Short-Cut: Können sie noch mal von vorne beginnen?
Fortsetzung von: ... „Nie mehr ohne Dich“, „Lichter“ „Nebel“, „Spiegel der Verdammnis“, „Seelenfolter“, „Zerrissen“, „Immer wenn der Wind weht“ und „Und plötzlich ist alles anders“
Spoiler: -
Character: OC, Sheppard
Kategorie: PoV, Drama, Romance
Rating: PG-13
Author’s Note: -
Widmung: -
Disclaimer: MGM Television Entertainment. Mir gehört da gar nichts und ich verdiene auch kein Geld damit.
Feedback: Würde ich mich freuen!
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Alive
Der Wind riss an seiner Kleidung, er legte seine Arme an den Körper und Sekunden später drang er in die nasse Dunkelheit ein und sank immer tiefer. Er ließ sich von der Strömung treiben und die Kälte legte sich auf seine Sinne. Als er die Augen öffnete sah er die Schwärze des tiefen Ozeans vor sich; das Licht der Sonne erreichte nur die Oberfläche. Das Salz des Meeres brannte in seinen Augen, doch er ließ sie offen und tauchte weiter hinab. Die Schwerelosigkeit erfüllte seine Seele und er fühlte sich in dem Augenblick so frei. Mit seinen Händen glitt er durch die Nässe und hinterließ eine Spur von Bläschen, die sich einen Moment später wieder auflösten. Er wünschte sich, seine Schmerzen der Trauer würden genauso schnell verschwinden.
2 Monate war nun vergangen, seit sie ihr Kind verloren hatten. Er hätte niemals gedacht, dass es so wehtun würde, aber er konnte nicht mit der Trauer umgehen.
Lily sonderte sich immer mehr von ihm ab und er wusste nicht, wie er auf sie zu gehen sollte. Sie hatte Atlantis für zwei Wochen verlassen und er hatte ihr nicht folgen können. Er wusste nicht, was er hätte sagen oder tun sollen.
Er liebte sie über alles, doch dies war eine Prüfung für ihre Liebe, ihrem gemeinsamen Leben und er hatte Angst, sie zu verlieren. Er schluckte und merkte, dass ihm bald die Luft ausgehen würde. Dann müsste er wieder an die Oberfläche und alles käme wieder auf ihn herab geprasselt. Er hatte gedacht, hier in der Dunkelheit könnte er frei sein und die Probleme hinter sich lassen. Er bewegte sich leicht und wurde so nach oben getrieben. Es herrschte totale Stille um ihn herum und er schloss seine Augen.
Die Sachen aus dem Kinderzimmer waren gepackt, gestern hatte sie den Schritt gewagt. Immer wieder war sie hinein gegangen und war dann vor der Aufgabe geflüchtet. Sie hatte es nicht verstanden, warum ausgerechnet ihr Kind sterben musste.
Auf Atlantis haben sie die anderen in den Fluren immer so mitleidig angesehen und sie hatte es nicht mehr ausgehalten. Als sie zuhause angekommen war, hatte ihre Mutter sie im Arm genommen und sie hatte endlich richtig weinen können.
John hatte sich verschlossen, es war seine Angst zu viel Gefühl zu zeigen und sie hatte sich von ihm abgewandt. Das war ein Fehler gewesen, er brauchte immer einen Anstoß, aber diesmal konnte sie ihn nicht helfen. Sie musste sich selbst erst mal anstoßen.
Zuhause war sie viel spazieren gegangen, hatte versucht sich abzulenken, doch alleine zu Trauern ohne John bei sich zu wissen, es ist ihr nicht leicht gefallen. Sie brauchte ihn bei sich, sonst könnte sie nie mehr glücklich werden. Deshalb war sie wieder zurück gekommen.
Überwinde es; du musst nicht vergessen.
Ihre Mutter hatte traurig gelächelt, als sie es ihr gesagt hatte und Lily hatte erkannt, das sie nicht alleine mit diesen Schmerz des Verlierens war.
Nun stand sie auf dem Pier, der Wind zerrte an ihrem Haar und hatte ihn springen sehen. John konnte nur dort aus sich rauskommen, wo ihn niemand sah. So war es schon immer, aber auch diese Seite liebte sie an ihn. Lily schloss die Augen und holte tief Luft.
Er spürte, wie das Wasser in Bewegung geriet, sah auf und konnte sie sehen, wie sie auf ihn zu geschwommen kam. Ihre Haut schimmerte in der Finsternis und sie sah so noch zerbrechlicher aus. Sie hatte die Augen offen, in denen der Wille des Überlebens lag und sie griff nach seinen Händen. Sanft zog sie ihn an sich, umarmte ihn und legte ihren Mund auf den seinen. Er spürte, wie er wieder etwas Luft in seine Lungen bekam und sie lächelte leicht. Sie hatte diesen Schritt gewagt; hatte ihm ihre Liebe und das Leben wiedergegeben und er wusste, sie hatte die gleichen Ängste. Doch sie konnten sie nur gemeinsam durchstehen und das würden sie. Er fuhr ihr liebevoll über die Wange, bevor er ihre Hand ergriff und sie fest drückte. So hielten sie sich noch einige Zeit fest, ehe sie merkten, dass ihnen nichts anderes übrig blieb, als aufzutauchen und ihr Leben weiter zu leben. Langsam bewegten sie sich, kamen der Oberfläche näher und konnten das sanfte Licht erkennen. Ein paar Sekunden trennten sie noch, dann würden sie wieder der Schwere ausgesetzt sein und von vorne beginnen.
Ende