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Thema: Die Dritte Art

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    Be a Panther! Avatar von Waschtl
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    Standard Die Dritte Art

    Die Dritte Art


    Spoiler: keine
    Zeitraum: wird noch nicht verraten
    Charaktere: alle Charaktere des SG Universums, eines anderen Universums und evtl. ein paar Eigenen
    Kategorie: ich mag keine Schubladen
    Rating: 16+
    Disclaimer: Ich schreibe diese Geschichte nur zum Spaß und will damit kein Geld verdienen. Alle bekannten Figuren gehören den ursprünglichen Schöpfern, meine Eigenen dienen nur dieser Story.
    Vorwort: Das erste Kapitel ist ein Test. Mich würde interessieren, ob das, was ich im Kopf habe, funktioniert. Dazu möchte ich einiges, das vielleicht ein wenig Spannung aus beiden SG-Serien genommen hat, ändern. Eine „Was-wäre-wenn“-Variante bekannter Ereignisse. Dazu möchte ich noch Charaktere aus einem anderen Universum mischen, das, meiner Meinung nach, ganz gut zu Stargate passen könnte. Zu viel möchte ich hier noch nicht verraten.
    Ich sag es gleich voraus: Das hier ist ein Nebenprojekt! Meine volle Aufmerksamkeit gilt derzeit noch meiner Story Endwar. Deshalb werde ich hier nur posten, wenn ich gerade wieder ein Kapitel in der Pipeline habe. Also seid mir bitte nicht böse, wenn zwischen den Kapiteln immer etwas Zeit vergeht.
    Feedback: Natürlich, was wäre das Leben ohne Kritik? Also, traut euch!




    Prolog


    Der Wind pfiff ihm freudig um die Ohren. Hier oben war es kalt, aber dennoch angenehm, befreiend. Zu seinen Füßen, so weit seine Augen sehen konnten, erstreckte sich die Savanne in alle Richtungen. Der Berg war ein einsamer Wächter dieses Landes, umgeben von saftigen Wiesen, wilden Flüssen, bevölkert von ungezählten Tierarten. Hier und da durchzogen kleinere Hügelketten die Landschaft, nicht mehr als winzige Steinklippen. Gerade deshalb wirkte der Berg so majestätisch und alles beherrschend. Genau darum hatte er ihn erklommen.

    Nach den Wirren der ersten Wochen und Monate auf diesem Planeten tat es gut, einmal sprichwörtlich über den Dingen zu stehen. War die Ankunft hier schon befreiend gewesen, so fühlte es sich unbeschreiblich an, hier oben zu stehen und auf die neue Heimat hinab zu blicken. Er sog die Luft lang und tief ein. Sie war frisch und rein und dennoch sehr würzig und belebend. Unzählige Male besser als alles, was er in den vergangenen vier Jahren eingeatmet hatte.

    Er nahm einen kleinen Feldstecher zur Hand und ließ den Blick über die wundervolle Landschaft schweifen. Er genoss das Panorama, das sich ihm darbot. So selbstverständlich schien die Landschaft da zu sein, um betrachtet zu werden. Und dennoch war sie nur um ihrer Selbst willen da. „Kannst du das auch sehen, Alter Mann?“, flüsterte er in die Abgeschiedenheit des Berggipfels hinaus. Irgendetwas sagte ihm dabei, dass es tatsächlich so war, der Alte Mann konnte es sehen, nur von einem anderen Platz aus. Sprachen die Götter zu ihm? Wohl kaum. Gott? Schon gar nicht.

    Nach einer Weile ließ er den Feldstecher sinken und betrachtete das Instrument. Es war eines der wenigen Dinge aus seinem früheren Leben, das er sich noch gegönnt hatte. Und es war noch nicht mal sein eigener Feldstecher. Als er hier angekommen war, hatte er ihn ausgeliehen. Jetzt konnte er ihn nicht einmal seinem Besitzer zurückgeben. Zwei kleine Markierungen auf der Oberseite des Feldstechers zeigten, wem er wirklich gehörte. K.T. stand dort geschrieben. „Dir würde das hier gar keinen Spaß machen“, sagte er und musste verhallten lachen.

    Er setzte sich hin, wo er stand, und nahm seinen Rucksack vom Rücken. Gerade als er ein Stück Trockenfleisch – das letzte aus seiner Ration – auspacken und in feine Scheiben schneiden wollte, zerriss ein lauter Knall die Ruhe und Einsamkeit des Berges. Sofort reagierte der Soldat in ihm, ließ ihn wachsam werden. Sein Kopf schnellte hin und her, er suchte die Himmelsrichtungen nach der Ursache für diesen Knall ab. Denn eines wusste er sofort: Dieses Geräusch, das wie ein Donnergrollen war, entstand, wenn ein Gegenstand die Schallmauer durchbrach. Er kannte den Knall, hatte ihn selbst dutzende Male hervorgerufen. Aber wie konnte das sein? Mutmaßungen, so beschloss er schnell, waren nun fehl am Platz. Das sagte auch der Soldat in ihm. Jetzt zählte nur, so schnell wie möglich runter von diesem Berg zu kommen und ins Dorf zurück zu kehren. Er sprang auf, schulterte den Rucksack und rannte los. Als er um eine Kurve kam und anschließend den Grat des Berges überschritt, sah er sofort, was den Knall verursacht hatte. Einige Klicks außerhalb des Dorfes schwebte etwas. Es schwebte, flog nicht wirklich. Langsam glitt das Objekt zu Boden. Ob jemand aus dem Dorf das Ding bemerkt hatte, konnte er aus dieser Entfernung nicht feststellen. Dennoch sah er, dass dieses Ding ein Schiff sein musste. Es hatte die Größe eines Raptors.

    Leeland Joseph Adama wurde unruhig. Es konnte nichts gutes verheißen, wenn wieder Schiffe unterwegs waren. Er legte einen Zahn zu, um so schnell wie möglich an Ort des Geschehens zu gelangen.

    Als er die Ebene und die Tore des Dorfes erreichte, brach bereits die Nacht herein. Schon von weitem sah Lee, dass alle Dorfbewohner auf den Beinen waren. Aus dem Zwielicht der Dämmerung rannte ihm jemand entgegen. Größe und Statur verrieten Lee, dass es nur Helo sein konnte.
    „Major, da sind Sie ja“, rief Helo.
    „Karl, die Ränge haben wir hinter uns gelassen. Ich schon viel länger als Sie“, antwortete Lee. Er mochte es nicht, mit Major angesprochen zu werden.
    „Ich glaube, wir werden es bald wieder nötig haben. Da liegt was in der Luft“, sagte Karl Agathon. Er wirkte geradezu ausgelassen.
    Zusammen gingen sie weiter. Unterwegs erzählte Helo, dass tatsächlich ein Schiff außerhalb des Dorfes gelandet war.
    „Weder Raptor, noch Viper und auch kein zylonischer Jäger“, sagte er.
    „Keine Zylonen?“
    „Nein. Und es kommt noch besser: Vor ein paar Minuten sind Menschen aus dem Ding gestiegen.“
    „Was?“

    Erst jetzt fiel Lee auf, dass Karl Agathon seine alte Uniform wieder angelegt hatte, sogar die Hundemarken hatte er wieder um den Hals gestreift.
    „Haben die etwas gesagt?“, wollte Lee schließlich wissen.
    „Nichts, was wir verstanden hätten. Sie haben definitiv versucht, Kontakt herzustellen. Aber ihre Sprache gleicht sich überhaupt nicht mit unserer“, antwortete Helo.
    Lee sah, dass sich alle Bewohner in einem Halbkreis außerhalb des Dorfes versammelt hatten. Jeder Mensch und jeder Zylon hatte etwas in der Hand, das man als Waffe einsetzen konnte. Mistgabeln, Harken, Schaufeln, Pfeil und Bogen, auch die ein oder andere Handfeuerwaffe blitzte durch die Reihen. Karl Agathon gab Lee einen Klapps auf die Schulter und eilte zu seiner Frau Sharon. Nahebei standen noch drei weitere Zyloninnen des Models Nummer Acht. Lee blickte sich um. Er sah Gaius Baltar und seine Frau Caprica. Er stellte sich zu den Beiden.
    „Was haben wir hier, Doc?“, fragte Lee.
    „Mister Adama“, Gaius Baltar schnellte herum. „Gut, dass Sie hier sind.“
    „Jaja“, sagte Lee schnell. Er wollte gar nicht zulassen, dass Baltar wieder mit seinem Geschwafel über Gottes Plan anfing. „Also, was haben wir?“
    „Nun, Mister Adama. Ich denke, Sie sehen sich das am besten selbst an“, sagte Baltar zugeknöpft und deutete durch die Menge auf einen Punkt etwa 100 Meter entfernt. Dort stand das Schiff, das Lee schon von der Bergspitze aus gesehen hatte. Es sah seltsam aus. Definitiv nicht kolonial und schon gar nicht zylonisch.
    „Haben Sie so etwas schon mal gesehen?“, wollte Lee von Caprica wissen.
    Die schöne Blondine schüttelte den Kopf. „Nein, das ist nicht von meinem Volk.“
    „Könnten die Zenturios es gebaut haben?“, fragte Lee weiter. Er hatte das Gefühl, dass es doch keine so gute Idee gewesen war, den Zenturios ein Basisschiff zu überlassen, damit sie ihren eigenen Weg finden konnten.
    „Möglich ist es. Aber das Design trägt nicht die Handschrift der Zenturios“, antwortete Caprica.
    Ein verhaltenes Raunen ging durch die Menge. Plötzlich schien jeder den Atem anzuhalten. Lee wandte seinen Blick von der Zylonin und hin zu dem fremden Schiff. Fünf Personen waren aus der Heckluke des Schiffes gestiegen und gingen nun auf die Dorfbewohner zu. Nach einigen Metern blieben sie stehen. Der Vorderste, augenscheinlich der Anführer, machte eine Geste mit seiner rechten Hand. Dann ging er in die Knie und legte etwas auf den Boden. Drei der anderen Vier machten es ihm nach. Der Letzte allerdings rührte sich nicht, sondern stand, mit den Händen in den Hosentaschen, einfach nur da.
    „Vorhin waren es nur vier“, flüsterte jemand in Lees Ohr. Ohne hinzusehen erkannte Lee Galen Tyrols Stimme.
    Die Fremden setzten sich wieder in Bewegung. Als sie näher kamen erkannte Lee, dass es vier Männer und eine Frau waren. Sie hatte kurze blonde Haare. Unter den Männern war ein sehr kräftiger Schwarzer. Der Anführer hatte graues Haar und wollte betont lässig laufen. Der dritte Mann trug eine Brille, so viel konnte Lee bereits erkennen. Nur der Letzte im Bunde hielt sich auffällig lange den Blicken der Versammlung entzogen, indem er immer hinter einem der drei anderen Männer ging.
    Die Fremden waren bereits in Rufweite, da sah Lee, dass sie Uniformen trugen. Grüne Uniformen mit schwarzen Sicherheitswesten darüber. Die Kleidung war der von kolonialen Soldaten nicht unähnlich. Lee erkannte auch, dass alle Fremden die Hände mit den Handflächen zu den Dorfbewohnern gut sichtbar vorzeigten, als wollten sie beweisen, dass sie nicht bewaffnet waren.
    „Was denken Sie, wollen die?“, fragte Lee.
    „Keine Ahnung“, antwortete Tyrol.
    „Sie sind definitiv menschlich“, murmelte Baltar.
    „Lautet die Expertise dessen, der innerhalb von vier Jahren keinen ordentlichen Zylonendetektor fertig gebracht hat“, giftete Tyrol.
    Lee achtete nicht auf Tyrol und Baltar. Stattdessen beobachtete er die Neuankömmlinge intensiv und wurde seinerseits genauso eindringlich von Caprica beobachtet.
    „Was haben Sie?“, fragte die Sechs.
    „Das ist doch nicht möglich“, sagte Lee. Mehr brachte er nicht heraus.
    Die Sechs folgte dem Blick Adamas und erkannte, warum er plötzlich sprachlos war. Der letzte Mann der Gruppe kam nun in Sicht. Während die Vier stehen geblieben waren, war er weiter gegangen. Nach und nach sahen ihn alle Anwesenden und verstummten ebenfalls.

    Vor den vier Fremden stand Lee Adama. Ein zweiter Lee Adama.


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