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Thema: Seelenqual

  1. #1
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    Standard Seelenqual [18]

    Short-Cut: Welche Qualen hält der Mensch aus?
    Fortsetzung von: Fortsetzung der Geschichte „Lily”, „Wünsch Dir was“ und „Liebe?“
    Spoiler: -
    Character: Sheppard, OC, Multi-Charakter
    Kategorie: Drama, Romance, Angst, Friendship, Torture, Rape
    Rating: NC-17
    Author’s Note: Ich will noch einmal ausdrücklich darauf hinweisen, dass es sehr deutliche Gewaltanwendung in der FF zu lesen gibt.
    Wegen neuer Regeln muss der ganze Text in Spoiler gepackt werden
    Disclaimer: MGM Television Entertainment. Mir gehört da gar nichts und ich verdiene auch kein Geld damit.
    Feedback: Würde ich mich freuen!


    ---
    Seelenqual


    Spoiler 

    Seelenqual



    „…doch plötzlich war
    da Stille
    und das Weinen
    der Seele nicht
    mehr zu überhören.“



    Lily saß gerade mit Ella in der Kantine beim Essen, als Colonel Sheppard auftauchte. Er blickte sich suchend um, entdeckte die beiden und kam dann auf sie zu. Lily zuckte nervös mit ihrem Fuß und traf Ella am Schienbein.
    „Was denn?“, fragte die, bemerkte den komischen Gesichtsausdruck ihrer Freundin und runzelte die Stirn. Doch bevor sie fragen konnte, hörte sie eine bekannte Stimme.
    „Sergeants, bitte ziehen Sie ihre Ausrüstung an. Teyla ist verletzt und ich hätte Sie beide gerne bei mir im Team! In einer Stunde treffen wir in uns im Torraum!“, sagte er, lächelte beide an und während Lily ihr Essen runterschluckte antwortete Ella überrascht.
    „Äh Ja, Sir!“
    „Bis dann!“, verabschiedete er sich und sah Lily noch einen Moment an, bevor er ging. Die blickte dem Colonel nach und beobachtete ihn dabei, wie er sich etwas zu Trinken mitnahm und dann aus der Kantine verschwand.
    „Was war denn das eben?“, fragte Ella und Lily zuckte die Schultern.
    „Keine Ahnung!“
    Ihre Freundin schüttelte den Kopf. „Du weißt genau, was ich meine!“
    Lily sah sie an, ihre Wangen wurden rot und Ella grinste.
    „Na komm, lass uns umziehen!“, meinte sie dann und die Frauen erhoben sich.
    Als sie 5 Minuten vor der Abreise in den Torraum kamen standen dort bereits der Colonel und Ronon. „Wir müssen noch auf den Herrn McKay warten, der sich wie immer verspätet!“, sagte John und zwinkerte den beiden zu.
    „Ich bin schon da!“, kam einen Moment später McKay angehetzt und Sheppard gab Danny das Zeichen zum Anwählen.


    „Und Walter, gefällt es Ihnen auf Atlantis?“, fragte John, der mit McKay hinter den beiden Frauen herging. Ronon lief voraus.
    Ella sah über ihre Schulter kurz zum Colonel. „Diese Stadt ist wunderschön und alle sind sehr nett. Und eine gute Freundin habe ich in Lily auch gefunden!“
    Lily lächelte, sah einen Moment den Abhang hinunter, der neben dem Pfad verlief und blieb ruckartig stehen. Die Männer wären beinahe in sie hinein gelaufen und während McKay sich beschwerte, folgte Johns Blick dem ihren und er atmete tief aus.
    „Das...das sind doch Kinder!“, flüsterte Ella erschrocken, die mit Ronon nun auch nach unten geschaut hatte.
    „Sollen wir...?“, sah Lily ihren CO fragend an, doch der schüttelte den Kopf. So wie sie dort lagen, waren sie schon länger tot.
    „Hier können wir nichts mehr tun!“, legte er ihr die Hand auf die Schulter und sie gingen weiter.

    Bald kam das Team auf einen Waldrand zu. Da hörten sie Geschrei und mehrere Männer liefen aus dem Gebüsch heraus. Sie waren mit Äxten und Armbrüsten bewaffnet.
    „Was wollt ihr hier? Es sind schon genug gestorben. Verschwindet!“, rief einer ihnen zu. John hob die Hand.
    „Wir sind Reisende und haben eure Toten gesehen. Was ist geschehen?“ Die Männer sahen sich einen Moment an, dann kam einer näher.
    „Ich bin Pakad. Unser Volk nennt sich Lisnos; wir sind von Fremden überfallen worden. Unsere Frauen wurden entführt und die Kinder getötet. Wir werden niemanden mehr in unser Dorf lassen!“
    „Wir könnten euch helfen!“, meinte McKay, aber die Männer hoben wieder ihre Waffen, was als Nein gedeutet wurde.
    „Gut, wir werden gehen!“, sagte John und das Team machte kehrt.

    Schweigend gingen sie denselben Weg zurück und vermieden es, auf die Toten zu blicken. Endlich kamen sie ans Stargate und McKay wählte Atlantis an. Ella stand mit Lily etwas abseits und blickte auf den Boden. Der Schnürsenkel einer ihrer Stiefel war aufgegangen und sie bückte sich, um sie zu binden.
    „Wir können!“, sagte Rodney, nachdem er seinen IDC eingegeben hatte und schritt mit Ronon durch. Auch die Frauen setzten sich in Bewegung und als John, bevor er durch das Gate lief, noch einen Blick hinter sich warf, sah er die Frauen taumeln und zusammen brechen.

    „Verdammt!“, stieß er beim Ankommen auf der anderen Seite aus und die Anwesenden blickten ihn irritiert an. Dann schloss sich das Tor und McKay deutete fragend darauf.
    „Äh?“
    „Danny, wählen Sie den Planeten noch mal an!“, rief Sheppard zum Kontrollraum hinauf und Liz fragte, was das zu bedeuten hatte und warum das Team schon wieder da war. John erklärte es ihr und der letzte Chevron wurde eingegeben, doch das Tor ließ sich nicht anwählen. McKay lief nach oben zu den Kontrollpulten und prüfte etwas.
    „Unser Stargate ist in Ordnung. Vielleicht wird das andere benutzt!“, meinte er und Sheppard rief Major Lorne über Funk, der ein Team zusammenstellen sollte. Nach zig Mal Probieren klappte endlich das Anwählen und die 2 Teams gingen auf den Planeten zurück. Die Frauen waren nicht mehr da. Nur ihre Waffen lagen am Boden und John hob sie auf.
    „Johnson, Walter!“, riefen die Soldaten, doch sie bekamen keine Antwort.
    „Los, wir suchen im Dorf!“, befahl John und der Trupp ging los.
    Nachdem sie durch den Wald gelaufen waren, kamen sie in ein Dorf. Hier herrschte totale Stille und ein übler Geruch lag in der Luft. Ein Lieutenant entdeckte die Ursache und verständigte über Funk die Anderen.
    „Oh mein Gott!“, sagte McKay und wandte sich würgend von der Grube ab. Darin lagen einige tote Männer, alle mit Pfeilen erschossen und an den Händen gefesselt.
    „Die Männer vorhin haben diese bestimmt umgebracht und wir haben sie entkommen lassen!“, meinte Ronon.
    „Das stört mich am allerwenigsten. Die haben die Frauen und wenn sie schon so brutal sind und Kinder töten, müssen wir Johnson und Walter finden!“, antwortete Sheppard und orderte McKay an, er solle die Gateadresse herausfinden.


    Vorsichtig schlug Lily die Augen auf und rieb sich den schmerzenden Nacken. Dann wurde ihr langsam bewusst, dass etwas nicht stimmte. Um sie herum hörte sie mehrere Personen weinen und leise klagen. Sie lag auf einem Strohhaufen in einer kleinen Zelle und nur ein paar Kerzen an den Wänden im Gang erhellten das Gefängnis.
    „Ella? Ella, bist du da?“, flüsterte sie und hörte ihre Freundin leise antworten. Sie war in der Zelle neben an und Lily konnte durch einen kleines Loch in der Mauer durch sehen.
    „Wo sind wir?“, wollte Ella wissen und klagte über Kopfschmerzen.
    „Ich weiß es nicht. Hast du auch den Pieks am Hals gespürt? Ich glaube wir wurden betäubt!“ Ella bestätigte dies.
    „Sie haben mein Messer übersehen. Ich hab es hier unter dem Stroh versteckt!“, sagte sie und Lily prüfte das bei ihr nach. Auch sie hatte noch ihr Messer und machte es wie ihre Freundin. Da hörten sie, wie eine Tür aufging und zwei Männer an ihren Zellen vorbei liefen. Dann schrie eine Frau auf und sie sahen, wie sie von den beiden mitgezerrt wurde. Sie kam nicht mehr zurück.


    „Ich habe die Adresse, die als letztes gewählt wurde!“, kam Rodney John und Ronon entgegen. „Gut, dann geht’s los!“, sagte Sheppard und sah dem Wissenschaftler zu, wie er die Koordinaten im DHD eingab.
    Auf dem anderen Planeten war es heiß und trocken. Alle waren sofort nass geschwitzt, dafür konnte Ronon auf dem sandigen Boden gut Spuren erkennen. Nach ein paar Minuten schüttelte er den Kopf und deutete auf den Boden.
    „Sie sind nicht weiter gelaufen. Alles spielt sich hier vorm Gate ab, als wären sie gleich wieder durch gegangen!“ Rodney seufzte, bückte sich und machte sich daran, die Adresse bei diesem DHD herauszufinden.
    „Sie sind schlau und versuchen so nicht gefasst zu werden. Wer weiß, wie oft sie den Trick noch anwenden?“, meinte Lorne zu Sheppard gewandt und der nickte.
    „Jerrys soll nach Atlantis zurückkehren und uns mit dem Jumper folgen. Geben Sie ihm die Adresse. Wenn wir alles ablaufen suchen wir in paar Wochen immer noch!“, ordnete er an und Lorne ging zu einem seiner Männer.


    Ein paar Stunden später vernahmen die Gefangenen wieder Schritte und im Kerker wurde es still. Als die Tür quietschend geöffnet wurde, zog sich Lily automatisch in eine Ecke ihrer Zelle zurück. Seit sie hier waren, hatten die Fremden bereits mehrere Frauen mitgenommen, aber nicht wieder gebracht.
    Als sie jetzt im schwachen Kerzenschein die Kleidung des Mannes erkennen konnte, wurde ihr ganz anders. Er war über und über mit Blut beschmiert.
    Dann hörte sie jemanden keuchen und einen Moment später wurde eine Frau von zwei weiteren Männern in ihre Zelle zurück geschleift. Sie ließen sie dort liegen und sperrten die Tür wieder zu. Die rote Schleifspur war nicht zu übersehen.
    Ella, die die Verletzte besser sehen konnte, da sie genau gegenüber von ihr eingesperrt war, hörte die schwachen Atemgeräusche, die immer schleppender wurden.
    „Nehedar...gib Acht...quälen!“, keuchte sie vor Schmerzen. Neben ihrer Zelle versuchte eine junge Frau durch die Gitter zu greifen.
    „Chanun! Meine Schwester!“, rief sie mehrmals, aber sie bekam keine Antwort mehr. Als sie verstand, das Chanun gestorben war, schrie sie trauernd auf und rüttelte an den Gitterstäben. Lily und die anderen versuchten sie zu beruhigen.
    Die Tür wurde geöffnet, eine der Wachen kam herein und stellte sich vor die Klagende. Er sagte kein Wort, erhob die Armbrust und schoss.


    Der Suchtrupp hatte inzwischen den dritten Planeten abgesucht, aber außer wilden Tieren nichts gefunden. Und wieder musste McKay ans DHD. Bei der nächsten Adresse wussten sie, dass sie nahe dran waren, da sie mehrere Leichen, darunter auch Kleinkinder, auffanden.


    Lily war eingeschlafen, träumte aber immer wieder von der Ermordung Nehedars. Der Wächter hatte ohne mit der Wimper zu zucken den Pfeil in ihren Kopf geschossen. Nun wachte sie von dem Alptraum auf und sie wünschte sich, sie wäre nicht hier. Inzwischen roch es unangenehm, da die Leichen immer noch in ihren Zellen lagen.
    „Lily, bist du wach?“, flüsterte Ella und ihre Freundin bejahte es.
    „Sie haben die letzte Frau geholt. Wir sind alleine!“, berichtete sie und Lily schloss die Augen.
    „Die Anderen werden uns retten!“, meinte sie und Ella hoffte es.
    „Darf ich dich etwas fragen?“ Sie bekam ein Ja.
    „Wir sind jetzt schon seit ein paar Monaten Freundinnen und ich hab dir von meinen Problemen erzählt. Hast du mir noch etwas zu sagen? Willst du ... beichten?“
    „Ella, wir kommen hier raus. Hör doch auf!“, fuhr sie sie an und entschuldigte sich dann aber wegen ihrem scharfen Ton. Eine Weile schwiegen sie, als Lily seufzte und etwas murmelte.
    „Liebst du ihn?“, wollte Ella dann wissen, die seit ein paar Wochen schon eine andere Stimmung bei ihrer Freundin bemerkt hatte. Sie hatte Lily als ruhige und nachdenkliche Person kennen gelernt und auch während ihrer Freundschaft war es so geblieben. Aber dies hatte sich irgendwie geändert und wenn das Colonel Sheppard geschafft haben sollte, dann war sie ihm sehr dankbar.
    Doch ehe Lily antworten konnte, hörten sie die bekannten Geräusche. Dann standen die Männer vor ihren Zellen, zogen sie grob heraus, ehe sie an die Messer kommen konnten und nahmen sie mit. Lily versuchte sich den Weg zu merken, falls sie flüchten würden, aber irgendwann kannte sie sich nicht mehr aus. Die Gänge waren wie ein Labyrinth.

    Nun standen sie vor einem Tor, das geöffnet wurde und sie traten ein. Lily wurde auf einen Stuhl gedrückt, gefesselt und geknebelt. Ellas Hände ketteten sie an einen Holzbalken, der über ihr hing und verließen dann den Raum. In einem Kamin prasselte Feuer und Lily spürte etwas in ihrem Genick, das von der Decke tropfte. Als sie hoch blickte, sah sie von einem Abstellboden eine Hand herunterhängen, an der Blut herunter lief. Lily wurde schlecht und auch Ella hatte ihren Fund bemerkt.
    Da kamen aus einem Nebenzimmer zwei Männer heraus und Lily erkannte einen von ihnen sofort. Es war dieser Pakad. Er grinste sie an, dann nahm er seinen Dolch und ging auf Ella zu. Sie rüttelte an den Ketten, was ihr aber nichts nützte.
    Fast liebevoll glitt er mit der Waffe über ihre Kleidung und trennte sie durch. Sie stand nur noch im BH und der Hose da und Pakads Gefährte holte eine Peitsche. Lily versuchte ihn davon abzuhalten, doch durch den Knebel vernahm man nur ihr Brummen; der erste Schlag traf Ellas Rücken und die junge Frau schrie auf. Immer wieder drosch er auf sie ein, bis die erste Ohnmacht kam.
    Damit sie wieder aufwachte, schlug er ihr mehrmals ins Gesicht, welches bald geschwollen war. Ein Knacken verriet, das ihre Nase gebrochen war und schon tropfte Blut auf den Boden.
    „Litrod, mach nur weiter!“, meinte Pakad zu dem Mann und Lily musste zusehen, wie der Mann ihrer Freundin die Hose auszog und brutal missbrauchte. Tränen liefen Lily an den Wangen herab und Pakad zog an ihren Haaren.
    „Genieße es. Sieh nur hin, denn bald wirst du an ihrer Stelle sein!“, sagte er in ihr Ohr und strich ihr über die Wange. Lily lief es eiskalt über den Rücken und schüttelte den Kopf. Ella schrie, als Litrod sie anfing zu vergewaltigen und sah gepeinigt auf. Ihr Blick traf sich mit Lilys und die sonst lustigen blauen Augen waren voller Schmerzen. Da wurde Lily gepackt und aus dem Kerker gezogen und in eine Zelle zurück gebracht, aber nicht in die ihre. Der Knebel wurde ihr heraus genommen und die Fesseln gelöst, dann war sie alleine.


    „Dr. McKay, ich habe eine Frage! Kann ich Sie stören?“ Rodney blickte von seiner Arbeit am DHD zu Major Lorne auf und nickte.
    „Ist Sergeant Johnson nicht bereits mit einem Lebenszeichendetektor ausgerüstet? Lieutenant Miller, der mit ihr einmal auf Mission war, erwähnte vorhin, das sie diesen bei sich trug!“ John war auf das Gespräch aufmerksam geworden und kam zu den beiden. McKay zuckte die Schultern, weil er nicht verstand, warum ihn Lorne darauf ansprach.
    „Ich meine, könnten wir den Detektor nicht orten?“
    Langsam ging Rodney ein Licht auf und er schnippte mit den Fingern.
    „Major, das ist es! Sheppard, wir müssen wieder nach Atlantis. Dort kann ich die Daten eingeben und so werden wir sie finden!“
    John klopfte Lorne auf die Schulter. „Guter Einfall, Major!“
    „Danke, Sir!“


    Lily lehnte an der kalten Wand und weinte stumm vor sich hin. Sie hatte keine Waffen mehr und wusste nicht, wie es Ella ging. Sie glaubte nicht mehr, dass sie hier lebend wieder raus kamen. Langsam rutschte sie auf die Seite und weinte sich in den Schlaf.


    „Wir haben sie!“, stieß McKay freudig aus, als er in Elizabeths Büro gelaufen kam. John und Lorne erhoben sich von der Couch und sahen den Wissenschaftler erwartend an. Er gab etwas auf der Tastatur vor dem großen Bildschirm ein und ein Punkt in der Sternenkarte leuchtete auf.
    „Ich lasse bereits die Koordinaten durchlaufen, sodass wir die Adresse bekommen! Wird noch ein bisschen dauern!“ John setzte sich wieder.
    „Hoffentlich reicht Johnson und Walter die Zeit!“
    John hatte sie nicht mehr auf den Kuss vor ein paar Wochen angesprochen, obwohl er was für sie empfand. Lily war ihm seitdem so gut es ging aus dem Weg gegangen und er wusste nicht, was sie fühlte. Er hoffte, dass es nun nicht zu spät war und er ihr seine Gefühle gestehen konnte.


    „Steh auf!“, brüllte der Wächter sie an und stieß ihr in den Bauch. Lily erhob sich ächzend und ließ sich von ihm mitzerren. Wieder stand sie in dem Raum, doch Ella war nicht zu sehen. Pakad trat aus dem Nebenzimmer und stellte sich vor sie.
    Er hatte üblen Mundgeruch und ihr wurde schlecht. Sie sah an ihm vorbei und erkannte mit Grauen, wer in der Ecke lag. Er hatte ihren Blick bemerkt und lächelte sie anzüglich an.
    „Sie hat nicht lange durch gehalten. Ich wollte mich doch noch mit ihr vergnügen! Aber dafür habe ich ja jetzt dich!“ Lily starrte ihm in die Augen.
    Dann gab sie sich einen Ruck, trat ihm in den Unterleib und flüchtete durch die Tür. Doch der Wächter hatte die andere verschlossen und sie rüttelte verzweifelt daran.
    „Bitte, Bitte! Ich will hier raus!“
    Sie merkte, wie jemand sie an den Haaren zog und dann mit einem kräftigen Stoß gegen die Tür schubste. Lily spürte, wie die Kette ihrer Hundemarke zerriss und klimpernd am Boden aufkam.
    „So schnell kommst du mir nicht davon, Miststück!“, zischte Pakad und zerrte sie zurück. Dort wartete bereits Litrod und nahm sie ihm ab. Sie wurde mit dem Gesicht zur Wand an den Holzbalken gekettet, er zerriss ihr T-Shirt und der erste Peitschenschlag traf auf ihren Körper. Sie biss die Zähne zusammen, aber Pakad wollte sie schreien hören und befahl Litrod fester zuzuschlagen. Irgendwann gaben Lilys Beine nach, sie hing ächzend vor den Männern und musste sich übergeben.
    Ihr Rücken brannte und sie spürte, wie ihr Blut herunter lief. Litrod löste die Ketten und fesselte sie auf einer Holzbank. Auch ihre Beine wurden festgemacht und Pakad beugte sich über sie. Nun ging es schnell.
    Ihre Hose und Unterwäsche zerschnitten sie ihr und sie lag völlig entblößt vor den Männern. Pakad ging an den Kamin, nahm eine Eisenstange heraus und kam auf sie zu. Lilys Augen weiteten sich und sie bettelte, dass er alles machen könne, aber nicht das.
    „Bitte nicht! BITTE! NICHT!“ Doch er ließ sich nicht erweichen und legte ihr das heiße Eisen auf ihren Bauch. Vor Schmerzen krümmte sie sich und schrie.
    „Halt dein Maul!“, brüllte Litrod, schlug ihr mehrmals ins Gesicht und sie wurde ohnmächtig.

    Lily schmeckte ihr Blut, ihre Lippe war aufgeplatzt und aus ihrer Nase rann es über ihre Wange herunter. Sie dachte an John und hoffte, er würde sie finden. Mehr konnte sie nicht überlegen, da Pakad sie in die Wirklichkeit zurückholte, als er sie im Intimbereich streichelte und sie mit dem Dolch an den Innenseiten ihrer Oberschenkel aufritzte. Die Tränen schossen ihr vor Schmerz aus ihren Augen und vermischten sich mit dem Blut.
    „Aufhören!“, rief sie und schluchzte auf.
    „Du sollst ruhig sein!“, wurde ihr wieder zu geschrieen und ein Holzknüppel landete auf ihren Körper. Mehrmals knackte es in ihrem Körper. Blut lief ihr über das Gesicht und sie spürte, dass einige Rippen gebrochen waren.


    „In diesem Gebäude sind sie!“, sagte McKay und deutete auf einen Punkt der am Display im Jumper angezeigt wurde.
    „Na dann, nichts wie hin!“, meinte John und gab Gas.


    Lily erwachte aus einer weiteren Ohnmacht, spürte den nächsten Schlag und das knirschende Geräusch brechender Knochen. Aber da ihr ganzer Körper schmerzte konnte sie nicht sagen, was ihr gebrochen worden war. Ein stechender Schmerz in ihrem Oberkörper durchfuhr sie, als sie husten musste und sie merkte die Rippe, die in ihre Lunge stach.
    Bei jedem Atemzug schienen Dutzende kleiner, scharfer Messer in ihren Körper zu schneiden. Sie bekam einen Schlag auf den Hinterkopf und ihr wurde schwummrig vor Augen.
    „Das kann nicht sein!“, sagte Pakad, als er Geräusche vernahm und verließ den Raum. Auch Litrod ließ nun von ihr ab, zog seine Hose wieder an und folgte ihm. Dann hörte sie Schreie in dem Gemäuer und Schüsse.
    „Ella...sie retten uns!“, flüsterte sie und versuchte ihren Kopf zu heben, aber sie konnte sich kaum noch rühren. „Sie retten uns!“, rief sie und sie fing wieder zu weinen an.
    Sie driftete bereits wieder in die Bewusstlosigkeit, als die 2 Teams die Zellen und den Kerker erreichten. Verschwommen erkannte sie die Silhouette von John, als er zu ihr kam und sie spürte, wie er vorsichtig die Fesseln löste. Sanft strich er ihr das Haar aus dem Gesicht, das nur noch eine einzige blutige Masse war. Mit dem Hemdsärmel wischte er ihr behutsam das Blut ab. Dann wurde alles schwarz um sie.


    Nachdem die Soldaten aus dem Jumper in das alte Gemäuer gelaufen waren, kamen die Männer ihnen entgegen. Sie machten kurzen Prozess mit ihnen und stiegen über die Toten. Sie fanden in den Zellen die toten Körper zweier Frauen. Die Männer teilten sich auf. Ronon und die anderen sollten die unteren Räume prüfen.
    Major Lorne lief mit Sheppard wieder nach oben und sie durchsuchten dort alles. Sie kamen in einen Gang und etwas spiegelte sich am Boden im Schein der Taschenlampe. John bückte sich und hob die Hundemarke auf.
    „Sie ist hier!“, meinte Lorne und sie schlichen den Gang weiter, der an einer Tür endete und sie öffneten diese vorsichtig.
    „Oh Gott!“, stieß Lorne erschrocken aus und John konnte nicht fassen, was er sah. Lily lag nackt gefesselt auf einem Tisch und war übersät mit Wunden und Blut. Sie sah ihn aus leeren Augen an, als er zu ihr trat und wurde kurz darauf ohnmächtig, während er sie von den Fesseln befreite.
    Er sah sich nach einer Decke um und fand das Gesuchte im Nebenraum. Dabei entdeckte er Ella in einer dunklen Ecke regungslos liegen, rief Lorne und der kniete sich zu der jungen Frau. Er fand einen schwachen Puls. Als die anderen eintrafen, berichtete Ronon von einem Loch, wo haufenweise tote Frauenkörper lagen. John schüttelte nur den Kopf und bat Ronon Ella zu nehmen. Er trug Lily, die schlaff in seinen Armen hing, behutsam in den Jumper und die Teams flogen zurück nach Atlantis.


    Carson und sein Ärzteteam versuchten alles, um beide zu retten, aber Ella war zu schwer verletzt und hatte zu viel Blut verloren. In den frühen Morgenstunden streifte eine Krankenschwester das Laken über den Kopf der Toten und benachrichtigte die Wartenden vor der Krankenstation, das Lily noch operiert wurde.
    „Ella?“, fragte Elizabeth, doch die Schwester schüttelte traurig den Kopf und fassungslos setzte sich die Expeditionsleiterin auf einen der Sessel. Sie hatte im Hangar gewartet und als die Sanitäter mit den beiden an ihr vorbei gehetzt waren, hatte sie die Verletzungen im Gesicht gesehen. Da hatte sie sich vorstellen können, wie der Rest ihres Körpers aussah und der mündliche Bericht von John ergänzte das Bild.

    Ein paar Stunden später trat der Arzt aus der Krankenstation. In den Sesseln saßen John, Liz und Teyla, die ihr Gipsbein auf einen Hocker stützte. Elizabeth schlief und John war auch kurz davor, aber als er den Arzt bemerkte, stand er ruckartig auf, sodass Liz aufwachte.
    „Ich habe sie ins Künstliche Koma versetzt. Sie hat mehrere Rippenbrüche, eine hat sie an der Lunge verletzt. Außerdem noch die vielen Striemen am Rücken und leichte Verbrennungen am ganzen Körper. Die Verletzungen im Intimbereich sind Gott sei Dank nicht so schlimm. Sie wird sicherlich viele Narben davon tragen, körperlich wie seelisch!“, berichtete er und schnaufte durch. „Heute lasse ich noch niemanden zu ihr. Morgen können Sie sie besuchen!“ Carson nickte allen zu, dann ging er zurück.


    Immer wieder sah John auf den Bildschirm und das weiße Blatt, wo der Cursor aufdringlich vor sich hin blinkte. Er sollte einen Bericht schreiben, aber er fand keine Worte für das, was er gesehen hatte. Viel hatte er schon mitbekommen, aber nicht solche schrecklichen Dinge. McKay war zurück geflogen, während er Lily schützend auf seinem Schoß hatte. Sie war kurz aus ihrer Bewusstlosigkeit erwacht und hatte sich, als er sie an der Wange streichelte, vor Angst versteift und gezittert. Nur durch ruhige Worte hatte sie sich etwas entspannt, war aber dann wieder weggedriftet.
    Das Hemd, mit dem er ihr Blut abgewischt hatte, lag neben seinem Bett; Er würde es wegschmeißen. John schüttelte den Kopf, schloss die Datei und erhob sich.
    Er musste sich umziehen, da er mit Ellas Sarg zur Erde ging. Er wollte es ihren Eltern selbst sagen. Zum Glück hatte die Erde ein ZPM gefunden, aber er wäre auch mit der Daedalus die 18 Tage zurück geflogen. Sie war in seinem Team gewesen und er hatte sie nicht beschützen können.
    Als er kurz darauf in seiner Uniform im Torraum erschien, stand dort ein Lieutenant neben Ellas Sarg und hielt Wache. Der junge Mann nickte dem Colonel zu und er bat Danny die Erde anzuwählen. Elizabeth, die seine Stimme gehört hatte, kam aus ihrem Büro und ging zu ihm herab.
    „Wegen dem Bericht...“, fing er an, aber Liz schüttelte den Kopf.
    „Der kann warten!“, meinte sie traurig und sah nun zu, wie sich das Tor aufbaute. John seufzte, ging zum Sarg und schob ihn mit dem Lieutenant durch das Gate.


    Vier Tage waren seitdem vergangen. Lily wurde noch künstlich beatmet, wegen der Verletzung ihrer Lunge und der Schlauch ragte aus ihrem Mund. Ihr Gesicht schillerte in allen Farben, war aber nicht mehr so geschwollen, wie vor ein paar Tagen noch, bei ihrer Ankunft in Atlantis. Ihr linker Arm war eingegipst und die Schnittwunden an ihren Armen verheilten langsam. Carson meinte, sie müsste noch ein paar Tage am Beatmungsgerät angeschlossen bleiben, da er nichts riskieren wolle.


    Polternd fiel Johns Stock auf den Boden, der Soldat schimpfte vor sich hin und Ronon sah ihn an.
    „Du musst dich konzentrieren, Sheppard!“
    John nickte, stellte sich wieder in die richtige Position und griff an. Der Satedaner wich ihm gekonnt aus, gab seinem Kameraden einen Hieb und der hatte erneut seine Waffe verloren.
    „Ronon, tut mir leid. Ich bin zurzeit nicht auf der Höhe!“, entschuldigte er sich und schüttelte den Kopf.
    „Ich weiß schon. Ich habe euch gesehen!“, meinte der und John runzelte die Stirn.
    „Wie gesehen?“
    Ronon lächelte. „Ich bin vor ein paar Wochen an der Waffenkammer vorbei gekommen. Du hast Lily Schießtraining gegeben und eure Gesichter sprachen dabei Bände!“
    John sah ihn nachdenklich an. „Ich hab es ihr noch nicht gesagt!“
    „Ich denke, das wird sie selbst gemerkt haben!“
    „Hm, spätestens nach dem Kuss!“, murmelte er, Ronon zog die Augenbrauen nach oben und schmunzelte. Dann hob er den Stock auf und reichte ihn Sheppard. John nahm ihn an und diesmal verlief das Training besser.


    Das Stargate öffnete sich und einen Moment später traten John, Ronon und McKay heraus. Elizabeth stand auf der Treppe und empfing die Drei.
    „John, Sie sollten auf die Krankenstation kommen!“, sagte sie und der angesprochene sah sie einen Moment ängstlich an. Sie waren auf einer Mission gewesen, die 2 Tage gedauert hatte.
    „Sie ist seit gestern Vormittag wieder wach!“, ergänzte Liz und John lief los.
    Carson saß vor seinem Schreibtisch und tippte etwas in seinen Laptop. Dann entdeckte er den Soldaten, als dieser die Krankenstation betrat.
    „Kann ich zu ihr?“, fragte John, ehe der Arzt etwas sagen konnte. Carson nickte und ging mit ihm zu dem abgeschirmten Bereich. Lily hatte die Augen geschlossen und als sie ein Geräusch hörte blickte sie zu den Beiden auf. Ihr Blick war nicht der, den er kannte. Ihre Augen waren alt geworden.
    „Lily!“, sagte John, sie drehte ihren Kopf zur Seite und ihr liefen die Tränen herab. „Geht weg!“, flüsterte sie.
    „Kommen Sie!“ Beckett zog ihn am Arm wieder hinaus. „Sie spricht nicht, außer mit Dr. Heightmeyer. Wir müssen ihr Zeit lassen!“

    So vergingen die Tage. Lily sprach stundenlang mit der Ärztin und fühlte sich seelisch doch etwas besser. Körperlich hatte sie noch immer überall Schmerzen. John hatte sie seitdem nicht mehr gesehen und war ihm dankbar dafür, dass er ihr die Zeit gab. Sie konnte ihm einfach nicht in die Augen sehen. Kate hatte ihr erzählt, dass er Ellas Leichnam selbst zu deren Eltern gebracht hatte. Sie hatte es sofort geahnt, das ihre Freundin nicht mehr am Leben war.
    Nachdem sie aus dem Koma erwacht war, hatte ihr niemand von Ellas Zustand berichtet und da war es ihr klar geworden.
    Nach einer weiteren Woche durfte sie endlich aufstehen und die Krankenstation verlassen. Sie hatte keine Schmerzen mehr in ihren Beinen, die von blauen Flecken übersät waren. Ruckartige Bewegungen sollte sie wegen ihren gebrochenen Rippen noch vermeiden.
    Ihr erster Weg führte sie in Elizabeths Büro. Sie hatte eine Bitte und die Expeditionsleiterin hatte nichts dagegen.
    „Ich werde auf der Erde nachfragen und sage Ihnen dann Bescheid!“ Lily dankte ihr und begab sich in ihr Quartier. Wenn es ihr erlaubt wurde, würde sie Atlantis verlassen. Sie musste hier weg und sie wollte ihre Familie wieder sehen. Und tatsächlich, kurz darauf meldete sich Liz und teilte ihr mit, dass sie bereits in ein paar Stunden abreisen konnte.
    Mit ihren gepackten Taschen stand die junge Frau vor dem Tor und seufzte. Sie sah nicht zurück, sonst hätte sie Johns überraschten Blick bemerkt und verließ Atlantis.


    Ende




    ----

    Fortsetzung gibt es hier
    Geändert von Kathi90 (17.04.2014 um 22:03 Uhr)

    ~. .~. .~. .~. .~. .~

    Meine Lily-Reihe

  2. #2
    kolonialer Spion Avatar von Scout
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    Yikes!

    Was soll ich da sagen! Sehr krass, sehr explizit und einfach nur durchtbar traurig. Wie schreibst du sowas? Das ist wirklich der Hammer!

    Schlimmes Thema, aber wirklich gut geschrieben!



  3. #3
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    Um Himmels willen.

    Ich hab das gestern mir noch mal durch gelesen und konnte in der Nacht lange nicht einschlafen. Ich musste irgendwie immer wieder daran denken.

    Du hast das so ausführlich beschrieben, besonders als die Hand von der Decke mit dem Blut...

    Ich fand es sehr gut geschrieben, es ist ein trauriges Thema, welches leider überall vorkommt.

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