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Thema: Vergangenheit

  1. #1
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    Standard Vergangenheit

    Short-Cut: Vergangenheit. Können wir sie ändern? Es liegt in unseren Händen
    Fortsetzung von: "Falling into you", "Endless Love" und "Vorbei"
    Spoiler: 2. Staffel
    Character: OC, Multi-Charakter
    Kategorie: Angst, Character Death, Romance
    Rating: R-16
    Disclaimer: MGM Television Entertainment. Mir gehört da gar nichts und ich verdiene auch kein Geld damit. Die Songtexte die darin vorkommen gehören den Künstlern und ich hab da nix erfunden ;-)
    Feedback: Würde mich freuen!


    ---


    Vergangenheit


    Behutsam legte sie den Rosenstrauß auf den Grabstein und zündete eine neue Kerze an. Der Wind hatte das Laub über den Friedhof gewirbelt und nun lag alles voll damit. Sie wischte es zur Seite, damit man die Schrift wieder lesen konnte. Aus ihrer Tasche nahm sie einen Teddybär und setzte ihn neben den Strauß. Diesen hatte sie von ihren Eltern zu ihrer Geburt bekommen und nun, 25 Jahre später, schenkte sie ihn ihnen. Emma atmete tief aus, dann ging sie. Ihre freien Tage waren wieder um.

    Als sie am nächsten Morgen im Stargate Center ankam, hatte sie noch eine Stunde Zeit, bevor ihr Dienst begann. Sie grüßte die wachhabenden Soldaten am Aufzug und fuhr in die Etage, wo sie ihr Quartier hatte, um sich dort umzuziehen.
    Als sie ihr schwarzes T-Shirt übergestreift hatte, fiel ihr Blick auf die Wand neben ihrem Bett. Dort hingen einige Fotos. Auf einem war sie mit ihren Eltern zu sehen. Sie war 1 Jahr alt geworden und die Feier hatte bei Granny Susan und Grandpa David stattgefunden. Mit dabei waren ihre anderen Großeltern gewesen und ihre Tante Julie, Onkel Toby und Cousine Katie, die leider vor ein paar Jahren bei einem Autounfall ums Leben gekommen war. Das war das einzige Foto, was sie hatte, wo sie mit ihren Eltern darauf war. Sonst gab es nur welche, wo sie mit Freunden oder einzeln zu sehen waren. Wie oft hatte sie in den Fotoalben, wenn sie bei Rodney, Carson oder Liz zu Besuch war, geblättert und ihre Gesichter gesucht. Von Teyla hatte sie ein gezeichnetes Bild ihrer Mutter bekommen. Und Ronon hatte ihr immer Geschichten von den Missionen mit ihrem Vater erzählt. Emma senkte den Kopf. Hätte sie nur ihre Puppe nicht verloren, wäre ihre Mutter nicht noch einmal umgekehrt und ihr Vater hätte sie nicht suchen müssen. Sie wären nicht gestorben.
    Sie seufzte, nahm ihre Jacke und machte sich dann auf den Weg zum Briefing.

    Vor dem Besprechungsraum standen bereits Michael, Anne und Peter. Letzterer lauschte an der Tür und hatte ein hämisches Grinsen auf den Lippen. Sie grüßten sie und Michael lächelte ihr freundlich zu.
    "Warum geht ihr noch nicht rein?", wollte Emma wissen und deutete zur geschlossenen Tür.
    "SG-15 bekommt einen Anschiss. Weir macht sie so richtig zur Schnecke. Sie haben unerlaubt gestern Abend das SGC verlassen und gefeiert!", erklärte Peter feixend und Emma schüttelte den Kopf. Hatten es die Jungs noch nicht gelernt?
    Nach einer halben Stunde öffnete sich die Tür und 4 junge Männer verließen mit hochroten Köpfen den Raum. Sie sahen ihnen kurz nach, dann begaben sie sich ins Zimmer, wo bereits Liz wartete und ihnen zulächelte.
    "... hätte SG-15 heute dort wieder hinreisen sollen, aber sie haben ihre Strafe bekommen und nun bitte ich euch, die Mission zu übernehmen!"
    Die ältere Frau blickte ihren Schützlingen ins Gesicht und die vier nickten.
    "Gut, dann macht euch bereit zur Abreise. In einer Stunde geht's los!"
    Das Team erhob sich und suchte seine Quartiere auf. Liz hielt Emma kurz zurück.
    "Hast du sie gestern wieder besucht?"
    Die Angesprochene nickte traurig.
    "Emma Schatz, bitte mach dir doch nicht immer wieder Vorwürfe. Du warst ein kleines Kind, welches das liebste Spielzeug, das es von seinem Vater bekommen hat, verloren hatte. Und wenn Lana eine schlechte Mutter gewesen wäre, hätte sie dir die Puppe nicht holen wollen...", versuchte Elizabeth die junge Frau zu trösten, aber die schüttelte den Kopf und verließ den Raum. Die Leiterin des SGCs seufzte und ging in ihr Büro. Irgendwann würde sie es einsehen.

    Eine Stunde später stand das SG-11 Team abmarschbereit vor der Rampe und wartete darauf, dass sich das Tor aufbaute.
    "Gute Reise!", tönte es aus dem Lautsprecher und die vier nickten noch mal kurz zu Liz, ehe sie durch das Gate gingen.
    Auf der anderen Seite angekommen wurde Emma von der Sonne geblendet und sie legte sich ihre Hand schützend vor die Augen, damit sie sehen konnte. Vor ihnen war ein Feldweg, welcher sich in den Wald schlängelte. Michael sah seine Teammitglieder an, dann gingen sie los. Im Wald hörten sie die einheimischen Vogelarten verschiedene Lieder zwitschern und auch seltene Blumen blühten zwischen den Bäumen. Auf einer Lichtung mussten sie einen Bach überqueren und noch weiter durch den Wald gehen. Anne berichtete von dem freien Wochenende und schwärmte von einem Kellner, den sie kennen gelernt hatte. Sie wollte eben von seinen Augen erzählen, als eine ältere Frau in einem blauen langen Kleid aus dem Wald trat. Die vier blieben ruckartig stehen, hoben aber nicht ihre Waffen. Ihr Gefühl sagte ihnen, dass sie nicht gefährlich war. SG-15 hatte nur das Dorf ausfindig gemacht und war danach sofort wieder abgezogen. Die Fremde lächelte ihnen zu und verbeugte sich. Anne und die anderen sahen sich einen Moment an, dann machten sie es ihr nach und zeigten ihren Gruß.
    "Folgt mir!", sagte sie und ging los.

    Als der Wald sich lichtete, kamen sie in ein Dorf aus kleinen Steinhäusern. Auf einer Anhöhe stand ein großes Anwesen, das fast wie eine Burg wirkte. In der Dorfmitte kam ihnen ein Mann entgegen. Die Frau ließ die vier stehen und begab sich in ein Haus.
    "Ich grüße euch. Ich bin Botho, der Dorfmeister. Es ist schön, das andere von euch uns besuchen kommen!" Michael stellte das Team vor.
    "Nun denn, kommt mit in mein Haus und esst mit mir und meiner Frau!", lud Botho sie ein und zeigte ihnen den Weg. Ein paar Kinder spielten mit Reifen auf der Straße und zwei Frauen wuschen ihre Kleidung im Bach, der sich hinter ein paar Häusern vorbei schlängelte.
    Das Haus war mit schönen Holzmöbeln eingerichtet und samtene Stoffe verzierten die Wände. Auf dem Tisch in der Mitte des ersten Raumes war schon alles hergerichtet. Die Frau, die sie aus dem Wald geführt hatte kam aus der Küche heraus und deutete an, ihre Ausrüstung abzulegen und sich zu setzen. Dann stellte sie sich vor.
    "Willkommen in unserem bescheidenen Haus. Ich bin Sesha! Lasst es euch schmecken!"
    Während dem Essen erzählte Botho, was die Menschen hier an Nahrung anbauten und welche Handwerklichen Begabungen es im Dorf gab. Michael aß eben eine fremde Frucht und informierte sich darüber, was dies sei und ob man damit handeln könnte. Beide hatten nichts dagegen.
    Beim Abräumen halfen Anne und Emma der Gastgeberin und die war erfreut über die beiden Frauen.
    "Hilfsbereitschaft und Höflichkeit ist auch ein entscheidender Punkt, ob wir mit anderen handeln!", sagte sie und lächelte sie dankbar an.

    Dann wurden den Männern und Frauen ihre Zimmer in zwei Hütten, die nebeneinander standen, gezeigt, wo sie sich ausruhen konnten. Inzwischen war es dunkel geworden und Anne legte sich gleich schlafen.
    Emma, die noch nicht müde war, verließ die Hütte und setzte sich auf die Bank, die auf der Veranda stand und blickte hinauf zum Himmel. Die zwei Monde hellten die Nacht etwas auf und sie hörte aus der Ferne Frösche quaken. Sie zog ihre Knie näher und legte ihr Kinn darauf. Außer den Fröschen vernahm sie eine Frauenstimme, die ihrem Kind ein Schlaflied vorsang. Emma merkte, wie ihr der Klos im Hals wieder aufstieg. Sie konnte sich nicht mehr daran erinnern, ob ihre Mutter ihr beim zu Bett gehen etwas vorgesungen hatte. Ebenso die Stimmen ihrer Eltern waren ihr nicht mehr bewusst.
    Jemand räusperte sich und riss Emma aus ihren Gedanken. Sie sah zu Michael, der aus dem Schatten trat und sich neben sie stellte.
    "Hi!", sagte sie und blickte hinauf zu den Sternen.
    "Ist alles in Ordnung, Emma? Du wirkst meistens so bedrückt, wenn du von den freien Tagen zurückkommst." Michael setzte sich nun zu ihr und sah sie von der Seite fragend an. Sie schluckte.
    "Gestern war der 23te Todestag meiner Eltern!", antwortete Emma und sah kurz zu ihm. Michael fuhr sich über das Gesicht, dann meinte er leise:
    "Ich hab dein Gespräch mit Dr. Weir heute belauscht. Entschuldige. Aber was sollte das heißen, wegen deiner Puppe sind sie gestorben? Ich dachte, sie sind im Irak gefallen?"
    Emma schloss gequält die Augen und versuchte die Tränen zu unterdrücken. Bis jetzt hatte sie mit niemandem über dieses Thema gesprochen. Gut, Atlantis wurde geheim gehalten und wem hätte sie es auch schon erzählen können? Außer ihren Großeltern, die die kleine Familie einmal auf Atlantis hatten besuchen dürfen, wusste niemand, der nicht damit zu tun hatte, etwas über diese Mission.
    Aber sie vertraute Michael und sie mochte ihn und er sie ebenso, das spürte sie. Sie konnten beide ihre Gefühle füreinander nicht leugnen. Dann sah sie ihn mit verschwommenen Augen an und erzählte ihm alles. Er unterbrach sie kein einziges Mal und als sie endete, fing sie an zu weinen. Michael nahm sie in seine Arme und hielt sie einfach nur fest. Als ihre Tränen versiegten blickte sie zu ihm auf.
    "Danke, das du mir zugehört hast!", flüsterte sie und er lächelte sie an.
    "Und ich danke dir, dass du mir so viel Vertrauen schenkst!" Emma blickte ihn lange an und fuhr sanft über seine Wange, wo sich eine lange Narbe hinzog, die er seit einem Autounfall in seiner Kindheit hatte.
    "Michael...", wisperte sie und schloss ihre Augen. Langsam senkte sich sein Kopf und zärtlich berührten sich ihre Lippen. Emmas Hand lag auf seinem Oberkörper und sie seufzte. Doch bevor der Kuss mehr wurde, hörten sie von innen ein Geräusch. Schnell fuhren sie auseinander und einen Moment später kam Anne heraus, die vor Wärme nicht schlafen konnte. Dafür verabschiedete sich Emma und legte sich schlafen. Das erste Mal seit Jahren hatte sie in der Nacht keinen Alptraum mehr.


    Am nächsten Morgen wurden sie von Sesha geweckt und zum Frühstück gebracht. Emma fragte neugierig, ob die Burg noch bewohnt war. Das Ehepaar blickte sich an.
    "Nun, wir haben einen Gegenstand darin, der uns die Zeit verändern lässt!", erzählte Botho und die Teammitglieder sahen sich fragend an.
    "Eine Zeitmaschine? Können Sie in die Vergangenheit oder Zukunft reisen?", hakte Peter nach und Sesha nickte. In Emma regte sich Hoffnung, aber Anne sagte sofort: "He, vergesst es, Leute..."
    Peter unterbrach sie. "Wir könnten Hitler beseitigen und die ganzen anderen Bösewichte, bevor sie..."
    "Mein lieber Freund, ich sagte du sollst gar nicht daran denken. Wir dürfen die Zeit nicht ändern, da keiner weiß, was dann passiert. Vielleicht lebst du dann gar nicht, da deine Eltern überhaupt nicht geboren werden oder sich nie treffen oder..." Michael hob die Hand.
    "Anne, wir haben es verstanden und du hast Recht!" Peter nickte nun auch. Sesha merkte, das diese vier jungen Leute verstanden hatten, worum es ging. Sie bemerkte allerdings Emmas traurigen Blick und das Mädchen tat ihr leid. Sie wollte nicht die Welt verändern, sie wollte es nur wieder gut machen.
    Botho erhob sich.
    "Ich werde euch nun unsere Handwerklichen Betriebe zeigen!" Emma, die als letzte den anderen folgte, wurde von Sesha am Arm festgehalten. Die junge Frau sah Sesha fragend an.
    "Ich sehe großen Kummer in dir und bin sicher, du bist die Richtige! Heute Abend wirst du mehr erfahren!" Sie ließ Emma los, die runzelte die Stirn und beeilte sich dann zu ihrem Team aufzuschließen.

    Nach dem Abendessen saß Emma wieder auf der Bank. Anne war in dem See in der Nähe Baden gegangen.
    "Bist du soweit?" Die junge Frau schrak aus ihren Gedanken und sah in Seshas lächelndes Gesicht.
    "Ja!", antwortete sie und ging ihr nach. Der Weg führte sie zu der Burg.
    Michael, der zu Emma wollte, sah sie und Sesha die Anhöhe hinauf steigen. Er hatte ein ungutes Gefühl und folgte ihnen.

    Sie waren nun vor einem großen Tor aus Eisen und aus ihrer Rocktasche holte Sesha einen bronzenen Schlüssel hervor. Sie sperrte es auf und ließ Emma zuerst eintreten. Bevor das Tor ganz zufiel, hielt es Michael auf und schlüpfte leise hinterher. In dem Gang hingen viele Gemälde, meist waren Geschöpfe zu sehen, die etwas Leuchtendes in der Hand hielten. Dann kamen sie an eine wunderschöne holzverzierte Tür. Sesha öffnete diese und dann standen sie in einer Halle, in deren Mitte ein Bett stand. Die Kerzen an den Wänden warfen über die Deckenmalereien ihre Schatten. Sesha fasste sie an die Schulter.
    "Ich werde dich nun alleine lassen. Dies hier ist deine Aufgabe! Leb wohl!", sagte sie, verbeugte sich und ging. Sesha bemerkte Michael durchaus, aber sie ließ ihn gewähren. Sie durften sich verabschieden.

    Emma sah ihr nach und wollte auf das Bett zugehen, als sie hinter sich ein Geräusch hörte. Michael kam herein und der war auch erst mal von der Schönheit dieses Raumes geblendet. Dann sah er sie an.
    "Nicht! Tu das nicht, Emma!" Die junge Frau schüttelte den Kopf.
    "Michael, es tut mir Leid, aber es muss sein. Ich kann so nicht mehr leben! Die Schuld frisst mich auf!", antwortete sie und wandte sich wieder dem Bett zu. Michael verstand sie einfach nicht. Sie war schon fast da, als sie ihn sagen hörte: "Aber ich liebe dich doch!"
    Emma liefen die Tränen herab und sie erschrak, als sie im Bett eine Frau liegen sah. Diese hatte ewig langes, silbernes, gelocktes Haar, das ihr fast bis zu den Kniekehlen reichte. Das weiße seidene Kleid war mit wunderschönen Stickereien verziert und es fiel über das Bett hinaus. Die Augen der Person öffneten sich und Emma starrte diese glänzenden blauen Augen förmlich an. Langsam erhob sich die Frau und an ihrer Seite hingen Flügel herab.
    "Mein Gott!", stieß Michael aus und sah wie Emma dabei zu, als der Engel seine Flügel ausbreitete und wie sich einige Federn lösten und durch die Luft schwebten.
    "Ich bin Leilani und werde dir helfen!" Ihre Stimme war so hell und rein. Das ist nur ein Traum, dachte Emma und schüttelte den Kopf. Leilani lächelte.
    "Vielleicht wirst du irgendwann davon träumen, aber nun darfst du deine Aufgabe erledigen! Finde deinen Frieden!" Der Engel schloss die Augen und Emma spürte ein seltsames Kribbeln in ihrem Körper. Dann umhüllte sie ein goldenes Licht und sie war verschwunden. Michael lief auf Leilani zu, doch als sie ihn ansah, blieb er stehen. Nicht böse, sondern milde war ihr Blick.
    "Wenn du sie wirklich liebst, dann glaube an sie und ihr werdet euch irgendwann wieder sehen!" Er sah sie traurig an und Leilani hielt ihm ihre Hand hin. Zögernd nahm er sie und fühlte auf einmal Hoffnung in sich aufkeimen. Dann wurde um ihn alles dunkel und sein Körper sackte leblos zu Boden.

    Als Emma ihre Augen öffnete stand sie in einem Gang. Nicht nur in irgendeinem, nein, es war in Atlantis.
    "Das kann nicht sein!", flüsterte sie und wollte die Wand anfassen, als sie Schritte hörte. Noch bevor sie sich verstecken konnte, kamen zwei Wissenschaftlerinnen und liefen an ihr vorbei, ohne sie eines Blickes zu würdigen. Emma runzelte die Stirn. Sie musste es einfach testen und schrie so laut sie konnte. Eine der Frauen blieb ruckartig stehen und Emma fluchte innerlich. Aber die Frau blickte sich nachdenklich um und fragte ihre Kollegin, ob sie diesen komischen Windhauch auch gespürt hatte? Da diese verneinte, gingen sie weiter.
    Emma atmete erleichtert aus. Sie war also unsichtbar. Nun hatte sie eine Aufgabe zu erledigen. Sie musste Dr. Badly finden. Er war schuld, das Atlantis untergegangen war. Und da sie die Mauer anfassen konnte, hatte sie also ein Problem weniger.
    Sie suchte den Kontrollraum auf. Am Kontrollpult saß Danny. Er hatte ihr immer Süßigkeiten geschenkt und sie bemerkte erst jetzt, dass er richtig niedlich war. Als Kind hatte sie darauf bestimmt nicht geachtet. Sie stellte sich an eines der Pulte und suchte die Zimmerpläne heraus. Sie hatte nach ein paar Sekunden die Informationen, die sie brauchte und versuchte das Programm zu beenden. Aber es klappte nicht und der Alarm ging los.
    "Wie jetzt...?", versuchte Danny irritiert herauszufinden, was denn nun kaputt war.
    Rodney kam gerade in den Gateraum und eilte sofort nach oben und wollte wissen, was der junge Techniker angestellt hatte. Der erklärte, dass er gar nicht an das Pult gekommen war und ein Streit begann.
    "Sie müssen doch etwas gemacht haben. Das gibt's nicht, das..." Emma grinste innerlich. Aber sie hatte keine Zeit, um den beiden beim zanken zuzusehen, sie musste zu Badly, der sich in seinem Zimmer aufhielt.

    Badly saß über seinen Laptop gebeugt und grinste. Nur noch ein paar Veränderungen und dann konnte er den Virus abschicken.
    Das war ja leichter als gedacht. Aber jetzt brauchte er erst einmal einen Schuss. Er hatte gerade die Spritze in der Hand, als sich die Tür öffnete und wieder schloss, ohne irgendeinen Grund. Er runzelte die Stirn und wollte schnell die Kristalle überprüfen, als er einen Druck im Kopf spürte.
    Dann hörte er eine Stimme, die ihn dazu aufforderte, die Spritze zu nehmen und an seinen Hals zu führen. Mach es, los, tu es!
    Ächzend bewegte sich seine Hand mit dem Injiziergerät an seinen Hals. Dort stach er sich sie hinein und drückte den ganzen Inhalt, den er sich sonst Stückchenweise immer gespritzt hatte, auf einmal in die Vene und ließ die Spritze fallen. Sein ganzer Körper fing zu zittern an, aus seinem Mund quoll Schaum, seine Augen verdrehten sich und er brach tot zusammen.
    Emma atmete tief durch. Sie hatte mit ihren Gedanken die seinen beeinflusst. Sie sah seine Pistole auf dem Tisch liegen. Schnell zog sie ihre Handschuhe an, nahm sie und feuerte mehrmals auf den Laptop, der zischend kurz in Flammen aufging und dann vor sich hin rauchte. Sie legte die Waffe Badly in die Hand. Da sein Quartier etwas abgelegen lag, würde es eine Weile dauern, bis man ihn fand. Da rief jemand seinen Namen durch das Headset und beorderte ihn in eines der vielen Labore. Da Badly nicht antwortete, wurde der andere langsam ungeduldig und versuchte es weiter. Emma verließ lieber schnell das Zimmer, ehe noch jemand kam.

    Auf dem Weg zum Gateraum sah sie sich interessiert um und ihr wurde erneut bewusst, wie groß und einzigartig Atlantis war.
    Als sie zum Gateraum kam, öffnete sich eben die Tür, da ein Soldat durch musste und sie beeilte sich durch zu gehen, ehe sie sich wieder schloss. Sie stieg die Treppen hinauf und bemerkte, das McKay nicht mehr da war, dafür Danny schlecht gelaunt vor seinem Laptop saß und etwas hinein tippte.
    Dann hörte sie eine kindliche Stimme. Sie sah sich selbst auf dem Schoß ihrer Mutter sitzen und quengeln.
    Liz trat zu ihnen und Klein Emma wollte von ihr wissen, ob sie denn Bescheid wüsste, was sie bekommen würde. Es schmerzte Emma, als sie ihre Mutter lächeln sah. Sie hatte es nur 2 Jahre erleben dürfen, aber jetzt war wieder alles gut. Sie wunderte sich nun, warum sie nicht verschwand. Gerade, als sie als Kleinkind "Ich will!" jammerte, ging der Toralarm los und einen Moment später kamen Zelenka und ihr Vater heraus. Er wirbelte sie durch die Luft und als sie wieder am Boden stand, plumpste sie auf ihren Po. Sie fing zu weinen an, da sie nicht in den Korb schauen durfte, den John mitgebracht hatte. Lana neckte ihn; erst machte er seine Tochter schon die ganze Woche kirre damit, dass sie ein Geschenk von ihm bekommen würde und dann kam er auch noch zu spät und die Kleine musste warten.
    Eigentlich wollten sie ins gemeinsame Quartier gehen, als ein Soldat angelaufen kam und vom Tod von Dr. Badly berichtete. Seine Frau nahm John Emma ab und sah ihm nach, als er dem Mann folgte. Lana spürte auf einmal so ein seltsames Gefühl in sich. So als wäre sie wegen irgendetwas erleichtert. Lana ließ ihren Blick schweifen und dann war sie von Dankbarkeit erfüllt.
    Emma merkte erneut das Kribbeln in ihr und atmete erleichtert aus. Da blickte Lana genau in ihre Richtung und musterte sie. Emma wusste nicht so recht, was sie davon halten sollte. War sie denn nun sichtbar geworden, oder war es nur ihrer Mutter möglich sie zu sehen? Sie bemerkte das liebevolle Lächeln ihrer Mutter, die ihr dankbar zunickte und zum Abschied ihre Hand hob. Plötzlich flimmerte alles um Emma herum und sie war verschwunden. Dort wo sie gestanden hatte, schwebte eine wunderschöne, weiße Feder herab und Lana hob sie auf.
    "Danke!", flüsterte sie, sah auf Emma in ihren Armen, die inzwischen eingeschlafen war und ging mit ihr ins Quartier.

    Emma öffnete die Augen und sah sich wieder in der Halle vor. Eine paar Schritte von ihr weg lag Michael am Boden und Leilani stand neben ihm. Ihre wunderschöne Aura war beruhigend und ihr Gesang so klar.
    Sie sah zu ihr her, sang aber weiter. Emma verstand diese Sprache nicht und kroch zu Michael, aber er regte sich nicht mehr. Er war tot. Da half auch ihr rütteln nicht. Die Tränen tropften auf sein Gesicht und sie küsste ihn zärtlich auf die kalten Lippen.
    "Es tut mir leid. Es musste sein! Verzeih mir!", schluchzte Emma und Leilani berührte sie an der Schulter.
    "Gib die Hoffnung nicht auf! Du wirst deine Liebe wieder finden!", sagte sie, berührte sanft Emmas Haar, dann sackte sie über seinem Körper zusammen und langsam lösten sich die Beiden auf.


    Auf Atlantis berichtete Carson, das Badly durch eine Überdosis gestorben sei und er schon länger Drogenabhängig gewesen war. Die Versammlung endete, bei der auch Lana anwesend war. Kelly beaufsichtige Emma derweil.
    Elizabeth wollte noch schnell etwas mit Lana besprechen, wurde aber von einem Wissenschaftler aufgehalten und das Ehepaar wartete einen Moment.
    "Als wir vorhin auf dich gewartet haben, gab es von der Erde eine Mitteilung an Major Burke, der dann sofort abreiste. Weißt du, was passiert ist?", fragte Lana und John bejahte es.
    "Seine Frau hatte einen Autounfall. Ihr ist nichts geschehen, dafür aber Michael, sein 3 Jähriger Sohn, der ist schwer verletzt! Es muss sehr ernst sein, sonst hätten sie es nicht gemeldet. Und General O´Neill hat keinen Moment gezögert und Burke benachrichtig! Hoffentlich geht alles gut!" Lana nickte und wollte gar nicht daran denken, das etwas mit Emma passieren könnte. Dann sah sie, dass Liz auf sie zukam.
    "Entschuldigt, dass ihr habt warten müssen. Ich wollte nur von dir wissen, wo du diese Spange her hast. Sie ist wunderschön!" Lana lächelte.
    "Die? Die habe ich selbst gemacht!" Da weiter nichts war verabschiedeten sie sich und gingen. John legte Lana seinen Arm um die Schulter, zog sie zu sich und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Lana kicherte und küsste ihn auf die Wange. Liz, die ihnen nach blickte, sah die wunderschöne weiße, fast leuchtende Feder auf Lanas Haarspange.


    "Alle Dinge
    der Zukunft starben gestern;
    alle Dinge
    der Vergangenheit wurden
    heute geboren!"



    Botho -- Namensbedeutung: Der Bote
    Sesha - Namensbedeutung: Symbol der Zeit
    Leilani - Namensbedeutung: Himmelskind



    Ende

    ~. .~. .~. .~. .~. .~

    Meine Lily-Reihe

  2. #2
    Brigadier General Avatar von Kevin
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    Nicht schlecht, muss ich sagen, auch wenn ich zu Anfang etwas verwirrt war. Sehr gut ausgeschmückt mit passenden Adjektiven und einer schönen Story. Mehr davon wäre schön.

  3. #3
    Auf der Suche Avatar von Kathi90
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    Zitat Zitat von Kevin Beitrag anzeigen
    Nicht schlecht, muss ich sagen, auch wenn ich zu Anfang etwas verwirrt war. Sehr gut ausgeschmückt mit passenden Adjektiven und einer schönen Story. Mehr davon wäre schön.
    Danke.

    Du müsstest auch die vorherigen Storys lesen, die ich oben verlinkt habe. Vergangenheit ist der 4 Teil davon.

    Mehr, bekommst du demnächst. 2 Teile gibts es von der Lanareihe noch.

    ~. .~. .~. .~. .~. .~

    Meine Lily-Reihe

  4. #4
    Brigadier General Avatar von Kevin
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    Nun ja, das mache ich, wenn ich ein bisschen mehr Zeit habe. Im Moment muss ich selber was tun, um meine Story zu erweitern. Aber ich werde noch dazu kommen, keine Sorge.
    Geändert von Kevin (04.03.2007 um 00:00 Uhr)

  5. #5
    Brigadier General Avatar von Cindy
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    Kathi, du bist ein Schatz.

    Obwohl, fast bis zur Hälfte kamen mir immer noch die *seufz, schnief* du weißt schon.

    War Leilani ein Engel?
    Nur eins verstehe ich nicht, wieso musste Michael sterben? Weil er Leilani gesehen hat?

    Okay, sie hatte jetzt die komplette Zukunft geändert.
    Klär mich bitte auf. Bin glaub ich, noch ein bisschen durcheinander.

    Find ich aber schön von dir, dass du alles wieder ins "Lot“ gebracht hast.
    Geändert von Cindy (09.03.2007 um 09:59 Uhr)

  6. #6
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    Zitat Zitat von Cindy Beitrag anzeigen
    Kathi, du bist ein Schatz.

    Obwohl, fast bis zur Hälfte kamen mir immer noch die *seufz, schnief* du weißt schon.

    War Leilani ein Engel?
    Nur eins verstehe ich nicht, wieso musste Michael sterben? Weil er Leilani gesehen hat?

    Okay, sie hatte jetzt die komplette Zukunft geändert.
    Klär mich bitte auf. Bin glaub ich, noch ein bisschen durcheinander.

    Find ich aber schön von dir, dass du alles wieder ins "Lot“ gebracht hast.
    Danke dir. Nun, ich konnte auch irgendwie nicht mit dem Tod von Lana und John leben.

    Ja, Leilani ist ein Engel gewesen.
    Michael ist gestorben, weil Emma die Zeit verändert hat.
    Ja sie hat die Zukunft geändert und demnächst kommt die Fortsetzung. Da gibt es allerdings wieder Tränen *sorry*
    Da wirst du alte Bekannte "antreffen"

    ~. .~. .~. .~. .~. .~

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  7. #7
    kolonialer Spion Avatar von Scout
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    Puh! Schön! Habe die Episode erst jetzt gefunden. Wirklich schön geschrieben und die trauigen Ereignisse elegant rückgängig gemacht



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