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Thema: Vorbei

  1. #1
    Auf der Suche Avatar von Kathi90
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    Standard Vorbei

    Short-Cut: Nun ist es vorbei
    Fortsetzung von: "Falling into you" und "Endless Love"
    Spoiler: 2. Staffel oder auch später
    Character: Sheppard, OC, Multi-Charakter
    Kategorie: Angst, Character Death, Friendship, Romance
    Rating: R-16
    Disclaimer: MGM Television Entertainment. Mir gehört da gar nichts und ich verdiene auch kein Geld damit. Die Songtexte die darin vorkommen gehören den Künstlern und ich hab da nix erfunden ;-)
    Feedback: Würde mich freuen!

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    Vorbei



    Schweiß stand ihm auf der Stirn, als er nach langem Suchen endlich die Spritze fand. Schnell krempelte er sich den Ärmel hoch und stach sie in seine Vene. Erleichtert seufzte er auf und schloss genießerisch seine Augen. Doch die Ruhe währte nicht lange, sein Name wurde über das Headset durchgesagt; er sollte sofort erscheinen. Er machte sich murrend auf den Weg, aber langsam wirkte es und er wurde lockerer.

    Gähnend saß dass 2 ½-jährige Mädchen auf dem Schoß ihrer Mutter und rieb sich über die Augen.
    „Daddy braucht so lange!“, murmelte sie und sah mit ihren braunen Augen ihre Mutter erwartend an. Die lächelte und wollte ihrer Tochter antworten, als Liz zu ihnen trat.
    „Da soll doch mal noch einer behaupten, wir Frauen kommen immer zu spät!“, zwinkerte sie und Lana grinste.
    „Du, Tante, was macht Daddy eigentlich? Gibt es wirklich eine Überraschung?“, fragte die Kleine und zupfte an Elizabeths Hose.
    „Haben dir das deine Eltern nicht gesagt, Emma?“
    Ein heftiges Kopfschütteln folgte und die fragend dreinblickenden Kinderaugen sahen zu der Expeditionsleiterin auf.
    Liz lächelte. „Dann darf ich dir das auch nicht sagen!“
    In dem Kindergesicht spiegelte sich die Enttäuschung und sie verzog beleidigt das Gesicht. „Will aber wissen! Will...“
    Was Emma noch alles wollte, erfuhren die Frauen dann doch nicht mehr, da nun der Toralarm los ging und sich das Gate aufbaute.

    Kurz darauf traten mehrere Personen heraus, darunter Zelenka, der seine Familie für ein paar Wochen besucht hatte und auch John trat durch das Tor.
    In seiner Hand hatte er einen Korb und sah augenblicklich auf die Brüstung, als er seine Tochter hörte. Lana kam ihm mit ihr entgegen, Emma quietschte vor Freude auf und streckte ihre Ärmchen zu ihrem Vater hin.
    John stellte den Korb auf den Boden, gab seiner Frau zu erst einen Kuss, bevor er ihr Emma abnahm und sie durch die Luft wirbelte. Das blonde Mädchen lachte begeistert und bettelte, dass er nicht aufhören sollte.
    Nach ein paar Drehrunden stellte John Emma hin und da ihr noch ganz schwindelig war, plumpste sie auf ihren Po. Lana schüttelte belustigt den Kopf, als Emma den Korb entdeckte und sofort darauf zustürmte.
    „Halt, halt, halt! Das gibt’s später!“, rief John und schnappte sich seine Tochter, bevor sie ihre Überraschung sah. Die fand das gar nicht so toll, und fing mit ihren „Ich will!“ wieder an.
    „Emma, später!“, gab ihr ihre Mutter zu verstehen und die Kleine zog eine Schnute. Kurz darauf kullerten schon die ersten Tränen herunter und jeder, der sich in den umliegenden Räumen aufhielt, konnte ihr Aufheulen vernehmen.
    Lana seufzte und folgte John, der Liz kurz zunickte und sich dann auf den Weg zum Transporter machte, um in ihr gemeinsames Quartier zu kommen.
    „Und warum das Gejammer? Nur wegen eines Mannes, der zu spät kommt und seine übermüdete Tochter schon vorher tagelang damit kirre macht, dass sie eine Überraschung bekommt!“, zog sie ihn auf. Die Antwort von John konnte Elizabeth nicht mehr hören, aber sie schmunzelte über die kleine Familie und ging wieder in ihr Büro.

    Dort tauchte einen Moment später Rodney auf. „Ist Zelenka schon angekommen?“
    Liz nickte und er rief ihn über das Headset und tigerte dann nervös umher. Elizabeth zog die Augenbrauen nach oben und atmete innerlich auf, als der Gerufene endlich erschien.
    „Was ist los?“, wollte der dann wissen.
    „Sie hätten sich auch etwas beeilen können!“, murrte McKay und sein tschechischer Kollege verdrehte die Augen.
    „Sagen Sie mir, was los ist, sonst geh ich wieder! Ach, war es zuhause schön. Ten muž se rozčiluje (Der Mann regt mich auf!)“
    „Meine Herren, bitte!“, mischte sich Dr. Weir nun ein.
    „Haben Sie Veränderungen an dem ZPM Programm vorgenommen, bevor Sie auf die Erde gingen?“
    Zelenka schüttelte den Kopf und Rodney fluchte.
    „Wenn ich denjenigen erwische, der da rumgespielt hat! Irgendwas stimmt da nicht. Kommen Sie und schauen Sie sich das an!“, bestimmte er und Radek folgte seinem Kollegen.

    Am nächsten Tag ordnete McKay eine Besprechung an. Er und Zelenka teilten John, Liz, Major Lorne und Carson mit, dass es im Logbuch des ZPM Programms mehrmals Hackerversuche gegeben hatte und es derjenige tatsächlich geschafft hatte Sachen zu löschen und eine Art „Virus“ hinein zu schleusen.
    „Wir konnten bis jetzt nicht herausfinden, was dieser Virus bezwecken soll. Wir haben außerdem keine Ahnung, was genau verstellt wurde, da wir soweit noch nicht in das Programm vorgedrungen sind!“, sagte Radek und schob sich seine Brille wieder auf die Nase.
    „Und jetzt?“
    Elizabeth sah die Wissenschaftler fragend an. McKay zuckte die Schultern. „Wir können sie abschalten, was dazu führen könnte, das irgendetwas passiert, oder wir lassen sie online und es passiert trotzdem Etwas!“
    Alle blickten ratlos drein und John ordnete schließlich an, dass die Beiden weiter nach einer Lösung bzw. dem Fehler suchen sollten. Die Gruppe löste sich auf und jeder ging seinen Weg.

    Da John in dieser Woche keine Missionen mehr hatte, konnte er sich mit Emma beschäftigen.
    Am gestrigen Tag hatte er zu mehreren Gesprächen mit General O´Neill auf die Erde reisen müssen und hatte heute noch einige Spielzeuggeschäfte abgeklappert, um für seinen Spatz eine Kleinigkeit zu kaufen. Emma war bis jetzt auf Atlantis noch das einzige Kind.
    Sie hatte auf dem Festland bei den Athosianern ein paar Spielgefährten, aber die meiste Zeit hielt sie sich doch in der Stadt auf und musste mit den Erwachsenen vorlieb nehmen. Die kümmerten sich aber alle liebevoll um seine Tochter, die ihre vielen „Tanten“ und „Onkel“ ganz schön auf Trab hielt.
    Als er in das gemeinsame Quartier von ihm und Lana kam fand er seine Schätze auf der Hängematte am Balkon sitzend vor und beobachtete sie einen Moment.
    Lana war in der letzten Zeit nur noch selten Off World gewesen, aber sie hatte selbst gesagt: „Ein Kind braucht seine Mutter mehr als den Vater!“
    So grausam das auch klang, es war eben so und sie blühte seit Emmas Geburt so richtig auf.
    Es kam ihm vor, als wäre sie noch schöner geworden. Schon während der Schwangerschaft hatte sie so ein Strahlen in ihren Augen gehabt, welches bis jetzt noch immer anhielt.
    John war an dem Tag, als Emma geboren wurde, gerade auf einer Mission gewesen. Ronon erzählte immer wieder davon, wie John leichenblass geworden war, nachdem Liz ihm über Funk mitgeteilt hatte, dass Lana ihre Wehen bekommen hatte.
    Ab dem Zeitpunkt konnte John sich auch nicht daran erinnern, wie er so schnell nach Atlantis gekommen war. Und dann hatte er sie das erste Mal in seinen Armen gehalten...
    Emma gluckste und riss ihn aus seinen Gedanken. John kam heraus, küsste sie auf die Stirn und berichtete Lana, was es für ein Problem gab. Auch sie konnte sich das nicht erklären.
    „Einen richtigen Feind haben wir nicht mehr. Vereinzelt finden wir zwar noch Wraith, aber ich wüsste nicht, wer uns schaden will!“, meinte sie und er stimmte ihr zu.
    Dann erlöste er endlich Emma und übergab ihr die Puppe und die dazu gehörigen Utensilien. Mit strahlendem Gesicht saß sie auf dem Boden und spielte mit ihrem Geschenk.

    Er war wieder in seinen Zimmer und lachte innerlich. Keiner konnte etwas dagegen tun. Bald würde es soweit sein. Bald!

    Ein paar Tage später hatte John vor mit seinem Team auf eine Handelsmission aufzubrechen. McKay wollte dann aber doch nicht mit kommen, da er mit Zelenka das Problem der ZPMs noch immer nicht gelöst hatte.
    John hatte nichts dagegen und so gingen er, Teyla und Ronon durch das Stargate.
    Kaum hatte sich das Tor geschlossen, flackerten die Lichter und es war dunkel. Elizabeth kam aus ihrem Büro zu den Kontrollpulten und wollte von Danny wissen, was denn los sei. Bevor dieser antworten konnte gingen wieder die Lichter an und Liz betätigte das Headset:
    „Rodney, was haben Sie gemacht?“
    Der Angesprochene beschwerte sich, dass natürlich er sofort wieder verdächtigt wurde, obwohl er überhaupt nicht Schuld war.
    „Elizabeth, es ist sehr nett von Ihnen, wenn Sie meinen ich sei so schnell, aber ich bin gerade eben erst auf der Treppe, 2 Etagen über den ZPM!“
    Sie entschuldigte und erkundigte sich, ob irgendjemandem etwas passiert sei, doch niemand war verletzt worden.
    „Dann untersuchen Sie schnellstens was geschehen ist!“, ordnete sie an und begab sich wieder in ihr Büro.

    Irgendwann raufte sich McKay die Haare und schimpfte ununterbrochen. „Es kann einfach nicht sein, wir müssen doch etwas finden!“, bläffte er Zelenka und Dr. Badly an.
    Zelenka schüttelte nur den Kopf, murmelte etwas in seiner Sprache und machte mit seiner Arbeit weiter.
    Die Ausfälle häuften sich in den nächsten Stunden und dabei verletzte sich eine Person, als sie die Treppe runter fiel.

    Kurz vor Mitternacht ging der Toralarm los und die Wachen stellten sich auf. Es war nur John, der mit den Anderen wieder zurückkam.
    Liz, die noch über Berichten saß, blickte auf, als die Drei in ihrem Büro erschienen.
    „Sie sind noch auf?“
    Die Angesprochene nickte und erzählte, was währenddessen geschehen war.
    Johns Miene verfinsterte sich.
    „Ich werde Lana und Emma zur Erde schicken. Solange wir nicht wissen, was hier los ist, will ich die Beiden nicht einer unbekannten Gefahr aussetzen! Ebenso sollte das Personal gehen, welches nicht unbedingt gebraucht wird. Gleich morgen früh, einverstanden?“
    Elizabeth stimmte zu und sagte, dass sie sich ebenfalls schon darüber Gedanken gemacht hatte.
    Schließlich gähnte sie und schaltete ihren Computer aus.
    „Genug für Heute. Morgen wird wieder ein anstrengender Tag!“
    Das Quartier von John lag im gleichen Gang wie Elizabeth’ und so begleitete er sie.
    „Glauben Sie, Lana ist damit einverstanden?“, fragte sie ihn und blieb vor ihrer Tür stehen. Er zuckte mit den Schultern.
    „Wenn nicht ist es mir auch egal. Ich werde es nicht zulassen, dass sie hier bleibt!“
    Sie lächelte. Hier sprach nicht nur der Soldat, sondern auch der Ehemann und Vater.
    „Schlafen Sie gut!“, meinte er und begab sich in seine Räume.


    Lana war noch wach und saß im Bett und las ein Buch. Als sich die Tür öffnete blickte sie auf und lächelte John liebevoll an. Während er sich umzog sah Lana im Nebenzimmer nach Emma, die aber tief und fest schlief. Sie strich der Kleinen zärtlich übers Haar und küsste sie sanft auf die Wange.
    Als Lana wieder aus dem Zimmer kam hatte John bereits seine Shorts und das Schlafshirt angezogen.
    Sie legte ihre Arme um seinen Hals und wollte ihn küssen, aber er wirkte etwas angespannt.
    „Ist irgendetwas?“, fragte sie und sah ihn irritiert an.
    Er nahm Lana bei der Hand und setzte sie auf den Stuhl vor dem Schreibtisch.
    John räusperte sich.
    „Ich will, dass du und Emma morgen Atlantis verlasst, zumindest solange, bis das ZPM Problem gelöst ist. Wir werden auch das Personal, welches nicht unbedingt gebraucht wird, auf die Erde schicken!“
    „Aber...!“
    John schüttelte den Kopf.
    „Nichts Aber! Bitte Lana, ich habe Angst um euch. Wenn es selbst McKay und Zelenka bis jetzt nicht geschafft haben herauszufinden, was da los ist, lass ich euch Zwei nicht hier. Wenn dir und Emma etwas passieren sollte, würde ich mir das nie verzeihen!“
    Sein Blick wurde etwas weicher und Lana nickte. Dann zog er sie in seine Arme, bevor er sie zärtlich küsste und sich die Beiden dann schlafen legten.

    Er rieb sich die Schläfen und grinste. Er war einfach genial. Was würden alle staunen, wenn sie Morgen aufwachen und es bemerken würden. Seine Idee! Vorher brauchte er aber noch etwas Stoff, sonst würde er zu nervös sein und das wäre keine gute Idee.


    Am nächsten Morgen wurde der Erde von ihrem Problem berichtet und die Ersten gingen durch das Tor.
    Lana packte ein paar Taschen zusammen und stöhnte genervt auf, als Kelly sie zum hundertsten Mal fragte, ob sie auch an die Schuhe denken würde.
    „Ich bring dir die Dinger schon mit. Hilf mir lieber beim Packen! Ich muss noch die Sachen für Emma zusammen suchen.“
    Kelly grinste, nahm sich eine leere Tasche und begab sich ins Kinderzimmer, wo ihr Patenkind mit ihrer Lieblingspuppe spielte.

    John stand auf der Brüstung und beobachtete die nächste Gruppe, die in ein paar Minuten durch das Tor gehen sollte.
    Zu ihm trat Rodney mit einer großen Tasse Kaffee in der Hand.
    „Wir haben die ganze Nacht verschiedene Tests gemacht. Da nichts mehr vorgefallen ist hoffe ich, dass sich das Problem wieder erledigt hat, zumindest bin ich erledigt!“, sagte er und trank einen Schluck.
    „Ihr Wort in Gottes Ohr. Danny, wir können!“, befahl John dem Techniker und der fing an zu wählen.
    Zelenka, der an einem der Kontrollpults saß, runzelte auf einmal die Stirn. Er rief McKay zu sich, der sich ebenfalls die Daten mehrmals durch las.
    Als er endlich verstand, was das zu bedeuten hatte, drückte Danny auf den letzten Chevron und das „NEIN!“ kam zu spät.
    Das Tor baute sich kurz auf, Lichter flackerten und dann war alles weg.
    Ehe Liz, die von dem Schrei angelockt aus ihrem Büro angelaufen kam, irgendetwas fragen konnte, hörten alle einen fürchterlichen Knall.
    Die ganze Stadt wurde erschüttert und das Geschrei ging los. Einen Moment später aber war das Licht und der Strom wieder da.
    „Was zur Hölle…?“, murmelte John und sah sich fragend um. Liz zuckte die Schultern und beobachtete, wie alle Wissenschaftler die Daten auf ihren Computern überprüften.
    „Colonel, im unteren Teil der Stadt gab es eine Explosion. Wasser dringt ein!“, kam plötzlich von einem Soldaten über Funk die Mitteilung.
    „Rodney, machen Sie die Schotten dicht!“, rief Elizabeth dem Wissenschaftler zu, der schon wie wild alles probierte.
    „Wir müssen die Leute hier weg bringen! Danny, wählen Sie noch einmal die Erde an!“
    Bange blickten alle auf das Gate, doch diesmal verlief alles bestens. Über die Lautsprecher wurden nun Alle aufgefordert Atlantis zu verlassen und schnell liefen alle herbei.
    „Colonel, die Türen schließen sich nicht ganz! Das Wasser dringt weiter ein!“, hörten sie die panische Stimme über den Funk. John ordnete den Soldaten an, die sich dort in der Nähe noch aufhielten, sofort zu flüchten. Danach schrie er McKay an.
    „Rodney, was machen Sie denn? Schließen Sie doch die verdammten Schotten ganz!“
    Der guckte ihn säuerlich an.
    „Was glauben Sie, was ich die ganze Zeit versuche!“

    Derweil bekamen auf manchen Ebenen die Bewohner von dem Drama nichts mit, da in diesen Teilen der Stromausfall die Kommunikationsgeräte zerstört hatte.
    „Was war denn das eben?“, fragte Kelly irritiert und sah ihre Freundin an. „Rodney hat bestimmt was in die Luft gehen lassen! Wird schon alles in Ordnung sein!“, scherzte Lana und machte den Reißverschluss ihrer Taschen zu.

    Plötzlich hörten alle eine zweite Detonation und wieder fiel der Strom für einen Moment aus.
    Als wieder genug Saft da war wurde schnellstmöglich das Tor zur Erde angewählt und die Flucht wurde fortgesetzt.
    „Das gibt’s nicht!“, stieß McKay aus.
    Ehe er das Allen erklären konnte hörten sie ein irres Lachen. Liz ging zur Brüstung und sah Dr. Badly an der Treppe stehen. Sein ganzer Körper schüttelte sich und er machte große Gesten.
    „Es ist soweit! Es wird passieren!“, prophezeite er.
    „Diese Stadt steht dem Untergang nahe. Es ist soweit!“ Dann lachte er wieder.
    „Was haben Sie getan?“, brüllte John und packte ihn am Kragen. Badly´s Augen waren wirr und kalter Schweiß bedeckte seine Stirn.
    „Der Untergang, der Untergang!“, kicherte er und John wies zwei Sergeants an, ihn zu verhaften und auf die Erde mitzunehmen.
    „WASSER DRINGT EIN!“, rauschte es wieder über Funk. Diesmal von einem anderen Eck aus der Stadt. In diesem Moment wurde Atlantis von Erschütterungen geplagt und Rodney bestätigte entgeistert Badly´s Behauptung. John fackelte nicht lange.
    „Weg hier und zwar alle!“, gab er durch. Dann lief er zu einem der Soldaten neben dem Tor.
    „Sind meine Frau und mein Kind schon durch gegangen?“
    „Nein, Sir!“

    Inzwischen liefen Kelly mit Emma im Arm und Lana durch die Gänge und versuchten zum Gate zu kommen. Nach der zweiten Explosion hatten sie sofort gewusst, dass nichts mehr in Ordnung war. Nur noch drei Treppen und einen Gang, dann wären sie endlich da. Plötzlich jammerte Emma und versuchte sich aus Kellys Armen zu winden. Die blieb einen Moment stehen und Lana tat es ihr gleich und schnaufte.
    „Was ist denn los?“
    „Meine Puppe. Puppe! Puppe!“, weinte die Kleine.
    „Die hat sie doch eben noch gehabt!“, meinte Kelly und sah sich um.
    „Los, ihr rennt weiter. Schatz, ich hol sie dir schnell!“, sagte Lana und gab Kelly den Rucksack. Beide machten sich in entgegen gesetzte Richtungen auf den Weg. Lana sah noch mal kurz zu den zweien. Emma winkte ihrer Mutter zu und dann war Kelly um die Ecke verschwunden.

    „John, wo wollen Sie hin?“, rief Liz, die mit den anderen am Tor stand und den Soldaten fragend anblickte.
    „Lana suchen!“ Da kam Kelly mit Emma durch die Tür gelaufen.
    „Puh, was ist denn hier los?“, fragte sie und sah sich das Gedränge argwöhnisch an. Es rumpelte und die Erschütterungen wurden stärker. McKay, der immer wieder prüfende Blicke auf den Laptop warf, erklärte nun, das Atlantis unterging. Nichts könnte es mehr aufhalten.
    „Ich weiß nicht, wie lange das letzte ZPM noch durchhält. Ich schätze in einer halben Stunde wird die Stadt untergegangen sein und kurz darauf wird das Schutzschild erlöschen!“
    John wandte sich zu Kelly.
    „Wo ist Lana?“
    „Die Puppe holen. Emma hat sie auf den Weg hier her verloren.“
    Emma blickte ihren Vater entschuldigend an und er wuschelte ihr durch die Haare.
    „Geht schon durch. Ich werde Lana schnell suchen!“ John drehte sich um und lief los.
    „Denken Sie dran: Nur noch 30 Minuten!“, brüllte ihm McKay nach und sah dann zu Liz.
    Die blickte sich nun im Torraum um, wo nur noch wenige standen und Atlantis verließen. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass es die Stadt bald nicht mehr geben sollte. Sie seufzte, dann nickte sie allen zu und ließ Kelly zuerst mit Emma durch. Und dann warteten sie.

    Als John durch die Gänge lief, sah er, dass sich Brocken von der Decke gelöst hatten und nun kreuz und quer herum lagen.
    „Lana? Lana?“, rief er und leuchtete mit seiner Taschenlampe. Die Detonationen kamen nun öfters und er meinte, dass die Stadt sich in die Schräge legte. Er rief eben wieder nach ihr, als er ein Ächzen hörte. Als er diesem folgte, erstarrte er.
    „Oh nein!“ Er kniete sich zu ihr und nahm ihre Hand. In der anderen hielt sie die kleine Puppe.
    Eine Wand war auf Lana gekracht und hatte sie fast vollständig unter sich begraben. Eine Kopfwunde blutete und sie hatte Schürfwunden an den Armen. Sie öffnete die Augen.
    „John...ist Emma schon weg?“ Er bejahte es und versuchte die Wand anzuheben, doch sie war zu schwer.
    „Geh!“, flüsterte sie und hustete.
    „Aber...“
    „Nein, John, Emma braucht dich!“
    Er senkte den Kopf. „Ich liebe dich!“, sagte er und wollte sie ein letztes Mal küssen, als es wieder eine schwere Erschütterung gab und einen Moment später war auch John unter Geröll vergraben. Lana hatte noch seine Hand in der ihren und nun schrie sie, so laut sie noch konnte, seinen Namen. Benommen hustete er und betastete seinen Bauch, in dem sich eine Eisenstange gebohrt hatte.
    Sie sagten nichts mehr, hörten die Explosionen und merkten wie es zischte. Das Rauschen des Wassers, das immer weiter in die Stadt drang, war nicht mehr zu überhören. Lana atmete immer schwerer und drückte Johns Hand.
    „Ich danke dir! Ich liebe dich, John!“ Er schloss die Augen und versuchte seine Tränen zurückzuhalten. Dann hauchte Lana das letzte Mal den Namen von Emma und ihr Kopf sackte zur Seite. Ihre Hand lockerte sich, aber er drückte sie feste.
    „Auch ich liebe dich!“, flüsterte er und die Tränen lösten sich. Doch er merkte schon nicht mehr, wie sie über seine Wangen flossen. Einen Moment später wurde Atlantis ein weiteres Mal heftig erschüttert, das Kraftfeld brach zusammen und die Fenster gaben unter dem Druck des Wassers nach.

    Im SGC standen Elizabeth, Teyla, Ronon, McKay, Zelenka und Kelly mit Emma vor der Rampe und warteten darauf, dass John und Lana erschienen. Plötzlich flackerte auch hier das Licht, durch das Gate kam jede Menge Wasser und dann schloss es sich zischend.
    Erstarrt blickte Liz zum Stargate, dann drehte sie sich um und rief zu Sergeant Harriman, er solle es nochmals anwählen. Doch es ging nicht. Er versuchte es mehrere Male, aber Atlantis ließ sich nicht mehr anwählen. Kelly schrie verzweifelt auf und Emma weinte bitterlich, als wüsste sie, was passiert war.

    Als das Wasser in Atlantis eingedrungen war, sank die Stadt langsam und als sie auf dem Boden aufkam explodierte das letzte ZPM und mit ihm die ganze Stadt.


    Eine Woche später stand Kelly mit den Eltern von Lana und John am Soldaten Friedhof in Washington D.C. am Grab der Eheleute. Emma war an der Hand ihrer Großmutter Ellen und sah den Erwachsenen in die Gesichter, in denen sich die Trauer widerspiegelte. Die Kleine legte eine weiße Rose mit Hilfe von Ben auf die Erde und wurde dann von Kelly auf den Arm genommen. Die hatte die schriftliche Erlaubnis beider Großeltern bekommen, dass Emma bei ihrer Patin leben dürfte. Als sie den Friedhof verließen, fuhr ein Windhauch durch Emmas Haar und sie blickte zum Himmel hinauf. Dann lächelte sie und legte ihren Kopf auf die Schulter von Kelly.



    Ende
    Geändert von Kathi90 (17.02.2007 um 12:33 Uhr)

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  2. #2
    kolonialer Spion Avatar von Scout
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    Hi Kathi,

    das war eine mutige und fesselnde Geschichte. Die Szene, als die beiden sterben, ist unglaublich emotional und mitereißend. Unglaublich traurig. Musste mehr als einmal schlucken. Aber: Super gelungen!



  3. #3
    Master Sergeant Avatar von Major_Lorne
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    Hab vor langer Zeit mal die beiden vorangehenden Stories gelesen und irgendwie find ich's schade das es so endete.
    Aber den Schluss hast du wirklich super hingekriegt. Er war richtig emotional und ich dachte echt ich müsse hier vor dem PC losheulen
    Sie warenso ein schönes Paar.
    War aber dennoch super.

  4. #4
    Brigadier General Avatar von Cindy
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    Oh Gott, das ist ja so was von traurig.

    Hatte auch die beiden vorher gelesen und gedacht, da sie doch nun endlich zusammengefunden hatten, wird es richtig schön.
    Aber du hast uns eines anderen belehrt.

    Mag garnicht mehr drüber nachdenken *heul*

    Trotz dessen, ist es dir sehr gut gelungen.

  5. #5
    Auf der Suche Avatar von Kathi90
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    Danke für euer Feedback!

    Ähm sucht mal nach "Vergangenheit"! Könnte sein, das es euch dann etwas wieder besser geht

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