Titel: Changing minds
Kategorie: Drama
Spoiler: Die Geschichte spielt irgendwann nach Common Ground (3x07)
Kurzinhalt: Dazu nur so viel - es gibt noch Vieles, das wir nicht ueber die Wraiths wissen.... und Manches davon moechten wir vielleicht auch nie wirklich erfahren...
Feedback: Konstruktive Kritik ist immer erwuenscht, evtl. Lob natuerlich noch mehr!!
Disclaimer: Stargate Atlantis gehoert MGM, mir gehoert leider nur die Storyidee!
„Und was war es noch gleich, was wir uns hier unbedingt ansehen muessen?“ Dr. McKay war sichtlich genervt.
„Das sagte ich Ihnen bereits.“ Antwortete Colonel Sheppard nicht minder genervt, nur aus einem anderen Grund. Und dieser Grund befand sich direkt neben ihm. Er sah McKay unwillig von der Seite an.
Warum musste dieser Mensch sich eigentlich immer nur beschweren?
„Aber ich erklaere Ihnen das gerne nochmals. Wir haben Informationen erhalten, nach denen es auf diesem Planeten ein verlassenes Wraith-Labor geben soll. Und gerade Sie sollten doch wissen, was das fuer unsere Forschungen bedeuten koennte.“
„Ja, ja, schon gut.“ Im Grunde wusste er, dass Sheppard recht hatte. Aber Tatsache war, dass er gerade, als man ihn zu dieser sehr kurzfristig angesetzten Mission einberufen hatte, sich ein kleines Nickerchen gegoennt hatte. Es war ein so wunderschoener Traum gewesen, der von einem gewissen weiblichen Colonel der U.S. Air Force handelte. Und aus diesem Traum geweckt zu werden, kam ihm wie eine Bestrafung vor. Seine Stimmung war auf dem Nullpunkt. Aber da er auch wusste, dass es wahrscheinlich unfair war, dies an seinen Freunden auszulassen, versuchte er ein zaghaftes Laecheln in Sheppards Richtung. Dieser verdrehte nur spoettisch die Augen, sagte aber nichts mehr dazu.
„Haetten wir nicht schon laengst auf unsere Kontaktperson treffen sollen?“ fragte Teyla jetzt. Sheppard nickte zustimmend. Ein merkwuerdiges Gefuehl beschlich ihn, irgendetwas war hier nicht, wie es sein sollte. Nervoes schaute er sich um.
„Colonel?!“ meinte Teyla in einem alarmierenden Tonfall. „Ich spuere....“ weiter kam sie nicht, denn ploetzlich zuckte ein gleissend blauer Lichtstrahl hinter einem der Baeume, die sie umgaben, hervor und traf sie frontal. Sie sackte in sich zusammen und blieb regungslos auf dem Boden liegen. McKay schrie entsetzt auf, aber sein Schrei brach abrupt ab, als ihn ein zweiter Strahl traf. Sheppard schaute einen Moment lang fast verdutzt auf seine beiden am Boden liegenden Teamkollegen und dann zu Ronon. Dieser hatte sofort seinen eigenen Stunner gezogen und wollte auf den oder die Angfreifer feuern, das Problem war nur, es war niemand da, auf den er haette feuern koennen. Misstrauisch drehte er sich im Kreis, seine Waffe schussbereit erhoben. Sheppard hatte jetzt ebenfalls seine P-90 im Anschlag und musterte angespannt den Wald um ihn herum.
„Was zum Teufel...?“ er drehte sich fragend zu Ronon um, gerade noch rechtzeitig, um zu sehen, wie hinter dessen Ruecken ein Wraith hinter einem Baum hervortrat und schoss.
Hier lief etwas ganz gewaltig schief!
„Colonel Sheppard. Es ist schoen, Sie wiederzusehen.“ Er fuhr erschrocken herum, als er die Stimme hinter sich vernahm. Und seine Augen wurden gross, als er erkannte, zu wem diese Stimme gehoerte.
~~o~~
Teyla erwachte nur kurz nach Ronon aus der Bewusstlosigkeit, die sie den Wraithstunnern zu verdanken hatten.
„Was.. ist passiert?“ fragte sie, ihre Stimme klang schwach.
„Ein Hinterhalt.“ Antwortete Ronon duester.
„Uhh....“ ein Stoehnen kam von irgend aus dem Halbdunkel hinter ihr. Sie sah sich um und entdeckte Rodney, der gerade zu sich kam und scheinbar versuchte seinen Kopf in der Art festzuhalten, dass er ihm nicht vom Hals fiel.
„Dr. McKay? Ist alles in Ordnung?“ fragte sie besorgt.
„Nein...das ist es nicht! Absolut gar nichts ist in Ordnung. Mein Kopf fuehlt sich an, als haette jemand damit Bowling gespielt.“ Er setzte sich behutsam auf und sah sich ebenfalls um. Dann seufzte er tief und leidvoll, als er erkannte, wo sie sich befanden. „Oh, nein!“
Die Art Zelle, in die man sie gebracht hatte, war ihnen nur allzu gut bekannt. Offensichtlich gab es in der Bauweise von Wraithgefaengniszellen keine nennenswerten Unterschiede. In der Mitte des etwa vier Quadratmeter grossen Raumes gab es eine Sitzbank, auf der Teyla sich niedergelassen hatte. Aber viel mehr gab es nicht zu sehen, ausser der Tuervorrichtung, die aussah, als wenn hier eine Riesenspinne ihr Netz gesponnen haette.
„Wo ist der Colonel?“ fragte McKay auf einmal ueberrascht. Bis jetzt war ihm gar nicht so recht aufgefallen, dass dieser nicht anwesend war. Ronon zuckte mit den Schultern.
„Vielleicht haben sie ihn abgeholt, bevor wir wach wurden.“ Meinte er wenig ueberzeugt.
„Oder er hat es noch geschafft, sich vor den Wraiths zu verstecken und holt uns bald hier raus.“ Entgegnete Rodney hoffnungsvoll und schaute Richtung Tuer, als erwarte er insgeheim, Sheppard dort schon stehen zu sehen.
„Jetzt haben Sie mir die Ueberraschung verdorben.“ Erklang eine Stimme irgendwo aus dem Halbdunkel auf der anderen Seite der Zellentuer.
Ronon, Teyla und Rodney blickten alle voellig verbluefft auf das Gesicht des Colonels, das nun mit einem breiten Grinsen durch das ueberdimensionale Spinnennetz schaute.
„Colonel? Aber wie....“ Teyla war sprachlos.
„Es war im Prinzip so, wie es Rodney schon sagte. Ich hatte Glueck und konnte mich noch rechtzeitig vor den Wraiths verstecken. Als ich sah, wie man sie wegbrachte, bin ich ihnen gefolgt und.... naja, hier bin ich.“ Mit diesen Worten drehte er sich um, nahm sein Messer aus der Halterung an seinem Guertel und machte sich an dem Oeffnungsmechanismus der Tuer zu schaffen. Nur kurze Zeit spaeter teilte sich das Netz.
„Wir sollten jetzt erstmal zusehen, dass wir von hier verschwinden. Wir befinden uns naemlich in einem dieser Cruiser und ich habe keine Ahnung, ob oder wann er starten wird.“
Das liessen sie sich nicht zweimal sagen. Vorsichtig folgten sie Sheppard, der genau zu wissen schien, wie sie hier auf schnellstem Wege wieder herauskamen.
Voellig unbehelligt erreichten sie das Freie. Etwas verwundert schaute Ronon sich um. Das war fast zu einfach gewesen. Als er Teyla ansah, meinte er, in ihrem Gesicht aehnliche Zweifel erkennen zu koennen. Noch eine Spur wachsamer, folgte er Sheppard, der sie jetzt in den Wald fuehrte, an dessem Rand der Cruiser gelandet war.
„Hier entlang, es ist nicht mehr weit bis zum Tor.“ Sagte Sheppard.
Auch auf ihrem Weg durch den Wald wurden sie nicht aufgehalten. Erst als sie sich dem Tor naehrten, sahen sie zwei Wraiths, die davor Wache hielten. Aber es waren nur zwei, die der Colonel muehelos mit seiner P-90 ausschaltete.
„McKay, waehlen Sie das Gate an.“ Wies er den Wissenschaftler an. „Und beeilen Sie sich. Ich glaube kaum, dass unsere Flucht lange unentdeckt bleiben wird.“
Rodney kam dieser Aufforderung ohne zu zoegern nach. Und gerade als er die letzten Koordinaten eingegeben hatte und seinen persoenlichen ID-Code uebermittelte, sahen sie die Wraiths. Sie kamen aus dem Wald gelaufen und eroffneten sofort das Feuer. Mehrere Stunnersalven schossen an ihnen vorbei, ohne allerdings zu treffen.
„Los jetzt!“ bruellte Sheppard. Gemeinsam stuermten sie auf den Ereignishorizont zu. Und nur einen kurzen Ritt durch das kuenstlich erzeugte Wurmloch spaeter, stolperten sie auf der anderen Seite wieder heraus.
„Schild hochfahren!“ rief Sheppard dem Tortechniker zu. Das Schutzschild blitzte hinter ihnen auf, und sie befanden sich endgueltig in Sicherheit.
~~o~~
„Aber was wollten denn nun die Wraiths von Ihnen?“ fragte Dr. Elizabeth Weir ein wenig erstaunt, als sie kurze Zeit spaeter im Besprechungsraum sassen, und das Team ihr von dem „kleinen“ Abenteuer erzaehlt hatte, in das es geraten war.
„Ich meine, es ist doch klar ersichtlich, dass das ein geplanter Hinterhalt war, der nur ein Ziel verfolgte.... naemlich genau Ihr Team in die Finger zu bekommen.“ Fuhr sie fort und schaute dabei einen nach dem anderen fast herausfordernd an.
„Nun, ich schaetze, die Antwort muessen wir Ihnen schuldig bleiben.“ Antwortete Rodney. „Wir konnten leider niemanden fragen, da wir beschlossen hatten, nicht bis zum Essen zu bleiben. Wenn Sie verstehen, was ich meine....“ fuegte er mit einem schiefen Grinsen hinzu.
Auch Col. Sheppard zuckte nur mit den Schultern und meinte:
„Vielleicht haben die uns ja vermisst und wollten nur mal „Hallo“ sagen.“
„Colonel, Sie sollten doch etwas ernsthafter an die Sache rangehen.“ Wies ihn Dr.Weir zurecht.
„Sicher. Aber Tatsache ist doch, dass wir es nicht wissen. Und wir koennen wohl auch kaum zurueckgehen, um nochmal nachzufragen, oder?“ erwiderte er spitz.
Elizabeth zuckte kaum merklich zusammen, diesen Tonfall war sie bei John nicht gewohnt.
„Ok, dann lassen wir es vorerst dabei bewenden. Aber in Zukunft werden Hinweise aller Art genaustens ueberprueft, bevor auch nur irgendjemand ein Schritt durch das Tor setzt. Und jetzt ruhen Sie sich alle etwas aus, sie haben es noetig.“
Mit diesen Worten stand sie auf und gab dem Colonel und seinem Team zu verstehen, dass die Besprechung vorueber war. Bis auf John Sheppard begaben sich daraufhin alle in ihre Quartiere. Der Colonel hingegen liess sich ein wenig zurueckfallen und mit einem unergruendlichen Laecheln dachte er daran, dass es noch die ein oder andere Sache zu erledigen gab.
~~o~~
Etwa zur selben Zeit erwachte der Wraith, den man Michael genannt hatte, langsam aus seiner Bewusstlosigkeit. Als sich seine Augen einigermassen an das Halbdunkel, das ihn umgab, gewoehnt hatten, bemerkte er, dass er sich in einer Arrestzelle befand. Er konnte nicht sagen, was passiert war, oder aus welchem Grund man ihn eingesperrt hatte. Er konnte sich ja noch nicht einmal an seinen Namen erinnern. Sein Kopf glich einem schwarzen Loch, das nichts, was es einmal aufgesogen hatte, je wieder freigeben wuerde.
„Hey Du!“ rief er mit hohler Stimme dem gesichtslosen Waerter vor seiner Zelle zu. Irgendetwas schien mit seiner Stimme nicht in Ordnung, er raeusperte sich und rief nochmal:
„Hey, was mache ich hier drin? Wieso habt Ihr mich eingesperrt?“ Doch der Gesichtslose schenkte ihm keinerlei Beachtung, stur blickte er auf den Gang, der von der Zelle wegfuehrte.
Verwirrt schuettelte der Wraith den Kopf. Das ergab alles keinen Sinn, schliesslich war er doch einer von ihnen. Zumindest dessen war er sich fast sicher, nachdem er sich selbst in Augenschein genommen hatte. Seine Kleidung, seine Haende, all das gehoerte eindeutig zu einem Wraith. Nur seine Haare waren kuerzer, als die der Wache vor seiner Tuer, aber das hatte sicher auch seine Gruende. Entmutigt liess er sich auf die Bank sinken, die das einzige Moebelstueck in seinem Gefaengnis darstellte. Wieso nur konnte er sich an nichts erinnern? Ein Gefuehl der Leere ueberkam ihn, und das gleich in zweierlei Hinsicht. Das eine ruehrte von der Leere in seinem Kopf her, das andere, weitaus unangenehmere Gefuehl schien aus seinem Innern zu kommen. Er fuehlte einen Hunger in sich, der jede Faser seines Koerpers erfuellte. Ein Brennen in seinem Eingeweiden, das ihn fast wahnsinnig machte. Was sein Verstand vielleicht nicht verstehen konnte oder wollte, sein Koerper sagte es ihm. Er musste sich naehren...
TBC