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Thema: [addicted]

  1. #1
    Geek in trainee Avatar von Phönix89
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    Standard [addicted]

    Title: addicted
    Author: Phönix89
    Rating: P-12- 16 (eher 12, mal schauen, wie sich die Story entwickelt…)
    Genre: Drama, Angst, Characentric, hope, friendship
    Disclaimer: mir gehört nix, ich verdiene nix an der Story, alles nur zum Spaß
    Authors note: Die Grundidee für diese Rodney McKay centric FF setzte sich aus zwei Teilen zusammen.
    Zum Einen Rodneys Äußerung in “Letters from Pegasus” über seinen Hund, der verschwunden war und sein Vater nicht für seine Registrierung gezahlt hatte (-> http://www.youtube.com/watch?v=QJh3Rpk94To)
    und zum Anderen die Frage, wie Rodney es schaffte, immer so leistungsstark zu sein und mit so wenig Schlaf auszukommen. Nur Kaffee? Oder steckt da mehr dahinter…
    Ich beginne in Rodneys Kindheit und arbeite mich über ein paar Stationen zum eigentlichen Teil, seinen Aufenthalt in Atlatis, dem Hier und Jetzt vor.
    Tja, was soll ich noch sagen? Vielleicht, dass eine solche Charakterstory, die sich etwas am Skript orientiert absolutes Neuland ist? Wohl besser nicht… Dann wünsche ich euch viel Spaß.



    ~# Maggie #~


    25. Dezember 1979:
    Weihnachtsmorgen. Rodney und seine kleine Schwester Jeannie warteten gespannt im Zimmer des 11-Jährigen darauf, dass ihre Eltern sie endlich zur heiß ersehnten Bescherung holten.
    Während Rodney das dichte Schneetreiben, das seit Tagen herrschte, durch das Fenster hindurch beobachtete, ließ er den letzten Abend noch einmal Revue passieren.
    Sie hatten gemeinsam ihre Weihnachtsbraten - einen goldbraun gebratenen Truthahn - verspeist, heiße Schokolade getrunken und zum Nachtisch Pudding gegessen. Rodneys Lieblingspudding. Schokolade mit Mandelsplittern.
    Anschließend hatte sich seine Mutter an das heimische Klavier gesetzt, das den Mittelpunkt des Wohnzimmers darstellte. Während sein Vater das Feuer im Kamin entzündete und sich, mit Jeannie auf seinem Schoß, in seinen alten Ohrensessel setzte, lächelte seine Mutter Rodney warm an und bedeutete ihm, sich zu ihr zu setzten.
    “Wie wäre es mit einem Duett?”, flüsterte sie mit ihrer warmen und weichen Stimme in sein Ohr, “White Christmas? Das magst du doch, oder?”
    Ein strahlendes Grinsen breitete sich auf den Lippen des Jungen aus und gemeinsam spielten sie sein absolutes Lieblingsweihnachtslied. Er spielte mit seiner Mutter über einen Stunde, bis er schließlich müde gähnte und sich die Augen rieb.
    “Bettzeit?”, Rodneys Mum umfasste seinen Hand und führte ihn - gefolgt von seinem Vater, der die schlafende Jeannie auf dem Arm trug - die Treppe hinauf.
    Während sein Dad die Kleine ins Bett brachte, setzte sich seine Mutter zu ihm ans Bett und strich ihm durch das, damals noch strohblonde, Haar. Rodney lag ganz ruhig da und wartete. Er wartete darauf, dass sie zu singen begann. Er würde den Klang dieses Liedes, das sie ihm jeden Abend vorsang wohl nie aus seinem Kopf bekommen. Es war ein altes, irisches Schlaflied, das ihre Großmutter ihr auch vorgesungen haben musste.
    "Too-ra-loo-ra-loo-ral, Too-ra-loo-ra-li,
    Too-ra-loo-ra-loo-ral, hush now, don't you cry!
    Too-ra-loo-ra-loo-ral, Too-ra-loo-ra-li,
    Too-ra-loo-ra-loo-ral…"

    Und schon bald hatte es der sanfte Gesang seiner Mutter geschafft, ihn in das Land der Träume zu geleiten. Dieses Lied und das warme Lächeln würde er wohl nie vergessen.

    “Rodney! Jeannie! Kommt doch bitte herunter! Der Weihnachtsmann war da!”, rief ihr Vater die Treppe hinauf und läutete ein helles Glöckchen.
    Der Junge nahm seine Schwester artig an die Hand und lief mit dem kleinen Mädchen langsam die Stufen herab. Darauf bedacht, dass sie nicht stolperte. Sie folgten dem Gang, an dessen Ende die Tür zum Wohnzimmer offen stand und ein bunter Lichterglanz auf den Parkettboden fiel. Rodneys Herzschlag beschleunigte sich mit jedem Schritt. Würde an diesem Fest sein Herzenswunsch endlich in Erfüllung gehen?
    Endlich waren sie an der Tür angekommen und betraten den Raum. Der mächtige Baum erstrahlte in einem warmen Lichterglanz und ließ den Raum freundlich und einladend wirken. Der Geruch von Gebäck und frisch gekochtem Kaffee lag in der Luft.
    “Frohe Weihnachten”, ihre Eltern kamen auf die Beiden zu und nahmen sie fest in den Arm, “ihr ward dieses Jahr scheinbar artig. Der Weihnachtsmann hat euch Beiden ein Geschenk dagelassen.”
    Rodney versuchte unter dem Arm seiner Mutter einen Blick unter den Baum zu erhaschen. Dort stand nur ein Geschenk, ein knallrotes, kleines Fahrrad.
    Seine Schwester rannte vor Freude quietschend auf es zu und machte sich an der Schleife, die sorgfältig um den Lenker gebunden war, zu schaffen.
    “Na komm, willst du dein Geschenk nicht haben?”, Rodneys Vater legte seinem Sohn eine Hand auf die Schulter und schob ihn in eine Ecke des Raumes. Dort stand der aus Schilf geflochtene, große Wäschekorb, der normalerweise im Badezimmer stand.
    ‘Bitte’, flehte Rodney in Gedanken, ‘lass meinen Wunsch in Erfüllung gehen.’
    “Hebe den Deckel doch mal hoch”, ermutigte ihn sein Vater.
    Er streckte seine vor Nervosität zitternde Hand aus und nahm den Deckel herunter. Ganz vorsichtig lugte er über den hohen Rand und fiel seinem Vater sogleich um den Hals.
    “Danke Dad”, eine Freudenträne löste sich aus seinem Auge, “den habe ich mir ja so sehr gewünscht.”
    “Gern geschehen, mein Sohn. Aber du trägst die Verantwortung für sie”, ermahnte er den Jungen streng.
    “Ich weiß”, Rodney griff in den Korb und zog ein winselndes Fellbündel hervor, das er sogleich fest in den Arm schloss.
    “Sie heißt Maggie und ist gerade mal 7 Wochen alt”, erklärte sein Vater, “du musst viel mit ihr raus gehen. Sie ist eine amerikanische Bulldogge und ein wahres Energiebündel.”
    “Ich gebe mein Bestes”, Rodney setzte sich im Schneidersitz auf den Boden und strich dem Welpen sanft über das weiche Fell. Das war das schönste Weihnachtsfest, dass er jemals erlebt hatte.

    Die nächsten Monate vergingen wie im Flug. Maggie wuchs zu einer stattlichen Hündin heran und es wurde wieder Sommer. Ein wirklich heißer Sommer. Rodney ging mit ihr jeden Tag in den an ihr Wohngebiet angrenzenden Wald, den ein schmaler Bauchlauf durchzog.
    Maggie und er spielten im Wasser, Rodney warf Stöckchen, die sie ihm wieder brachte und dann, wenn sie beide erschöpft waren, legten sie sich ins warme und duftende Grass.
    Rodney konnte sich ein Leben ohne seine Hündin überhaupt nicht mehr vorstellen.

    ‘Verdammt’, dachte er und versuchte noch weiter an Tempo zu gewinnen, ‘nur noch zwei Straßen, dann hast du es geschafft, dann bist du in Sicherheit.’
    Hinter Rodney jagten mehrere Jungen, die locker fünf Jahre älter waren als er, her und kamen ihm mit jeder Sekunde näher.
    Rodney hatte das Gefühl, als würden seine Beine jede Sekunde wegknicken. Mit jedem verzweifelten Hilferuf brannten sein Hals und seine Lunge nur noch mehr.
    Wieder hatte er eine Ecke geschafft, nun ging es nur noch gerade aus. Doch seine Verfolger waren ihm dich auf den Fersen, zu dicht. Ihr Anführer packte Rodneys Rucksack und riss ihn zu Boden.
    “Hilfe!”, schrie der Kleine panisch, doch niemand interessierte sich für ihn. Niemand, außer Maggie. Die Hündin hatte ihr Herrchen gehört und ist mit einem mächtigen Satz über den Gartenzaun hinweggesprungen. Ein Lächeln schlich sich auf Rodneys Lippen, als die Hündin nach einem kurzen Sprint unmittelbar vor ihm stehen blieb und gefährlich die Zähne fletschte.
    “Gehört der Köter dir?”, der Anführer - dessen Stimme nun von Furcht durchzogen war - schlug Rodneys Kopf auf den Teer.
    “Ja”, erwiderte er gequält.
    “Rufe ihn zurück!”
    “Nein”, gab Rodney trotzig zurück, “Maggie? Fass!”
    Maggie war mit einem Satz auf Rodneys Höhe und er konnte deutlich erkennen, wie sich jeder Muskel unter ihrem dünnen Fell anspannte. Das war den Jungs wohl zu viel und sie rannten wie aufgescheuchte Hühner davon.
    Rodney fiel seiner Hündin dankbar um den Hals.
    “Du bist die Beste”, flüsterte er ihr ins Ohr und rappelte sich langsam auf.
    Ab diesem Tag waren die Beiden unzertrennlich und es kostete Rodneys Eltern viele Nerven ihn davon zu überzeugen, dass Maggie sich in der Schule nur langweilen würde.

    Dann hielt der Herbst Einzug in Rodneys Heimatstadt und die Blätter begannen farbenfroh von den Bäumen zu fallen. Jetzt wurde es auch abends eher dunkel und deshalb entschied Rodneys Vater, dass er Maggies abendlichen Ausgang begleiten würde.
    So machte er sich auch an diesem schicksalhaften 09. November 1980, nachdem er seinen Kindern eine Gute Nacht gewünscht hatte, mit der Hündin auf.
    Es war ein unfreundlicher kalter Abend, der von dichtem Nieselregen und orkanartigen Böen durchzogen war. Man konnte keine fünf Meter weit sehen.
    Deshalb bemerkte Rodneys Dad den mächtigen LkW auch viel zu spät um Maggie zu retten. Die Hündin war in ihrem Spieldrang einer Maus auf die Straße gefolgt und direkt vor die Kühlerhaube gelaufen. So sehr sich Mr. McKay auch anstrengte, es war zu spät. Die beste Freundin seines Sohnes erlag ihren Verletzungen im feuchten Regen.
    Er konnte es ihm nicht sagen, ihm nicht jede Illusion rauben. Er musste sie im Wald begraben, am Besten noch heute. Doch was sollte er seinem Sohn erzählen?

    Rodney kam, wie jeden Morgen, die Treppe herabgestürmt und stürzte sofort zu Maggies Korb, doch die Hündin erwartete ihn nicht schwanzwedelnd, wie er es gewohnt war. Auch an ihrem Napf fehlte jede Spur.
    Sein Vater saß in der Küche und hatte sich in seine Zeitung vertieft.
    “Gutem Morgen, Dad!”, rief Rodney aufgeregt, “Hast du Maggie gesehen?”
    Rodney konnte nicht erkennen, dass sein Vater hinter der Zeitung zusammenzuckte und erst einmal tief Luft holte, bevor er sie sinken ließ.
    “Nein mein Junge. Hast du schon im Garten nachgesehen?”, erkundigte er sich.
    “Bei diesem Wetter?”, Rodney sah seinen Vater skeptisch an und lief hinaus in den großen Vorgarten.
    “Maggie!”, schrie er und suchte jeden Zentimeter des feuchten Grases ab.
    “Rodney”, sein Vater erschien in der Tür, “komm bitte wieder rein, sonst erkältest du dich.”
    “Ich muss sie suchen!”, brüllte der Kleine mit Tränen in den Augen zurück.
    “Das hat jetzt keinen Sinn, wahrscheinlich ist sie weggelaufen!”
    “Weggelaufen?!”, Rodney ging zu seinem Vater hinüber und sah ihn vollkommen entsetzt an, “Maggie würde nie weglaufen!”
    “So sind Hunde nun einmal”, versuchte ihn sein Vater zu beschwichtigen.
    “Das ist alles deine Schuld, hättest du für ihre Registrierung gezahlt, könnten wir sie jetzt wieder finden!”, mit Wuttränen in den Augen rannte der kleine Junge an seinem Vater vorbei in sein Zimmer und verkroch sich den Rest des Tages unter seiner Bettdecke.
    Trotz dessen, dass auf die ausgehangenen Zettel, auf denen ein Bild von Maggie und seine Adressse war, niemand reagierte, gab Rodney nicht auf.
    Mit der festen Hoffnung, dass seine Hündin wieder kommen würde, stand er ab jetzt jeden Morgen eine halbe Stunde eher auf und rief sie von der Veranda aus, suchte jeden Zentimeter des Gartens immer wieder aufs Neue ab.

    Der Winter verstrich und der Frühling legte seine Arme über das Land.
    Mit dem Frühling kam für Rodney auch die Erkenntnis. Maggie hatte ihn verlassen, ihn im Stich gelassen.
    Als Rodneys Eltern bemerkten, wie deprimiert ihr Sohn war, wollten sie ihm einen neuen Hund kaufen, doch er wollte nicht.
    Bald schon machte seine Mutter seinen Vater dafür verantwortlich, dass er so traurig war. Doch Rodney konnte es nicht verstehen. Was sollte sein Dad damit zu tun haben, dass Maggie ihn allein zurück gelassen hatte.
    Ab diesem Zeitpunkt stritten sie nur noch und Rodney fühlte sich dafür verantwortlich. Es tat ihm so schrecklich leid. Vor allem für seine Schwester, die so unter den endlosen Diskussionen ihrer Eltern litt. Und dann kam der Tag, als Jeannie wieder weinend in ihr Zimmer flüchtete und sich Rodney zwischen seine Eltern stellte. Was sie ihm dann an den Kopf warfen, sollte ihn sein ganzes Leben lang verfolgen.
    “Du bist doch der Grund, warum wir uns streiten!”, hatte sein Vater geschrieen.
    Auch Rodney floh in sein Zimmer und zog sich in sich zurück. Er vergrub sich in seinen Büchern, las und las. Immer wenn er sein Buch aufschlug wurde er in die Geschichte eingesogen und erlebte die aufregendsten Abenteuer mit den Romanfiguren.
    Schon bald freundete er sich mit der Katze seiner Nachbarin an, Figaro. Der Kater war schon sehr alt und doch war er sein ganzes Leben lang bei Ms. Miller geblieben. Ein treues Tier, das im folgenden Herbst starb…


    Fortsetzung folgt
    Geändert von Phönix89 (12.06.2007 um 19:10 Uhr)

    Spoiler 
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  2. #2
    Major Avatar von Lorien
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    Hihi... Noch so eine, die nicht länger warten wollte! Oder bist du so weit gekommen, wie du eigentlich wolltest?

    Doch zu deiner Geschichte: wow!!! Ich wusste, wie toll du deine Charaktere darstellen kannst, aber das war einfach unglaublich!!! Du hast Rodney als Jungen so super beschrieben, dass ich ohne zu zögern glaube, dass das perfekt zu seiner Figur passt!

    Und dann wieder diese Gefühle: ich habe mich mit ihm zusammen über das Geschenk gefreut, auch war ich jedes Mal dabei, wenn er mit Maggie draußen war und als sie ihm gegen die Jungs beigestanden hat... Und dann ist mir das Herz gebrochen, als sein wütender Vater diesen verhängnisvollen Satz gesagt hat... *heul* Da bleibt mir eigentlich nur dieses eine kleine Wort... GENIAL!!!

    Auch wenn ich sonst um Rodney-zentrierte Geschichten einen Bogen mache, warte ich richtig gespannt auf die Fortsetzung und freue mich auf das, was du dir als nächstes ausgedacht hast!!
    Geändert von Lorien (12.06.2007 um 18:32 Uhr)


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  3. #3
    Major Avatar von Lorien
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    Verdammter Rechner... Doppelpost. Sorry! Sollte das ein Mod sehen, bitte löschen. Danke!!
    Geändert von Lorien (12.06.2007 um 18:36 Uhr)


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  4. #4
    Hyndara
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    Mh, eigentlich wollte ich ja gar nicht, aber der Titel hat mich dann doch hierher gezogen ...

    Das Verhältnis zwischen Klein-Rodney und Maggie hast du wirklich gut rübergebracht. Das war richtig klasse und wie aus erster Hand geschildert (ja, Kinder und Tiere gehören nun einmal zusammen). Besonders die Szene, als der Hund Rodney zu Hilfe gekommen ist - das war so typisch für diese Vierbeiner! Da kamen richtig Erinnerungen auf ...

    Auch die Verzweiflung, als Maggie dann weg war, wie er versuchte, sie wiederzufinden, das war klasse. Und irgendwann die Resignation und schließlich die Anschuldigung von den Eltern. Autsch, das tut einem Kind wirklich weh! Vor allem, wenn es nicht weiß, was es eigentlich angerichtet hat.

    Auf jeden Fall bin ich weiter mit dabei (auch wenn ich eigentlich nicht so sehr auf McKay stehe, zugegeben). Du kehrst seine menschliche Seite wirklich gut heraus - die sollte er auch mal im Fernsehen des öfteren zeigen.

  5. #5
    Atlantis' Wölfin Avatar von Megana
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    ERSTE , mist, doch nicht

    na, du bist ja wieder fleißig, was?
    nun, was soll ich weiter sagen? traurig
    deswegen haben wir auch keine tiere, es ist schmerzhaft wenn sie gehen (in welchem sinne auch immer)
    und dann der schluss *schauder*

    aber den link konnte ich nicht finden

    also falls du nicht nochmal bei loyalty&betrayal reinschaust (was ich aber hoffe, da dort noch einige kommentare zu finden sind und noch was von mir, schleichwerbung ) die geschichte ist ganz große klasse, ehrlich und ich bin gespannt, wie die hier weitergeht. der anfang war vielversprechend.

    LG megana
    Geändert von Megana (14.06.2007 um 18:20 Uhr)

  6. #6
    Geek in trainee Avatar von Phönix89
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    @ Lorien:
    Noch so eine, die nicht länger warten wollte!
    Du hast mich durchschaut. Aber nach der Matheprüfung heute, brauchte ich einfach was aufmunterndes...
    GENIAL!!!
    DANKE *sichinderKühltruheverkriecht*

    @ Hyndara:
    Mh, eigentlich wollte ich ja gar nicht, aber der Titel hat mich dann doch hierher gezogen ...
    Freut mich Und der Titel wird schon ab dem nächsten Kap voll und ganz umgesetzt...
    Auf jeden Fall bin ich weiter mit dabei (auch wenn ich eigentlich nicht so sehr auf McKay stehe, zugegeben). Du kehrst seine menschliche Seite wirklich gut heraus - die sollte er auch mal im Fernsehen des öfteren zeigen.
    Finde ich auch, ich denke, dass jeder irgendwo in sich einen weichen Kern hat, selbst ein Rodney McKay. Er verbirgt ihn einfach gut.

    @ Megana:
    ERSTE ,
    Nicht ganz aber das mindert meine Freude darüber, dass du wieder dabei bist überhaupt nicht.
    aber den link konnte ich nicht finden
    uh, sorry, mein Fehler *Linkraussucht*
    http://www.youtube.com/watch?v=QJh3Rpk94To
    ich hoffe jetzt klappts (einmal wenn man ihn nicht nachprüft )
    also falls du nicht nochmal bei loyalty&betrayal reinschaust (was ich aber hoffe, da dort noch einige kommentare zu finden sind und noch was von mir, schleichwerbung )
    Ich hab schon vorbei geschaut, bloß durch den Stress hatte ich keine Zeit noch zu antworten und wollte ihn jetzt nicht wieder auf der Liste nach vorne holen. (Hast du meine PN nicht gekriegt? ) Auf jeden Fall noch einmal an dieser Stelle: DANKE, genau so hatte ich mir Darkyl vorgestellt, ein klasse Bild.

    Spoiler 
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  7. #7
    There is good in you... Avatar von Chayiana
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    Junge, Junge, Junge......
    Kaum hat man mal einen Tag nicht ganz so viel Zeit passieren hier die tollsten Dinge!!!

    Als ich gesehen hatte, dass du deine neue FF gepostet hast, auf die du Liane und mich ja schon seit einiger Zeit mit deinen Andeutungen richtig neugierig gemacht hast, habe ich mich sofort daraufgestuerzt und bin einfach nur... platt!!!

    Du hast Rodney als kleinen Jungen so unsagbar toll beschrieben, ich habe ihn direkt vor mir gesehen. Vor allem an dieser Stelle:
    Der Junge nahm seine Schwester artig an die Hand und lief mit dem kleinen Mädchen langsam die Stufen herab. Darauf bedacht, dass sie nicht stolperte.
    Das war so suess! Ehrlich! An der Stelle habe ich mich echt ein wenig gewundert, wie er eigentlich so so einem Griesgram (sorry! ) werden konnte.
    Aber die Erklaerung folgte ja quasi auf dem Fusse.

    Die Geschichte mit seiner geliebten Maggie ist mir echt ans Herz gegangen.
    Da hatte er mal was, das er einfach geliebt hat, und dann wird es ihm auf diese Weise genommen. Ich weiss auch nicht, ob die Entscheidung seines Vaters richtig war, aber das, was sich dann daraus entwickelt hat, wird, denke ich, doch arge Konsequenzen fuer seine Zukunft gehabt haben.

    Auf jeden Fall hast du das wirklich atemberaubend herausgearbeitet! Wirklich fantastisch! Um nicht zu sagen.... GENIAL!!!!

    Da brauchst du dir wirklich keine Sorgen zu machen, dass das nicht ankommt (wie du ja wohl an den anderen FBs gesehen hast... ).
    Ich fuer meinen Teil erwarte mit Spannung den naechsten Teil aus Rodneys Leben!!!!
    Geändert von Chayiana (12.06.2007 um 19:47 Uhr)

  8. #8
    Brigadier General Avatar von Cindy
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    Wow! Das ist wirklich eine tolle Geschichte.
    Irgendwie schön, aber auf der anderen Art, total traurig.

    Ich finde auch, dass der Vater einen Fehler begangen hat. Vielleicht hätte er es ihm doch sagen sollen und es wäre dann vllt alles anders ausgegangen.
    Denn eigentlich Wuchs er ja in einer guten Familie auf, bis dieser blöde Streit begann.

    Das mit dem Hund fand ich wirklich so was von traurig. In der Beziehung kann ich Rodney wirklich verstehen.
    Empfindet er später deshalb so eine große Liebe für Katzen? Weil sie angeblich nicht weglaufen?

    Bin echt gespannt wie Rodneys Kindheit weiter verläuft.

  9. #9
    Atlantis' Wölfin Avatar von Megana
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    ahhh, wie geil *tränenlach*,
    vielen vielen dank, dass du den link ein zweites mal reingestellt hast, das video ist irre.*prust* typisch mckay, ich liebe diesen schauspieler, er ist so genial.
    und sein letzter satz: "Aber ich schweife ab, wo waren wir? ach ja, führungsqualitäten!"
    danke,

    megana

  10. #10
    Geek in trainee Avatar von Phönix89
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    @ Chayiana: gleich vorneweg, bevor ich es vergesse: DANKE FÜRS BETA LESEN!!!
    Auf jeden Fall hast du das wirklich atemberaubend herausgearbeitet! Wirklich fantastisch! Um nicht zu sagen.... GENIAL!!!!
    Wo ist mein EISHANDTUCH!!! Danke, das geht runter wie Öl.
    Da brauchst du dir wirklich keine Sorgen zu machen, dass das nicht ankommt (wie du ja wohl an den anderen FBs gesehen hast... ).
    Ich bin wirklich froh, dass du mich ermutigt hast, nochmal Danke.

    @ Cindy:
    Das mit dem Hund fand ich wirklich so was von traurig. In der Beziehung kann ich Rodney wirklich verstehen.
    Empfindet er später deshalb so eine große Liebe für Katzen? Weil sie angeblich nicht weglaufen?
    Genau das war meine Absicht, Rodney mag Katzen, weil sie treu sind und hasst Hunde, weil er nicht verarbeitet hat, dass Maggie "weggelaufen" ist. Im Deutschabi hättest du jetzt 15 Punkte, Intention des Autors erfasst.
    Wow! Das ist wirklich eine tolle Geschichte.
    Danke, ich hoffe, dass sie dir weiterhin so gut gefällt.

    @ Megana:
    Gern geschehen. DH ist einfach nur der Abschuss. Ich könnte mich über ihn einfach nur tot lachen. Er ist klasse


    So, dann geht es doch gleich mal mit Kapitel 2 weiter. Über das Bild habe ich einen Spoiler gelegt, weil es mein, sich nicht an meine Einstellung von 150*150 halten zu müssen...

    Spoiler 


    Dann nehme ich euch wieder mit auf eine kleine Zeitreise. Wir befinden und nun im Jahre 1986...

    ~# Sahra #~

    Rodney hatte es geschafft, die Highschool nach zwölf langen Schuljahren mit Auszeichnung abzuschließen und ging nun aufs College. Weit weg von zu Hause. Weit weg von seinen streitenden Eltern. Nur um Jeannie, um sie hatte es ihm leid getan.
    Es war nicht so, als hätte sich sein Leben hier zum Positiven gewendet, aber er stand nun wenigstens nicht mehr länger alleine da. Nun gehörte er zum Schachclub und schlug sich wirklich gut. Nach nur zwei Wochen hatte er alle Mitglieder inklusive der betreuenden Professoren geschlagen.
    Er würde als jüngster Student an den Landesmeisterschaften, die an ihrer Universität - Edmonton - ausgetragen werden sollten, teilnehmen.
    Zum ersten Mal in seinem Leben bekam Rodney Lampenfieber. Am späten Nachmittag waren zahlreiche Busse vor der Hochschule angekommen, aus denen seine Konkurrenten zuhauf strömten.
    Rodney hatte es an diesem Abend sehr eilig, in das nahe gelegene Studentenwohnheim zu gelangen. Er lief oder vielmehr rannte die Treppen hinauf und stürzte ihn sein Zimmer. Sein Zimmerkollege, Samuel, der mit ihm ins gleiche Jahr ging, wäre vor Schreck beinahe vom Stuhl gefallen.
    “Erschrick mich ja nie wieder so! Sonst…”, er zeigte ihm grinsend die Faust. “Und? Schon bereit für morgen?”
    Sam war ebenfalls Mitglied des Schachclubs und intern wohl Rodneys größter Konkurrent. Oft beneidete Rodney seinen Zimmerkollegen für dessen entspannte und überlegte Spielweise. Es kam ihm gerade so vor, als könnte der Schwarzhaarige all seine Züge voraussehen.
    “Na ja”, wich Rodney aus, “ich bin gespannt, wie stark unsere Gegner sind.”
    “Das ist egal, wir werden immer besser sein”, Sam lächelte Rodney aufmunternd an, “wir sollten heute früh ins Bett gehen. Immerhin beginnt die Meisterschaft schon um sieben Uhr früh und wir wollen ja in Höchstform sein, nicht wahr?”
    “Ja, das wollen wir”, bestätigte Rodney, schmiss seinen Rucksack unter sein Bett und schlüpfte in seinen Schlafanzug, “ich putze mir nur noch schnell meine Zähne.”
    “Okay, ich mache das Licht schon mal aus. Schlaf gut”, Sam drehte sich zur Wand und betätigte den Lichtschalter.
    “In Ordnung, schlaf gut”, Rodney betrat das kleine Bad und beugte sich über das Waschbecken. Bei dem Gedanken an morgen rebellierte sein Magen, dabei hatte er schon seit Tagen nichts mehr gegessen. Sams Worte hatten ihm gut getan, er war sein erster wahrer Freund, doch diese innere Unruhe konnte er einfach nicht abstellen.
    Er ließ kaltes Wasser in seinen Becher ein, stellte ihn ab und spritzte sich das kühle Nass, das sprudelnd aus dem Wasserhahn lief ins Gesicht.
    Das tat erstaunlich gut, es half ihm wieder klar zu denken. Dann schnappte er sich seine Zahnbürste, drückte etwas Zahnpasta aus der Tube und begann zu putzen. Genau eineinhalb Minuten oben und eineinhalb Minuten unten, Ordnung muss sein.
    Als er seinen Mund ausgespült hatte und ihn mit dem harten Handtuch abgetrocknet hatte, tastete er sich vorsichtig im Halbdunkel zu seinem Bett. Doch schlafen konnte er diese Nacht nicht. Immer wieder wälzte er sich hin und her, fand einfach keine Ruhe. Er durfte am morgigen Tag nicht versagen, er wollte diesen verdammten Meistertitel.

    Am nächsten Morgen wachte er wie gerädert auf. Jeder einzelne Knochen, jeder Muskel schmerzte und seine Beine waren bleischwer, von den rasenden Kopfschmerzen gar nicht zu sprechen.
    “Guten Morgen!”, rief Sam ihm entgegen, während der athletische junge Mann in seine Jeans schlüpfte, “Aufstehen, du Langschläfer!”
    “Hmm, wie spät ist es?”, Rodney versuchte seine Augen zu öffnen, doch die Sonne, die den Raum durchflutete, blendete ihn beinahe unerträglich.
    “Halb sieben, wir müssen uns echt beeilen”, drängte Sam.
    “Und wann müssen wir unten sein?”, hakte Rodney schlaftrunken nach.
    “Um sieben, jetzt mach schon!”
    “Ach du Schande”, mit einem Schlag war McKay hellwach und sprang auf, “das wird knapp.”
    “Ich weiß, auf jetzt!”, Sam warf ihm sein T-Shirt entgegen, das über seinem Stuhl gehangen hatte.

    Nachdem Rodney sich in Rekordzeit fertig gemacht hatte, rannten die Beiden hinunter in die Aula, in der bereits mehrere Schachbretter auf kleinen Tischen aufgebaut waren. Der Raum, dessen Bodenfliesen das Wappen der Uni ergaben und dessen Stuckdecke reichlich verziert war, war bis zum Bersten mit Leuten gefüllt.
    “Da sind Sie ja endlich”, empfing Professor Mercer, der Betreuer ihres Schachclubs, sie, “das sind ihre Startnummern.”
    Er drückte Sam die 195 und Rodney die 35 in die Hände.
    “Die Verlosung hat bereits stattgefunden. Sie, Sam, haben noch etwas Pause. Und Sie, Rodney, können gleich zu Brett 13 gehen. Viel Glück”, Mercer klopfte ihm auf die Schulter und deutete in die Richtung des letzten freien Platzes. Rodneys Magen rebellierte, als er sich dem blonden, hünenhaft gebauten Mann gegenüber setzte.
    Sein Gegner nickte ihm nur knapp zu und eröffnete die Partie. Rodney hätte schon gleich am Anfang aus lauter Müdigkeit beinahe einen folgenschweren Fehler begangen. Das rüttelte ihn wach und trotz aller Angst hatte Rodney ihn mit dem Schäfermatt abserviert. Es grenzte beinahe an ein Wunder.
    “Schlag ein”, Sam kam mit erhobener Hand auf ihn zu und zog ihn in eine ruhigere Ecke der Halle, “das war erstklassig, du bist genial.”
    “Danke”, Rodney gähnte und rieb sich die Augen.
    “Hey, alles klar?”, erkundigte sich Sam besorgt.
    “Ja, ja. Nur zu wenig Schlaf…”
    “Brauchst du was zum wach werden?”, Sam sah ihn ernst an.
    “Ich hole mir gleich einen Kaffee”, bestätigte Rodney nickend.
    “Kannst du, aber ich hatte da an etwas anderes gedacht. Komm schnell mal mit”, Sam lief los und Rodney folgte ihm blind bis zum Kaffeeautomaten.
    “Soll ich wohl einen Espresso trinken?”, scherzte Rodney.
    “Nein, ein normaler Kaffee genügt. Ich gebe dir einen aus”, noch bevor Rodney protestieren konnte, warf Sam die Münze ein und reichte ihm Augenblicke später den Pappbecher.
    “Und jetzt”, der Schwarzhaarige griff in seine Hemdtasche und holte eine Bonbondose hervor, “schluckst du noch eine davon.”
    Sam reichte ihm eine kleine, unscheinbare Tablette.
    “Was ist das?”, Rodney sah ihn misstrauisch an.
    “Nichts Schlimmes, in den höheren Jahrgängen schlucken sie die alle. Sonst hält man den Stress nicht aus. Gewöhne dich schon mal dran”, Sam drückte sie ihm in die Hand.
    “Na gut”, Rodney nahm sie auf die Zunge und spülte sie mit einem Schluck Kaffe herunter, “wenn du das sagst.”
    Sie kehrten gemeinsam zurück in die Halle und verbrachten den Rest des Tages damit, ihre Gegner systematisch Schach matt zu setzen. Für keinen der Beiden war das noch eine Herausforderung. So schlossen sie intern die Wette ab, wer von ihnen am Ende insgesamt die wenigsten Züge gebraucht hat.
    Und Rodney hatte Spaß, sein Gehirn arbeitete auf Hochtouren und es war gerade so, als spielten seine Figuren von selbst.
    Am Ende des Tages saßen sich dann Sam und Rodney gegenüber.
    Erst hatte es McKay gar nicht gewagt, seinem Freund in die Augen zu sehen, doch dann wagte er es doch. Und ganz gegen seine Annahme streckte Sam ihm seine Hand hin.
    “Auf eine gute Partie.”
    “Wie immer”, Rodney schlug ein und setzte seinen Bauern auf d4.
    Und es war heute nicht Sams Tag. Rodney schaffte es, ihn in ein ersticktes Matt zu treiben. Unbemerkt hatte er seinen Springer auf den König angesetzt, der noch komplett von Sams Figuren umgeben war. Nachdem er somit nicht ausweichen konnte, ging Rodney an diesem Abend als Sieger aus dem Turnier. Und sehr zu seiner Überraschung freute sich Samuel für ihn genauso, wie er es selbst tat. Das machte wohl einen wahren Freund aus.

    Von nun an entwickelte sich Rodneys Leben zu einer rasanten Gipfelerstürmung. Samuels Bruder, der im Abschlussjahr war, führte die beiden Jungen in die Regeln der Älteren ein und nahm sie mit auf ihre illegalen Feiern. Am nächsten Morgen half ihnen eine kleine Tablette die Leistung zu erbringen, die die Uni von ihnen erwartete.
    Rodney genoss dieses schnelle Leben entgegen jeder seiner Erwartungen in vollen Zügen. Jeden Abend umgeben von hübschen Mädchen, der Nervenkitzel, dass die Professoren sie erwischen könnten und am nächsten Morgen wieder topfit in die Vorlesung, als hätte man die ganze Nacht durchgeschlafen. Ermüdungserscheinungen? Fehlanzeige. Dieses Gefühl war unbeschreiblich.

    Samuels Bruder hatte die beiden Jungs zur letzten Party ihres Jahrganges mitgenommen. Rodney stand mit einem Dirty Martini in der Hand in einer Ecke des im Halbdunkel gelegenen Raumes. Auf der Tanzfläche befanden sich rund dreißig Pärchen, die zu Phil Collins “In the air tonight” tanzten. Unter ihnen auch Sam mit einer heißen Blondine.
    Rodney war leider ein eher schüchterner und kontaktscheuer junger Mann, der sich nicht traute Mädchen anzusprechen. So genoss er die atemberaubende Atmosphäre, die diese Nacht mit Spannung erfüllte. Und er genoss das leichte Brennen in seinem Hals und die Wärme, die sich in seinem Bauch nach dem zweiten Martini ausbreitete.
    Wenige Meter neben ihm stand eine dunkelhaarige, junge Frau. Sie hatte atemberaubend sinnliche Lippen und Rodney schon wieder ihren Namen vergessen. Dafür, dass er sich keine Namen merken konnte, würde er sich manchmal gerne selbst erwürgen.
    Sie war ihm schon öfter in der Mensa aufgefallen und hatte nun, wie Sams Bruder, ihren Abschluss in der Tasche. Irgendwie fand Rodney es schade, dass er sie wahrscheinlich nie wieder sehen würde.
    Als sich ihre Blicke trafen wurde Rodney erst bewusst, dass er sie die ganze Zeit über angestarrt hatte. Verlegen glitten seine Augen auf den Boden und begutachteten das Muster des Parketts. Er lauschte, wie die ersten Takte von “Easy Lover” angespielt wurden. Dieses Lied und Phil Collins waren einfach nur der Wahnsinn.
    Aus dem Augenwinkel heraus beobachtete er, wie sie sich zum Rhythmus bewegte und langsam auf ihn zukam. Das Blut schoss in seine Ohren und ihm wurde ganz schwindelig im Kopf. Jetzt nur keinen Fehler machen, am liebsten wäre er im Erdboden versunken.
    “Wie heißt Du?”, fragte sie mit überraschend tiefer Stimme und lehnte sich gegen einen Pfeiler, so dass sie Rodney genau gegenüber stand.
    “Ich?”, keuchte er.
    “Ja, genau Du, Kleiner. Hinter Dir steht niemand und ich schiele meines Wissens nach nicht, oder?”, ein amüsiertes Lachen drang aus ihrer Kehle, noch nie hatte Rodney etwas so Angenehmes gehört.
    Mit einem Blick über die Schulter vergewisserte sich Rodney, dass sie tatsächlich ihn gemeint hatte und murmelte dann schüchtern, “nein, du schielst nicht. Ich heiße Rodney.”
    Sie kicherte leise, “so hieß mein Meerschweinchen.”
    “Danke”, Rodney setzte einen gequälten Gesichtsausdruck auf, “ich…”
    Zärtlich legte sie ihm ihre Finger auf die Lippen, “ich hatte mein Meerschweinchen sehr gern.”
    Während sie die Konturen seiner Lippen mit dem Zeigefinger entlangfuhr setzte im Hintergrund Phil Collins mit ‘Easy Lover!’ in das Lied ein. Rodney wurde mit einem Mal gleichzeitig heiß und kalt und ein wundersames Kribbeln breitete sich in seiner Magengegend aus.
    “Du bist wirklich süß”, raunte sie ihm ins Ohr, “so unschuldig, das mag ich… Ich heiße übrigens Sarah.”
    Sarahs Kopf kam ihm immer näher und schließlich trafen sich ihre Lippen in purer Leidenschaft. Sie lockte den jungen Mann spielerisch, indem sie sanft auf seine Unterlippe biss.
    Als sie sich von ihm löste hauchte Rodney, “Sarah, wow”, und versank in einem weiteren, atemberaubenden Kuss.
    Noch ehe sich die Sonne glitzernd über den Horizont erhoben hatte, war Rodney nicht länger unschuldig. Nach dieser Nacht sah er Sarah nie wieder…

    Fortsetzung folgt...

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  11. #11
    QBA baby... Avatar von FelixE
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    mensch ich habe überhaupt nicht mitbekommen

    das du eine neue Geschichte schreibst. Ich finde

    die story super. Ich glaube ich habe noch eine Fic

    gefunden die ich lesen kann. Zm ersten Teil muss

    ich sagen, dass das Weihnachtsfest wirklich schön

    beschreiben war sowie seine Verbindung zu Maggie.

    Das der Vater aber den Tod des Hundes verschweigt

    fand ich gemein von ihm. Zum zweiten Teil: Was sind

    denn das für Tabletten . Also so habe ich mir Rodneys

    jüngere Jahre nicht vorgestellt. Das er auf dem College

    mal gekifft hat müssten ja die meisten mittlerweile Wissen

    aber DAs hat mich schon erstaunt. Schreib weiter so!


    Lg Felix
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  12. #12
    There is good in you... Avatar von Chayiana
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    Hi Du!

    Was ich dich eh schon fragen wollte... gibt es eigentlich irgendwie eine Biografie von Dr. Rodney McKay??? Denn Du beschreibst das wirklich so intensiv, als wenn es alles Fakten waeren!! Echt klasse!!
    Besonders schoen fand ich dem ersten Teil, dass Rodney erkennt, was einen wahren Freund ausmacht, naemlich dass man sich mit dem anderen freuen kann, auch wenn man mal nicht Erster geworden ist.

    Ich wuerde ja gerne noch ein wenig auf diese Aufputschmittel eingehen, aber es ist verdammt schwer etwas dazu zu schreiben, wenn man weiss, wie es weitergeht..

    Aber die Sachen mit Sarah war echt der Knueller!! Ich musste so lachen, als ich mir unseren kleinen, schuechternen, unsicheren Rodney vorgestellt habe, wie er von diesem Vamp angebaggert wird... und dann noch das:
    Sie kicherte leise, “so hieß mein Meerschweinchen.”
    “Danke”, Rodney setzte einen gequälten Gesichtsausdruck auf, “ich…”
    Zärtlich legte sie ihm ihre Finger auf die Lippen, “ich hatte mein Meerschweinchen sehr gern.”
    Total goldig!!!!

    Ich freue mich zumindest sehr, dass du uns in dieser Weise Einblick in sein Leben gewaehrst!!!!! Das ist echt mal was anderes!!! Respekt!!!

  13. #13
    Brigadier General Avatar von Cindy
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    Wow!
    Wie lange hast du eigentlich daran geschrieben?
    Das war ja so was von brillant! Einfach klasse!

    Was mich allerdings gewundert hatte war, dass er schon seit Tagen nichts mehr gegessen hatte.
    Ist er eigentlich nicht nur am essen?
    Und Drogen hat er auch genommen?
    Nun sieht man ihn auch mal von einer anderen Seite *g*

    Aber am besten fand ich sie Szene mit Sarah. Da hat er doch glatt seine Unschuld verloren.

    Mach weiter so!
    Wirklich super!

  14. #14
    Hyndara
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    Aha, es geht weiter. Und jetzt sind wir mit McKay im College ...

    Mh, ich hoffe, du wirst irgendwann auflösen, was genau ihn zu diesem Egozentriker gemacht hat, denn im Moment ist er noch seehr umgänglich, wenn auch schon erste Ansätze vorhanden sind (Namen vergessen), und auch, was eigentlich zu dem Bruch mit Jeannie geführt hat. So besonders scheinen die beiden sich ja nicht zu mögen.

    Auf jeden Fall wieder ein interessanter Einblick in den jugendlichen McKay. Und auf diesem College gabs wohl eine Menge Phil-Collins-Fans, oder? 1986, da gabs so geile Songs! War neben 1984 das beste Pop-Rock-Jahr in diesem Jahrzehnt überhaupt *seufz*. Wenn ich nur an "Kyrie", oder die letzten Zuckungen von Rick Springfield ... Oh Mann, ich werd gerade zurück in die Zeit gezogen.

  15. #15
    Major Avatar von Lorien
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    Ich sitze gerade wieder fasziniert vor meinem Computer und starre gebannt auf dein neues Kapitel. WOW! So was tolles! Du überraschst mich immer wieder, denn jedes Mal wenn ich glaubte, du hättest ein besonders tolles Kapitel mit grandios dargestellten Charakteren geschrieben, setzt du im nächsten noch eins drauf!!!!

    Ich will mehr! Es ist einerseits wahnsinnig interessant, wie du Rodney so darstellst und eben andererseits so "echt". Auch wenn er jetzt noch nicht so viel Ähnlichkeit mit seinem späteren Ich hat, kaufe ich dir bis jetzt alles ab! Ich bin echt gespannt, was ihn noch so verändert und beeinflusst!!

    Spielst du Schach? Mir hat die Beschreibung nämlich total gefallen. Früher habe ich auch mal gespielt, doch der einzige, der jetzt mir mir spielen würde, ist mein Bruder und der ist unerträglich wenn er verliert - und genauso wenn er gewinnt.


    Irgendwie hatte ich total verpasst, dass du dein neues Kap. reingestellt hast und als ich es gestern früh bemerkte, was ich leider schon zu spät dran. Was habe ich mich geärgert, als ich nach Hause kam und das Forum nicht funktionierte!! Aber das Warten hat sich auf jeden, jeden Fall gelohnt!!!


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  16. #16
    Geek in trainee Avatar von Phönix89
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    @ Felix:
    Freut mich, dass du auch wieder dabei bist und danke für dein Lob.

    @ Chayiana:
    Was ich dich eh schon fragen wollte... gibt es eigentlich irgendwie eine Biografie von Dr. Rodney McKay??? Denn Du beschreibst das wirklich so intensiv, als wenn es alles Fakten waeren!! Echt klasse!!
    Echt? Wow... Jetzt bin ich sprachlos..
    Ich wuerde ja gerne noch ein wenig auf diese Aufputschmittel eingehen, aber es ist verdammt schwer etwas dazu zu schreiben, wenn man weiss, wie es weitergeht..
    Montag kriegst du Nachschub!
    Respekt!!!
    DANKE!

    @ Cindy:
    Wie lange hast du eigentlich daran geschrieben?
    Eigentlich gar nicht so lange, für die meisten Kapitel brauche ich so ungefähr vier Stunden. Das war sogar noch ein leichtes. Ich hänge zur Zeit bei Kap 4 fest...
    Das war ja so was von brillant! Einfach klasse!
    OMG DANKE!
    Aber am besten fand ich sie Szene mit Sarah. Da hat er doch glatt seine Unschuld verloren.
    Tja, das konnte ich mir nicht verkneifen.

    @ Hyndara:
    Yep, ich löse auf, wie er Egozentriker wird (Schritt für Schritt) und wie es zu Problemen mit Jeannie kam (dauert noch ein bisschen)
    1986, da gabs so geile Songs! War neben 1984 das beste Pop-Rock-Jahr in diesem Jahrzehnt überhaupt *seufz*. Wenn ich nur an "Kyrie", oder die letzten Zuckungen von Rick Springfield ... Oh Mann, ich werd gerade zurück in die Zeit gezogen.
    Oh ja, die 80er hatten schon was. Vor allem musikalisch. Erste Klasse. Und ich habe die große Ehre von meinen Eltern zum Abi Karten für Genesis bekommen zu haben!!! Am 10.07.2007 geht es ab nach München. *freu*

    @ Lorien:
    Oh man, wirf mir mal ein Eishandtuch rüber!!!!! DANKE, so ein Wahnsinnsreview, wow. Ich freue mich so, dass Rodney einigermaßen glaubwürdig rüber kommt. Ich möchte einfach zeigen, dass er kein geborenes Ekel ist, sondern sich durch äußere Umstände langsam so entwickelt hat.
    Spielst du Schach? Mir hat die Beschreibung nämlich total gefallen. Früher habe ich auch mal gespielt, doch der einzige, der jetzt mir mir spielen würde, ist mein Bruder und der ist unerträglich wenn er verliert - und genauso wenn er gewinnt.
    Yep, mein Dad und ich spielen immer, wenn er mal daheim ist. Ich war sogar ein paar Jahre in einem Club, bin dann aber immer reiten statt Schach spielen gegangen... Als das meine Eltern gemerkt hatten, gab es ein Donnerwetter und eine Reitbeteiligung.



    So, nach euren vielen, tollen Reviews möchte ich euch jetzt das nächste Kapitel präsentieren. Allerdings wird die nächsten Tage wahrscheinlich nichts Neues kommen, weil ich erst noch operiert werde (nichts Schlimmes) und somit nicht weiß, wann ich wieder fit bin. Aber ich gebe mein Bestes.



    ~# funeral #~

    Doch auch diese wilden Zeiten sollten einmal ein Ende finden. Rodney und Sam standen nach drei Jahren Dauerfeiern und glänzenden Noten vor ihrem Abschluss.
    Als sie sich an diesem lauen Sommermorgen hinunter in die Sporthalle begaben, ließ das Adrenalin, das durch Rodneys Adern strömte, sein Herz rasen.
    “Hey Rodney”, Sam packte seinen Freund an den Schultern und sah ihm in die glasigen Augen, “Du siehst nicht gut aus, Kumpel.”
    “Ich könnte einen Muntermacher gebrauchen”, gestand der blasse Mann.
    “Schlecht geschlafen? Ich auch”, Sam holte die kleine Schachtel, deren Inhalt einen wahren Energieschub bedeutete, aus der Hosentasche und drückte Rodney unauffällig zwei Tabletten in die Hand.
    “Zwei?”, flüsterte Rodney und sah Samuel verwundert an.
    “Na klar. Das ist der Abschluss und der erfordert härtere Maßnahmen”, mit diesen Worten schluckte Sam die restlichen drei oder vier Pillen und ließ die leere Dose wieder in seiner Hemdtasche verschwinden.
    “Na gut”, zögerlich schluckte Rodney eine Tablette und ließ die andere - geschützt vor Sams Blicken - in seiner rechten Hosentasche verschwinden.
    Gelassen ging er zu seinen Prüfern hinüber, zog eine Platznummer und ließ sich müde an seinem Tisch nieder.
    Sam saß einen Platz rechts und drei Reihen weiter vor ihm.
    “Sehr geehrte Damen und Herren”, der Leiter des College trat vor seine Studenten, “heute ist Ihr großer Tag, ihre finale Prüfung steht bevor. Sie sind bestimmt aufgeregt und deshalb will ich Sie gar nicht länger auf die Folter spannen. Auf ihrem Tisch finden Sie einen Umschlag, in dem sich Arbeitsanweisungen, Konzeptpapier und Bögen für die Reinschrift befinden. Wir haben jetzt neun Uhr, Sie haben 180 Minuten Zeit, um zwölf ist Abgabe. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg, Sie dürfen jetzt loslegen.”
    Rodney schlug den Deckbogen auf und überflog die Aufgabenstellungen. Geschenkt. Die Prüfung war eindeutig weit unter seinem Niveau.
    ‘Was soll’s?’, dachte er seufzend, ‘mir soll es Recht sein.’

    Nach knappen zwei Stunden hatte er alles zu seiner Zufriedenheit gelöst und lehnte sich entspannt zurück. Ein Blick durch die Halle verriet ihm, dass ein Großteil der anderen Prüflinge noch schrieben oder mit angestrengten Gesichtern nervös auf ihren Stiften herumkauten.
    Nur Sam nicht. Der lag auf seinem Tisch und schien zu schlafen. ‘Mann, Nerven braucht der Mensch‘, dachte Rodney grinsend.
    Er nahm sein Lineal und seinen Radiergummi aus dem ledernen Federmäppchen, legte den Gummi auf das flexible Holz und zielte auf Samuels Rücken. Als keine der Aufsichtspersonen in seiner Nähe war oder zu ihm herüber sah, ließ er das kleine Geschoss in Sams Richtung schnalzen und traf auf Anhieb ins Schwarze oder, besser gesagt, auf Samuels Hinterkopf. Eigentlich hätte Rodney erwartet, dass sein Freund jetzt auf der Stelle wie von der Tarantel gestochen aufspringen würde - denn Sam hatte einen sehr unruhigen Schlaf - doch er bewegte sich keinen Millimeter.
    Ein flaues Gefühl breitete sich in Rodneys Magen aus und ließ ihn nervös auf seinem Stuhl hin und her rutschen.
    Da stimmte etwas definitiv nicht. Er überlegte fieberhaft, wie er die Aufsichtspersonen auf Sam aufmerksam machen könnte, was sich aber als verdammt schwierig herausstellte. Die Prüfer durften ihre Studenten nicht direkt ansehen und erst recht nicht mit ihnen sprechen.
    ‘Wenn Du nur schläfst, bringe ich Dich um’, dachte Rodney und meldete sich wild schnipsend. Nachdem es die Professoren geschafft hatten, ihn fast zwei Minuten lang erfolgreich zu ignorieren, kam Mercer langsam auf ihn zu und blieb unauffällig hinter ihm stehen.
    “Mr. McKay! Sie wissen, dass wir nicht mit Ihnen kommunizieren dürfen”, raunte er.
    Rodney schnappte sich ein leeres Blatt und schrieb mit Bleistift, in großen, sauberen Lettern ‘SAM!’ darauf.
    Mercer sah ihn stirnrunzelnd an und ging langsam an Sam vorbei, wobei er den jungen Mann unauffällig anstupste. Als dieser nicht reagierte, bedeutete er einem seiner Kollegen zu ihm zu kommen.
    Gemeinsam versuchten sie, den jungen Mann aufzurichten, dessen Kopf schlaff auf seiner Brust ruhte.
    “Sam!”, Rodney sprang panisch auf und wollte zu ihnen herüberrennen, als Mercer ihn mit einer scharfen Geste abblockte.
    “McKay!”, sein Befehlston ließ keinerlei Widerrede zu, “Setzen Sie sich auf der Stelle wieder hin und warten Sie bis zum Abgabezeitpunkt!”
    Rodney ließ sich wie betäubt auf seinen Stuhl sinken. Beobachtete, wie sie seinen besten Freund aus der Halle trugen und lauschte dem nur Minuten später ertönenden Martinshorn.
    Die restliche Zeit bis zur Abgabe verbrachte er damit, den Sekundenzeiger der großen Wanduhr beim Einschlafen zu beobachten.

    Noch bevor ihm der Prüfer das Papier richtig aus der Hand genommen hatte, sprintete er los. Raus aus der Halle, die Treppe hinauf und zu Mercers Büro.
    Ohne anzuklopfen platzte der junge Mann in den Raum und störte den Professor bei einem Telefonat, das dieser gerade führte. Verlegen wollte er rückwärts wieder die Räumlichkeit verlassen, als Mercer ihm mit einer Geste bedeutete, sich zu setzen.
    Er ließ sich möglichst geräuschlos auf einem mit Leder bezogenen Stuhl nieder, der Mercers mächtigen Kiefernschreibtisch gegenueber stand.
    “Gut, Ms. Johnson. Ich werde später noch einmal nach Ihrem Sohn sehen und rechne dann morgen mit Ihrer Ankunft.”
    Als Mercer auflegte, sah er Rodney ernst an, “das war Samuels Mutter.”
    Rodney schluckte schwer, erwiderte aber nichts. So fuhr der Professor fort, “ohne große Umschweife. Was habt Ihr Euch eingeworfen und wie lange geht das schon so?”
    “Wir?”, Rodney sah in entsetzt an. Woher, zum Teufel, wusste er davon?
    “Leugnen ist zwecklos. Ich habe Euch schon seit längerem im Auge. Ihr seid hervorragende Schüler, das steht ausser Frage. Du bist sogar der beste Physikstudent, den ich jemals hatte. Aus Dir kann noch ein ganz großer Wissenschaftler werden. Erst gestern hatte ich eine Anfrage der Regierung und habe Dich wärmstens weiter empfohlen”, er legte eine kurze Pause ein, “Rodney, das schafft kein Mensch. Ihr feiert die ganze Nacht durch und bringt am nächsten Morgen Höchstleistungen. Hältst Du mich für so dumm, dass ich nicht bemerken würde, was Ihr treibt?”
    “Nein… Es… Ich…”, Rodney fehlten die Worte, “es sind Aufputschmittel. Sam hatte sie uns besorgt. Ich habe absolut keine Ahnung, woher er sie hatte und was es genau war. Er hatte drei oder vier von ihnen vor der Prüfung geschluckt und…”, Rodneys Stimme brach.
    Mercer lauschte gespannt, die Stirn vor Sorge in Falten gelegt.
    “Du weißt wirklich nicht, was das für Tabletten sind?”, der Gesichtsausdruck des Professors verriet nicht einmal ansatzweise, was in dessen Gehirn vor sich ging.
    “Nein, ich…”, da fiel Rodney die Tablette ein, die er vor der Prüfung in seine Hosentasche gesteckt hatte. Er sprang auf, holte sie heraus und überliess sie Mercer.
    “Die habt Ihr geschluckt?”
    Rodney nickte nur stumm.
    “Komm mit, wir fahren in die Klinik”, Mercer sprang auf, warf sich seinen Mantel auf die Schultern und verließ den Raum. Rodney, dessen Gedanken Amok liefen, folgte ihm geistesabwesend zu dessen Auto.

    Nur eine halbe Stunde spaeter saß Rodney an Sams Bett im nahegelegenen Krankenhaus. Aus dem Augenwinkel heraus beobachtete er seinen Professor, der einem Arzt die Tablette übergab und etwas wie ‘hat sein Zimmerkollege in seinen Sachen gefunden’ erzählte.
    Rodney wusste, dass ihm dieser Satz den Kopf retten würde. Niemand außer Sam und Mercer wussten, dass auch er das Medikament konsumiert hatte.
    Sein Blick war fest auf Samuels lebloses Gesicht geheftet. Der Beatmungsschlauch und die Infusionsnadel wirkten befremdend und fast beängstigend. Wie gebannt beobachtete er die Tropfen der Infusionsflüssigkeit, die in regelmäßigen Abständen in den dünnen Schlauch tropften.
    Das Schlimme an der ganzen Sache war, dass ihnen die Risiken der Aufputschmittel sehr wohl bewusst gewesen waren. Sie hatten sie akzeptiert, sie hatten ihnen sogar noch den letzten Kick gegeben.
    Mercer trat von hintern an seinen in sich zusammengesunken Schüler heran und legte ihm eine Hand auf die rechte Schulter. Die Realität konnte für einen Überflieger sehr schmerzhaft sein, Rodney tat ihm sehr leid.
    Mercer konnte nur hoffen, dass der junge Mann seine Lektion gelernt hatte und in Zukunft die Finger von sämtlichen Rauschmitteln lassen würde.
    “Wann wacht er wieder auf?”, die Stimme seines Studenten klang rauh und zitterte.
    “Er wird nie wieder aufwachen”, flüsterte Mercer.
    “Aber…”, Rodney riss sich los und sprang auf, “sein Herz schlägt doch!”
    “Die Aufputschmittel haben starke Gehirnblutungen verursacht, er ist leider gehirntot”, der Professor schien in den vergangenen Stunden um ein Vielfaches gealtert zu sein.
    “Nein!”, Rodney rannte aus dem Zimmer, hinaus auf den Hof, in den nahegelegenen Wald. Seine Kehle schnürte sich fest zu, und er hatte das Gefühl zu ersticken. Er brauchte frische Luft und seine Ruhe.
    ‘Nie wieder Aufputschmittel!’, schwor er sich, als er auf die Knie fiel und sein Gesicht auf das feuchte Moos sinken ließ.

    Die folgenden Wochen waren verdammt hart. Er schwitzte, zitterte und jeder Einzelne seiner Muskeln schmerzte, aber es wurde mit jeden Tag besser.
    Doch ein Ereignis war nichts gegen die ganzen Qualen. Sams Beerdigung.
    Es hatte wie aus Eimern geregnet, ein wahrer Wolkenbruch. Fast alle Studenten und Professoren waren auf dem kleinen Friedhof erschienen und hatten sich um den hellbraunen Sarg, der von einem Blumenmeer geziert war, versammelt. Der Gottesdienst hatte Rodney schwer zugesetzt. All die Bilder und Erinnerungen, die er versucht hatte zu verdrängen und die ihn nun wieder mit voller Wucht trafen. Er hatte wieder einmal seinen besten Freund verloren.
    Als sie den Friedhof verließen, trat Sams Mutter an ihn heran und nahm in fest in den Arm.
    “Du warst Sams bester Freund, nicht wahr?”, sie lächelte ihn mit tränenverhangenen Augen warm an.
    “Ja”, Rodneys Stimme zitterte, “ich glaube schon.”
    “Er hatte viel von Dir erzählt, von Euren gemeinsamen Schachpartien. Er hatte Dich wirklich gern gehabt”, sie strich Rodney mütterlich über die Wange, “ich wollte Dir eigentlich nur sagen, dass Du Dir keine Vorwürfe machen sollst. Du konntest ja nichts von seiner Sucht wissen…”
    Sams Mum wandte sich ab und verbarg ihr Gesicht im Mantel ihres Mannes, der Rodney zunickte und mit ihr in einen wartenden Wagen stieg.
    Mit einem Mal wurde Rodney eiskalt. Er hätte Sam retten können, er hätte sehen müssen, wie weit er schon da drin gesteckt hatte. Eine Woge der Übelkeit überkam McKay, die wild tobend über ihm zusammenbrach. Sein bester und einziger Freund war tot und er wieder einmal allein…

    Fortsetzung folgt

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  17. #17
    Major Avatar von Lorien
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    OMG!!! Was habe ich dir im letzten FB geschrieben?!?! Du hast es schon wieder geschafft, dich selbst zu übertreffen. Das war unglaublich!!!

    Vielleicht war ich ja noch etwas aufgewühlt, nachdem ich den Eintrag in deinem LJ gelesen habe, aber dieses Kapitel hat mich unglaublich mitgenommen. OMG, dass man immer erst wirklich begreift und lernt, wenn alles zu spät ist. *mich zitternd in die Ecke verkriech*

    Erneut toll geschrieben und zu Anfang hast du ja auch noch Sachen zum Schmunzeln eingebaut: die Prüfungsaufgaben, die keine Herausforderung für unseren Geek waren oder, dass er tatsächlich mitten in der Prüfung anfängt mit dem Radiergummi nach Sam zu werfen... doch dann folgte sogleich der Hammer... *Gänsehaut abschüttel* Beklemmend und toll geschrieben! Und dann auf der Beerdigung... *schluck*

    Irgendwie bekomm ich langsam Angst vor den nächsten Kapiteln... Es kann doch nur noch schlimmer werden, wenn man bedenkt, was für ein Mann aus ihm geworden ist. Aber keine Sorge, es wird mich schon wieder hierher ziehen.


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  18. #18
    QBA baby... Avatar von FelixE
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    Das Kapitel war ja noch besser. Das Sam gestorben

    ist fand ich ein wenig traurig. Aber eine Frage habe

    ich: Wenn man Hirntod ist arbeitet das Herz doch

    blos noch 10 minuten oder? Und dann müsste das

    Herz doch eigentlich schon nicht mehr schlagen.

    Naja ist ja eigentlich auch egal. Ich möcchte nicht

    den ergreifensten Teil dieses Kapitels zerdiskutieren.

    Lg Felix
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  19. #19
    There is good in you... Avatar von Chayiana
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    Hi Du,

    ich bin immer noch ganz fertig. Schon als ich das Kapitel das erste Mal gelesen hatte, hat sich in meinem Hals so ein dicker Kloss eingenistet.... und irgendwie ist der seitdem gar nicht mehr verschwunden.

    Du hast das wirklich so ergreifend und beklemmend geschrieben, ich muss dir da wirklich mal ein ganz grosses Lob aussprechen!!!

    Schon als Rodney Sam waehrend der Pruefung da wie schlafend liegen sind, wusste ich instinktiv sofort, dass da was Schlimmes nachkommt...

    Am besten gefallen hat mir dann die Szene, wo Mercer ihm sagt, dass Sam hirntot ist, ich konnte Rodneys Verzweiflung fast koerperlich spueren, das Verlangen da nur wegzulaufen.... alleine zu sein.

    Und dann die Szene bei der Beerdigung, Sams Mutter ihm sagt, dass er ja keine Schuld habe... OMG, ich kann mir gar nicht richtig vorstellen, wie schuldig sich Rodney da gefuehlt haben muss. Das war wirklich das zu Herzen gehenste Kapitel, dass ich jemals gelesen habe!! Toll!!

    So, dann werde ich mich jetzt mal an den naechsten Teil machen!

    @ FelixE
    Solange ein Koerper an lebenserhaltene Maschinen angeschlossen ist, kannst du ihn, obwohl hirntot, fast unbegrenzt am "Leben" erhalten.

  20. #20
    Hyndara
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    Standard

    Oh Mann, das war heftig! *schluck* Sein bester Freund tot, das hinterläßt deutlich Spuren, kann ich nachvollziehen.

    Puh, jetzt weiß ich irgendwie gar nicht wirklich, was ich schreiben soll. Auf jeden Fall ein großer Dienst, den dieser Mercer McKay da erweist, daß er ihn deckt. Und dann die Sache am Grab ... da schnürt sich einem richtig die Kehle zu.

    Weiter, bitte!

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