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Thema: Ein Date mit Hindernissen

  1. #1
    Airman First Class
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    Standard Ein Date mit Hindernissen

    Titel: Familie und andere Schwierigkeiten – Ein Date mit Hindernissen
    Autor: MissWG
    Rating: PG
    Character/Pairing: Sheppard/Other Character
    Staffel: keine bestimmte - dafür aber einige Jahre in der Zukunft
    Inhaltsangabe: 13-jährige Töchter und väterliche Dates passen nicht zueinander
    Anmerkung: Ein großes Dankeschön für den Anstoß zu dieser Fanfiction an die liebe Person, die nie genung Lesefutter bekommen kann.

    Disclaimer: John Sheppard sowie Elizabeth Weir gehören leider immer noch nicht mir, sondern MGM/UA, World Gekko Corp. und Double Secret Production. Sonstige weibliche Personen gehen dabei auf mein Konto. Jegliche Ähnlichkeiten zu lebenden und toten Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt.


    ~~~~~~~

    „Cathy!“, dröhnte eine männliche Stimme laut durch die Wohnung, während einige Meter entfernt eine Zimmertür zuknallte. Mit schnellen Schritten eilte John durch den Flur auf die geschlossene Tür hinzu, und klopfte energisch an. Ohne auf eine Antwort zu warten, trat er ein und warf einen finsteren Blick auf seine Tochter.

    „Kannst du mir mal erklären, was das gerade sollte?“ Doch trotz der Entrüstung in seiner Stimme, oder gerade deshalb, sah die 13-jährige Catherine nicht von ihrem Bett auf. Die Arme verschränkt, starrte sie vor sich hin, und biss sich auf die Lippen. Eigentlich wollte sie sich nur etwas zu trinken aus der Küche holen, doch das Bild, welches sich ihr dort bot, war zuviel für sie gewesen. Und instinktiv hatte sie ihre Wut herausgelassen.

    John war sauer. Seinen Augen funkelten, während er seine Hände in die Seite stemmte, und sich einen Meter vor ihrem Bett aufbaute. Doch während er nun seine Tochter betrachtete, verflog sein Zorn langsam. Nichts traf ihn schlimmer, als seine kleine Cathy unglücklich zu sehen, und wie er sie musterte, erinnerte ihre Gestalt den ehemaligen Air Force Colonel mehr an ein Häufchen Elend, als an seine sonst so quirlige Tochter. Er konnte sehen, dass sie mit sich kämpfte, jedoch war ihm noch immer nicht der Grund für ihr Verhalten klar.

    Wortlos drehte sich Cathy zu Seite, ihr Gesicht zeigte nun zur Wand. Nach Reden war ihr nicht zumute, vor allem nicht mit ihm. Am liebsten wäre sie aus der Wohnung gerannt, nach draußen oder rüber zu Liz. Die würde das ganze vermutlich eher verstehen als ihr Vater. Was verstand der schon davon, was er ihr damit antat.

    Er atmete noch einmal tief ein, trat einen Schritt auf sie zu und setzte sich ohne nachzufragen auf ihr Bett. John merkte, wie sie etwas weiter zur Wand rutschte, von ihm weg, und es tat ihm leid, dass er sie so verletzt hatte. „Cathy?“, fragte er vorsichtig, seinen Blick auf ihren Hinterkopf gerichtet. „Verrätst du mir, was ich nun wieder falsch gemacht habe?“ Niedergeschlagen wartete er auf eine Antwort, normalerweise hatte er seit dem Tod von Meredith bei Problemen mit seiner Tochter, Liz um Rat gefragt, doch bei jeder noch so kleinen Meinungsverschiedenheit konnte er nun auch nicht bei ihr auflaufen, oder sie mit Telefonanrufen eindecken.

    „Nein“, erwiderte Cathy knapp, ohne sich zu ihm umzudrehen. Sie hatte nicht nachgedacht, als sie ihren Vater und diese Frau gesehen hatte, und dafür würde sie sich auf keinen Fall entschuldigen. Es war bestimmt nicht die erste Frau, die ihn umgarnte, seitdem ihre Mutter vor fast 8 Jahren gestorben war, aber die Nähe und Vertrautheit, die Cathy in der Küche gesehen hatte, war etwas, was sie bisher noch nicht miterlebt hatte. Und es war nichts, was sie jemals erleben wollte.

    „Falls es dich interessiert, Maya ist nun unterwegs nach Hause“, meinte er und hoffte, dass er nach dieser Information etwas mehr aus ihr herauslocken konnte. Genervt fuhr John sich mit einer Hand durch seine Haare, und berührte seine Tochter vorsichtig an der Schulter. „Deine Show hat sie wohl sehr beeindruckt, bisher hatte wohl noch niemand Glas nach ihr geworfen.“

    Doch seine Worte hatten nicht den beruhigenden Effekt auf Cathy, den er erhofft hatte. „Scheinbar konnte sie sonst wohl schnell genug das Weite suchen, um dem zu entgehen. Etwas Besseres hat sie nicht verdient.“ Zumindest nicht in ihren Augen. Auch wenn sie wusste, dass ihr Vater nicht ewig alleine bleiben wollte, und er in den letzten Jahren einige Verabredungen hatte, hatte er doch nur äußert selten jemanden mit nach Hause gebracht. Meistens blieben sie zwar nicht lange, sondern verschwanden ziemlich schnell wieder, sobald sie nähere Bekanntschaft mit ihr machten. „Sie hatte Glück, dass der Geschirrspüler ihr zu nahe war, sonst hätte sie noch mehr abbekommen.“ Trotzig starrte sie weiterhin an die Wand vor ihrem Gesicht, und versuchte die Tränen zu unterdrücken, die langsam ihren Weg nach draußen suchten, tat aber nichts, um seine Hand wegzuschieben.

    Erfreut, dass sie ihn zumindest wieder etwas an sich heranließ, versuchte John einen weiteren Vorstoß, und hoffte, dass er damit nicht noch mehr Schaden anrichtete. „Es tut mir leid, Cathy, ich hatte nicht daran gedacht, dass du jederzeit hereinschneien könnest. Ich mag Maya sehr gern.“

    „Und mich nicht mehr?“, unterbrach Catherine ihn und drehte sich zu ihrem Vater um. Tränen flossen nun ungehindert über ihr Gesicht. Starrte ihn aus ihren eisblauen Augen an, in denen sich ihr Schmerz widerspiegelte. Sie wollte nicht, dass er sie so sah, doch auf der andere Seite, war es nicht ihre Schuld, sondern seine.

    Etwas Verwundert musterte John seine Tochter. Hatte er sie mit seinem Verhalten so sehr getroffen? „Cathy“, fing er an und schluckte schwer bei ihrem Blick. Instinktiv schloss er sie in die Arme und strich vorsichtig über ihr langes, hellbraunes Haar, welches sie von ihrer Mutter geerbt hatte. „Sie wird mir niemals soviel bedeuten, wie du es tust.“ Er wusste nicht, was er sonst sagen sollte, um sie zu beruhigen, jedoch wusste John genau, dass er verdammt tief in der Klemme steckte, und er selber Schuld daran war, überhaupt dort hineingeraten zu sein.

    Cathys Arme schlossen sich um ihren Vater, und sie ließ ihren Tränen freien Lauf, während sie ihren Kopf in seinem Hemd vergrub. Ein Teil von ihr war sich bewusst, wie kindisch sie sich im Augenblick verhielt, doch nach dem Tod ihrer Mutter war ihr Vater die einzige Person, die ihr noch geblieben war, und obwohl Cathy wusste, wie egoistisch sie sich verhalten hatte, würde sie es dennoch wieder tun. Eine Weile sagte sie nichts, sondern genoss einfach diesen normalen Umgang, bevor sie leise antwortete: „Daddy? Bist du mir sehr böse?“

    ‘Könnte ich ihr wirklich böse sein?’, fragte John sich in Gedanken, doch die Antwort wusste er genau. Sie war das einzige, was ihm von Meredith geblieben war, und für seine Tochter musste es ähnlich sein. Doch im Gegensatz zu ihm, musste er sie mit niemanden teilen – zumindest noch nicht, und vor dem Tag, an dem sie mit einem Freund ankommen würde, graute es John am meisten. „Nein, Catherine, das könnte ich nicht“, meinte er ruhig und wusste genau, dass es die Wahrheit war. Sicherlich, ein nicht gerade geringer Teil von ihm ärgerte sich unheimlich darüber, den Abend nun doch nicht mit Maya zu verbringen. Allerdings machte ihm die Situation auch deutlich, dass er seine Taktik ändern musste, wenn er seine Tochter nicht so unglücklich sehen wollte, wie es im Augenblick der Fall war.

    „Was hältst du davon, wenn wir etwas Popcorn machen und noch einen Film schauen?“, schlug er ihr vor. Zögerlich nickte Cathy, während ihre Tränen langsam versiegten. Für den Moment hatte sie ihren Vater wieder, jedoch war es in ihren Augen nur eine Frage der Zeit, bis es eine Frau geben würde, die ihm ihr wegnehmen würde. Cathy würde irgendwann vielleicht eine seiner Verehrerinnen an seiner Seite akzeptieren. Nur war bisher keine dabei, die ihren Zuspruch erhalten würde, und Maya würde einen sehr schweren Stand bei ihr haben, wenngleich Cathy vermutete, sie nur noch selten sehen zu müssen.

    „Cathy?“, fragte John, während seine Gedanken wieder zu Maya wanderten. „Könntest du dich um das Popcorn kümmern und einen Film aussuchen? Ich möchte gerne noch einmal kurz mit Maya telefonieren... Wirklich nur ganz kurz!“ Bittend sah er seine Tochter an, nachdem er zuerst ihrem Blick ausgewichen war. Ihm war schlicht und einfach nicht wohl dabei zumute, ausgerechnet nun die Ursache für den Streit noch einmal zur Sprache zu bringen. Jedoch war ihm ein böser Blick von Cathy lieber, als womöglich hinter ihrem Rücken ein Telefonat zu führen, von dem sie gar nicht begeistert wäre.

    Mit einem finsteren Blick schaute sie ihren Vater an. Auch wenn Maya bei ihr soweit in der Achtung gesunken war, dass die Hölle gefrieren müsste, damit Cathy sich mit dieser Person abgeben würde, nickte sie schließlich. Immerhin war er ehrlich genug, um sie vorher davon in Kenntnis zu setzen. „Okay, aber nur kurz!“, erwiderte sie mit einem dunklen Unterton in der Stimme.

    John lächelte erleichtert und stand auf. „Danke, Große. Es wird auch nicht lange dauern. Das verspreche ich dir.“ Er sah wie Cathy mit den Augen rollte, bevor er zur Zimmertür hinüberging und sie hinter ihm den Raum verließ. „Ich zähl die Sekunden, Daddy!“, rief sie ihm hinterher als sie in der Küche verschwand, während er im Wohnzimmer nach dem Telefon suchte und sich auf die Terrasse zurückzog.

    Das war noch einmal gut gegangen. Als er draußen stand, atmete er einmal tief ein, Mayas Nummer hatte er schon beim herausgehen gewählt und nun wartete er, dass sie abnahm. Als er ihre Stimme hörte, fing er an zu lächeln. „Maya, tut mir leid, dass es vorhin so chaotisch zuging“, fing er an, „Cathy ist manchmal etwas impulsiv. Es tut mir leid, dass sie uns unterbrochen hat. Vielleicht können wir das wann anders fortsetzen?“ Doch ihre Antwort fiel gänzlich anders aus, als er gehofft hatte. Langsam ließ er das Telefon sinken, nachdem sie aufgelegt hatte, und fuhr sich abwesend mit einer Hand durch die Haare. Dieser Abend war der schlechteste seit einer geraumen Weile, den er erleben musste. Nicht nur, dass seine Tochter auf ihn sauer war, nein, nun konnte er es auch noch vergessen, sich wieder bei Maya zu melden.

    „Dad!“, rief Cathy aus dem Wohnzimmer, wo auf dem Tisch eine Schüssel mit Popcorn stand und eine DVD auf sie wartete. John zwang sich dazu, freundlich zu schauen, und warf das Telefon auf den freien Sessel, während er es sich neben ihr auf der Couch bequem machte. „Was hast du dir ausgesucht?“, fragte er und griff nach einem noch warmen Popcorn. Skeptisch beobachtete Cathy sein Verhalten. „Was hat sie nun getan?“ Für sie stand fest, dass nur Maya an diesem plötzlichen Stimmungswechsel Schuld sein konnte. Schließlich hatte sie selber in den letzten 5 Minuten nichts angestellt.

    „Sie wird nicht mehr kommen“, meinte er nur kurz, und startete den Film, während er seinen Gedanken versuchte zu ordnen. „Sie war ohnehin nur eine aufkandidelte Zicke, Dad! Und schon gar nicht gut genug für jemanden wie dich. Mach dir keinen Kopf um sie. Wenn sie nun schon über dich hinweg ist, ist sie es nicht wert, dass du nun wegen ihr Trübsal bläst!“ Ein leichtes Lächeln schlich sich in sein Gesicht, als er ihrer Schimpftirade auf Maya folgte. Es war nicht das erste Mal, und würde bestimmt auch nicht das letzte Mal bleiben, dass seine Freundinnen das Weite suchten, sobald ihnen bewusst wurde, was es hieß, ein Kind aufzuziehen. Besonders wenn Cathy sich weiterhin gegen jede einzelne davon stellte.

    ‘Oh Mer, warum muss das alles so schwer sein, ein Kind alleine großzuziehen?’, dachte John, während der Vorspann über den Bildschirm lief.


    Ende

  2. #2
    Geronimo! Avatar von dreamer
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    Eine sehr schöne Was-wäre-wenn-Geschichte, die einfach nur Lust auf mehr macht.

    Es ist zwar schwierig sich John in dieser Situation vorzustellen, doch ich finde es ist dir gelungen die Gefühle richtig rüberzubringen. Man kennt ihn durch die Serie nur als Militär mit spärlichen Hintergrundinformationen, doch so einen Blick in die Zukunft zu wagen und mal eine andere Seite durchscheinen zu lassen ist immer wieder interessant und lustig. Habe mir schon immer die Frage gestellt wie er sich mit Kindern verträgt bzw wer von beiden das größere Kind ist. *g*

    Wie schon gesagt wirft diese Episode bei mir noch viel Fragen auf, da es im Leben eines alleinerziehenden Vaters so schöne Momente gibt, die danach schreien verarbeitet zu werden. Einen hast du ja schon selbst angedeutet: Wie wird er sich verhalten, wenn Cathy ihren ersten Freund mit nach Hause schleppt?

    Bin jedenfalls gespannt auf mehr und freue mich schon auf die nächste Überraschung
    Das Schönste, was wir erleben können, ist das Geheimnisvolle.
    Albert Einstein

  3. #3
    Meister der Ungehudeltheit Avatar von Terraner
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    John war mit Meredith zusammen? Mit Meredith Rodney Mckay? (siehe SGA Staffel 3 "der doppelte Rodney") Und hat mit ihm ein Kind?

    Ok....

    Ich habe mir deine FF einfach mal spontan durchgelesen, obwohl ich normalerweise solche gefühlsduseligen FFs nicht lese. Und Slash im Normalfall auch nicht.^^

    Die Geschichte war in einem schönen, ruhigen Stil geschrieben und die Gefühle sind gut beschrieben. Auch die Probleme der beiden waren nachvollziehbar. Alles in allem eine nette, kleine FF.
    ...jetzt neu: [SGA] Grüne Hölle

  4. #4
    LC "Absolutely Doctored" Avatar von Rijan
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    Hi! Hat mir gefallen. Aber wenn die Dame des Herzens so schnell aufgibt, ist die Tochter doch ein recht guter Detektor *G* Wär interessant, wies der jungen Dame in der selben Situation erginge....
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    Ever lived a "Twilight Life"?
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    Die Zeit hat viele Eigenschaften, die man auch Gott nachsagt...
    und wenn die Zeit Gott ähnlich ist, muss die Erinnerung wohl
    der Teufel sein. Outlander Series, Vol. 6 (Doug Watkins / Diana Gabaldon)
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    Fast track to my stories in SGP: Bevin's Dragons
    Watch out for new drabbles in the "Drabbles" section of this forum...

  5. #5
    Airman First Class
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    @dreamer: Gracie! Wer da das größere Kind ist, wird sich noch zeigen. Bisher hält sich das ja ziemlich die Waage.

    @Terraner: Vielen Dank für dein Feedback, habe mich sehr darüber gefreut, besonders, dass es ja nicht dein alltägliches Lesefutter war.

    An sich war die Wahl des Namen Meredith für Johns Frau nur eine kleine Spielerei, quasi eine Hommage an Shep/McKay, doch keinesfalls hätte ich DEN Meredith Rodney McKay als 'Mutter' von Sheppards Kind verwendet.

    @Rijan: Hehe, diese Frau war scheinbar wirklich nicht die Richtige, und Töchter wissen sowas doch einfach. Freut mich, dass dir die FF gefallen hat.

  6. #6
    Atlantis' Wölfin Avatar von Megana
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    richtig nett. shep als allein erziehender vater. das shep-whumping durchflutet das SGP ja echt. (kinder können nervig sein, hab zwar, gott sei dank keine, aber dafür kleinere geschwister, das reicht. )

    um ehrlich zu sein hat sich cathy ziemlich kindisch verhalten, vor allem, da sie tatsächlich denkt, john würde sie nicht mehr lieben, weil er sich eine neue partnerin wünscht. das ist irgendwie typisch kind. kann mich erinnnern, dass ich genauso reagiert hab, als mein dad nach der trennung ne neue freundin hatte das geht vorbei, gott sei dank. okay, offtopic zurück zum thema:

    ich würde vorschlagen, du schreibst nen zweiten teil, in dem cathy nen freund heimbringt
    lg megana

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