Die German Comic Con: Vor fünf Jahren fand sie das erste Mal in Dortmund statt und hat sich seit dem stark weiter entwickelt. Aus einer Comic Con pro Jahr wurden schnell vier Comic Cons pro Jahr in verschiedenen Städten Deutschlands. Für das 5. Jubiläum haben die Veranstalter am 7. und 8. Dezember 2019 wieder wie gewohnt zum Messegelände in Dortmund eingeladen. Begleitet wurde die Veranstaltung in diesem Jahr von einer Jubiläums-Party am Samstagabend, welche in der Eingangshalle stattfand. Und auch sonst ist die Convention im Vergleich zum Vorjahr erneut gewachsen: Ca. 90 Stargäste aus Film und Fernsehen, Synchronsprecher und bekannte Cosplayer waren in den Wesfalenhallen anwesend. Zudem fand das erste Mal die „Rosewood Reunion“ statt. Dabei handelte es sich um einen abgetrennten Bereich der Convention, welcher sich ausschließlich der TV-Serie Pretty Little Liars und dessen Spin-off The Perfectionists widmete. Neu war in diesem Jahr außerdem, dass neben den Tickets für die Photoshoots, auch die für Autogramme/Selfies an extra dafür eingerichteten Verkaufsständen verkauft wurden (oder weiterhin während der Veranstaltung online erworben werden konnten), so dass der Verkauf von Tickets an den Autogramm-Tischen selbst entfiel.
Die gesamte Convention erstreckte sich über vier Hallen und die Eingangshalle. Eine gesamte Halle wurde dabei als Autogramm-Area verwendet, wo die geladenen Stargäste außerhalb ihrer Panel- und Photoshoot Zeiten häufig anzutreffen waren, um den Fans Autogramm zu schreiben, für Selfies zu posieren oder bei nicht allzu langer Schlange mit diesen auch mal einige Worte zu wechseln. So fragte zum Beispiel Mark Dacascos (Tyre, SGA) die Leute gerne mal, woher sie kämen und ob sie extra für die Convention angereist seien. Aufgelockert wurde die Atmosphäre zudem durch einige wenige Aussteller in der Halle (zB. Der Thron aus Game of Thrones oder eine Bereich für Yu-Gi-Oh Kartenspieler). Die Halle war sehr großzügig ausgelegt, so dass sie selten überfüllt wirkte und auch bei längeren Schlangen zu den Tischen der Gaststars in der Regel kein Durcheinander entstand. Damit dürfte das Konzept, die Autogrammtische in eine eigene Halle zu verlegen aufgegangen zu sein, auch wenn man dadurch längere Wege von einer Halle in die Nächste in Kauf nehmen musste. Dennoch definitiv ein Pluspunkt.
In einer weiteren Halle konnte man allerhand Verkaufsstände finden, welche Merchandise-Produkte für eine Vielzahl von Serien und Filmen anboten, aber auch Comics, DVDs oder PC- und Retro-Spiele. Zusätzlich konnte man in der Halle die Photoshoot-Area finden, bei der bis zu acht Photoshoots gleichzeitig abgehalten werden konnten. Viel Geduld mussten die Besucher hier vor allem bei Stargästen wie Ian Somerhalder mitbringen, bei welchem der Andrang besonders groß war. In der Photoshoot-Area fiel auf, dass zwar auf dem Boden eine Linienführung für die Schlange abgeklebt war, dass auf diese aber häufig nicht geachtet und sich nach Belieben angestellt wurde, statt der Linienführung zu folgen. Hier wäre es von Vorteil gewesen noch ein paar mehr Crew-Mitglieder abzustellen, welche dafür sorgen könnten, dass die Linienführung eingehalten wird oder die Linienführung auf dem Boden mit Absperrungen zu unterstützen. Letzteres fand am zweiten Con-Tag bereits bei den stark frequentierten Photoshoots Anwendung, was bei der großen Menschenmenge die Schlangenbildung deutlich erleichterte. Schön zu sehen, wie auch während der Veranstaltung noch an Verbesserungen gearbeitet wurde.
Den Großteil einer dritten Halle nahm die „Main Stage“ ein, wo die Panels stattfanden. Trotz der Vielzahl an Sitzplätzen die geboten wurden, waren einige Panels so gut besucht, dass dennoch viele Leute stehen mussten. In der Regel waren aber ausreichend Sitzplätze vorhanden. Auf der Main Stage fanden vor allem die Panels statt, bei denen gleich mehrere Stargäste einer Serie oder eines Films auf der Bühne waren. Eine Ausnahme bildete unter anderem Tom Felton, der die Bühne für sich alleine hatte. Neben Fragen zu seiner Rolle als Draco Malfoy in den Harry Potter Filmen, beantwortete der Schauspieler auch Fragen zu seinen Auftritten bei „The Flash“. Am Sonntag bot er zudem am Ende seines Panels noch eine kleine musikalische Einlage mit seiner Gitarre. Auch auf der Main Stage zu sehen war Mitch Pileggi. Gemeinsam mit seinen Akte X Kollegen war das Hauptthema natürlich genannte Serie. Aber auch Stargate fand erwähnung. Zum Beispiel erzählte er, nach eine Frage zu seiner Rolle als Colonel Caldwell in Stargate: Atlantis, dass er es besonders cool fand ein eigenes Raumschiff zu befehligen und in dem Stuhl zu sitzen und seine Befehle zu geben. Neben der Main Stage hatte man in der Halle die Möglichkeit zahlreiche sogenannte „Prop-Shoots“ zu machen. Wer also schon immer mal den Gepäckwagen durch die Mauer zum Gleis 9 ¾ schieben, oder mit E.T. auf dem Fahrrad durch den Himmel sausen wollte, hatte hier für wenig Geld die Gelegenheit dazu dies bildlich festzuhalten. Und auch Künstler, Aussteller und eine Retro-Game Abteilung waren in dieser Halle zu finden.
Kommen wir zur vierten Halle. Diese stand zum überwiegenden Teil im Zeichen der Rosewood Reunion. In dem separaten Bereich der Convention fanden die Gruppen-Shoots mit den Stars aus dem Pretty Little Liars Universum stand und auch die Panels mit diesen fanden hier auf einer extra Bühne statt. Ansonsten war der Bereich aber doch unerwartet unspektakulär, dafür dass man für diesen ein extra Upgrade-Ticket benötigt hat. Neben der Photoshoot-Area und der Bühne war ansonsten nur noch das „Camp Mona“ dort zu finden. Hier konnte man sich eine Frisur oder das Make-up für die anstehenden Photoshoots (oder einfach nur so) machen lassen. Normalerweise hätte noch Tyler Blackburn in diesem Bereich mit seinem Autogramm-Tisch gesessen. Vermutlich der Grund, warum man nicht mehr Attraktionen geplant hatte. Dieser sagte aber leider kurz vor der Veranstaltung wegen Dreharbeiten ab. Die restlichen PLL-Stars saßen mit ihren Autogramm-Tischen zwar teilweise in der gleichen Halle, aber außerhalb des separaten Bereichs, so dass man auch ohne Upgrade-Ticket ein Autogramm holen oder ein Selfie mit diesen machen konnte. Außerdem gab es noch einige Aussteller in der Halle, die zum Beispiel ihre Welt aus Lego zeigten und auch Brettspiel Liebhaber kamen hier auf ihre Kosten.
Neben den vier Hallen gab es ein wenig abseits von den Menschenmassen in der Eingangshalle noch eine weitere Bühne für Panels. Auch wenn die vorhandenen Sitzplätze schnell vergeben waren, bot der Eingangsbereich genug Platz um sich gemütlich rechts und links von den Sitzplätzen auf den Boden zu setzen oder rund herum hinzustellen. Durch den niedrigen Lärmpegel in diesem Bereich der Convention konnte man auch ein wenig abseits der Bühne dem Panel noch ganz entspannt folgen. Demnach bot der Eingangsbereich eine tolle Möglichkeit etwas abseits der Menschenmassen zur Ruhe zu kommen um zum Beispiel das Mittagessen oder einen Snack zu sich zu nehmen und dennoch etwas von den Programmpunkten mitzuverfolgen. Unter anderem fanden auf der Bühne die Panels von Manu Bennett und Katie Cassidy statt. Besonders interessant waren hier die Erzählungen zum Regie-Debut von Katie Cassidy bei einer Folge von Arrow. So erzählte sie von der „Director School“ die sie für zweieinhalb Monate besucht hatte und den Unterschieden am Set aus Sicht von Schauspieler und Regisseur. In der Zukunft möchte sie zwar weiterhin als Schauspielerin arbeiten, würde aber gerne weiterhin hin und wieder die Regie-Rolle übernehmen.
Alles in allem war es ein Wochenende mit sehr vielen Programmpunkten, so dass für jeden der Besucher das Richtige dabei war. Besonders am ausverkauften Samstag waren die Gänge sehr voll, so dass es auch mal zu einem kurzzeitigen Stau kam. Vor allem in der Verkaufshalle musste man in der Nähe der Photoshoot-Area Zeit mitbringen, da es dort zu den Stoßzeiten (zum Beispiel während der Shoots von Ian Somerhalder oder Nick Carter) kurzzeitig zu verstopften Gängen kam. Aber dass man auf Conventions Geduld mitbringen muss, gerade wenn es um das Erwerben von Autogrammen oder um Photoshoots geht, sollte für den erfahrenen Convention-Gänger nichts Neues sein. Am Sonntag war die Situation dann auch schon deutlich entspannter und man kam in der Regel problemlos von A nach B. Zwischen all den Besuchern konnte man auch immer wieder einen Blick auf viele Cosplayer aus den unterschiedlichsten Fandoms werfen. Die besten Cosplays wurden am Samstag im Rahmen des Cosplay Contests auf der Main Stage gewürdigt, während am Sonntag ein Cosplay-Walk stattfand, bei denen sich die Cosplayer auf der Bühne präsentieren konnten. Das Datum für die nächste Dezember-Convention in Dortmund steht auch bereits fest: Am 5. und 6. Dezember 2020 versammeln sich Stargäste und Fans erneut auf dem Messegelände in Dortmund. Vorher aber findet Frühjahr in Dortmund noch die Spring-Edition der German Comic Con vom 2. bis 3. Mai 2020 statt.