht sie gut. Keiner darf entkommen, um die Atlanter zu warnen. Dann verteilt euch am Dorfeingang und empfangt die Atlanter gebührend.“ Kolya konnte es noch nicht fassen, dass Sheppard dabei war und sich bald in seinen Händen befand. Er würde für alles büssen müssen, was er je einem Genii angetan hatte.

    Ein paar seiner Soldaten verkleideten sich als Dorfbewohner, um die Atlanter nicht zu warnen. Er selbst zog sich in ein großes Zelt zurück. Drei Stunden später kam die erste Gruppe zurück. Kolya beobachtete mit Genugtuung, wie die drei gefangen wurden. Seine verkleideten Soldaten ließen sie passieren und griffen dann zu. Nur einer von ihnen wehrte sich ernsthaft, doch gegen zehn Mann hatte er keine Chance und wurde bald überwältigt. Kolya ließ ihn und einen der beiden anderen in ein Zelt sperren und den dritten zu sich bringen.

    Kolya musterte den Mann. Er war mittelgroß mit dunkelblonden Haaren und trug eine Brille auf der Nase. Ohne Zweifel ein Wissenschaftler aus Atlantis. "Mit wem habe ich die Ehre?“

    „Dr. Radek Zelenka“, sagte der Mann und blickte ihn trotzig an. „Und darf ich fragen, wer Sie sind?“

    „Ich bin Commander Acastus Kolya von den Genii.“

    Dr. Zelenka wurde blass um die Nase. Er wusste nur zu genau, wen er vor sich hatte. „Sie haben unsere Stadt überfallen, als der Sturm über Atlantis zog und ohne Grund zwei unserer Männer getötet.“

    „Und ihr Sheppard sechzig meiner Männer!“ hielt Kolya ihm vor.

    „Er hat nur verhindert, dass ihre Truppe unsere Stadt überrannt hat und den Schild aktiviert. Außerdem haben Sie vorher noch versucht ihn zu töten. Es war reine Notwehr“, stellte Zelenka richtig. „Wären Sie an seiner Stelle gewesen, hätten Sie dasselbe getan.“

    Einen Moment sah es danach aus, als wollte Kolya auch ihn schlagen, doch er beherrschte sich. „Und was ist ihr Fachgebiet, Doktor?“ fragte er.

    „Ich bin Stargate-Experte und kenne mich mit der Antiker-Sprache aus“, erklärte Radek.

    „Ein Kollege von Dr. McKay also. Nun, Sie werden ihn bald wieder sehen. Wo ist Sheppard?“

    „Nicht dabei!“ log Zelenka.

    Kolya grinste ihn hinterhältig an. „Natürlich! Es ist erstaunlich, wie jeder versucht den Mann zu schützen. Schafft den guten Doktor zu den anderen.“ Der Commander beschloss keine Zeit mehr zu verschwenden. Er musste nur warten und Sheppard würde automatisch in seine Hände fallen.

    Die nächste Gruppe bestand aus Ronon und Teyla, die zwar mehr Widerstand leisteten, aber das gleiche Schicksal erlitt, wie die erste Gruppe. Das waren fünf. Gleich darauf kamen zwei Männer zurück, die wie die anderen in die Falle liefen. Fehlten nur noch Sheppard und McKay. Kolya befahl seinen Männern äußerste Wachsamkeit, als es dunkel wurde und die beiden noch immer nicht da waren. Hatte dieser verfluchte Sheppard etwa etwas bemerkt? Zuzutrauen wäre ihm das, wie Kolya nur zu gut wusste.

    Inzwischen saßen Sheppard, Kelan und Rhiana noch immer auf dem Hügel. Auch wenn die Männer da unten die Bekleidung der Eingeboren trugen, war sicher, dass es Genii waren. Sheppard hatte Kelan und Rhiana erklärt, wer Kolya war.

    „Befreit mich endlich von diesen Fesseln!“ verlangte Sheppard. „Die Genii können wir nur gemeinsam bekämpfen.“

    „Wieso sollten wir das tun? Was geht uns dein Ärger mit ihnen an?“ fragte Rhiana.

    „Was? Soll ich etwa meine Leute in deren Hände lassen. Kolya würde sie töten.“

    „Du hast keine andere Wahl. Oder hast du vergessen, dass du unser Gefangener bist?“

    „Wie sollte ich das? Bitte, du kannst das nicht von mir verlangen!“

    Rhiana überlegte. Sie wusste immer noch nicht, ob sie Sheppard vertrauen konnte. Sie hasste die Genii und hatte selbst noch eine Rechnung mit ihnen offen. Doch wie sollten sie zu dritt mit einer ganzen Einheit Genii fertig werden?

    „Ich verrate euch ein Geheimnis“, versuchte Sheppard erneut, sie zu überzeugen. „Es wird euch von meiner Ehrlichkeit überzeugen. Es gibt noch einen Mann von uns hier und er befindet sich in einem Raumschiff der Antiker, mit dem wir gekommen sind. Es steht nicht weit weg getarnt. Gehen wir dort hin. Die Genii wissen nichts von dem Schiff.“

    „Ein Raumschiff?“ fragte Kelan ungläubig. „Und von den Alten?“

    „Ja, ein kleines, das aber durch das Stargate fliegen kann.“

    „Und ihr könnt es bedienen?“ fragte Rhiana.

    „Du scheinst viel über die Antiker-Technologie zu wissen, aber ja: einige meiner Männer und auch ich, wir können die Technologie bedienen.“

    „Wie?“

    „Wir besitzen ein Gen, ein Erbe der Antiker, weil wir ihre direkten Nachkommen sind. Es ist rar unter meinen Leuten, denn die alten Antiker haben sich vor 10.000 Jahren mit den damaligen Menschen auf der Erde vermischt.“ Sheppard hoffte Rhiana nicht zu viel zu verraten, doch im Moment war Ehrlichkeit die einzige Waffe, die er hatte.

    „Na, schön! Gehen wir zu dem Raumschiff. Aber die Fesseln bleiben, bis ich sehe, dass das Schiff wirklich existiert“, bestimmte Rhiana.

    Seufzend gab Sheppard nach. „Aber wir holen McKay und Adun ab. Ich möchte nicht, dass sie in die Falle der Genii tappen.“

    „Auf keinen Fall! Vorwärts! Beweg dich endlich!“

    Missmutig tat Sheppard, was die beiden verlangten. Da Rhiana eine Waffe auf ihn richtete, blieb ihm nichts anderes übrig. Er hatte A gesagt und nun gab es kein zurück mehr. Auch in der Nacht fand er den Weg zum Puddlejumper. Dabei mussten sie wieder an dem Höhleneingang vorbei, durch den sie die Antiker-Station verlassen hatten.

    Plötzlich trat ihnen McKay mit gezogener Waffe in den Weg. „Lassen Sie den Major sofort frei“, befahl er barsch.

    Rhiana reagierte blitzschnell. Sie packte Sheppard und benutzte ihn als Schutzschild.
    „McKay, nicht!“ rief Sheppard.

    „Wer sind die beiden?“ fragte Rodney. Vor etwa einer Stunde war er mit großen Schmerzen aufgewacht und hatte das Verschwinden des Majors bemerkt. Gerade war er mit Hilfe von Adun ins Freie getreten, als er die drei kommen sah. Zum Glück bemerkte er die Waffen und das Sheppard gefesselt war.

    „Das ist eine lange Geschichte, Rodney! Wir haben keine Zeit. Nimm die Waffe herunter und hör zu.“ Schnell erzählte er, was in der Zwischenzeit geschehen war und McKay hörte atemlos zu, ohne jedoch die Waffe zu senken.

    „Du musst zum Sternentor gehen und Dr. Weir informieren. Sie soll schnellstens Hilfe schicken. Halte dich vom Dorf fern und sei auch am Tor vorsichtig. Es wird sicher von den Genii bewacht.“

    Rodneys Gesicht verzog sich besorgt. „Schon wieder dieser Kolya! Und was ist mit dir?“
    „Ich gehe mit Rhiana und Kelan zum Jumper. Dort kann ich die beiden von unserer Ehrlichkeit überzeugen.“

    „Bis du sicher?“

    „Sicher bin ich sicher! Und nun geh! Und Rodney!“

    „Was?“

    „Pass auf dich auf und versuch nicht, den Helden zu spielen.“

    „Mach ich, den Helden zu spielen überlasse ich lieber dir.“

    McKay und Adun, der inzwischen aus seiner Deckung gekommen war, verschwanden in der Dunkelheit. Sheppard führte die beiden weiter zum Jumper.

    Dort angekommen rief Sheppard: „Stackhouse! Schalten Sie den Tarnschild ab!“
    Nichts geschah, doch Sheppard war sich sicher, am richtigen Platz zu sein. „Das ist ein Befehl, Sergeant!“

    „Da ist niemand“, sagte Rhiana. „Ich wusste doch, dass es eine Lüge ist.“

    „Nein, das Schiff ist da. Stackhouse!“ rief er nochmals. „Machen Sie schon, alles ist in Ordnung.“

    „Wenn Sie nicht wollen, dass dem Major etwas passiert, zeigen Sie sich!“, rief Rhiana und stellte Sheppards Behauptung, es wäre alles in Ordnung, somit als Unwahrheit dar.

    Plötzlich tauchte der Jumper aus dem Nichts auf und gleich darauf erschien Stackhouse mit schussbereiter P-90 im hinteren Heck des Schiffes.

    „Wie ihr seht, habe ich nicht gelogen“, wandte John sich an die beiden. „Und nun“, sich zu Stackhouse umdrehend, „seien Sie so freundlich, Sergeant und entfernen -Sie auch den Schutzschild, damit wir das Schiff betreten können.“

    Stackhouse wollte schon antworten, dass der Schild ausgeschaltet war, da bemerkte er den beschwörenden Gesichtsausdruck seines Vorgesetzten und begriff. Major Sheppard war ein schlauer Mann. „Sofort, Sir!“ rief Stackhouse und verschwand im Jumper. Dort schaltete er den Energieschild ein.

    Als Rhiana, Kelan und Sheppard auf das Schiff zugingen, liefen sie mit voller Wucht in den Schild hinein. Sheppard mit Absicht, doch im Gegensatz zu den beiden anderen war er darauf vorbereitet. Als Kelan und Rhiana zu Boden gingen, erschien Stackhouse mit seiner Waffe und Sheppard kickte mit dem Fuß die Waffe der Frau weit weg.

    Ohne sie aus den Augen zu lassen, fragte Stackhouse. „Alles in Ordnung, Sir?“

    „Jetzt schon! Befreien Sie mich endlich von diesen verfluchten Fesseln, Sergeant!“

    „Sofort, Sir!“ Stackhouse trat zu ihm und zog sein Messer und schnitt die Stricke an den Händen des Majors durch.

    Erleichtert rieb sich Sheppard die Hände. „Endlich frei!“

    „Du verdammter ... “ begann Rhiana.

    „Keine Beleidigung bitte! Alles, was ich sagte, entspricht der Wahrheit. Ich kann es nur nicht leiden betäubt, gefesselt, mit der Waffe bedroht und entführt zu werden.“

    „Darf ich fragen, was passiert ist, Sir?“ wollte Stackhouse wissen.

    „Ja, das dürfen Sie. Es ist ein großes Missverständnis.“ Schnell erklärte er Stackhouse die Lage. Dann nahm er Rhiana den Rucksack weg und holte das ZPM heraus. „Es gehört uns.“
    Als nächstes warf er der Frau ihre Waffe zu, die sie geschickt auffing.

    „Senken Sie die Waffe, Stackhouse“, befahl er als nächstes.

    „Aber ... !“

    „Ich bin sicher, dass Rhiana und Kelan begriffen haben, oder?“ Er ging voraus in den Jumper, das wertvolle Energiemodel noch immer in den Händen und versteckte es schnell. Noch einmal sollte es nicht gestohlen werden.

    Rhiana und Kelan blickten sich neugierig im Jumper um. Als Sheppard das Steuer übernahm, setzte sich Rhiana ungefragt neben ihn. Stackhouse und Kelan nahmen die Sitze hinter ihnen ein.

    Als Sheppard den Antrieb startete, fragte Stackhouse: „Was ist ihr Plan, Sir?“
    „Unsere Leute herausholen, was sonst! Ich hoffe McKay hat es geschafft und Weir benachrichtigt.“


    Inzwischen waren McKay und Adun am Tor angekommen. Zwar stand das Stargate mitten auf einer großen Wiese, doch die Dunkelheit verhinderte jede Sicht. So entschied sich McKay dafür, die Umgebung eine halbe Stunde lang mit dem Nachtfernglas abzusuchen. Als er nichts bemerkte, entschloss er sich, es zu wagen.

    Zögernd verließ er seine Deckung und näherte sich dem Sternentor und begann Atlantis anzuwählen. Gerade, als er das letzte Zeichen drückte, hörte er hinter sich eine Stimme:
    „Keine Bewegung! Treten Sie sofort von dem Tor zurück.“
    Atlantis forever

  14. #14
    Immer auf der Jagd nach Mäusen Avatar von Selana
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    Rodney fuhr der Schreck in alle Glieder. Das fehlte noch. Das letzte Zeichen war gesetzt und das Tor baute sich auf.

    „Abschalten, oder wir müssen schießen!“ wurde er gewarnt.

    Rodney gehorchte und schaltete das Tor wieder ab. Es gelang ihm jedoch noch im letzten Moment seinen Code zu senden. Vielleicht hatte Atlantis das noch erhalten und Elizabeth ahnte, dass etwas nicht stimmte und schickte Hilfe.

    Vier schwer bewaffnete Genii tauchten aus der Dunkelheit auf. McKay fragte sich, wo sie sich versteckt hatten. Doch im Grunde war das egal. Er saß mal wieder mächtig in der Klemme und war sicher schon ein toter Mann.

    Die Genii nahmen ihm alle Waffen ab und führten ihn zum Dorf zurück. Adun war noch in seiner Deckung und hoffentlich war er so schlau, und blieb dort. Ein Blick nach oben zeigte Rodney den mit Sternen übersäten Himmel. Es war eine schöne Nacht. Eine frische Brise zog über das Grasland und ließ ihn leicht frösteln. Grillen zirpten, die Luft war erfüllt von den Geräuschen der Nacht.

    Am Zeltdorf angekommen wurde er sofort zu Kolya gebracht, der ihn triumphierend anblickte. „Sieh an, Dr. McKay! Erneut treffen wir uns wieder.“

    „Und Sie bedrohen zum dritten Mal mein Leben! Das wird ja schon zur Gewohnheit“, antwortete Rodney, was Kolya nur noch mehr schmunzeln lies.

    „Aber, aber, es gibt keinen Grund Furcht zu haben. Zumindest jetzt noch nicht. Wo ist Sheppard?“

    „Er war alleine“, sagte einer der Männer.

    „Ich habe unseren guten Doktor gefragt.“

    „Der Major ist in Atlantis“, antwortete McKay frech, obwohl ihm nicht danach zu Mute war. Der Schrecken war ihm ganz schön in die Glieder gefahren.

    „Das ist eine Lüge“, sagte der Soldat wieder. „Niemand ist durch das Tor gegangen. Wir haben es keine Sekunde aus den Augen gelassen.“

    „Was wollen Sie jetzt schon wieder von uns, Kolya? Ich dachte es herrscht ein Waffenstillstand zwischen uns und Ihrem Volk. Sie haben soviel C4 von uns erhalten, dass Sie zehn Atombomben davon bauen können. Und Sie konnten durch uns den Prototypen erfolgreich testen.“

    „Das ist persönlich und hat nichts mit den übrigen Genii zu tun.“

    „Also ein gewöhnlicher, gemeiner Überfall?“

    Kolya lächelte überlegen. „Den Major bekommen wir auch noch.“

    „Und dann? Was wollen Sie tun? Uns alle umbringen?“

    „Ganz richtig, Doktor“, erklärte Kolya kalt. „Und Sheppard wird erst sterben, nachdem er zugesehen hat, wie sie alle von uns getötet wurden.“

    „Sie, Bastard!“ rief McKay aus und wollte sich auf den Commander stürzen, wurde aber von den anderen Wachen daran gehindert.

    Kolya lachte amüsiert auf. „Bringt McKay zu den anderen. Er kann ihnen die gute Nachricht überbringen, dass ihre Gefangenschaft bald zu Ende ist.“


    Atlantis-Basis

    Elizabeth Weir saß ihn ihrem Büro, als sie das Geräusch des sich aktivierenden Sternentores hörte. Sie sah auf die Uhr. Um diese Zeit wurde niemand zurückerwartet. Neugierig stand sie auf und ging in den Kontrollraum hinüber, wo sich das Tor aufgebaut hatte. „Ich registriere den Code von Dr. McKay“, sagte der Techniker.

    „Schalten Sie den Schild .... “ Elizabeth verstummte, als sich das Tor wieder abschaltete.
    Elizabeth Weir sah den Techniker an. „Und niemand ist durchgekommen?“

    „Nein, Ma’am. Das Tor baute sich auf und Dr. McKay hat seinen Code durchgegeben und dann hat sich das Wurmloch abgeschaltet.“

    „Das bedeutet sicher nichts Gutes“, meinte Elizabeth. Sie beschloss Sergeant Bates kommen zu lassen. Er war schließlich ihr Sicherheitschef.

    Der Sergeant hörte sich ruhig an, was sie zu sagen hatte. „Ich bin Ihrer Meinung, Dr. Weir. Das Team muss in Schwierigkeiten sein. Deshalb werde ich umgehend eine größere Rettungsmannschaft zusammenstellen. Ich werde den Einsatz selbst anführen.“

    Dr. Weir war erleichtert, dass zu hören. Sie kannte McKay gut genug, um zu wissen, dass er nur in Notfällen so etwas tun würde. Außerdem war das AR-1-Team dem SG-1-Team auf der Erde in einer Sache sehr ähnlich: beide Teams besaßen großes Talent dafür, sich in Schwierigkeiten zu bringen.

    Elizabeth sah zu, wie Bates die Teams für vier Jumper zusammenstellte. Darüber vergingen einige Stunden, doch Bates wollte nicht zu überhastet starten. Zuerst sandten sie noch ein Sonde zu dem Planeten, doch diese entdeckte nichts auffälliges.

    Schließlich war es soweit. Die Jumper waren startbereit. Elizabeth stand im Kontrollraum und sah zu, wie eines der Raumschiffe nach dem anderen im Tor verschwand. „Kommt alle gesund wieder“, flüsterte sie und wusste gleichzeitig, dass sie keine ruhige Minute mehr verbringen würde, bis alle wieder zu Hause waren.


    Planet Tallus

    Der Puddlejumper mit Sheppard, Rhiana, Stackhouse und Kelan flog in getarntem Zustand über das Dorf. Mit dem Detektor konnten sie sehen, dass die meisten Menschen sich in fünf Zelten aufhielten.

    „Sie haben die Bewohner zusammengepfercht. Und unsere Leute wohl auch. Leider kann ich nicht feststellen, in welchem meine Leute sind“, meinte Sheppard mit einem Blick auf den Bildschirm vor seinen Augen.

    Stackhouse zeigte auf eines der Zelte in der Mitte des Dorfes. „Dort befinden sich exakt neun Menschen darin. Das würde passen.“

    „Und wenn das ein Trick ist, um mich anzulocken?“

    „Wäre auch denkbar, Sir. Aber Kolya weiß nichts vom Jumper, warum sollte er also so eine Falle stellen.“

    Auch wieder wahr, dachte Sheppard.

    Rhiana hatte inzwischen begriffen, dass ihr Misstrauen Sheppard gegenüber unbegründet war. Zwar hatte er das ZPM wieder an sich genommen, doch das war im Grunde sein Recht, und wenn sie wirklich die direkten Nachkommen der Alten waren und das Modul zur Verteidigung der legendären Stadt benötigten, hätte sie es ihnen sowieso gegeben.

    „Was sollen wir also tun?“ fragte sie.

    „Wir?“ Sheppard sah die Frau überrascht an.

    „Da ich dir nun glaube, wollen wir dir helfen.“

    „Ich nehme jede Hilfe dankbar an. Als erstes lande ich den Jumper getarnt vor dem Dorf. Dann versuche ich mich hineinzuschleichen. Wenn Rodney richtig reagiert hat, weiß Elizabeth Bescheid und schickt uns Hilfe von Atlantis.“

    „Elizabeth?“

    „Dr. Elizabeth Weir! Sie ist der Boss in Atlantis. Komm mit uns, besuche uns, wenn alles vorbei ist.“

    „Das werde ich gerne machen“, versprach Rhiana.

    Sheppard landete den Jumper und schaltete den Antrieb aus. Nur die Energie für die Tarnung ließen sie an.

    „Er wandte sich erneut an Rhiana. „Willst du mir nicht sagen, warum du hinter dem ZPM her warst?“

    „Ich bin eine Schatzsucherin. Mein Freund und ich reisen von Welt zu Welt, auf der Suche nach brauchbaren Gegenständen.“

    „Hm!“ Sheppard rieb sich das Kinn. Sein Instinkt sagte ihm, dass Rhiana ihm nur die halbe Wahrheit gesagt hatte. Sie war bestimmt keine gewöhnliche Schatzjägerin. Bevor er jedoch etwas erwidern konnte, aktivierte sich das Funkgerät.

    Eine Stimme, die er gehofft hatte, nie mehr zu hören, erklang. „Major Sheppard! Sicher erkennen Sie noch meine Stimme? Ich weiß, dass Sie da sind. Wenn Sie nicht antworten, erschieße ich den guten Dr. McKay.“

    Sheppard erstarrte, als er Rodneys Stimme hörte. „Tut mir leid, Sheppard!“

    „Kolya!“ antwortete Sheppard.

    „Sehr richtig! Also, wenn Sie nicht in genau einer Stunde im Dorf sind, erschieße ich Dr. McKay und danach alle 15 Minuten einen weiteren Ihrer Leute. Und danach mache ich mit den Dorfbewohnern weiter.“

    „Ich hätte Sie töten sollen!“

    „Eine verpasste Chance ist eine verpasste Chance. Nun, wie lautet die Antwort?“

    „Ich bin da!“

    „Sehr gut“, Kolya schaltete mit zufrieden klingender Stimme ab.

    „Du kannst nicht gehen!“ sagte Rhiana.

    „Ich habe keine Wahl. Sie wissen nichts vom Jumper und auch nichts von euch dreien. Stackhouse kann den Jumper ebenfalls fliegen. Stackhouse, Sie tun nichts, dass den Jumper gefährden könnte.“

    „Ja, Sir!“ antwortete der Sergeant. „Doch wenn ich bemerken darf, Rhiana hat recht. Kolya hegt einen persönlichen Groll gegen Sie, Sir! Er wird Sie umbringen.“

    „Noch bin ich am Leben, Sergeant. Seien Sie einfach bereit, wenn ich Sie rufe. Vielleicht kommt auch die Verstärkung von Atlantis. Fliegen Sie mit dem Jumper zum Tor und parken Sie dort.“

    „Ja, Sir!“

    Sheppard legte alle Waffen und Ausrüstungsgegenstände ab. Diese würden ihm nur von den Genii abgenommen werden. Nur einen winzigen Sender, aus antikischer Technik, den die Genii nie finden würden, behielt er. Irgendwie musste er sich ja mit Stackhouse in Verbindung setzen können.

    Rhiana folgte ihm nach draußen. „Bist du sicher, dass ich nicht mitkommen soll?“

    „Ja, das bin ich! halte dich bereit, wenn ich Stackhouse rufe.“ Sheppard sah in ihre dunklen ausdruckstarken Augen, die ihn besorgt anblickten. Und das, obwohl sie noch vor kurzem Gegner gewesen waren.

    Zur verabredeten Zeit ging Sheppard auf das Zeltdorf zu. Am Horizont begann es gerade zu dämmern. Die ersten Vögel erwachten und begrüßten den neuen Tag mit ihrem Gesang und ihrem Geträller. Ginge es nicht um das Leben seiner Leute und das der Dorfbewohner, und seines natürlich, würde er sich an dem schönen Morgen erfreuen können.

    Kaum trat er zwischen die Zelte, tauchten auch schon die ersten Genii-Soldaten auf. Unzählige Waffen richteten sich auf ihn. Die Soldaten bildeten eine Gasse und ließen ihn ungehindert bis zum ehemaligen Marktplatz gehen. Noch hatten sie ihn nicht durchsucht, doch angesichts der vielen auf ihn gerichteten Waffen, wäre jede Gegenwehr Selbstmord gewesen. Am Ziel wartete Kolya auf ihn. Sein siegessichere Lächeln ärgerte Sheppard, doch er lies sich nichts anmerken. Das Grinsen würde er ihm schon wieder austreiben.

    „Willkommen, Major Sheppard!“

    „Ich habe mein Wort gehalten und nun lassen Sie meine Leute gehen. Sie brauchen sie nicht. Die meisten haben nichts mit unserem Streit zu tun.“

    „Ich könnte sie gehen lassen, aber wo läge da der Spaß? Sie dürfen zusehen, wie ich einen nach dem anderen töten lasse.“

    Sheppard sah Kolya ungläubig an. „Das ist kaltblütiger Mord, der durch nichts zu rechtfertigen ist. Ich bin nicht stolz auf meine Tat, aber es war reine Notwehr. Es war notwendig und ich würde es wieder tun.“

    „Ihr habt uns die Wraith-Daten gestohlen.“


    „Das mag zutreffen, aber erst nachdem Cowen uns bei unserer Rückkehr einen Hinterhalt gestellt hat. Wir hätten die Daten geteilt und auch das C4 geliefert, doch danach sah alles anders aus. Es hätte auch nichts genützt. Ihr hättet über 60 Atombomben gebraucht, um alle Hive-Schiffe in einem koordinierten Angriff zu zerstören. Und das wäre schlicht und einfach unmöglich gewesen. Und außerdem habt ihr das C4 inzwischen erhalten.“

    „Ich diskutiere das nicht länger, Major.“

    „Ich habe Ihr Leben verschont bei unserer letzten Begegnung.“

    „Ein Fehler, den ich ganz bestimmt nicht machen werde. Und Ihr Tod und der Ihrer Freunde, wird langsam und schmerzhaft sein. Und wir werden es überall herumerzählen. Das wird für alle Welten eine Lehre sein, und niemand wird es mehr wagen, sich gegen die Genii zu stellen.“

    Sheppard begriff, dass Kolya wahnsinnig geworden sein musste. Bevor einer der Wächter, die einen Kreis um Kolya und Sheppard gebildet hatten, es verhindern konnte, stürzte sich der Major auf Kolya und streckte ihn mit einem einzigen Schlag nieder. Doch dann reagierten die Wächter und stürzten sich auf Sheppard, und trotz dessen erbitterten Gegenwehr schlugen sie so lange auf ihn ein, bis er bewusstlos liegen blieb.

    „Schafft ihn in das Zelt, fesselt und bewacht ihn gut. Lasst ihn ja nicht entkommen.“


    Neue Freunde

    Am Dorfrand, in sicherer Deckung, hatte Rhiana dem ganzen zugesehen. Sie war Sheppard unbemerkt gefolgt und hatte jedes Wort mitbekommen. Dieser gemeine Genii-Commander war ein Sadist und hatte nichts anderes als den Tod verdient. Die Atlanter dagegen könnten wertvolle Verbündete werden. Sie wollte Sheppard und seine Leute nicht ihrem Schicksal überlassen.

    Rhiana kehrte zum Jumper zurück. Kelan und Stackhouse warteten schon ungeduldig auf sie. „Sheppard ist wie erwartetet ihr Gefangener und sie haben ihn brutal zusammengeschlagen. Dieser Kolya will alle umbringen und den Major dabei zusehen lassen. Das werden wir verhindern.“

    „Ich verstehe nicht, wo die Verstärkung bleibt“, sagte Stackhouse. „Sie müssten schon längst da sein.“

    „Vielleicht hat Dr. McKay es nicht geschafft“, meinte Kelan.

    Inzwischen war längst die Sonne aufgegangen. Deutlich waren die vielen Wachen am Tor zu sehen. Da würden sie nie durchkommen. Es sei denn, sie griffen mit dem Jumper an. Aber ohne den Befehl von Sheppard konnte Stackhouse das nicht tun. Und der Major hatte jede eigenmächtige Aktion untersagt.

    „Ich schleiche mich in das Dorf und versuche herauszufinden, in welchem Zelt die Gefangenen sind. Dann versuchen wir sie zu befreien.“

    „Der Major hat aber verboten ...“

    „Der Major hat mir nichts zu sagen, Stackhouse. Ich gehe.“ Sie zog ihre Sachen hervor, die sie getragen hatte, als sie in dem Dorf lebte. Wenn man sie erwischte, konnte sie sich als Dorfbewohnerin ausgeben. In weitem Bogen schlich sie sich vom Jumper weg und erreichte das Dort von der hinten Seite aus. Sie hatte sich gemerkt, in welchem Zelt die meisten Menschen gefangen waren. Rhiana schlich sich auf die Rückseite, zog ein Messer hervor und schnitt die Plane dicht am Boden auf und kletterte unten durch. Es hielten sich nur Dorfbewohner darin auf, die sie erstaunt anblickten.

    Auch der Magistrat war darunter. Rhiana ging zu ihm. „Wo sind die gefangenen Atlanter?“

    „In dem großen Zelt neben unserem, aber es wird streng bewacht. Wer bist du denn? Zwar trägst du unsere Kleidung, doch ich habe dich noch nie gesehen. Bist du aus einem der anderen Dörfer?“

    „Mein Name ist Rhiana Remor. Ich gehöre nicht zu Ihren Leuten, Magistrat.“

    „Kommst du aus Atlantis?“

    „Nein, ich komme von einer anderen Welt und war zum Handeln hier. Die Atlanter sind aber Freunde von mir. Und wenn sie nicht hier sind, werde ich euch nun verlassen.“

    „Man wird dich entdecken.“

    „Nein, das glaube ich nicht.“ Sie verließ das Zelt auf dem gleichen Weg, den sie vorhin gekommen war. Das besagte Zelt stand genau gegenüber. Davor und dahinter standen jedoch Wachen. Trotzdem wollte sie es versuchen. Hin und wieder kamen die Wachen zusammen und unterhielten sich. Eine solche Gelegenheit nutzte sie aus und huschte zu dem Zelt. Wieder zog sie ihr Messer heraus, um dicht am Boden ein Loch hineinzuschneiden. Die Wachen hatten inzwischen ihr Gespräch unterbrochen und kamen in ihre Richtung. Gleich würden sie sie entdecken. Rhiana versuchte sich verzweifelt hindurchzuzwängen.

    Da fühlte sie sich gepackt und blitzschnell ins Zelt gezogen. Sie blickte in das Gesicht zweier junger Soldatinnen der Atlanter, die sie neugierig anstarrten. Rhiana hielt einen Finger an ihre Lippen und die beiden verstanden sofort, was sie meinte und sagten nichts. Dort, wo sie sich gerade durch das Zelt gezwängt hatte, ging die Wache vorbei.

    „Ich bin Rhiana Remor und eine Freundin von Major Sheppard.“

    „Das glaube ich nicht“, sagte eine der Frauen leise. „Du bist uns nicht bekannt.“

    „Der Major und ich haben uns erst gestern kennen gelernt.“

    „Rhiana!“ McKay kam heran. „Was ist mit Sheppard?“

    „Ich fürchte ihm geht es nicht so gut, aber ich bin hier, um euch zu retten. Kolya will euch alle umbringen.“

    „Das wissen wir“, sagte McKay. „Er hat es nicht lassen können und es mir höhnisch mitgeteilt. Es ist meine Schuld. Ich habe es nicht geschafft, Hilfe von Atlantis zu holen.“

    „Es ist nicht deine Schuld, Rodney“, versuchte Zelenka ihn zu trösten. „Du bist kein Soldat, sondern ein Wissenschaftler.“

    „Soll mich das etwa trösten? Ich bin Wissenschafter, kein Soldat! Wir sind alle schon so gut wie tot.“

    „Solange man lebt, gibt es immer Hoffnung“, meinte Teyla. „Was ist mit Stackhouse und dem Jumper?“

    „Der Sergeant wartet auf unser Zeichen oder das des Majors“, antwortete Rhiana.

    Teyla zuckte plötzlich zusammen. Etwas furchtbar Böses drohte ihr Bewusstsein zu überschwemmen. Sie kannte das Gefühl und wurde blass: „Wraith! Die Wraith sind auf dem Weg hierher.“
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  15. #15
    Ewige Rebellin Avatar von Freyja
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    Das wird ja immer spannender. Weiter so!

    Freyja, die einsame Verfechterin der deutschen Rechtschreibung

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  16. #16
    Immer auf der Jagd nach Mäusen Avatar von Selana
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    Danke für das Lob. Werde mich bemühen, es auch weiterhin spannend zu halten.
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  17. #17
    Thommy
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    das ist einfach nur geil


    ich denke immer dass die spannung in den episoden weniger wird oder aufgelöst wird, aber sie wird nur immer mehr


    das ist so grausam


    denn buis zum nächsten teil muss ich lange warten

  18. #18
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    Danke für Dein Lob meiner Story. Ich denke es bleibt weiterhin spannend, aber um die Spannung etwas zu mildern kommt jetzt der nächste Teil.
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  19. #19
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    „Was?“ Rhiana sah sie an. „Woher weißt du das?“

    „Teyla hat die Fähigkeit die Wraith zu spüren“, sagte Rodney. Er spürte wie die Panik ihn zu übermannen drohte. „Was sollen wir machen?“

    Teyla überlegte nicht lange. Sie rannte zum Zelteingang und rief den Wachen zu. „Ich muss mit Kolya reden! Schnell! Die Wraith sind auf dem Weg hierher!“

    Die Wächter richteten ihre Waffen auf sie. „Soll das ein Witz sein, Teyla? Dann ist es aber ein schlechter.“

    „Es ist kein Witz! Bitte! Ich habe die Fähigkeit ihre Ankunft zu spüren. Sie sind noch etwas entfernt, aber innerhalb einer Stunde könnten sie hier sein.“

    Einer der Wächter kannte Teyla von früher her, als die Athosianer noch mit den Genii Handel getrieben hatten. Es waren ihm Geschichten bekannt, dass einige Athosianer die Fähigkeit besessen sollten, die Wraith zu spüren. Als er nun die Angst im Gesicht der sonst so mutigen Frau sah, reagierte er sofort.

    „Ich hole Kolya!“

    Gleich darauf war der Commander da. „Teyla, was soll das?“

    „Es ist wahr, Kolya. Du musst mir glauben. Wenn wir nichts tun, sind wir bald alle tot. Holt den Major. Sheppard kann als einziger den Jumper fliegen.“

    „Jumper!“ Kolya erschrak. „Ihr habt ein Schiff hier?“

    „Ja, und glaubst du, ich hätte dir das verraten, wenn ich nicht die Wahrheit sprechen würde?“
    Das glaubte Kolya in der Tat nicht. Er sah sich die Frau genauer an. Sah ihre Angst, die sogar schon an Panik grenzte und begriff, dass sie die Wahrheit sprach. Er mochte voller Hass auf die Atlanter sein, aber ein Dummkopf war er nicht. „Holt Sheppard her.“

    Wenig später wurde der Major gebracht. Man sah ihm die Schläge an, die er hatte einstecken müssen, doch er bemühte sich, die Schmerzen zu ignorieren. „Teyla! Was ist los?“

    „Die Wraith sind auf dem Weg hierher.“

    „Befehlen Sie das Raumschiff her“, sagte Kolya.

    „Raumschiff?“

    Teyla sah ihn schuldbewusst an. „Ich hatte kein Wahl, Major.“

    „Nun gut, wenn die Wraith kommen, ist es wohl so. Du bist sicher?“

    „Ja!“

    „Gebt mir ein Funkgerät.“ Sheppard rief Stackhouse und informierte ihn über die neue Situation, die alles veränderte. Nur ein paar Minuten später landete der Jumper auf dem Platz. Sheppard, Kolya und vier Genii betraten ihn. Stackhouse und Kelan blickten ihnen entgegen.

    „Raus hier“, befahl Kolya und richtete die Waffen auf sie.

    Stackhouse sah Sheppard an, der nur nickte. Wenig später startete Sheppard den Jumper und flog in den Weltraum hinaus. Sie flogen noch nicht lange, als sie die Schiffe sahen. Es waren keine Hive-Schiffe, aber ein Kampfkreuzer, der von mindestens hundert Gleitern begleitet wurde.

    „Gegen die haben wir mit dem Jumper keine Chance“, meinte Sheppard. „Aber mit der Anlage schon.“

    „Anlage?“ fragte Kolya.

    Wenn sie alle überleben wollten, mussten sie entweder durch das Stargate fliehen oder den Antiker-Stuhl benutzen.

    „Wir greifen die Wraith an“, befahl Kolya und richtete seine Waffe auf Sheppard.

    „Das wäre reiner Selbstmord. Zudem verspielen wir dann unsere letzte Chance gegen die Wraith“, entgegnete Sheppard und befahl dem Schiff gedanklich umzudrehen. Demonstrativ nahm er die Hände von den Konsolen. „Wenn Sie mich erschießen, wer fliegt dann das Schiff? Ich nehme nicht an, dass einer Ihrer Männer dazu in der Lage ist, oder irre ich mich da?“

    Kolyas Gesicht verzerrte sich vor Ärger, aber er gab dem Atlanter Recht. Niemand von seinen Leuten konnte dieses außergewöhnliche Schiff fliegen. Und selbst wenn – ein Schiff hatte gegen diese Übermacht keine Chance.

    „Wir haben vielleicht eine halbe Stunde Vorsprung“, sagte Sheppard, während der Jumper mit Höchstgeschwindigkeit zum Planeten zurückflog.

    „Für was?“ frage Kolya neugierig.

    „Lassen Sie sich überraschen“, meinte Sheppard.

    Am Ziel angekommen, flog John den Jumper zu der Antiker-Anlage und landete neben dem getarnten Eingang. Widerwillig holte er das ZPM aus seinem Versteck, die ganze Zeit misstrauisch beäugt von Kolya und seinen vier Männern.

    „Ich muss das ZPM in den Stuhl einbauen“, erklärte Sheppard.

    Kolya verstand kein Wort, ließ den Atlanter jedoch gewähren. Der Major schien zu wissen, was er tat. Und im Moment ging es für alle um das nackte Überleben.

    Sheppard aktivierte sein Funkgerät. „Stackhouse, der Jumper steht am Eingang zu der Antiker-Anlage. McKay kennt den Weg. Kommen Sie her! Wenn es einigen Dart-Schiffen gelingt durchzubrechen, was anzunehmen ist, greifen Sie an.“

    Stackhouse bestätigte und Sheppard rannte aus dem Jumper. Es war höchste Zeit, die Wraith konnten jeden Augenblick kommen. Ohne Probleme fand er den getarnten Eingang und lief die Tunnels entlang bis zu der Öffnung im Boden. Er versuchte Kolya und seine Männer zu ignorieren, die ihm auf Schritt und Tritt folgten, ihn aber nicht behinderten.

    Schließlich standen sie vor dem Stuhl und Sheppard baute das ZPM wieder ein. Dann setzte er sich in den Stuhl und schaltete die Energie ein. John schloss die Augen und konzentrierte sich. Er vergaß alles um sich herum, nur die angreifenden Wraith-Schiffe waren wichtig. Die hoch entwickelte Technologie stellte sich auf seinen Piloten ein und zeigte ihm, was er sehen wollte: im holografischen Modus erschien der Planet im Raum und auch die Wraith-Schiffe.

    Er war gerade noch rechtzeitig da.

    Auf Sheppards Befehl hin, öffnete sich im Felsen über ihnen eine Öffnung und die ersten fischähnlichen Drohen verließen das Depot. Sheppard steuerte sie geschickt auf seine Ziele zu. Kolya blickte ungläubig auf den Atlanter und das, was er tat. Auf der Holografie war zu sehen, wie ein Dart-Gleiter nach dem anderen von den Drohnen zerstört wurde, doch es waren zu viele, um alle abzuschießen. Einigen gelang es in die Atmosphäre des Planeten einzudringen.

    Während die Wraith über dem Planeten auftauchten, aktivierte sich das Sternentor, und eine Sonde verließ das Tor. Die Genii sahen das nicht, denn angesichts der angreifenden Wraith hatten sie ihren Posten verlassen. Einige waren durch das Tor zurück nach Hause geflohen.
    Dann schossen vier Puddlejumper nacheinander aus dem Tor und formierten sich. Dr. Weir und Sergeant Bates Verstärkung war da. Bates selbst saß im Jumper 2, mit Miller als Piloten und einer Gruppe Soldaten.

    „Jumper 3, 4 und 5, Meldung!“

    „Hier Jumper 3, alles klar!“

    „Jumper 4, alles klar!“

    „Jumper 5, alles klar!“

    Die Meldungen beruhigten Bates etwas.

    Miller sah etwas auf dem Schirm. Als er erkannte, was es war, wurde er blass. „Sergeant, Wraith-Dartschiffe sind im Anflug.“

    „Was?“ Bates sah sich um. „Wo denn?“

    „Auf 3.00 Uhr“, antwortete Miller.

    Da sah Bates auch schon die ersten Dart-Schiffe am Himmel über ihnen auftauchen. „Holt sie runter!“ schrie Bates in sein Funkgerät.

    Auch die anderen Jumper-Piloten waren auf die Angreifer aufmerksam geworden und gingen in Angriffs-Formation über. Die meisten waren erfahrene Air-Force-Piloten und wendeten ihr Können nun auch bei den kleinen Raumschiffen an. Ein Luftkampf über dem Sternentor entbrannte. Die Jumper waren jedoch eindeutig im Vorteil, schon deshalb, weil sie sich tarnen konnten und die Dart-Schiffe nicht. Diesen Vorteil nutzen die Atlanter gnadenlos aus und holten einen Feind nach dem anderen herunter.

    Da schossen zu ihrer Unterstützung kleine fischähnliche Drohnen auf die Schiffe zu. Sie schienen jedoch Freund und Feind unterscheiden zu können, denn es traf immer nur die feindlichen Schiffe.

    „Was ist das?“ fragte Bates. „Woher kommen diese Raketen?“

    „Mit solchen Drohnen hat Major Sheppard in Atlantis den ersten Angriff der Wraith abgewehrt“, erklärte Miller.

    „Das weiß ich auch, aber woher kommen sie denn?“

    Weitere Drohnen schossen heran, von denen viele jedoch im Himmel und danach im Weltraum verschwanden.

    „Ihnen nach!“ befahl Bates. „Ich möchte sehen, wohin sie fliegen.“

    Miller steuerte den Jumper in den Weltraum und erblickte den Kampfkreuzer. Hunderte Drohnen schossen auf ihn zu und trafen empfindliche Teile. Es dauerte nicht lange und das Schiff verging in einer gewaltigen Explosion. Dabei nahm es noch viele Dart-Schiffe mit sich.
    Bates kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Schließlich kamen keine Drohnen mehr nach. Trotzdem gab es immer noch einige Gleiter, die den Planeten ansteuerten und die Jumper in weitere Kämpfe verwickelten.

    Doch nach und nach wurden die Darts abgeschossen. Einige schafften es auch noch, dass Sternentor zu aktiveren und zu fliehen.

    Nachdem die Kämpfe beendet waren, kreisten die Jumper über dem Dorf. In ihren Zelten hatte das Team die Gelegenheit ergriffen, als die Wraith angriffen und die Jumper auftauchten. Teyla, Rhiana, Ronon und die Soldaten griffen die Genii an. Unterstützung bekamen sie von den Rettungsteams der Atlanter. Bevor die Jumper sich in den Luftkampf stürzten, landeten sie und ließen die Soldaten aussteigen. Diese griffen in den Kampf mit den Genii ein und bald waren diese besiegt.

    Als die Kämpfe am Boden beendet waren, standen McKay, Teyla, Rhiana und die anderen da und sahen dem Luftkampf über ihren Köpfen zu. Jeder abgeschossene Dart veranlasste sie zu einem Jubelschrei. Auch die Dorfbewohner beteiligten sich daran. Noch nie hatten sie gesehen, dass sich jemand erfolgreich gegen die Wraith wehrte. Immer wieder schoss auch eine der fischähnlichen Drohnen über sie hinweg, manchmal so knapp, dass sie erschrocken die Köpfe einzogen.

    „Das ist Sheppard“, jubilierte McKay. „Er setzt den Stuhl ein.“

    „Ja, aber Kolya ist noch bei ihm“, warf Zelenka ein, was alle sofort verstummen ließ. Selbst wenn der Major alle Wraith abschoss, war sein Leben durch Kolya noch immer in Gefahr.

    Rhiana sagte: „Ich werde ihm zu Hilfe eilen. Das bin ich ihm schuldig.“ Sie erwähnte nicht, dass dies nicht der einzige Grund war, denn inzwischen mochte sie den Atlanter sehr. Sie würde es sich nie verzeihen, wenn ihm etwas passieren würde.

    „Ich komme mit“, sagte Teyla.

    „Wir gehen alle mit“, sagte McKay. „Schließlich sind wir ein Team.“ Die meisten der umstehenden Soldaten schlossen sich ihnen an, denn alle wollten den Major retten.

    Inzwischen sank Sheppard erschöpft im Stuhl zurück. Er hatte alle Drohnen verbraucht und die Konzentration hatte ihm viel Kraft abverlangt. Aber nun hatte er es geschafft. Der Schlachtkreuzer und die meisten Dart-Schiffe waren vernichtet.

    „Das war sehr eindrucksvoll, Sheppard“, sagte Kolya. „Doch es ändert nichts an unserer Abrechnung.“

    Sheppard sah ihn ungläubig an. „Sie müssen verrückt sein, Kolya. „Da greifen die Wraith an und alles, was Sie interessiert, ist Rache?“

    Kolya achtete nicht auf seine Worte und gab seinen Leuten ein Zeichen. Sie packten Sheppard und zogen ihn aus dem Stuhl. Kolya ging zu dem ZPM und holte es heraus. „Diesmal gehört es mir.“

    „Ihr könnt damit nichts anfangen“, protestierte Sheppard.

    Kolya achtete nicht auf seine Worte. Die Genii schleppten Sheppard mit sich. Draußen sahen sie sich erst einmal vorsichtig um. Alles schien ruhig zu sein. Der Jumper war wie erwartet nicht mehr da und die Luftkämpfe schienen aufgehört zu haben. Natürlich hatte Sheppard auf dem Hologramm des Stuhles gesehen, dass noch mehr Jumper in den Kampf eingegriffen hatten. Elizabeth schien Verstärkung geschickt zu haben. Kolya hatte er dies verschwiegen und dem Commander schien nichts aufgefallen zu sein. Dies hoffte Sheppard zu seinem Vorteil nützen zu können.

    Kolya und seine vier Männer wollten mit Sheppard als Gefangenen zurück zum Dorf und dann durch das Sternentor nach Hause gehen, doch es sollte anders kommen. Die zwei Wraith tauchten aus dem Nichts auf, als sie gerade den halben Weg hinter sich hatten. Ein kleiner Wald säumte den Weg und die Wraith mussten zwischen den Bäumen gelauert haben.

    Zwei der Genii-Soldaten wurden von den Wraith einfach zur Seite geschleudert. Sheppard kannte die Kraft, welche die Wraith besaßen und wunderte sich nicht, denn diese hatte er schon am eigenen Leib verspürt. Die beiden übrigen Soldaten hoben ihre Gewehre und schossen auf die Angreifer, die davon jedoch nicht aufgehalten werden konnten.

    Kolya, nur mit einer Pistole bewaffnet, schoss ebenfalls, doch die Wraith blieben auch davon unbeeindruckt. Sie packten die beiden Soldaten und saugten ihnen blitzschnell die Lebensenergie aus. Weder Sheppard noch Kolya konnten das verhindern.

    Sheppard sprang zur Seite. Er sah, dass die Wraith ihre Betäubungswaffen dabei hatten. Als sie mit den Soldaten beschäftigt waren, griff er sich eine der Waffen und feuerte auf den vorderen Wraith. Er musste jedoch ein zweites Mal abdrücken, bis dieser bewusstlos zu Boden fiel. In diesem Augenblick tauchte die Verstärkung in Form seines Teams und einigen atlantischen Soldaten auf. Sie feuerten mehrere Magazine ihrer P-90-Waffen auf den zweiten Wraith ab. Das war auch für diesen zuviel.

    Sheppard nahm sich keine Zeit seinen Leuten zu danken. Er sah Kolya mit dem ZPM im Unterholz des Waldes verschwinden und folgte ihm ohne zu überlegen. Kolya rannte weiter Richtung Sternentor, durch das er wohl fliehen wollte, nachdem er begriffen hatte, dass die Atlanter da waren und seine Leute besiegt hatten. Sheppard war jedoch nicht gewillt, ihn davonkommen zu lassen, schon gar nicht mit dem ZPM. Er erreichte die Wiese, auf dem das Sternentor stand, dicht hinter Kolya. Das Tor, etwa 100 m entfernt, war unbewacht.

    Kolya hatte Sheppard bemerkt und verdoppelte seine Laufgeschwindigkeit. Als der Commander die Hälfte Strecke zum Tor hinter sich hatte, tauchte der Wraith praktisch aus dem Nichts auf. Kolya konnte ihm nicht mehr ausweichen. Der Schlag des Wraith schleuderte ihn mehrere Meter durch die Luft und ließ ihn hart im Gras landen. Das ZPM hatte er die ganze Zeit festgehalten, aber durch die Wucht des Aufpralles, wurde es ihm aus der Hand geschleudert und landete einige Meter neben ihm im Gras.

    Der Wraith näherte sich siegessicher dem Genii-Commander, um ihm das Leben auszusaugen. Kolya sah sein Ende kommen, als der Wraith zu seiner Überraschung von einem Betäubungsstrahl getroffen wurde. Ein zweiter Strahl schaltete ihn endgültig aus. Kolya blickte in das grimmige Gesicht von Sheppard, der ihm gerade das Leben gerettet hatte.

    „Es ist vorbei“, sagte der Major und streckte die Hand aus, um Kolya aufzuhelfen.

    Der Commander ergriff die Hand und ließ sich aufhelfen, doch kaum stand er auf den Beinen, als er unerwartet zuschlug. Sheppard, der mit so etwas nicht gerechnet hatte, wurde zu Boden geschleudert und blieb benommen liegen. Kolya zog seine Waffe und richtete sie auf Sheppard.

    Sheppard schüttelte seine Benommenheit ab. Sein Blick wanderte von Kolya Gesicht zu der Waffe in dessen Hand und wieder zurück. „Das ist wohl ein Scherz, oder? Ich habe Sie gerade vor dem Wraith gerettet.“

    „Vielen Dank dafür“, sagte Kolya. Er hob die Waffe etwas an und drückte ab. Sheppard warf sich noch zur Seite, konnte jedoch nicht verhindern, dass die Kugel ihn an der rechten Schulter streifte. Er spürte einen stechenden Schmerz. Kolya stand über ihm und hob erneut die Waffe. „Sie müssen tausend Leben haben, Sheppard. Eine Kugel reicht anscheinend nicht.“

    Diesmal war es Kolya, der von dem Betäubungsstrahl getroffen wurde. Rhiana achtete nicht weiter auf ihn. Sie eilte zu Sheppard, der sich gerade aufzurichten versuchte. Rhiana sah das Blut an seiner Schulter.

    Sie kniete neben ihn und untersuchte die Wunde. „Die Kugel hat dich nur gestreift. Ich werde die Wunde verbinden.“

    Sie nahm ihren Rucksack vom Rücken und kramte in ihm herum, bis sie das Gesuchte fand. Solche Verbandspäckchen trug sie immer bei sich. Sie versorgte die Wunde.

    „Du bist gerade rechtzeitig gekommen“, sagte Sheppard dankbar.

    „Ich sah dich hinter Kolya hereilen und bin dir gefolgt. Die anderen werden jeden Augenblick auftauchen. Dann bringen wir dich nach Hause.“ Sie sagte das so selbstverständlich, als wäre Atlantis auch ihr Zuhause oder als würden sie sich schon seit Jahren kennen. Und irgendwie hatte Sheppard auch das Gefühl, als wäre das so.

    „Der Kratzer ist nicht schlimm“, er sah sich um. „Wo ist Kolya?“ fragte Sheppard schließlich, als er einen Blick auf die Stelle warf, wo der Genii zu Boden gegangen war.

    Das aktivieren des Sternentores ließ sie beide herumfahren. Kolya lief auf das Wurmloch zu und verschwand darin.

    „Verdammt!“ rief Sheppard aus. Das ZPM fiel ihm ein und er sah zu der Stelle, wo es ins Gras gefallen war. Zu seiner unendlichen Erleichterung lag es noch dort. Kolya hatte keine Zeit gehabt, es zu holen.

    „Ich habe meine Waffe wieder auf schwache Betäubung eingestellt“, erklärte Rhiana und war wütend, dass sie das vergessen hatte.

    Endlich tauchte auch die Verstärkung auf.

    „Das ZPM, Rodney!“ rief Sheppard, als McKay auf ihn zukam. „Nimm es an dich.“

    McKay sah es nicht weit weg im Gras liegen und lief hin. Er hob es auf und hielt es wie einen Schatz in den Händen. „Diesmal nimmt es uns keiner mehr weg“, sagte er froh. „Wie steht es um dich?“ Er zeigte dabei auf den Verband an der Schulter des Majors.

    „Das ist nur ein Kratzer. Wie steht es?“ erkundigte sich Sheppard.

    McKay verstand sofort. „Wir haben gesiegt. Dank dir und der Verstärkung, die Elizabeth geschickt hat. Sie muss noch meinen Code erhalten haben, den ich durchgeschickt hatte, bevor die Genii mich schnappten. Sie erkannte richtig, dass wir in Schwierigkeiten steckten.“ Er sah sich um. „Wo ist unser Freund Kolya?“

    „Er konnte durch das Sternentor fliehen. Vorher hat er mir aber dieses kleine Andenken zurückgelassen“, meinte Sheppard und zeigte auf die Schulter. „Damit sind wir gleichauf.“

    In diesem Moment landeten die Jumper und Sergeant Bates stieg aus. Er blickte erst den bewusstlosen Wraith an und dann Sheppard. „Es scheint, wir kamen zur rechten Zeit, Sheppard.“

    „Ja, das Timing hätte nicht besser sein können, Sergeant“, sagte der Major.

    „Dr. Beckett sollte sich die Schulter des Majors ansehen“, meinte Teyla.

    „Gehen Sie mit ihm durch. Ich erledige hier alles“, sagte Bates.

    „Es könnte sich noch mehr Wraith herumtreiben“, sagte Sheppard. „Seien Sie vorsichtig, Bates.“

    Bates versprach das und McKay wählte Atlantis an und gab seinen Code durch. Auf der anderen Seite warteten schon Weir und Carson Beckett mit seinem Team auf die Ankömmlinge.

    „Sie kommen mit auf die Krankenstation“, sagte Beckett zu Sheppard.

    Sheppard war das fast zuviel. „Es ist doch nur ein kleiner Kratzer.“

    „Der sich aber entzünden könnte“, blieb Beckett unerbittlich.

    Dr. Weir blickte von McKay zu Teyla und dann auf Rhiana und Kelan, die sich überwältigt umsahen. Das also war die legendäre Stadt Atlantis, die sie und ihr Volk schon seit vielen Generationen suchten.

    „Oh!“ Sheppard besann sich auf seine Manieren und stellte Rhiana und Kelan vor. Elizabeth begrüßte die beiden freundlich und hieß sie in Atlantis willkommen.

    „Unsere Welt heißt Tengwar“, antwortete Rhiana. „Es freut uns, Sie kennen zu lernen, Doktor.“

    „Was ist passiert?“ fragte sie dann.

    „Das ist eine lange Geschichte. Doch sehen Sie! McKay!“

    Rodney holte seine Überraschung aus dem Rucksack. „Mit diesem und dem ZPM von der Daedalus sind unsere Energieprobleme für alle Zeiten erledigt.“

    Elizabeths Augen leuchteten auf. „Das wird ein interessantes Briefing“, meinte sie dann. „In einer Stunde im Besprechungsraum. Unsere neuen Gäste müssen noch ihre Untersuchung hinter sich bringen. Ich hoffe, dass stört Sie nicht? Aber das ist eine Standardmaßnahme bei uns.“

    „Es stört mich nicht“, antwortete Rhiana. „In unserer Heimat machen wir dasselbe. Außerdem muss John ebenfalls auf die Krankenstation gehen.“

    Zur Krankenstation war es nicht weit.
    Atlantis forever

  20. #20
    Thommy
    Gast

    Standard

    danke, die gefahr eines herzinfarkts bei mir besteht nun nicht mehr



    geile geschichte

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