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Thema: Spur der Angst (Teil I)

  1. #1
    Auf der Suche Avatar von Kathi90
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    Standard Spur der Angst (Teil I)

    Short-Cut: Sie wollen nur eines: Zerstören...
    Fortsetzung von: ...„Candle“, „Aufgeben?“, „Tri Tra Trullala“ und „Erinnerungen
    Spoiler: -
    Character: Sheppard, OC, Multi-Charakter
    Kategorie: Drama, Angst, Friendship, Charakter Death
    Rating: R-16
    Author’s Note: Ich will noch einmal darauf hinweisen, dass es Gewaltanwendung in der FF zu lesen gibt.
    Widmung: Danke Hyndara für deine Tipps und Vorschläge!!!
    Disclaimer: MGM Television Entertainment. Mir gehört da gar nichts und ich verdiene auch kein Geld damit.
    Feedback: Würde ich mich sehr freuen!


    ---


    Spur der Angst




    1 Woche vorher:


    Dr. Xenia Berry zog ihren Trolley hinter sich und trat in den Torraum. Sie ließ ihn an der Treppe stehen und ging hinauf zu Danny. Der sah auf, als sie sich zu ihm stellte und lächelte.
    „Verdienter Urlaub?“
    Sie nickte und er begab sich an die Konsole, um das Gate anzuwählen.
    „Ich werde die 3 Wochen ohne euch genießen!“
    Danny grinste und Xenia wollte wieder die Treppe hinab, als er ihr viel Spaß wünschte.
    „Danke, den werde ich haben!“
    Sie winkte noch mal, dann nahm sie ihren Koffer wieder an sich und trat nach dem Danny ihr das OK gegeben hatte, durch das Stargate.
    Es sollte das letzte Mal gewesen sein...



    1 Woche später:


    Ihr war so schlecht. Schlecht, weil sie schon lange nichts mehr zu Essen bekommen hatte. Sie hatte außerdem Durst, doch sie bekam immer nur ein paar Schlucke. Es war in der Kammer so kalt, ihre Hände waren am Rücken gefesselt und sie hatte kein Gefühl mehr darin.
    Vor ein paar Tagen, als sie am Abend von einer Kinovorstellung nach Hause gekommen waren, hatten die Männer sie in ihrer Wohnung überwältigt. Sie wusste nicht wo sie hingebracht worden war, sie war betäubt worden. Sie hörte wie ihr Magen knurrte und sie kniff die Augen zusammen. Ihre Augenbinde konnte nicht verhindern dass sich eine Träne löste und über ihre Wange lief.
    Erschrocken zuckte sie zusammen als die Tür zu ihrem Gefängnis quietschend geöffnet wurde und die Schritte immer näher kamen. Dann wurde sie an den Schultern gepackt und hoch gehievt. Das nächste was sie spürte, war ein harter Stuhl und sie nahmen ihr die Augenbinde ab. Sie blinzelte mehrmals, sah jedoch etwas verschwommen. Über ihr hing eine Lampe die sie blendete und sie blinzelte erneut.
    „Ist sie das?“
    Der Mann neben ihr hielt ihr ein Foto zweier Mädchen vors Gesicht. Ihre Augen tränten, sie konnte kaum was erkennen.
    „Ist sie das?“, zischte er ihr ins Ohr und griff ihr grob an den Arm. Xenia schluckte und versuchte sich zu konzentrieren. Tatsächlich wurde ihr Blick klarer und sie erkannte eines der Mädchen. Was wollten sie nur von ihr?
    „IST SIE DAS?“
    Er rüttelte an ihren Stuhl und Xenia schluchzte auf.
    „Nein, wer sollte das sein?“, antwortete sie hastig und bekam einen Schlag ins Gesicht.
    „Es ist egal, wenn du es mir nicht sagst. Dann holen wir eben beide!“
    Sie senkte den Kopf, dann spürte sie, wie der Mann gegen den Stuhl mit dem Fuß stieß und sie kippte um. Sie kam mit den Kopf an die Wand und vor ihren Augen wurde alles schwarz...



    Tania Johnson schloss leise die Türe und begab sich wieder ins Wohnzimmer wo ihr Mann saß und die letzten Minuten eines Footballspiels anschaute. Er blickte auf, als sie sich auf die Couch setzte und es sich dann seitlich liegend bequem machte.
    „Sie schlafen beide tief und fest. Farah hat eine Hand im Gesicht von Dana und umgekehrt!“, lächelte Tania und seufzte.
    „Die Zeit vergeht so schnell Peter. Eben hatten wir unsere Kinder noch im Schoß und nun wachen wir über unsere Enkelkinder!“
    Peter sah zu ihr und stimmte nickend zu. Dann wurde er von einen Geräusch abgelenkt.
    „Hast du das gehört?“
    Tania sah ihn an.
    „Was?“
    Er lauschte angestrengt, dann schüttelte er irritiert den Kopf.
    „Hat sich so angehört, als wäre jemand an der Türe!“
    Tania setzte sich auf und blickte auf den leeren Platz neben den Sofa, wo sonst immer der Schäferhund sein Schläfchen gehalten hatte.
    „Wir vermissen einfach nur Sammy!“, meinte sie, dann stand sie auf um in die Küche zu gehen. Dort holte sie ein Glas aus dem Schrank und wollte sich zum Kühlschrank drehen, als jemand ihr etwas übelriechendes über den Mund legte und ihr Körper erschlaffte langsam. Dabei ließ sie das Glas fallen und es zersprang, als es den Boden berührte.
    „Tania?“
    Peter sah vom Spiel auf und lauschte. Er bekam keine Antwort. Langsam erhob er sich aus dem Sessel und ging vorsichtig zur Küche.
    „Tania?“
    Bevor er in den Raum trat, wurde er von hinten niedergeschlagen und er sackte zu Boden. Mit verschwommenen Blick sah er wie drei Männer zum Kinderzimmer liefen.
    „Beide... Die Tochter des Colonels ist eine von ihnen!“, hörte Peter noch, dann verlor er das Bewusstsein.



    Der schwarze Nissan Maxima mit den 4 Personen bog in die Straße ein. Lily drehte sich zu ihren Bruder und dessen Frau um, die auf der Rückbank saßen.
    „Solche Abende sollten wir öfters machen!“
    Brooke nickte.
    „Seltsam, wenn kein Kind um einen rum ist. Diese Ruhe...“
    Chris seufzte und streckte sich leicht.
    „Eines werden wir ja dann gleich wieder am Hals haben!“
    Lily kicherte, als Brooke ihm mit ihrer Handtasche auf die Schulter schlug.
    „Ich weiß gar nicht warum sich meine Schwester das antut und mit unseren drei großen auf einmal in den Urlaub fährt!“, grinste dann auch Brooke, ehe ihr das dunkle Haus auffiel.
    „Sind Mum und Dad schon ins Bett?“, fragte sie und Lily sah ebenfalls hinaus, als John in die Einfahrt bog und neben den schwarzen Ford Escape stehen blieb. Die vier stiegen aus und näherten sich dem Eingang. John der die Stufen bereits überwunden hatte, sah das die Tür einen Spalt offen stand. Er drehte sich um und gab ein Zeichen.
    „Geh ins Auto Brooke!“, flüsterte Chris und zog sie zu dem Gefährt.
    „Was ist denn los?“, fragte sie irritiert und sah zu wie ihr Mann seine Waffe aus dem Wagen holte und dann sich zu John begab.
    Lily warf John die Taschenlampe hin und blieb bei ihrer Schwägerin und legte den Finger auf den Mund. Brooke nickte und sah auf die Türe. Derweil waren Chris und John ins Haus getreten und John leuchtete mit Lampe auf den Boden.
    Im Flur sahen sie Peter liegen. Blut lief von seinen Hinterkopf über die linke Gesichtsseite und John beugte sich zu seinen Schwiegervater. Er hatte noch einen Puls. Einen Moment darauf war Chris wieder bei ihm.
    „Niemand mehr da!“, meinte er und machte das Licht im Flur an. Da sah Chris seine Mutter in der Küche liegen und rüttelte sie vorsichtig an der Schulter.
    „Mum?“
    Sie ächzte und Chris atmete auf.
    „Mein Gott, was ist passiert?“, hörte er seine Frau vom Flur.
    „Ich hab die Ambulance informiert!“, sagte John und dann hörten sie Brooke aufschreien. Chris stürzte aus der Küche und fand sie und Lily im Kinderzimmer vor. Dort war ein zerwühltes Bett und auf einem der weißen Kissen Blut.
    „Die Kinder!“, flüsterte Lily geschockt und sah John an, der neben Chris stand.


    Peter wachte auf, als der Krankenwagen eintraf. John kniete neben ihn und bat ihn, dass er sich nicht bewegen sollte, ehe die Sanitäter ihn nicht untersucht hätten.
    „John... Sie... Sie wollten nur Farah!“, wisperte Peter und ächzte auf.
    „Was?“, fragte John und Peter sah ihn an.
    „Es waren drei... Einer sagte, eine von beiden wird... bestimmt die Tochter des Colonels sein!“
    Seine Kräfte ließen wieder nach und John machte den Sanitätern Platz. Auch kümmerten sie sich um Tania, die am Boden saß und benommen an der Wand lehnte.
    „Wir werden sofort ins Krankenhaus nachkommen!“, sagte Chris und folgte den Männern hinaus, die seine Eltern in den Rettungswagen verfrachteten. Er sah ihnen nach, dann griff er an sein Handy.
    „Ich werde meine Kollegen informieren!“, meinte er und wählte bereits, als John ihm das Handy weg nahm.
    „Nein!“
    Chris zog die Augenbrauen nach oben.
    „Nein? Sag mal, du hast doch gar nichts getrunken!“
    John zog Chris zur Seite.
    „Peter hat gesagt, die Männer waren darauf aus Farah zu entführen. Sie wollten die Tochter des Colonels. Und ich ahne bereits wer es ist. Ich will aber vorher noch mit meinen Vorgesetzten sprechen. Solange halte dich zurück!“
    Chris sah John an und zuckte dann die Schultern. John dankte ihm und wählte mit seinen Handy eine Nummer und wartete darauf, dass jemand abnahm.
    Chris lauschte dem Gespräch und blickte dann John erwartend an, als er es beendete.
    „Wir fahren nach Colorado Springs!“
    „Was?“
    „Nur dort wirst du erfahren was eigentlich los ist. Mir wurde gerade das bestätigt, was ich dachte!“
    Chris rieb sich über die Stirn und schüttelte den Kopf.
    „Vertraue uns!“, hörte er seine Schwester sagen die mit Brooke, die eine Tasche mit Kleidung in der Hand hielt, aus dem Haus kam.
    „Meinetwegen, aber eins sage ich dir John. Wenn Dana etwas geschieht, dann wirst du das bereuen!“
    John nickte nur, dann stieg er ein und Chris setzte sich auf die Beifahrerseite. John ließ das Fenster herab und sah Lily an.
    „Ein Flugzeug steht bereit. Wir sind in ein paar Stunden wieder hier!“
    Lily nickte und stieg zu Brooke in den Wagen. Die beiden Frauen hatten noch nicht ganz realisiert was gerade geschehen war und handelten wie in Trance.



    Xenia erwachte mit heftigen Kopf – und Magenschmerzen, dann hörte sie fremde Atemgeräusche und ein leises Weinen. Sie hatten es wahrgemacht.
    „Hallo?“, flüsterte sie und nach einigen Sekunden bekam sie eine leise Antwort.
    „Wie heißt du?“, fragte sie, versuchte das Kind zu beruhigen.
    „Dana! ... Ich will zu meiner Mama!“
    „Bist du alleine hier Dana?“
    „Nein. Meine Cousine ... ist auch da! Aber die bösen Männer ... haben sie mitgenommen!“
    Xenia setzte sich auf, soweit sie das mit den Fesseln konnte.
    „Dana, kannst du aufstehen? Dann komm zu mir und du bist nicht mehr alleine!“
    Es dauerte einen Moment, dann spürte Xenia, wie das Kind neben ihr Platz nahm und sich an sie schmiegte.
    „Es wird alles wieder gut!“, flüsterte sie und fühlte erneut ihre Tränen.




    Der Wagen hielt auf dem Parkplatz und eiligen Schrittes verließen die Männer diesen um an den Eingang zu gelangen. John hielt seinen Ausweis hoch und deutete auf Chris.
    „Er hat eine Erlaubnis von General Landry!“
    Der Soldat nickte wissend und ließ die beiden in den Aufzug steigen, der sie nach unten bringen sollte. Chris hatte kein einziges Wort mit John gesprochen, zu sehr war er beunruhigt und gespannt, was er jetzt erfahren würde.

    John führte seinen Schwager durch die Gänge und gelangte so zum Büro des Generals. Die Tür stand offen und Landry erhob sich, als er die Männer an der Schwelle stehen sah.
    „Kommen Sie herein!“
    „Ich möchte keine Ausflüchte oder sonst was hören. Sagen Sie mir einfach was Sie wissen!“, sagte Chris, der die Hand des Generals verweigerte und der seufzte.
    „Dann sollten Sie sich lieber setzen!“
    Genervt setzte sich der junge Mann in den Stuhl und hörte der Erklärung zu. Seine Mimik wechselte von Ungläubigkeit, Belustigung, erneuter Ungläubigkeit bis zu Erstaunen, als der Mann vor ihm den Bericht beendete.
    „Das ist alles nur ein schlechter Witz? Wo ist die versteckte Kamera?“, meinte Chris und sprang auf.
    „Chris!“
    Er sah zu John der ihn nun wütend ansah.
    „Das ist alles die Wahrheit. Glaubst du nicht auch, dass ich mir Sorgen um meine Tochter mache?“
    „Aber,... aber das...“
    Chris schüttelte den Kopf und zuckte zusammen, als ein seltsames Geräusch ertönte.
    „Kommen Sie!“
    Er folgte Landry der in den Konferenzraum neben seinen Büro ging und Schotten vor dem Fenster hochfuhr.
    „Verdammt!“, stieß Chris aus, als er das Tor sah und einen Moment etablierte sich das Wurmloch. Er sah zu John, als er begriff, dass dies alles echt war.
    „Verdammt!“
    John nickte zustimmend und sah dann wie Lorne, McKay und Thomson aus dem Gate traten.
    „Unsere Verstärkung!“, meinte John und Landry sah ihn an.
    „Wir haben Lorne bereits über alles informiert. Machen Sie sich sofort auf den Rückweg!“
    „Ja, Sir!“



    Ihr erster Weg führte die fünf ins Krankenhaus, wo sie von Lily am Eingang empfangen wurden.
    „Es geht ihnen gut! Man will sie für zwei Tage dennoch zur Beobachtung hier behalten!“
    Sie fuhr sich über die Augen und John trat zu ihr, als er sie zittern sah. Langsam ließ der Schock bei ihr nach.
    „Sag es bitte nicht!“, flüsterte sie, als er sie in die Arme nahm.
    „Es ist der Trust!“, antwortete er ebenso so leise und Lily brach in Tränen aus.



    An das Geräusch der quietschenden Tür würde sie sich nie gewöhnen, dachte Xenia, als sie wieder gepackt wurde und so wie sie es hörte, das Kind ebenso. Wie lange war sie nun schon in der Gewalt der Männer? Wann würden ihre Kollegen sich fragen, warum sie nicht zur Abreise nach Atlantis erscheine? Wann würde sie verhungern?
    Xenia knickte kurz ein, der, der sie am Arm mit zog, fasste sie grob unter der Achsel und hievte sie wieder mit.
    Der harte Stuhl war inzwischen schon von ihr eingesessen, aber er war immer wieder so kalt, jedes Mal, wenn sie sie darauf stießen. Das Licht blendete ihre geschwächten Augen und sie hielt sie anfangs geschlossen.
    „Willst du denn nicht zu sehen?“
    Die Stimme kam seitlich von ihr und sie drehte leicht den Kopf. Xenia blinzelte mehrmals, dann sah sie wie die Tochter der Sheppards auf der Liege lag, gefesselt und wach. Sie bemerkte, wie das Mädchen sie erkannte. Seit sie in den Laboren von McKay arbeitete, hatte sie öfters Kontakt zu ihr, da sich Farah immer wieder bei dem Wissenschaftler aufhielt und ihn absichtlich ärgerte und ihn zur Weißglut brachte.
    „Tante!“, rief Farah, deren Tränenspuren man deutlich sehen konnte und Xenia schluckte. Ihr Hals war so trocken.
    „Alles ist gut Farah!“
    Jemand packte Xenia an ihren kurzen Haar.
    „Du hast keine Ahnung, hmm?“
    Die Stimme klang plötzlich so blechern und sie wurde wieder los gelassen. Als der Mann an ihr vorbei lief und sie ansah, leuchteten seine Augen auf.
    „Oh nein!“, flüsterte Xenia, als sie begriff, wer sie Gefangen hielt.
    „Aua!“
    Die Rufe von Farah riss sie aus ihren Gedanken und sie sah, wie er dem Kind etwas spritzte.
    „Sie wird bald keine Gefahr mehr darstellen!“, hörte sie ihn zu seinen Komplizen sagen und die lachten. Das Kind wand sich auf der Liege, der Körper krampfte, hörte nicht mehr zu schreien auf.




    John stellte die Tasse Kaffee auf den Tisch und setzte sich auf den Stuhl. Sie waren zu sich nach Hause gefahren, Brooke und Lily saßen im Wohnzimmer auf der Couch und sprachen leise miteinander.
    „Können Sie sie orten McKay? Ihr Medallion?“
    Der angesprochene runzelte die Stirn.
    „Es müsste funktionieren. Wir wissen in etwa in welchen Areal sie sich befinden. Wenn ich den Detektor danach programmiere, könnte es klappen!“
    Rodney nahm seine Sachen und machte sich sofort an die Arbeit. Lorne breitete dann die Karte aus und zeigte ihnen das Grundstück mit einem leerstehenden Hochhaus und mehreren Lagerhallen, welche demnächst abgerissen werden sollten.
    „Die Kontaktleute von General Landry meinten, es müsste dort sein!“
    Chris sah zwischen den Männern hin und her.
    „Dann los?“
    „Wir müssen auf Rodney warten!“
    Chris stand auf.
    „Er kann uns immer noch am Telefon bescheid geben. Verdammt ich will meine Tochter da raus holen!“
    John stand auf, sah zu seinen Kameraden. Dann nickte er und Lorne holte die Tasche, die er aus dem SGC mit genommen hatte. Daraus holte er mehrere Schusssichere Westen, P90 und Zats. Chris musterte die Waffe.
    „Was ist das?“
    Evan erklärte ihm alles und Chris schüttelte erneut den Kopf. Er konnte das immer noch nicht alles glauben.
    Lily und Brooke kamen in den Flur und sahen zu ihren Männern.
    „Passt auf euch auf!“
    „Werden wir!“
    John sah Lily tief in die Augen, dann wandte er sich ab und verließen das Haus. Jetzt konnten die Frauen nur noch warten.



    Der Morgen brach gerade an, als der Ford Escape in das ehemalige Industriegebiet von Denver fuhr. Der Himmel war schon etwas erhellt und das rosa ließ die Welt so friedlich erscheinen. Angespannt war die Stimmung der Männer, Chris blickte nachdenklich aus dem Fenster. Wie würde er seine Tochter auffinden? Auch wenn der Trust eigentlich nur auf Farah ausgewesen war, konnten sie nicht wissen, was sie mit ihr anstellen würden.
    Er atmete tief durch und zuckte erschrocken zusammen, als das Handy klingelte.
    „Es funktioniert nicht!“, sagte McKay nur und Chris senkte den Kopf. Dann schaltete er wieder ab. John sah kurz zu ihm und umklammerte das Lenkrad noch fester.
    „Verdammt!“



    Xenia ruckelte auf ihren Stuhl und brüllte die Männer an.
    „Lasst das Kind! Hört auf damit, was auch immer ihr mit ihr macht!“
    Dem einen wurde es nun zu dumm. Er hatte ihr schon mehrmals gesagt, sie solle ruhig sein. Er entsicherte seine Waffe, die an seinen Gürtel befestigt war und drückte ab.
    „Das hätten wir sowieso noch gemacht!“
    Die Schreie von Xenia verstummten, ihr Körper fiel seitlich den Stuhl herab und blieb reglos liegen. Farah zuckte nicht mehr so oft, das Gesicht war aschfahl geworden und ihre Lippen liefen bläulich an. Das Mittel welches ihr Gen zerstörte wirkte langsam.
    Sie hatten von einen Spion die Berichte erhalten. Das Kind war eine Gefahr für sie und ihre Herrscher. Er blickte aus dem Fenster und sah wie die Sonne gerade aufging. In einer Stunde würde die Zerstörung beendet sein und dann könnten sie von hier verschwinden.



    Der Wagen hielt vor dem Gebäude und die Männer sprangen heraus. John warf Lorne einen Lebenszeichendetektor, der fing ihn auf und nickte ihm zu. Sie würden sich immer zu zweit durchschlagen. Sie hatten das Hochhaus gewählt, John fühlte, dass sie richtig waren. Als sie zum Eingang liefen, blickte er die Fassade hinauf.
    „Ich finde dich!“

    In den unteren Bereichen fanden sie nichts. Alles war leergeräumt, nur Bauschutt lag herum. Der Staub tanzte in der Luft, wenn sie die Räume mit den gezogenen Waffen betraten und diesen aufwirbelten.



    „Nicht mehr lange!“, sagte er und stellte sich zu seinen Kameraden, der das Mädchen musterte. Er runzelte die Stirn, als er sah wie ihr Medallion pulsierte.
    „Was ist das?“, fragte er und fasste es an. Ein Strahl schoss daraus und traf ihn ihm Gesicht. „AHHHH!“
    Er schrie vor Schmerzen auf, spürte wie seine Haut verbrannte und es auf den Rest seines Körpers ging. Der andere sprang entsetzt zur Seite und musste den Todeskampf mit ansehen. Der Strahl ließ von dem Toten ab und löste sich auf.
    „Duke!“, brüllte er und einen Moment darauf kam der Gerufene.
    „Sie hat ihre Macht gezeigt! Sie braucht eine größere Dosis!“
    Noch während er Duke alles erzählte zog er das Mittel in die Spritze und stach diese in die Vene des Mädchens.



    Sie hetzten die Treppenhäuser nach oben, als Lorne meldete, dass sein Detektor Zeichen erfasst hatte. In dem Moment piepste auch der von John und sie beeilten sich, um noch schneller in der letzte Stockwerk zu gelangen.



    Der Körper von Farah krampfte und zitterte. Schaum bildete sich vor ihrem Mund und die Männer sahen ihr weiter zu. Dann fasste sich Duke an die Stirn. Sein Kopf schmerzte auf einmal und der Druck ließ nicht nach. Er hatte das Gefühl sein Schädel würde platzen und ihm wurde schwindelig. „Sie... Sie!“, ächzte er und krümmte sich zusammen.
    „Verschwinde Larry!“, krächzte er, als er merkte, dass Blut aus seiner Nase lief. Der junge Mann sah erschrocken auf das Mädchen, dann nahm er die Füße in die Hand und flüchtete. Wenigstens hatten sie das Gen noch zerstört, dachte er, ehe er in das Treppenhaus lief. Bevor sich die Türe schloss hörte er einen Markerschütternden Schrei, dann war alles ruhig.


    Auch die anderen hatten es gehört und blieben fast gleichzeitig stehen.
    „Sir!“
    John hatte es ebenfalls auf dem Display gesehen.
    „Holen Sie sich ihn, Major!“, befahl John und lief wieder los. Es waren nur noch zwei Stockwerke, dann wären sie endlich da.
    Dann hätte er seine Tochter wieder. Das Treppenhaus endete und Chris und er blieben an die Wand gedrückt stehen.
    Sie versuchten sich zu beruhigen, ihren Atem zu stabilisieren, dann nickte John seinen Schwager an. Der zog die Türe auf und John lugte hinein.
    „Gesichert!“, flüsterte er und blickte auf den Detektor. Dort waren zwei neue Punkte hinzu gekommen. Er zeigte es Chris und der lief in die entgegengesetzte Richtung. Beide hatten einfach das Gefühl, dort ihr Kind aufzufinden.


    Lorne und Thomson hatten sich in eine Etage zurück gezogen und lauschten. Da hörten sie die hastigen Schritte die sich ihnen näherten.
    Evan gab seinen Sergeant ein Zeichen, sie rissen die Türe auf und stellten sich den Flüchtling in den Weg.
    „Stehen bleiben, Hände an den Kopf, so dass ich sie sehen kann!“
    Der junge Mann stieß einen spitzen erschrockenen Schrei aus, dann machte er dass, was ihm gesagt wurde.
    „Auf die Knie!“
    Es erfolgte nicht sofort die gewünschte Reaktion.
    „Ich sagte: Auf die Knie!“, befahl Evan nun lauter und steckte dann seine Waffe in den Holster. Er tastete den Mann ab, dann griff er nach dessen Händen und legte ihm Handschellen um. Zufrieden nickte er Thomson zu.



    Chris hatte die Tür geöffnet und die Dunkelheit in dem Fensterlosen Raum ließ ihn zurück treten. Dann hörte er ein leichtes Wimmern und suchte den Lichtschalter. Als dieses anging, zuckte das Kind vor ihm erschrocken zusammen und musste sich an die Helligkeit gewöhnen.
    „Daddy!“, weinte sie und er nahm seine Tochter beschützend in die Arme.



    John schnupperte, je näher er zu dem Raum kam, wo sich der letzte Punkt befand. Es roch nach Verbrannten und er stieß die Türe vor sich auf. Angeekelt sah er auf den toten Körper, den man kaum noch als Mensch erkennen konnte. Er blickte sich um und entdeckte die Frau, die am Boden lag und sich nicht mehr rührte. Sie hatten Berry entführt. Er beugte sich zu ihr und prüfte ihren Puls, fand diesen jedoch nicht mehr. Aus dem Einschussloch lief noch immer Blut...
    John verfluchte den Trust.
    Dann sah er sie, auf der Trage liegen. Ihr kleiner Kinderkörper zuckte hin und wieder und er stieg über den weiteren Toten hin weg. Vorsichtig löste er die Fesseln und bemerkte die Spritze die auf einen Tisch neben der Liege lag. Die Einstichlöcher in Farahs Arm waren nicht zu über sehen und er packte die Spritze in die Weste ein. Die Zuckungen seiner Tochter endeten nicht und er nahm sie vorsichtig in den Arm.




    Lily lief so schnell sie konnte mit Brooke durch den Flur im Krankenhaus und sah John vor einen der Behandlungszimmer stehen. Chris saß mit der schlafenden Dana auf einen Stuhl und sah sehr angeschlagen aus. Brooke ließ sich neben ihren Liebsten auf den Boden nieder und strich ihrer Tochter überglücklich über die Wange. Lily wurde langsamer und blieb vor John stehen. Er sah sie an, sein Gesicht war angespannt und er biss sich auf die Lippen.
    „Was?“, fragte Lily, schluckte, versuchte den Klos in ihrem Hals los zu werden.
    „Sie haben Farah etwas gespritzt. Eine Art Gift, ich weiß es nicht. Sie...“
    John brach ab und griff nach Lilys Hand.
    Seine war genauso kalt wie die ihre...
    „Sie...“
    Lily sah die Tränen in Johns Augen und sie wollte nicht hören was er zu sagen hatte. Und doch starrte sie auf seine Lippen und lauschte den Worten die entstanden.
    „Farah... Sie... sie liegt im Sterben!“




    Fortsetzung folgt...


    Geändert von Kathi90 (18.04.2014 um 15:51 Uhr)

    ~. .~. .~. .~. .~. .~

    Meine Lily-Reihe

  2. #2
    Hyndara
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    Wolltest du jetzt doch nicht mehr warten? Schön, es wird wieder spannend bei dir - und wie spannend!

    Farah tut mir einfach nur leid. Sie muß ziemliche Schmerzen haben (kein Wunder, geht's ihr doch an ihr Innerstes). Daß du das arme Kind dermaßen quälst! Da möchte man sich Farah am liebsten aus der Geschichte rupfen und mitnehmen, an einen sicheren Ort, wo ihr das nicht geschehen muß.

    Und du hast auch die Seite von John und Liliy gut dargestellt, ebenso wie das andere Elternpaar. Boah, Chris, der Polizist, dürfte einen ziemlichen Hals haben, zumal er ja auch noch loszieht (was er ja eigentlich nicht darf *räusper* -> emotionaler Konflikt). Aber das sieht man ja immer wieder in Filmen und Serien, und ich finde es auch gut so, daß auf diese Weise Heldenmut und Opferbereitschaft gezeigt werden.

    Wieder eine schöne und spannende Geschichte - mit einem Riesen-Cliffhanger *brüll*. Du bist so fies!! Jetzt muß ich warten, bis du dann wieder postest *muffel*.

  3. #3
    Brigadier General Avatar von Cindy
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    Standard

    Meine Güte! Kathi … was machst du da?
    Die Kleine Farah, Johns Tochter .. liegt im sterben??? *schluck*
    Das kann doch jetzt nicht wahr sein, nee nä?

    Wie gebannt hab ich vor dem Display gesessen und traute kaum zu atmen. Immer wieder hab ich gedacht – Mensch! Beeilt euch!
    Du hast das alles so spannend beschrieben … und als der Trust, Xenia so kaltblütig erschossen hat … also, ich hatte echt befürchtet, die machen das mit Dana und Farah ebenso.
    Aber als sie ihr dann die zweite Spritze gegeben haben – man, ich kann nicht glauben, dass man so brutal gegenüber einem Kind sein kann.

    Die Angst, ist ein ständiger Begleiter in deiner Story.
    Irgendwie hofft man aber auch, dass es doch noch eine Rettung für Farah geben kann.

    Eine wirklich, sehr ausdruckstarke Geschichte.

  4. #4
    Be a Panther! Avatar von Waschtl
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    Standard

    Das tust du nicht! Das kannst du doch nicht machen! Ich bin zwar noch nicht mal zur Hälfte bei denen Geschichten durch, aber du kannst Farrah doch nicht sterben lassen! Überleg dir das bitte!

    Einen sehr schönen Teil hast du da geliefert. Den Trust einzubauen war eine gute Idee, von dem hat man schon lange nichts mehr gehört. Außerdem finde, ich das auch in Atlantis der Trust öfter behandelt gehört.
    Mach weiter so!

  5. #5
    Hyndara
    Gast

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    Zitat Zitat von waschtl86 Beitrag anzeigen
    Den Trust einzubauen war eine gute Idee, von dem hat man schon lange nichts mehr gehört. Außerdem finde, ich das auch in Atlantis der Trust öfter behandelt gehört.
    *räusper* Ich sags ungern, aaaber ... in der letzten vor der aktuellen Story bei mir gings um den Trust (nur so nebenbei erwähnt *fg*).

    Sorry für das off topic, Kathi. Konnte ich mir gerade nicht verkneifen.

  6. #6
    Major General Avatar von Kris
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    Standard

    * Schluck * DAS ist heftig und geht unter die Haut. Da baust du so viel auf, und gibst dem Mädchen Leben und Profil und dann das. Da kann man nur heftig schlucken. Willst du sie wirklich sterben lassen? Vor allem nachdem die Eltern so viel Leid und Verlust erlebt haben? Das kann doch nur darin enden, das alles in Scherben fällt.

    Das ist wieder sehr beklemmend und man spürt richtig die Angst und die Bedrohung. Und ein bitteres, verzweifeltes Gefühl.

    Seufz, das ist so böse! Aber auch wieder intensiv bis zum geht nicht mehr!
    Kolya, der Trust und ein irrer Serienkiller in:Im Grau der Schatten, Double Trouble & In den Händen des Schicksals. Ungekannte Abenteuerer von John Sheppard & Co in "Stargate Atlantis - Die verborgenen Szenen": Aufbruch in eine neue Welt und Das erste Jahr und Die Specials.

    John Sheppards Schicksal im Vegasverse :"Solitary Man" no more

    *Neu:* Kapitel 22 seit Okt 2016: Wenn der schlafende Tiger erwacht (Star Trek Into Darkness Prequel)
    * NEU* Doktor Who: Die Saat des Zorns * Der Schatten des Doktors * Drabbles

  7. #7
    Chief Master Sergeant
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    Standard

    Was machst du denn da Kathi??? Das ist doch nicht dein Ernst? Die arme Farah! Arme Lily und armer John!

    Die Story war voller Spannung und ich hab so schnell durchgelesen, weil ich hoffte das Farah das durchsteht. Und nun? Was passiert mit ihr? Hoffentlich findet Carson ein Mittel!

  8. #8
    kolonialer Spion Avatar von Scout
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    Kathi - Puh, diese Geschichte geht unter die Haut. Sie fängt so harmlos und so nett an und artet dann so aus. Das war intensiv geschrieben, die Entführungen und die Szenerie danach. All das vermittelt eine richtige Gänsehautstimmung und eine gewissen Kälte. Die Szenen rund um Farah und Xenia sind sehr düster und auch, wenn sie gerettet werden konnte, liegt sie durch das Gift im Sterben. Was planst du da?

    Super spannend!



  9. #9
    Auf der Suche Avatar von Kathi90
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    Ich bedanke mich recht Herzlich für eure Antworten! Ich freue mich, dass ich euch wieder so fesseln konnte! Auch mir geht es unter die Haut und fällt es sehr schwer, wenn ich meinen Figuren so etwas antun muss.


    @Hyndara: Ja jetzt wo es meiner Freundin besser geht und sie aus dem Koma erwacht ist, fällt es mir auch wieder leichter zu posten.


    @Cindy, Waschtl und Janaz: Ja, doch ich tus. Ist leider so! Ich warne euch jetzt schon, ihr solltet im nächsten Teil der Morgen kommt, Taschentücher benutzen. Ich hab selbst welche beim Schreiben gebraucht. Und ich könnte schon wieder heulen *schnief*


    @Kris: Dein Satz mit den Scherben. Warte die nächsten Teile ab. Du sagst das Stichwort!


    @Scout: Jepp ich plane was. Aber ich verrate es nicht

    ~. .~. .~. .~. .~. .~

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