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Thema: The hope never dies - Teil 2

  1. #1
    Brigadier General Avatar von Cindy
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    Standard The hope never dies - Teil 2

    Autor: Cindy
    Inhalt: Action / Humor
    Disclaimer: Stargate Atlantis und alle Personen gehören MGM/UA, Gekko Produktions und all den anderen, die mit Stargate Atlantis zu tun haben.
    Die Geschichte habe ich mir selbst ausgedacht und will kein Geld damit verdienen.

    Feedback: Wäre schön.


    Kurzer Rückblick:

    John und sein Team landeten 11.000 Jahre in der Vergangenheit auf Atlantis.
    Dort erlebten sie viele Abenteuer und lernten neue Freunde kennen, doch nun sind sie wieder zurück.

    Und nun die Fortsetzung
    ===================

    Kapitel 1

    Zwei Wochen waren sie nun schon wieder in ihrer Zeit.
    Monoton war das Geräusch der Pumpen zu hören die unaufhaltsam das Wasser in die riesigen Behälter beförderten und es lag ein muffiger und abgestandener Geruch in der Luft.
    Die Beleuchtung war spärlich und deshalb hatte man provisorisch ein paar Lampen an den Decken befestigt.
    Überall hingen die Kabel herum und wenn man nicht aufpasste, hatte man sich in einem verfangen.
    Emsig waren die Leute damit beschäftigt, sie zu befestigen.

    „Verdammt noch mal, muss man denn hier alles selber machen?“, rief John aufgebracht.

    „Ich bin kein Elektriker!“
    „Ich auch nicht! Aber Sie werden doch wohl im Stande sein, so ein paar Kabel zu befestigen!“

    John nahm ihm den Hammer aus der Hand, nahm sich noch ein paar Krampen und befestigte damit das Kabel an der Wand.
    „So geht das … und nicht anders!“ Anschließend drückte er dem jungen Mann den Hammer wieder in die Hand.

    John war ziemlich gereizt, seit Tagen hatte er nur noch nasse Füße und diesen moderigen Geruch in der Nase.
    Jedes Mal, wenn sie glaubten, das Wasser wäre weg, kam es an einer anderen Stelle wieder herein – es war wie verhext.

    „Singer, was ist mit dem Raum nebenan?“
    „Das gleiche wie auch hier, Sir! Er läuft jedes Mal wieder voll.“

    John überlegte kurz, dann lief er über den nassen Boden in den anderen Raum hinein, aber auch hier stand er mit den Füßen im Wasser.
    Er sah sich alles an, seine Gedanken rasten, wie auch in den Tagen zuvor, aber es war aussichtslos – sie bekamen das Wasser einfach nicht unter Kontrolle.
    Nachdenklich ging er zur Wand und glitt dort mit der Hand entlang, sie fühlte sich klamm und feucht an. Anschließend schüttelte er resignierend den Kopf.

    „Colonel Sheppard! Hier McKay.“
    „Was gibt es, Rodney?“
    „Es hat keinen Zweck, wir können die Anlage nicht retten.“

    John seufzte. „Konnten Sie denn wenigstens ein paar ZPMs finden?“

    „Zwei … aber ich weiß nicht, ob die in Ordnung sind. Vielleicht sind sie beschädigt oder sogar leer.“

    „Na gut, dann fliegen Sie mit Lorne schon mal zurück, ich komme gleich nach! … Singer? Packen Sie Ihre Sachen ein und fliegen auch Sie mit Ihren Männern zurück.“

    „Aye, Sir.“

    „Sheppard? Es war einen Versuch wert“, meinte Ronon.
    „Ja … ja das war es.“

    Diese Anlage verbarg noch sehr viele Geheimnisse und Techniken, die sie sicher hätten gebrauchen können, aber das Salzwasser der Zeit nagte an den Wänden und John wusste, dass sie nichts dagegen tun konnten.
    Resigniert drehte er sich um. „Kommen Sie, Ronon, gehen wir, hier können wir nichts mehr tun.“

    Langsam machten sie sich auf den Weg, als sie plötzlich ein dumpfes Geräusch hörten und stutzten.

    „Was war das?“, fragte John und drehte sich um. „Oh Mist! Ronon, weg hier!“

    Noch während sie losrannten, betätigte John seinen Funk: „Singer? Sind Sie mit Ihren Leuten schon im Jumper?“

    „Ja, Sir! Wir wollten gerade starten.“
    „Los haut ab! Die Anlage stürzt ein!“

    Gemeinsam rannten sie die Korridore entlang. Das Dröhnen und Rauschen wurde immer lauter, dennoch trauten sie sich nicht, sich umzudrehen, denn hinter ihnen brach alles zusammen und eine riesige Wassermenge raste auf sie zu.

    McKay und Lorne waren schon an der Wasseroberfläche, als sie den Funkspruch vom Colonel hörten.
    Kurze Zeit später tauchte Singer auf. Gemeinsam warteten sie nun darauf, dass auch John auftauchen würde.
    Die Minuten vergingen, aber von Jumper 1 war immer noch nichts zu sehen.

    „Wir müssen noch mal runter!“

    Lorne schüttelte den Kopf. „Zu gefährlich.“

    „Sie verstehen nicht, vielleicht brauchen sie unsere Hilfe!“, rief Rodney hektisch.
    „Wenn da unten alles zusammenbricht, können wir auch nichts mehr tun! Der Colonel muss da alleine rauskommen.“

    „Major Lorne, hier Dr. Weir“, hörte Evan plötzlich über Funk. „Was ist los bei euch? Wir haben gerade eine riesige Erschütterung auf dem Meeresboden erfasst und der Colonel antwortet nicht auf unsere Rufe.“

    „Ma´am, wir haben die Befürchtung, dass die Anlage einstürzt ist! Sergeant Singer und ich warten noch auf Colonel Sheppard.“

    „Habe ich Sie gerade richtig verstanden? Sie warten noch auf den Colonel?“, kam es entgeistert über Funk.
    „Ja Ma´am, er ist noch mit Ronon da unten!“

    °°°°

    John und Ronon rannten so schnell sie konnten in Richtung Ausgang, als plötzlich die Decke über ihnen einstürzte. In letzter Sekunde konnten sie sich noch vor den herabfallenden Trümmern retten.
    „Verdammt!“, rief John und sprang zur Seite.

    „Gibt es noch einen anderen Weg zum Jumper?“, fragte Ronon.
    „Nein, das ist der einzige Weg!“

    „Dann müssen wir da wohl durch.“
    „Ja, da bleibt uns wohl nichts anderes übrig.“

    Sie drehten sich noch einmal kurz um – das Wasser kam immer näher.
    Überall flogen Trümmer von den Decken und Wände stürzten ein, dann rannten sie los.

    Schützend legten sie ihre Arme über den Kopf und schmerzhaft machten sie Bekanntschaft mit kleineren Gesteinsbrocken.
    Sie hetzten den Gang entlang und sprangen über Trümmer hinweg, als plötzlich eine Säule quietschend und mit lautem Getöse vor ihnen zusammenbrach.
    John konnte gerade noch zur Seite springen, doch der Satedaner wurde von ihr getroffen und fiel zu Boden.

    Entsetzt bemerkte Sheppard es und eilte zurück. „Ronon!“

    Benommen versuchte Dex sich aufzurichten, jedoch lagen kleinere Säulenreste auf ihm. So schnell wie er konnte schaffte John sie beiseite und half ihm hoch.
    „Sind Sie verletzt?“

    „Nein, alles in Ordnung!“
    „Okay, dann weiter!“

    Immer wieder sprangen sie über Trümmer hinweg und wichen herabfallenden Steinen aus, als sie endlich, völlig durchnässt den Jumper entdeckten.

    Er war noch ungefähr 200 Meter entfernt, als John stolperte, sich jedoch fangen konnte und weiterrannte.
    Völlig außer Atem erreichten sie den Jumper. Sofort aktivierte John den Schutzschild und schloss die Heckluke. Nicht eine Sekunde zu spät, denn schon waren sie von Wassermassen umgeben.

    „Puh, das war knapp“, meinte Sheppard und holte erstmal Luft.

    „Ja, das war es.“
    „Also, da ist ein Sprint durch Atlantis gar nichts gegen.“

    „Wir können ja das nächste Mal ein paar Hürden aufbauen, was halten Sie davon?“, entgegnete Ronon leicht grinsend.

    „Aber nur, wenn Sie die wieder abbauen.“ Den Blick zum Fenster gerichtet, sprach John weiter: „Ich glaub wir sollten los. Schade um die Anlage, da hätte man sicher noch was draus machen können.“

    „Wieso haben wir damals eigentlich keine ZPMs mitgenommen, die haben doch genug davon gehabt?“
    „Haben Sie daran gedacht? Ich nicht.“
    „Nein, ich auch nicht.“

    „Hm, Rodney hat ja zwei, vielleicht funktionieren die ja“, meinte John und startete den Jumper.

    Für den Weg nach oben brauchten sie ungefähr fünf Minuten, als sie plötzlich eine heftige Druckwelle spürten.
    Die ZPM-Anlage, ein Vermächtnis der Antiker, war nun vollends in sich zusammengebrochen.

    „Colonel Sheppard! Bitte kommen“, rief McKay nervös über Funk.

    „Hier Sheppard … wir sind unterwegs.“
    „Gott sei Dank.“

    Nachdem Jumper 1 die Wasseroberfläche durchbrochen hatte und man schon sehnsüchtig auf sie wartete, flogen sie gemeinsam zurück nach Atlantis.
    Ronon nutzte die Gelegenheit allein mit John zu sein, denn nun konnte er ihn das fragen, was er schon seit längerem tun wollte.

    „Sheppard? Wie kommen Sie eigentlich damit zurecht?“
    „Womit?“
    „Mit Teyla und mir. Sie haben noch nie etwas dazu gesagt, auch jetzt nicht, wo wir wieder zurück sind.“

    In Johns Gesicht zuckte es leicht, ehe er Ronon ansah.
    „Solange es unsere Missionen nicht beeinflusst, habe ich nichts dagegen.“

    Nachdenklich nickte Ronon. „Das wird es nicht.“
    „Dann ist’s ja gut.“


    Fortsetzung folgt
    Geändert von Cindy (31.01.2011 um 21:15 Uhr)

  2. #2
    Brigadier General Avatar von Teleia
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    Hi!!

    Hurra, es gibt eine Fortsetzung! Schön, dass du dich doch entschlossen hast, eine zu schreiben!

    Der Anfang war super und es ging gleich richtig los.

    Hat mir schon wieder super gefallen, auch das du die Anlage, auf die sie in der Vergangenheit aufmerksam geworden sind, wieder miteingebracht hast, fand ich klasse.

    Verspricht ja noch interessant zu werden! Bin auf jeden Fall wieder mit dabei!
    Freue mich schon auf die Fortsetzung!
    Um die Welt in einem Sandkorn zu sehen und den Himmel in einer wilden Blume,
    halte die Unendlichkeit auf deiner flachen Hand und die Stunde rückt in die Ewigkeit.
    -William Blake-

    Meine neue FF:
    Willkommen in Atlantis

    Kleine Geschichten aus dem Stargate Universum:
    Atlantis Songbook

    Ich bin nicht verrückt, nur nicht normal. Normalsein ist langweilig!

  3. #3
    Second Lieutenant Avatar von 23-down
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    Dem kann ich nur zustimmen.

    Geniale Einführung in den zweiten Teil deiner bahnbrechenden FF.

    Ich freue mich sehr, sowohl die Fortsetzung wie auch hoffentlich, vieler weiterer Fortsetzungen.

    mfg 23-Down
    .....Lang Lebe Stargate.....

  4. #4
    Chief Master Sergeant Avatar von Jolinar
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    Bin auch wieder mit an Bord!

    Ich hoffe, du wirst auch zwischendurch wieder ein paar Tagebucheinträge aus der Vergangenheit mit einbauen, die sich John durchliest.

  5. #5
    Immer auf der Jagd nach Mäusen Avatar von Selana
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    Wieso haben wir damals eigentlich keine ZPM´s mitgenommen, die haben doch genug davon gehabt?“
    „Hast du dran gedacht? Ich nicht.“
    „Nein ich auch nicht.“


    Also, wie konnten sie so was nur vergessen? Tss, Tss!

    Aber wieder ein spannender Anfang der Story. Bin gespannt, auf was es hinausläuft. Noch ist das ja nicht ersichtlich. Also, Fortsetzung erwünscht.
    Atlantis forever

  6. #6
    Brigadier General Avatar von Cindy
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    Danke für euren Lob.

    Freut mich, dass ihr wieder dabei seid.
    Ich hoffe, dass euch diese Geschichte genauso gut gefallen wird, wie der erste Teil.

  7. #7
    Atlantis' Wölfin Avatar von Megana
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    meine güte, was tust du mir an?? *hechel* gleich im ersten teil so ein chaos zu schaffen

    aber jetzt erst mal, schön, dass du weiter schreibst, ich bin wieder mit dabei, und bin gespannt, wies weiter geht.
    es ist wirklich schade, dass sie nicht an die ZPM's gedacht hatten und die anlage gleich eingebrochen ist.

    also bis nächstes mal, lg megana

  8. #8
    Brigadier General Avatar von Cindy
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    Kapitel 2

    Schon ziemlich nervös warteten Elizabeth und Teyla im Hangar auf die Jumper und erleichtert atmeten sie auf, als die drei gelandet und alle wohlauf waren.

    John war der Letzte, der den Jumper verließ. „Tja, die Anlage konnten wir nicht retten, aber McKay hat zwei ZPMs“, meinte er, während er sich durch sein nasses Haar strich.

    „Ja, schade, aber wenigstens etwas“, entgegnete Elizabeth. „McKay? Überprüfen Sie die ZPMs, ob sie funktionieren.“
    „Das wollte ich jetzt sowieso tun.“

    „Ich werde mich dann wohl mal umziehen“, meinte John und verließ ohne noch ein weiteres Wort zu sagen die Jumperbucht. Nachdenklich blickte Elizabeth ihm hinterher.

    „Das werde ich dann wohl auch tun“, warf Ronon ein und Teyla folgte ihm.

    „Singer? Räumen Sie mit Ihren Leuten noch die Geräte aus den Jumpern, dann können Sie auch gehen.“
    „Ja, Ma’am.“

    Nachdem John sich geduscht und ein paar saubere Kleidungstücke angezogen hatte, ging er zur Kantine, denn er hatte einen Mordshunger. Unterwegs traf er Elizabeth.
    „John? Kann ich Sie begleiten?“

    „Warum nicht“, antwortete er mit einem Lächeln, während er sich die Ärmel von seinem Hemd hochkrempelte und Weir die Schürfwunden an seinem Arm bemerkte.
    „Wäre es nicht besser, wenn Sie erst damit zu Carson gehen würden?“

    Überrascht schaute er seine Arme an. „Ach das, ist halb so wild.“

    Gemeinsam nahmen sie sich etwas zu Essen und zu Trinken und setzten sich an einen Tisch. Eine Zeit lang sagte keiner etwas, bis John das Schweigen brach.
    „Hoffentlich funktionieren die beiden ZPMs.“

    „Ja, hoffentlich, denn gebrauchen können wir sie. Hat Rodney eigentlich schon eine alternative Quelle für den Laserstrahl entdeckt?“
    „Nein, es funktioniert nur mit einem ZPM.“

    Schwer seufzend rührte sie in ihrem Teller herum. John bemerkte, dass es sie bedrückte, denn auf eine Art war die Anlage ihre letzte Hoffnung gewesen.
    „Hey, wir werden es schaffen“, meinte er und legte vorsichtig seine Hand auf die ihre.

    „Sicher? Wir haben es noch nie mit so vielen Wraith zu tun gehabt.“

    „Elizabeth, wir haben es doch bisher immer geschafft, wieso sollte es denn dieses Mal anders sein? Wenn die ZPMs funktionieren, werde ich den Laser in Gang kriegen und dann können die Wraith ihr blaues Wunder erleben.“

    Er wollte ihr etwas die Angst nehmen, obwohl er selbst wusste, dass die Sache aussichtslos war, würde der Laserstrahl nicht funktionieren.

    „Ja, Sie haben vielleicht recht. Nur es lässt mir keine Ruhe, denn in zwei Wochen werden die hier sein …“

    „Ach hier sind Sie!“, hörten beide plötzlich McKay rufen, der sich genervt an den Colonel wandte: „Unsereiner zerbricht sich den Kopf, wo Sie eventuell stecken könnten, und was machen Sie? Sie sitzen hier rum!“

    „Ich sitze hier nicht rum, ich bin am Essen und außerdem hätten Sie auch einfach den Funk benutzen können, McKay.“

    „Sehr witzig! Was meinen Sie wohl, was ich die ganze Zeit versucht habe? … Aber Sie haben es ja gar nicht nötig sich zu melden.“

    Erst jetzt bemerkte John, dass er sein Headset in seinem Quartier liegen gelassen hatte.
    „Oh … also, was ist denn nun so wichtig, dass Sie mich überall suchen?“

    „Es geht um die beiden ZPMs. Sie funktionieren, nur eins davon ist halb leer.“
    „Und um mir das zu sagen, haben Sie mich gesucht?“

    „Ja, äh … nein, denn da gibt es noch ein kleines Problem“, erwiderte er etwas zögernd.

    Nachdenklich runzelte John die Stirn. „Wir haben zweieinhalb ZPMs zur Verfügung, warum sollte es da ein Problem geben?“

    „Reichen die denn nicht?“, fragte Elizabeth nun ebenfalls skeptisch.

    „Nicht annähernd“, erwiderte Rodney und setzte sich hin. „Für den Laserstrahl alleine brauchen wir schon ein ZPM und für den Schutzschild? … Na ja, und da wären wir schon bei unserem kleinen Problem, denn wir wissen nicht, wie lange wir den Wraith standhalten müssen! Je länger es dauert, desto eher sind die ZPMs erschöpft! … Mal so ’ne Frage nebenbei, Colonel“, wandte sich Rodney nun direkt an John.
    „Hat Talessa Ihnen vielleicht verraten, wo wir noch ein paar ZPMs finden können, oder vielleicht ein paar antikische Waffen, die wir noch nicht entdeckt haben?“

    „Nein, bis jetzt noch nicht.“

    „Dann würde ich an Ihrer Stelle aber schleunigst weiterlesen, da gibt es sicher noch irgendetwas, das uns helfen könnte!“

    John kniff kurz seine Augen zusammen. „Rodney, das lassen Sie mal meine Sorge sein!“

    „Ach kommen Sie, Colonel! Wir haben es noch nie mit zwölf Basisschiffen zu tun gehabt und in zwei Wochen werden die hier sein. So viel ich weiß haben es die Antiker damals geschafft, so viele Schiffe zu besiegen, da muss …“

    „McKay!“, zischte John.

    „Was? Wir werden es nicht allein mit den ZPMs schaffen, die wir haben! Wir brauchen noch mehr oder etwas anderes!“

    „Dann lassen Sie sich etwas einfallen!“, erwiderte John wütend.

    „Das tue ich ja, aber Sie könnten auch mal in Ihrem Computer nachsehen, ob da irgendetwas ist, das uns helfen könnte!“

    Scharf sog John die Luft in sich ein.
    „Sie müssen mir nicht sagen, was ich tun soll!“

    „Meine Herren, bitte!“, mischte sich Elizabeth ein. Sie bemerkte, wie das Gespräch zwischen den beiden anfing zu eskalieren. „McKay? Sie versuchen mit Zelenka noch etwas anderes zu finden …“

    „Und was soll das sein?“

    „Lassen Sie sich etwas einfallen! Sie sind doch hier das Genie … Und John? Er hat recht. Überprüfen Sie noch einmal das Tagebuch, vielleicht ist da ja noch irgendetwas, was uns von Nutzen sein könnte.“

    Für einen Augenblick hielt er den Atem an und mit zusammengepressten Lippen beobachtete er, wie der Kanadier die Kantine verließ.

    „John, Sie wissen ich hätte Sie nie darum gebeten, aber Rodney hat leider in der Beziehung recht. Es ist zu wichtig, als dass man es einfach ignorieren könnte.“

    „Elizabeth, ich weiß, in welcher Gefahr wir uns befinden, und in den fünf Monaten, in denen ich dort war, gab es keine anderen Waffen.“

    „Aber vielleicht haben sie ja später welche entwickelt. Sie haben es ihnen doch gesagt, wie es in der Zukunft aussieht.“

    Seufzend nahm sich John einen Schluck Wasser und nach kurzem Zögern fuhr sie bedächtig fort:
    „Ich könnte es Ihnen befehlen oder den Computer beschlagnahmen lassen.“

    Entgeistert sah er sie an. „Das würden Sie nicht wagen!“

    „Doch, wenn es um die Sicherheit von Atlantis geht, schon!“

    Wut, Unglauben und Enttäuschung über ihre Antwort spiegelten sich für den Bruchteil einer Sekunde in seinen Augen. Leicht neigte sich sein Kopf zur Seite
    „Meinen Sie nicht, das geht jetzt ein bisschen zu weit? Ich lese ja auch nicht Ihre Briefe!“

    „Da steht ja auch nicht drin, wie man Atlantis beschützen könnte, aber vielleicht in dem Tagebuch.“

    John hob einen Zeigefinger und sah sie dabei durchdringend an. „Niemand … niemand rührt es an, damit das klar ist!“, zischte er wütend und stand auf.

    „John, bitte!“ Kurz schloss sie ihre Augen und schüttelte leicht den Kopf. „John? Bitte setzen Sie sich … Ich will doch gar nicht wissen, was da alles drin steht, das geht mich auch gar nichts an. Nur bitte lesen Sie weiter. Wenn uns etwas helfen kann, müssen wir es wissen!“

    Eine Zeit lang sah Sheppard sie an. Er wusste, dass Sie recht hatte, doch niemals hätte er gedacht, dass sie so weit gehen würde.
    Zu sehr war er aufgewühlt, er wusste selbst, was auf dem Spiel stand – das musste man ihm nicht auch noch sagen – deshalb antwortete er in einem etwas härteren Ton, als er eigentlich wollte:
    „In Ordnung! Wenn ich etwas finde, werde ich mich melden!“

    °°°°

    „Hast du ihn darauf angesprochen?“
    „Ja.“
    „Und was hat er gesagt?“

    „Du kennst ihn doch, solange wir es nicht übertreiben, ist es ihm egal. Teyla, ich glaube, ihn bedrückt etwas, kannst du nicht mit ihm reden? Du bist die Einzige, der er sich anvertraut.“

    „Ronon, er braucht eine Zeit, um darüber hinwegzukommen, es war nicht leicht für ihn und außerdem stehen die Wraith vor der Tür. Wenn dies alles vorbei ist, werde ich mit ihm reden.“

    Teyla hasste es, Ronon ihm Unklaren zu lassen, denn sie wusste, was wirklich in John vorging. Aber sie hatte ihm versprechen müssen, niemandem etwas davon zu sagen.
    Nur allzu gut konnte sie sich noch daran erinnern, wie er letzte Woche bei ihr vorbeigekommen war und es ihr erzählt hatte. Zuerst hatte sie nicht gewusst, wie sie darauf reagieren sollte, denn so hatte sie den Colonel noch nie erlebt.
    Wie gern hätte sie ihm geholfen, aber sie konnte es nicht.

    °°°°

    Erneut saß John nun vor seinem Computer, den er in seinem Quartier aufgestellt hatte. Dort hatte er wenigstens Ruhe und wurde nicht alle naselang von jemandem gestört, der gerade rein zufällig vorbeikam.
    Dass letzte Mal, als er ihn angemacht hatte, war vor einer Woche. Seitdem hatte er ihn nicht mehr berührt.
    Tief atmete er noch einmal durch, bevor zögernd seine Hand das Display berührte und es wie durch Geisterhand ansprang – genau an der Stelle, wo er aufgehört hatte zu lesen.

    268. Eintrag.

    … Gilbon ist sehr gut zu mir.
    Ich weiß, dass er dich niemals ersetzen wird, aber Vivien braucht einen Vater.
    Ihm macht es auch nichts aus, dass es nicht sein Kind ist, er kümmert sich hinreißend um sie, und obwohl sie erst einen Monat alt ist, ist sie schon unser aller Liebling …


    John lehnte sich seufzend zurück, legte beide Hände auf den Kopf und schloss die Augen.
    Was würde er darum geben, es nur einmal in die Armen nehmen zu dürfen, es zu halten, zu spüren – seine Tochter. Und nun sollte er lesen, wie sein Kind ohne ihn aufwuchs? Elizabeth wusste gar nicht, was sie von ihm verlangte.

    „Oh Elizabeth, du weißt gar nicht, was du mir damit antust.“
    Nach einer Weile holte er noch einmal tief Luft und las weiter.

    … Vier Jahre sind es nun schon her, als du bei mir warst. Aber ich sehe dich täglich vor mir, denn Vivien sieht dir ziemlich ähnlich.
    Die Gesichtszüge und die wirren Haare hat sie von dir, obwohl sie etwas länger sind als deine … denn schließlich ist sie ja ein Mädchen …


    Das reichte ihm, ziemlich aufgewühlt stand John auf und lief von einer Ecke zur anderen, als plötzlich unverhofft jemand den Türsensor betätigte.

    Unentschlossen, ob er sie öffnen sollte, starrte er sie nur an. Nachdem er allerdings ein zweites Mal den Sensor hörte, öffnete er sie zögernd und blickte in Teylas Gesicht.
    „Kommen Sie rein.“ Anschließend drehte er sich seufzend um und setzte sich niedergeschlagen aufs Bett.

    „Elizabeth sagte mir, dass Sie hier sind.“

    „Teyla, ich kann das nicht. Die hat doch gar keine Ahnung … die weiß doch gar nicht, was da drin steht!“
    „Wie sollte sie denn auch, Sie erzählen ihr doch nichts.“

    Langsam setzte sie sich neben ihn und legte eine Hand auf seinen Arm.
    „Ist es so schlimm?“

    Tief durchatmend sah er sie an und blickte anschließend zu Boden.
    „Sie ist jetzt vier Jahre und sieht mir sehr ähnlich. Teyla ich … wieso hat Talessa mir nichts gesagt? Ich hätte mich gefreut, ich hätte alles für sie getan, wenn ich es gewusst hätte!“, gab er verzweifelt von sich.

    „Vielleicht genau deshalb. Sie hatte vielleicht die Befürchtung, dass Sie dort bleiben würden.“

    Flüchtig warf er ihr einen Blick zu. „Sie hätte mich gebraucht … beide hätten mich gebraucht, ich hätte für sie da sein sollen!“

    „Ich weiß, John. Aber sie wollte es so, sonst hätte sie Ihnen sicher etwas gesagt.“

    „Vielleicht hätte sie es tun sollen!“, antwortete er wütend und stand auf. „Wie konnte sie mir nur so etwas antun?“

    „John, ich weiß, Sie sind jetzt im Moment verärgert, aber …“

    „Teyla, ich hätte eine Familie haben können, das, was ich mir immer gewünscht habe. Ich habe von meinem Vater nie etwas gehabt, er war nie für mich da … und eins hatte ich mir geschworen. Wenn ich jemals ein Kind haben würde, dann würde ich dafür da sein, komme was wolle. Und was jetzt? Es hat mich noch nicht einmal gesehen, es kennt mich gar nicht! Und da soll ich nicht wütend sein? In der Sache, bin ich nicht einen Deut besser als mein Vater!“

    Entsetzt sprang sie auf. „Das ist nicht wahr! Wenn Sie die Möglichkeit gehabt hätten, wenn Sie es gewusst hätten … dann wären Sie der beste Vater geworden, den sich ein Kind nur hätte vorstellen können. John? Sie dürfen sich keine Vorwürfe machen!“

    Langsam ging Teyla auf ihn zu. Er hatte noch nie über seine Vergangenheit geredet und schon gar nicht über seine Familie. Sie spürte, wie aufgewühlt er war und wie sehr musste er darunter gelitten haben, dass sein Vater nie für ihn da gewesen war.
    Sie wollte ihm helfen, ihm tröstende Worte sagen. Aber wie sollte sie es anfangen, ohne ihn zu verletzen?

    „John, es tut mir so leid. Sie wird ihren Grund dafür gehabt haben … glauben Sie mir.“

    Lange sah er sie an und nach einer Weile meinte sie: „Sollen wir einen Kaffee trinken?“

    Kaum merklich schüttelte John den Kopf. „Nein … wir müssen eine Waffe gegen die Wraith finden“, sagte er und setzte sich wieder vor dem Computer.
    Teyla wollte schon gehen, als er leise fragte: „Bleiben Sie hier?“

    „Gerne“, lächelte sie sanft, nahm sich einen Stuhl und setzte sich neben ihn.

    … Heute haben wir mit der Achilles einen Planeten der Replikatoren überwacht.
    Sie haben schon eine ganze Stadt aufgebaut – eines muss man denen ja lassen, sie sind verdammt schnell.
    John, sicher fragst du dich, was jetzt die Achilles ist. Nun, es ist das Forschungsschiff, das du damals gesehen hattest, sie ist endlich fertig. Obwohl, als Forschungsschiff kann man sie nicht mehr bezeichnen. Sie ist ein Schmuckstück, sag ich dir, du wärst begeistert, was die alles kann.

    Die Achilles, sie ist wie eine riesige Stadt.
    Vater meinte, man sollte noch diverse Verteidigungsanlagen einbauen, für alle Fälle, obwohl es schon so vieles hat.
    Aber Vater hat sich daran erinnert, was du ihm gesagt hattest, und das lässt ihm keine Ruhe.

    Also, wenn du mal Schwierigkeiten haben solltest oder Atlantis in Gefahr ist, geh und such die Achilles.
    Der Code lautet YM 287. Es akzeptiert auch deine DNS, denn ich habe darauf bestanden.
    Sie wird dir helfen, falls du sie finden solltest und du sie brauchst …


    Teyla hatte John stillschweigend beim Lesen beobachtet und merkte plötzlich, wie aufgeregt er wirkte. „John, was ist los?“

    „Die Achilles!“

    „Die Achilles?“

    „Ja, sie ist fertig …Teyla, das Forschungsschiff, es ist fertig!“, entgegnete er aufgeregt und aktivierte den Funk. „Elizabeth? Lassen Sie in der Datenbank nach einem Forschungsschiff namens Achilles suchen! Es wird uns helfen, wenn es noch existiert!“

    „Achilles?“

    „Ja! Ich bin schon auf dem Weg!“ Sofort sprang er vom Stuhl auf und wollte schon los, als er sich noch einmal kurz umdrehte und das Display erlosch. „Danke, Talessa.“


    Fortsetzung folgt
    Geändert von Cindy (31.01.2011 um 21:23 Uhr)

  9. #9
    Immer auf der Jagd nach Mäusen Avatar von Selana
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    Wow! Das ist echt hart. Kann mir gut vorstellen, wie es in John aussieht. Kann sein Kind nicht sehen. Zum Glück hat er jetzt einen Anhaltspunkt gefunden. Und hoffentlich finden sie die Archilles. Bin ganz gespannt, wie es weitergeht.
    Atlantis forever

  10. #10
    Brigadier General Avatar von Teleia
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    Schluck!

    Der arme John. Das ist sicher hart für ihn. Ein Kind zu haben, dass man nicht sehen kann. Wow, wie Selena schon gesagt hat.

    Sehr schön und mitfühlend beschrieben, fand ich klasse!

    Die Achilles, hoffentlich macht sie ihrem Namen keine Ehre. Wäre ja kein gutes Omen.

    Warte schon auf den nächsten Teil!
    Um die Welt in einem Sandkorn zu sehen und den Himmel in einer wilden Blume,
    halte die Unendlichkeit auf deiner flachen Hand und die Stunde rückt in die Ewigkeit.
    -William Blake-

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  11. #11
    Second Lieutenant Avatar von 23-down
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    Jep wieder eine abermals gute Fortsetzung.

    Die Sage über Johns Kindheit, sowie der eventuelle Fund der Archilles hast du überzeugend dargelegt, natürlich auch alles andere.

    Bleib dran!

    mfg 23-Down
    .....Lang Lebe Stargate.....

  12. #12
    Atlantis' Wölfin Avatar von Megana
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    wie die anderen schon gesagt haben, sehr guter teil, vor allem wo john mit teyla über seine vergangenheit und gefühle redet.

    mir ist aufgefallen, dass fast alle, die etwas über johns kindheit schreiben sich irgendwie eine traurige kindheit einfallen lassen , mir geht es da nicht anders. ist irgendwie interessant.

    sag mal, ist der name für das schiff programm? wenn ja, siehts schlecht aus
    ich lass mich überraschen,
    lg megana

  13. #13
    Brigadier General Avatar von Cindy
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    Freut mich dass es euch gefällt, obwohl der Anfang ja noch garnicht so spannend ist.

    Das mit Vivien musste einfach sein, weil es Talessa ihn eigentlich am Ende des ersten Teils sagen wollte. Aber sie hatte sich nicht getraut.
    Die Achilles ist einfach nur ein Name.
    Ursprünglich hatte ich einen anderen Namen für das Schiff, aber ich hatte letzte Woche Troja gesehen und da gefiel mir der Name…und schwups, wurde er geändert.

  14. #14
    Second Lieutenant Avatar von 23-down
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    Naja so ungewöhnlich ist der Name ja garnicht, passt sogar zu den Antikern...

    Die haben\hatten ja auch Schiffe mit dem Namen Tria. Was glaube ich eine Stadt Griechenlands oder Roms war, bin mir nicht mehr ganz sicher.
    .....Lang Lebe Stargate.....

  15. #15
    Brigadier General Avatar von Cindy
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    Kapitel 3

    „Aber wie soll uns ein Forschungsschiff retten?“, fragte Weir, nachdem John ihr Büro betreten hatte.

    „Es ist nicht nur ein Forschungsschiff, Elizabeth … Ich habe es damals selbst gesehen, es ist riesig. Dagegen war die Orion ein Klacks und Talessa sagte mir, dass sie Technologien und Waffen an Bord hätte … davon könnten wir nur träumen!“

    „Ich verstehe Ihre Begeisterung, John, doch was ist, wenn sie nicht mehr da ist?“
    „Sie wird da sein, wir müssen sie nur suchen!“

    Selten hatte sie ihren militärischen Kommandanten so aufgeregt erlebt, aber sie verstand ihn, denn wenn es eine Rettung gab, dann war es die Achilles.
    „In Ordnung, wir werden sie suchen.“

    Stundenlang hatten sie damit verbracht, um die Datenbank zu durchforsten, jedoch ohne Erfolg. Schließlich meinte McKay frustriert:
    „Da ist absolut nichts. Entweder hat man ihr einen anderen Namen gegeben, oder sie wurde zerstört.“

    Elizabeth seufzte. „Suchen Sie weiter, irgendetwas muss es doch von ihr geben. Dr. Franklin wird Sie in einer Stunde ablösen.“
    Sollten sie wirklich so viel Pech haben? Sollte die Achilles wirklich verschwunden sein?

    Auch nach drei Tagen intensiver Suche in der Datenbank, fanden sie nichts von dem Schiff – sie war verschwunden.
    Die Stimmung war auf dem Nullpunkt, keiner hatte mehr so richtig geschlafen und die Wraith standen vor der Tür.
    Noch elf Tage, dann würden sie hier sein.

    °°°°

    „Die Daedalus wird erst in 14 Tagen hier eintreffen“, meinte Elizabeth niedergeschlagen.
    „Dann ist es zu spät!“, erwiderte Rodney knapp.

    „Wir haben ja immer noch den Laser“, meinte John.
    „Ja unseren heißgeliebten Laser. Der, der ein ganzes ZPM verschlingt!“

    „Was ist denn jetzt auf einmal so verkehrt an dem Laser? Am Anfang waren Sie doch auch noch so begeistert!“
    „Da hatte ich auch noch gedacht, wir würden mehr ZPMs finden!“

    John lachte abfällig. „Sicher, die liegen auch überall rum … man braucht sie quasi nur aufzusammeln!“
    „Dann müssen wir eben intensiver suchen!“

    „Mensch Rodney, werden Sie wach! Es gibt keine ZPMs mehr in unmittelbarer Nähe, außer bei den Golaks. Sie können gerne dorthin gehen und es sich holen!“
    „Nein danke, ich setze nicht einen Fuß mehr auf diesen Planeten!“

    Rodney lief ein kalter Schauer über den Rücken, als er an die Golaks und die dort lebenden Menschen dachte. John hatte sie damals kurzerhand Barbaren genannt, weil sie sich so aufführten.
    Elizabeth stand auf und verschränkte die Arme ineinander.

    „Sie sind also der Meinung, wir sollten den Laser nicht benutzen?“
    „Genau, der Meinung bin ich. Das ZPM ist viel zu wichtig!“
    „Na gut, wenn das so ist …“

    John glaubte sich verhört zu haben.
    „Wie bitte? Also, ich finde den Laser zu benutzen, ist weitaus besser, als hier nur rumzustehen und zu hoffen, dass der Schutzschild hält!“

    „So? Der Meinung bin ich aber nicht. Denn ohne den Laser haben wir wenigstens noch drei bis vier Tage, aber mit dem Laser nur ein bis zwei!“

    „Rodney, wissen Sie was? Sie können liebend gerne mit der Evakuierungsgruppe zur Erde zurückkehren, wenn es Ihnen sicherer ist!“, erwiderte John gereizt.

    „Vielleicht wäre das wirklich besser. Schließlich haben wir drei Tage vergeudet, um das blöde Schiff zu suchen!“

    „Colonel Sheppard, Dr. McKay?! Jetzt ist aber genug! Was ist denn bloß los mit euch? Müsst ihr euch denn immer so gegenseitig ankeifen? Wir sind alle ein bisschen gereizt, also reißen Sie sich zusammen!
    Wir müssen eine Lösung finden, um uns gegen die Wraith zu verteidigen und nicht herausfinden, wie wir uns am besten an die Kehle springen können! Deshalb schlage ich vor, wir legen uns erstmal hin und schlafen ein paar Stunden. Morgen früh treffen wir uns dann alle wieder, und dann können wir in Ruhe noch einmal über alles reden, auch über den Evakuierungsplan!“, entgegnete Elizabeth etwas aufgebracht.

    „Also, ich bin der Meinung, wir sollten uns wehren. Lieber zwei Tage Wraith bekämpfen und Atlantis verteidigen, als vier Tage zu zittern und darauf zu warten, dass irgendwann die Daedalus eintrifft!“, meinte Ronon.

    „Der Meinung bin ich auch!“, erwiderte John.

    „Das war ja klar, dass ihr so denkt! Also ich hätte Sie für schlauer gehalten, Colonel!“, entgegnete Rodney sarkastisch.

    Elizabeth stand auf. „Leute, jetzt ist Schluss! Ihr legt euch jetzt alle ein paar Stunden hin!“ Jeden Einzelnen sah sie dabei an. „Das ist ein Befehl, also bitte!“

    Seufzend und mürrisch standen sie auf und verließen das Büro.
    Elizabeth atmete erleichtert auf und lehnte sich im Stuhl zurück. Für einen Moment schloss sie ihre Augen. Selten hatte sie ihre Leute so gereizt gesehen, aber im Moment lief einfach nur alles schief und sie hoffte auf ein Wunder. Anschließend stand auch sie auf und legte sich schlafen.

    Am nächsten Tag trafen sie sich alle wieder im Büro.

    „So, meine Herren, Teyla?“, begrüßte sie alle und setzte sich hin. „Wie ich feststellen kann, geht es euch wesentlich besser.“

    „Ja und wir haben nur noch zehn Tage!“, meinte Rodney sarkastisch.
    Teyla rollte mit den Augen und John warf den Kugelschreiber auf den Tisch, doch bevor er etwas darauf antworten konnte, kam Elizabeth ihm zuvor.

    „Ja, Rodney! Wir haben noch zehn Tage … Zehn Tage, in denen wir Atlantis retten und evakuieren können. Also, hat irgendjemand einen Vorschlag?“, fragte sie und sah dabei jeden Einzelnen an.

    John winkelte die Arme ineinander. „Also, ich bin der Meinung, wir sollten erst über den Evakuierungsplan sprechen. Alles Personal, das nicht benötigt wird, sollte Atlantis verlassen!“

    „Der Meinung bin ich auch“, antwortete Teyla.

    „Ja ich auch, das halte ich für das Beste, und außerdem sparen wir dadurch Energie. Wir könnten dadurch gewisse Sektionen ausschalten, die wir nicht mehr bräuchten“, meinte Zelenka.

    „Na gut, dann wäre das ja schon mal geklärt“, nickte Elizabeth zustimmend. „Ich werde mich dann nachher mit dem SG-Center in Verbindung setzen und ich habe mir auch überlegt, ob die uns nicht eventuell ein ZPM schicken könnten?“

    „Das werden die niemals tun, das brauchen die selber“, meinte Rodney wieder auf seine arrogante Art und Weise.
    John sah ihn nur an.

    „Könnten wir nicht unsere Naquadergeneratoren benutzen, um den Schild zu verstärken?“, fragte Teyla.
    „Meine Liebe, die Generatoren laufen jetzt schon heiß. Was meinen Sie wohl, was erst in zehn Tagen passieren wird?!“

    „McKay, halten Sie die Klappe!“
    „Was? Ich sehe es nur als Tatsache an, dass …“

    „McKay! Schieben Sie sich einen verdammten Riegel zwischen die Zähne und seien Sie still“, zischte John ihn an, denn ihm platzte gleich der Kragen. Rodney ging ihn so etwas von auf die Nerven, dass er sich echt beherrschen musste.

    „Offensichtlich ist meine Meinung ja nicht gefragt, dann kann ich ja gehen!“

    Seufzend schüttelte Elizabeth den Kopf. „Rodney, Ihre Meinung ist sehr wohl gefragt, nur bitte in einem anderen Ton!“
    Etwas eingeschnappt senkte er seinen Kopf.

    „Atlantis ist doch eine fliegende Stadt, oder nicht? Wenn wir ein ZPM von der Erde kriegen würden, könnten wir dann nicht einfach wegfliegen?“, fragte Ronon.

    Mit einem Mal war es ganz still und alle sahen ihn an.

    „Wäre das machbar?“, wandte sich Elizabeth an McKay und Zelenka.

    „Eigentlich schon.“

    Rodney schnippte mit den Fingern. „Wir müssten ein paar Tests machen, schließlich ist sie schon seit 10.000 Jahren nicht mehr geflogen.“

    „John, würden Sie sich das zutrauen?“

    Langsam nickte er. „Ja, wenn die beiden das hinkriegen und wir ein drittes ZPM haben … sicher.“

    „Na gut, ihr macht euch an die Arbeit und ich werde das SG-Center informieren.“

    °°°°

    Die Vorbereitungen für die Evakuierung und die Tests waren in vollem Gange.

    „John? Würden Sie bitte in mein Büro kommen?“
    „Klar, bin schon unterwegs.“

    Elizabeth tippelte nervös mit ihren Fingern auf dem Tisch herum, als Sheppard hereinkam.
    „John, wir bekommen kein ZPM. General Landry braucht es selber.“

    „Aber ohne das ZPM wird es nicht funktionieren.“
    „Ich weiß … McKay und Zelenka müssen sich etwas einfallen lassen.“

    Nachdenklich biss er sich auf die Unterlippe. „Es gibt noch eine Möglichkeit – M42-X85.“

    Entsetzt sah sie ihn an. „Aber, Sie selbst haben doch gesagt, es sei zu gefährlich, um dorthin zu gehen!“

    „Ich weiß, aber haben wir eine andere Wahl? Rodney hatte es damals in den unterirdischen Gewölben verloren und dort müsste es immer noch liegen.“
    „Ja, aber verschüttet!“
    „Ich werde schon einen Weg finden. Elizabeth, wir brauchen das ZPM … Ich werde auch nur Ronon und Teyla mitnehmen.“

    Seufzend stand sie auf und verschränkte die Arme ineinander – ihr war das nicht geheuer.
    „John, Sie wissen, dass ich Sie hier brauche. Ich kann mir nicht erlauben, auch nur einen von euch zu verlieren!“

    „Wir werden schon aufpassen!“

    Sie seufzte. „Wenn es eine andere Möglichkeit gäbe, würde ich es nicht zulassen!“

    „Wenn es eine andere geben würde, Elizabeth, würde ich es erst gar nicht tun. Aber wir haben keine andere Wahl.“

    Nachdenklich lief sie durchs Büro und warf ihrem Colonel immer wieder einen Blick zu. „Okay, aber nehmen Sie Lorne mit, er und seine Männer können Ihnen Deckung geben … und John? Ich will jeden Einzelnen von euch, Sie eingeschlossen, gesund wieder hier haben.“

    „Sicher! In einer Stunde geht’s los.“

    °°°°

    Entgeistert starrte Rodney Elizabeth an. „Er will wohin? Ist der übergeschnappt, dass er das tut?!“

    „Sie selbst haben doch gesagt, dass es keine andere Möglichkeit gibt.“

    „Ja aber, dann geh ich doch nicht dahin! Wir haben dort damals ein ganzes Team verloren, da sind Monster und … und technologisch fortgeschrittene Barbaren!“
    „Rodney, wir brauchen das ZPM!“

    „Angenommen ich finde eine alternative Lösung, wer fliegt dann Atlantis, wenn er nicht zurückkommt?“

    Sie zögerte. „Er wird zurückkommen!“

    „Ja, ja das sagen Sie. Sie waren auch nicht dabei. Wir sind denen damals nur mit Mühe entkommen, außer den armen vier Männern, die wir verloren haben … deren Schreie höre ich heute noch!“

    Zweifelnd sah sie den Kanadier an. „In einer Stunde werden sie aufbrechen“, meinte sie bedächtig.

    „Ja … vielleicht sollte ich mich vorher noch von ihnen verabschieden!“, entgegnete er sarkastisch und schüttelte den Kopf.

    Stirnrunzelnd ging sie in ihr Büro, holte den Missionsbericht hervor und las ihn noch einmal durch. Dabei lief es ihr kalt den Rücken herunter und sie bekam eine Gänsehaut.
    „Rodney hat recht, wie verzweifelt müssen wir sein!“


    Fortsetzung folgt
    Geändert von Cindy (31.01.2011 um 21:34 Uhr)

  16. #16
    Immer auf der Jagd nach Mäusen Avatar von Selana
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    Mann, jetzt bin ich echt gespannt. Da kann man nur hoffen, dass Liz recht hat und sie gesund zurück kommen. Klasse, dass Lorne auch dabei ist.
    Hm, schade, dass sie die Archilles nicht gefunden haben. So ein tolles Schiff hätten sie gut gebrauchen können. Doch noch ist die Hoffnung ja nicht verloren. Vielleicht wird es doch noch gefunden.
    Und John und Rodney streiten sich wieder .
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  17. #17
    Second Lieutenant Avatar von 23-down
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    jo kann ebenfalls nur betonen, welch ein guter Teil dieser hier war..... Schreib fleißig weiter!

    M42x85, an diesen Namen erinnere ich mich noch aus der ersten Staffel. Man sah aber glaube ich nie wie diese dort waren, oder? Das wurde nur mal in einer der Folgen erwähnt, richtig ?

    Falls doch worum gings da nochmal?
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  18. #18
    Brigadier General Avatar von Teleia
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    Hi!

    Das war ein wirklich toller Teil!

    Einen ziemlich waghalsigen Plan haben sie da ja ausgebrühtet. Und es gibt noch eine Menge Hindernisse zu überwinden.

    Das verspricht ja noch megaspannend zu werden.

    John und Rodney fand ich klasse, da fliegen ja richtig die Fetzen!!

    Bin schon ganz gespannt auf die Fortsetzung!
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  19. #19
    Brigadier General Avatar von Cindy
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    Hallo ihr drei.
    Danke für die lieben Kommentare.

    Selana: Ja, es ist schade dass sie die Achilles nicht gefunden haben. John hätte sicher sein spaß damit gehabt.
    Lorne wird noch einiges zutun bekommen. Aber zuviel will ich auch nicht verraten.

    23-down: Ups, nun hast du mich aber ein bisschen durcheinander gebracht. M42X85 habe ich mir einfach ausgedacht.
    Kann es sein dass du sie vielleicht verwechselst? Also vier Gate - Adressen habe ich mir aufgeschrieben.
    MA5393 Da scheint die Sonne zu heiß. M4H212 Genii. M1K439 Wasserfälle. M1M316 T-Rex.
    Also diese Adressen waren alle von der Belagerung. Kannst du mir sagen wo du sie her hast?
    Wenns so sein sollte, dann ist es echt Zufall.

    Teleia: Ich lass die beiden sich gerne streiten, find ich irgendwie gut. Aber das tolle daran ist ja, dass sie sich immer wieder vertragen.
    Und ob der Plan wirklich so gut war? Lass dich überraschen.

  20. #20
    Atlantis' Wölfin Avatar von Megana
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    ist wieder ein toller teil, super.
    das mit der archilles ist wirklich schade, aber ich denke wenn sie es schaffen atlantis zum fliegen zu bringen hat shepp noch mehr spaß.

    als du den planeten mit den barbaren erwähnt hast, hab ich mir auch erst gedacht, hups, rtl2 hat entweder irgendwas nicht gezeigt, oder ich hab was verpasst, aber wenn du dir das ausgedacht hast, bin ich beruhigt
    ich bin gespannt, wie es weitergeht.
    lg megana

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