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Thema: Love will find a way

  1. #1
    Chief Master Sergeant Avatar von B'Elanna
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    Standard Love will find a way

    So, mir kam gestern Abend eine neue Storyidee und ich hab mich gleich daran versucht.
    Keine Sorge, meine zweite, noch unvollendete Story wird trotzdem regelmäßig weiter laufen.

    Kategorie McShep, tja und im Bezug auf das Raiting kann ich noch nicht viel dazu sagen.
    Keine Ahnung in welche Richtung sich die Geschichte entwickel wird.

    Inhalt: Colonel Sheppards Team stößt auf ein Volk, mit einer unfertigen Waffe gegen die Wraith. Sie bieten den Menschen dort ihre Hilfe an, doch einer der fremden Wissenschaftler ist mehr an Rodney interessiert, wie an dessen Hilfe für den Waffenbau, was John gar nicht behagt. Doch er braucht eine Weile, um zu begreifen warum.

    Hier die erste zwei Kapitel, viel spaß beim Lesen und Kritik freut mich immer!




    „Beeilen Sie sich, bitte nicht stehen bleiben und zügig weitergehen!“ John Sheppard koordinierte diese plötzlich erforderliche Evakuierung.
    Major Lorne, welcher mit seinem Team und einigen Wissenschaftlern, auf P3X778, einem System mit zwei, sich umkreisenden gelben Zwergsternen unterwegs war, hatte einen Hilferuf nach Atlantis gesandt.
    Die Instrumente der Wissenschaftler entdeckten ein Wraithschiff, auf unmittelbarem Kurs nach Aurelia, dem einzigen bewohnbaren Planeten, des vier Planetensystems.
    Dr. Weir hatte sogleich Sheppards Team zur Hilfe geschickt, um das Dorf, welches unweit des Sternetores lag, zu evakuieren.
    Damit das Stargate sich nicht abschalten konnte, musste ein ununterbrochener Flüchtlingsstrom gewährleistet sein, was nicht so einfach war.
    Die Flüchtlinge ließen nur ungern, ihr Hab und Gut zurück.
    Lorne der am Sternentor mit seinem Team Posten bezogen hatte, blickte besorgt gen Himmel.
    Sobald den Wraith klar wurde, dass sie das Tor nicht anwählen können, weil es gerade im Betrieb war, würden sie kommen und dann würde das Tor ihr erstes Angriffsziel sein.
    „Los weiter!“ schrie er einem älteren Ehepaar zu, welche unschlüssig vor dem Ring standen.
    „Die haben doch alle angst vor den Wraith, warum zieht sich dann diese verdammte Evakuierung so in die Länge? Die sollten froh sein, dass wir rechtseitig das Ankommen der Wraith bemerkt haben und sie somit alle überleben können.“ Unverständnis zeigte sich auf Lornes Gesichtszügen, während er sich mit einem jungen Lieutenant unterhielt, der mit einem Raketenwerfer bewaffnet, den Himmel beobachtete.
    „Ja, komisch“, bestätigte der Soldat. „Als ob es etwas gäbe, dass ihnen wichtiger ist, als ihr Leben.“
    Lorne dachte drüber nach und dann kamen ihm die Genii in den Sinn.
    Vielleicht verbargen diese Menschen ebenfalls etwas vor den Wraith, das sie nicht zurücklassen wollten.
    Als ob der Colonel Lornes Gedanken gehört hätte, bestätigte er über Funk diese Theorie.
    „Major, wir haben einige Wissenschaftler hier, die sich zu gehen weigern. Geben Sie uns noch eine Minute, um es diplomatisch zu versuchen, ansonsten schleifen wir sie gewaltsam durch das Tor.“
    „Verstanden Colonel, wir schicken die Flüchtlinge allesamt durch das Gate und halten dann die Tür für Sie offen.“
    „Machens Sie das, wir sind so gut wie unterwegs, Sheppard Ende.“
    „Los weiter, nicht stehen bleiben!“ rief Lorne einer Gruppe von Personen zu, die von einem Soldaten seines Teams zum Tor begleitet wurden.
    „Das sind die Letzten“, bestätigte Captain Mathis, als die Personengruppe das Gate durchschritten hatte.
    „Gut, halten Sie das Tor offen, Mathis und die anderen ver…“
    „Sir, Sichtkontakt mit feindlichem Jäger!“
    Evan rannte, die Waffe im Anschlag zu Lieutenant Brown, welcher ebenfalls auf das Flugobjekt zielte.
    „Colonel Sheppard, wir haben Sichtkontakt, ich wiederhole, die Wraith sind hier!“ rief Lorne in sein Funkgerät.
    Erst vernahm er nichts weiter, als Interferenzen. Dann klang dumpf und leise, immer noch mit Störgeräuschen überlagert, Johns Stimme zu ihm durch.
    „Verstanden…jor…wi…un…wegs. Haben die…gef…all…“
    „Colonel, ich verstehe Sie kaum! Es sind plötzliche Interferenzen aufgetreten. Bitte wiederholen Sie“ rief der Major, als ob das Erheben seiner Stimme genügte, um die Interferenzen zu übertönen.
    Dann warn die Jäger da und ihre Waffen feuerten unentwegt.
    Die ersten Salven feindlichen Feuers schlugen auf den Boden, nicht weit von ihnen ein.
    Der erste Jäger drehte ab, kaum von Waffenfeuer beschädigt und kam zurück.
    Die anderen taten es ihm gleich, doch einige flogen Richtung Dorf.
    Lange würden sie das Tor nicht mehr halten können und auch für Sheppard würde es, auf ihrer derzeitigen Position, bald ungemütlich werden.
    „Sir, in 12 Minuten wird sich das Tor automatisch abschalten!“ warnte Captain Mathis.
    Fuck, fluchte Lorne leise.
    Auch wenn er kaum Hoffnung hatte, dass ein erneuter Funkruf, bis zu Colonel Sheppard und seinen Leuten durchdringen würde, er musste es versuchen.
    „Colonel beeilen Sie sich, in 12 Minuten verlieren wir das Tor, ich wiederhole 12 Minuten!“
    Sein Ruf wurde vom Rauschen beantwortet und resigniert lies er das Funkgerät sinken und schoss erneut auf den näher kommenden Jäger.


    „Verdammt noch mal!“ schrie Colonel Sheppard.
    „Ich weis nicht, was ihre Arbeit hier war, meine Herren, aber die Wraith sind hierher unterwegs. Die werden keinen von ihnen übrig lassen. Sie kennen doch diese Typen, muss ich ihnen deren Vorgehen wirklich erst erklären?“
    John verstand einfach nicht, warum diese Leute so besessen auf den Tod waren. Die Wraith würden sicher keine Geduld für diese störrischen Wissenschaftler aufbringen.
    „Wir können nicht weg!“ schrie lautstark ein Wissenschaftler.
    „Genau, das ist die ideale Gelegenheit!“ kommentierte ein Anderer.
    „Gelegenheit wofür?“ fragte Ronon nach, der langsam auch für ein drastischeres Vorgehen gegen die Wissenschaftler war.
    „Wir müssen sie testen, unsere Waffe!“
    „Waffe?“ kam es von Sheppard und Dex gleichzeitig.
    Ein älterer Wissenschaftler nickte, „ja, wir bauen seit Generationen daran und seid letzter Woche, ist sie fertig gestellt. Wenn die Wraith sie zerstören, wäre unser Lebenswerk umsonst!“
    „Jäger im Anflug!“ verkündete Teyla.
    Blitzschnell richteten sich alle Waffenmündungen nach oben.
    Statisches Rauschen drang für einen weiteren Moment aus dem Funkgerät von Sheppard. Offensichtlich hatte Lorne sie vor den Jägern warnen wollen, oder die Leute am Tor hatten ernsthafte Probleme.
    „Was immer wir tun, wir sollten es bald entscheiden“, schrie Rodney McKay um den Lärm der Jäger und der Schüsse zu übertönen.
    „Das Tor schaltet sich in ca. 10 Minuten automatisch ab und wenn es den Wraith gelingt, es vor uns anzuwählen, sitzen wir fest!“
    „McKay hat Recht, meine Herren. Wir müssen gehen!“ versuchte es John erneut, die Wissenschaftler, welche verschreckt auf dem Marktplatz standen, eines Besseren zu belehren.
    „Nein, gehen Sie ruhig ohne uns, wir bleiben!“
    „Das wäre ausgesprochen dumm von Ihnen, denn wenn die Waffe nicht funktioniert, sind Sie hier gefangen und glauben Sie mir, die Wraith werden Sie finden, egal wo Sie sich verstecken!“
    „Dessen sind wir uns bewusst, Colonel Sheppard. Wir sind bereit, unser Leben für den Waffentest zu riskieren.“
    Mit diesen Worten verließ der älteste, ein grauhaariger, dicklicher Wissenschaftler den Marktplatz. Der Rest, der in weiße Kittel gekleideten Herren, folgte ihm.
    „Was machen wir jetzt?“ fragte Rodney, dem die Flucht durch die Sicherheit des Gats bedeutend lieber wäre, als sein Glück in die Hände dieser, doch recht rückständigen Wissenschaftler und deren Waffe legen zu müssen.
    John überlegte fieberhaft.
    Wenn die Waffe dieser Leute funktionieren würde…Gut er hatte sie noch nicht einmal zu Gesicht bekommen, geschweige denn, wusste er etwas, über ihre Durchschlagkraft. Doch es war eine Waffe, gegen die Wraith und somit nicht zu verachten.
    Aber sie konnten auch erst einmal flüchten und zurückkommen, um den Erfolg des Waffentestes zu begutachten. Wenn keiner mehr da war, stand fest, dass es in die Hose gegangen war und in diesem Fall der Fälle, wollte John nicht hier sein.
    Erneut meldete sich das Rauschen, aus Sheppards Funkgerät.
    „Rodney, wie viel Zeit bis zum deaktivieren des Tores?“ hackte er nach.
    Rodney lies seine 9 mm Sinken, welche er vorsichtshalber ständig in alle Richtungen richtete und blickte auf seine Uhr.
    „Ähm, Moment, noch 4 Minuten, nein, halt noch 5 Minuten bis zur deadline.
    5 Minuten, na toll!
    Sie würden laufen müssen, in der Hoffnung, dass Lorne und seinen Leuten, ein sichern des Tores gelungen war.
    Was wenn die Wraith das Stargate längst übernommen hatten?
    „Wie lauten Ihre Befehle?“ fragte Ronon, dem die ganze Sache hier, langsam ein wenig zu heiß wurde.
    „Was glauben Sie, konnten unsere Männer das Tor halten?“ wandte sich Sheppard an Ronon.
    Dieser zuckte die Schultern, „weis nicht, aber ich trau den Leuten hier nicht. Versuchen wir unser Glück am Tor“, schlug er vor.
    „Kommt jetzt der Part, an dem wir mutig davonlaufen?“ vernahmen sie Rodneys Stimme und John musste ungewollt lächeln.
    „Ja Rodney, der Part kommt jetzt. Leute, Rückzug!“

  2. #2
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    „Sind alle Flüchtlinge sicher untergebracht? Erkundigte sich Dr. Elisabeth Weir, als sie im Besprechungsraum in die Runde blickte.
    Sie bekam ein Nicken von Teyla. „Ja, es wurden allen Quartiere zugewiesen. Doch sie drängen auf eine baldige Rückkehr nach Aurelia.“
    „Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass sie trotz eines bevorstehende Angriffes, kaum von dort weg wollten“ meinte John, mit Unverständnis in der Stimme.
    „Das waren Wissenschaftler“, begann Rodney. „Ich verstehe natürlich, warum Sie“ und damit deutete er auf Sheppard, „so eine Situation nicht begreifen können, aber ihr ganze Energie, all ihr Wissen und ihr Fleiß, steckten in dieser Waffe. Den Planeten zu verlassen, ohne ihr Lebenswerk einmal getestet zu haben…ich kann die Leute verstehen. Ich mein, aus Wissenschaftlicher sich, nicht dass ich keine Angst vor den Wraith hätte und so. Aber verstehen kann ich das. Außer die Waffe würde nicht funktionieren, dann wäre ihr Lebenswerk samt ihres Lebens vorbei und…“
    „Wir haben es begriffen Rodney“, meinte John gelangweilt, ohne auf die sogleich wütende Miene des Wissenschaftlers Rücksicht zu nehmen. „Sie verstehen diese Leute, weil Sie auch Wissenschaftler sind, nur wir steigen da nicht dahinter.“
    Rodney wollte noch etwas erwidern, wurde aber von Elisabeth zurück gehalten.
    „Schon gut, um diese Debatte nicht ausufern zu lassen, werden wir schnellstmöglich eine Sonde durch das Tor schicken. Teyla, hatten sie Kontakt, mit dem Anführer der Aurelianer?“
    Die Athosianerin nickte erneut. „Adriel Crispin, wir trieben schon öfters mit ihm Handel. Er ist ein starker Führer seines Volkes und ebenso ehrenwert, wie einst sein Vater.“
    „Schön, schicken Sie ihn zu mir, ich möchte mit ihm sprechen.“


    „Im Namen meines gesamten Volkes, möchte ich ihnen und ihren Leuten, unseren Dank aussprechen.“
    Adriel verneigte sich vor Elisabeth und schenkte ihr ein zuckersüßes Lächeln.
    Er war ein Mann von Hochgewachsener Gestalt. Kein überflüssiges Gram Fett zierte seien athletischen Körper und sein elegantes, braunes Haar, sowie die strahlenden braunen Augen, machten einen attraktiven Mann aus ihm. Weir war er vom ersten Moment an sympathisch.
    Natürlich, so wusste sie, konnte der bekannte erste Eindruck durchaus täuschen. Doch ein gewählter Führer, brauchte in einer grausamen Welt wie dieser, andere Qualitäten als ein hübsches Aussehen.
    „Wir helfen gerne“, erklärte Elisabeth.
    „Und wir hoffen, durch unsere Gastfreundschaft in dieser schweren Stunde für ihr Volk, auch eine bleibende Freundschaft zwischen unseren Gesellschaften aufbauen zu können.“
    Wieder schenkte Adriel ihr, ein freudiges Lächeln.
    „Oh Sie wissen ja gar nicht, wie sehr mich dieses Freundschaftsangebot freut und ehrt, Dr. Weir. Die Wraith werden von Aurelia kaum etwas übrig lassen. Das Wissen, dass wir Hilfe für einen Neuaufbau erhalten, werden wir ihnen nie vergessen. Glauben Sie mir, wenn ich ihnen sage, dass ihr Volk jederzeit bei uns willkommen sein wird und wir uns dafür revanchieren werden!“
    Weir, welche Adriel in den Konferenzraum gebeten hatte, saß ruhig da und blickte kurz, nachdenklich auf ihre gefalteten Hände.
    „Meine Leute erwähnten mir gegenüber eine Waffe, die ihr Volk gegen die Wraith entwickelt hat.“
    Adriel wirkte für einen Augenblick verwirrt, doch dann kehrte sein Lächeln zurück.
    „Ja, ja, einige unserer Wissenschaftler verblieben auf Aurelia, um genau diese zu testen. Deshalb sind wir auch so erpicht darauf, schnellstmöglich zurückzukehren.
    Diese Waffe ist das Erbe der Vorfahren und Generationen versuchten sich, an ihrer Reparatur. Meiner Generation ist es gelungen und wir sind alle mit Recht Stolz darauf.“
    „Das kann ich verstehen“, stimmte Elisabeth zu. „Dann hoffen wir doch mal, dass der Test erfolgreich war.“
    Adriel nickte übereifrig.
    „Davon sind wir alle überzeugt, Dr. Weir.
    Wann glauben Sie denn, währe das ausschicken einer ihrer Sonden möglich?“
    „Nun, Teyla und Ronon sind unsere Wraithexperten. Sie gehen davon aus, dass wenn der schlimmste Fall eintritt und ihre Waffe nicht funktioniert hat, die Wraith ihr Dorf durchsuchen werden. In diesem Fall wäre es laut ihrer Aussage nicht klug, in den nächsten Stunden Aurelia anzuwählen.“
    Wieder nickte Adriel, stumm jedoch.
    Elisabeth lies ihn Zeit.
    Sie konnte sich vorstellen, wie schwer die Ungewissheit für Adriel zu ertragen sein musste.
    Doch Teyla und Ronon hatten Recht.
    Wenn sie den Wraith in die Arme liefen, nur weil sie zu vorschnell handelten, war niemandem geholfen.
    „Auch wir leben mit der Wraithgefahr seit unserer Kindheit. Unsere Eltern lehrten uns Geduld und wir waren im laufe der Jahre oft gezwungen gewesen, Aurelia für Tage zu verlassen.
    Wir werden unsere Ungeduld auch diese Mal mit Fassung tragen und dem weisen Rat befolgen.“
    „Gut, wir…“
    „Gateaktivierung von Außen!“
    Dr. Weir lief in den Kontrollraum, dicht gefolgt von Adriel.
    „Von uns ist niemand unterwegs, empfangen wir einen ID-Code?“
    „Nein Dr. Weir, nichts.“
    „Warten Sie, ich muss mich korrigieren, wir empfangen einen Funkruf.“
    „Dann lassen Sie hören“.
    „Hallo?“
    „Hier spricht Dr. Elisabeth Weir, mit wem spreche ich?“
    Für einen Augenblick war nichts zu hören. Dann sprach die unbekannte Männerstimme erneut.
    „Mein Name ist Dr. Esra Edo, Chefwissenschaftler von Aurelia. Wir fanden diese Funkgerät ihrer Männer neben dem Ring der Vorfahren.“
    Adriel strahlte bis über beide Ohren.
    Weir musste fast lachen, bei dem Anblick der sich ihr bot.
    Wie ein kleines Kind, das einen Berg voll Süßigkeiten bekommen hatte, konnte auch Adriel sein Glück kaum fassen.
    Elisabeth deutete ihrem Gast, er könne sprechen.
    „Esra, hier ist Adriel! Bitte berichte mir, was geschehen ist!“
    Wieder verstrichen Minuten, bis Esra antwortete.
    „Die Waffe hat funktioniert. Leider aber nur für einen Schuss.“
    Adriels Freude wich Besorgnis.
    „Wie viele haben es geschafft?“
    „Wir sind leider nur noch zu viert.“
    Ein weiterer herber Dämpfer für die gute Laune.
    Als Adriel nichts mehr sagte und betreten schwieg, richtete Weir wieder das Wort an den Wissenschaftler.
    „Wir öffnen unser Tor für Sie. Wir werden ihre Ankunft erwarten und alles andere können Sie dann zusammen mit ihrem Volk besprechen.

  3. #3
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    Der Ereignishorizont löste sich auf und die vier Neuankömmlinge staunten nicht schlecht. Atlantis war für jeden beeindruckend, der es zum ersten Mal sah. Auch Elisabeth war es damals nicht anders ergangen.
    Sie schritt zusammen mit Adriel die Treppenstufen zum Torraum hinunter, um die Wissenschaftler willkommen zu heißem.
    Adriel streckte die Hände auf und umarmte einen älteren Wissenschaftler.
    Weir blieb ein wenig abseits stehen und betrachtete stumm, wie Adriel jeden einzelnen umarmte.
    Teyla hatte Recht behalten. Adriel war ein guter Mensch und ein sehr führsorglicher Anführer.
    „Es tut uns sehr Leid Anführer Crispin, die Waffe hat nicht so funktionier, wie wir es gedacht hatten“, entschuldigte sich ein Wissenschaftler.
    „Aber nein, keine Entschuldigungen. Ihr ward alle sehr tapfer!“
    Adriels aufmunternde Worte, verfehlten ihre Wirkung nicht.
    Auch Elisabeth war davon überzeugt, dass sich die Wissenschaftler nichts vorzuwerfen hatten.
    „Wir kehren nach Aurelia zurück und beginnen mit der Fehlersuche!“ schlug ein weiterer Wissenschaftler euphorisch vor.
    „Bitte meine Freunde, wir sollten nichts überstürzen. Die Wraith haben die Waffe doch nicht gefunden?“
    Monoton schüttelten die vier Wissenschaftler den Kopf.
    „Das ist doch schon mal ein Anfang.
    Wir werden mir der Rückkehr noch ein paar Stunden warten und dann können Sie, alle wieder an die Arbeit“, schlug Adriel vor.
    „Wenn wir nur wüssten, was Schiefgelaufen ist! Alles lief perfekt, so wie wir es uns vorgestellt hatten, doch dann verlor die Waffe alle Energie!“
    „Wir konnten sie gerade noch vor den Wraith verbergen und uns für die erste Zeit, in die Berge flüchten.“
    „Sie sind uns dorthin gefolgt. Als wir auf dem Weg zum Ring durch das Dorf zurück mussten, war kein Wraith dort.“
    Adriel lauschte gespannt den Berichten und auch Weir hörte interessiert zu.
    „Diese Menschen sind so gütig, uns eine Bleibe in dieser großartigen Stadt zu gewähren, bis wir zurück nach Aurelie können.
    Ruht euch aus, meine Freunde.“
    Dankend verbeugte sich Adriel noch einmal vor Elisabeth.
    „Dies ist die Anführerin, Dr. Weir. Bitte bedankt euch bei ihr, für die Großzügigkeit, die Sie uns zuteil werden lies.“
    Die Wissenschaftler verneigten sich vor Elisabeth.
    „Ich bitte Sie, wir helfen gerne, wenn wir können.
    Doch wir bieten ihnen nicht nur eine Bleibe an. Unsere Wissenschaftler kennen sich bestens mit der Technik der Antiker, ich meine, der Vorfahren aus. Ich bin sicher, sie würden ihren Leute nur zu gerne, bei der Reparatur ihrer Waffe unterstützen.“
    Die fünf Aurelianer blickten einander erst fragend, dann erfreut an.
    „Wir nehmen auch dieses Angebot dankend an.“ Adriel verneigte sich erneut.
    „Schon gut. Ich bin sicher, ihre Wissenschaftler interessieren sich ebenfalls sehr, für Atlantis.
    Wenn sie sich ausgeruht haben, schicke ich ihnen einen unserer Wissenschaftler, der ihnen hier viele interessante Dinge wird zeigen könne.“


    Anfangs war Rodney keineswegs erpicht darauf gewesen, den Fremdenführer für eine Hand voll neugieriger Wissenschaftler spielen zu müssen. Noch dazu bei Kollegen, von denen er nicht erwartete, etwas lernen zu können oder eine ernsthafte Diskussion zu führen.
    Als ihn Elisabeth der kleinen Gruppe aber als den führenden Kopf und Spezialisten für Antiker-Technologie aller Art, vorstellte, verflüchtigte sich seine schlechte Laune schlagartig.
    Mit einem strahlenden Lächeln, das an Überheblichkeit nicht zu überbieten war, begann Rodney seine Führung und dabei war er voll, in seinem Element.
    Er redete und redete. Vereinzelt hielt er inne, um aufkommende Fragen zu beantworten und dies, tat er mit einer derartigen Genugtuung und in einer ausschweifenden Länge, so dass er immer mehr bewundernde Blicke seiner Kollegen erntete.
    Vereinzelt vernahm Rodney leise geflüsterte Worte wie, „beeindrucken!“ oder „verblüffend“, was er natürlich stets auch sich und sein Wissen bezog.
    Im wissenschaftlichen Labor, endete die Stadtführung und Radek, der Rodneys Wichtigtuerei den nicht so hoch entwickelten Besuchern gegenüber furchtbar auf die Nerven ging, machte schnell einen auf beschäftigt, als McKay zu ihm hinüber deutete.
    „Und das meine Herren, ist Dr. Zelenka. Meine rechte Hand hier, so zu sagen.“
    Radek schnaubte kaum hörbar und blickte nur kurz auf, um den anderen Wissenschaftlern ein kurzes Lächeln zu schenken.
    Dann vergrub er seinen Kopf wieder zwischen Laptops und Berichten und grummelte leise und auf Tschechisch vor sich hin.
    „Ja, ja, immer Fleißig bei der Arbeit, um irgendwann ein solches Wissen über die Antikertechnik zu erreichen, wie ich. Nicht war Radek?“ fragte Rodney mit einem süffisanten Grinsen in Zelenkas Richtung.
    „Tja, es muss ja auch Leute in diesem Labor geben, die wirklich etwas Arbeiten“, teilte Radek schlechtgelaunt mit und warf McKay einen vernichtenden Blick zu.
    Dieser war durch Radeks Äußerung kurz aus dem Konzept gebracht.
    „Ja, arbeiten…ja, ein guter Einwand, dass sollte ich wohl dann auch langsam wieder. Die Führung hat ja doch etwas länger gedauert.“
    „Wir bedanken uns, dass Sie sich Zeit für uns genommen haben Dr. McKay, wo Sie hier doch, als Experte bestimmt mit all ihrem Fachwissen stets gebraucht werden“, kam es von Dr. Edo, welcher sich vor McKay verneigte, um seine Dankbarkeit auszudrücken.
    „Oh, ja, ich werde eigentlich ständig beraucht“, bestätigte Rodney sogleich.
    „Die zahlreichen Fragen meiner Kollegen beantworten und hier ein Rätsel lösen und da ein Problem beheben. Es ist nicht leicht, ein Genie zu sein.“
    Rodney hatte heute mehr Streicheleinheiten für sein Ego bekommen, als nötig gewesen wären.
    Die nächsten Tage würde er wohl unerträglich überheblich durch das Labor stolzieren und überall einen dümmlichen Kommentar abgeben.
    Womit haben wir das verdien? Dachte Radek, erneut seufzend.

    Nachdem sich die Wissenschaftler noch im Labor umgesehen hatten, bröckelte die kleine Gruppe langsam auseinander. Die meisten von ihnen, verschwanden schwatzend, wohl wieder in ihren Quartieren und die anderen unterhielten sich mit Atlantis Wissenschaftlern, oder sie studierten Daten, welche ihnen die Computerbildschirme präsentierten.
    Ein jüngerer Wissenschaftler stand als einziger, etwas hilflos in der Gegend rum und achtete auf McKay, der sich neben Dr. Gubro und Dr. Miller gestellt hatte und lautstark ihre Ergebnisse kritisierte.
    Was die beiden Wissenschaftler schweigend zur Kenntnis nahmen, aber ihrem Blick zu urteilen, hätten sie Rodney in diesem Augenblick lieber auf den Mond geschossen. Na ja, besser ausgedrückt, auf den nächsten Planeten dieses Systems, da kein Mond zur Verfügung stand.
    Als Miller und Gubro verärgert verschwanden, trat der unschlüssige Wissenschaftler schüchtern auf Rodney zu.
    „Dr. McKay?“
    „Ja, hier bei der Arbeit. Kann ich ihnen helfen Dr.…?“
    „Ähm, Dr. Avon, Chafrian Avon.“
    Rodney lächelte, „also Dr. Avon, wie kann ich ihnen Helfen?“
    Chafrian druckste etwas herum und versuchte nicht allzu nervös zu wirken. Er mied Rodneys Blick, als er dann endlich zu sprechen begann.
    „Also meine Frage, sie ist eigentlich recht banal und wahrscheinlich halte ich Sie damit, nur von ihren wichtigen Forschungen ab…“
    Rodney lachte gekünstelt und winkte ab.
    „Schon gut, ich unterbreche oft meine wichtigen Arbeiten, um Fragen aller Art zu beantworten“ und leise setzte Rodney hinzu: „ganz im Vertrauen, ihre Frage kann auch nicht dümmer sein, als die, die Beispielsweise Radek mir manches mal stellt.“
    „Das hab ich gehört“, knurrte der Tscheche in Rodneys Richtung.
    „Er gibt nur so ungern zu, dass ich klüger bin als er“, fügte Rodney schnell noch hinzu.
    Radek schüttelte den Kopf und verwarf den Gedanken, an einen bissigen Kommentar. Er hatte keine Lust, sich auf diesem Niveau, mit McKay zu streiten. Das lag wirklich weit unter seiner Würde.
    So fluchte er nur leise, weiter vor sich hin und schenkte Rodney keine Aufmerksamkeit mehr.
    Rodney, der ihre Diskussion somit als Sieg für sich verbuchte, wandte sich wieder seinem auswärtigen Kollegen zu.
    „Was genau sagten Sie, war noch einmal ihre Frage?“
    „Ähm, also ich…“ Chafrian schluckte und dann nahm er seinen Mut zusammen und stellte seine >dümmliche< Frage einfach.
    „Mir hat noch niemand den Weg in die Kantine gezeigt und um ehrlich zu sein, ich bekomme langsam Hunger. Ich hatte mir gedacht, wenn Sie sich kurzfristig von ihrer Arbeit loseisen könnten, würden Sie mich vielleicht auf eine Tasse Kaffe und ein Stück Kuchen begleiten.“
    Rodney strahlte. Die erste dümmliche Frage, die er mochte.
    „Aber natürlich, Dr. Avon. Als Gastgeber kann ich doch nicht so unhöflich sein und sie hungern lassen.“
    Mit einer ausschweifenden Geste, deutete McKay auf die Ausgangstür.
    „Bitte hier entlang.“
    „Respekt“, murmelte Radek.
    „Der einzige Grund, der Rodney stets dazu veranlasst, das Labor zu verlassen, ist die Aussicht auf etwas zu essen und unser Kollege hat dies Scharfsinnigerweise in nicht mal 3 Stunden herausgefunden“, meinte Radek zu dem neben ihm stehenden Dr. Miller. Dieser lachte verschmitzt und dieses Mal war es an Rodney zu sagen:
    „Das hab ich gehört!“

  4. #4
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    Meine Fiegur von Dr. Chafrian kommt in diesem Kapitel vielleicht ein wenig übertrieben und ich geb zu, auch ein klein wenig >daneben< rüber, aber das war schon beabsichtigt
    Ich wollte eine Charakter schaffen, der in einem anderen Extrem als Rodney (unser überdrehtes Genie) lebt.
    Ich hoffe es ist mir glaubwürdig gelungen


    „Darf ich mich zu Ihnen setzen?“
    Sheppard war mit seinem gefüllten Tablett zum Tisch von Ronon und Teyla getreten und wartete auf eine Einladung, sich zu ihnen gesellen zu dürfen.
    Anscheinend sprachen die Beiden gerade über etwas lustiges, denn sie lachten unentwegt.
    „Natürlich…setzen Sie sich…“ brachte Teyla zwischen ihrem Lachen hervor.
    John nahm platz und musterte seine Tischnachbarn kurz fragend.
    „Was ist denn so lustig? Ich möchte auch mitlachen.“
    Ronon blickte zu Teyla und die sah Ronon an und beide lachten erneut.
    „Was? Hab ich was im Gesicht oder warum lacht ihr so?“
    „Nein das nicht“, bestätigte ihm Ronon.
    Die Beiden hatten sich gerade halbwegs von ihrer Lacherei beruhigt und so deutete Ronon durch den Raum, zu einem anderen Tisch.
    „Sehen Sie?“ fragte er John.
    Dieser blickte kurz unschlüssig durch den Raum, dann fragte er: „Rodney und der Aurelianer-Typ?“
    „Genau“, bestätigte Ronon.
    „Und was ist mit denen?“
    Teyla, die immer noch lächelte, meinte mit gesengter Stimme: „Sehen Sie sich den Wissenschaftler von Aurelia doch mal genauer an. Der hängt förmlich an den Lippen unseres Doktor“.
    „Und der Redet ohne unterlass, seit sie hier sitzen, was schon eine ganze halbe Stunde sein dürfte.“
    O.K. Teyla und Ronon hatten Recht.
    Das Bild, welches der Aurelianische Wissenschaftler abgab, war zum schießen! Er lümmelte auf seinem Stuhl, seine Hände auf die Tischblatte gestützt und seinen Kopf auf den Händen abgelegt, hörte er mit offenem Mund, McKay ausschweifenden Reden zu. Sein Blick stur auf Rodney gerichtet, fast wie in Trance.
    Jetzt lachte auch John.
    „Der ist wohl Rodneys wissenschaftlichem Charme verfallen“, meinte er und steckte sich seine Gabel, mit einem Bissen Fleisch in den Mund.
    „Nicht nur das“, kam es wieder lachend von Teyla.
    John blickte Sie fragend an.
    „Wenn McKay seine Karten richtig ausspielt, hat er gewonnen. Aber ich befürchte, dass er dafür auf einer zu langen Leitung steht“, scherzte Ronon.
    „Ja, bis Rodney das verstandne hat, ist es wohl wieder einmal zu spät“, gab Teyla dazu.
    „Auch auf die Gefahr hin, dass ihr mich auch auslacht, aber wovon zum Teufel sprecht ihr?“
    Und tatsächlich begannen die Beiden erneut zu lachen.
    „Das ist doch wohl offensichtlich, was da abläuft“, meinte Ronon.
    John blickte wieder nach hinten, zum Tisch von Rodney und seinem Kollegen.
    „Das Wort >Verehrung< beschreibt die Situation doch ganz gut“, meinte Teyla.
    Sheppard zuckte die Schultern und aß weiter.
    „Ich bitte Sie Sheppard, das ist doch offensichtlich, dass der Typ McKay total verfallen ist.“
    Verfallen?
    Verfallen wie in verliebt?
    John blickte sofort zurück und betrachtete den Wissenschaftler genau.
    O.K. der Blick mit dem er Rodney ansah, hatte schon was von einem verliebten Schuljungen. Aber er war nicht der einzige, dem das nicht sofort aufgefallen war. Auch Rodney schien davon noch nichts bemerkt zu haben.
    Das meinte Ronon wohl damit, als er vom richtigen Ausspielen von Rodneys Karten geredet hatte.
    „Aber Rodney steht doch auf Frauen“, meinte Sheppard verwirrt.
    Ronon schmunzelte, als er darauf erwiderte: „Ich glaube kaum, dass der Aurelianer an einer Beziehung interessiert wäre, als vielmehr am Sex und der ist mit jedem Partner schön“.
    Es überraschte John ein wenig, dass sich auch Ronon mit beiden Seiten auszukennen schien. Doch wenn er recht darüber nachdachte, verflog seine Überraschung diesbezüglich schnell.
    Er hatte ja ebenfalls, so seine Erfahrungen gesammelt und konnte Ronon daher nur zustimmen.
    „Außerdem könnte ich mir unseren Doktor nicht wirklich geradlinig vorstellen“, bemerkte Teyla, die Rodney und seinen Verehrer erneut beobachtete.
    „Genau. Wenn Rodney frühzeitig kapiert, was hier läuft, kommt er auf unkomplizierten Sex und seine Launen sind dann vielleicht auch nicht so ausgeprägt. Zumindest für die nächste Zeit“, stimmte Ronon zu.
    Sheppard sah wieder zu dem seltsamen Pärchen, in der Ecke des Speiseraumes.
    Etwas in ihm, behagte diese Szene nicht.
    Er konnte sich nur nicht erklären warum und weshalb.
    Vielleicht lag es daran, dass auch er schon länger auf einen Partner im Bett hatte verzichten müssen und so spielte eine Portion Eifersicht mit, wenn der die beiden Männer betrachtete.
    Natürlich hätte er so etwas nie laut zugegeben.
    Vielleicht täuschte er sich aber auch und es war nur die Besorgnis, um Rodneys Wohlergehen, die ihm diese seltsamen Gefühle bescherten.
    Immerhin war Rodney das beschützenswerteste Mitglied seines Teams, denn der Rest konnte bestens auf sich selber achten. Nur Rodney steckte stets, wenn man ihn aus den Augen lies, bis zum Hals in Schwierigkeiten.
    So musste es sein.
    Er hatte innerlich Angst, dass Rodney etwas passierte, wenn er nicht auf ihn acht gab.
    Was aber eine neue Frage aufwarf.
    Warum störte ihn das so? Rodney war erwachsen und mehr als fähig, sein Leben selbst zu regeln. Er brauchte die Hilfe des Colonels nur in gefährlichen, militärischen Situationen.
    Gut, in Liebesahngelegenheiten hätte Rodney auch die eine oder andere Lektion vertragen können und so tröstete John der Gedanke, dass Rodney das sexuelle Interesse seines Kollegen, wohl nie wahrnehmen würde und ohne weiter darüber nachdenken >zu wollen<, begann er wieder zu essen.


    Chafrian hätte nicht damit gerechnet, dass es so einfach sein würde, mit Rodney essen zu gehen. Gut, diese Situation war noch weit von einem Date oder etwas ähnlichem entfernt, aber immerhin schon mal ein Anfang.
    Vom ersten Augenblick an, hatte er Interesse an dem Wissenschaftler, mit den blauen Augen gezeigt.
    Chafrian zählte zu den Personen, die sich sehr schnell verlieben konnten. Vor nicht mal drei Wochen, war er noch dem Sohn von Dr. Edo hinterher gehechtet, bis dieser mit einer Frau im Arm, im Labor aufgekreuzt war.
    Ein kurzfristiger Rückschlag, von dem er sich nicht länger als ein, zwei Tage betroffen fühlte.
    Jetzt gab es ja Rodney McKay.
    Gott, ein toller Mann!
    Genau Chafrians Typ!
    Auch wenn Rodney dies in seinem wissenschaftlichen Eifer noch nicht bemerkt zu haben schien.
    Doch zum gegebenen Zeitpunkt, würde Chafrian seinem Kollegen diesbezüglich auf die Sprünge helfen. Er würde sich diesen Mann nicht durch die Finger schlüpfen lassen.
    Nein, nicht diesen Traum seiner schlaflosen Nächte!
    Er konnte zwar nicht erklären warum, doch Rodney schien all das zu sein und zu haben, was er sich erträumt hatte. Die gleichen Interessen, Sinn für Humor und diese überheblich-liebenswerte Art, mit seinen Mitmenschen umzugehen und, und, und…
    Rodney hatte von Chafrians Gedanken, nicht die leiseste Ahnung.
    Er erklärte seinem Kollegen gerade, die Funktionsweise der Puddle-Jumper, nach der er gefragt worden war.
    Sichtlich stolz, dass man ihm so interessiert zuhörte, schweifte er aus, um ja kein Detail zu vergessen.
    Der recht interessierte Mann, war Rodney sehr sympathisch. Braune Augen, eine dunkle, sonnengebräunte Haut und ein ähnlich verwuscheltes, schwarzes Haar, wie John Sheppard es besaß.
    Als Rodney seinen Bericht beendete und wieder zu essen begann, bemerkte er, dass sich der Blick seines Kollegen, mit welchem er in musterte, nicht verändert hatte. Der gleich bleibende Blick der braunen Augen, mit einem seligen Lächeln auf den Lippen.
    Warum sah er ihn so an?
    Rodney rutschte unruhig auf seinem Stuhl hin und her.
    „Danke, das war wirklich sehr interessant, Rodney. Ich darf Sie doch Rodney nennen?“
    „Oh, ja…ja natürlich dürfen Sie.“
    Das Lächeln auf Chafrians Lippen wuchs.
    „Schön, dann hoffe ich doch, Sie werden mich Chafrian nenne.“
    Rodney nickte eilig und löffelte weiter seinen Pudding.
    Warum nur bekam er ein so seltsames Gefühl, wenn Chafrian ihn so betrachtete?
    Ein leichter Schauder lief durch Rodneys Körper.
    Chafrian betrachtete ihn noch immer schweigend. Sein Essen, für das er Rodney eigentlich mit hier her genommen hatte, hatte der vorhin noch so hungrige Wissenschaftler, kaum angerührt.
    „Wirklich beeindruckend, ihr Wissen“, kam es mit zuckersüßer Stimme und Rodney blickte von seinem Pudding auf.
    „Danke“, sagte er knapp.
    „Darf ich ihnen etwas anvertrauen, Rodney?“
    McKay, der derweil mit seinem Pudding festig war nickte. „Essen Sie ihren Pudding noch Chafrian, oder darf ich ihn haben?“ fragte Rodney, noch bevor Chafrian seine Frage stellen konnte.
    Mit einem Lächeln reichte er McKay seinen Pudding, der ihn freudig strahlend annahm.
    Was für ein Lächeln… dachte Chafrian.
    Er war unverbesserlich, hatte ihm sein Freund Nadal neulich erst vorgehalten. Als er mit dem gleichen verliebten Blick, Lias, den Sohn von Dr. Edo hinterher geblickt hatte.
    >Du übertreibst<, >schau ihn doch nicht ständig mit diesem Welpenblick an< und >es sind nicht alle so übertrieben Romantisch bzw. Kitschig wie du<. Solche Aussagen warf ihm Nadal ständig an den Kopf und doch waren sie seit Kindertagen an, Freunde.
    Nadal meinte es seinem Freund nur gut, der sich ständig in irgendeinen dahergelaufenen Mann verliebte und ihm dann hinterher schlich, bis sich seine Fantasien in Luft auflösten.
    Doch dieses Mal war Nadal nicht hier und Chafrian würde zum angriff ansetzen!
    „Weist du Rodney, ich hab wirklich großes Interesse an dir und das meine ich jetzt nicht im intellektuellen Sinne.“
    Rodney verschluckte sich währenddessen, an seinem Pudding.

  5. #5
    Airman First Class
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    *lach* die ff ist echt zu k&#246;stlich! ich frage mich, warum du bisher noch keinen kommentar bekommen hast... ich finde sie ist sehr gut gelungen, wunderbar und realistisch beschrieben, witzig und am&#252;dant geschrieben.. ja echt klasse!
    nur 3 sachen
    1. alle sind toll getroffen, au&#223;er ronon. der is n bissel zu... hmm schlecht zu beschreiben.. er wirkt nicht so .. hart wie in der serie
    2. manchmal fehlt dir beim reden das schluss "
    3. bei gedanken w&#228;re es nett, wenn du sie irgendwie makierst.. so &#180;blubb&#180; oder so <blubb< oder was in der art.. lie&#223;t sich besser...

    freu mich scho auf fortsetzung!!!!!

  6. #6
    Master Sergeant Avatar von Major_Lorne
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    Bin gerade auf diese neue Story von dir gestossen.
    Frage mich übrigens auch wieso du erst ein Feedback bekommen hast.
    Egal dafür schreibe ich dir jetzt auch noch eines.

    Wieder toll beschrieben und auch alle Gedanken etc.
    Eigentlich wieder das gleiche (in Bezug auf die Beschreibung der Gedanken), wie bei deiner anderen Story.
    Das wegen dem Treffen von Ronon: Ist mir nicht besonders aufgefallen. Allerdings kennt ich/man ihn noch nicht so gut wie z.B. Teyla oder John, da er erst in der 2. Staffel dazu kam.
    Mir sind nur einpaar kleine Rechtschreibefehler (ja ich bin ein Freak ) aufgefallen.
    Weiter so.

    lg
    Dummheit ist die Abwesenheit von Intelligenz,
    die zu oft abwesend ist.

    Errare humanum est

  7. #7
    Chief Master Sergeant Avatar von B'Elanna
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    So, hatte länger keine Zeit fürs Schreiben, aber heut hab ich wenn auch nur kurz Zeit dafür gefunden. Ist daher nicht all zu lang, aber ich denke es ist ganz lustig geworden. Freu mich über Kritik jeder Art!



    Rodney rannte fluchtartig durch die Gänge der Stadt. Nie war er so froh gewesen Radeks nervenden Akzent über Funk zu hören. Ja wenn er ehrlich war hatte die Stimme des Tschechen in dieser verqueren Situation wie die eines heldenhaften Retters geklungen und nicht wie die des Brilletragenden Möchtegern-Wissenschaftlers der ihn mit seiner >Inkompetenz< täglich in den Wahnsinn trieb und sich, wenn ihm die Argumente ausgingen, in seine Muttersprache flüchtete. Nein, heute würde er Radek diesen Akzent, welchen er sonst liebend gern als kleine Stichelei für zwischendurch benutzte nicht unter die Nase reiben. Egal welche pingelige Kleinigkeit den Tschechen auch immer dazu bewogen hatte, nach dem brillanten Dr. McKay zu rufen, sei ihm verziehen. Denn es war seine Rettung gewesen. Seine Flucht vor dieser peinlichen Situation und vor allem vor Chafrian.
    Nur ein schnell gestammeltes: „Muss weg…“ und ein paar Worte die ihm bereits wieder entfallen waren aber mit einem „brauchen mich im Labor“ endeten. Dann hatte er ohne einen erneuten Blick auf Chafrian zu werfen, die Messe verlassen. Gut, dieser Abgang war auffällig und wenig gut durchdacht gewesen doch Rodney hatte nur noch weg gewollt. Bevor er dem jungen Mann erneut unter die Augen treten konnte, musste er sich erst einmal sammeln.
    „Da sind Sie ja schon“, kam es ein wenig überrascht von Zelenka, als er seinen Chef den Raum betreten sah. Sein Ruf war nicht dringend gewesen und da McKay ja in der Kantine gerade die 3 seiner 5 üblichen Malzeiten verdrückte, hatte er nicht damit gerechnet den Kanadier in nächster Zeit ins Labor kommen zu sehen. Doch so aufgebracht und mit rotem Gesicht hatte er seinen Kollegen auch nur nach einem seiner üblichen und meist unnötig übertriebenen Wutausbrüche erlebt, was Radek noch mehr verwunderte als diese plötzlich auftretende Pünktlichkeit. Mit dem flapsigen Worten: „Wo ist den ihr aurelianischer Verehrer?“ reichte Radek seinem Gegenüber einige Berichte und konnte gerade noch sehen, wie Rodneys Gesichtsfarbe von dem gerade noch gezeigten rot, einem fahlen weiß wich. Wie hatte Radek davon nur Wind bekommen?
    Mit vor Schreck weit geöffneten Augen, begann McKay zu stottern: „Sie…woher…also ich meine…wie kommen Sie darauf dass dieser…ich meine…das er an mir interessiert sei…und…“
    „Gott wo denken Sie den hin, McKay? Ich meinte weil der Kollege so begeistert von Ihrem Wissen in Bezug auf die Antika-technologie schien, die Sie ja als selbsternannter Experte so langatmig vorgestellt hatten. Ich meinte Verehrer nicht im Sinne von…In diese Richtung will ich lieber gar nicht weiter denken!!!“
    Kopfschüttelnd wandte sich Radek von dem immer noch bleichen McKay ab und begann, trotz bester Bemühungen zu lachen. „Wie um alles in der Welt komme Sie darauf, dass dieser Aurelianer…also das er etwas an Ihnen finden würde?“
    Immer noch lachend schüttelte Radek erneut den Kopf und genoss zufrieden, dass Rodneys Gesichtsfarbe wieder ein peinlich berührtes Rot angenommen hatte. Auch die übrigen Kollegen aus dem Labor hatten Fetzen des Gespräches aufgefangen und unter den amüsierten Blicken von Rodneys >Untergebenen< Mitarbeitern lies Radek es sich nicht nehmen, für die kürzlich erlittene Erniedrigung durch McKay Rache zu üben in dem er etwas lauter als gewöhnlich und immer noch lachend verkündete: „Wenn ich auf so ein Niveau runter denke, krieg ich Kopfweh!“
    Damit war das Gelächter perfekt!
    Rodney ließ den Bericht auf den Schreibtisch fallen und ergriff ein weiteres Mal die Flucht.

  8. #8
    Chief Master Sergeant Avatar von B'Elanna
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    Hab mal wieder einen etwas längeren Teil zu stande gebracht. Viel Spaß und Kritik würd mich freun!


    Wie um alles in der Welt hatte das passieren können? Warum dachte er nicht nach, bevor er sprach? Oder besser gesagt, warum schlussfolgerte er in solchen Situationen immer falsch?
    Nach dem letzten Fehlschlag im Labor hatte sich Rodney in sein Quartier zurückgezogen, um jeden möglichen weiteren Fettnäpfchen des Tages zu entgehen. Jetzt lag er auf seinem Bett und versuchte krampfhaft nicht darüber nachzudenken, wie viel des peinlichen Gespräches die eigentlich unbeteiligten Zuhörer im Labor mitbekommen hatten. Oh, am liebsten würde er jetzt vor Scham vergehen! Mit der flachen Hand schlug er sich auf die Stirn und verdeckte dann seine Augen in der Hoffnung die ungewollte, peinliche Bildflug so unterbrechen zu können.
    „Weir an Dr. McKay“
    Das war jetzt nicht wahr? Warum ließ man ihn nicht einfach in ruhe im Selbstmitleid baden? Warum konnte er den Tag nicht einfach im Bett verbringen um ihn Morgen abzuhaken und zu den schlechten Erinnerungen zu packen, welchen in seinem Gehirn eine besonders große, dunkle Stelle reserviert war?
    „Rodney bitte antworten“ kam es erneut von Elisabeth. Rodney nahm die Hände von den Augen und griff nach dem Kopfhörer auf seinem Nachttisch. Mit einem besonders gelangweiltem „Ja?“ antwortete er endlich.
    „Einer unserer aurelianischen Gäste hat eine technische Detailfrage an Sie.“
    „Oh bitte, kann das nicht Zelenka machen? Ich bin…anderwärtig beschäftigt und werde wohl für den Rest des Tages eingespannt sein und…“
    „Ich habe unserem Gast bereits zugesagt, dass Sie sich als führender Experte persönlich seiner Frage annehmen werden. Er wartet übrigens in meinem Büro und da wir nicht unhöflich sein wollen, werden Sie ihn auch nicht lange dort warten lassen“. An ihrem Befehlston war nichts zu rütteln und doch versuchte Rodney es mit einem besonders genervt klingenden: „Aber…“
    „Was immer Sie gerade tun, Dr. McKay, Sie werden es unterbrechen und unserem Gast diesen Gefallen tun. Immerhin sind wir gerade dabei gute Kontakte zu knöpfen um eventuell ebenfalls von ihrer Wraith-waffe profitieren zu können.“
    In anbetracht seiner derzeitigen Lage munterte ihn nicht einmal der >führende Experten-Status< auf, den er bei seinen nicht ganz so weit vorgeschrittenen aurelianischen Kollegen inne hatte. Aber Elisabeth klang auch nicht so, als wäre sie im Moment für seine schlimme Lage besonders empfänglich. So raffte er sich mühsam auf, band sich betont langsam die Schuhe zu und schlich dann zur Tür. Er späte hinaus und zu seinem Glück war der Gang fast leer. Die wenigen Anwesenden gehörten nicht zu seiner Abteilung und wenn sich sein peinliches Gespräch mit Zelenka noch nicht all zu weit herumgesprochen hatte, so würden diese Leute noch nicht mit dem Finger auf ihn zeigen. So versuchte er etwas von seiner gespielt übertriebenen Selbstsicherheit auszustrahlen, während er sich zu Dr. Weir Büro begab.


    „Vielen Dank, Dr. McKay für diese wundervoll, detaillierte Erklärung“, bedankte sich Dr. Edo mit einer leichten Verbeugung. Auch wenn es Rodney anfangs gelangweilt hatte, mit seinem recht unwissenden Kollegen eine Diskussion über die Energieversorgung der Stadt zu führen, so hatte sich seine Laube nach zwei Stunden doch erheblich gebessert. Dr. Edo war keineswegs unfähig und wenn Rodney es genau bedachte, hatte dieser Mann mehr Grips als viele seiner Mitarbeiter von der Erde und das machte ihn durchaus Sympathisch. Wobei zur Sympathie natürlich auch die Tatsache dazu kam, dass Dr. Edo kompromisslos von Rodneys begnadetem Intellekt überzeugt war. Auch wenn er viele Fragen gestellt hatte, wäre er nie auf die Idee gekommen Rodneys Erklärungen anzuzweifeln oder ihn bei einer seiner langatmigen Erläuterungen zu unterbrechen. Sollte sich die Wraith-waffe der Aurelianer als Fehlschlag erweißen und sie eine Rückkehr auf ihren Planeten ausschließen so könnte sich Rodney durchaus eine Kariere auf Atlantis für den gewieften Wissenschaftler vorstellen.
    „Ich bitte Sie“, begann Rodney und winkte gespielt entrüstet ab. „Das war nun wirklich kein Thema. Ich meine, wenn Sie als Kollege von mir lernen wollen, dann ist es mir stets eine Freude.“ Ja, seine Stimmung war definitiv wieder angehoben und sein Selbstwertgefühl genug gesteigert, um mit seiner üblichen arroganten Art die peinliche Diskussion im Labor überspielen zu können, wenn er morgen wieder zur Arbeit erschien. Als Dr. Edo sich bereits zum Gehen umwandte, fügte Rodney noch schnell ein: „Falls Sie noch weitere Fragen haben, wenden Sie sich ruhig erneut an mich!“ hinzu und verschwand mit einem grinsen auf dem Gesicht wieder Richtung seines Quartiers.


    „Rodney“ hörte er hinter sich eine Stimme und er zuckte zusammen. Gerade als er sich in die Sicherheit seiner eigenen vier Wände hatte flüchten wollen, holte ihn seine heutige Pechsträne wieder ein. Mit einem wackeligen Lächeln und hinter dem Rücken versteckten Armen, stand Chafrian in Gang, als hätte er auf ihn gewartet und das, so musste Rodney denken hatte der junge Wissenschaftler wohl auch wirklich getan. Jetzt standen sie sich beide ein wenig schüchtern gegenüber und wussten nicht recht, was sie sagen sollten.
    „Ähm“, begann Chafrian und räusperte sich. „Ihr Quartier?“ fragte er und tat auf unwissend. Obwohl ihm durchaus bewusst war, wie dämlich diese Frage an sich klang. Selbst Rodney McKay sollte klar sein, dass Chafrian sich so lange durchgefragt hatte, bis er jetzt eben hier hatte warten können, dass Rodney wieder zurück kam.
    „Ja, ähm, das ist mein Quartier“, stammelte Rodney wohl wissend, dass es nichts genützt hätte diese Tatsache abzustreiten da sich Chafrian offensichtlich genau um diese Information bei dem Atlantispersonal bemüht hatte.
    „Ich würde gerne mit dir reden…“ meinte Chafrian und deutete mit einer knappen Geste gen Tür, die andeuten sollte dass er bei besagtem Gespräch lieber nicht im Gang verweilen wollte. „Falls du Zeit hast“, setzte er hastig hinzu, als von Rodney so gar keine Reaktion kam.
    Doch was jetzt? Rodney hatte keinen Plan wie er nun da wieder herauskommen sollte. Ein schlichtes >bin beschäftigt< würde den Arelianer bestimmt nicht für lange beschwichtigen und eine Debatte in seinem Quartier war auf jeden Fall ratsamer als in der Öffentlichkeit. Selbst wenn er Chafrian für heute mit einer kleinen Lüge würde abspeisen können, Morgen wenn er wieder im Labor tätig war, würde er vielleicht nicht so viel Glück haben. Er wagte erst gar nicht daran zu denken was geschehen würde, wenn Chafrian im Labor die falschen Worte zur falschen Zeit an den Mann brachte. Ein Seufzten entfuhr McKay und er bat Chafrian mit einem falschen Lächeln zu sich herein.
    Was genau genommen auch nicht eine seiner besten Ideen gewesen war, denn sein Quartier hätte nicht nur einmal aufräumen, sondern eine kompletten Generalüberholung gebraucht. Die peinlichen Momente dieses Tages wurden einfach nicht weniger und mit einem Blick auf die Uhr bedauerte Rodney zutiefst, wie viele Stunden an diesem elendigen Tag noch verblieben.
    Neugierig blickte sich Chafrian um und bemühte sich äußerlich keine Regung auf Bezug zu der hier herrschenden Unordnung zu zeigen. Doch innerlich lachte er schallend. Rodney war ebenso unordentlich wie er selbst. Vielleicht noch eine Spur schlimmer, was aber der Altersunterschied erkläre. Rodney hatte im Chaos verbreiten einfach schon mehr Erfahrung.
    „Entschuldigung wegen der Unordnung…ich bin…ich meine ich war in den letzten Tagen sehr beschäftigt“, versuchte Rodney sich zu erklären.
    „Schon gut“, nahm Chafrian die Entschuldigung an und betrachtete interessiert die vielen Auszeichnungen, welche eine von Rodneys Wänden zierten. Beeindruckt wandte er sich dem recht hilflos in seinem eigenen Chaos stehenden Rodney zu und versuchte den Einstieg für ein Gespräch zu finden, welches er vorhin im Flur beim langen warten auf den Wissenschaftler geplant hatte. Er stieg über zwei leere Joghurtbecher und einige Papiere hinweg, die offensichtlich von dem überfüllten Schreibtisch gefallen waren und überwand die Distanz zwischen ihnen beiden. Rodney reagierte etwas überrumpelt und machte einen unbeholfenen Schritt nach hinten wobei er gegen den Rand des Bettes stieß. Somit war ihm eine weitere Flucht vor Chafrians Nähe unmöglich. Obwohl die Richtung in die Rodney sich wandte, in Chafrians Augen die richtige war. Ja das Bett wäre sein absolutes Ziel und Rodney konnte ruhig den Anfang machen.
    „Warum läufst du von mir weg?“ fragte er mit einem verführerischen Tonfall der Rodney, ob er nun wollte oder nicht, die Nackenhaare aufstellte. Nicht weit voneinander blieb Chafrian stehen und zwang Rodney so zum Augenkontakt. „Verrate es mir“ flüsterte Chafrian und beugte sich näher zu Rodneys Lippen. Dieser bemühte sich erneut, abstand zwischen sie zu bringen. Den Rand des Bettes in den Kniebeugen lehnte er sich nach hinten und in dem Moment als Chafrians Lippen die seinen berührte, verlor er das Gleichgewicht.

  9. #9
    There is good in you... Avatar von Chayiana
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    Hey, das ist echt eine Schande, dass du nur so wenig Feedback bekommst ...
    Okay, ich haette ja auch schon deinem letzten Kapitel anfangen koennen, als ich mir deine FF bis dahin durchgelesen hatte, aber naja ... bin irgendwie drueber weggekommen, aber dafuer jetzt:

    Also, erstmal finde ich, dass du eine sehr erfrischende Art hast zu schreiben, und gerade zu diesem Thema passt das wunderbar. Du triffst Rodney wirklich klasse und es ist ein Vergnuegen mitzuerleben, wie er sich von Fettnapf zu Fettnapf hangelt!
    Dazu passte auch sehr gut, dass seine schlechte Laune, sobald ihm jemand - quasi wissenschaftlich - zu Fuessen liegt, sehr schnell verflogen ist. Aber auf der anderen Seite gab es diese herrlich peinlichen Momente mit Zelenka und dann spaeter mit seinem kleinen Verehrer in seinem Quartier. Und sehr schoen ist es, dass du auch die Kleinigkeiten erwaehnst, wie z.B. die beiden Joghurtbecher.

    Auch die Gedanken dieses Chafrian kommen wunderbar rueber ... egal wie schlimm Rodney ist, er sieht immer das Positive in seinem Angebeteten.
    Neugierig blickte sich Chafrian um und bemühte sich äußerlich keine Regung auf Bezug zu der hier herrschenden Unordnung zu zeigen. Doch innerlich lachte er schallend. Rodney war ebenso unordentlich wie er selbst. Vielleicht noch eine Spur schlimmer, was aber der Altersunterschied erkläre. Rodney hatte im Chaos verbreiten einfach schon mehr Erfahrung
    Echt koestlich!

    Ich werde auf jeden Fall weiterlesen, weil ich jetzt natuerlich gerne erfahren wuerde, was Shep dazu sagt, dass Rodney und Chafrian dieses kleine "Schaeferstuendchen" haben ...

  10. #10
    Chief Master Sergeant Avatar von B'Elanna
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    Danke für dein Feedback Chayiana! Es freut mich zu hören, dass es paar Leute gibt, denen diese Geschichte gefällt und die sie weiterhin lesen möchten. Das erfreut ein Autorenherz Da ich heute ohnehin frei genommen hab, (ja zumindest um das Geburtstagsfeiern in der Familie kommt man nicht drum rum) reichte die Zeit um noch was kleines dran zu hängen. Viel Spaß beim lesen!



    Sheppard ging die Szene in der Messe sowie Ronon und Teylas Worte nicht mehr aus dem Kopf. Er ärgerte sich in letzter Zeit schon oft genüg über sich, wenn seine Gedanken in manch einer Ruhigen Minute zu Rodney schweifen. Er ertappte sich immer öfters bei der Frage, was der Kanadier wohl gerade machte und manches Mal war der Wunsch den Wissenschaftler zu besuchen, ihn einfach nur kurz zu sehen so übermächtig gewesen, dass er ihm nachgegeben hatte. Meist war er dann auch nur kurz zum Labor geschlendert, hatte Rodney kurz geneckt und war dann wieder gegangen. Warum nur hatte ihn die gerade gesehene Szene, die er doch eigentlich genauso amüsant hätte finden sollen wie seine beiden Teammitglieder, innerlich so aufgewühlt? Als wäre ein Sturm durch seine Gefühlswelt gerast der ihn so aufgewühlt zurück gelassen hatte und den fahlen Nachgeschmack einer sich anbahnenden noch größeren Katastrophe ankündigte.
    So saß er jetzt unruhig auf seinem Bett und wusste nichts mit sich und der Welt anzufangen. Das letzte was er jetzt wollte, war seine Gefühle ordnen zu müssen. Eine leise Stimme in seinem Kopf mahnte in bei solchen Grübeleien stets, dass nichts Gutes oder zumindest nichts was Sheppard hören oder akzeptieren wollte, dabei herauskommen würde. Seine bisherigen Erfahrungen mit männlichen Partnern waren eher gering. Anfangs lief das alles noch unter dem Deckmantel der Neugier und des vorsichtigen Ausprobierens. Die wenigen Male in denen er diese Art der Intimität mit einem anderen Mann geteilt hatte, war stets Alkohol oder Frust der Auslöser gewesen. Nie war da mehr gewesen als Sex und bei jedem dieser >Ausrutscher< John nannte sie in Gedanken stets so, hatte er auch immer eine für sich plausible Ausrede gefunden. Wenn es nicht der Alkohol war, dann das pure männliche Verlangen oder die fehlende Freundin der er jeden weiteren dieser >Ausrutscher< in die Schuhe schieben konnte und bis her hatte er sich stets diese Lügen abgekauft und sie, wie es nun eben bei den meisten Lügen der Fall ist, einfach irgendwann selbst geglaubt. Diese liebevoll genannten >Ausrutscher< hatten sich mit beginn seiner doch erfolgreicher als ursprünglich angenommenen Karriere beim Militär von selbst erledigt. Jetzt war er Offizier und Offiziere vögelten Frauen! Punkt um! Doch Rodney ging ihm nicht aus dem Kopf. Gut die nichtvorhandene Freundin hätte als Motiv gut herhalten können, doch dann hätte er sich eingestehen müssen, dass er wirklich Sex mit Rodney haben wollten. Was unweigerlich andere Fragen aufwerfen würde! Gedanken eben jener Art, die er nicht haben wollte und im anbetracht seiner beruflichen Laufbahn auch nicht haben sollte.
    Von daher versuchte er seine Gedanken zu beruhigen und griff nach der Fernbedingung für die Stereoanlage. Musik würde ihm bestimmt helfen, sich zu entspannen. Würde seinen Geist befreien und ihm endlich die unliebsamen Bilder und Gefühle abnehmen, die sich in ihm aufstauten. Mit den Fingern seiner linken Hand tippte der den Rhythmus der Musik auf seinem Oberschenkel nach und seine rechte Hand spiele nervös mit der Fernbedienung. Immer krampfhaft darauf bedacht, weder an Rodney noch an diesen Aurelianer zu denken.
    Denk nicht an Rodney, mahnte er sich im Geiste. Was der wohl gerade macht? Seine Gedanken wieder zurück auf die Musik lenkend, summte er ein paar Takte mit, bis er entnervt die Fernbedienung bei Seite warf und aufstand. Vielleicht würden sich seine Gedanken beruhigen wenn er kurz bei Rodney im Labor vorbeischaute. Nur ein kurzer Besucht, ein blöder Spruch, eine kurze Stichelei und es würde ihm bestimmt besser gehen. Dann würde er endlich aufhören an Dinge zu denken, die in seinem Kopf eh unwillkommen waren. Gestärkt von der Entschlusskraft dieser Entscheidung machte er sich auf den Weg und versuchte dabei mit allem Mitteln zu verhindern, diese Entscheidung auf ihre emotionale Tiefe hin zu analysieren.

  11. #11
    Wissenschaftler Avatar von Sergeant-Rodney
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    Hey B&#180;Elanna,
    ich habe mir jetzt mal deine Geschichte vor genommen und bin davon wirklich begeistert.
    Wie du die Gedanken der verschiedenen Personen so r&#252;berbringst ist einfach genial und auch der Humor kommt nicht zu knapp.
    Ich bin gespannt zu erfahren wie es weiter geht und freue mich schon auf einen weiteren Teil.

    LG
    Sgt.-Rodney

  12. #12
    Chief Master Sergeant Avatar von B'Elanna
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    @Sergeant-Rodney: Freut mich, dass dir die Story auch gefällt.
    Hab mich noch um einen kleinen Teil für zwischendurch bemüht. Viel Spaß beim lesen!


    Rodney kam sich wehrlos und überrumpelt vor. All seine Muskeln waren vor Neugierde und einer Spruch von Furcht vor dem Kommenden angespannt. Chafrian stand vor dem Bett und sah lustvoll zu ihm herab. Rodney musste dabei schwer schlucken und als sich der jüngere Mann dann über ihn beugte, hielt er unwillkürlich den Atem an. Chafrian brachte sein Gesicht nur Millimeter über das von Rodney und seine Arme umklammerten die Handgelenke des Kanadiers und drückten ihn somit fest auf die Matratze. Den heißen, beschleunigten Atem des Aurelianers auf seiner Haut spürend begann Rodneys Körper auf diese ungewöhnlich erregende Situation zu reagieren. Chafrian spürte die willigen Signale des unter ihm ruhenden Körpers und wertete sie als Einladung seine Lippen nun endlich auf die von Rodney zu pressen. Ein leichter, zögerlicher Kuss den Rodney erst nicht erwiderte, denn sein Gehirn schien von der Stimmung bereits eingelullt zu sein. Doch als er nach anfänglichem Zögern in den Kuss einstimmte, schaltete sich sein Denkapparat kurzfristig wieder zu, als er sich der deutliche Erregung und des auf ihm lastende Gewicht von Chafrian bewusst wurde. In einem kurzen Moment der Klarheit über das, was hier gerade im Begriff war zu geschehen befreite er seine Hände und schob den verdutzt und enttäuscht wirkenden Mann von sich.
    „Bitte…wir…also…“ versuchte er einen vernünftigen Satz zu Stande zu bringen.
    „Wenn du mir jetzt sagen willst dass du aufhören möchtest, dann glaub ich dir das nicht“, meinte Chafrian und setzte sich aufrecht auf Rodneys Unterleib hin. Sie spürten beide die Erregung des Anderen und eine Minute gnadenlose Ehrlichkeit lang musste Rodney gestehen, dass er durchaus gerne Empfänger für Chafrians Zärtlichkeit sein wollte. Doch konnte er dies zulassen?
    Chafrian erkannte offensichtlich dieses >Dilemma< in dem sich Rodney befand und solange sie das nicht geklärt hätten, würde es wohl nicht zum Sex kommen.
    „Warum sträubst du dich so dagegen?“ fragte er mit einem verführerischen Unterton, der wieder kribbelnde Wellen durch Rodney Körper sandte. Viel zu lange war diese Art der Zweisamkeit für ihn schon her. Wie sehr er sich nach sexuellem Kontakt wirklich gesehnt hatte, konnte er in diesem Moment erst deutlich erkennen. Sein ganzer Körper reagierte auf die kleinste Art von Stimulierung, die Chafrian ihm zuteil werden ließ. Ja warum sträubte er sich dann? Er wollte das hier gerade jetzt mehr als alles andere.
    „Sie es mal so“, begann Chafrian wieder zu sprechen und beugte sich ein Stück weit zu Rodney hinab. „Das hier ist nur Sex, verstehst du? Und ganz unkomplizierter noch dazu. Ich bin keiner aus deinem Team, keiner deiner Leute mit denen du täglich zusammenarbeiten musst. In ein paar Tagen werde ich Atlantis verlassen und dieser…>Akt< wird vergessen sein und nicht zwischen uns stehen.“
    „Weil wir uns nicht jeden Tag über den Weg laufen?!“ Rodneys Lippen hatten sich wie von selbst bewegt und diese einleuchtenden Worte geformt.
    Chafrian lächelte. „Genau, es ist nur Sex und falls dir das hier gefällt“ und damit verlagerte er sein Gewicht und rieb mit dem Stoff seiner Hose über Rodney Schritt, was diesem ein leichtes Wimmern entlockte, „dann“ und er hauchte einen Kuss auf Rodneys Lippen „können wir das hier auch gerne irgendwann einmal wiederholen.“ Ihre Lippen trafen sich wieder und ein leidenschaftlicher Kusse entwuchs daraus. „Aurelia…“ begann Chafrian zwischen den Küssen zu hauchen, „liegt ja nicht aus der Welt.“
    „Ja“ raunte Rodney und betonte diese zwei Buchstaben so das Chafrian sich ernsthaft Fragte ob Rodney damit nur auf seinen Satz bestätigend hatte antworten wollen oder er einfach einen sensiblen Punkt des Wissenschaftlers gefunden hatte der ihm dieses lang gezogene Wort entlockt hatte.
    „Unkomplizierter Sex“ flüsterte Rodney und Chafrian sah sich am Ziel. Das hier war der Auftakt einer wunderbaren Freundschaft die er in vollen Zügen zu genießen gedachte. Als er Rodneys unruhige Finger spürte die dabei waren sein Hemd zu öffnen, kehrten seine Gedanken noch ein letztes kleines Mal in die Gegenwart zurück, bevor er sich in all den Küssen und Zärtlichkeiten verlor.

  13. #13
    Chief Master Sergeant Avatar von B'Elanna
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    Es überraschte John doch einigermaßen Rodney nicht an seinem Schreibtisch, noch in einem der Labors vorzufinden. Das übliche durcheinander aus schwatzenden Wissenschaftlern herrschte vor und nach kurzem umsehen erkannte er Dr. Zelenka von einer kleinen Gruppe aus Aurelianern umringte. Langsam näherte er sich den interessierten Zuhörern die auf ihn wie Schüler wirkten, die mit offenem Mund den Ausführungen ihres Professors lauschten. Da Radeks Vortrag furchtbar kompliziert klang und in den nächsten Minuten auch bestimmt nicht zu Ende war, unterbrach Sheppard den Tschechen höflich.
    „Entschuldigung“, alle Blicke richteten sich auf ihn und leicht verlegen grinste er Radeks >Schüler< an, die nicht begeistert über seine Einmischung wirkten.
    „Was kann ich für Sie tun, Colonel?“ frage Radek, dessen freudig strahlender Gesichtsausdruck deutlich signalisierte, wie wohl er sich in dieser Schar interessierter Wissenschaftler fühlte.
    „Ich will nicht lange stören“, meinte dieser beschwichtigend und sah erneut in die Runde der Aurelianer. „Ich such nach Rodney, haben Sie eine Ahnung wo ich ihn finde?“
    Im ersten Moment schien Radek zu überlegen. Offensichtlich hatte er den nervenden Dr. noch nicht wirklich vermisst. Dann legte sich ein weiteres jedoch hämischeres Grinsen über sein Gesicht, als er antwortete: „Der hat heute wieder bewiesen, dass er was zwischenmenschliches Verhalten angeht, die Suppe der Weißheit mit der Gabel gegessen hat.“
    Erstaunte Blicke und leises Kichern kam aus den Reihen von Radeks Zuhörern und dieser fühlte sich gerade, als wäre er um ganze 10 cm gewachsen. Er hatte Rodneys Ansehen reduziert und sich neben ihm auf das Podest der größten Köpfe dieser Stadt gezwängt und nebenbei war das heute das zweite Mal gewesen, dass er den guten McKay als Lacher für Jedermann bloßgestellt hatte. So was gelang ihm selten und sollte daher dringend rot im Kalender markiert werden!
    Sheppard allerdings machte nicht den Eindruck seinen Kommentar als besonders Lustig zu interpretieren. Daher riss Radek sich zusammen und setzte eine weitaus professionellere Miene auf. Vielleicht lag ja ein Notfall an oder er suchte McKay um eine neue Mission zu besprechen und war somit Dienstlich hier und nicht zum scherzen aufgelegt. Außerdem konnte er ja nicht ahnen, wie positiv Radeks Tag heute verlaufen war und woher somit seine gute Stimmung kam.
    „Ich denke, Sie finden ihn in seinem Quartier“, überlegte Radek laut. „Beim Arbeiten, selbstverständlich!“ fügte Radek schnell bei, als er des Colonels überraschten Gesichtsaudruck sah. Dieser verabschiedete sich mit einem Nicken und überließ die Aurelianier wieder ihrem Professor. Offensichtlich war es Rodney hier zu voll gewesen, was eigentlich typisch für ihn gewesen wäre. Sobald er seine eigenen Gedanken vor lauter Schwätzern nicht mehr hörte, flüchtete er gerne in die Abgeschiedenheit seines Zimmers. Doch so wie Radek strahlte genoss er es in vollen Zügen im Mittelpunkt zu stehen, was sonst eigentlich Rodney Job war und einen Haufen begeisterter Zuhörer würde er doch nie an Radek abgeben, wenn er sie doch selbst hätte begeistern können. Einen Moment von dieser Größenordung würde der gute Rodney nie freiwillig verpassen, da war sich John sicher! Also musste irgendetwas Gravierendes passiert sein. Vielleicht war er zu Elisabeth gerufen worden oder…Was hatte Radek eben andeuten wollen? Die Wörter >zwischenmenschliches Verhalten< und >Suppe der Weißheit< vielen ihm prompt dazu ein. Er musste Lachen, denn das klang ebenfalls so Typisch nach Rodney. Offenbar hatte er sich, wieder einmal so muss man da sagen, zum Affen…zum Laboraffen gemacht. John schüttelte immer noch belustigt den Kopf, während er durch die Gänge zu den Offiziersquartieren ging. Kurz vor Rodneys Tür blieb er stehen und versuchte das Lächeln, welches immer noch um seine Mundwinkel zuckte, zu unterdrücken. Mit einer natürlich wirkenden Mine würde sein Besuch von McKay eher als solche einer gewertet werden, bis er dann die Bombe platzen lassen und ihn nach dem Vorfall im Labor fragen würde. Bei diesem Gedanken war es natürlich schwer, ernst zu bleiben oder wenigstens so zu wirken. Mit der rechten Hand fuhr er sich über den Mund und strich sich über die Mundwinkel hinunter zum Kinn. Nicht lachen!
    Dann trat er die noch fehlenden Schritte auf die Tür zu und betätigte die Klingel.

  14. #14
    There is good in you... Avatar von Chayiana
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    Wieso habe ich nur das ungute Gefuehl, dass John gleich das Grinsen vergehen wird?

    Okay, aber von Anfang, also der Anfang der letzten 3 Kapitel ...

    Du hast Johns Gedanken Rodney gegenueber und seine Zweifel wunderbar beschrieben. Das klang alles sehr einleuchtend. Auch seine kleine "Therapie", die er sich da ueberlegt, um wieder von diesen Gedanken loszukommen ... herrlich ...
    Nur ein kurzer Besucht, ein blöder Spruch, eine kurze Stichelei und es würde ihm bestimmt besser gehen. Dann würde er endlich aufhören an Dinge zu denken, die in seinem Kopf eh unwillkommen waren. Gestärkt von der Entschlusskraft dieser Entscheidung machte er sich auf den Weg und versuchte dabei mit allem Mitteln zu verhindern, diese Entscheidung auf ihre emotionale Tiefe hin zu analysieren.
    Nee, is klar ... als wenn das funktionieren wuerde!?!

    Aber auch Rodneys kleine Umkehr hat mir gut gefallen. Ich haette damit zwar nicht unbedingt gerechnet, aber auf der anderen Seite ist das auch logisch, wenn man einfach mal nur wieder menschliche Naehe fuehlen moechte ... also warum nicht? Die Szene hast du wirklich sehr schoen und anschaulich beschrieben!

    Richtig lachen musste ich bei Radek und seiner Freude darueber, Rodney endlich mal ueberlegen zu sein, auch wenn dieser gar nicht alles mitbekommt! Vor allem der Satz: "Die Suppe der Wahrheit mit ner Gabel ... " und so ... ---> klasse Formulierung!!!
    Aber jetzt bin ich doch echt mal gespannt, was John dazu sagt, was sein "Nicht-Angebeteter" (*g*) so treibt ...

    Lass mich nicht so lange warten, ok???

  15. #15
    General Avatar von Dr.McKay
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    Netts Story, sch&#246;ne Schreibweise (du bist des Kommas m&#228;chtig! Das ist hier mittlerweile schon eine Rarit&#228;t gewurden ). Inhalt finde ich auch gut getroffen und freue mich auf eine Fortsetzung. Die bisweilen auftretenden Fehler, falsche W&#246;rter, Zahlendreher etc, sind so gering das sie nicht st&#246;ren. Aber dennoch, eine kleine bitte, deine Story w&#252;rde sich noch hundertmal besser lesen, rein vom lesefluss, wenn du mehr Abs&#228;tze rein packst. Gerade wenn es Dialoge sind, strengt das lesen sehr an, weil alles auf einen Haufen 'geschmissen'.
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  16. #16
    Wissenschaftler Avatar von Sergeant-Rodney
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    Das war wieder ein sehr sch&#246;ner Teil. Die Wei&#223;heit mit der Gabel l&#246;ffeln, das ist ein echt genialer Spruch.

    Aber ich glaube das wird f&#252;r Shep und McKay ein sehr *peinliches* zusammentreffen.
    Da bin ich schon gespannt wie du es weiter gehen l&#228;sst.

  17. #17
    General Avatar von Dr.McKay
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    Einen kleinen Kritikpunkt h&#228;tte ich noch. Du schreibst ja bei Sheppard wie es sich bei ihm beim Thema 'M&#228;nnersex' verh&#228;lt, auch Meinung dazu und auch Erfahrung. Irgendwie w&#228;re es passend gewesen, dies auch bei McKay zu schreiben. Vom Originalcharacter her, kann man jetzt nicht zwingend davon ausgehen das er nen ganzen Aktenkoffer voller Erfahrung hat, wenn du verstehst. *g* W&#228;re halt nett gewesen das auch zu lesen (oder noch zu lesen). Das er nicht abgeneigt ist, ist ja nun schon festgestellt.
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  18. #18
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    Erstmal danke für eure Feedbacks!

    @Chayiana: Ich bemühe mich regelmäßig zu schreiben, um längere Wartezeiten zwischen den Kapiteln zu verhindern. Aber leider ist mein Job voller ungeplanter Vorfälle und unregelmäßigen Arbeitszeiten. Aber es freut mich natürlich, dass dir meine Geschichte so gut gefällt und daher werd ich mich auch bemühen!

    @Dr.McKay: Danke für dein Lob, obwohl ich das Komma wohl eher zu viel als zu wenig benutze, glaub ich
    Was die Absätze betrifft, schuldig im Sinne der Anklage. Damit hab ichs irgendwie nicht so. Ich versuch mich zu bessern!
    Was Rodneys Erfahrungen mit männlichen Partnern betrifft, so eine Szene ist noch geplant. Die ist nur für einen späteren Zeitpunkt bestimmt, zu dem sie, wie ich finde, auch sehr gut passen wird. Aber natürlich hast du recht, viel zutrauen kann man ihm in dieser Hinsicht wirklich nicht

    @ Sergeant-Rodney: Danke, freut mich natürlich! Hab auch noch ne Menge solcher Sprüche, die ich über die FF auch noch verteilen werde!


    Jetzt erst mal ein etwas längerer Teil. Viel Spaß beim Lesen



    „Wenn ich bedenke, dass ich diesen…diesen…“
    „Akt?“ schlug Chafrian vor.
    Rodney zuckte die Schultern. „Gut also diesen Akt fast durch zu viel Nachdenken ver…“
    „Vermasselt?“ schlug sein junger Freund erneut vor.
    „Vermasselt war nicht das Wort welches ich gesucht hab“, gab Rodney zurück. „Eher etwas wie…“
    „Schon gut“, meinte Chafrian und kraulte McKay Nacken.
    „Was?“ hakte Rodney nach einem Moment des Genießens nach. Unerwartetherweiße war Chafrian nicht gleich nach…na nach dem… >Akt< verschwunden und so lagen sie aneinander gekuschelt noch immer im Bett und teilten kleine Brührungen und Streicheleinen aus. Chafrian kraulte Rodney noch immer und wanderte dann mit seiner Hand in die braunen Haare seines >Liebhabers<. Mit einem fast verbotenem Grinsen lies er sich dieses Wort sprichwörtlich auf der Zunge zergehen.
    „Ich meine nur, dass ich weiß was du sagen möchtest“, beantwortete er die Frage und fuhr mit seiner Hand auf Rodney Wange. Streifte zärtlich mit seinen Fingern darüber und beraubte Rodney mit dieser liebevollen und zärtlichen Geste fürs erste jedes Kommentars. Auch der Blick aus den herrlich dunklen Augen des Aureliners sprach Bände. Selbst dem begriffsstutzigen Rodney McKay sagte dieser Blick alles und diese Aussage gefiel ihm auch entsprechend. Es war eine Stumme Einladung für ein weiteres Mal unkomplizierten Sex und wann immer es Rodney hätte haben wollen, wäre da auch Platz für mehr…Eine Beziehung, ein Mensch der zu ihm stand, der freiwillig bei ihm bleiben wollte, eine richtige…Liebe. Dieses Wort hallte durch Rodney Geist und lies ihn bestimmt ein dümmlich, seliges Lächeln zeigen, doch ausnahmsweise war ihm das egal.
    Er war glücklich! Glücklich in Großbuchstaben!
    Und durchaus geneigt diesen Punkt irgendwann einmal mit Chafrian zu erörtern. Er könnte hier bleiben, mit Rodney Forschen, mit ihm die Galaxie bereisen und mit ihm schlafen. Eine rundum schöne Vorstellung.
    „War ich so gut?“ Chafrian lachte kurz auf und holte Rodney aus seinen Gedanken. Verwirt sah er seinen Freund an und versuchte sich an das eben gesagte, welches wirklich komplett an ihm vorbeigerauscht war, zu erinnern.
    „Was? Ähm ich mein, ich hab nicht zugehört…“ entschuldigte er sich trotzdem Neugierig auf das, was Chafrian zum Lachen gebracht hatte.
    „Ich weiß, ich bin gut im Bett“, lobte sich dieser lachend selbst und küsste Rodney auf die Nasenspitze.
    „Bild dir bloß nichts ein!“, kam es in gespielt böser Manier von Rodney und er schob Chafrian auf Abstand. Ahnend, dass sein nicht vor Intelligenz strotzender Gesichtsausdruck von eben den jungen Mann zu dieser Äußerung verleitet hatte, begann er ebenfalls zu lächeln. Dann zog er seine Bettgesellschaft an den Schultern wieder zu sich herab und verwickelte die lächelnden Lippen in einen leidenschaftlichen Kuss. Das so plötzliche und unpassende Geräusch des Türsignals lies beide erschreckt, aufhorchen.
    Der Zauber des Augenblicks war zerstört und wich jäh der Gegenwart. Sie waren auf Atlantis und es war gerade mitten am Nachmittag. Er sollte eigentlich Arbeiten und im Grunde genommen war es eh verwunderlich, dass so lange niemand nach seinem Genie verlangt hatte. Doch jetzt stand jemand vor der Tür und er lag immer noch mit den Überresten seines Höhepunkts bekleckert, nackt mit seinem Liebhaber im Bett. Toll! Das hatte an diesem Tag wirklich noch gefehlt!
    Sie sahen einander immer noch an und als es ein zweites Mal klingelte blickten sie synchron zur Tür. Offensichtlich hoffend, sich das erste Geräusch nur eingebildet zu haben. Jetzt hieß es reagieren!
    Sie sprangen beide aus dem Bett und suchten ihre Kleidungsstücke aus dem Chaos am Boden liegender Sachen. Rodney griff nach seiner Boxershorts und stieg mit dem ersten Bein in das Kleidungsstück. Auf den linken Bein hüpfend versuchte er die Unterwäsche komplett anzuziehen, strauchelte bei seinem Versuch das zweite Bein in das dafür vorgesehene Loch zu bekommen und landete unsanft auf dem Boden. Chafrian war schon weiter als er. Bekleidet mit seiner Shorts und einem T-Shirt, welches er bei näherer Betrachtung als eines von Rodneys erkannte, half er seinem mit der Situation komplett überforderten Freund wieder auf die Beine. Als Rodney endlich wenigstens seine Intimsphäre bedeckt hatte, klingelte es erneut. Instinktiv reagierend schob er Chafrian ins Bad und lies die Tür hinter seinem überrascht wirkenden Liebhaber zu gleiten und demonstrierte ihm noch kurz mit einem über die Lippen gelegten Finger, er möge bitte still sein. Jetzt begriff er auch endlich warum Frauen in diesen billigen Kitsch-Filmen ihre Liebhaber meist im Bad oder im Schrank versteckten, wenn der Ehemann unerwartet nach Hause kam. Er hatte dies stets für albern und nicht realitätsnah gehalten. Tja, Irren war menschlich. Ein weiteres Klingeln ertönte und Rodney schaffte es gerade noch sich ein Shirt zu schnappen und über zu ziehen, als er dem Besucher auch schon die Tür öffnete.



    John Sheppard hatte Rodney schon immer für ein wenig abgedreht gehalten. Einfach für jemanden, der nicht in das normale Schema passte und in diesem Glauben war er stets bestätigt worden. Schon lange hatte er es aufgegeben, sich über den verrückten Wissenschaftler zu wundern oder dessen Tun in irgendeiner Weiße in Frage zu stellen. Doch Rodney jetziger Auftritt sprengte den Rahmen all dessen, was er diesem Mann zugetraut hatte.
    Seine Haare wirkten nicht wie etwas, was den Namen Frisur verdiente. So wild wie so von seinem Kopf standen machten sie eher den Eindruck, als liefen sie vor seinem Gesicht davon. Sein T-Shirt welches Rodneys momentanes Erscheinungsbild noch abrundete, war von mehreren Flecken verziert, die John auf dem weißen Hintergrund als Saftflecken zu identifizierten glaubte und dann…Johns Augenbrauen hoben sich Fragend als sein Blick auf der Boxershorts haften blieb. Welcher Normalsterbliche lief unter Tags und dann auch noch in seiner regulären Arbeitszeit mit Unterwäsche herum? Wo doch jederzeit wegen eines Notfalls nach ihm verlangt werden könnte oder einfach sein Teamführer wegen einer Besprechung bei ihm reinplatzen konnte?
    Johns Blick kehrte nach Minuten des Schweigens und des Musterns von dem spärlich bekleideten Körper des Wissenschaftlers zu dessen roten Gesicht zurück. Rodneys Blick hatte einen Punkt knapp hinter der Schulter des Colonels fixiert und hoffte inständig, John würde nicht die falschen…halt, die richtigen Schlüsse aus seiner Erscheinung ziehen. Möge dieser Kelch der erneuten Peinlichkeit schnell an ihm vorübergehen!
    „Colonel“, grüßte er verlegen und immer noch den Blicken ausweichend, seinen Besucher. „Was kann ich für Sie tun?“
    John sagte nichts. Er war immer noch platt! Genau genommen gab es für solche Situationen auch gar keine Worte. Wohl aus dem einfachen Grund, dass es in solchen Fällen keiner Worte bedurfte. Die ganze Geschichte sprach für sich selbst, wäre nicht Rodney McKay darin verwickelt gewesen. Soweit John wusste, stand dem Wissenschaftler keine willige Sekretärin oder etwas dergleichen zur Verfügung und bei Rodneys Talent mit Frauen, würde selbst die ihn betrügen. Somit hätte er ihn also eh nur bei einem Porno stören können, aber für so eine einfache Erklärung passte das Erscheinungsbild seines Gegenübers nicht wirklich. John schüttelte den Kopf und gab das Grübeln auf. Aus Rodney würde er in diesem Moment eh nicht mehr schlau werden können und so entschied er sich, die Situation zu entschärfen.
    „Haben Sie etwa…geschlafen?“
    Rodney brauchte einen Augenblick, um die Frage richtig zu deuten. Das Schicksal schenkte ihm eine billige Lüge! Eine die John vielleicht sogar glauben würde.
    „Ja, ich…war müde…“ Stammelte er nach den richtigen Worten suchend. „Fühl mich im Moment einfach nicht so gut…sollte vielleicht mal bei Beckett reinschauen.“
    John gab ein verstehendes Nicken von sich und glaubte ihm trotzdem kein Wort. Aber vielleicht hatte er sich mit diesem Satz eine Eintrittskarte zur Rodney Quartier gesichert, wo er doch möglicherweise die richtige Antwort würde finden können.
    „Ähm“ setzte er wieder an und zum ersten Mal seit seinem Auftauchen sah Rodney ihn bewusst an. „Kann ich reinkommen oder wollen Sie die Besprechung auf den Gang verlegen?“
    Was jetzt?
    Rodney bekam einen erneuten Anflug von Panik! Jetzt hatte er die erste Hürde mit Johns Hilfe umschifft und nun kam so was? Fieberhaft überlegend wie er das ganze Vertagen konnte, stammelte er: „Können wir das…verschieben…müsste erst mal aufräumen…so kann man ja keinen…keinen Besuch reinlassen. Ja, vielleicht wäre es besser wenn wir später darüber reden oder noch besser, ich bin in ein paar Minuten bei Ihnen und…“
    Sheppard unterbrach ihn mit einem gemurmelten: „Bei Ihnen ist nie Aufgeräumt“ und schob den verdutzten Wissenschaftler einfach beiseite.
    Rodney war so überrascht, dass er erst zum reagieren kam, als es wieder einmal zu spät war. John hatte sich bereits in den von Sonnenlicht durchfluteten Raum gedrängt und beäugte misstrauisch die Umgebung.
    Hinter ihm hatte Rodney mit einem lautstarken Protest begonnen von dem Sheppard aber nur Wortfetzen wie >unerlaubtes eindringen< und >ungebetener Gast< sowie Worten welche sich verdächtig nach >unhöflich, und keinen Benimm< anhörte. Johns Interesse galt gerade anderen Dingen und McKays Ausflüchte hätte er eh nicht geglaubt. Interessiert besah er sich jedes Detail der Wohnung.
    Das Bett war zerwühlt und obwohl er Rodney die Geschichte mit dem kleinen Nachmittagsschläfchen als Ausrede vorgegeben hatte, wagte er sie doch stark zu bezweifeln. Außerdem lagen eine Menge Kleidungsstücke die nicht alle von Rodney waren, auf dem Boden verteilt. Gut, Rodney lies viele seiner benützten Sachen einfach zu Boden fallen, wenn er sich mal wieder erst gegen 2 Uhr morgens aus dem Labor schleppte, doch diese verdächtige hellgraue Hose welche John noch nie an Rodney gesehen hatte und für seine Figur auch viel zu eng geschnitten war, bestätigte ihm seine Theorie eines…Besuchers.
    Dann viel sein Blick zur Badezimmertür und ein siegreiches Lächeln umspielte seine Lippen. Wo sollte er die Lady denn auch sonst versteckt haben?
    „Hallo?“ kam es dieses mal etwas lauter von Rodney und der Wissenschaftler baute sich mit in die Hüfte gestemmten Armen vor ihm auf.
    „Hören Sie mir überhaupt zu? Was wollen Sie eigentlich hier? Wissen Sie nicht wie unhöflich…halt, ich sollte eher sagen, wie unmöglich Sie sich im Augenblick mir gegenüber benehmen? Ich…ich…“ Rodney fing an, wild mit den Armen vor Johns Gesicht zu gestikulieren. Dieser sah seine Zeit gekommen, Rodneys Geheimnis endlich zu lüften.
    „Wissen Sie was, Sie haben Recht und ich entschuldige mich hiermit offiziell für das überstürzte Eindringen in Ihre Privatsphäre.“
    Rodney der seine Arme immer noch zum Protest gehoben hatte, hielt inne. „Ich hab was?“ fragte er ungläubig nach.
    Der Colonel schaffte es doch immer wieder, ihn zu überraschen. Noch nie hatte der sich eine Chance zur Demütigung seinerseits entgehen lassen und jetzt entschuldigte er sich für sein Verhalten? Hallo? Aus welchem falschen Film stammte denn das?
    „Sie haben Recht und ich entschuldige mich“, wiederholte John geduldig. „Die Besprechung können wir natürlich um ein Stündchen verschieben.“
    „Ver…verschieben?“, kam es immer noch ungläubig von McKay.
    „Ja und ich bin auch sofort wieder weg, ich geh eben nur kurz Ihre Toilette benutzen.“
    Mit diesen Worten überwand John die kurze Distanz wischen ihm und der Badezimmertür, wieder so schnell, dass Rodney nur zusehen konnte.
    Die Tür glitt auf und John staunte nicht schlecht. Womit er genau gerechnet hatte, wusste er im Nachhinein nicht mehr. Er hätte eine Wissenschaftlerin erwartet, vielleicht noch eine der Schwestern aus der Krankenstation aber nicht ein Mitglied der aurelianischen Bevölkerung und erst recht nicht einen Mann! Doch an der Tatsache dass Rodneys Bettgesellschaft männlich war, ließ die enge Boxershorts allein, schon nicht mehr den geringsten Zweifel.
    Der junge Mann sah etwas verlegen von John zu Rodney und wusste nicht so recht, was er jetzt machen sollte.
    Doch John war ebenfalls so perplex, das ihm zum ersten Mal in seinem Leben kein einziger dummer Spruch für diese Situation einfiel. Als er seinen überraschten Blick dann hinüber zu Rodney gleiten ließ, hätte er doch wieder lachen können.
    Dessen Kopf hatte ein schon fast unnatürliches Rot angenommen und war zwischen seinen Schultern fast gänzlich verschwunden. Seinen Blick starrte ins Leere und im Geiste schien er bereits fieberhaft an einer passenden Ausrede zu arbeiten. Wer weiß, vielleicht erzählte er ihm ja, dass sie beide nur eine Mütze voll Schlaf gebraucht hatten und der Aurelianer sich in der Tür zu seinem Quartier geirrt hatte. Zumindest war es Rodney zuzutrauen, dass sein nächster Satz, falls er überhaupt einen ganzen, sinnzusammenhängenden Satz heraus brachte, eine dermaßen billige Ausrede war wie sie ihm nicht einmal seine Mutter bei aller Liebe fürs Kind geglaubt hätte.
    Dann wandte John sich wieder dem Aurelianer zu, welcher die ersten Schrecksekunden dieses peinlichen Aufeinandertreffens bereits verdaut hatte und nun den Frevel besaß, John einen anklagenden Blick zuzuwerfen. Damit goss er Öl in das plötzlich aufgeloderte Feuer von Johns innerer Unruhe. Wütend und aus noch ungeklärter Ursache furchtbar frustriert, bedachte auch John den jungen Mann mit einem Blick, der an der waren Natur seiner Gefühle Rodney gegenüber schon keinen Zweifel mehr zuließ. Auch wenn John dies nicht geplant hatte, ja im Grund genommen sich diesem tonlosen preisgeben seiner geheimsten Wünsche und Gefühle nicht einmal bewusst war, verstand Chafrian sofort, woher die Wut des Colonels kam. Am liebsten hätte er jetzt eine lautstarke Diskussion darüber begonnen, dass Rodney jetzt ihm gehörte und der Colonel ganz schnell das Feld räumen sollte, doch mit einem Blick zu dem immer noch peinlich berührten McKay, lies Chafrian es mit einem bösen Blick zu John auf sich beruhen.
    Er wollte Rodney nun wirklich nicht noch mehr Probleme bereiten. So meinte er nur: „Ich geh jetzt lieber mal“ und schob sich mit rempelnd an John vorbei und begann mit der Suche, nach dem Rest seiner Sachen. Hob seine graue Hose und die Socken auf, welche es bis unter den Schreibtisch zwischen einen überquellenden Mülleimer und seinen bereits heraus gefallenen Inhalt geschafft hatten. Nur das T-Shirt welches er Trug und eigentlich Rodney gehörte, wollte er behalten. Falls es nach dieser unwerfenden Aktion des Colonels nie wieder zu mehr als einer kollegialen Begegnung zwischen ihm und Rodney kam, war das wenigstens eine schöne Erinnerung an das eine Mal.
    Doch noch während er sich anzog schwor er sich, nicht Kampflos aufzugeben. Wenn der Colonel Rodney haben wollte, würde er erst an ihm vorbei müssen!
    Mit pochendem Herzen schenkte Chafrian, Rodney einen letzten sehnsuchtsvollen Blick, welcher mit einem erkämpften, aber liebevollen Lächeln erwidert wurde. Dann sah er hasserfüllt noch einmal in Johns Richtung und verschwand dann leise durch die Tür.

  19. #19
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    John konnte es immer noch nicht glauben. Gut, die Szenerie in der Kantine hätte ihn, was seine erste Verwunderung betraf, schon in die richtige Richtung schupsen können. Nun wusste er nur nicht, was ihn mehr überraschen sollte, die Tatsache das Rodney auf das >Angebot< des Aurelianers eingegangen war oder die Tatsache das er, seit seiner Begegnung mit Radek und der sich auf lustige Art ergebene Möglichkeit Rodney wieder einmal zu ärgern, diesen Typen komplett vergessen hatte?! Seine Suche nach Rodney, die bloße Vorstellung ihn seinen erneuten Patzer in zwischenmenschlichen Verhalten unter die Nase reiben zu können, hatte seine Gedanken vollkommen von den Geschehnissen in der Kantine geheilt, so wie er es sich vorher eigentlich erhofft hatte. Der Typ war vergessen gewesen und er und Rodney hätten bequem in ihr altes Freunde-Schema zurückfallen können.
    Doch jetzt stand weit aus mehr zwischen ihnen und der Normalität ihrer Beziehung, als bloß ein Typ aus der Kantine. Das schürte mächtige Wut in John. Wut auf den Aurelianer, Wut auf Rodney und jetzt da er wusste, dass nicht viel Geschick dazu gehörte um mit Rodney im Bett zu landen, auch Wut auf sich selbst. Wut dieser leisen Stimme in ihm nie nachgegeben zu haben, die ihn stets zu Rodney getrieben hatte.
    Anklagend wanderte sein Blick von der Tür, durch welche der Aurelianer den Schauplatz gerade verlassen hatte und die er bis eben immer noch sprachlos angestarrt hatte, zu Rodney.
    Dieser hatte sich wieder einigermaßen gefangen und sein von Peinlichkeit berührter Gesichtsaudruck war seinen normalen Gesichtszügen gewichen. Er hatte genügend Zeit gehabt, die Sache zu überdenken und sich die richtigen Wörter im Kopf parat zu legen und jetzt, ja jetzt würde er John ordentlich die Meinung geigen!
    Doch die ersten Worte seines Protests blieben ihm im Hals stecken, als er Johns Blick einfing. Da war kein Lächeln welches das Gesicht des Colonels erhellte. Nicht das übliche schelmische Glitzern in den braunen Augen, das Rodney so an seinem Gegenüber mochte und welches sich immer zeigte, wenn er jemanden ärgerte. Keine Spur von Belustigung, nur Unverständnis und Wut…war es wirklich Wut welche ihn aus Johns Augen entgegen sah?
    Rodney musste schlucken. Er hatte damit gerechnet, dass der Colonel ihn ärgern und ihm diese doch mehr als peinliche Situation bis an sein Lebensende unter die Nase reiben würde. Nicht eine Minute hatte er daran gedacht, dass sein Freund nicht mit einem Witz auf diese Sache reagieren könnte.
    Dann wurde es ihm schlagartig bewusst. Wie hatte er nur so naiv sei können? John war sein Freund, schön und gut aber in erster Linie war er ein Soldat und als solcher, bewertete er das eben erlebte auch nicht als Witz. Gleichgeschlechtliche Beziehungen, gut er und Chafrian waren von einer richtigen Beziehung zueinander noch weit entfernt und dennoch wurde diese Art der sexuellen Begegnung von den wenigsten Soldaten toleriert. Toleriert, gewiss nicht akzeptiert.
    Er war zwar keiner von Johns Soldaten und er traute es seinem Freund auch nicht zu, dass dieser ihm wegen dem eben gesehenen Probleme machen würde, doch es stand jetzt und hier wie eine undurchdringbare Mauer zwischen ihnen.
    Rodneys vorgefertigter Wortschwall, den er John eben noch an den Kopf hatte werfen wollen, war komplett verflogen und wieder nach Worten ringend, wich er Johns Blick aus.
    Er musst etwas dazu sagen, soviel war sicher. John würde das ganze sonst überspielen und ihre Freundschaft würde nie wieder wie vorher sein. Auch wenn John dies nie zugeben würde. Er würde seine Rolle weiter spielen, so tun als ob nie etwas gewesen wäre und doch wäre es nur Scharade und sie beide würden das wissen.
    Das galt es jetzt zu verhindern!
    „Also…“ begann Rodney nicht wirklich geschickt und ohne rechte Ahnung, was er sagen sollte.
    Das plötzliche unterbrochene Schweigen holte auch John aus seinen letzten Grübeleien zurück. Er hatte zwar nicht vor, irgendetwas zu den Geschehnissen zu sagen, was denn auch? Aber er wollte Rodney doch die Chance geben, etwas dazu zu sagen.
    „Hören Sie“, begann Rodney erneut und seine Hände spielten nervös miteinander.
    „Sie sind Soldat…ich meine…ich hoffen…“ Rodney unterbrach sich.
    John war von diesem angebrochenen Satz wieder unangenehm überrascht worden. So wie er auf seiner Suche nach Rodney diesen Aurelianer aus seinem Geist vollständig verdrängt hatte, so war die Tatsache dass er als Soldat gar kein Interesse an Rodneys offensichtlichem sexuellem Interesse haben sollte, von all seiner momentanen Wut überdeckt gewesen. Rodney glaubte also dass er, John Sheppard als Soldat ein Problem mit dieser Art des gleichgeschlechtlichen Kontakts hatte? Johns Problem lag wohl eher darin, das Rodney diesen Kontakt nicht mit ihm hatte oder vielmehr darin, dass er diese Art des Kontakts mit Rodney wirklich haben wollte.
    Bei seinem Versuch genau diese Gedanken loszuwerden, hatte er mehr zum Nachdenken in diese Richtung aufgetischt bekommen, als er verdauen konnte. Er musste hier weg! Auch auf die Gefahr hin, dass ihre Freundschaft und jede Möglichkeit irgendwann eine intimere Beziehung zu Rodney aufzubauen zu können an dieser Flucht brechen würde, doch er musste hier raus! Musste erst einmal alleine sein und seine Gedanken für sich ordnen. Sonst würde er in seiner Verfassung noch etwas tun oder sagen, was alles nur noch schlimmer machen würde.
    „Was ich meine ist…“ suchte Rodney wieder einen Einstig für sein Gespräche.
    „Bitte, ich hab im Moment wirklich nicht den Nerv für solch ein Gespräch!“
    John fing kurz Rodneys verwirrten und verletzten Blick ein, als er sich auch schon zum gehen wandte.
    „Warten Sie! Wie können das jetzt nicht einfach so…so…ich will nicht, das irgendetwas zwischen uns steht…wir müssen darüber Reden!...Ich…“
    Doch John war ohne einen weiteren Kommentar bereits verschwunden und so starrte Rodney schweren Herzens auf die sich wieder schließende Tür.

  20. #20
    General Avatar von Dr.McKay
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    ich sag dir das jetzt mal ganz direkt ins Gesicht...zieh den Finger und schreib mehr. :lo:
    ***
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