Ergebnis 1 bis 3 von 3

Thema: Schatten der Vergangenheit

  1. #1
    Auf der Suche Avatar von Kathi90
    Registriert seit
    13.01.2006
    Ort
    Bayern>Oberpfalz
    Beiträge
    1.241

    Standard Schatten der Vergangenheit

    Short-Cut: Die Vergangenheit begegnet uns jeden Tag, weil sie nie vergangen ist.
    Fortsetzung von: „Lily”, „Wünsch Dir was“, „Liebe?“, „Seelenqual“, „An deiner Seite“, „Gone“, „Memories“, „Während du schliefst...“, „Moment“ und „Alleine
    Spoiler: -
    Character: OC, Sheppard
    Kategorie: PoV, Romance
    Rating: PG-13
    Author’s Note: -
    Disclaimer: MGM Television Entertainment. Mir gehört da gar nichts und ich verdiene auch kein Geld damit.
    Feedback: Würde ich mich freuen!



    ---


    Schatten der Vergangenheit




    Der Kies unter seinen Füßen knirschte und der warme Sommerwind wehte über den ruhigen Ort. Ein paar Vögel flogen umher, gaben aber keinen Ton von sich, als wüssten sie, dass die, die hier lagen, sie nicht mehr hören konnten. Er bog rechts ab und kam dann an die Stelle, wo er hin musste. Frische Blumen waren gepflanzt worden; ihre Lieblingsblumen.
    Eine Kletterrose suchte ihren Weg über den Grabstein und man konnte nur noch schwer die Namen der drei Toten entziffern.
    Er ging in die Hocke, legte seinen mitgebrachten Blumenstrauß darauf und senkte den Kopf. Lange war er nicht mehr hier gewesen; sein Urlaub und der Geburtstag von Michael hatte ihn wieder hier her verschlagen. Fast 20 Jahre war sein Bruder schon Tod und ab diesen Zeitpunkt hatte sein Vater kein Wort mehr mit ihm gesprochen.

    Es hatte Streit gegeben, als Michael zur Air Force ging und er ihm dann folgte. Ray Sheppard hatte getobt und seinen Söhnen alles mögliche gedroht, aber er war genauso Stur wie Michael gewesen und hatte sich durchgesetzt. Seine Mutter hatte den Leuten immer mit Stolz erzählt, dass ihre Jungs bei der Air Force waren und ihr Land vertraten.
    Doch dann wurde es ernst und Michael musste 1990 in den Golfkrieg. In seinen Briefen hatte er immer geschildert, was um ihn herum passierte und von seinen verletzten oder toten Kameraden berichtet. Da war seiner Mutter so richtig klar geworden, das ihr Sohn mehr als nur sein Land vertrat.

    Es war ein Samstag gewesen. Er und sein Vater hatten sich über das laufende Footballspiel im Fernsehen in die Haare bekommen, als seine Mutter mit einem Colonel in den Garten getreten war und sich dann weinend auf einen Stuhl nieder gelassen hatte. Michael war nicht mehr nach Hause gekommen und hatte Martha Sheppard das Herz gebrochen.
    Er hatte eine Woche nach Michaels Beerdigung wieder auf die Peterson Air Force Base gemusst und war dann ein paar Monate darauf von seiner vier Jahre jüngeren Schwester angerufen worden, dass ihre Mutter in der Nacht verstorben war. Sie war nicht über den Tod ihres älteren Sohnes hinweg gekommen.
    John hatte es unendlich weh getan, nach Michael, auch Mum zu verlieren, aber er hatte seine Trauer nicht so zeigen können wie Karen. Er war selten zu Hause und wenn er kam, sprachen sie wenig miteinander. Sie kümmerte sich dann um ihren Vater, der zu trinken angefangen hatte und Ray folgte seiner Frau zwei Jahre später. Karen gab John die Schuld, dass die Familie nicht mehr existierte; in der Trauer sagten sie sich böse Worte und seine Schwester wollte überhaupt nichts mehr mit ihm zu tun haben.

    Karen, sie war inzwischen verheiratet und ihre Adresse hatte er auch heraus gefunden. John seufzte. „Happy Birthday Michael!”
    Er legte den Strauß neben die Blumen, erhob sich und brachte den Ort hinter sich.


    Mit seinen schwarzen Nissan Maxima fuhr er durch die hektische Stadt, verließ Denver und kam dann in den ruhigen Vorort. Auf dem Beifahrersitz lag Lilys Tasche, die sie vergessen hatte mit zu nehmen. Er hatte ihr erklärt, er müsste noch etwas erledigen, ehe er sie bei ihren Eltern rausgelassen hatte. Sie hatte nichts dagegen gehabt und beim Aussteigen gemeint, er solle sich soviel Zeit nehmen, wie er brauchte.
    Er hielt vor einem Grundstück, sah noch mal auf den Zettel mit der Adresse und schaltete den Motor aus. Seine Hände schwitzten und das kam nicht vom warmen Wetter. Er atmete tief durch, dann stieg er aus und näherte sich dem Haus.

    Im Vorgarten saß ein kleiner Junge auf seinen Fahrrad und fuhr im Kreis herum. Eine dunkelhaarige Frau lehnte an der Tür und gab dem Kind immer wieder Tipps oder lobte ihn. Dann stoppte er und stieg ab. Er freute sich, dass er es geschafft hatte und sprang seiner Mutter in die Arme. Sie lachte auf und wollte ihn drehen, als ihr Blick an John haften blieb und sie stoppte die Bewegung. Sie ließ den Jungen runter, sprach kurz etwas zu ihm und er ging ins Haus.
    Dann sah sie wieder zu John. Er wusste nicht, was er tun sollte. In solchen Dingen war er nicht gut, auch wenn das seine Schwester war.
    Karen fuhr sich durch ihr Haar und kam nun auf ihn zu. Als sie vor ihm stand, musterte sie ihn, wie er sie und dann umarmte sie ihn.
    Nach einer Weile lösten sie sich und er sah an ihrer Wange eine Träne herab rollen.
    „John! Es tut mir leid, dass ich dich damals für alles verantwortlich gemacht hatte. Ich war noch jung und habe innerhalb 2 ½ Jahren einen Bruder und die Eltern verloren!“
    John nickte, sagte nichts.
    „Aber du genauso, doch ich hab nur an mich gedacht!“
    Karen blickte ihn traurig an und er zog sie nochmals in seine Arme. Es tat so gut, sie wieder zu sehen. Eine Weile blieben sie so stehen, ehe sie die Umarmung lösten. John sah zum Haus und dann Karen fragend an.
    „War das dein Sohn eben?“
    Seine Schwester nickte lächelnd und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht.
    „Ja, Michael. Er ist 5 Jahre alt. Er erinnert mich an dich etwas. Hin und wieder ist er Stur!“
    John grinste.
    „Die Sheppardsen Gene lassen sich nicht ausrotten!“
    Karen erwiderte kurz sein grinsen, dann blickte sie ihn ernst an.
    „Du warst am Friedhof?“
    John bejahte.
    „Ich hab mich überwinden können, was mir verdammt schwer gefallen ist!“
    Sie gingen auf das Haus zu und als Karen die Tür öffnen wollte, blieb John stehen.
    „Kommst du mit rein?“
    Ihr Bruder schüttelte den Kopf.
    „Karen...ich wollte dich sehen, nach der langen Zeit, aber ich kann noch nicht wieder...“
    John suchte nach Worten und sie hob die Hand.
    „Ich weiß! Du bist doch mein Bruder!“
    Er lächelte und küsste sie auf die Stirn.
    „Wo kann ich dich erreichen?“
    Karen sah ihn fragend an. John gab ihr die Nummer vom NORAD (North American Aerospace Defense Command).
    „Ich bin der Leitende Offizier auf einer geheimen Mission!“
    „Mum und Dad wären stolz auf dich. Michael erst recht.“
    Sie umarmte ihn noch mal und er drückte sie fest an sich.
    „Pass auf dich auf. Und sag der Frau, die du liebst Dankeschön!“
    John runzelte die Stirn und Karen lächelte.
    „Deine Augen haben diesen Glanz, die Vater immer hatte, als er von Mutter gesprochen oder an sie gedacht hatte!“
    John schluckte, dann hob er die Hand zum Abschied und ging zu seinem Wagen. Nachdem er weggefahren war, stand Karen noch eine Weile vor dem Haus, ehe ihr Sohn nach ihr rief und sie hinein ging.


    Nach 30 Minuten Fahrzeit hatte er das ruhige Wohnviertel in Lakewood erreicht und parkte den Wagen neben der silbernen Familienkutsche in der Einfahrt.
    Lily stand vor der Tür und lächelte ihm zu, als er ihr entgegen kam. Er reichte ihr ihre Tasche und sie gingen durch das Haus, um in den Garten zu kommen. Dort saßen ihre Eltern mit den zwei Enkeltöchtern am Tisch und Lilys Bruder passte auf die Steaks am Grill auf. Der Schäferhund, der daneben vor sich hin gedöst hatte, entdeckte den Neuankömmling zu erst und kam schwanzwedelnd auf ihm zu gerannt. John hielt ihm die Hand hin, der Hund schnüffelte daran und ließ sich dann von John streicheln.
    „Sammy mag dich!“, flüsterte Lily und sah dann wie ihre Eltern auf sie zu kamen. John ließ von dem Hund ab und straffte sich.
    Tania Johnson lächelte den jungen Mann an, zog ihn in die Arme und gab ihn dann an ihren Mann weiter. Peter schüttelte John die Hand und die beiden sahen sich eine Weile stumm an. Lily zog die Augenbrauen nach oben und ihre Mutter grinste im Hintergrund.
    „Herzlich Willkommen!“, sagte Peter und klopfte John auf die Schulter. Auch von Lilys Bruder wurde er freundlich begrüßt und kurz darauf kam dessen Frau mit dem jüngsten der 3 Kinder aus dem Haus, da es geschlafen hatte.
    Als John mit Lily einen Moment alleine seine konnte, zog er sie zu sich, küsste sie auf die Stirn und lehnte seinen Kopf dagegen.
    „Dankeschön!“



    Ende



    ---


    Fortsetzung gibt es hier!
    Geändert von Kathi90 (17.04.2014 um 22:13 Uhr)

    ~. .~. .~. .~. .~. .~

    Meine Lily-Reihe

  2. #2
    Chief Master Sergeant
    Registriert seit
    08.05.2007
    Beiträge
    170

    Standard

    Hey, da komm ich von der Arbeit und ich darf einen neuen Teil lesen.

    John hat Familie (gehabt). Finde ich super beschrieben, vor allem, da das in der Serie ja überhaupt noch nicht angesprochen wurde.

    Du bringst seine Gefühle super rüber!

  3. #3
    Senior Master Sergeant
    Registriert seit
    13.05.2007
    Ort
    Nürnberg
    Beiträge
    106

    Standard

    Also so stell ich mir die Familie eigentlich nicht vor bzw. die Vergangenheit von Sheppard.

    Hast du aber gut geschrieben!

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •