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Thema: Ein neuer Anfang

  1. #1
    Auf der Suche Avatar von Kathi90
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    Standard Ein neuer Anfang

    Short-Cut: Kann es einen neuen Anfang geben?
    Fortsetzung von: "Falling into you", "Endless Love", "Vorbei", "Vergangenheit", "Hoffnung" & „Abschied
    Spoiler: 2. Staffel
    Charakter: Sheppard, OC, Multi-Charakter
    Kategorie: Friendship
    Rating: PG-13
    Disclaimer: MGM Television Entertainment. Mir gehört da gar nichts und ich verdiene auch kein Geld damit.
    Feedback: Würde mich freuen!


    ---

    Ein neuer Anfang


    Langsam bog der schwarze Touareg in die geschotterte Einfahrt ein und blieb vor dem Haus stehen. Die fünf Insassen stiegen aus und zwei von ihnen sahen sich interessiert und staunend um.
    „Eure Welt ist wirklich wunderschön!“, meinte Teyla und Carson, der seine Sonnenbrille gerade aufsetzte, nickte.
    „Das Auto steht nicht hier. Es sieht nicht so aus, als wären sie da.“, sagte Liz und blickte McKay an, der mit den Schultern zuckte.
    „John hat die nächsten Wochen frei. Sonst hätten wir Teyla und Ronon nicht holen können. Die ganze Überraschung wäre futsch gewesen!“, antwortete er und wollte noch etwas sagen, als sie Hundegebell hörten und kurz darauf lief ein schwarzer Labrador um die Ecke. Teyla sprang erschrocken zur Seite, als der Hund auf sie zukam. Elizabeth lächelte ihr zu und streichelte das Tier, da es sie freudig begrüßte.
    „Lucky!“, rief jemand und da tauchte schon ein kleiner Junge auf. Als er die Erwachsenen sah, hellte sich sein Gesicht auf, er machte kehrt und rief aufgeregt die Namen der Besucher. Einen Moment später sahen sie, wie er seine Mutter mit sich zerrte.
    „Die sind wirklich da, Mum! Schau doch, Mum!“
    „Hi, Lana!“, rief Teyla und die Frau blieb überrascht stehen. Dann lachte sie laut auf und umarmte die Athosanerin. Teyla hatte sich kein bisschen verändert, nur ihre Kleidung war die der Erde angepasst. Ihre Augen strahlten die Weisheit ihres Volkes aus und die Neugierde neues zu Entdecken. Auch Ronon hatte nicht seine übliche Kleidung an, sondern Jeans und T-Shirt.
    Nun sahen Teyla und Ronon den kleinen Jungen an und Lana lächelte.
    „Darf ich euch Jesse vorstellen. Jesse, das sind Teyla und Ronon. Sehr gute Freunde von Dad und mir!“
    Der braunhaarige Junge gab beiden die Hand und sah Ronon mit offenem Munde an.

    Liz und Lana brachten die Getränke auf die Veranda und setzten sich zu den Anderen. Die schwarzhaarige Frau wandte sich an Rodney, der sich gerade seinen Kaffee eingoss.
    „Wo hast du deinen Anhang gelassen?“
    Der Angesprochene sah einen Moment zu ihr, bevor er etwas Zucker in den Kaffee tat.
    „Claire wacht über unseren Schatz. Die Kleine hat sich die Windpocken eingefangen. Lisa wäre sehr gerne mitgekommen, da Jesse ihr immer ein guter Spielkamerad ist!“
    Lana nickte verständnisvoll und sah zu, wie ihr Junge mit Lucky am Rasen rumtollte.
    „Wo ist John?“, wollte Teyla wissen und probierte ein Stück Kuchen.
    „John ist bei seinen Eltern, David und Susan. Ein Pferd fohlt und er hilft den beiden, da seine Schwester Julie und ihr Mann Toby im Urlaub sind. Er ist aber schon seit 4 Stunden weg und es war schon fast soweit, also müsste er eigentlich bald kommen!“

    Kaum hatte Lana den Satz beendet, hörten sie Motorgeräusche und sahen kurz darauf den schwarzen Ford Explorer vor dem Haus halten. Als der Fahrer ausstieg wurde er freudig von einem schwanzwedelndem Hund und seinem vor Freude strahlenden Sohn begrüßt, der seinem Vater sofort die Neuigkeiten erzählen musste. Überschwänglich sprach der Junge auf ihn ein und Carson lächelte über den Redefluss.
    John hatte das Auto von Rodney schon gesehen, aber als er die Stufen auf die Veranda erklommen und sich an das dunklere Licht gewöhnt hatte, sah er verblüfft die noch Anwesenden an, mit denen er nie gerechnet hätte.

    Teyla erhob sich und kam auf ihn zu. Als sie vor ihm stand senkten sie die Köpfe und berührten die Stirn. Dann lächelte sie ihn an und gab den immer noch überraschten Mann frei, sodass Ronon, der ebenfalls aufgestanden war, ihn begrüßen konnte. Die Männer sahen sich einen Moment lang an, ehe John ihn lachend umarmte und Ronon ihm auf die Schulter klopfte.
    Lana sah gerührt dieser Szene zu und schluckte. John tat es richtig gut und man sah es ihm auch an, dass er sich überaus freute. Nun kam ihr Mann zu ihr und küsste sie kurz, bevor er die anderen noch grüßte.
    John setzte sich mit dazu, sah alle nach der Reihe an und schüttelte dann mit dem Kopf. „Wirklich, damit hätte ich nie gerechnet!“, meinte er und sah dann Lana an. „Hast du das gewusst?“ Sie verneinte und ließ Jesse auf ihrem Schoß sitzen.
    „Wir hatten schon vor ein paar Monaten die Überraschung geplant, aber Ronon war nicht auffindbar gewesen und wir baten Teyla die Augen offen zu halten. Tja, jetzt sind sie da!“, sagte Liz lächelnd und ließ ein Stück Kuchen nach unten wandern, das ihr von einer feuchten Hundeschnauze dankend abgenommen wurde.

    Der Nachmittag ging langsam vorüber und die Freunde hatten sich viel zu erzählen. John schlug vor, Ronon etwas die Gegend zu zeigen. Die Frauen richteten währenddessen die Gästezimmer her, da Lana und John darauf bestanden, dass die Fünf bei ihnen übernachten sollten. In der Zeit sah Susan mit Katie vorbei, die nicht mit ihren Eltern in den Urlaub geflogen war, da sie ein Schulkind war und keine Ferien hatte. Das Mädchen verschwand mit ihrem Cousin im Garten und sie spielten ein wenig.

    Am Abend wurde der Grill angeschirrt und die Steaks brutzelten darauf. Teyla naschte immer mal wieder von dem Kartoffelsalat, den Lana noch gemacht hatte und irgendwann bekam sie einen Klaps auf die Finger von der grinsenden Elizabeth.
    Lana verfrachtete Jesse ins Bett und dieser hatte Ronon vorher noch unbedingt seine Spielzeugautosammlung zeigen müssen, da er befürchtete, der Hüne würde am nächsten Tag einfach so abreisen, ohne das gesehen zu haben.
    Als Lana heraus kam tippte sie ihren Mann an und deutete hinein. Der lächelte wissend und verabschiedete sich kurz von seinen Gästen.
    „Wenn John nicht noch mal nach ihm schaut, schläft er nicht ein.“, erklärte sie und setzte sich wieder auf ihren Platz.
    „Ich hab gehört, du arbeitest seit Kurzem hin und wieder auf der Krankenstation im SGC!“, sagte Liz und Lana nickte.
    „Der General hat es mir angeboten. Jesse ist dann entweder bei Johns Eltern oder bei meinen. Letztens hatte Kelly ihn, da sie nicht mehr arbeiten darf. Sie hat nur noch ein paar Wochen bis zur Geburt!“
    Der Fliegenschutz an der Tür klapperte und John trat heraus. „Er schläft tief und fest!“
    Sie saßen noch lange um den Tisch, auf dem sie ein paar Kerzen angezündet hatten und redeten. Ronon berichtete von Treffen mit einigen Geniis und das sie einen Planeten voller Wraith mit einer ihrer Atombomben vernichtet hatten. Teyla erzählte von den neuen Welten und den Entdeckungen auf Atlantis, wo sie immer wieder willkommen war. Oder sie lauschten dem Wind, der etwas Kühle in die warme Sommernacht brachte und durch die Blätter der Bäume streifte, so dass sie raschelten.
    Weit nach Mitternacht verabschiedeten sich die Freunde und gingen zu Bett. Lana und John blieben noch eine Weile sitzen und hörten den zirpenden Grillen zu. Als die letzte Kerze erlosch, erhoben sich die beiden ebenfalls und legten sich schlafen.


    Am nächsten Morgen nach dem Frühstück wollte John mit Ronon zu seinen Eltern fahren und dem Satedaner das Reiten beibringen. Teyla, die ihre Tasche schon ins Auto von Rodney räumte, fiel etwas ein und kam dann auf Lana und John zu, die ihrem Mann eine Tasche mit Getränken fürs ausreiten mitgeben wollte. Die Eheleute sahen zu der Athosianerin, als diese vor ihnen zum stehen kam.
    „Ähm...“ Teyla zog aus ihrer Tasche eine bunte, gestrickte Decke und hielt sie Lana hin.
    „Ihr ... ihr habt sie vergessen!“
    John starrte erst Teyla, dann die Decke an, ehe er sich kommentarlos umdrehte und Richtung Felder lief. McKay und Ronon folgten ihm und Lana liefen stumm die Tränen runter, als sie Teyla vorsichtig die Decke abnahm und sanft darüber strich. Sie atmete tief durch, dann wischte sie sich die Tränen fort. Sie bat Teyla mitzukommen und die beiden Frauen verließen das Grundstück.
    Jesse hatte auf den Stufen der Veranda gesessen und wusste nun nicht, was er davon halten sollte. Warum sein Vater ohne ein Wort weggelaufen war; warum seine Mutter weinte. Das Holz knarrte und Carson setzte sich zu dem Jungen, der ihn irritiert und fragend aus seinen braunen Kinderaugen anblickte.
    „Sie hat deiner Schwester gehört!“, erklärte er ihm und Jesse verstand. Seine Eltern erzählten ihm, wenn er danach fragte, immer wieder von Emma und ihre Bilder hingen im Haus, neben den seinen.


    Die Kappelle stand auf einer kleinen Anhöhe und hinter einer Mauer war der kleine Friedhof, wo die wenigen Gräber der hier ansässigen Farmer lagen. Lana öffnete das Eisentor und die Frauen betraten diesen ruhigen Ort. Unter einem Baum stand ein Holzkreuz mit dem Namen und einem Bild der lachenden Emma. Lana bückte sich und benetzte ihre Finger mit etwas Weihwasser und besprengte damit das Grab. Ehe sie wieder aufstand zupfte sie das wenige Unkraut und ein paar abgeblühte Blumen. Dann legte sie die Decke an den Holzpfahl und flüsterte etwas, was Teyla nicht verstand. Aber sie merkte, dass Lana jetzt gerne alleine wäre und sie machte sich auf den Rückweg.


    Als Teyla zu den anderen zurückkam, waren Rodney und Ronon bereits wieder da und sie sah die Männer fragend an.
    „Er ist in Richtung einer Anhöhe gelaufen und McKay hat gemeint, wir sollten lieber umkehren!“ Teyla nickte zustimmend und lächelte Jesse an.
    „Darf ich auch deine Spielzeugautosammlung sehen?“ Der Junge nickte begeistert und zog sie mit ins Haus hinein.


    John ging durch das offene Tor und sah Lana vor Emmas Grab stehen. Eine leichte Brise ging und ihr Sommerkleid flatterte an ihren Beinen. Als er sich neben sie stellte sah sie zu ihm auf und ihre Augen glitzerten Tränenverhangen.
    Er seufzte und zog sie zu sich. Auch jetzt noch, fast 6 Jahre nach ihrem Tod, schmerzte es immer noch wie am ersten Tag. Sie hatten es bemerkt, nachdem sie das Haus eingeräumt hatten; Emmas Kuscheldecke war nicht mehr da. Beiden hatte die Kraft gefehlt, um noch mal nach Atlantis zu gehen und sie zu holen. So war immer noch ein Teil von Emma auf Atlantis geblieben und sie hatten dieses Kapitel nie ganz abschließen können.
    John ging in die Hocke und betrachtete die Decke. Lächelnd erinnerte er sich daran, wie Emma, sie hatte gerade das Laufen angefangen, sie immer mit sich herum getragen hatte und egal wo sie war, einschlief, eingemummelt in ihrer Decke.
    An einer Stelle war sie geflickt worden. Dort war Emma im Kontrollraum an einer Konsole hängen geblieben und als sie gemerkt hatte, dass ein Loch in ihrer geliebten Decke war, war ihr Aufheulen durch ganz Atlantis geschallt. Er hatte bei Liz im Büro mit seinem Team eine Besprechung gehabt, als das Geschrei losgegangen war und alle waren zu dem 3-Jährigen Mädchen gestürzt. Lana, die nur mit einer Wissenschaftlerin ein paar Meter weiter gesprochen hatte, hatte sich bereits um ihren Schatz gekümmert, aber sie ließ sich nicht beruhigen, erst als Zelenka und McKay der Kleinen erklärten, das man das wieder hinbekommen konnte.
    Er fuhr zärtlich über die Decke und erhob sich. Lana atmete tief durch, dann nickte sie ihm zu und er legte seinen Arm um sie.


    ...Loslassen können
    ...
    niemals vergessen
    ...
    ein neuer Anfang...




    Ende
    Geändert von Kathi90 (27.03.2007 um 12:44 Uhr)

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  2. #2
    kolonialer Spion Avatar von Scout
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